Reisebericht: Rundreise Afrika – Namibia, Botswana und Simbabwe

13.04. – 02.05.2014, 20 Tage Rundreise Namibia, Botswana und Simbabwe: Windhoek – Kalahari – Namib – Swakopmund – Erongo Gebirge – Etosha Nationalpark – Caprivi Streifen – Chobe Nationalpark – Victoria Wasserfälle


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Windhoek, Kalahari, Namibwüste, Swakopmund am Atlantik, Spitzkoppe im Damaraland, Etosha Nationalpark, Caprivi, Chobe Nationalpark und Victoria Wasserfälle - Stationen unserer erlebnisreichen Reise durch Namibia, Botswana und Simbabwe
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Hartlike Welkom in Namibia

Bereits am Vorabend online eingecheckt mußten wir nur noch die Koffer aufgeben und stärkten uns anschließend beim Kennenlern-Imbiss am Flughafen Dresden. Die Maschinen von Dresden nach Frankfurt und weiter nach Johannesburg waren fest in Eberhardt-Hand, noch eine weitere Gruppe flog nach Südafrika. Am Abfluggate nach Johannesburg begrüßten wir weitere Gäste, um nun gemeinsam unser Abenteuer Afrika zu beginnen. Fast 9.000 km Flug lagen vor uns. Der Flug war angenehm. In Johannesburg trennten sich die Wege der beiden Eberhardt-Gruppen. Nach einer längeren Wartezeit flogen wir noch 2 h Flug nach Windhoek und beendeten unseren Marathon in den Lüften und auf den Flughäfen. Eine Stunde hatten wir gespart, da die Uhren zurück gestellt wurden.
In Windhoek begrüßten uns Rene, unser Guide und Jamaica, unser Fahrer. Nachdem wir die Geldgeschäfte gleich am Flughafen erledigten und später einen Supermarkt aufsuchten (Adapterkauf), fuhren wir zum komfortablen Hotel "Thule", wo wir mit Sekt und Kuchen empfangen wurden. Hier begrüßten wir 2 weitere Gäste, die bereits am Morgen in Windhoek landeten. Am Abend kehrten wir im bekannten Joe`s Beerhouse ein, wo wir die erste „lekker" Bekanntschaft mit Sprinkbock, Kudu, Oryx und Strauß (zunächst nur auf unseren Tellern) machten. Mit einem frisch Gezapften stießen wir auf den Beginn unserer Reise an.

Windhoek, Namibia`s Hauptstadt

Ausgeschlafen und gut gefrühstückt (mit fantastischem Ausblick) sagten wir der Sonne Hallo und starteten zunächst zur Rundfahrt durch Windhoek. Am "Tintenpalast" stiegen wir aus und spazierten durch den Park zur Christuskirche. Diese war offen und so konnten wir die Kirche auch innen besichtigen. Gegenüber auf einen Hügel, sahen wir den futuristischen Bau des neuen Unabhängigkeitsmuseums, davor thront die nagelneue Statue von Sam Nujoma (1. Präsident von Namibia). Auf diesem Platz stand einst der Südwester Reiter, der vor ca. 1 Jahr vor die Feste umgesetzt wurde. Diese Stelle mußte er wiederum räumen, da dort nun ein neues Denkmal steht. Seit kurzem "reitet" er im begrenzten Rahmen im Innenhof der Alten Feste. Es sieht aber eher aus, als ob man ihn dort abgestellt hat. Ob es wohl sein endgültiger Standort sein wird? Am alten Bahnhof hätten wir lange auf den nächsten Zug warten müssen, also auf in unseren Truck.

Auf dem Weg in die Kalahari

Zunächst auf Asphalt, später auf Schotterpiste fuhren wir Richtung Stampriet. Vorbei am "Heldenacker" und der "Basterstadt" Rehoboth (als Baster wurden damals die unehelichen Kinder zwischen den Holländern und den Khoisan bezeichnet) gelangten wir in die Kalahari. Beim 23. Breitengrad überquerten wir das 1. Mal auf unserer Reise den südlichen Wendekreis des Steinbocks, den „Tropic of Capricorn". Unterwegs bestaunten wir Riesennester der Webervögel, einsame Viehstationen mit traditionellen Wasserpumpen und sahen einzelne "Kalahari Ferraris", die durch die Wüste "rasten". Am Nachmittag wurden wir im Camp Suricate herzlich begrüßt.

Sundowner in der Kalahari

Die "Sunset Game Drive" im Jeep führte einige Gäste ins freie Gelände der Kalahari mit ihren sanften, roten Dünenwellen. Wunderschöne Fotomotive zogen an unseren Augen vorbei. Neben Oryxen, Zebras, Straußen, Springböcken und Gnus sahen wir unseren ersten Löwen. Die alte Dame hatte vor einigen Monaten ihren Lebenspartner verloren und zeigte wenig Interesse an uns. Auf einer höheren Düne stoppten die Jeeps rechtzeitig zum Sonnenuntergang und eine Bar wurde aufgebaut: Billtong, Trockenwurst, Chips, Nüsse und diverse Getränke - die Auswahl war groß. Durch die Sammelbestellung von Annett hatten wir schnell unser Lieblingsgetränk in der Hand und konnten uns an der untergehenden Sonne in der Kalahari erfreuen. Beim Anblick des glühenden Feuerballs, der in den Weiten der rot glänzenden Kalahari verschwand, erstrahlten unsere Gesichter. Es war einfach fantastisch - Otschi Ho!

Lebendige Farmerstädte, kultige "Höhen" und Katzen

In Mariental, einer typischen Farmerstadt füllten wir unsere Vorräte auf. Später am "Verkehrsknotenpunkt" Maltahöhe, einer ehemaligen Station der deutschen Schutztruppe, machten wir halt und kehrten im gleichnamigen Hotel zur Mittagspause ein. Es gab Strammer Max! Über den Slogan: „Maltahöhe liegt nicht am A.... der Welt, aber man kann ihn sehen" mußten wir alle schmunzeln. Das Personal (Nama-Frauen) gab uns noch ein Ständchen, bevor wir über den 1.650 m hohen Tsaris Pass zur "Hammerstein Lodge" weiter fuhren. Am Nachmittag gingen wir dort auf "Katzentour". Wir durchstreiften das Gelände der Hammerstein Lodge und begegneten African Wildcats, Leopard "Lisa" und einem Gepardenpaar, welches sich durch uns nicht stören ließ.

Traumhafte Landschaften und Sand, Sand und Sand: Namib Naukluft Park – Sossusvlei

Am nächsten Morgen hieß es, früh aus den Federn! Kaffee, Tee und ein kleiner Imbiss standen an der Rezeption bereit. Unsere Lunchpakete waren im Truck verstaut und bereits 5:15 Uhr starteten wir ins 60 km entfernte Sossusvlei. Die Tore zum Park öffnen bei Sonnenaufgang, also ca. 6:20 Uhr bzw. 6:30 Uhr "afrikanischer" Zeit. Im frühen Morgenlicht erstrahlten die hohen Dünen (bis ca. 400 m hoch) im satten Rot im Kontrast zum teilweise tiefblauen, klaren Himmel. Es entstanden fantastische Fotos. Auch Oryxe, Strauße und Springböcke "grasten" in der Wüste. Zunächst erklommen einige, die nur ca. 100 m hohe Düne 45. Nach wenigen Metern war "Sand im Getriebe" und die meisten zogen barfuß weiter. Toll, wie viele Eberhardt-Gäste den Aufstieg meisterten. Nach dem „Frühsport" wurden wir mit einer grandiosen Aussicht auf das Dünenmeer belohnt. Nach dem rasanten Abstieg "gruben" wir die Klappstühle aus und frühstückten in einzigartiger Umgebung. Später wechselten wir unseren Truck und stiegen in Allrad-Fahrzeuge, um durch sandigen Boden im Trockenflußbett weiter zu kommen. Während einige Gäste unterm Schattenbaum pausierte, stapften andere zum Dead Vlei, wo jegliche Vegetation tot erschien. Unser Endpunkt war die ausgetrocknete Lehmsenke, das eigentliche Sossusvlei. Mittlerweile war Mittagszeit und es war sehr heiß. Die Dünen leuchteten nun in Orange und Gelb - ein fantastisches Farbenspiel. Anschließend picknickten wir unter einem Schattenbaum, bevor wir in den, ebenfalls trockenen Sesriem Canyon hinab stiegen und erkundeten. In unserer schönen Lodge am Rande des Namib Naukluft Parks erwartete uns ein erfrischendes Bad im Pool, ein traumhafter Sonnenuntergang und ein Braai Abendessen mit Mealie Pap, Burenwurst  und Gemiiiese, welches lautstark angepriesen wurde.

Durch das Naukluft Gebirge zum Atlantik

Heute fuhren wir durch das karge Naukluft Gebirge (über 1.000 m hoch). Die Pause in Solitaire war ein Muß, um den frischen Apfelkuchen zu kaufen (den wir später zum Kaffeekränzchen aßen) und die putzigen Erdmännchen zu beobachten. "Moose" McGregor hat als Gründer und Betreiber der dortigen Bäckerei Solitaire berühmt gemacht. Leider ist er Anfang des Jahres verstorben, aber sein leckerer Apfelkuchen wird weiterhin gebacken.
Unterwegs passierten wir zum 2. Mal den südlichen Wendekreis des Steinbocks (Tropic of capricorn). An diesem Punkt strahlt die Sonne am 21. Dezember jeden Jahres senkrecht auf die Erde, dass kein Schatten entsteht. Eine landschaftlich rauhe, aber wunderschöne Strecke führte uns über den Gaub Pass (knapp 800 m hoch) und durch den Kuiseb Canyon, wo sich Prof. Dr. Henno Martin (Geologe und Autor des Bestsellers "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste") während des 2. Weltkriegs versteckt hielt. Diesmal wanderten wir auch zur Höhle, die Henno Martin und sein Freund Hermann Korn als ersten Unterschlupf nutzten. Unterwegs picknickten wir natürlich wieder. Am Nachmittag erreichten wir Swakopmund an der stürmischen Atlantikküste und genossen die freie Zeit in unserem zentral gelegenen Hotel "Euopa Hof". Am späten Nachmittag unternahmen einige Gäste noch einen Spaziergang, bevor wir im Hotel a la carte zu Abend speisten. Obwohl wir etwas länger warten mußten, schmeckte es allen prima.

Mit dem Catamaran durch die Lagune von Walvis Bay

Der nächste Tag stand im Zeichen von Walvis Bay und Swakopmund. Am Vormittag unternahmen fast alle Gäste eine Ausfahrt mit dem Catamaran "Silverwind" durch die Lagune von Walvis Bay inklusive "blinder" Passagiere an Bord. Mit viel Witz, Charme und Humor erzählte uns Marko, den ich schon seit vielen Jahren kenne, Wissenwertes über die Bucht und seine "Bewohner". Auch Robbe "Google" kam an Bord und forderte ihr Frühstück ein. Marko erhielt bei der Fütterung die Unterstützung von Gästen. Da wir aber frischen Fisch nicht so mögen, wurden wir mit good "Old Brown" Sherry bewirtet, den wir aus "Alibi-Kaffeetassen" (es war noch Vormittag) tranken. Auch Miss Pelikan stattete uns einen Besuch ab. Vorbei an der Austernfarm schipperten wir zur Halbinsel, auf deren Spitze der schwarz-weiße Leuchtturm steht. Hier haben es sich Robbenkolonien bequem gemacht. Man sieht, dass sich die niedlichen Ohrenrobben sehr wohl fühlen. In weiterer Entfernung sahen wir ein gigantisches "Eisenmonster". Es ist die "Rowan Renaissance", die seit einigen Monaten nach Erdöl bohrt. Und dann: Da, Da, Da!!! - Benguela Delfine, eben "Da-Da-Delfine", wie Marko erklärte. Und nun das Highlight, ein Mola Mola (Mondfisch), WOW! Aus der Ferne sieht er aufgrund seiner markanten Rückenflosse eher aus wie ein Hai. Er ist der schwerste Knochenfisch der Welt, der über 3 m lang und über 2 Tonnen schwer werden kann. Nun ließ Marko die Korken knallen und wir stießen mit südafrikanischen Sekt auf diesen perfekten Vormittag an. Anschließend schlemmten wir vom köstlichen Buffet mit Austern, Meeresfrüchten, Fisch, Fleisch und Süßem. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein „tierisch lekker" Ausflug. Wir machten die Bekanntschaft mit zutraulichen Ohrenrobben, Pelikanen, Komoranen, riesigen Möwen, Benguela Delphinen und einem Mola Mola. Vielen lieben Dank an die nette Crew um Marko für diesen Ausflug.

Spaziergang in Swakopmund

Über Mittag hatten wir freie Zeit. Am Nachmittag begann unsere Entdeckungstour durch Swakopmund, dem Küstenstädtchen mit deutscher Vergangenheit: Prinzessin-Rupprecht-Haus, Alte Kaserne, Seebrücke "Jetty", Woermann-Haus mit Damaraturm, Leuchtturm, Kaiserliches Bezirksgericht, Altes Amtsgericht, Bahnhof, "Ritterburg" und das Hohenzollern-Haus. Am Abend bummelten wir zu "Kücki`s Pub", wo wir in gemütlicher Runde dn Tag ausklingen ließen. Von Fleisch bis Fisch kam hier alles frisch, lekker und in riesigen Portionen auf den Tisch. Zum Glück hatten wir bereits einige Wochen vorher Plätze reserviert, denn es waren Osterferien und sonst kein freier Platz in den Restaurants zu finden.

Ostersonntag an der Spitzkoppe

Entlang der Küste fuhren wir in nördliche Richtung. Unendlich viel wird hier gebaut, da in/bei Swakpmund immer mehr Menschen wohnen möchten und die Minen (Uran) in der Region boomen. Bei Henties Bay machten wir eine Pause und kühlten unsere Füße im Atlantik (das war auch nötig, denn der Sand war hot!). Auf der B2 (Trans-Kalahari-Highway) kamen wir schnell voran. Bei Usakos bogen wir wieder auf die "Pad" ab. Pads, die erstaunlich gut in Schuss sind, werden Sand- und Schotterpisten in Namibia genannt. Während es nur ca. 5.000 km Teerstraße im Land gibt, überwiegen klar die Pads mit ca. 40.000 km. Schon von Weitem sahen wir das markante Spitzkoppenmassiv. Die Spitzkoppe (ca. 1.728 m) ist ein Inselberg vulkanischen Ursprungs. Ein faszinierendes Szenario: ringsum nicht als weite, trockene Ebene und plötzlich diese Felstürme! Die Spitzkoppe wird auch das "Matterhorn" von Namibia genannt. In dieser kargen Region leben vorrangig Damaras, die früher von Hereros und  Namas in ihrem Lebensraum starkt eingeschränkt wurden. Später erhielten sie von der deutschen Kolonialverwaltung ein Homeland zugewiesen, was später erweitert wurde: das "Damaraland" erstreckt sich heute von der Spitzkoppe in nordwestliche Richtung bis nach Sesfontein. Das Gebiet um die Spitzkoppe wurde noch nicht zum Naturschutzgebiet erklärt, leider. Aber ein besonderes "Hegeprojekt" gibt hier zahlreichen Damaras Arbeit. Sie unterhalten die Campingsplätze und einige Wanderwege, die zu vielen Bushman-Felszeichnungen führen. An diesem malerischen Ort verbrachten wir den sonnigen Ostersonntag. Nach einem Picknick unterm Eberhardt-Osterbaum kletterten wir zum Felsenpool und spazierten zum "Rock Arch", dem riesigen Felsbogen, den einzig und allein die Natur geschaffen hat.

Sundowner auf dem "Langen Berg"

Anschließend truckten wir, entlang dem Erongo-Gebirge nach Omaruru. In der Kashana Lodge erwartete uns bereits "Patrone" Heinz, der uns zum Sundowner auf dem "Langen Berg" einlud. Nach einer "ausführlichen" Stadtrundfahrt hatten wir alle die Lizenz als Guide, zumindest im beschaulichen Omaruru erworben! Die Sonne hatte sich schon fast die Bettdecke übers Gesicht gezogen, als wir den "Langen Berg" entdeckten. Hier wurden wir mit Gin & Tonic, Sekt, diversen anderen Getränken und kleinen Snacks begrüßt. Der lauschige Stehempfang unter dem afrikanischen Sternenhimmel war eine gelungene Überraschung. In dunkler "Nacht" (es wird schnell dunkel in Afrika) fuhren wir nun ohne Umwege zur Kashana Lodge zurück. Beim gemeinsamen Abendessen unterhielten uns die netten Mädchen Donata, Emily und Getty (die Töchter von Angestellten) mit ihrem harmonischen Gesang. Beim Amarula-Song wurde dann aus dem Trio ein Quartett, was Annett vervollständigte.

Felsgravuren in Twyfelfontein

Nach einem guten Frühstück verabschiedeten wir uns und fuhren gen Westen. Nach dem wir in Uis, einem alten Zinnminenort unsere Vorräte aufgefüllt hatten, ging es weiter auf der Pad durch die trockene, dünn besiedelte Gegend. In der Ferne sahen wir den höchsten Berg Namibias, den Brandberg (2.574 m). In diesem Gebiet gibt es viele anspruchsvolle Wanderwege zu Felsmalereien, deren bekannteste die "White Lady" darstellt. Doch wir hatten ein anderes Ziel. Unterwegs boten am Straßenrand Händler Souvenirs an. Wir hielten an einem Stand von Herero-Frauen, die selbstgenähte, farbenfrohe Herero-Püppchen verkauften. Die stolzen Herero-Frauen tragen traditionell üppige Kleider im viktorianischen Stil und den dazugehörigen Kopfschmuck mit den stilisierten Hörnern von Rindern. Bis zu 16 Unterröcke machen ausladende Hüften und das tragen die Damen bei 30° C und mehr!. Später hatten wir das große Glück und sahen eine Herde Wüstenelefanten. In Twyfelfontein (zweifelhafte Quelle) erwartete uns Fran, ein junger Nama, der uns auf dem Rundweg zu den Felsgravuren begleitete. In dem orange-rotem Gestein bestaunten wir 2.000-6.000 Jahre alte, gut erhaltene Felsgravuren und - zeichnungen mit Tiermotiven. Fran erzählte uns viel Interessantes, sang und tanzte für uns. Wir bedankten uns mit einem deutschen Volkslied. Nach dieser kleinen Wanderung, die Sonne hatte sich versteckt und so war es nicht so heiß, hatten Rene und Jamaica ein Picknick für uns vorbereitet, welches wir uns schmecken ließen. Unser weiterer Weg führte über Schotterpisten nach Khorixas.

Schrebergartenidylle in der Damara Mopane Lodge

Unterwegs machten wir noch einen botanischen Stopp und besichtigten die eigenwilligen Welwitschias, die fast kein Wasser brauchen und in dieser öden, trockenen Region gedeihen. Die Pflanze (es gibt männliche und weibliche) besteht nur aus einem Blattpaar und kann mehrere 100 Jahre alt werden. Am späten Nachmittag erreichten wir die die wunderschöne Damara Mopane Lodge, unweit von Khorixas. Die zahlreichen Mopane-Bäume geben der Lodge ihren Namen. Für eine Nacht wohnten wir in hübschen, komfortablen "Lauben" mit eigenem Garten, aus dem das Gemüse frisch auf den Abendbrottisch kam. So wurde bei mir Petersilie geerntet. In dieser grünen Oase fühlten wir uns sofort wohl. Auch das Abendessen war ein Genuss.

Outjio – das Tor zum Etosha Nationalpark

Auf Asphalt truckten wir ein relativ kurzes Stück nach Outjio. Wir bummelten durch den Ort und stöberten in Geschäften. In einem kleinen Cafe war dann ein zweiter Kaffee nach dem Frühstück fällig. Einige konnten den süssen Leckereien der deutschen Bäckerei nicht widerstehen, obwohl wir Deutschland überhaupt nicht vermissten. Am Anderson Gate, dem westlichen Eingang fuhren wir in den Etosha Nationalpark. Nicht nur für uns mußten wir eine "technische" Pause einlegen, sondern auch für unseren Truck. Es sah aus als hätten wir ein Krokodil überfahren. In Wirklichkeit war ein Reifen nur noch mit der Hälfte des Außenmantels bekleidet. Rene und Jamaica lagen unter dem Truck und schnitten die Überreste des Pneus ab, so daß wir weiterfahren konnten. Später wurde der Reifen dann richtig gewechselt. Gleich hinter dem Eingang wurden wir von einer Auswahl Giraffen, Zebras und Springböcken begrüßt.

Erste Pirschfahrt im Etosha Nationalpark

Bereits am Mittag erreichten wir das "Okaukuejo Restcamp", unser Quartier für die nächsten beiden Tage. Nachdem wir uns "häuslich" eingerichtet hatten, spazierten einige Gäste zum Wasserloch, wo sich eine große Zebraherde ein Stell-Dich-Ein gab. Am Nachmittag war unser Truck wieder gesund und wir gingen auf eine erste, kleine Pirschfahrt im Etosha. Der Himmel hatte sich ein wenig zu gezogen, aber das störte uns nicht. Wir waren beeindruckt von den riesigen Tierherden, die alle in eine Richtung liefen. Wie auf einer Perlenschnur aufgefädelt, zwischendurch grasend, trieb es unzählige Zebras, Springböcke und Gnus der untergehenden Sonne entgegen. Wow, das letzte Mal, wo ich solche Massen gesehen hatte, war bei meiner Reise im März 2009. Auch ein Breitmaulnashorn (White Rhino) entdeckten wir. Später fing es an zu regnen, die Tiere waren kaum zu entdecken, da sie sich unter kleinen Büschen und Gras versteckten, so auch Familie Strauß. Die Sonne war fast untergangen, als wir drei Giraffen sahen. Später im Halbdunkel erspähten wir ein Spitzmaulnashorn (Black Rhino). Nach dem Abendessen zog es uns ans beleuchtete Wasserloch des Camps. Die erhofften Nashörner, Löwen und Elefanten blieben leider fern, also gingen wir zu Bett und freuten uns auf den nächsten Tag im Etosha.

Heia Safari im Etosha Nationalpark

In der Nacht brüllten die Löwen. Also waren wir gespannt auf unsere ganztägige Pirschfahrt am heutigen Tag. Am Vormittag waren die Entdeckungen spärlicher in der Menge als am Vortag. Wir beobachteten Springbock- und Impalaherden, Gnus, Strauße, Riesentrappen, natürlich Zebras und Oryxe sowie Kuhantilopen. Ein Ranger mit Gewehr in der Savanne irritierte uns zunächst. Er bewachte aber ein Forschungsteam, welches Vermessungen vornahm. Später sahen wir eine Ansammlung von Fahrzeugen, also nix wie hin. 2 männliche Löwen hatten es sich gerade unter einem Schattenbusch gemütlich gemacht, um in den heißen Tag zu "vergammeln". Im trockenen Savannengras, welches farblich auf deren Fell perfekt abgestimmt war, konnte man sie kaum entdecken. Unsere Mittagspause verbrachten wir im Camp Halali, wo die deutschen Truppen auf den nahen Hügel damals einen Heliographen errichteten. Am dortigen Wasserloch war ebenfalls Mittagspause, nur eine kleine Eule schlummerte im Baum. Halali kommt aus dem Deutschen und bedeutet Ende der Jagd. Aber nicht für uns! Wir fuhren zum Rand der Etosha-Pfanne, dem Etosha Lookout. Hier stiegen wir aus: strahlend blauer Himmel - weisse, nicht greifbare Weite und nichts als Weite. Einfach faszinierend. Alles erschien unendlich und wir waren mittendrin! Auf unserem Rückweg zum Camp erspähten wir noch so manches: einen Weißbürzelsinghabicht, der sich seine Beute schmecken ließ und an einem einsamen Wasserloch hatten wir ein Nashorn ganz für uns allein. Am Nachmittag waren wir im Camp zurück und ließen für heut die Seele baumeln. Der alte Turm wurde bestiegen, Postkarten geschrieben, auch am Wasserloch gab es wieder einiges zu sehen. Das Abendessen vom Buffet war wieder reichlich, auch ein kleiner hungriger Schabrackenschakal wartete geduldig auf seine Chance. Das Löwengebrüll zu später Stunde lockte einige Gäste noch einmal ans Wasserloch. Und tatsächlich eine Löwenfamilie mit kleinen Babys kam aus der Dunkelheit zum Trinken. Als diese wieder lautlos in die Nacht entschwanden, erneutes Löwengebrüll! Und die nächste Löwengruppe kam. Pascha Löwe lud seine 3 Damen an die "Bar". Wow, das war faszinierend!

Durch den Etosha Nationalpark nach Tsumeb

Am folgenden Tag durchstreiften wir erneut den Park. Unser Route führte uns von West nach Ost. Es sollte wieder ein toller Tag werden. Gleich nach dem wir das Camp verlassen hatten, entdeckten wir Familie Löwe mit den Babys beim Fressen ihrer Beute. Es folgten Springbock- und Impalaherden, Nashörner, Nashörner, Nashörner, Kuhantilopen, Oryxe, Warzenschweine und und und. So viele, viele Tiere, aber ein Elefant ließ sich nicht blicken. Das war aber nicht so schlimm, am Ende unserer Reise erwartete uns das Elefantenparadies Chobe Nationalpark. Eigentlich war eine Pause längst fällig, doch plötzlich entdeckten wir jede Menge "Bohrtürme" - Giraffen soweit das Auge reicht. Ehrlich gesagt, so viele Giraffen am Stück hatte ich noch nicht gesehen. Giraffen sitzend, Giraffen stehend, Giraffen Gras fressend, Giraffen trinkend - Wieviele waren es 40 oder 50? Wir waren so fasziniert und im Bann, dass wir die Zeit vergaßen. Jamaica chauffierte uns noch zu einem weiteren Wasserloch, wo wir das unterschiedliche Trinkverhalten von Giraffen beobachten konnten. Es war einfach herrlich und wir konnten uns kaum satt sehen. Jetzt aber schnell zum Namutoni Camp, denn die "technische" Pause war dringend notwendig. "Erleichert" betraten wir dann das alte Fort Namutoni und machten es uns im schattigen Innenhof bei einem Imbiss, Kaffee und einem frisch Gezapften gemütlich. Auf diese ausgiebige Pirschfahrt spendierte Eberhardt einen Amarula - Heia Safari! Vom Fort fuhren wir nun zum Lindequist Gate, dem östlichen Ausgang des Etoshas. Doch durch viele "Straßensperrungen" und "Zebrastreifen" wurden wir an einer zügigen Weiterfahrt gehindert. Das Verabschiedungskomitee aus Giraffen, Zebras und Springböcken war angetreten!

Verspätetes Bergfest in der Uris Safari Lodge

Ca. 100 km trennten uns noch von unserer nächsten Unterkunft. Die Zeit nutzen viele Gäste für eine Augenpause. Erst nach Sonnenuntergang erreichten wir die komfortable "Uris Safari Lodge", die sich auf dem Gelände einer alten Kupfermine befindet. Unser Bergfest holten wir heute nach: An der urigen Bar füllten sich die Gläser mit Gin & Tonic. Halbzeit - Otschi Ho! Das Abendessen wurde uns an einer festlichen Tafel serviert. Jamaica ließ es sich nicht nehmen und legte eine heiße Sohle auf`s Parkett. Heute hieß es Abschied nehmen, von 2 netten Reisegästen, die unsere Reisegruppe am nächsten Morgen verließen.

Von Tsumeb nach Rundu

Nach einem entspannten Frühstück besichtigten wir noch das wunderschöne Gelände der Lodge (am Abend zuvor war keine Zeit). Dann sagten wir auf Wiedersehen und unsere Wege trennten sich. 2 Gäste reisten privat weiter, um ihre Töchter, die zur Zeit in Afrika arbeiten, zu besuchen. Unsere Gruppe fuhr zunächst nach Tsumeb, wo wir eine Rundfahrt durch die Minenstadt und einige Besorgungen machten. Wir beobachteten eine Demo für soziale Gerechtigkeit, die unter Polizeischutz laut und rhythmisch durch die Straßen zog. Jamaica holte in der Zwischenzeit einen neuen Reifen aus der Werkstatt. Dann gings weiter nach Grootfontein (große Quelle - den Namen erhielt die Stadt von den Buren), ein wichtiger Vorposten der Deutschen zum Caprivizipfel. Nun begann auch das "richtige" Afrika: Rechts und links strohbedeckte Rundhütten aus Lehm und dichter werdendes Buschland. Beladene Ochsenkarren und namibische "Schlitten" zogen an uns vorbei, Kinder winkten uns zu. Frauen gingen an die Brunnen, um Wasser zu holen. Je näher wir Rundu kamen, desto häufiger sahen wir auch die provisorischen Verkaufsstände der Holzschnitzer am Sraßenrand. In Rundu angekommen, fuhr uns Jamaica zu einem Aussichtspunkt, wo wir einen super Ausblick auf den wasserreichen Okavango hatten. Etwas außerhalb von Rundu, direkt am Flussufer befindet sich die Kaisosi Lodge, wo wir übernachteten.

Durch den Caprivistreifen zur Mazambala Island Lodge

Heute stand eine längere Fahrt durch den grünen Caprivi-Streifen auf dem Programm. Bei Divundu überquerten wir den mächtigen (O)Kavango. Nun mußten wir unsere Uhren wieder eine Stunde vorstellen, da die Capriviregion sich nicht an der Zeitumstellung beteiligt. Entlang des Bwabwata Nationalparks fuhren wir auf der Transitstraße nach Osten. Überall warnten uns Schilder vor Elefanten, doch wir sahen keine. Unterwegs stärkten wir uns beim Picknick. Rene hatte wieder leckeren Salat zubereitet. Kurz vor Kongola verließen wir die Straße und fuhren in den Busch. Nun mußten wir samt Gepäck auf Boote umsteigen, die uns durch das Delta des Kwandos zur Mazambala Island Lodge brachten. Schon die Bootfahrt dorthin war ein Erlebnis: Flusspferde und Letschwe-Antilopen bekamen wir zu sehen, auch die Deltalandschaft war ein Augenschmaus. Warm und herzlich wurden wir von Andre, Stefanie und der kleinen Gerda empfangen. Etwas irritiert schauten wir schon, als die weiblichen Angestellten der Lodge unsere Koffer auf ihre Köpfe hoben und in die Lodge trugen - Frauenpower eben! Auch wenn es die einfachste, afrikanischste Unterkunft auf unserer Reise war, fühlten wir uns in dieser romantischen Abgeschiedenheit sehr wohl. Am Lagerfeuer trafen wir uns in gemütlicher Runde, bevor wir zu Abend speisten. Nach dem Abendessen gab es wieder eine afrikanische "Gute-Nacht-Geschichte".


Bei den liebenswerten Mafwe

Nach dem Frühstück ging es per Boot zum Parkplatz unseres Trucks. Heute wollten wir ein traditionelles Dorf besuchen. Lebende Museen gibt es Namibia einige. Sie sind einzigartige Projekte, die von der Living Culture Foundation unterstützt werden. Die verschiedenen Volksgruppen haben so eine Einnahmequelle, von denen viele profitieren, sie beschäftigen sich mit ihren Wurzeln und treten somit dem Vergessen ihrer kulturellen Traditionen und Werte entgegen. Wir waren beim Stamm der Mafwe bei Singalamwe zu Gast. Ihr Dorf befindet sich unter riesigen Baobabs. Super herzlich wurden wir empfangen und in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Ihre Dorfgemeinsanschaft besteht aus 28 Personen, das jüngste Mitglied ist 2 Monate (ein süßer Fratz) und das älteste 72 Jahre (eine nette alte Dame). Mit Trommelwirbel, Tanz und Gesang wurden wir unterhalten und erhielten einen umfassenden und bleibenden Einblick in deren Kultur und Traditionen: Wie wird gejagt, gekocht, gearbeitet und gespielt. Auch bei der Arbeit durften wir mithelfen und das Essen wurde mit uns geteilt. Bei Jamaica kam der Spieltrieb durch, er beherrschte die Denkspiele mit Steinen und Bohnen perpekt und machte auch eine ausgezeichnete Figur beim Stock-Klopf-Hupf-Spiel. Die Gastfreundschaft der Mafwe war hinreißend und ihr Lachen steckte an. Der Star war natürlich kleine Konrad, der mit seiner Lebendigkeit allen die Show stahl. Der Besuch bei den Mafwe wird uns sicher in Erinnerung bleiben. Wir waren beeindruckt und bedankten uns für die Gastfreundschaft. Eberhardt wird wieder kommen!


Bootsfahrt auf dem Kwando

Über Mittag entspannten wir auf Mazambal Island. Am Nachmittag entschieden sich alle für eine Bootsfahrt im Delta des Kwandos. Unsere Bootsführer glitten vorausschauend durch das Wasser, denn überall erblickten wir die Köpfe von gewaltigen Hippos im Wasser. Die Flusspferde schienen uns zu beobachten. An Land entdeckten wir Lechtwe (Sumpfantilopen), die zu den schnellsten zählen; Bienenfresser saßen im Papyrus; ein Krokodil schwamm im Wasser; Graufischer im Baum; Paviane und viele Vögel sowie Schreiseeadler (african fish eagle). Während die Sonne langsam zu Bett gehen wollte, kehrten wir zurück. Die Tour war ein schöner, entspannter Abschluss eines erlebnisreichen Tages. Der obligatorischer Sundowner auf dem gemütlich eingerichteten Aussichtsturm der Lodge mit weitem, unverbauten Blick über das Delta durfte natürlich nicht fehlen.


Auf nach Kasana in Botswana

Nach dem Frühstück verließen wir die Insel und fuhren noch einmal mit dem Boot zum Festland. Hippos, Lechtwe und auch ein Klaffschnabel verabschiedeten sich von uns. Danach truckten wir zunächst nach Katima Mulilo, wo wir über den hiesigen Markt bummelten und im Supermarkt noch einige Besorgungen machten. Etwas später kehrten wir in eine Shebeen ("illegal" betriebene Kneipe der Einheimischen) ein und hielten Frühschoppen unterm Schattenbaum. Am Mittag passierten wir die Ngoma Bridge (Grenze zu Botswana) bzw. wir liefen drüber. Vorher natürlich hatten wir die Ausreiseformalitäten in Namibia erledigt. An der Grenze zu Botswana gibt es eine Veterinärschleuse bzw. Seuchenmatte, über die alle drüber laufen müssen (Autos müssen durch eine Pfütze), sonst keine Einreise. Mit einem 2. Paar Schuhe in der Hand, die ebenfalls auf der Matte abgestreift werden mußten, "latschten" wir brav, zur Freude der botswanischen Beamtin über den feuchten Lappen. Am Grenzhäuschen warteten wir ein Weilchen, um unsere ordnungsgemäße Einreise nach Botswana per Stempel zu bekommen. Tja, auch in Afrika geht es nicht ohne Bürokratie! Die Teerstraße nach Kasane führt direkt durch den Chobe Naionalpark. Zunächst begrüßten uns nur auf Warnschildern Elefanten, doch dann Party! Elefanten, Elefanten, Elefanten, auch vor dem Ortseingangschild. Hier erfrischte sich eine Elefantenherde an einer defekten Wasserleitung am Straßenrand. Weitere Elefanten und eine Kudu-Familie säumten unseren Weg zur wunderschönen "Chobe Safari Lodge", direkt am Ufer des gewaltigen Chobe Flusses gelegen. Hier war alles vorhanden: Poollandschaft, Restaurant, Bar, eigene Schiffsanlegestelle, Shops und und.... Auf den Grünflächen begrüßten uns teils aggressive Meerkatzen (velvet monkeys) und Warzenschweine grasten friedlich auf der Wiese. Das Abendessen genossen wir in vollen Zügen: ein riesiges Buffet mit Schauküche, Grill und allen erdenklichen Köstlichkeiten - Baie lekker!


Jeep-Safari im Chobe Nationalpark

Noch vor Morgengrauen waren wir am nächsten Tag bereit, um auf Safari in den Chobe Nationalpark aufzubrechen. Ein spannendes Gefühl im Dunklen die geheimnisvollen Geräusche des afrikanischen Busches zu deuten, aus dem Dickicht blitzten uns scheu die Augen von Impalas an. In den frühen Morgenstunden waren wir natürlich auf Katzensuche, doch leider ohne Erfolg. Die Löwenspuren im Sand verliefen ins Leere. Den Sonnenaufgang erlebten wir am Chobe Fluss, einfach einmalig. Hier eine Aufzählung unserer morgendlichen Beobachtungen: Impalas, Kudu, Perlhühner, Paviane, Heiliger Ibis, Zwergblatthühner, Frankolin, Schreiseeadler, Schabrackenschakal und Riesentrappen (bestimmt habe ich was vergessen). Auf einer Anhöhe hielten wir und schlürften unseren warmen Kaffee oder Tee. Mit der Sonne kam nun auch die Wärme zurück, denn am frühen Morgen war es sehr, sehr frisch. Nach der Stärkung ging`s weiter, uns hatte das Jagdfieber gepackt. Überall sahen wir Elefantenspuren, doch die Dickhäuter schienen "ausgestorben" zu sein. Wir sahen wieder, Impalas, eine große Herde Flusspferde im Chobe, Warzenschweine, Büffel im Duett mit Kuhreihern, Paviane , Zebramangusten, Schreisee- und Raubadler, einen Gaukler sowie "bunte" Vögel (Rotschnabel Toko und Gabelracke). Auf der Rückfahrt stieg uns unangenehmer Geruch in die Nasen. In der Ferne sahen wir einen vollbesetzten "Geierbaum". Unweit davon stürzte sich der Rest der Geierfamilie (Ohrengeier und Kapgeier) nebst Marabus auf`s Frühstück, einen toten, kleineren Elefanten.
Zurück in der Lodge genossen wir das späte Frühstück. Alles war noch ausreichend da und so machten wir aus dem eigentlichen Frühstück einen Brunch. Über die heiße Mittagszeit war relaxen angesagt. Einige bummelten mit mir durch Kasane, die Hauptstraße hoch und wieder runter, stöberten in den Geschäften und auf dem Markt. Auch Warzenschweine waren auf der Hauptstraße unterwegs.


Bootssafari auf dem Chobe Fluss

Am Nachmittag ging´s dann mit dem Boot auf Pirschfahrt. Fast hätten wir die Abfahrt verpasst, da das Boot eher als angekündigt ablegen wollte.
In dem Boot mit Aussichtsplattform und kühlen Getränken an Bord schipperten wir gemütlich den Chobe entlang. Ganz nah beobachteten wir Wasserwarane und Krokodile am Ufer, Bienenfresser und Schlangenhalsvögel. In den Lüften schwebte ein Fish Eagle, andere hielten Ausschau von hohen Baumkronen. Bald darauf wurde es noch "tierischer": Elefanten kamen zum Fluss, um zu trinken, auch Elefantenherden mit "Babyfanten" und ein Elefantenbulle mit 5 Beinen gab den großen Max. Im Fluss badeten Flusspferde, einige rauften sich mit weit aufrissenen Mäulern. Später entdeckten wir noch Elefanten in der Mitte des Flusses, die fast kopfhoch im Wasser grasten, keine 5 m von uns entfernt. Das saftige Grün wurde dabei hin und her geschüttelt und geshakt. Die unzähligen Elefanten, die wir im Chobe sahen, entschädigten uns mehr denn je für die magere Ausbeute an Elefantenerlebnissen im Etosha und anderswo auf unserer Reise. Während die Sonne wieder mal atemberaubend unterging, schipperten wir glücklich zur Lodge zurück. Beim gemeinsamen, wiederum fantastischen Abendessen ließen wir diesen fantastischen Tag noch einmal Revue passieren. Mit traditioneller Musik und Tanz wurden wir dabei unterhalten.

Zu den Victoria Wasserfällen nach Simbabwe

Eine kurze Fahrt führte uns zur Grenze nach Simbawe. Die Ausreise von Botswana ging schnell, aber vor dem kleinen Grenzhäuschen in Simbabwe sahen wir eine lange Schlange. Also anstellen und Geduld. Ja, Geduld mußten wir an diesem Tag besonders aufbringen. 2,5 h Wartezeit, aber den amerikanischen, italienischen, holländischen und britischen Touristen ging es ebenso. Nach dem alle ihre Pässe mit 30 USD vertrauensvoll in die Hände der Beamten gegeben hatten, dauerte es noch ein Weile bis alle Visa handschriftlich ausgefüllt waren und die Quittung geschrieben war. Nach diesem Marathon der Bürokratie fielen wir in unseren Truck und fuhren nach Vic Falls, das wir nun erst am Mittag erreichten. Bewaffnet mit Regencapes, die man auch für 2 USD am Parkplatz ausleihen kann, spazierten wir zum Eingang des Vic Falls Nationalparks. Die Victoria Wasserfälle sind ein Touristenmagnet und die größte Einnahmequelle in Simbabwe. Befestigte Rundwege führen durch den Park und zu diversen Aussichtspunkten. Am Devils Cataract hatten wir einen super Blick auf die Fälle mit Doppelregenbogen. Trotz der gewaltigen Wassermaßen, die über die kaum sichtbaren Felskanten schoßen und der über 100m hohen Gicht, die in den blauen Himmel stieg, hatten wir Glück mit der Sicht, denn die Windrichung war günstig. Natürlich besichtigten wir auch die Statue von David Livingstone, dem Entdecker der Wasserfälle. Nach eigenen, mehr oder weniger feuchten Entdeckungen der Wasserfälle (in Simbabwe war es aber weniger nass als befürchtet, dafür verschwanden die Gäste auf der sambischen Seite in der feuchten Gicht) trafen wir uns uns wieder, um im Städtchen Vic Falls noch einen kurzen Besuch abzustatten. Ziel war das Aktivitätencenter, denn einige Gäste wollten am nächsten Tag die Wasserfälle aus den Lüften erleben.

Sundowner-Fahrt auf dem Sambesi

Danach checkten wir in der "A'Zambesi River Lodge" ein, wo wir die letzte Nacht unserer Reise verbrachten (abgesehen von der im Flieger). Die komfortable Lodge, mitten einer gepflegten, blumenreichen Gartenanlage mit Pool liegt direkt am Ufer des Sambesis. Auf unseren Terrassen oder Balkonen entspannten viele bei einer Tasse Kaffee. Am Nachmittag unternahmen wir eine fantastische Bootscruise auf dem Sambesi. Dabei wurden wir mit Getränken und kleinen Snacks fürsorglich bewirtet. Als Entree stieß unsere Gruppe mit einem Gin & Tonic an. Der letzte Abend unserer Reise konnte nicht schöner beginnen. Wir blickten noch einmal auf dem Gichtnebel über der "Kante" der Fälle, der sich in Regenbogenfarben präsentierte, sahen gähnende Hippos und erlebten einen unbeschreiblichen Sonnenuntergang. Wir haben die Fahrt auf dem Sambesi in vollen Zügen genossen! Zum Abend bedienten wir uns am vorzüglichen Buffet. Die Auftritte der Zimbal- und Zulutanzgruppe sorgten für genügend Stimmung. Ein gelungener Abschlussabend, den wir mit einem  Amarula, Amarula, Amarula...rula, ... rula beschlossen.

Heliocopter-Flug und Besuch des Holzschnitzermarktes

Bis zum Abflug war noch Zeit. Am Vormittag hatten einige Gäste einen Heliocopter-Rundflug über die Victoria Fälle gebucht und wurden zum Flugplatz abgeholt. Obwohl der Flug nur 12 Minuten dauerte, war es ein phantastisches Erlebnis die Fälle von oben zu betrachten.
Bevor wir zum Internationalen Flughafen aufbrachen, besuchten wir noch den großen Holzschnitzer-Markt von Vic Falls. Natürlich mußte und durfte hier gefeilscht werden, um noch das ein oder andere Souvenir im intensiven Verkaufsgespräch zu erwerben.


Auf Wiedersehen

Danach fuhren wir zum Flughafen und verabschiedeten uns herzlich bei unserem Jamaica und Rene. Der Check in verlief problem- und papierlos (es müssen keine Formulare mehr ausgefüllt werden). Mit allen Bordkarten in der Hand ging es durch die Sicherheitskontrolle in die überfüllte Wartezone. Unsere Maschine nach Johannesburg hob pünktlich und "desinfiziert" ab. Die Zeit bis zum Weiterflug nach Deutschland verging schnell im Shoppingparadies Flughafen Johannesburg. In Frankfurt angekommen, trennten sich unsere Wege und wir verabschiedeten uns herzlich. Pünktlich landeten wir in "eiskalten" Dresden. Unsere Reise durch Namibia, Botswana und Simbabwe ist nun vorbei.  Erlebnisse, Abenteuer, Spannung, Tiere, Landschaften - alles war dabei.


Schlusswort

Insgesamt waren wir ca. 4.200 km mit dem Truck unterwegs (ohne Flüge, Boots-, Jeep- und Wandertouren) - und zusammen haben wir mindestens 10.000 Fotos geschossen oder sind es gar mehr? Wir haben nette Menschen kennengelernt, Menschen, die ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen, Menschen, die unter, für uns teilweise unvorstellbaren Verhältnissen leben als wir in Deutschland, aber dennoch glücklich sind. Wir sind nicht nur zusammen durch faszinierende Landschaften gereist, wir haben zusammen gelacht und genossen, nicht nur das überall leckere Essen. Nicht alle Erlebnisse konnte ich in Worte fassen und im Reisebericht verewigen.
Zum Schluss sage ich einfach Danke zu meiner netten, harmonischen Reisegruppe. Es hat mir Freude bereitet, Sie/Euch für "mein" Afrika zu begeistern. Auf gesundes Wiedersehen, vielleicht einmal wieder auf einer Reise nach Afrika Über Eure/Ihre Kommentare und diversen Schnappschüsse von der Reise würde ich mich sehr freuen.
Bleiben Sie gesund und reiselustig
Ihre/Eure Annett

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die tollen Bilder. Es war war eine schöne Reise mit fantastischen Eindrücken. Viele Grüße Brigitte N.

Brigitte N.
06.06.2014

Vielen Dank für die tollen Bilder. Es war war eine schöne Reise mit fantastischen Eindrücken. Viele Grüße Brigitte N.

Brigitte N.
06.06.2014

Vielen Dank für die tollen Bilder. Es war war eine schöne Reise mit fantastischen Eindrücken. Viele Grüße Brigitte N.

Brigitte N.
06.06.2014