Reisebericht: Irland und Nordirland–Rundreise

05.07. – 15.07.2014, 11 Tage Flugreise Irland und Nordirland: Belfast – Giant's Causeway – Derry – Carrowmore – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Midleton – Waterford – Kilkenny – Dublin


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Irland: Wir kommen. Die grüne Insel machte ihrem Namen alle Ehre und beeindruckte uns mit überwältigenden Naturschönheiten……….
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Fr. 04. 07. 2014: Dresden – Rotterdam – Fähre

6.00 Uhr in der Früh geht es pünktlich vom Dresdner Flughafen los. Wir wollen es heute bis nach Rotterdam schaffen, an der niederländischen Nordseeküste Alle Transfers an den Zustiegspunkten sind überpünktlich vor Ort. Die Fahrt geht mit Pausen quer durch Deutschland und an Köln vorbei in die Niederlande hinein. Nach Eindhoven noch an Tilburg vorbei; und wir besteigen am späten Nachmittag die Fähre nach Kingston upon Hull, im größten Hafen der Welt. Wir beziehen unsere Kabinen und verbringen die Nacht auf See, nachdem wir an Bord ein Büffet genossen haben, das keine Wünsche offen lässt.

2. Tag, Sa. 05. 07. 2014: Hull – Holyhead – Dublin

Kurz nach dem megaguten Frühstücksbüffet an Bord legt die Fähre in Nordengland an. Wir begeben uns auf eine Reise quer durch Nord- und Mittelangland, sowie Wales. Der Ballungsraum Leeds-Manchester zieht an uns vorbei, wie auch die Hügel von Wales. In der Grafschaft Cheshire befindet sich ein Kleinod, welches wir uns nicht entgehen lassen wollen. Chester ist in seinem Kern ein traumhaft mittelalterliches Städtchen, welches eine Einmaligkeit aufweist: Die Rows. Das sind doppelstöckige Laubengänge an den vier Ausfallstraßen, die schon seit dem 13. Jh. existieren, und heute z. T. in wunderbare Fachwerkhäuser aus dem 16. Und 17. Jh. eingebunden sind. Auch die riesige Kathedrale im early english style (Frühgotik) ist einen Besuch wert. Wir passieren die Insel Anglesey und danach das kleine Holy Island. An deren Ende befindet sich der Fährhafen Holyhead, von dem aus wir in die Irische See stechen. Nach weniger als zwei Stunden kommen wir in Irlands Hauptstadt Dublin an und begeben uns zu unserem Hotel mitten in der Metropole am River Liffey. Unser Weg führt uns mitten durch die Docklands, wo, wie in Hamburg oder London eine moderne schicke Hafencity im Entstehen begriffen ist. Nun sind wir endlich angekommen und beschließen den Tag mit einem leckeren Menü im Hotelrestaurant.

3. Tag, So. 06. 07. 2014: Dublin – Belfast

Heute Vormittag steht die Entdeckung der irischen Hauptstadt auf dem Programm. Dublin, dessen Name von den Wikingern stammt und schwarzer See bedeutet, ist eine pulsierende Metropole, die jedoch den Charme des 18. und 19. Jahrhunderts nicht verloren hat. Das sieht man vor allem an den Häusern im georgianischen Viertel, dass die typischen schönen Türen an den Häusern aus dieser Zeit aufweist. Durch die quirlige O´Connell Street mit dem neuen Wahrzeichen, der über 121 hochn Nadel „The Spire", reisen wir weiter am klassizistischem Zollhaus, der Guinnes Brauerei in den Phoenix Park, dem größten Park Europas. Hier gibt es einen viktorianischen Garten auf dem ehemaligen Gelände des päpstlichen Nuntius zu bestaunen. Nach dem Besuch der berühmten Universität, dem Trinity College, zieht es viele von uns in das In-Viertel Temple Bar, wo wir die ersten Fish & Chips probieren. Man könnte sich in der freien Zeit auch das faszinierende Book of Kells anschauen, aber die Besucherschlange birgt für stundenlanges Anstehen.
Auf unserem Weg nach Belfast machen wir in Monasterboice Halt. Die Reste des Klosters, das im 5. Jh. von einem Schüler des hl. Patrik gegründet wurde, bergen einen kunsthistorischen Schatz. Die drei höchsten und mit die schönsten oHochkreuze Irlands stehen AUF DEHochkreuze Irlands stehen auf dem uralten Friedhof. Das Höchste misst 6,5 m. Auf der Weiterreise merken wir kaum, wie wir von der Republik Irland nach Nordirland, also Großbritannien überwechseln. Eine Grenze ist nicht zu bemerken.
Dann sind wir in Belfast, der Stadt, wo die Troubles, also der Nordirlandkonflikt am heftigsten wütete. Die so genannten Peace Lines, also Friedenslinien verdienen ihren Namen nicht, denn sie trennen brutal die katholischen von den protestantischen Vierteln. Nordirland hat Wunden, die noch lange nicht verheilt sind. Unsere örtl. Reiseleitung holt aber auch die schönen Seiten der Stadt hervor und wir entdecken die viktorianischen Ecken der Stadt, bis zum Titanicmuseum, dem neuesten Bau. Das berühmte Schiff wurde in Belfast gebaut. Nach zwei Hauptstädten an einem Tag schmeckt unser Essn im Hotel besonders gut.

4. Tag, Mo. 07. 07. 2014: Nordirland – Giants Causeway – Derry

Wir begeben uns heut auf unsere Tour an der Nordirischen Küste entlang. Zunächst ein kurzer Stop am mächtigen normannischen Castel von Carrikfergus, wo Wilhelm III. von Oranien (Protestant) landete, um den letzten Stuart Jakob II. (Katholik) zu besiegen, was auch gelang. Doch das Highlight ist der Giants Causeway, ein aus 6-8 ecjkigen Basaltlavasteinen geformtes Naturwunder. Ein Riese (Giant) soll diesen Fußweg bis nach Schottland gebaut haben, um sich mit einem anderen zu duellieren. In der Tat ist diese Formation auch in Schottland in kleinerer Form noch zu sehen. In Derry spazieren wir über die komplett erhaltenen Stadtmauer aus dem frühen 17. Jh. Zudem steht auf dem Marktplatz das älteste moderne Kaufhaus der Welt, nämlich Austins aus dem Jahr 1830. Unser Hotel beziehen wir in Letterkenny. Es liegt schon in der Republik Irland. Die Grenze zu Großbritannien existiert quasi nicht. Es gibt auch keine Kontrollen. Und so reisen wir ungehindert in unser Hotel, wo schon ein gutes Abendmenü auf uns wartet.

5. Tag, Di. 08. 07. 2014: Glenveag Nationalpark

Zunächst steht heute der Glebveagh Nationalpark auf dem Programm. Mitten drin das gleichnamige Schloß welches an viktorianischem Flair nichts zu wünschen übrig lässt. Und der Garten erst: Verschiedenen Themen werden gärtnerisch umgesetzt (Toskana, Landschaft, Kräuter usw.) Liegt das Schloß doch in einer richtigen Sonnenfalle. Ein bischen Badeurlaub ist natürlich auch drin. Nachdem wir oberhalb von Moneymore am höchsten Berg des Nationalparks, dem Mount Errigal stoppten, reisen wir zu einem wunderschönen breiten Sandstrand in Narin. Trotz 17 Grad, gehen einige Gäste tatsächlich baden.
Am Abend wartet in unserem Hotel schon ein schönes Abendessen auf uns. Das Halbfinale der Fusball-WM schauen wir uns natürlich in einem echten Pub an.

6. Tag, Mi. 09. 06. 2014: Carrowmore – Galway – Gort

Die Weichseleiszeit hat im Nationalpark ihre Spuren hinterlassen. Überall liegen große Findlinge herum, welche das 2 km dicke Eis hierhin geschoben hat. Eine erste Pause machen wir in Drumcliff. Das Dorf würde kein Mensch kennen, wenn hier nicht ein Literaturnobelpreisträger begraben worden wäre. W.C. Yeats bekam ihn 1923 für die literarische Umsetzung der irischen Probleme mit England. Doch nun besuchen wir eines der größten Megalithgräberfelder Irlands: Carrowmore. Und es stellt sich doch angesichts der Anlagen aus dem 5. -4. Jahrtausend vor Christus die Frage: Was bleibt von uns? Noch nicht mal solche Steine haben wir. Digitale Medien werden diese Zeitspanne nicht überdauern.
Einen Stopp legen wir auch am bekanntesten Wallfahrtsort Irlands ein. Irland ist ja noch Katholischer als Polen und die Volksfrömmigkeit feiert hier fröhliche Urständ. In Knock war natürlich auch schon der Reisepapst Johannes Paul II. Kanister zum Abfüllen des heiligen Wassers kann man je nach Größe für einen Betrag von 5-10 Euro erwerben............
Wir wenden uns in Galway irdischeren Dingen zu. Für mich ist die Stadt eigentlich eine der schönsten Irlands. Quirlig, jung und trotzdem mit einem mittelalterlichen Stadtbild gesegnet. Straßenmusiker an jeder Ecke. Gut, dass wir ein wenig freie Zeit haben. Aber auch die reicht kaum aus.
Gort heißt die Stadt; indem wir unser nettes Hotel beziehen.

7. Tag, Do. 10. 07. 2014: Connemara Region

Heute findet ein Ausflug in die Connemara Region statt. Geformt von der letzten Eiszeit bietet sich uns eine von stillen Seen durchdrungene Landschaft dar. Malerisch liegt Kylemore Abbey vor uns. Ein prachtvolles Schloß an einem See, in welches das älteste Benediktinerinnenkloster Irlands in den 20er Jahren eingezogen ist. Mitreißend ist auch der schöne viktorianische Garten, den wir mit einem Shuttlebus erreichen können. Irland ist zwar mit aufregenden Landschaften gesegnet, aber eines hat es kaum zu bieten: Wasserfälle. Doch einen breiten, dafür nicht so hohen sehen wir uns an. Den Aasleigh Wasserfall, der tosend in sein Becken fällt. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel bestaunen wir noch die Ruinen des Augustinerklosters in Cong. Hier wird der kontinentale Einfluss in der Bauweise gut sichtbar. Der hohe Rundturm der frühen irischen Klosteranlagen fehlt, aber dafür sind die Reste eines Kreuzgangs vorhanden. Der Einfluss des Vatikans hatte sich im 13. Jahrhundert bereits voll durchgesetzt.

8. Tag, Fr. 11. 07. 2014 Burren – Cliffs of Mohair – Bunratty Castle – Tralee

Heute sehen wir zunächst eine Landschaft wie von einem anderen Stern. Die verkarstete Region des Burren. Zu Platten gebrochener Kalkstein macht diese Landschaft aus. Es gibt keine Bäume und die wenige Vegetation duckt sich in die Felsspalten. Wer genau hinschaut, entdeckt seltenen Orchideen und Flechten. Und am Mittag steht ein weiterer Höhepunkt an, Die Cliffs of Mohair fallen bis zu 214 m steil in die Tiefe ab. Unten ist die tosende Brandung zu hören. Nebelschwaden ziehen gegen die Klippen, was die Stimmung noch beeindruckender macht. Etwas ruhiger geht es im normannischen Castle von Bunratty zu. Nach der Führung durch die Burg haben wir noch Zeit, uns im Freilichtmuseum umzuschauen, und einen Einblick in die Lebensweise der Iren im 18. und 19. Jahrhundert zu bekommen.

9. Tag, Sa. 12. 07. 2014: Halbinsel Dingle

Heute ist die Halbinsel Dingle unser Ziel. Es ist eine der touristischen Hauptattraktionen Irlands. Schöne Strände, wie z. B. Inch Beach wechseln sich mit atemberaubenden Steilküsten ab, wie z. B. Slea Head. Mitten drin befindet sich eine der ältesten christlichen Kirchen der Insel, das Gallarus Oratory. Das Trockenmauerwerk hält auch nach 1400 Jahren den Innenraum noch von Regenwasser frei. Abwechslung von der wilden Natur bietet uns das kleine Städtchen Dingle, in der wir es uns bei Fish and chips oder bei einem irish coffee gut gehen lassen.

10. Tag, So. 13. 07. 2014: Ring of Kerry

Mit einem örtlichen Guide besichtigen wir heute die Halbinsel Kerry auf ihrer berühmten Panoramastrasse. Wilde Moore, bezaubernde Hügellandschaften und wunderbare Aussichten auf die Küste bieten sich uns heute. Wissenswertes erzählt uns ein Schäfer, der uns die Arbeit mit seinen Schafen und Hunden, den so genannten Border Collies zeigt und auch die Schur der Schafe. In die Frühgeschichte führt uns der Besuch eines Stoneforts, eine Fluchtburg, kreisrund aus Stein, von denen es viele in Irland gibt. Weit können wir auch vom Aussichtspunkt Ladies View schauen. Eine Aussicht, die schon Königin Viktoria mit ihren Hofdamen im 19. Jahrhundert genoss.

11. Tag, Mo. 14. 07. 2014: Destillerie – Rock of Cashel – Dublin

Irland ist ohne Whiskey nicht denkbar. Deshalb besichtigen wir heute zunächst eine der größten Destillerien des Landes, die Jamessons Destillery in Middletown. Bereits 1720 gegründet, hat sie sich auf Blended Whiskey spezialisiert. Wir lernen die Produktion kennen und auch den Unterschied zum schottischen Whiskey, dessen Malz mit Torfrauch getrocknet wird. In Irland verzichtet man bewusst darauf. Gegen Mittag besuchen wir den Rock of Cashel, Irlands wichtigste Kathedrale und Nationalheiligtum. Weit geht von diesem nur 65 m hohen Felsen der Blick in die grüne Landschaft.
Abends sind wir wieder in Dublin, wo wir uns nun schon etwas auskennen. Manch einer nimmt die Gelegenheit wahr, in das Szeneviertel Temple bar zu gehen um die intensive Pubatmosphäre der Hauptstadt zu erleben.

12. Tag, So. 15. 07. 2014: Wales – Hull – Rotterdam

Morgens reisen wir mit der Fähre über die irische See von Dublin nach Holyhead. Die hügelige Landschaft von Wales zieht an uns vorbei. Auch den starken Verkehr im Großraum Leeds/Manchester absolvieren wir bravourös. Und so erreichen wir rechtzeitig unsere Fähre in Kingston upon Hull, die uns über Nacht wieder auf den Kontinent bringen wird. Es wird eine ruhige Überfahrt.

13. Tag, Mo. 16. 07. 2014: Heimreise

Die 880 km von Rotterdam bis Dresden legen wir ohne Staus und Probleme zurück. Der Bus leert sich nach und nach. Alles Transfers sind zeitnah vor Ort und so heißt es Abschied nehmen von sehr lieben und aufgeschlossenen Reisegästen. Irland wird uns noch sehr lange in guter Erinnerung bleiben.

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