Fotogalerie: Rundreise Belgien für Genießer

16.08. – 23.08.2012, 8 Tage Rundreise: Namur – Ardennen – Waterloo – Leuven – Mechelen – Antwerpen – Brüssel


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Belgien ist das jüngste Königreich Europas, dennoch hat es eine lange Geschichte. In dieser Kernregion des Kontinents haben sich die Herrscher beinahe im Jahrhundertrhythmus abgewechselt.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

Belgien–Genießerreise ins Land der Flamen und Wallonen

1. Tag, Donnerstag der 16.08.2012, Anreise nach Brüssel (804 km)

Am Donnerstag 6.00 Uhr beginnt unsere Reise in Dresden. Unser Busfahrer ist noch Günther vom Unternehmen Auerbach. Der uns bis Chemnitz chauffiert. Er nimmt uns die Koffer ab und verstaut sie in unserem Reisebus. In Chemnitz stiegen nicht nur ein Teil der Reisegäste, sondern auch Peter Möbius, unser Chauffeur für die nächsten Tage, in unseren Bus ein. Weiter geht unsere Fahrt. Bis Neudietendorf (nach Erfurt) nahmen wir noch Gäste auf. Unser Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt. 44 Gäste wollten Belgien erkunden. Dabei ist Brüssel die belgische und europäische Hauptstadt unser Ziel für heute.
Unsere Fahrt führte uns durch Deutschland an Gießen, Köln und Aachen vorbei. Auf den Weg nach Belgien entschieden wir uns für die Strecke, die uns ein Stück durch die Niederlande führte. Anlass zur Geschichte beider Lände zu informieren.
Nun aber weiter nach Belgien, auf den Weg gibt es Informationen zu Gambrinus'Reichs. Was den Franzosen der Wein, ist für die Belgier das Bier. Kein Land kennt eine solche Vielfalt unterschiedlicher Biere, die im Geschmack teils sehr gewöhnungsbedürftig sind, aber dennoch werden sie von uns in den nächsten Tagen ausprobiert. Unser Weg führt uns weiter an Leuven vorbei nach Brüssel. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unser Hotel Silken Berlaymont, im Europaviertel. Das Hotel trägt den Namen des auffälligen Paleis Berlaymont, in dem die Kommission der EU untergebracht ist. Ganz in der Nähe des Robert Schumann Platzes. Nach dem Bezug der Zimmer lassen wir den Tag bei einem guten Abendessen im Hotel ausklingen.

2. Tag, Freitag der 17.08.2012 – Stadtführung in Brüssel (56 km)

9.00 Uhr erwartet uns unsere Stadtführer Perre, der uns Brüssel nahe bringt. Die Stadt, die an der Senne liegt, als „Hauptstadt Europas“, als Sitz von Belgiens Regierung und Parlament, aber auch internationalen Organisationen und Behörden wie die EU und der NATO.
Nirgends in Belgien kommen Flamen und Wallonen so eng zusammen wie in Brüssel.
Wir fahren mit dem Bus wichtige Stationen in Brüssel an. Wir sehen die Gebäude im Regierungsviertel, das Stadtschloss, den Kunstberg „Mont des Arts“ und das Atomium.
An der Kathedrale hält unser Bus und wir gehen zu Fuß weiter. Hier teilt sich unsere Gruppe und eine zweite Stadtführerin, Barbara, kommt hinzu. Jetzt geht es zum Grand'Place, den jeder Besucher von Brüssel sehen möchte. Der 110 m lange und 68 m breite Platz mit seinen Zunfthäusern ist einer der schönsten der Welt und ein besonderes Ereignis in unserer Reise ist der aller 2 Jahre gestaltete Blumenteppich.
Weiter führt uns unser Weg natürlich zu Manneken Pis ebenfalls ein Wahrzeichen von Brüssel.
Nach der Stadtführung haben wir Freizeit und jeder kann die Stadt erkunden. Für den größeren Teil der Gruppe soll es das Atomium sein. Deshalb fahren wir mit dem Bus zu dem 165-milliardenfach vergrößerten Eisenatom, dass eigens für die Weltausstellung 1958 entworfen wurde.
Nach 2 Stunden geht es zurück zum Hotel. Wir haben für Brüssel nur wenig Verkehr, es sind Ferien und deshalb benötigen wir nur 40 min für unseren Weg ins Hotel.
Unser Programm für heute hat noch etwas zu bieten. Wir fahren zurück zum Grand'Place um im „Roy d'Espagne“ typisch flemish stew beef und die typische belgische Waffel zu essen.

3. Tag, Sonnabend der 18.08.2012 –Antwerpen Liebfrauen – Kathedrale (104 km)

Unsere Fahrt nach Antwerpen beginnt heute bereits 8.30 Uhr wir fahren ca 40 km.
Was wird uns erwarten. Antwerpen ist bekannt für den Diamantenhandel, Modetrends, ist Belgiens Tor zur Welt (ist nach Rotterdam der zweitgrößte Seehafen Europas) und natürlich die Stadt für Rubens-Freunde.
Bei Ankunft auf dem Parkplatz an der Schelde werden wir schon von 2 Stadtführer/in erwartet.
Mit viel Begeisterung und Temperament werden uns die Geschichte und die Gebäude der Stadt vermittelt.
Es geht zum Druckereimuseum Plantin-Moretus (hier kann ein ganz menschliches Bedürfnis befriedigt werden). Weiter geht es zum Freitagmarkt, zur Liebfrauen-Kathedrale- dem Grote Markt, in dessen Mitte Jef Lambeaux 1887 den großen Brabo Brunnen aufstellte. Dargestellt ist Silvius Brabo, wie er die dem Riesen Amtigonus abgeschlagene Hand in die Schelde. Aus dem „Hand te werpen“ bezog Antwerpen seinen Namen.
Weiter geht es zum Vleeshuis (Fleischhalle) bevor zum Abschluss der Führung beide Gruppen eine Führung in der Liebfrauen-Kathedrale erleben. Dabei ragen zwei berühmte Meisterwerke von Peter Paul Rubens heraus. „Die Kreuzaufrichtung“ und die „Kreuzabnahme“ Beide Gemälde entstanden 1610 und 1614 kurz nach Rubens' Rückkehr aus Italien.
Damit beenden wir die Stadtführung, aber noch nicht den Weg auf den Spuren von Rubens.
31 Gäste schließen sich der Gruppe an, die gleich nach einer kurzen Mittagspause den Weg zum Rubenshaus geht.(ca 15 min). Er hatte es 1610 - ein Jahr nach der Heirat mit Isabella Brant - gekauft und lebte bis zu seinem Tod 1640 in dem Haus. Die Rubens-Freunde konnten individuell das Haus erkunden.
Danach blieb noch Zeit, das jeder Antwerpen auf seine Weise genieße konnte, bevor wir uns 16.30 Uhr zur Rückfahrt an der Schelde trafen und es wieder nach Brüssel ging.

4. Tag, Sonntag der 19.08.2012 – Stadtrundgang und Grachtenfahrt in Brügge (203 km)

Heute soll der bisher heißeste Tag 2012 werden. Bis zu 38 Grad und wir sind dabei.
08.00 Uhr starten wir schon, um rechtzeitig in Brügge zu sein.
Dabei geht es auf unserer Fahrt nach Westflandern an Gent vorbei. Die Stadt ist Programm für den morgigen Tag. Heute wollen wir so viel Zeit wie möglich in Brügge, der Hauptstadt Westflanderns verbringen.
Gegen 9.30 Uhr treffen wir auf den Parkplatz ein, wo unsere Stadtführer auf uns warten. Die Gruppe wird wieder geteilt, um so viele Informationen wie nur möglich zu erhalten. Erst in Brügge erfahren wir, dass wir heute ein besonderes Ereignis erleben können. Der Festumzug des Goldenen Baumes, der nur aller 5 Jahre stattfindet, beginnt heute 15.00 Uhr. Eine besondere Überraschung.
Der Gang durch die Gassen der fast vollständig mittelalterlich gebliebenen Innenstadt ist zauberhaft. Dabei sind die Schwerpunkte der Begijnhof, die Liebfrauenkirche mit der „Madonna von Brügge“ von Michelangelo, der Grote Markt mit Belfried und der Burg (war ursprünglich der zentrale Platz von Brügge) mit dem Rathaus und der Heiligblutkapelle.
Gegen Mittag sehen wir uns die Stadt noch einmal bei einer Grachtenrundfahrt an.. Anschließend haben wir noch Freizeit, die einige nutzen, um die Museen in Brügge zu sehen. Der Beginn des Festumzuges verzögert sich und nicht jeder von uns kann einen Teil des Festumzuges sehen.
17.00 Uhr geht die Fahrt zurück nach Brüssel und wir sind uns einig. Wenn es eine Stadt in Belgien gibt, die von sich mit Fug und Recht behaupten kann, die schönste zu sein, dann ist es Brügge.

5. Tag, Montag der 20.08.2012 – Fakultativer Ausflug nach Gent und Mechelen (185 km)

Immer noch bei hohen Temperaturen erleben wir Belgien. Eine Gruppe von 40 Gästen beginnt den fakultativen Ausflug.
Für die Kunstliebhaber unter uns ist der Genter Altar (das großartigste Werk der altflämischen Malerei) allein schon eine Reise wert. Bei Eintreffen in Gent erleben wir eine organisatorische Panne, nur ein Stadtführer erwartet uns. Seine Stimme erreicht aber die gesamte Gruppe und dem Besuch in Gent tut das keinen Abbruch. Was wir beim Stadtrundgang bemerkten, die Stadt ist nicht mit Brügge zu vergleichen. Brügge ist herausgeputzter, ordentlicher, in Gent wo die Flüsse Schelde und Leie zusammenfließen geht es lebendiger zu. Dafür sorgen auch die 26 000 Studenten in der Stadt.
Zur Stadtführung gehört natürlich auch die Sint-Baafskathedraal mit dem Genter Altar.
Der Altar gehört zu den großartigsten Werken der altflämischen Malerei. Die Tafeln sollen von Hubert van Eyck um 1420 begonnen und von seinem Bruder Jan van Eyck um 1432 vollendet worden sein. Mit der Besichtigung des Altars endet unsere Stadtführung und bevor wir die Stadt verlassen, gönnen wir uns noch etwas Zeit für eine Mittagspause.
Danach geht es weiter nach Mechelen.
Die große Vergangenheit als Hauptstadt der spanischen Niederlande hat in der ganzen Stadt Spuren hinterlassen. Hier erwarten uns wieder 2 Stadtführer, die uns im Kostüm Kaiser Karl dem V begrüßen. Der Bummel durch die Stadt ist sehr unterhaltsam, von der Sint Romboutskathedral, mit dem Turm der der höchste der Christenheit werden sollte, weiter zum Paleis Margareta van York, deren Heirat mit Karl dem Kühnen, wir schon in Brügge viel hören konnten. Die große Gebäudegruppe gegenüber bezog Stadthalterin Margarete von Österreich. Auf dem Weg zum Großen Markt stoppen wir noch am Stadthuis.
Abwechslung brachte die Bierverkostung des besonderen und nur in Mechelen erhältlichen Bier. Eine Spezialität ist z.B der Mondlöscher, der von uns probiert wird. Beim Biertrinken und den Gesprächen vergeht dann auch schnell die Zeit. Aber rechtlustig und gut gelaunt ging es nach Brüssel zurück. Der letzte Abend in der Hauptstadt. Die Koffer müssen noch gepackt werden. Morgen geht es zu den Wallonen.

6. Tag, Dienstag der 21.08.2012 – Wasserschloss– Grotte Han–Sur–Lesse –Namur (196 km)

Eine Überraschung haben wir für heute geplant. Einige Gäste bedauern, dass -Waterloo- nicht Bestandteil der Reise ist. Wir wollten das ändern. Unser Zeitplan lässt es zu, dass wir einen Umweg einplanen und den ca 1h von Brüssel entfernten Ort aufsuchten. Die Freude war groß. Denn wer möchte nicht gern einmal auf den/an Löwenhügel stehen. So kam es, dass der größere Teil der Gruppe auch Eintritt bezahlte, um den Hügel zu erklimmen und auch das Panoramabild zu sehen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal meinen Respekt ausdrücken. Das zum Teil ältere Publikum war sehr schnell auf dem Hügel. (ca 230 Stufen) Nicht ganz eine Stunde nahmen wir uns Zeit, den historischen Ort zu erkunden. Es war der 18. Juni 1815 an dem die Armeen von Napoleon von den Alliierten (Engländer, Preußen u. Holländer) geschlagen wurden. In Waterloo entschied sich nicht nur das Schicksal Frankreichs, sondern auch die Zukunft Europas. Es ist schon ein besonderer Moment am Löwenhügel zu stehen. Jetzt geht es aber weiter im Programm. Vorgesehen ist der Besuch des Wasserschlosses Lavaux -Stainte -Anne das im 14/15. Jahrhundert erbaut.
Das Wasserschloss ist nicht nur schön anzusehen sondern, hat auch einen Lehrpfad auf dem Pflanzen und Tiere der Ardennen vorgestellt werden. Bei Sonnenschein lassen wir uns ausreichend Zeit und planen unsere Mittagspause ein bevor es weiter geht nach Han-suer-Less, dem Ardennenort mit einer der größten Tropfsteinhöhlen Europas. Unser Timing ist bestens und es geht ohne großen Aufenthalt mit der Straßenbahn von 1930 zum Grotteneingang. Wir eine Führung von ca 2 Stunden. Beeindruckend ist nicht nur die Größe der unterschiedlichen Stalagmiten und Stalaktitensäle sondern auch die Präsentation eines Konzertsaals bzw. auch der Kanonenschuss am Ende der Führung. Nach einem Fußweg von ca 20 min treffen wir uns am Bus.
Unsere Weiterfahrt bietet einen schönen Blick auf die Ardennen bevor wir dann ins Maastal fahren um unser Hotel Beauregard in Namur beziehen.
Von einigen Gästen wird der Abend genutzt, um an der Maas zu spazieren. Unser Hotel liegt direkt am Fluss und der Abend kann so bei schönem Wetter ausklingen.

7. Tag, Mittwoch der 22.08.2012 – Annevoie – Abtei Maredsous (67 km)

Der Urlaub geht so langsam zu Ende. Aber unser Programm für heute hat vieles zu bieten.
Bei schönem Wetter fahren wir das Maastal entlang um zu den Schlossgärten von Annevoie mit den Wasserspielen zu gelangen. Die im 18.Jahrhundert angelegten Gärten. Das Besondere ist, dass das Wasser seit mehr als 250 Jahren auf ganz natürlicher Weise, ohne Einsatz von Maschinen nur durch naturgegebene Niveauunterschiede fließt.
Mit einem Plan ausgerüstet nehmen wir uns 1,5 Stunden Zeit die Gärten von Annevoie, die zu den bedeutenden Kulturgütern Walloniens gehören, zu bewundern.
Weiter fahren wir zur Benediktinerabtei Maredsous.
Angekündigt war eine Führung in Englisch. Wir wurden aber in deutscher Sprache begrüßt. Das vereinfacht vieles, allerdings wurde unser Wissen in der Kirchengeschichte abgefragt und geprüft. Nicht ganz einfach für uns aber sehr unterhaltsam.
Es hat Spaß gemacht auf diese Weise das erst im 19. Jahrhundert angelegte Kloster kennenzulernen, in dem noch heute Mönche leben. Europaweit bekannt ist das Kloster für seine Produktion von Käse und Bier. Wir haben Mittagspause und eine Käse und Bierverkostung, zu der wir auch noch etwas Klosterbrot probieren.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Aber einen Punkt als Abschluss dieser Reise wollen wir noch setzen. Wie wäre es mit einer Schneckenfarm in Warnant? Wir sind auf einer Genießerreise und damit darf das Probieren von leckeren Schnecken mit Knoblauchbutter nicht fehlen. Die Belgier haben keine Mühe gescheut und uns eine deutsche Führung organisiert. Ingrid erklärt uns den Aufbau der Schnecken, die Zucht, die natürlichen Feinde und auch die Zubereitung der Schnecken. Zum Abschluss werden diese probiert.
Nach der Stärkung fahren wir zurück nach Namur und nutzen die verbleibende Zeit zum Bummel durch die Stadt.

8. Tag, Donnerstag der 23.08.2012 - Rückreise nach Deutschland (760 km)

08.00 Uhr stehen wir alle mit gepackten Koffern vor dem Bus. Schnell sind die Koffer verstaut und wir beginnen unsere Rückreise an Liege vorbei wieder nach Deutschland und dann unsere gewohnte Strecke.
Wie üblich planen wir aller 2 Stunden unsere Pausen und sind 19.00 Uhr wieder in Dresden angekommen wo auch die noch verbleibenden Gäste von den Transferfahrzeuge nach Hause gebracht werden.
Jetzt ist unsere Reise wirklich zu Ende.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken aber auch bei unserem Chauffeur Peter Möbius. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit den besten Wünschen für Sie, Ihre Gisela Gerlach

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