Fotogalerie: Rundreise Afrika – Namibia, Botswana und Simbabwe

19.04. – 08.05.2012, 20 Tage Rundreise Namibia, Botswana und Simbabwe: Windhoek – Kalahari – Namib – Swakopmund – Erongo Gebirge – Etosha Nationalpark – Caprivi Streifen – Chobe Nationalpark – Victoria Wasserfälle


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Kalahari, Namib, Swakopmund, Etosha Nationalpark, Caprivi-Streifen, Chobe Nationalpark und Victoria Wasserfälle waren Stationen unserer Reise durch Namibia, Botswana und Simbabwe - Ein erlebnisreiches Kaleidoskop für alle Sinne!
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Namibia – Wir kommen!:


Nach Check-In und gut stärkt vom Imbiss im "Chili" starteten 4 Reisegäste mit Annett fast pünktlich von Dresden nach Frankfurt. Über Frankfurt drehten wir eine Ehrenrunde bis wir endlich landeten. Am Abfluggate nach Johannesburg begrüßten wir weitere Gäste, um nun gemeinsam unser Abenteuer "Afrika" zu beginnen. 8.684 km Flug nach Johannesburg lagen vor uns. Der Flug war angenehm, genügend Platz war vorhanden. Dann noch 2 h Flug nach Winhoek und wir beendeten unseren Marathon in den Lüften. Eine Stunde hatten wir gespart, da die Uhren zurück gestellt wurden. Nachdem wir "Geldgeschäfte" gleich am Flughafen erledigten, staunten wir nicht schlecht: unsere Kleinstgruppe konnte den Safaritruck statt eines Kleinbusses besteigen. In Windhoek stürmten wir den Supermarkt, um uns mit Adaptern und diversen Reiseutensilien einzudecken. Auch zu Haus vergessene Medikamente wurden problemlos besorgt. Anschließend machten wir uns im komfortablen Hotel "Thule" frisch, bevor wir zur City Tour starteten. Nun begrüßten wir auch unseren Guide Tom und los ging es mit Tamu, unserem Driver und waschechten Herero. In der Christuskirche fand gerade eine Hochzeit (neben AfriKaans wurde auch Russisch gesprochen) statt und wir konnten die Kirche innen besichtigen. Gegenüber auf einen Hügel, sahen wir (doch etwas irritiert) den futuristischen Bau des neuen Unabhängigkeitsmuseums. Das alte Reiterdenkmal wurde dafür vor die alte Feste versetzt. Danach spazierten wir zum "Tintenpalast" und genossen schon die Abenddämmerung. Auch statteten wir dem Büro und Depot unserer Agentur in Windhoek einen kurzen Besuch ab. ker" Begegnungen mit Sprinkbock, Kudu, Oryx und Strauß. Die ganze Nacht regnete es, aber am Morgen sagte uns Frau Sonne "Guten Morgen". Nach einem Frühstück mit Panoramablick starteten wir nach Marienthal. Vorbei am "Heldenacker" und der "Basterstadt" Rehoboth gelangten wir in die Kalahari. Unterwegs bestaunten wir die Riesennester der Webervögel, einsame Viehstationen mit traditionellen Wasserpumpen und "Kalahari Ferraris", die durch die Wüste "rasten". Am Nachmittag wurden wir mit Kaffee und Kuchen im Camp begrüßt.
Unsere "Sunset Game Drive" führte uns ins freie Gelände der Kalahari mit ihren sanften, roten Dünenwellen. Wunderschöne Fotomotive zogen an unseren Augen vorbei. Neben Oryxen, Zebras, Straußen und Elefanten begegneten wir einem stattlichen Kalahari-Löwenpaar in der Dämmerung. Das begossen wir mit einem Sektchen, mitten in der Kalahari. Nachts hörten wir die Löwen brüllen!

Traumhafte Landschaften und Sand, Sand und Sand: Namib Naukluft Park – Sossusvlei

Am nächsten Tag fuhren wir in den Namib Naukluft Park. Am "Verkehrsknotenpunkt" Maltahöhe, einer ehemaligen Station der deutschen Schutztruppe, machten wir halt und verewigten uns an der Wand des kleinen Cafes. In der "Hammerstein Lodge" angekommen, begrüßte uns "Daisy", ein zahmes Springbockmädchen ohne Hörner. Entspannt beschnupperte Daisy unsere Inge, nur mich konnte sie nicht leiden. Am Nachmittag gingen wir auf "Katzentour". Wir durchstreiften das Gelände und begegneten African Wildcats, dem Leopard "Susi" und einem Gepardenpaar, welches sich durch uns nicht stören liess.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. 5:30 Uhr starteten wir ins 60 km entfernte Sossusvlei. Am Eingang sahen wir unsere erste "WüstenSchlange", am Eingang zum Park. Da wir unser Permit bereits in der Tasche hatten, konnten wir diese umgehen und mußten uns nur der Kontrolle unterziehen. Im frühen Morgenlicht erstrahlen die hohen Dünen (bis ca. 400 m hoch) im satten Rot im Kontrast zum tiefblauen Himmel. Es entstanden fantastische Fotos. Zunächst erklommen einige, die nur ca. 100 m hohe Düne 45. Der Wind blies scharf von der Seite, so dass wir schon nach wenigen Metern "Sand im Getriebe" hatten. Doch die grandiose Aussicht auf das Dünenmeer belohnte uns. Nach dem rasanten Abstieg "gruben" wir die Klappstühle aus und frühstückten in einzigartiger Umgebung unter manch neidischer Blicke anderer. Später wechselten wir unser Fahrzeug, um durch sandigen Boden zur Lehmsenke, die noch mit Wasser gefüllt war, zu gelangen. Zur Mittagszeit leuchteten die Dünen nun in Orange. Die Sonne strahlte immer intensiver, dennoch wanderten wir zum Dead Vlei, wo jegliche Vegetation tot erschien. Mittlerweile blendete das Dünenmeer im grellen Gelb - ein fantastisches Farbenspiel. Noch schnell Namib-Sand geschaufelt, der später beim Zoll in Frankfurt ein Lächeln auf die Gesichter zauberte.
Nach der Besichtigung des Sesriem Canyonstärkten wir uns beim Picknick, bevor wir die Namib verliessen. In unserem schönen Camp am Rande des Namib Naukluft Parks erwartete uns ein erfrischendes Bad im Pool, ein traumhafter Sonnenuntergang und ein Abendessen mit Mealie Pap und Burenwurst, welches Tom nur für uns zubereitete.

Durch das Naukluft Gebirge zum Atlantik

Heute fuhren wir durch das karge Naukluft Gebirge (über 1.000 m hoch). Die Pause in Solitaire ist ein Muß, um den frischen Apfelkuchen zu probieren und die putzigen Erdmännchen zu beobachten. Ein Tankstopp wäre hier ein Risiko, da man nie genau weiß, ob Sprit vorhanden.
Unterwegs passierten wir den südlichen Wendekreis des Steinbocks (Tropic of capricorn). An diesem Punkt strahlt die Sonne am 21. Dezember jeden Jahres senkrecht auf die Erde, dass kein Schatten entsteht. Eine landschaftlich rauhe, aber wunderschöne Strecke führte uns über den Gaub Pass (knapp 800 m hoch) und durch den Kuiseb Canyon, wo sich Prof. Dr. Henno Martin (Geologe und Autor des Bestsellers "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste") während des 2. Weltkriegs versteckt hielt. Am Nachmittag erreichten wir Swakopmund und genossen die freie Zeit in unserem komfortablen Hotel an der stürmischen Atlantikküste. Zu Abend speisten wir a la Carte bei Hardy im "Driftwood". Der nächste Tag stand im Zeichen von Walvis Bayund Swakopmund. Am Vormittag unternahmen wir eine Ausfahrt mit dem Catamaran durch die Lagune von Walvis Bay inklusive "blinder" Passagiere an Bord. Wir machten die Bekanntschaft mit zutraulichen Ohrenrobben, Pelikanen, Komoranen, riesigen Möwen und Benguela Delphinen.
Besonders das Robbenmädchen "Bubble" hatte uns es uns angetan und folgte aufmerksam den Informationen über die Bucht und die Austernzucht. Wir genossen den lohnenden Ausflug mit allen Sinnen. Zwischendurch wurden wir mit Kaffee, Tee, Sherry und Sekt und kleinen Leckereien bewirtet. Natürlich probierten wir auch frische Austern. Eine Handvoll Franzosen stürzte sich ungeniert auf die Delikatesse, als ob sie sich die letzten Tage nur von Wasser ernähren mußten. Am Nachmittag begann unsere Entdeckungstour durch Swakopmund, dem Küstenstädtchen mit deutscher Vergangenheit: Woermann-Haus mit Damaraturm, Bahnhof, "Ritterburg", Altes Amtsgericht, Leuchtturm, Hohenzollern-Haus und Prinzessin-Rupprecht-Haus. Später trafen wir uns an der "Jetty", der alten Seebrücke am Atlantik und erlebten den Sonnenuntergang bei einem Glas Rotwein. Zum Abendessen waren wir Gäste im urigen Restaurant "The Tug", direkt an der Beach.

Auf ins Damaraland

Entlang der Küste fuhren wir in nördliche Richtung. Unendlich viel wird hier gebaut, da die Minen (Uran) in der Region boomen. Bei Henties Bay verliessen wir die "Salzstraße" und bogen auf die gewohnte "Pad" ab. Pads, die erstaunlich gut in Schuss sind, so werden Sand- und Schotterpisten in Namibia genannt. Während es nur ca. 5.000 km Teerstraße im Land gibt, überwiegen klar die Pads mit ca. 40.000 km.
Unterwegs sahen wir in der Ferne die markanten Granitfelsen der Spitzkoppe und stoppten an den provisorischen Verkaufsständen der Damaras am Straßenrand, wo uns wunderschöne Steine (Quarze, Amethyste, Turmaline, Aquamarin) für kleines Geld aus den Minen rund um Uis feil geboten wurden. Am Fuße des Brandbergs(Königstein, der Gipfel mit 2.574 m höchste Erhebung Namibias) picknickten wir unter einem Schattenbaum. Auf die anspruchsvolle Wanderung zu den Felsmalereien, deren bekannteste die "White Lady" (eigentlich ein Mann) darstellt, verzichteten wir aufgrund der großen Hitze lieber. Die "Brandberg White Lady Lodge" war unser heutiges Ziel, wo wir in urigen Steinhäuschen übernachteten. Nur ohrenbetäubende Stille begleitete uns durch die sternenklare Nacht.
Nach dem lustigen Frühstück mit dem zahmen Nachfolger von Carlos, der im Erdmännchenhimmel sitzt, ging es weiter. Unterwegs besuchten wir die bunten Stände der ebenso farbenfroh gekleideten Herero-Frauen. In Twyfelfontein(zweifelhafte Quelle) erwartete uns Annelies, eine Nama, die uns auf dem Rundweg zu den Felsgravuren begleitete und uns viel Interessantes erzählte. In einem trockenen Flussbett picknickten wir gemütlich, bevor wir über hucklige Schotterpisten Khorixas gerade noch erreichten. An der Tankstelle mußten wir einen unplanmäßigen Stopp einlegen und einen Reifen wechseln. Anschließend wurden wir in der wunderschönen, sehr gepflegten "Damara Mopane Lodge" auf Deutsch empfangen. In dieser grünen Oase fühlten wir uns sofort wohl und bezogen unsere komfortablen "Lauben" mit eigenen Vorgärten. Auch das Abendessen war ein Genuss.

Pirschfahrten im Etosha Nationalpark

Heute machten wir uns auf, um den Etosha NPzu erkunden. Auf dem Weg dorthin pausierten wir in Outio, dem Tor zum NP. Nach dem wir diverse Besorgungen (Supermarkt, Tanken, Bank) erledigt hatten, labten sich einige an den süssen Leckereien in der deutschen Bäckerei, obwohl wir Deutschland überhaupt nicht vermissten.
Am Anderson-Gate, dem westlichen Eingang zum Etosha NP, schlugen wir unsere mobile "Versorgungsstation" auf und stärkten uns beim mittlerweile obligatorischen Picknick. Anschließend ging es auf eine erste kleine Pirschfahrt. Wir wurden von Giraffen, Zebras, Gnus und Springböcken begrüßt, die sich am Wasserloch ein Stell-Dich-ein gaben. Am Nachmittag erreichten wir das "Okaukuejo Restcamp", unser Quartier für die nächsten beiden Tage. Nachdem wir uns "häuslich" eingerichtet hatten, spazierten wir zum Wasserloch. Trotz Mittagshitze herrschte emsiges Treiben: Giraffen, Elefanten, Zebras und anderes Wild gaben sich die "Klinke in die Hand" und wir brauchten einfach nur da zu sitzen und zu schauen. Nach dem Abendessen besuchten wir noch einmal das Wasserloch - WOW, wieder großes Kino: Elefanten, Nashörner, Zebras tauchten in der Dunkelheit auf - alle schauten begeistert auf die spannenden Szenen am beleuchteten Wasserloch. Nur das Klicken der Fotoapparate und das leise "Gluckern" unseres Rotweinfässchen drang durch die Stille der Nacht. Ein tolles Abendprogramm zu unserem Bergfest! Als wir Mitternacht gehen wollten, hörten wir Warnlaute der Zebras - irgendwas war im Anmarsch. Wir harrten fast regungslos, als plötzlich ein Löwenrudel kam. 4 Löwinnen stillten ihren Durst. Ein absolutes Highlight, auch die Eule im Baum war sprachlos. Am nächsten Morgen standen wir früh auf, um auf Pirschfahrt durch den Park zu gehen.
Wir beobachteten Tüpfelhyänen, Elefant, riesige Springbock- und Impalaherden, ein Löwenrudel unter Schattenbäumen, die dem leckeren Anblick vorbei ziehender, doch irritiert schauender Zebras widerstanden. Riesentrappen und Strauße durchstreiften den Busch und am westlichen Pfannenrand trafen sich unzählige Tiergruppen von Gnus, Zebras, Oryxen, Springböcken, Straußen.... zum gemeinsamen Entspannen. Am frühen Nachmittag waren wir im Camp zurück und liessen für heut die Seele baumeln. Der alte Turm wurde bestiegen, Postkarten geschrieben und im Pool gebadet, auch am Wasserloch gab es wieder einiges zu sehen.
Am folgenden Tag durchstreiften wir erneut den Park. Unser Route führte uns von West nach Ost. Am Aussichtspunkt an der Etosha Pfanne stiegen wir aus: strahlend blauer Himmel;  weisse, nicht greifbare Weite und nichts als Weite. Einfach faszinierend - alles erschien unendlich und wir waren mittendrin! Unterwegs schlich sich ein blinder Passagier in unseren Bus. Das Chamäleon fühlte sich bei Martin sichtlich wohl, während es die Farbe meines Hutes weniger amüsant fand. Natürlich gab es auch jede Menge große und kleine Tiere zu sehen. Unsere Mittagspause verbrachten wir im Fort Namutoni, um den Park dann am Lindequist-Gate zu verlassen.
Von den vielen Tierbeobachtungen müde, machten die meisten ein Nickerchen im Bus. Am Nachmittag besichtigten wir den Otjikoto-See, in dem noch viele Hinterlassenschaften der deutschen Schutztruppe vermutet werden. Am Nachmittag erreichten wir die komfortable "Uris Safari Lodge", die sich auf dem Gelände einer alten Kupfermine befindet. Einige erkundeten die Umgebung, besichtigten die Freiluftkirche und durften in den privaten Weinkeller eintreten, der nur Platz für max. 5 Personen bietet. Die Vorräte waren leider aufgebraucht, da in der Lodge am Wochenende eine Hochzeit stattfand. Dennis, der charmante Rezeptionist zeigte uns anschließend die steinernen Schätze der Mine. Am Abend wurden wir an einer zauberhaft gedeckten Tafel bewirtet und die Mitarbeiter boten uns ein kleines Kulturprogramm.

Durch den Caprivistreifen

Vorbei an Tsumeb gelangten wir nach Grootfontein (große Quelle - den Namen erhielt die Stadt von den Buren), ein wichtiger Vorposten der Deutschen zum Caprivizipfel. Unterwegs hielten wir mehrmals am Straßenrand und durchstöberten die Stände der berühmten Holzschnitzer. Von den Einheimischen wurden wir neugierig und freundlich begrüßt.
Bald  gelangten wir nach Rundu, wo der Okavango die Grenze zu Angola bildet. Hier mußten wir wegen einer Straßensperre eine Zwangspause einlegen. Der Präsident von Namibia war zu Gast und fuhr in seinem gepanzerten Allradfahrzeug mit Staatsflaggge an uns vorbei. Etwas außerhalb von Rundu, direkt am Flussufer befindet sich die Kaisosi Lodge, wo wir nächtigten. Von hier konnten wir den kleinen Grenzverkehr nach Angola beoabachten.
Freundliche Menschen, bepackt mit diversen Einkäufen, warteten am Ufer auf die Mokoros, die sie nach Angolas übersetzten. Zum Abendessen gab es deutsche Bratkatoffeln und Kuduschnitzel. Eine längere Fahrt führte uns am nächsten Tag in den grünen Caprivi-Streifen. Bei Divundu überquerten wir den mächtigen Okavango. Anschließend mußten wir unsere Uhren wieder eine Stunde vorstellen, da die Capriviregion sich nicht an der Zeitumstellung beteiligt. Kurz darauf durchquerten wir auf der Transitstraße den kleinen Mahango NP und fuhren am Bwatwata NP und Mudumu Np entlang. Tom erzählte uns wieder Interessantes zur Region, von Sitten und Bräuchen der verschiedenen Stämme und von seinen persönlichen Erlebnissen im südlichen Afrika. Am Nachmittag erreichten wir die wildromatische "Namushasha Lodge" bei Kongola. Bei Kaffee und Kuchen entspannten wir auf der Terrasse der Lodge. Nach dem Abendessen erzählte uns Tom eine afrikanische "Gute-Nacht-Geschichte". Nach dem Frühstück wanderten wir am Deltaufer entlang, ein mächtiger Baobab versperrte uns den Weg. Danach besuchten das "Mbukushu Culture Village", ein "künstliches" Dorf, wo wir Einblicke in die Kultur und auch frühere Lebensweise erhielten: Wie ist so ein Dorf aufgebaut, wie wohnte man, wer geht welcher Arbeit nach, wie baut und stellt man Fallen und was ist ein Sangoma (Medizinmann). Auch getanzt und gesungen wurde für uns.
Annett, meine Namensvetterin führte uns durch das Dorf. Die Frauen hatten das Business fest in der Hand, während die Männer des Dorfes auf einem anderen Planet schienen. Anschließend waren wir zu Gast im "echten" Dorf von Sharon, die in der Lodge angestellt ist. Sie war leider nicht da, da sie mit ihrer Mutter und den beiden Kindern im Maisfeld übernachtete, um es vor Elefanten zu schützen. Trotzdem waren wir herzlich willkommen. Sharons Familie freute sich, zeigte uns alles, sang für uns und so bekamen wir unverblümt und hautnah Eindrücke in das heutige Leben eines Familienclans vermittelt.Wir waren beeindruckt und bedankten uns für die Gastfreundschaft. Am Nachmittag hatten wir uns für ein zusätzliches Abenteuer entschieden. Zunächst fuhren wir mit dem Boot zum Ufer des Mudumu NP. Der NP grenzt zaunlos an Botswana und Angola. Dort bestiegen wir den "Monstertruck". Der Truck hat 380 PS und einen V8-Mercedes-Motor und ist original im Film "Mad Max 3" zu sehen. In Einzelteilen kam er von Amerika nach Afrika und wurde zum "Monster-Safari-Truck"umgebaut.Auf unserer Pirschfahrt sahen wir Elefanten, Kudus, Kuhantilopen, Zebras, Impalas, Paviane, Flusspferde und jede Menge große und kleine Vögel. Am Backwater des Kwandos bauten wir unsere "Bar" auf und genossen bei einem kühlen Getränk und Snacks die untergehende Sonne, während eine Elefantenherde badete. Bei diesem Ausflug vergassen wir die Zeit und fuhren fast im Dunklen zurück.

Nach Botswana –in den Chobe Nationalpark

Heute verabschiedeten wir uns vom Caprivistreifen und fuhren nach Kasane in Botswana. Wir bestritten neue Wege (neu gebaute Straße) und gelangten via Mata zum Lake Liambezi, wo wir einen Fotostopp einlegten. Auf unserer Strecke sahen wir urwüchsige Landschaften, Baobabs und typische Dörfer mit ihren Rundhütten und machten Bekanntschaft mir vielen Einheimischen. Am Nachmittag passierten wir über die Ngoma Bridge die Grenze zu Botswana.
Die Teerstraße nach Kasane führt direkt durch den Chobe NP. Zunächst begrüßten uns nur auf Warnschildern Elefanten, wir sahen nur einige Giraffen und Hornraben. Bald erreichten wir die komfortable, wunderschöne "Chobe Safari Lodge" in Kasane, direkt am Ufer des gewaltigen Chobe Flusses gelegen. Hier war alles vorhanden: Poollandschaft, Restaurant, Bar, eigene Schiffsanlegestelle, Shops und und.... In den gepflegten Grünanlagen begrüßten uns einzelne Meerkatzen und Warzenschweine grasten friedlich auf der Wiese. Am Ufer, vor den Flusschalets weckten diverse Warnschilder unser Interesse: Vorsicht Krokodile! Also gingen wir äußerst aufmerksam am Flussufer entlang. Das Abendessen genossen wir in vollen Zügen: ein riesiges Buffet mit Schauküche, Grill und allen erdenklichen Köstlichkeiten erwartete uns. Noch vor Morgengrauen waren wir am nächsten Tag bereit, um auf spannende Jeep-Safari in den Chobe NPaufzubrechen. Ein spannendes Gefühl im Dunklen die geheimnisvollen Geräusche des afrikanischen Busches zu deuten, aus dem Dickicht blitzten uns scheu die Augen von Impalas an. Später beobachten wir Hyänen beim Frühstück.
Es gab Büffel, dessen Unterkiefer sich trotz der gruseligen Szenerie zu einem Lächeln öffnete. Eine Horde Geier versammelte sich bereits in der Nähe und wartete auf den Rest des Hyänenfrühstücks. Später schlürften wir unseren warmen Kaffee oder Tee, während ein Büffel gemütlich vor uns graste. Eine Staubwolke kündigte nun das Eintreffen einer riesigen Büffelherde an. Und weiter gings, uns hatte das Jagdfieber gepackt. Überall sahen wir Elefantenspuren, doch die Dickhäuter schienen "ausgestorben" zu sein. Wir sahen Giraffen, Impalas, eine Herde Flusspferde im Chobe, Warzenschweine, Affen, Zebramangusten, Kudus, "bunte" Vögel und zum Schluss doch noch eine Elefantenherde mit Jungtieren, keine 3 m von uns entfernt. Auch auf der Rückfahrt zur Lodge begegnete uns eine weitere Elefantenherde, die die Strasse in Kasane überquerte. Zurück in der Lodge genossen wir das späte Frühstück. Alles war noch ausreichend da und so machten wir aus dem eigentlichen Frühstück einen Brunch. Über die heiße Mittagszeit war relaxen angesagt. Einige bummelten mit mir durch Kasane, die Hauptstraße hoch und wieder runter, stöberten in den Geschäften und im Supermarkt. Vor der 7-Tage-Adventistenkirche bildete sich ein Menschenauflauf, weil das Juliäum des Chores gefeiert wurde. Am Nachmittag gings dann mit dem Boot auf Pirschfahrt. 
In unserem geräumigen Boot und kühlen Getränken an Bord schipperten wir gemütlich den Chobe entlang. Ganz nah beobachteten wir Wasserwarane und Krokodile am Ufer. In den Lüften schwebte ein Fish Eagle. Bald darauf wurde es noch "tierischer": Elefantenherden, Kudus, Büffel, Wasserböcke kamen am späten Nachmittag zum Fluss, um zu trinken. Elefantenherden mit "Babyfanten" schwammen durch den Fluss zur Insel, um noch saftigeres Grün zu naschen. Die gefühlten 398 Elefanten, die wir nun sahen, entschädigten die magere Ausbeute am Morgen.
Neben unzähligen Elefanten und Flusspferden wimmelte es auch von Booten, aber der Chobe ist so groß, dass kein Gedränge entstand und jeder zu seinem Schnappschuss kam. In der Mitte des Flusses entdeckten wir eine Elefantengruppe, die bauchhoch im Wasser graste. Natürlich fuhren wir hin, mußten aber immer wieder auf die gefährlichen Flusspferde achten, die man nicht so schnell im Wasser sieht. Auf 3 m waren wir dann an den grauen Riesen dran, die sich ganz ungestört von uns beobachten liessen.
Auch die weißen Kuhreiher konnten die Elefanten nicht aus der Ruhe bringen. Während die Sonne wieder mal atemberaubend unterging, schipperten wir glücklich zur Lodge zurück. Beim gemeinsamen, wiederum den Gaumen belebenden Abendessen liessen wir diesen fantastischen Tag ausklingen und erfreuten uns an den Darbietungen einer professionellen Tanzgruppe.

Zu den Victoria Wasserfällen nach Zimbabwe

Eine kurze Fahrt führte uns zur Grenze nach Zimbawe. Im kleinen Grenzhäuschen erledigten wir die Einreiseformalitäten auf lustige, aber dennoch "bürokratische" Weise, aber alles kein Problem. Am frühen Mittag erreichten wir Vic Falls. Nach einer informativen Erklärung erkundeten wir den Nationalpark Vic Falls. Bewaffnet mit Schirm und Regencapes spazierten wir auf den befestigten Rundwegen entlang, um die äußerst wasserreichen Victoria Wasserfällezu besichtigen und vor allem zum spüren.
Am Denkmal von David Livingstone erfuhren wir mehr zu Geschichte der Region und der Fälle. Nach eigenen, mehr oder weniger feuchten Entdeckungen der Wasserfälle, trafen wir uns uns wieder, um im Städtchen Vic Falls, welches ausschließlich vom Tourismus lebt, und dem hiesigen lokalen Markt einen Besuch abzustatten. Hier wurde natürlich gefeilscht und das ein oder andere Souvenir im intensiven Verkaufsgespräch erworben. Am frühen Nachmittag checkten wir in unserer luxuriösen "A`Zambesi River Lodge" ein.
In der komfortablen Lodge, mitten einer gepflegten, blumenreichen Gartenanlage mit Pool und direkt am Ufer gelegen, fühlten wir uns sofort wohl und genossen eine Tasse Kaffee auf unseren Terrassen oder Balkonen. Nach einer Ruhepause trafen wir uns am hoteleigenen Bootssteg und unternahmen eine fantastische Bootscruise auf dem Zambesi. Dabei wurden wir mit Getränken und kleinen Snacks fürsorglich bewirtet. Als Entree stieß unsere Gruppe mit einem Gin & Tonic an. Der letzte Abend unserer Reise konnte nicht schöner beginnen.
Wir blickten noch einmal auf dem Gichtnebel über der "Kante" der Fälle, der sich in Regenbogenfarben präsentierte, sahen Krokodile, gähnende Hippos und erlebten einen unbeschreiblichen Sonnenuntergang. Wir haben die Fahrt auf dem Zambesi in vollen Zügen genossen! Zum Abend bedienten wir uns am vorzüglichen Buffet. Die Auftritte der Zimbal- und Zulutanzgruppe (sicher auch mein Auftritt) sorgten für genügend Stimmung. Ein gelungener Abschlussabend, den wir mit einem gut gekühlten Amarula, Amarula,..rula, ... rula beschlossen.

Abschied und zurück nach Deutschland

Vormittags besichtigten wir noch den "Vertragsbaum", einen riesigen Baobab, unter dem David Livingstone mit den Einheimischen verhandelt hat. Auf der kurzen Fahrt zum überschaubaren Flughafen nahmen wir Abschied von Tom und Tamu und von Afrika. Es war nachdenklich still im Bus, unsere Reise näherte sich dem Ende. In Gedanken liessen wir unsere Erlebnisse noch einmal Revue passieren. Die Bürokratie der Ausreiseformulatitäten umgingen wir. Ein Formular reichte, da wir ja in "Familie" reisten. Zum Glück waren wir rechtzeitig am Flughafen und konnten so entspannt zu schauen, wie die Schlangen am Check In immer länger wurden. Die Wartezeit am Zoll nahmen wir mit Humor - hier machte man Dienst nach Vorschrift.
Nach 2 h Flug landeten wir in Johannesburg. Die Zeit bis zum Weiterflug nach Deutschland verging schnell im Shoppingparadies Flughafen Johannesburg. In Frankfurt angekommen, verabschiedeten wir einige Gäste und durchstanden auch die notwendigen Kontrollen (ich habe vollstes Verständnis dafür, aber mit einem Lächeln geht´s doch viel besser, liebe Sicherheitsbeamte!). Pünktlich, trotz Extrarunde über Dresden, landeten wir in Dresden. Die Premiere dieser Reisekombination Namibia - Botswana - Zimbabwe ist nun vorbei.  Erlebnisse, Abenteuer, Spannung, Tiere, Landschaften - alles war dabei.   Und für die Reisestatistik: Insgesamt waren wir 3.089 km mit dem Bus unterwegs (ohne Flüge, Boots-, Jeep- und Wandertouren) - und zusammen haben wir mindestens 9.000 Fotos geschossen!

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