Fotogalerie: Wanderreise Argentinien und Chile – Patagonien und Feuerland

07.11. – 23.11.2013, 17 Tage Wanderreise Buenos Aires – Nationalparks Los Glaciares und Torres del Paine – Feuerland – Ushuaia (75 Wanderkilometer)


  Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wer gern wandert, die Natur genießt, sich von kleinen Wetterkapriolen nicht stören lässt und schon immer mal ans Ende der Welt reisen wollte, sollte diese Reise auf jeden Fall machen. Sie ist für uns alle eine ganz besondere Reise gewesen.
Ein Reisebericht von
Sandra Winkler

Tag 1

Am Abend des 07.11. beginnt unsere Reise ans Ende der Welt. In Dresden starte ich mit 2 Gästen nach Frankfurt. Nach der „ersten Wanderung" auf dem Flughafen Frankfurt, treffe ich die anderen Teilnehmer der Patagonien Reisegruppe. Mit nur 9 Gästen steige ich in eine bis zum letzten Platz gefüllte Lufthansamaschine nach Buenos Aires. Der Flug geht ruhig und wir können alle ein kleines Nickerchen machen.

Tag 2

Im Flugzeug stärken wir uns mit einem Frühstück, damit wir nicht so viel Zeit verlieren. In Buenos Aires angekommen, werden wir von unserem örtlichen Guide Jose empfangen und fahren erst einmal in das zentral gelegene Hotel Bristol um einzuchecken. Pünktlich 11 Uhr starten wir zu unserer Stadtrundfahrt in der Hauptstadt Argentiniens. Jose fährt mit uns zuerst am Regierungsgebäude vorbei zur Plaza de Mayo. Dort besichtigen wir die Kathedrale. Weiter geht es in Richtung San Telmo. Im Jahr 2000 war ich zum ersten Mal hier, seitdem hat sich viel verändert und iich erkenne es kaum wieder. Angekommen in La Boca, dem ehemaligen Arbeiterviertel, schwirren aus allen Ecken die „Tangotänzer und Tänzerinnen", die sich den Touristen vor die Linse stellen, um Geld zu verdienen. Inzwischen reihen sich in La Boca Restaurants und Souvenirshops aneinander. Hier kann man seine ersten Pesos loswerden. Weiter geht es durch das schön gestaltete Hafenviertel Puerto Madero in Richtung La Recoleta, wo wir einen Spaziergang über den größten Friedhof machen und natürlich das Grab von Evita besichtigen. Beim gemeinsamen Abendessen mit  landestypischen Speisen und dem ersten Cerveza bzw. vino tinto finden wir uns alle auf Anhieb sympathisch. Von den ersten Eindrücken überwältigt, fallen wir total kaputt ins Bett.

Tag 3

Nach einer sehr kurzen Nacht, klingelt der Wecker bereits 3.30 Uhr. Wir sind auf den ersten Flieger  nach El Calafate gebucht. Auf dem Inlands-Flughafen herrscht bereits vor 5 Uhr ein reges Treiben, nicht zu vergleichen mit Dresden... Es stehen hunderte Menschen an den verschiedenen Check In Schaltern. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel Zeit für den Check In benötigen. Nach 3 Stunden Flug und einem wunderschönen Blick über Buenos Aires, Mar del Plata und eine imposante Bergkette landen wir im Süden Argentiniens. Nach einer kurzen Begegnung mit der anderen Rundreisegruppe von Eberhardt starten wir mit unserem chilenischen Reiseleiter Eric die Pilot-Wanderreise. Auf dem Weg nach El Chalten durch die argentinische Steppe nähern wir uns dem Fitz Roy. Bei strahlendem Sonnenschein wandern wir mit Pedro (unserem örtlichen Wanderguide) und Eric zu den Miradores Aguilas y Condores. Zum ersten Mal kommen wir in Berührung mit dem patagonischen Wind. Belohnt werden wir für unseren Aufstieg mit einem fantastischen Blick auf das Bergmassiv des Fitz Roy.

Tag 4

Durch die jahrelange Erfahrung unseres Bergführers Pedro und die stürmischen Wetterprognosen für die nächsten Tage, tauschen wir die Wanderungen einfach aus. Mit einem Kleinbus werden wir über eine Schotterpiste entlang des Rio Vueltas zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gebracht. Parallel zum Rio Bravo laufen wir durch den Südbuchenwald in Richtung Gletscher Las Piedras blancas. Unterwegs werden wir mit dem patagonischen Wetterspektrum konfrontiert. Nach dem Mittagspicknick in einer Schutzhütte trennen sich die Wanderwege unserer kleinen Wandergruppe. Pedro wagt mit drei Mutigen den Zick-Zack Aufstieg trotz widriger Umstände und leichtem Schneefall zur Laguna de los Tres mit 800 Höhenmetern. Die restliche Gruppe tritt den Rückweg über die Laguna Capri in Richtung Hotel Las Piedras an. Am Abend hören wir gespannt den Erlebnisberichten der Anderen zu.

Tag 5

Heute starten wir direkt am Hotel zu unserer längsten Wanderung mit 20 km. Nach einem kurzen Stopp an der Panaderia mit Verkostung von Tortas fritas, laufen wir entlang des Fitz Roy Flußes in zügigem Wanderschritt. Trotz Schneegestöbers begrüßt uns die Flora mit ihrer Farbvielfalt. Nicht nur Orchideen, Vergissmeinnicht und Anemonen entdecken wir am Wegesrand. Unser Tagesziel die Laguna Torre können wir sehen, leider aber nicht die dahinterliegenden berühmten Berge. An einer windgeschützten Stelle im Wald packen wir unser Lunchpaket aus und Pedro kocht uns mit Gletscherwasser einen Matetee, der uns innere Wärme gibt. Trotz des gleichen Rückweges, entdecken wir immer wieder neue imposante Einblicke in die Natur. Auch einen Kondor konnten wir erspähen. Den Abend lassen wir im urigen Restaurant La Guanaco ausklingen.

Tag 6

Heute heißt es Abschied nehmen von der Trekkingstadt El Chalten. Mit einem Kleinbus fahren wir über eine Schotterpiste entlang des Rio de las Vueltas in Richtung Lagune desierto. Unterwegs können wir kaum glauben, dass wir trotz des Schnees Flamingos sehen. Wir starten unsere Tour ganz entspannt durch einen verwunschenen „Märchenwald" mit vielen Gesichtern. Bald wird deutlich, dass wir die Wanderstöcke nicht zum Spaß mitgenommen haben und auch ein fest gespanntes Seil ist für den Aufstieg hilfreich. Der frisch gefallene Schnee erleichterte nicht gerade unseren steilen Aufstieg. Noch außer Atem genießen wir den wunderschönen türkisblauen Gletschersee. Und wieder halten wir die Eindrücke in einem Gruppenfoto, diesmal mit Schneemann, fest. Auch der Abstieg fordert noch einmal unsere komplette Konzentration. Ein Fotostopp am Lago desierto rundet den Ausflug ab. Das Mittagessen im Restaurant La Tapera fällt heute typisch argentinisch aus. Am offenen Feuer genießen wir Rindersteak und vino tinto. Gut gestärkt bringt uns Juan Carlos sicher nach El Calafate, wo wir in das schöne Hotel Patagonia Queen einchecken. Bei Livemusik im Restaurant  Pura Vida verkosten wir leckere Empanadas.

Tag 7

Am Morgen lacht die Sonne und weckt bei uns die Neugier auf einen schönen Tag am Perito Moreno Gletscher. Unsere Reiseleiterin Vanessa ist in ihrem Element und erzählt von den Schönheiten ihrer Heimat und steckt uns mit ihrer Begeisterung an. Bei einem der vielen Fotostopps fangen wir sogar das Ansichtskartenmotiv vom sonnenbeschienenen Gletscher, dem türkisfarbenen Gletschersee und den roten Feuerbüschen ein. Auch hier können wir einem Gruppenfoto nicht widerstehen. Aus nächster Nähe erleben wir den Gletscher auf einer Katamarantour. Mit Whisky on the rocks (natürlich mit frischem Gletschereis) stoßen wir auf diesen unvergesslichen Tag an. Bei einer kleinen Wanderung entlang des Gletschers erwarten wir voller Ungeduld auf das Kalben. Bei jedem Knacken zücken wir die Fotoapparate und können wirklich auch 2 kleine „Kälbchen" im Bild festhalten.

Tag 8

Heute lernen wir hautnah das harte Leben der Gauchos kennen. Salem bringt uns auf einem unbefestigten Weg in die schöne Estancia. Dort begrüßt uns Maria mit Kaffee, Tee und leckerem Kuchen. Die Gauchos zeigen uns wie sie die Schafe zusammentreiben, die Kühe per Hand melken, die Schafe scheren und ihre Pferde geschickt um Hindernisse lenken. Mit Maria wandern wir zum Mirador, um noch einmal den Blick über die Weite der Estancia und des Seitenarmes des Lago Argentino zu genießen. Danach geht es zum eigentlichen Höhepunkt des Tages. Mit einem vino tinto lassen wir uns das von den Gauchos zubereitete Asado munden. Entgegen unserer guten Vorsätze essen wir mehr als wir eigentlich wollten. Während eines Verdauungsspazierganges in El Calafate lassen wir uns das Calafate Eis schmecken. Raphael unser Hotelmanager spendiert uns an diesem Abend ein Glas Sekt, da wir die erste deutsche Gruppe sind, die in das Hotel unter seiner Leitung einchecken.

Tag 9

Heute verlassen wir Argentinien und sind bestens vorbereitet auf einen problemlosen Grenzübertritt. Nachdem wir alle Formalitäten an beiden Grenzen erledigen, geht es mit einem neuen Bus und unserem chilenischen Fahrer Gregorio dem Torres des Paine Nationalpark entgegen. Hier bemerken wir, dass der patagonische Wind bisher noch nicht seine volle Kraft gezeigt hatte. Bei ca. 120 km/h wird die Standfestigkeit eines Jeden geprüft. Trotz des Windes entfaltet die Natur auch ihre mystische Seite. Der Sturm peitscht das Wasser und einen Schleier von Wassertropfen wie Nebelschwaden über den See. Eine ufoförmige Wolke hüllt die Hörner des Torres del Paine ein. Ein sensationelles Bild. Angekommen im Hotel genießen wir durch die großen Panoramafenster das gewaltige Bergmassiv. Am Abend lädt uns die Hotelmanagerin zur Livemusik ein. Sie singt selbst und sorgt für super Stimmung. Das animiert uns trotz Wanderschuhen das Tanzbein in der Lobbybar zu schwingen. Mit kräftigem Beifall können wir sie zu 4 Zugaben überzeugen.

Tag 10

Gut verpackt wandern wir zum Lago Grey mit seinen blau schimmernden Gletschereisschollen. Das Ziel der 2. Wanderung ist der Ausblick auf die Cuernos del Paine. Am Salto Grande stoppt uns der Wind, der uns mit ca. 120 km/h zum Umkehren zwingt. Trotzdem bietet sich uns ein gigantischer Anblick des Wasserfalls, der durch einen Regenbogen gekrönt wird. Unterwegs in Richtung Puerto Natales sehen wir viele Guanakos und Nandus. Einen kurzen Zwischenstopp legen wir an der Milondonhöhle ein. Heute Abend hat Eric wieder ein tolles Restaurant rausgesucht. Es stehen Fischspezialitäten auf dem Menü und fast alle probieren den angepriesenen Meeresaal. Auf jeden Fall empfehlenswert!

Tag 11

Auf dem Weg nach Punta Arenas, der südlichsten Stadt auf dem Festland, machen wir die Bekanntschaft mit „Frackträgern". Die Humboldt Pinguine stellen sich sogar bei strömendem Regen unserem Blitzlichtgewitter. Während einer kurzen Stadtrundfahrt durch Punta Arenas steigen wir auch am Friedhof aus und besichtigen das Mausoleum von Sarah Brown. Danach bleibt noch genügend Zeit um die Stadt individuell zu entdecken und sich an einem heißen Getränk in einer Chocolateria zu wärmen.
In der Bar des Hotels werden wir auf einen Pisco Sour und leckere Empanadas eingeladen. Anschließend wechseln wir in den mit Wein berankten Wintergarten, um uns ein vorzügliches Fischgericht munden zu lassen.

Tag 12

Der heutige Tag steht unter dem Motto - der Weg ist das Ziel. Nach 200 Fahrkilometern erreichen wir unser erstes Etappenziel - die Fähre an der Magellanstrasse. Schon nach 20 Minuten legen wir auf Feuerland an. Nun geht es über Schotterpisten Richtung Grenze von Chile und Argentinien. Nachdem wir die Formalitäten gemeistert haben und wieder auf argentinischen Boden sind, serviert uns Eric unser heutiges 3-Gänge Mittagsmenü im Bus. Ausreichend gestärkt, nehmen wir unsere letzte Etappe der insgesamt ca. 700 km in Angriff. Wir halten hin und wieder, um die Landschaft Feuerlands im Bild festzuhalten und uns die Beine zu vertreten. Nach reichlich 10 Stunden Fahrt begrüßt uns Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt mit strahlendem Sonnenschein.

Tag 13

Der Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung ist der Nationalpark Tierra del Fuego. Das Wichtigste erledigen wir zuerst und lassen uns unseren Pass im Postamt am  Ende der Welt abstempeln. Danach beginnen wir unsere 7 km lange Wanderung durch den Urwald entlang der Küste der Lapataia Bucht und genießen viele tolle Ausblicke auf die Darwinkette. Belohnt werden wir mit einem zünftigen Essen - Hühnereintopftopf, Brot, Salami, Käse, Obst, Süßigkeiten und natürlich darf auch der vino tinto nicht fehlen. Wohl gestärkt geht es nun zu unserem nächsten Abenteuer. Dazu müssen wir erst einmal unsere Wanderschuhe gegen Gummistiefel tauschen. Wasserabweisende Anzüge und eine Schwimmweste vervollständigen die Ausrüstung. Nach dem zu Wasser lassen der 2 Boote, ist unsere Armkraft gefragt, die in den letzten Tagen zu kurz kam. Während einer einstündigen Paddeltour auf dem Roca See machen wir Bekanntschaft mit Biber und Co. Mit stolz geschwellter Brust erreichen wir das Ziel. Keiner von uns möchte trotz vorheriger Bedenken diese Erfahrung missen. Am Abend lassen wir bei einem gemütlichen Essen die schönen Eindrücke Revue passieren. Und wieder geht ein perfekter Tag zu Ende.

Tag 14

Beim ersten Blick aus unserem Panoramafenster empfängt uns eine weiße Winterlandschaft. Heute ziehen wir alle Register und nutzen alles Wärmende, was unsere Koffer hergeben. Im Zwiebellook und nahezu bewegungsunfähig starten wir unsere Katamarantour durch den Beagle-Kanal. Die raue See hält viele Überraschungen wie Kormorane, Pelzrobben und Albatrosse für uns parat. Durchgefroren werden wir im Restaurant El Viejo Almacen freundlich mit einem wärmenden Kaffee empfangen. Während unser leckeres Mittagessen zubereitet wird, nutzen wir die Chance das urige Ambiente in uns aufzunehmen und die vielen kleinen Details aus alten Zeiten zu entdecken. Nach dem ersten Kennenlernen mit unserer örtlichen Reiseleiterin Elisabeth, beginnt unsere Führung durch das Museum Fin del Mundo mit sehr interessanter Ausstellung über Feuerland. Am Abend heißt es Time to say good by für unseren Reiseleiter Eric. Ein gemütliches Restaurant mit schönem Ausblick auf die Bucht mit der imposanten Bergkette bietet den passenden Rahmen, um noch einmal die Reise Revue passieren zu lassen und in Erinnerungen zu schwelgen. Mit herzlichen Umarmungen und großer Dankbarkeit für diese tolle Reise, wünschen wir Eric nur das Beste für seine nächsten Touren.

Tag 15

Ushuaia zeigt sich heute noch einmal von seiner schönsten Seite. Bei wolkenlosem Himmel und klarer Sicht auf die Bergkulisse fliegen wir zurück in die Hauptstadt Buenos Aires. Dort erwartet uns unsere Reiseleiterin Ines. Wir checken für die letzte Nacht in das zentral gelegene Hotel Bristol ein und spazieren zum ältesten Kaffeehaus von Buenos Aires, dem Cafe Tortoni, um wie viele andere Touristen einen Kaffee zu trinken und das Ambiente in uns aufzunehmen. Für den Abend machen wir uns für den Tangoabend chic. Im Cafe Los Angelitos wird uns ein leckeres 3 Gänge Menu und Wein serviert. Gegen 22 Uhr öffnet sich der Bühnenvorhang und die Band fängt an die ersten Tangotakte zu spielen. Die Tanzpaare füllen die Bühne und bieten uns ein sehr abwechslungsreiches Programm. Ein gelungener Abschluss einer traumhaften Reise.

Tag 16/17

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Geburtstagstorte spazieren wir 2 Stunden durch Buenos Aires. Vorbei geht es am Teatro Colon, der bekannten Oper, wir besuchen das ehemalige Theater „El Ateneo" welches heute die größte Buchhandlung der Hauptstadt beherbergt und den Park San Martin. Im Cafe Mokka legen wir noch einen kurzen Stopp ein, bevor wir am Nachmittag mit gepackten Koffern zum Flughafen von Buenos Aires fahren.
Während des Fluges schauen wir Filme, schlafen etwas oder gehen unseren Gedanken nach. In Frankfurt angekommen verabschieden wir uns herzlich voneinander.
Fazit der Reise von Frank:
"Es hat sich gelohnt, 3 Jahre auf diese Reise zu warten.
Eure Reisebegleitung der Pilotwanderreise Sandra

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht