Reisebericht: Radreise Drau–Radweg – Italien, Österreich & Slowenien

07.07. – 16.07.2014, 10 Tage Rundreise mit dem Fahrrad durch 3 Länder entlang des Flusses Drau: Brixen – Bruneck – Lienz – Villach – Ferlach – Rosental – Klopeiner See – Dravograd – Maribor – Ptuj – Spittal (385 geführte Radkilometer)


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Kommen Sie mit auf meine Lieblingsradreise entlang der Drau von Italien über Österreich bis nach Slowenien fast 400km mit dem Rad.
Ein Reisebericht von
Jacob Spangenberg
Jacob Spangenberg

1. Tag, 07.07.2014: Anreise nach Bruneck


Am 07.07.2014 machten sich 10 Radfreunde auf dem Weg mit dem Bus nach Bruneck. Pünktlich um 05:00 Uhr starten wir am Flughafen in Dresden wo 6 Gäste zustiegen, 4 weitere Gäste stiegen in Heinichen auf den Bus zu. In regelmäßigen Abständen von 2 Stunden machten wir ordnungsgemäß unsere Pausen. Ein wenig erschöpft erreichten wir 17:30 Uhr unser Post Hotel in Bruneck. Bereits auf den letzten Kilometern wurden wir von der wunderbaren Tiroler Landschaft verwöhnt.
19:00 Uhr versammelten wir uns zum Begrüßungsdrink und zum Kennenlernen bevor es danach dann zum Abendessen ins traditionell eingerichtete Hotel-Restaurant ging. Das Salatbuffet und 4-Gänge-Menü erfreuten unsere hungrigen oder auch weniger hungrigen Bäuche. Das Essen war wirklich vorzüglich und über den gesponserten Begrüßungssekt freuten wir uns sehr. Gegen 20:30 unternahmen wir noch einen kurzen Spaziergang durch Bruneck bevor wir müde ins Bett fielen.

2. Tag, 08.07.2014: Brixen – Bruneck


Unseren 2. Urlaubstag begannen wir entspannt gegen halb 8 beim Frühstück. Die Auswahl war erneut überwältigend, für manch einen zu viel am Morgen - wo das Köpfl noch ein wenig schläft. Aber nachdem wir auch unseren geliebten Kaffee oder Tee auf den Tischen erblickt hatten, stärkten wir uns mit den tollsten Leckerbissen. Vor allem das frische Obst bot einen herrlichen Anblick und hat genau so lecker geschmeckt, wie es aussah. Nachdem Johanna - unsere örtliche Reiseleiterinnen - gut und munter in Bruneck angekommen war, machten wir uns voller Vorfreude auf den heutigen Tag gegen 09:00 Uhr Richtung Brixen auf. Unterwegs legten wir unseren ersten Stopp am Kloster Neustift ein. Die herrliche Landschaft, der reißende Eisack und die wunderschöne Freskenmalerei des Klosters stimmten uns prima ein auf die kommenden Tage. Zwischen 11:00 und 13:00 Uhr zeigte uns Johanna die herrliche Stadt Brixen. Auch hier beeindruckten uns wieder die wunderschönen Fresken, die Architektur und gemütliche Bauweise in Tirol. Nach einer Mittagspause ging es weiter bis kurz nach Mühlbach wo dann beschlossen aufgrund des Regens noch 10km weiter zu fahren. Dadurch verkürzte sich die Radtour zwar erheblich, dafür schwächte der Regen in der Zeit enorm ab.
Gegen 15:30 Uhr hatten wir schon unsere ersten 10 Radkilometer und einen schönen ersten Urlaubstag hinter uns gebracht. Die Freizeit bis zum Abendessen haben wir individuell zum Bummeln, Entspannen und Duschen genutzt. Auch an diesem Abend wurden wir mit den leckersten Speisen verwöhnt - ein wirklicher Gaumenschmaus.

3. Tag, 09.07.2014: Bruneck – Drei Zinnen – Lienz


Nach einem tollen Fußballabend, dem 7:1 Sieg gegen Brasilien starteten wir heute erst gegen 10:00Uhr mit gepackten Koffern in Richtung Toblach mit dem Bus. Dort begann unsere Radtour bei recht kühlen Temperaturen aber zum Glück noch ohne Regen. Die Strecke führte uns immer parallel der Drau entlang bis nach Lienz.
Den Mittag verbrachten wir individuell in Silian. Gemeinsam aßen wir ein Snack in einem der Cafés im Ort. Nach ca. 40Min. Pause ging es weiter mit den Räden entlang des schönen Drau-Radweges. 13:00 Uhr kamen wir an der Galitzenklamm an und entschieden uns jedoch dort keine weitere Pause einzulegen, aufgrund Regens. Gegen 14:00Uhr erreichten wir unser Hotel in Lienz und wer wollte konnte mit unserer Reiseleiterin Johanna einen kleinen Stadtrundgang unternehmen. Gegen 19:00Uhr trafen wir uns zum Abendessen, dem sogenannten Schmankerl-Abend mit Musikunterhaltung. Die lustige und etwas anzügliche Performanz über das typische österreichische Leben von Johannas Freund Christian rundete diesen sehr gelungenen Tag perfekt ab. Wer wollte konnte gegen 22:00Uhr noch ein WM Fußball-Spiel in gemütlicher Runde mit ansehen.

4. Tag, 10.07.2014: Lienz – Spittal


Den vierten Tag unseres Radausfluges begannen wir mit der Besichtigung der Ausgrabungsstätte Aguntum, die noch heute von einer ehemaligen römischen Siedlung zeugt. Nicht nur der animierte Kurzfilm und die geführte Tour mit dem Museumschef, sondern auch die live Ausgrabungen der Archäologen faszinierten uns. Nach knapp 2 Stunden Aufenthalt starteten wir unsere Tour de Drau. Allen war die Motivation und Dynamik anzumerken, die vor uns liegenden 80 km bis Villach zurückzulegen, ohne aufzugeben. Unterwegs stoppten wir an einer tollen Jause für eine ausgiebige Mittagspause. Mit Schaukelmusik vom Wirt wurde der Nachmittag wie der Musikabend zuvor stimmungsvoll fortgesetzt. Nach der Mittagspause ging es weiter bis nach Sachsenburg wo wir nochmal für eine Eispause hielten. Dort trafen wir auch unseren Busfahrer Ingo wieder, der schon sehnsüchtig auf uns wartete. Gegen 18Uhr erreichten wir das Erlebnis Hotel Post in Spittal.
Erst nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, verstanden wir, dass der Name des Hotels nicht von ungefähr kam. Fast alle Zimmer hatten ein Motto und wurden dementsprechend gestaltet. Während Ingo das Liebeszimmer ergatterte, musste Jacob eine heiße Nacht ohne Fenster in seiner Gefängniszelle durchstehen. Nach dem Abendessen besichtigten wir die zwei Zimmer und lachten über die oftmals witzige Gestaltung. Was für ein Erlebnis!

5. Tag, 11.07.2014: Spittal – Villach


Wir starteten unseren Tag mit einem kleinen Stadtrundgang durch Villach. Gegen 9:30 begannen wir unsere Radtour und fuhren von Spittal nach Villach. Im Gegensatz zum gestrigen Marathon wirkten die heutigen 40 km wie ein Klacks. Gegen 12Uhr stoppten wir wieder an einer tollen Jausenstation und gegen 14:00 Uhr erreichten wir unser Hotel Kramer in Villach.
Nach dem Check-in hatte jeder noch etwas Zeit zum Duschen, bevor es mit Johanna auf kleinen Stadtrundgang ging. Das Abendessen nahmen wir dann auf der Hotelterasse ein, die eigens für uns hergerichtet wurde. Das Essen schmeckte super, wir waren bester Stimmung. Einige von uns, deren Gluteus Maximus langes Sitzen gewohnt ist, ließen den Abend noch bei lustigen Geschichten und erfrischenden Getränken ausklingen.

6. Tag, 12.07.2014: Villach – Kirschentheuer


Nach einem köstlichen Frühstück starten wir unsere Etappe durch Villachs Altstadt auf 500 Meter überm Meeresspiegel. Nach mehreren kleinen Wasser- und Ruhpäuschen verbrachten wir unsere Mittagspause im Rosenthaler Stübl in St. Oswald. Dieses Jausenstübl bot uns leckere Brote, Nudelgerichte, Suppen, Kuchen und natürlich herrliche Erfrischung. Den schwierigen Anstieg hinterm Rasthof packten wir mehr oder weniger erfolgreich mit dem Rad. Aber, wo´s auf geht, folgt auch immer ein Hinab. ;-)
Am Nachmittag erreichten wir unserer recht einfachen Pension und fuhren nach einer kurzen Erfrischung mit dem Bus zur Tscheppaschlucht. Einige von uns relaxten aber lieber am direkt vor der Pension liegenden See oder laßen gemütlich und entspannt ein Buch. Die Tscheppaschlucht war ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Endlich konnten wir mal unsere Beine in die Gerade begeben und bei der knapp 2-stündigen Wanderung diese atemberaubende Natur- und Felslandschaft genießen. Die direkt über dem Wasserfall befindliche Hängebrücke bot uns einen wunderbaren Anblick und die Möglichkeit für einen lustigen Schnappschuss. Wir sind gespannt, wie er geworden ist!
Gegen 19Uhr gab es lecker Wiener Schnitzel zum Abendbrot, begleitet durch verschiedene Vor- und Nachspeißen. Beim Fußball schauen ließen wir unseren schönen 6. Urlaubstag zufrieden ausklingen und begaben uns in unser Nachtstübl in der Pension Ratz im schönen Kirschentheuer.

7. Tag, 13.07.2014: Kirschentheuer – Klopeiner See


Nach unserem recht übersichtlichen Frühstück vom Buffet schwungen wir uns wie immer gut gelaunt auf unsere Räder in den 7. Urlaubstag. Nach 2-stündiger Fahrt Richtung Völkermarkt erreichten wir am Vormittag den Wildensteiner Wasserfall, wo wir eine Rast einschlagen oder direkt zum Wasserfall stiefeln konnten. Der Anblick dieses größten Wasserfalls, der im freien Fall 54 Meter beträgt, war wirklich den anstrengenden Aufgang wert. Gestärkt nach einer kleinen Mittagspause oder kleinen Müsliriegeln sausten wir den zuvor erklommenen "Berg" wieder hinab und genossen dabei den kühlen Fahrtwind.
Bevor wir die nächsten Kilometer zum Klopeiner See mit gewohntem Schwung und Eifer locker zurücklegten, hielten wir noch kurz an der Kirche der "berühmten" Hildegard von Stein, deren Ehemann sie der Untreue bezichtigte und deshalb gemeinsam mit der Zofe aus dem Fenster stieß. Glücklicherweise wurden beide - wie unser radelndes Lexikon Johanna uns berichtete - von Engeln gerettet und der Ehemann vom grellen Schein der Engel mit dem Verlust des Augenlichtes bestraft. Der Versuch, seine Hildegard nach vielen Jahren zurückzuerobern, scheiterte kläglich. Sie hatte sich bereits mit dem Bau einer Kirche ein festes Standbei angeschafft.
Ämusiert von dieser Geschichte zogen wir weiter und erreichten gegen 14:30 Uhr unser 4-Sterne-Strandhotel Silvia. Den Nachmittag verbrachten wir individuell oder ein kleinen Gruppen und gingen unseren liebsten Beschäftigungen nach, bevor wir 19:00 unser Abendessen einnahmen. Am Abend schauten wir gemeinsam das WM Finale von Brasilien (Deutschland gegen Argentinien). Deutschland gwann das Spiel mit 1:0 und wurde somit Weltmeister.

8. Tag, 14.07.2014: Klopeiner See – Maribor


Der 8. Reisetag sollte uns in das letzte der drei Länder bringen - nach Slowenien. Nach einem leckeren Frühstück im Hotel Silvia sattelten wir uns erneut auf unsere Drahtesel - wie immer bei fröhlicher Stimmung. Am heutigen Tag mussten wir ziemliche Höhen überqueren - zunächst die Lippitzbachbrücke, die 2009 nach Jörg-Haider-Brücke benannnt, inzwischen aber wieder in Lippitzbachbrücke rückbenannt wurde, die Eisenbahnbrücke über die Drau im Jauntal sowie die Hängebrücke bei St. Luzia. Die Lippitzbachbrücke und die Jauntalbrücke führten unsere Gruppe in einer Höhe von 96 Metern über die Drau.
Nachdem wir nun alle drei Brücken gut überquert haben, ließen wir uns zum Mittag im Gasthof Krone nieder und genossen die einheimische Küche. Anschließend fuhren wir weiter Richtung Dravograd, welches wir noch bei Sonnenschein erreichten, denn danach begann der große Regenschauer. Gemeinsam fuhren wir nach Maribor ins Hotel Orel, in welchem wir die nächsten beiden Tage nächtigen sollten. Dort angekommen genossen wir den südländischen Charme der Stadt und unserer Hotelzimmer. Nach dem Abendessen im Hotel-Restaurnt Piramida konnte jeder wer wollte, noch das grüne Bier in einer Kneipe um die Ecke probieren. Das Bier sah zwar sehr schön aus, schmeckte aber leider nicht außergewöhnlich. Nun ja, ein Versuch war es wert. So ließen wir einen weiteren Tag unserer tollen Reise gemeinsam ausklingen.

9. Tag, 15.07.2014: Maribor – Ptuj – Maribor


Der letzte Reisetag vor unserer Heimreise war gekommen. Heute hieß es, ein letztes Mal in die Pedalen treten. Pünktlich um 09:00 Uhr starteten wir unsere Reise ins 30 km entferte Ptuj. Die Etappe unterschied sich in den ersten Kilometern eindeutig von dem Radweg in Tirol und Österreich - die Straßen war viel rissiger und befahrener. Aber wir als geübte und füreinander fürsorgliche Radgruppe ließen uns davon nicht stören. Wir radelten einfach drauflos und wurden ein wenig später auf der Etappe entschädigt. Die Landschaft und Wege waren wieder gewohnt gut und ließen sich bestens zurücklegen - etwas entfernt von der Drau, dafür aber durch hübsche kleine Gemeinden und riesige Maisfelder. Gegen 11:30 Uhr erreichten wir das letzte Ziel dieser Reise, die Stadt Ptuj. Nachdem wir die unsere Räder sicher im Anhänger verstaut hatten, gingen wir in ein vorzügliches Restaurant gleich hinter der Brücke in Ptuj. Das Essen war wirklich lecker und wer wollte konnte mir Jacob noch auf die Burg von Ptuj spazieren und die dortige Aussicht genießen.
Nach der Rückfahrt mit dem Bus erreichten wir 14:30 Uhr unser Hotel und verabredeten uns ca. 16:00Uhr zum geführten Stadtrundgang mit Johanna. Sie zeigte uns die interessantesten Ecken Maribors und beeindruckte uns wie immer mit ihrem unglaublichen Wissen. Der Höhepunkt des Tages war die Weinverkostung in der ältesten Weinrebe der Welt. Wir bekamen drei leckere Weinsorten zum Probieren. Eine wahre Wonne! Wir ließen uns von der guten Stimmung im Lokal anstecken und kauften einige Flaschen des köstlichen slowenischen Weins. Doch zuvor bedankten und Verabschieden wir uns offiziel bei Johanna für die tolle Reiseleitung auf dieser einzigartigen Radreise. Die Gruppe hatte für Sie ein kleines Trinkgeld gesammelt. Danach ging es direkt zum Abendessen ins Hotel Piramida. Danach ließen wir die letzten gemeinsamen Stunden in unserer „Stammkneipe" Stajerc bei grünem Bier ausklingen. Johannas Lebensgefährte Christian überraschte uns mit seiner Anwesenheit und seinem Charme. Eine schöne, sonnige und fröhliche Reise ging zu Ende. Alles hat prima geklappt und 10 zufriedene Gäste freuten sich schon auf eine eventuelle nächste Radreise mit Eberhardt Travel. Vielleicht ein Jahr später nach Ungarn. Wer weiß!? ;-)
Bis bald euer Jacob Spangenberg von Eberhardt TRAVEL.

10. Tag, 16.07.2014: Heimreise

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