Große Rundreise Tunesien – UNESCO-Vielfalt in Nordafrika

Sie fliegen ab Ihrem gewählten Flughafen (eventuell mit Zwischenstopp) nach Tunis. Ihre Ankunft erfolgt spätabends und Sie checken sogleich nach Ihrem Empfang am Flughafen und dem Transfer im komfortablen Hotel in der tunesischen Hauptstadt ein.
Übernachtung in Tunis.

Nach einem guten Frühstück ist der heutige Vormittag der tunesischen Hauptstadt gewidmet, die Sie bei einer orientierenden Stadtrundfahrt und einem anschließenden Bummel durch die Médina (Altstadt) von Tunis kennenlernen, die schon seit Beginn der Auflistung der UNESCO 1979 zum Weltkulturerbe gehört und die wie kaum ein anderer Ort die Verflechtungen der verschiedensten Traditionen aus der tunesischen Geschichte zeigt. Vom 12. bis 16. Jahrhundert gehörte Tunis zu den größten und reichsten Städten der islamischen Welt. Ihre teilweise noch erhaltenen Paläste, Moscheen, Mausoleen und Märkte, zu deren bedeutendsten Bauten die Ölbaum-Moschee aus dem 8. nachchristlichen Jahrhundert gehört, machen die hiesige Médina zur größten erhaltenen historischen Altstadt im Norden Afrikas. Später sehen Sie die Schätze des „Bardo-Museums“, das mit der größten Mosaik-Sammlung der Welt zu den bedeutendsten Kulturstätten Nordafrikas zählt.
Am Nachmittag lernen Sie die Ruinen der legendären punischen Stadt Karthago kennen, einst der bedeutendste Gegner des Römischen Reiches. Seit Beginn der UNESCO-Aufzeichnungen 1979 gehört das schön gelegene Ausgrabungsgelände mit Blick auf das Meer zum Weltkulturerbe.
Später erreichen Sie dann nach kurzer Fahrt das Künstlerdorf „Sidi-Bou-Said“, dessen weißgetünchte Häuser mit blau abgesetzten Türen, Fensterläden und Balkonen bereits bedeutende Maler wie August Macke und Paul Klee bezauberten und inspirierten. Die Expressionisten genossen hier wie viele andere Künstler ihren Minztee im legendären maurischen „Café des Nattes“.
Zu Abendessen und Übernachtung kehren Sie in Ihr Hotel vom Vortag in Tunis zurück.

Die nördlichste Stadt Afrikas, Bizerte, erwartet Sie am heutigen Vormittag. Seit mehr als dreitausend Jahren ist die Hafenstadt ein bedeutendes Zentrum der Seefahrt und des Handels und großer strategischer Bedeutung. Schlendern Sie durch die Großstadt, und entdecken Sie Sehenswürdigkeiten wie den alten Hafen von Bizerte, der für die Phönizier, von großer Bedeutung war, die auch den Kanal bauten, der die als „See von Bizerte“ bekannte Salzwasserlagune mit ihrem Außenhafen verband. Heute vor allem als Fischerhafen genutzt und voller bunter Fischerboote, weist die gewaltige abschließende Mauer der Kasbah auf seine einstige Bedeutung hin. Diese alte Festungsanlage, in byzantinischer Zeit erbaut und immer wieder, vor allem im 17. Jh. und später durch die berüchtigten tunesischen Korsaren erweitert, liegt heute nördlich des Hafens und ist zugleich das älteste Wohnviertel der Stadt mit einem Labyrinth historischer Gassen hinter den schützenden Mauern.
Gegenüber dem gewaltigen Festungswerk liegt die kleinere Festung Sidi el Hani, ein wie das heutige Erscheinungsbild der Kasbah osmanischer Bau aus dem 17. Jh. Heute beherbergt sie ein kleines, aber interessantes ozeanographisches Museum. Aber Bizerte hat noch einen weiteren Höhepunkt – unweit von hier liegt eine der bedeutendsten Naturlandschaften Tunesiens. Seit 1980 gehört der Nationalpark um den Ichkeul-See und den gleichnamigen Berg zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Landschaft um den faszinierend schönen See, den letzten natürlichen Süßwassersee Nordafrikas, wartet mit interessanten und seltenen Pflanzen, vor allem aber mit zahlreiche Vogelarten auf: wegen zahlreicher stark dezimierter Arten von Enten, Gänse und Flamingos wurde die Landschaft 1996 sogar auf die Liste des bedrohten Welterbes gesetzt.
Am Nachmittag fahren Sie zum Dorf Sejenane weiter. Hier hat die Töpferei Tradition und ist so bedeutsam, dass sie auf der Liste des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe Tunesiens steht. Seit Menschengedenken werden hier aus Ton kunstvoll Schalen, Töpfe, Spielzeug und Puppen geformt, deren rote und schwarze Muster weithin berühmt sind. Bis heute setzen die Frauen von Sejenane setzen diese uralte Kunstform fort, die als Töpferei von Hand in früheste Zeit zurückreicht und den Frauen des Dorfes vorbehalten war, während die Arbeit mit der Töpferscheiben traditionell den Männern zukam.
Nach der Erkundung des Dorfes setzen Sie Ihre Reise fort und übernachten in einem der komfortabelsten Hotels im beliebten Mittelmeer-Touristenort Tabarka.

Nach dem Frühstück verlassen Sie die Mittelmeerküste und fahren Richtung Süden. Ihr erstes Ziel ist die Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Bulla Regia, eine ursprünglich karthagische (punische) Siedlung, die später zur Residenz des Numidierkönigs Massinissa und dann vom Römischen Reich übernommen wurde. Die Besonderheit der hiesigen Ausgrabung: zwar fehlen hier Prachtbauten, dafür sind die von den Römern als Schutz vor der sommerlichen Hitze in die Erde gebauten Untergeschosse mit teils prachtvollen Mosaiken erhalten.
Die nächste Ausgrabungsstätte Thugga (arab. "Dougga") gehört nicht nur zu den besterhaltenen Ruinenstätten Nordafrikas, sondern steht auch schon seit 1997 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Nach der Auflösung des Weströmischen Reiches verlor die Stadt an Bedeutung, gehörte noch zum Wandalenreich in der Völkerwanderung und danach zu Byzanz. Aus mehreren Epochen sind hier Zeugnisse und beeindruckende Bauwerke erhalten. Dazu gehören beispielsweise das Forum, Villen mit einzigartigen Mosaiken, Reste von Tempeln und Thermen sowie frühchristliche Gebäude, denn der Ort wurde damals Bischofssitz.
Sie setzen Ihre Fahrt fort zu einer der wichtigsten Städte im Landesinneren Nordafrikas, nach Kairouan, wo Sie in einem 5-Sterne Hotel mitten im Zentrum übernachten.

Nach dem Frühstück widmen Sie sich der „heiligen Stadt Kairouan“, in deren Mitte Sie bereits übernachtet haben. Die Großstadt, die einzige vollständig auf die arabischen Muslime zurückgehende Gründung in Tunesien, ist nach Mekka, Medina und Jerusalem die vierte heilige Stadt des Islam und steht schon seit 1988 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Neben ihrer Altstadt und den Anlagen zur Wasserversorgung beeindrucken hier fast 300 Moscheen, Mausoleen und Verehrungsstätten (Marabous). Bei der Besichtigung der eindrucksvollen „großen“ Moschee, die um 670 gegründet wurde und bis heute das Wahrzeichen der Stadt ist, erfahren Sie Interessantes über die zweitgrößte Weltreligion. Eine weitere Besonderheit Kairouans stellen die aus dem 10. Jh. stammenden raffinierten Anlagen der Wasserversorgung und die Zisternen und großen Wasserreservoire aus der Aghlabiden-Zeit dar. Auf den Soukhs und vom Geschrei und den Gerüchen der Händler erfüllten Straßen ist auch zu bemerken, dass diese durch und durch arabische Stadt auch ein Zentrum von Kunsthandwerk und Teppichknüpferei war und ist.
Am Nachmittag setzen Sie Ihre Reise fort und erreichen bei der Kreisstadt Sbeitla die Ruinen des historischen „Sufetula“. Das ausgedehnte Ruinengelände der antiken Römerstadt zeigt unter anderem den Triumphbogen des Diokletian, das alte Forum mit dem Kapitol und den Resten der Tempel für die römischen Hauptgötter sowie die Überbleibsel von Thermen und frühchristlichen Kirchen. Nach der Besichtigung erreichen Sie nach weiterer Busfahrt Ihr komfortables Hotel in der Gouvernorats-Hauptstadt Gafsa.

Heute Vormittag wechseln Sie das Fortbewegungsmittel: per Geländewagen geht es durch das südlich von Gafsa gelegene Bergland des Tell-Atlas. Wegen des hiesigen Phosphat-Abbaus gleicht die Gegend mitunter einer Mondlandschaft. Überraschend ist dann der idyllische Anblick der Bergoasen Tamerza und Chebika, von denen die Wasserfälle von Tamerza zu den bekannteren Höhepunkten im tunesischen Inland zählen. Bei einer kleinen Wanderung im Gebirge machen Sie sich mit dem einzigartigen Ambiente der Bergoasen vertraut, bevor Sie auf der Weiterfahrt das Gebiet des „Ong Jemel“ erreichen. Die Berglandschaft am Rand eines Salzsees bekam ihren Namen von einer Felsenformation, die an den Hals eines Kamels erinnert. Sie wurde schon mehrfach als Kulisse für großes Hollywood-Kino verwendet, unter anderem in den Verfilmungen der Star-Wars-Reihe von George Lucas und dem Film „Der englische Patient“ von Anthony Mingella.
Von den „Sternenkriegen“ kehren Sie mit den Jeeps wieder zurück zum Bus und erfahren am späteren Nachmittag in den Palmengärten der nahen Oasenstadt Tozeur – wozu Sie erneut das Fahrzeug wechseln : diesmal zur Pferdekutsche - Wissenswertes über den Anbau der Dattelpalmen.
Sie übernachten in einem komfortablen 4-Sterne-Hotel in Tozeur.

Heute lernen Sie bei der Fahrt über den riesigen Salzsee „Chott El-Djerid“ dessen Besonderheiten kennen. Schon Karl May beschrieb in einigen seiner Abenteuerbücher diese landschaftlich überaus eindrucksvolle Senke, die teilweise unter dem Meeresspiegel liegt. Zusammen mit seinen Randseen bildet der Chott-el-Djerid mit fast 8000 km² (etwa halb so groß wie Thüringen) das größte Seengebiet innerhalb der Sahara. Zwischen zwei seiner Teile liegt in seinem Norden die Wüstenstadt Tozeur, an seinem Südrand die große Oase Douz. Auf der sie verbindenden Dammstraße kann man den See gefahrlos passieren und dabei die erstaunlichen Gegebenheiten seiner Salzkruste und viele seiner Besonderheiten beobachten.
Hinter der Oase Douz, dem „Tor zur Wüste“ beginnen die unendlichen Dünen der Sahara und mitunter sind hier gelegentlich sogar die „blauen Ritter der Wüste“ zu sehen, wie die schweigsamen Krieger des Volksstammes der Tuareg genannt werden, die eigentlich weiter südlich in der Sahara wohnen, bei denen die Männer verschleiert gehen und noch mit ihren traditionellen Vorderladerflinten und Krummsäbel bewaffnet sind.
Als Oasenstadt ist Douz mit seinen Sanddünen sehr fotogen und es ergibt sich für Sie von hier aus auch die Möglichkeit eines kurzen (fakultativen) Ausrittes auf dem Kamel in die Dünen des Grand Erg. Später fahren Sie weiter zum Höhlendorf Matmata, das seit langem schon zu den traditionellen Sehenswürdigkeiten Tunesiens gehört. Der Besuch dieser seltsamen Stadt, in der noch echte Troglodyten (Höhlenbewohner) leben, ist eines der unglaublichen Erlebnisse während dieser Reise. Sie haben die Möglichkeit, die vollständig ins weiche Felsgestein gegrabenen Höhlenwohnungen anzusehen. Man betritt sie durch Tunnel, die zu den kraterförmigen Innenhöfen führen, von denen jeweils mehrere Kammern der Felswohnungen abzweigen. Tauchen Sie ein in diese merkwürdige unterirdische Welt und eine seit über 500 Jahre alte unterirdische Wohnung, in der Ihnen die Höhlenbewohner traditionellen tunesischen Tee servieren und Sie auch bei der Zubereitung des Beduinen-Fladenbrots zuschauen lassen.
Abendessen und Übernachtung im 4-Sterne-Hotel in Matmata.

Nach dem Frühstück erwartet Sie ein weiterer besonderer Höhepunkt mit der Fahrt zum Berberdorf „Ksar Ouled Soltane“. Nur in diesem Teil Tunesiens und einem weiteren kleinen Gebiet im benachbarten Libyen gibt es noch die als „Wüstenburgen“ bekannten Ksour (Mehrzahl von Ksar = hocharabisch für „Burg“). In diesem Ort, deren „Ksour“ aufgrund ihres guten Erhaltungszustandes inzwischen zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt geworden sind, kann man die einzigartige, beinahe irreal anmutende Architektur am besten in Tunesien bewundern. Die mehrstöckig übereinanderliegenden höhlenartigen Lehmbauten, die sogenannten „Ghorfas“ wurden so angeordnet, dass sie mit ihren Außenwänden eine Art Festungsmauer bilden, während die jeweils einzigen Eingänge der als Lebensmittel- und Besitz-Speicher genutzten Gebäude zu einem gemeinsamen, von außen nur durch einen schmalen und leicht zu verteidigenden Eingang erreichbaren Innenhof liegen.
Später besuchen Sie das am Rand des Dahar-Gebirges kurz vor der Wüste gelegene Bergdorf Chenini, das sich an den Hängen malerisch bis zu einer Moschee hinzieht, von deren Standort aus man nach allen Seiten einen herrlichen Blick genießen kann. Den heutigen Abend verbringen Sie in einem guten Hotel an der Mittelmeerküste in der südlich der Insel Djerba gelegenen Hafenstadt Zarzis.

Mit einem Nachtflug kehren Sie von Ihrer ereignisreichen Reise aus Tunesien nach Deutschland zurück.