Fotogalerie: Großbritannien – Wanderreise Cornwall

23.05. – 30.05.2014, 8 Tage Wanderreise St. Ives – Land's End – Cape Cornwall – Gardens of Heligan – Fowey – Falmouth – St. Michael's Mount (48 Wanderkilometer)


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Regen,Regen,Regen - hatten wir während unserer Woche nur an einem Tag.Ansonsten hat sich der englische Südwesten und Cornwall von seiner besten Seite gezeigt.Raue Steilküsten,eine vielfältige Flora - beste Voraussetzungen für eine traumhafte Wanderreise!
Ein Reisebericht von
Anne Sturm

1. Tag – Freitag, 23.05.14 – Anreise nach Bristol

Der erste Tag beginnt für alle Wanderfreunde entspannt. Unser Flug nach Bristol startet erst am späten Nachmittag und so treffen wir uns alle erst gegen Zwei am Flughafen in Berlin-Schönefeld. Nachdem wir uns durch diverse Gepäck- und Sicherheitskontrollen gekämpft haben, sitzen wir im Flieger und starten pünktlich Richtung England, nach Cornwall.
Auf der Insel angekommen, erwarten uns diverse Kontrollen nochmals, ehe wir uns alle am Gepäckband treffen. Reiseleiterin Simone weißt dann auch gleich mal auf die Zeitumstellung hin - Uhren bitte eine Stunde zurück stellen! Draußen erwartet uns dann auch schon Howard, welcher uns in der kommenden Woche durch Cornwall chauffieren wird. Und Howard hat auch gleich die erste schwierige Aufgabe zu meistern - 22 Koffer (17 Damen und 5 Herren) müssen in den kleinen 22er Bus - das hat schon Ähnlichkeit mit Tetris, doch unser Fahrer meistert dies mit typisch englischer Gelassenheit. Die erste Fahrt führt uns ins Stadtzentrum von Bristol, nach einem kurzen Fotostopp am bekannten Schiff SS Great Britain geht es weiter ins neu gemachte Einkaufs- und Vergnügungsviertel, vorbei an Kathedrale und Universität, hin zur Clifton Suspension Bridge, einer riesigen Hängebrücke, die das Tal des Avon überspannt. Wenig später erreichen wir unser Hotel, genießen das erste englische Dinner, lernen die ersten Besonderheiten hinsichtlich der englischen Essgewohnheiten kennen. Und natürlich wartet zum Abschluss des Tages der erste englische Tee.

2. Tag – Sonnabend, 24.05.14 – Lamcock – Stonehenge – Salisbury

Tag 2 startet etwas unentspannt. Eine asiatische Reisegruppe scheint mit uns um das Frühstücksbuffet kämpfen zu wollen. Doch Lektion 1 haben wir schon von Simone gelernt - die englische Gelassenheit. Und so warten wir etwas länger als geplant, ehe wir auschecken und unseren Weg Richtung Cornwall fortsetzen. Der neue Tag begrüßt uns mit strömenden Regen - „it's raining cats ans dogs" sagt man hier. Aber wir sind natürlich alle bestens vorbereitet und so können wir ausgestattet mit Schirm, Regenjacke oder -cape unseren ersten kleinen Besichtigungsstopp problemlos durchführen. Der erste Halt heißt Lamcock und Simone führt uns sicher durch dieses zauberhafte kleine Städtchen, welches seine Ursprünglichkeit den oftmals durchgeführten Dreharbeiten für bekannte Filme zu verdanken hat. Vom Regen lassen wir uns nicht wirklich abhalten und so spazieren wir gemütlich durch Lamcock, lassen uns von den liebevoll angelegten Vorgärten und gemütlich aussehenden Häusern verzaubern. Unsere Fahrt führt uns weiter Richtung Stonehenge. Unterwegs sehen wir auf einem Hügel das weiße Abbild eines Pferdes - das Westbury White Horse, welches uns eine Zeit lang begleitet. Als wir im berühmten Stonehenge ankommen, nieselt es nur noch leicht und es ist nicht mehr ganz so ungemütlich. Simone holt für jeden von uns Audio Guides, wenig später sitzen wir in einem kleineren Pendelbus, der uns nah an die Steinkolosse bringt. Wir entdecken das UNESCO Weltkulturerbe auf eigene Faust und bekommen über die Audio Guides auch die kleinsten Details erklärt. Im neuen Besucherzentrum haben wir dann noch die Möglichkeit, uns die neu eröffnete Ausstellung anzusehen, ehe es weitergeht nach Salisbury. Simone führt uns durch die Stadt, zeigt uns hier und da kleine Geschäfte und Cafès (u.a. mit den BESTEN Cupcakes), macht einen kurzen Halt an der wuseligen Einkaufsstraße mit Marktkreuz und endet an der imposanten St. Mary's Cathedral. Wir besichtigen das Innere noch gemeinsam bevor jeder von uns am Nachmittag noch Zeit hat, die Stadt individuell zu erkunden. Mit der Fahrt nach Plymouth und dem Bezug unseres Hotels, an dessen altmodischen Charme man sich auch erstmal gewöhnen muss, endet unser heutiger Tag.

3. Tag – Sonntag, 25.05.14 – Plymouth – Mount Edgecumbe – Cawsand & Kingsand – Rame Head

Es regnet nicht! Dies ist die wohl erste gute Nachricht am Morgen, steht doch heute unsere erste Wanderung an. Natürlich nutzen wir am Vormittag die Zeit für einen kleinen Stadtbummel durch Plymouth. Trockenen Fußes schaffen wir es vorbei an der berühmten Gin Distillery durch das Restaurant- und Kneipenviertel "The Barbican" bis hin zum Hafen. Trotz Sonnenschein fängt es auf einmal wieder an zu regnen - englisches Wetter. Doch wir sind natürlich alle bewaffnet mit Schirmen und so können wir Simone unbeirrt weiter folgen, sehen die Mayflower Steps, die Zitadelle und genießen vom "Hoe", dem Stadthügel, einen tollen Blick in die Plymouth Bay. Nach einem kurzen Zwischenstopp am Hotel setzen wir mit der Fähre von Plymouth nach Mount Edgecumbe über und befinden uns nun das erste Mal wirklich und richtig in Cornwall. Das erste Highlight für Gartenfreunde wartet gleich zu Beginn auf uns - der Garten des Mount Edgecumbe House ist ein Vorzeigewerk der englischen Gartenarchitektur. Zuerst labyrinthartig angelegt und dann immer wieder große, völlig symmetrische Abschnitte mit einer großen Vielfalt an Farben und Formen. Unser Weg (kurzzeitig getrennt - dem Garten-Labyrinth verschuldet) führt uns weiter durch den Park hin zum Mount Edgecumbe House, wo wie einen tollen Blick bis hinüber nach Plymouth haben. Nun gelangen wir auch zum Wanderweg, welcher uns fast immer in Klippennähe bis nach Kingsand und Cawsand führt. In den idyllischen Zwillingsstädtchen nutzen wir die Zeit, um in der malerischen Bucht während unserer Mittagsrast den einheimischen Anglern bei Ihrer Arbeit zuzuschauen. Weiter geht es nun immer entlang eines atemberaubenden Küstenweges, mittlerweile konnten wir sogar den Regenschirm gegen die Sonnenbrille tauschen. Immer wieder geht der Blick nun hinaus auf's offene Meer. Am Rame Head sehen wir uns noch kurz die Ruine der St. Michael's Chapel an, ehe es auf einer schmalen Straße zurück nach Kingsand und Cawsand und geht. Obwohl Howard schon mit dem Bus auf uns wartet, gönnen wir uns noch etwas Freizeit und genießen bei Cornish Clotted Cream und Kaffee das muntere Treiben auf dem kleinen Marktplatz. Am spätern Nachmittag geht es mit dem Bus zurück ins Hotel, wo wir den Abend noch gemütlich ausklingen lassen.

4. Tag – Montag, 26.05.14 – Dartmoor Nationalpark – Newquay

Der heutige Tag wartet mit einem Highlight auf uns - das berühmte Dartmoor wird von uns "durchwandert"! Undurchsichtige Nebelschwaden hängen über dem Moor und die Stimmung ist schaurig - dachten wir... Bei uns scheint die Sonne, spiegelt sich im Wasser des Flusses, welchem wir hinein ins Dartmoor folgen. Die Flora ist vielfältig, verschiedene Gräser, Büsche und vereinzelte Bäume sind zusehen. Gemächlich wandern wir durch das Moor, welches, entgegen unserer Erwartungen kaum "sumpfig" ist. Immer wieder können wir Schafe oder wilde Pferde sehen, jedoch kaum andere Wanderer - für individuelle Tour ist es hier halt doch zu gefährlich. Auf einer alten und verlassenen Kaninchenfarm machen wir heute unsere Mittagsrast. Auf der Wiese im Garten des alten Hauses verteilt, stärken wir uns, ehe es einen längeren Anstieg entlang alter Hügelgräber abzulaufen gilt. Der Weg biegt nun ein, vorbei an Überresten einer Stadt immer entlang der alten Mauer. Auf der nächsten Anhöhe stehen wir dann etwas verwundert mitten in einer Übungseinheit der britischen Armee - zum Glück waren sie nur mit Platzpatronen bewaffnet. Kurze Zeit später entdecken wir dann auch den Gegner, der uns nach kurzem Plausch mitteilt, dass es wohl nun als erstes entdeckt werden wirtd, da wir so lange an seinem nun-nicht-mehr-Versteck gestanden haben. Der Ausgang ist ungewiss, wir setzen unseren Weg durch's Moor fort und erreichen bald wieder den Fluss, welchen wir zu Beginn der Wanderung gefolgt sind. Nachdem wir auch auf dem Rückweg die kleinen Flussläufe athletisch überspringen, gelangen wir wieder zum Bus. Wir machen noch einen kleinen Stopp zum Eisessen (eigentlich wollte uns Simone eine alte "Clapper Bridge" zeigen, aber bei dem ungewöhnlich heißen Wetter hat es ein Gros nur bis zum Eisverkauf geschafft). Nun steht nur noch die Busfahrt nach Newquay an, wo wir am frühen Abend ankommen und bei einem kleinen Spaziergang am Strand die Umgebung erkunden.

5. Tag – Dienstag, 27.05.14 – St. Erth – Land's End – St. Ives

Auch am heutigen Tag zeigt sich Cornwall wieder von seiner besten Wetterseite. Unsere Wanderung startet an der Sennen Cove, doch schon auf dem Weg dort hin, zeigt uns Simone wieder ein paar wunderschöne Ecken dieses Landstrichs. Erstes Kleinod ist der Bahnhof von St. Erth - hört sich unspektakulär an, aber Rosamunde-Pilcher-Fans werden hier sicher hellhörig, spielt doch der Bahnhof in vielen Filmen die Kulisse für herzzereißende Abschiedsszenen. Ein weiterer Fotostopp ist St. Michael's Mount - eine Burg, die aufgrund der Gezeiten regelmäßig vom Festland "abgeschnitten" wird. Auch einen weiteren Steinkreis möchte uns Simone nicht vorenthalten und so hält der Bus bei den "Hübschen Mädchen" - mittlerweile zu Stein erstarte junge Frauen, die der Legende nach am heiligen Tag nicht geruht, sondern gesungen und getanzt haben sollen und zur Strafe versteinert worden waren. Angekommen an der Sennen Cove bietet sich uns ein atemberaubender Blick entlang der Steilküste, welche sich vor uns auftut. Nach einem kurzen Anstieg können wir schon bis Land's End hinüber blicken und sehen einen Großteil der heutigen Wanderung (eher ein Spaziergang) vor uns. Simone wählt diese traumhafte Kulisse für unser Gruppenfoto aus - und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Immer wieder machen wir kurze Stopps, da man hier eigentlich gar nicht genug fotografieren kann. Angekommen an Land's End machen wir es uns gemütlich, genießen die Sonne und kaufen natürlich Postkarten und Souvenirs vom Ende der Insel. Auf dem oberhalb gelegenen Parkplatz wartet auch Howard mit seinem Bus auf uns, sodass wir kurze Zeit später auf dem Weg Richtung St.Ives fahren. Auch diese Tour darf natürlich nicht ohne Zwischenstopp verlaufen und so halten wir noch kurz an einer alten Tin Mine ehe wir in St. Ives ankommen. Auch hier haben wir traumhaften Sonnenschein und so können wir bei bestem Wetter zuerst gemeinsam und später jeder individuell durch das quirlige Städtchen schlendern. Wir essen ein Eis an der Promenade und genießen das sommerliche Gefühl beim Blick auf die türkis glitzernder Bucht. Kurz vor der Abreise verteilt Simone noch Ginger Fudge - typisches Konfekt, welches nur in Cornwall verkauft wird. Am Abend wartet noch ein weiterer Programmpunkt auf uns - ein Pub-Besuch! Wer sich jetzt hier ein Trinkgelage in einer verrauchten Kneipe vorstellt, liegt völlig falsch. Das Griffin Inn in Newquay ähnelt eher einem deutschen Gasthof - gutes Essen und natürlich gutes Bier!

6. Tag – Mittwoch, 28.05.14 – Tintagel – Boscastle

Was wäre die englische Geschichte ohne König Artus und die Ritter der Tafelrunde?! Wir begeben uns nach Tintagel, dem Ort, an dem der Sage nach König Artus geboren wurde. Wir schlendern zuerst durch den gleichnamigen kleinen Ort, Simone zeigt uns die wohl beste Cornish Pasty Bakery und wir drücken unsere Nasen ob des kleinen Innenraums am Schaufenster platt. Kurz darauf befinden wir uns schon auf dem Wanderweg zum Tintagel Castle. Nachdem wir kurz die gleichnamigen Kirche besichtigen, geht es den schmalen Pfad erneut entlang der Küste. Schon von der Ferne können wir die Überbleibsel der ehemaligen Burg sehen, doch der Hauptteil der kleinen Landzunge scheint mittlerweile nur noch mit Gras überwachsen und zeigt bis auf ein paar kleine Brunnen kaum Anzeichen einer früheren Besiedlung. Um zum ehemaligen Burggelände zu gelangen müssen wir gefühlte 1000 Stufen erklimmen, doch als wir oben ankommen, werden wir mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Später begeben wir uns auf dem Küstenweg in Richtung Boscastle. Ein kurzer Rückblick nach der ersten Anhöhe zeigt uns in der Bucht unterhalb von Tintagel Castle Merlin's Cove, eine kleine versteckte Höhle des sagenhaften Zauberers. Die folgende Wanderung ist ein stetiges Auf und Ab, immer wieder mit wunderschönen Aussichten in die vielen Buchten, welche sich an der Steilküste gebildet haben und teilweise durch ganz skurrile Felsen wie dem Elefantenfelsen begrenzt werden. Da kann es auch schonmal passieren, dass man die entstandenen Fenster nicht alle auseinanderhalten kann. Und so sehen wir das bekannte "Ladies Window" auch erst auf den zweiten Blick. Nach einem letzten Abstieg zeigt sich dann auch Boscastle, ganz versteckt in einer kleinen Bucht gelegen. Wir bummeln noch etwas durch das kleine Fischerdorf, einige nutzen die Zeit, um einen kurzen Abstecher in das Hexenmuseum zu machen, ehe wir mit dem Bus zurück nach Newquay fahren.

7. Tag – Donnerstag, 29.05.14 – Kynance Cove – Lizard Point – Cadgwith

Nachdem wir mit Land's End schon am westlichsten Punkt Englands waren, führt unsere Wanderung heute ganz nach Süden. Wir starten an der malerischen Bucht Kynance Cove und werden fast vom Winde verweht. Erst im Laufe der Wanderung beruhigt sich der Wind und so können wir auch ein letztes Mal bei bestem Wetter wandern. Und dies genießen wir natürlich in vollen Zügen. Auf dem Weg Richtung Lizard Point zeigt sich eine Pflanzenvielfalt, die wir bisher nicht gesehen und dementsprechend auch nicht erwartet haben. Umso langsamer heute auch unser Lauftempo - schließlich möchten wir ja soviele Pflanzen wie möglich als Foto festhalten. Zur Mittagszeit erreichen wir den Lizard Point und machen hier eine längere Rast - erneut mit einer tollen Aussicht hoch über dem weiten Meer. Wir folgen dem schmalen Küstenpfad und erfahren eher unverhofft, dass hier sogar Technik-Geschichte geschrieben wurde. Der erste transatlantische Funkspruch wurde 1901 von einem unscheinbaren Häuschen am Lizard Point versendet und wir lassen uns von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter die spannende Geschichte von Guglielmo Marconi erzählen, während im Häuschen die Morsezeichen piepen. Auch das letzte Stück unserer heutigen Wanderung führt uns immer entlang der Steilküste, durch hochgewachsene Gräser und vorbei an Riesen-Rhabarber-Pflanzen. Wer noch Puste hat, steigt nochmal über viele Stufen hinab zur Lizard Rettungstation und bekommt einen Eindruck der Küstenrettung vor Ort. Und natürlich haben wir Glück, dass niemand in Teufel's Bratpfanne fällt! In Cadgwick angekommen beginnt es, man könnte fast sagen pünktlich nach unserer letzten Wanderung, zu regnen...

8. Tag – Freitag, 30.05.14 – Abschied von Cornwall

Der frühe Vogel fängt den Wurm oder wer zeitig aufsteht erreicht auch seinen Flieger! Wir starten heute zeitig, schließlich wartet noch die lange Busfahrt zurück nach Bristol auf uns. Am Flughafen verabschieden wir uns nochmals Alle ganz herzlich von Howard und nachdem wir die Sicherheitskontrollen passiert haben, besteigen wir nach etwas Wartezeit unseren Flieger Richtung Berlin.
Hinter uns liegt eine Wanderwoche, in der nahezu Alles gepasst hat. Abwechslungsreiche Wanderungen, tolles Wetter und eine super (!) Truppe haben die Reise zu einem echten Erlebnis gemacht und ich hoffe natürlich, dass ich viele von Euch auf einer weiteren Wanderreise von Eberhardt TRAVEL und vielleicht sogar gemeinsam mit Simone in Ihrer zweiten Heimat England begrüßen kann.

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