Reisebericht: Kurzreise: Köln mit Phantasialand

11.07. – 16.07.2011, 5 Tage Familienurlaub in Köln – die Kultur der Domstadt mit Besuch im Phantasialand – Übernachtung im Leonardo Hotel am Stadtwald mit Busanreise


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6 Tage begaben wir uns auf die Spuren der Römer und Franken am Niederhein. Was sich aus der Zeit des 1. - 8. Jahrhunderts alles erhalten hat, erschließt sich oft erst auf den 2. Blick, doch diese Dinge versetzen einen immer wieder ins Staunen....
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

Reisebericht

1. Tag, 11. 07. 11: Anreise Dresden - Kalkriese - Köln
 
Früh am morgen brechen wir in Richtung Köln auf. Nach und nach füllt sich der Bus und hinter Magdeburg ist unsere Gruppe aus 23 kulturbegeisterten Reisegästen komplett.
Weil wir ausreichend Zeit eingeplant haben, unternehmen wir außerplanmäßig einen Abstecher zum Kaiser-Wilhelm Denkmal über der Porta Westfalica. Von hier aus hat man einerseits einen schönen Blick in die norddeutsche Tiefebene und die alte Bischofsstadt Minden, sowie nach Süden auf das Weserbergland.
Am Nachmittag dann der erste Programmpunkt. Eine Führung durch das Museum von Kalkriese, dem mutmaßlichen Ort der Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. .
Wir beginnen mit einem Vortrag im Tagungsraum. Danach geht es durch das Museum und auf den Turm, von wo aus man einen guten Gesamtüberblick über das Freigelände hat. Wer möchte, kann auch noch auf das Freigelände gehen und den dortigen nachgebauten Wall photographieren.


Am frühen Abend gelangen wir zu unserem Hotel in der Kölner Innenstadt. Das Hotel ist sehr gut, die Zimmer sehr großzügig, top in Ordnung und sehr gut ausgestattet. Mit einem üppigen Abendessen vom Buffet geht der erste Tag zu Ende.
 
 
 
2. Tag, 12. 07. 11: Das antike Köln
 
Unser 2. Tag beginnt mit einer Führung durch das unterirdische Köln. Beginn ist in der Tiefgarage unter dem Dom. Hier Besichtigung wir die Reste der römischen Stadtmauer, welche die Colonia Claudia Ara Agrippinensium umgab.
Danach geht es zur Mühlengasse wo sich die Pflasterung der römische Hafenstrasse erhalten hat. Unter  Groß St. Martin ist ein Teil des ausgegrabene Gymnasion der Legionäre mit Teilen des Schwimmbeckens zu besichtigen. Weiter geht es über den alten Markt ans Rathaus. Unter diesen beiden liegen die Reste des Prätoriums. Gut konserviert mit kleinem Museum. Anschließend noch Abstieg in die mittelalterliche die Miquwe, dem Ritualbad der jüdischen Gemeinde.
Nach der Führung ist freie Zeit. Einige Gäste haben feste Ziele (Museum Ludwig oder Schokoladenmuseum), aber das Gros der Gruppe kommt mit mir zunächst zu Kaffee und /oder warmen Essen im Cafe Reichard, mit direktem Blick auf die Westfassade des Doms.


Es schließt sich ein ausgedehnter Spaziergang durch die Stadt an. Wir sehen das Zeughaus, den Römerturm, St. Gereon, den WDR, 4711 in der Glockengasse, St. Antonius und Weltstadthaus), St. Maria im Kapitol, den Gürzenich, St. Alban und das Richard Wallraff Museum, sowie den Heumarkt und die engen Gassen am Rhein. Ein Eis schließt den Aufenthalt in der Stadt ab, bevor uns der Bus am Domplatz wieder abholt und zurück zum Hotel bringt.
Unser Abendessen nehmen wir im Brauhaus Sion in Unter Taschenmacher ein. Das Essen ist so mächtig, dass sich die Teller biegen. Dazu gibt es ein Kölsch. Nach dem Essen tut ein Verdauungsspaziergang gut, und so schlendern wir gemeinsam zum Hotel zurück. Es geht über den Altmarkt, Heumarkt, am Overstolzenhaus und in der Filzenstrasse an einem der letzten Laubenganghäuser vorbei.
 
 
3. Tag, 13. 07. 11: Iversheim - Kölner Dom - Röm.-Germ. Museum
 
Heute früh reisen wir nach Süden. Eine Besichtigung der römischen Kalkbrennerei Iversheim steht auf dem Programm. Der Gästeführer ist schon da und gibt uns eine sehr genaue und ausführliche Führung. Viel erfahren wir über Kalk im allgemeinen und die riesigen Brennöfen. Der hier gebrannte Kalk wurde sogar beim Bau des antiken Xanten verwendet.
Weil wir gerade mal in der Nähe sind unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang durch Bad Münstereifel. Durch die malerische Altstadt geht es bis zur Abteikirche St. Chrysantus und Daria, dessen heutiger Bau Anf. 11. Jhds. Errichtet wurde.


Hier sind im Chor Säulen aus Kalksinter aus der Eifelwasserleitung der Römer zu sehen. Die Kirche ist innen aber sehr dunkel.
Zurück in Köln besichtigen wir den Dom. Auf der Domplatte zunächst Erläuterungen zum riesigen Bauwerk und dann gemeinsam in die Domschatzkammer. Hier blinkt und glitzern die ganzen Räume voller Gold und Geschmeide. Interessant sind auch die Grabinventare einer fränkischen Adligen und eines Knaben, die man unter dem Kölner Dom ausgegraben hat. Danach hat jeder noch Zeit, sich auf eigene Faust im Dom umzusehen.
Das Programm beschließen wir mit einer Führung durch das römisch germanische Museum. Alle Bedeutsamkeiten des Museums werden beleuchtet. Vor allem die wunderschönen römischen Gläser sorgen für Aufsehen. Highlight ist jedoch das Dionysosmosaik, das an Ort und Stelle ausgegraben, und das Museum quasi um den Fund herum gebaut wurde.
Nach der Führung bleiben manche Gäste noch etwas im Museum, viele gehen noch einmal in den Dom, um ein wenig Ruhe zu finden und die Eindrücke des Tage zu verarbeiten. Mit einem guten Abendessen als Menu geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.
 
 
4. Tag, 14. 07. 11: Wasserburg Linn - Xanten
 
Morgens reisen wir nach Krefeld-Linn. Hier erhalten wir zunächst eine Führung durch die märchenhafte Wasserburg Linn und danach durch das archäologische Museum. Dieses wartet mit den Funden eines riesigen Gräberfeldes auf, das vom 1. bis zum 7. Jh. belegt wurde. Wie sich die Bestattungssitten doch im Laufe der Jahrhunderte verändert haben.


Höhepunkt ist das reich ausgestattete Grab eines fränkischen Adligen. Mit voller Bewaffnung und einem vergoldeten Spangenhelm hatte man ihn bestattet.
In Xanten haben wir noch etwas Zeit und nutzen diese für einen kurzen Abstecher in den Dom St. Viktor. Neben dem Kölner Dom ist es die bedeutendste Kirche am Niederrhein und geht bis in das 4. Jh. n. Chr. zurück.
Nun sind wir im Archäologischen Park Xanten zu einer Führung angemeldet.
Nach Erläuterung des Hafentempels, besuchen wir eine wieder errichtete Herberge, das Amphitheater und die Handwerkerläden. Die Abwasserleitung und aktuelle Ausgrabungsschnitte werden ebenso angeschaut.  Es ist Sturm und der Regen steht fast waagerecht in der Luft, was sehr schade ist.
Durchgepustet erreichen wir das Museum. Hier ist es warm und die vielen Exponate der in der antiken Stadt Colonia Ulpia Traiana entdeckten Funde lassen den regen draußen schnell vergessen. Beeindruckend sind auch die Reste der riesigen Thermenanlage, die in das Museum integriert ist.
 
5. Tag, 15. 07. 11: Aachen - Eifel - Mechernich
 
Früh fahren wir nach Aachen, wo uns zunächst eine Führung durch die Domschatzkammer und ein anschließender Gang in den Dom erwartet. Der goldene Karlsschrein und Kaiserthron sind sehr beeindruckend und man bekommt beides nur im Rahmen einer Führung zu sehen.


Über den Münsterplatz und den Katschplatz, dem Zentrum der alten Kaiserpfalz spazieren wir auf auf den Markt zum Rathaus und dem Karlsbrunnen. Durch den Büchel  und die Buchkremerstrasse führt uns der Rundgang am Elisenbrunnen vorbei. Hier ist auch die Touristeninfo, wo es für alle reichlich Material gibt.
Am frühen Nachmittag besichtigen wir eine römisches Landgut, also die ergrabenen Reste einer  Villa Rustica in Ahrweiler. Der Terminus Bauernhof ist für diese reiche Landgut weit untertrieben.
Das heutige Programm beenden wir mit zwei  Photostops an der Römerwasserleitung. Mit dieser wurde das antike Köln über eine Strecke von knapp 100 km mit Wasser versorgt. Wir besichtigen erst den Aquädukt von Vussem und danach eine gut erhaltenes Sammelbecken zweier Leitungen zu einem Hauptkanal der Wasserleitung in Eiserfey.
Unser Abendessen nehmen wir wieder in einem typischen Kölner Brauhaus ein.
 
 
6. Tag, 16. 07. 11:  Abreise - Köln - Hannover - Dresden
 
Heute geht es schon wieder in Richtung Dresden zurück. Auf dem Rückweg unternehmen wir noch einen Abstecher ins Landemuseum in Hannover.
Hier kann man sich in der archäologischen Sammlung u. a. eine Moorleiche, den roten Franz anschauen, und auch römische und altsächsische Funde bestaunen.  Zu unserem Leidwesen ist der Hildesheimer Silberschatz (Kopie) nicht mehr ausgestellt, sondern verbleibt auch die nächsten Jahre im Depot.
Abgesehen davon verläuft die Rückreise planmäßig und eine Reise in die Vergangenheit mit viel Wissensvermittlung und vielen schönen Eindrücken geht zu Ende.

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