Reisebericht: Reisekombination Island und Grönland

20.07. – 03.08.2010, 15 Tage Reykjavik – Snaefellsnes – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Goldener Kreis – Grönland – Blaue Lagune


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Dem Sommer in Deutschland entfliehen und zwei der interessantesten "Einmal-im-Leben"-Reiseziele der Welt kennenlernen? Eine ideale Kombination im Reich von Lava und Eis, von Reykjavik nach Kulusuk auf Premiumtour mit Eberhardt TRAVEL!
Ein Reisebericht von
René Wächtler
René Wächtler

20.07.10 Flug nach Keflavík– Willkommen auf Island

Endlich darf ich wieder mit einer Gruppe nach Island, es ist immerhin schon fast ein ganzes Jahr her, seit ich zuletzt da war ;-). Diesmal ist Grönland auch mit dabei, also noch mehr Vorfreude auf diese Reise, da ich die größte Insel der Welt noch nicht kenne. Unser Haustür-Transfer - wie immer mit ausreichend Puffer von Eberhardt TRAVEL geplant - bringt uns sicher nach Berlin-Schönefeld, da nur von hier Direktflüge aus den Neuen Bundesländern nach Island gehen. Unsere zeitige Ankunft am Flughafen nützt uns leider nichts, da die Abfertigung wirklich erst 2 Stunden vor Start beginnt. Überhaupt ist der Schönefelder Flughafen ungemütlich: es gibt keine Sitzplätze, alles wirkt chaotisch und schlecht organisiert. Zum Glück gibt es für unsere Gruppe ein leckeres Abendessen im Restaurant - auf Kosten des Veranstalters - und so können wir der Hektik bis zum verspäteten Flug kurz vor 23.00 Uhr entgehen. Außerdem gibt es auf dem Flug Verpflegung nur gegen Bezahlung und so sind wir schon mal gesättigt. Start bei 30 Grad, Landung bei 15 Grad - die gesamte Gruppe freut sich. Wir treffen unseren Reiseleiter Halldor Bjoernson, einen waschechten Isländer am Ausgang. Das geht verdammt schnell, nirgendwo anders haben wir je unsere Koffer schneller bekommen als in Keflavik, dem internationalen Flughafen Islands. Mitten in der Nacht ist es immer noch nicht ganz dunkel auf Island, trotzdem sehnen wir uns erstmal nach unserem Bett, welches wir heute im modernen Hotel Hilton Nordica finden.

21.07.10 Reykjavík – Westisland – Snaefellsnes–Halbinsel

Gestärkt vom ausgiebigen Frühstücksbuffet sind wir nun gespannt auf unsere Rundreise. Das Wetter ist unerwartet schön, strahlend blauer Himmel und 18 Grad. Unsere gute Laune erhält zuerst aber einen Dämpfer, als wieder der kleine Bus vom Vorabend am Hotel hält und wir können nicht so wirklich glauben, dass wir die nächsten 2.000 Kilometer in diesem Bus verbringen sollen. ABER den Organisatoren passt der Bus auch nicht und so bekommen wir für unsere angenehm kleine Reisegruppe von 15 Personen umgehend einen neuen Bus mit 35 Sitzplätzen. Jeder hat also eine eigene Sitzbank, so beginnt die Premiumreise doch gleich viel entspannter. Die ersten Landschaftsbilder ziehen an uns vorbei, bevor wir Borgarnes erreichen und die erste Pause auf dem Programm steht. Gerade haben wir noch den Walfjordtunnel passiert. Über 5 Kilometer lang erspart er uns 60 Straßenkilometer und wenn jemand was von Brücken und Tunnel versteht, dann die Skandinavier. Schon heute ist die Landschaft fantastisch abwechslungsreich - hohe Berge, Basaltsäulen, kilometerlange Fjorde und immer im Blick - der Snaefellsjökull. Laut Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde" befindet sich in diesem Krater der Einstieg in die abenteuerliche Welt...Für uns bleibt die einzigartige Landschaft greifbar nah und die eine oder andere Region bietet genügend Spielraum für abenteuerliche Fantasien. Unsere Mittagspause findet heute in Stikkisholmur statt, einem pittoresken Fischerdorf an der Nordküste der Halbinsel. Anschließend umrunden wir quasi einmal den Snaefellsjökull und bekommen bei diversen Fotostopps Eindrücke von der teils sehr rauen Steilküste Westislands.Zwischendrin gibt es aber auch immer wieder herrliche Strände und riesige Lavafelder. Bevor wir unser einsames, typisch isländisches Landhotel erreichen, spazieren wir erst noch etwas zwischen den bizarren Lavaformationen in Dritvik und dann folgt ein absolutes Highlight, ein Steilküstenspaziergang in Arnarstapi. Bei schönstem Wetter spazieren wir entlang der atlantischen Küste und können neben tausenden Seevögeln auch hier sensationelle Gesteinsformationen bewundern, die durch Wasser und Wind seltsame Formen angenommen haben. Am Abend erwartet uns dann ein sehr leckeres 3-Gang-Menü. Das Hotel Budir gleicht einem Museum, überall gibt es Bilder und Bücher aus vergangenen Zeiten.
Nach einem Spaziergang am Meer bleibt noch Zeit, den Abend heute an der Bar ausklingen zu lassen. Bei einer unglaublichen Auswahl an Whisky-Sorten bleibt gleich noch Zeit über zukünftige Reisepläne nach Irland oder Schottland zu philosophieren ;-)

22.07.10 Snaefellsjökull – der hohe Norden – Akureyri

Heute verlassen wir die Snaefellsness-Halbinsel bei sehr wechselhaftem Wetter, aber das stört uns wenig, weil wir mit richtiger Kleidung und den entsprechenden Informationen vom vorrausgegangenen Kundenabend auf die Schauer vorbereitet sind. Heute liegen 450 Kilometer vor uns, die ersten knapp 200 davon nicht auf der Ringstraße 1, die als einzige Straße in Island durchgängig asphaltiert ist, sondern quasi querfeldein über Schotterpisten. Unser inzwischen komfortabler Allrad-Bus meistert aber auch diese Straßenverhältnisse ohne, dass es irgendwelche Nachwirkungen bei den Passagieren gibt. Nach unserem ersten Stopp an einem Strand zur Robbenbeobachtung ist schon fast die Mittagszeit ran und wir verpflegen uns an einer der doch erstaunlich häufigen Raststätten mit Sandwiches, Hotdogs oder etwas Obst. Anschließend hat Halldór wieder ein Highlight auf Lager. Erst suchen wir vergebens an einer Lachstreppe nach unserem Abendbrot ;-) bevor wir Kolugljufur besuchen, eine fantastische Schlucht, die ich schon von meinen vorhergehenden Reisebegleitungen kenne. Ein unglaubliches Zusammenspiel von saftigen Wiesen, türkisfarbenem Wasser und tief eingeschnittenen Lavagestein bietet sich unseren Augen.Leider können wir nur 30 Minuten verweilen und jede Menge Fotos schießen, wir haben schließlich noch einen Weg vor uns. Wir stoppen in Blönduos und besuchen in Vìdimyr eine der ältesten und eine von nur noch 6 in Island existenten Torfkirchen, bevor uns Akureyri, die Hauptstadt des Nordens, mit sommerlichen 20 Grad und Sonnenschein erwartet. Wir unternehmen eine kleine Stadtrundfahrt in der 15.000-Einwohner-Metropole ;-) und besuchen dann den Botanischen Garten, der neben allen isländischen Pflanzen auch eine große Anzahl „fremder" Pflanzen beherbergt. Dann checken wir im KEA Hotel mitten in der Innenstadt von Akureyri ein und jeder hat noch etwas Freizeit, bevor wir wieder ein leckeres 3-Gang-Menü zu uns nehmen. Ein Besuch der benachbarten Kirche Akureyris bietet sich genauso an, wie ein kleiner Bummel ans Ufer des Fjords oder ein Bummel durch die Souvenirgeschäfte der Stadt.

23.07.10 Myvatn–Gebiet – Namáskard – Vulkan Krafla – Dimmuborgir – Skutastadir– Godafoss

Heute dürfen wir die Badesachen nicht vergessen! Unser Ausflug rund um den viertgrößten See Islands, den Myvatn oder auf Deutsch Mückensee, kann beginnen. Ein Tag voller ungewöhnlicher    Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse erwartet uns.  Wir beginnen am geschichtsträchtigen Godafoss, einem wunderschönen Wasserfall, der über zwei unterschiedlich hohe Kaskaden stürzt. Hier soll der Gode Torgeir als endgültiges Zeichen der  isländischen Christianisierung im Jahr 1000 alle seine heidnischen Götterbilder versenkt haben. Nach einer kurzen Fahrt entlang des Flusses Laxa, der aufgrund des strahlenden Sonnenscheins in verschiedensten Grün- und Blautönen leuchtet, erreichen wir die Pseudokrater von Skutustadir, einzigartige Gebilde die keine echte Verbindung zum Erdinneren haben. Danach besuchen wir die Dimmuborgir, die dunklen Burgen, einen wunderschönen Garten voller Lavaformationen, die die Fantasie um die Troll- und Elfenwelt anregen. Heute können wir auch sagen, die ganze Gruppe war in der Kirche - wenn auch nur in der Elfenkirche in Dimmuborgir ;-)Und übrigens wohnen in diesem Gebiet auch alle 13 [!] isländischen Weihnachtsmänner, die allerdings keine Geschenke bringen, sondern nur allerlei Schabernack mit Mensch und Tier treiben.
Unser Programm ist heute sehr voll und darum ziehen wir gleich weiter in Richtung Hochthermalgebiet Námaskard. Beim Aussteigen aus dem Bus verziehen fast alle das Gesicht. Es stinkt hier nach Schwefel, kein Wunder, dass dieses Gebiet „des Teufels Küche" genannt wird. Schlammtöpfe, Schwefelfelder und immer wieder Dampfsäulen lassen uns erstaunen. Aber noch nicht genug der Naturwunder für heute. Mit Halldor unternehmen wir eine Wanderung von 2 Stunden im Gebiet der Krafla, eine Vulkankette, die zuletzt 1984 ausgebrochen ist. Wir stehen sozusagen mittendrin, überall dampft es und wir können echtes Vulkangestein anfassen. Der Blick in die Ebene mit den endlos scheinenden Lavafeldern ist der Hammer! Nach unseren sportlichen Aktivitäten haben wir uns Entspannung verdient und darum geht es zum Abschluss des Tages nach Jardbödin, die „blaue Lagune des Nordens". Die recht stattlichen Eintrittskosten von 15 € rentieren sich schnell, weil wir alle begeistert sind von der Weichheit des Wassers und natürlich von der Temperatur - herrliche 38 Grad. Ziemlich geschafft von den vielen Eindrücken des Tages freuen wir uns auf unser Abendessen. Eberhardt TRAVEL hat das heute, um Abwechslung zu bieten, im neuen Restaurant Rub 23 in Akureyri organisiert. Wir essen sehr leckeres Sushi als Vorspeise - für viele das erste Mal - einen traumhaft zarten Kabeljau und - typisch für Island - eine kalorienreiche Nachspeise, diesmal ein warmes Fruchttörtchen mit Vanilleeis. Ein perfekter Abschluss eines wunderschönen Tages.

24.07.10 Húsavík – Àsbyrgi – Dettifoss – Egilsstadir

Gut ausgeschlafen starten wir heute in Richtung Osten. Unsere erste Station ist Húsavik, die Hochburg des Walsafari-Tourismus in Island. Für uns bleibt leider keine Zeit dafür, da wir heute noch nach Egilsstadir wollen und das liegt für uns heute gut 350 Kilometer entfernt. Für uns, weil wir nicht direkt auf der Ringstraße zur Übernachtung fahren, sondern natürlich zwischendurch noch etwas sehen wollen. Und so bleibt trotzdem Zeit für einen kurzen Bummel in der idyllischen Kleinstadt Húsavík, die übrigens auch über ein interessantes Walmuseum und ein Phallusmuseum verfügt. Nach der Pause fahren wir über die Halbinsel Tjörnes, wo wir zum ersten Mal die putzigen Papageientaucher sehen, wenn auch aus großer Entfernung, weiter nach Ásbyrgi. Hier eröffnet sich uns ein Wahnsinnsblick in eine riesige Schlucht zu deren Entstehung verschiedenste Theorien in Frage kommen - Senkung einer Vulkanplatte, Ausspülung durch einen Fluss oder doch ein Abdruck eines Hufeisens von Thors achtbeinigem Götterpferd? Zumindest entspricht die Form einem riesigen Hufeisen und bei einem kleinen Spaziergang durch Birken- und Weidenwäldchen kommen wir ganz nah an die bis zu 100 Meter hohen, steil ansteigenden Wände heran.Für das Mittagessen sorgt dann jeder wieder selbst, aber bei dem guten Netz an Tankstellen findet jeder etwas. Wir haben ja über Eberhardt TRAVEL Halbpension bei der Reise inkludiert, da reicht zumeist ein kleiner Snack. Kurz nach unserer Rast verlassen wir die asphaltierte Straße und biegen für die nächsten zwei Stunden ab auf eine Schotterpiste. Diese führt uns direkt zum imposanten Dettifoss, Europas energiereichsten Wasserfall. Auf gut 100 Meter Breite und 44 Meter Höhe stürzen sekündlich mehrere hundert Kubikmeter Wasser in die Tiefe. Wie überall in Island gibt es kaum Zäune oder ähnliches und so kommen wir bis auf wenige Meter an die Sturzkante des Wasserfalls zu Fuß heran. Jeder setzt ganz vorsichtig einen Fuß vor den anderen, aber jeder will auch die gigantische Kraft des Wassers „hautnah" spüren. Nach diesem Naturspektakel bringt uns unsere Chauffeurin [!] Sígní sicher durch das isländische Hochland, bis wir endlich nach kräftigem Durchrütteln wieder die Ringstraße erreichen. Irgendwie verständlich, dass in diesen unwirtlichen Gebieten keine Menschenseele wohnt. Im Übrigen haben genau hier die NASA-Piloten 1967 schon für die Mondlandung trainiert... Für einen Kaffee bleibt dann noch Zeit im kleinen Örtchen Mödrudalur. Hier gibt es einen Bauernhof, eine Kirche, einen Campingplatz und eine kuriose Tankstelle, die in alten Bauernhäusern untergebracht ist. Am späten Nachmittag erreichen wir dann unser heutiges Etappenziel in Egilsstadir. Im schmucken Hotel Hérad essen wir heute zu Abend - es gibt Champignoncremesuppe, Hühnerbrust und Kokoseis - und übernachten natürlich auch.

25.07.10 Ostfjorde – Vatnajökull – Höfn

Heute verlassen wir vorerst das Land aus Lava und nähern uns dem Reich von Wasser und Gletschern. Die recht lieblichen Ostfjorde sind vormittags unser Ziel, aber da es wahrscheinlich keinen Sinn macht, all die einzelnen Ortsnamen aufzuzählen, hier nur eine kurze „Isländische-Ortsnamen-Bezeichnungs-Übersetzungskunde": Alle Orte, die auf „-fjördur" enden, liegen an einem Fjord, alle auf „-dalur" in einem Tal und alle auf „-vík" in einer Bucht. Alles was ein „-foss" ist, ist ein Wasserfall und natürlich alles was ein „-jökull" ist, ein Vulkan. Zuerst werden wir an diesem Tag von Eberhardt TRAVEL überrascht. Wir werden eingeladen zum Besuch von Petras Steinhaus, eine ungewöhnlich umfangreiche und spektakuläre Sammlung verschiedenster Mineralien.Wir durchqueren heute die schöne Region der Ostfjorde, wo Fischfang die Haupteinnahmequelle ist. Und so lernen wir während der romantischen Fahrt einige interessante Dinge über den Fangquotenhandel, die Kabeljaukriege und das heutige Leben der Fischer. Über das kleine Städtchen Djupivogur und Höfn, die Hauptstadt Südostislands, erreichen wir unseren heutigen Übernachtungsort, das kleine FossHotel Vatnajökull. Nach einem doch gemächlichen Vormittag erwartet uns am Nachmittag ein Action-Highlight! Wir lernen den größten Gletscher Europas bei einer Fahrt mit Schneemobilen kennen. Das heißt für die meisten von uns, ersten Kontakt mit diesen Maschinen, denn wir dürfen auch selber fahren. Ein ungewöhnlich spannendes und aufregendes Erlebnis. Leider ist das Wetter richtig schlecht, so dass wir auf dem Gletscher nichts sehen können, aber wir sind auch stark damit beschäftigt, die Fahrzeuge unter Kontrolle zu halten ;-) Es war für alle ein Highlight der Reise und der eine oder andere wünscht sich schon Wiederholung...Der Abend klingt im Hotel bei Salat, Lachs und einem traumhaften Dessert aus. Möchte jemand neidisch werden? Es gibt Beerenkompott, selbst gemachtes Heidelbeereis und einen warmen Schokokuchen...

26.07.10 Gletscherlagune Jökulsárlón – Skaftefell NP – Vík – Skógar – Hella

Weiter geht es im Reich der Gletscher. Zahlreiche Gletscherzungen ziehen an uns vorbei, sie liegen in unmittelbarer Umgebung der Ringstraße und laden förmlich zu Erkundungen ein. Unser erstes Ziel heute ist die Gletscherlagune Jökulsárlon. Mit einem Amphibienfahrzeug - alle in schicke orangefarbene Rettungswesten gekleidet - fahren wir gut 30 Minuten über das türkisfarbene Wasser und bestaunen jahrtausend alte Eisberge. Als Höhepunkt haben wir sogar die Möglichkeit einen original Gletschereis-Eiswürfel zu probieren.
Unsere nette Bootsbegleitung erklärt uns alles zu den Gletschern und wie das wunderschöne Gletscherblau entsteht. Zum Glück waren wir zeitig hier, denn nach uns kommt sowohl der Regen als auch einige Busse mit Touristen mehr.Wir sind inzwischen bereits auf dem Weg zu Skaftafell Nationalpark, der voriges Jahr mit dem Nationalpark im Norden Islands zum jetzt größten NP der Insel, dem Vatnajökull Nationalpark verschmolzen ist. Für uns steht jetzt unsere tägliche Dosis Sport an, eine Wanderung zum wunderschönen Svartifoss. Der Weg zum „schwarzen Wasserfall“ zählt sicherlich zu den schönsten und populärsten Wanderstrecken in Südisland. Populäre Wanderstrecke können wir bestätigen - außer uns scheinen noch zig andere Touristen genau heute gleiche Pläne zu haben - von der Schönheit bekommen wir nur bedingt etwas mit, da es inzwischen leider regnet.Aber wir wollen nicht undankbar sein, wir wollten schließlich auch das viel beschriebene isländische Wetter erleben. Nach Rückkehr zum Besucherzentrum bleibt noch Zeit für einen Snack und den äußerst interessanten Film über den großen subglazialen Ausbruch des Jahres 1996. Am Nachmittag erwarteten uns noch weitere Höhepunkte. Zuerst haben wir in Vík gehalten, um die berühmten Felsnadeln zu fotografieren und einen kurzen Spaziergang an den feinsandigen Lavastrand zu unternehmen. Hier findet man beeindruckende Basaltsäulen, außerdem kann man das „Loch im Felsen“, Kap Dýrholaey, von hier aus am Besten fotografieren. Bei der „Waschküche“ kann man die Postkartenmotive allerdings vergessen, wir können sowohl Felsnadeln als auch Felsentor eigentlich nur erahnen. Alle sind gespannt, Papageientaucher vor die Linse zu bekommen. Leider gelang uns das nicht. Nach der Natur, nun zur Geschichte. Wir besuchen den schönen Wasserfall in Skogar und das gleichnamige Museum. Hier hat Thordur seit 70 Jahren Dinge des täglichen Bedarfs gesammelt, so erfahren wir viel Interessantes über das Leben der Fischer und Bauern auf Island. Natürlich lässt es sich der inzwischen 89-jährige Museumsgründer nicht nehmen, kurz persönlich bei der Gruppe vorbeizuschauen. Wir erleben sogar ein kurzes Orgelkonzert mit ihm in der Kirche des Museums. Anschließend geht es noch zum Seljalandsfoss, den man auf einem Rundweg umlaufen kann und somit sogar ein Foto von hinter dem Wasserfall schießen kann.Nach einem regnerischen, nebligen, aber auch wieder sehr erlebnisreichen Tag fahren wir zu unserem Hotel Rangá. Bisher haben alle Hotels die Erwartungen mehr als erfüllt, aber dieses Hotel heute ist etwas ganz Besonderes, Allein die Ausstattung ist faszinierend, dazu kommen noch gutes Essen und die sogenannten Hot Tubs, für Island typische Warmwasserpools. Das ganze Hotel ist ein Traum, eigentlich schade, dass wir hier nur einen Nacht verbringen dürfen. Ach so bevor ich es vergesse: Zum Abendessen gab es heute Graved Lachs, eine riesige Lammkeule und Minz-Panna Cotta…

27.07.10 Haukadalur mit Geysir und Strokkur – Gullfoss – Thingvellier NP

Heute haben wir noch mal absolutes Highlight-Programm vor uns. Wir werden gleich mehrere der bekanntesten isländischen Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekommen. Der Tag beginnt jedoch für einige mit Kindheitserinnerungen. Zum Frühstück versucht sich Christopher an einer isländischen Tradition und probiert zum ersten Mal in seinem Leben Lebertran, der auf jedem isländischen Frühstücksbuffet zu finden ist. Unsere Fahrt auf dem „Goldenen Kreis" beginnt mit Verspätung, wir stoppen zuerst in Hella und tauschen auf der örtlichen Bank vorausschauend schon hier dänische Kronen, die wir ab morgen auf Grönland benötigen werden. Jetzt beginnt unsere heutige Tour mit dem Besuch des Haukadalur-Gebietes.Hier befindet sich der Namensgeber aller heißen Springquellen der Welt, DER Geysir. Leider ist diese Springquelle momentan nur unregelmäßig aktiv, aber sein kleiner Bruder, der Strokkur, hält uns in Atem. Er spuckt regelmäßig eine circa 20 Meter hohe Säule aus Wasser und Wasserdampf. Wir haben eine Stunde Zeit, so dass wirklich jeder genügend Versuche hat um den idealen Schnappschuss zu erwischen. Nach den heißen Quellen geht es zum vielleicht schönsten Wasserfall Islands, dem Gullfoss. Der „Goldene Wasserfall" hat eine Breite von über 200 Metern und stürzt über mehrere Kaskaden in eine Schlucht. Ein wirklich atemberaubender Anblick! Nach der Mittagspause geht es direkt weiter zum Thingvellier Nationalpark, der sowohl geschichtlich als auch geologisch sehr wichtig ist. Hier fanden früher die Zusammenkünfte der Isländer statt, der sogenannte Altthing. Außerdem wurde hier im Jahr 1.000 beschlossen, dass sich Island dem Christentum anschließt und der Nationalpark liegt geologisch genau auf dem Atlantischen Rücken, d.h. man befindet sich an manchen Stellen auf der Eurasischen Platte, an anderen auf der Amerikanischen. Wir spazieren ein wenig zu den geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten und nehmen ein Gruppenfoto auf. Als wir den Bus wieder erreichen, gibt es eine kleine Überraschung - wie fast jeden Tag. Heute dürfen wir Brennivin probieren, den typischen isländischen Kartoffelschnaps. Warum er auf der Insel auch „Schwarzer Tod" genannt wird, ist an einigen Gesichtern abzulesen. Nun geht es für uns zurück in die Hauptstadt, wo wir noch eine kleine Stadtrundfahrt unternehmen. Unter anderem stoppen wir am Perlan, Heißwassertanks, die heute das Saga-Museum beheimaten, aber auch eine tolle Aussichtsplattform, von der man einen schönen Blick über Islands Hauptstadt hat. Am Abend erreichen wir das uns schon bekannte Hilton Hotel Nordica, wo wir auch zu Abend essen [Lachs, Bacalao, Creme Brulée]. Anschließend bereiten wir uns auf unseren Flug nach Grönland vor. Bis morgen...sofern es Internet auf Grönland gibt!

28.07.10 Flug nach Grönland – Ammassalik

Das Abenteuer kann beginnen! Etwas zeitiger als sonst frühstücken wir im Hotel, bevor uns der Transfer zum Inlandsflughafen im Stadtgebiet von Reykjavik bringt. Es erwartet uns ein zweistündiger Flug mit einer 50-sitzigen Fokker 50 nach Kulusuk auf Grönland. Der Flug ist schnell vorbei, es gibt sogar Essen & Trinken und unser Reiseleiter Halldór, der uns natürlich auch nach Grönland begleitet, kennt sogar die Piloten und sitzt beim Landeanflug auf Kulusuk entgegen aller Sicherheitsbestimmungen im Cockpit. Und da sind wir nun: Grönland, größte Insel der Welt. Unser Weg zum Flughafengebäude wird von einer Kette markiert, das Gepäckband existiert in Form von kräftigen Einheimischen, die jeden Koffer vom Flugzeug ins Gebäude tragen und innen beginnt das Chaos...Das man für Grönland viel Geduld mitbringen sollte, steht in jedem guten Reiseführer, da die Uhren hier doch etwas langsamer ticken. Allerdings werden unsere Nerven doch sehr stark strapaziert. Erstens fliegt die Gruppe getrennt - klar weil es ja mit Helikoptern weitergeht und die selten mehr als 10 Leute auf einmal befördern können. Dann verschieben sich unsere Flüge von 10.15 Uhr auf 12.15 Uhr und 14.15 Uhr. Unser Gepäck kann nicht eingecheckt werden, weil es zwar viele fleißige Helfer gibt auf dem Flughafen, aber nur eine Person die sowohl Computer bedienen kann, weiß wo das Gepäck hinkommt, die Hubschrauber einweist, die Abfertigung und den Check In vornimmt... Wir geben unser Bestes und ertragen die Situation tapfer und tatsächlich kann die erste Gruppe mit mir um 12.50 Uhr nach Tasiilaq fliegen. Alles Gepäck ist verstaut und dann starten die Motoren. Auch das ist für viele Premiere, aber wir genießen den 10minütigen Flug in vollen Zügen. Wir schweben über die Eisberge und die kargen Gebirgszüge Ostgrönlands hinweg. Am Heliport werden wir abgeholt und in unser Hotel Angmagssalik gebracht. Dort erwartet uns ein Mittagessen vom Feinsten - Fisch und Meeresfrüchte in allen Varianten. Gegen 15.30 Uhr erreichen dann auch die anderen Mitreisenden unserer Gruppe endlich das Hotel. Für sie gab es als Überbrückung der Wartezeit ein Mittagessen in Kulusuk und auch hier sind alle total begeistert von dem Hubschrauberflug. Inzwischen haben wir auch die Ärgernisse vom Vormittag vergessen und unternehmen gemeinsam einen Spaziergang durch den Hauptort an der Ostküste Grönlands. Tasiilaq hat immerhin 1.800 Einwohner und ist damit eine echte „Großstadt". Unzählige kleine, typisch skandinavisch bunt gestaltete Holzhäuser prägen das Bild. Wir spazieren zum Supermarkt, zum Hafen und zur Kirche des Ortes und überwinden dabei einige Höhenmeter, da die Stadt auf unterschiedlichem Niveau gebaut wurde. Unser gemütliches Hotel ist einfach, aber sehr passend eingerichtet und nach einem anstrengenden Tag freuen wir uns auf das Abendbuffet.Vom Restaurant aus, können wir auch das lokale Fußballturnier verfolgen.Der hiesige Verein von Ammassalik ist übrigens amtierender Meister in Grönland, wahrscheinlich der einzige Hartplatz-Meister in der UEFA. Noch ein kurzer Blick auf die Uhr - heute mussten wir ja weitere 2 Stunden zurückstellen, d.h. zu Island haben wir jetzt 2 Stunden Unterschied, zur Heimat sogar 4 Stunden.  Mich persönlich freut es, dass hier auf Grönland Dänisch gesprochen wird. Ich habe einige Freunde in Dänemark und da Grönland politisch zu Dänemark assoziiert wird, kann ich hier zumindest das eine oder andere Wort lesen und gelegentlich sogar verstehen...zumindest bilde ich mir das ein ;-).

29.07.10 Bootsausflug Ostgrönland – Tal der Blumen

Wetter ist so eine Sache auf Grönland oder wie unser Hotelier sagt: Wetter ist relativ... Gestern hatten wir Bewölkung, leichten Nieselregen und um die 7 Grad, heute wollen wir einen Bootsausflug machen und eigentlich auch mit dem Helikopter über das Packeis fliegen. Leider kann man für Grönland sehr schwer ein Programm vorher festlegen, da man wirklich auf Wind, Niederschläge und auch Eisberge achten muss, um bestimmte Aktivitäten durchführen zu können. Bei strahlendem Sonnenschein starten wir nach dem Frühstück zu unserem Bootsausflug. Auf einem inzwischen motorisierten Segelboot von 1963 geht es Richtung offene See und schon von Weitem sind die riesigen Eisberge gut zu erkennen. Auch wenn es auf dem Schiff recht zugig ist, genießen wir die Fahrt in vollen Zügen. Unser Skipper bringt uns an einige der Eisberge richtig nah heran, so dass wir genau den Aufbau und die Struktur erkennen können. Die Wellen des Ozeans peitschen gegen die Berge, die Sonne reflektiert grell und wir geraten beim leichten Schaukeln des Bootes in romantische Entdecker-Stimmung. Wie sich wohl der Eroberer des Nordens beim Anblick dieser Eismassen gefühlt haben?Wir kehren zurück in den Fjord, in dem sich Tasiilaq befindet und die an Bord gereichte heiße Schokolade tut dann richtig gut und wärmt von innen. Bevor wir an das reichhaltige Mittagsbuffet treten, erhalten wir noch die traurige Nachricht, dass es mit dem Helikopter-Flug leider doch nichts wird. Die Air Greenland, eine staatliche Airline, der die Helikopter inzwischen gehören, stellt - zumindest für heute - kein Fluggerät für touristischen Verkehr zur Verfügung. Ein wenig sind wir alle enttäuscht, aber freuen uns nun auf unsere Wanderung in das Blumental mit Halldór. Im Blumental, welches direkt im Ort beginnt, findet man wirklich noch unberührte Natur. Wir laufen entlang eines kleinen Gebirgsbaches, passieren kleine Seen und natürlich jede Menge farbenprächtiger Wiesen. Auch wenn Botanik nicht zu meinen stärken gehört kann ich von Wollgras in Mengen, gelb blühendem Habichtkraut, lilafarbenen Glockenblumen und natürlich der Nationalblume Grönlands, der Arktischen Rose, berichten.Zwischendurch passieren wir den Friedhof von Tasiilaq und Halldór berichtet uns alles Wissenswerte, z.B. dass auf Grönland mangels echter Blumen immer Kunstblumen auf das Grab gelegt werden. Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein erreichen wir nach 90 Minuten unser Ziel, einen schönen Wasserfall. Einzig störend auf dieser wunderschönen Wanderung sind die zahlreichen Fliegen und die - ACHTUNG, hätten Sie das gewusst? - Moskitos! Letztere stechen sogar, wie ich bei meinem Fußbad im doch recht kühlen See schmerzhaft feststellen muss. Gut gelaunt erreichen wir später wieder die Stadt und nutzen die Freizeit zum Kontakt mit Einheimischen, die immer sehr freundlich sind, zum Besuch des interessanten Heimatmuseums oder für kleine Souvenireinkäufe. Der Abend klingt gemütlich an der Hotelbar aus, wo es ein Spirituosenverbot gibt, d.h. Wein und Bier sind die einzigen alkoholischen Getränke die man in Tasiilaq bekommt.Ein besonderes Lob geht heute an Frau Binnemann und Familie Vollrath, die trotz einiger bereits zurückgelegten Kilometer nach dem Abendessen noch den Aussichtsberg von Tasiilaq erklimmen.

30.07.2010 Kulusuk

Heute funktioniert alles reibungslos. Die erste Gruppe startet nach einem zeitigen Frühstück bereits 07.45 Uhr zum Heliport in Tasiilaq und von dort hebt der Hubschrauber pünktlich 08.30 Uhr in Richtung Kulusuk ab. Während des kurzen Fluges haben wir das Riesenglück aus der Luft einen abtauchenden Narwal zu sehen und einige Robbenverbände. Aus dieser Perspektive erst recht ein besonderes Erlebnis. In Kulusuk angekommen erwartet uns schon der Transfer zum gleichnamigen Hotel und um diese Zeit sind sogar schon unsere Zimmer für uns vorbereitet. Bis der Rest unserer Gruppe zu uns stößt, vertreiben wir uns die Zeit bei wolkenlosem Himmel und sommerlichen Grönland-Temperaturen von 10 Grad am Bootsanleger in Hotelnähe und lernen eine englische Austausch-Studentengruppe kennen, die 14 Tage in der Region hiken gehen will und ein paar Amerikaner, die entlang der Küste in Kajaks wasserwandern. Nach dem Mittagessen starten wir dann unsere eigene Tour in Richtung Ortskern, der gut 30 Gehminuten vom Hotel entfernt liegt. Hier wohnen bedeutend weniger Menschen als noch in Tasiilaq, insgesamt ungefähr 300. Halldór führt uns über wundervolle Aussichtspunkte und die beiden Friedhöfe zur Kirche. Unterwegs treffen wir den Bürgermeister von Kulusuk und verschiedene andere Dorfbewohner, die Halldór alle sehr gut zu kennen scheint. So fühlen wir uns wirklich richtig mitten im Dorfleben. In der Kirche erzählt uns unser Reiseleiter alles Wichtige zur Entwicklung des Ortes und der Region, bevor noch freie Zeit in dem wirklich sehr übersichtlichen Ort bleibt. Einige von uns klettern auf einen der im Hafen bei Flut gestrandeten Eisberge und fühlen sich jetzt wie die großen Entdecker ;-). Wir sind von der Landschaft total beeindruckt - vor allem bei dem Wetter heute sind die Kontraste von weißen Gletscherzungen und Schneefeldern, türkisfarbenen Wasser und hellblau schimmernden Eisbergen besonders attraktiv - von der Einfachheit der Gesellschaft und ihrer Menschen manchmal verblüfft und berührt. Nicht mit allen Eigenarten können wir uns anfreunden, umso aufregender sind die hautnahen Erkundungen, die wir heute machen.Der Abend klingt an einem kleinen Buffet aus [Blumenkohlsuppe, Rindfleisch, Salat] und der Sonnenuntergang wirft ein fantastisches Licht auf die umliegenden Berge.

31.07.2010 Kulusuk – Rückflug nach Reykjavik

Wir haben Freizeit bis 13.00 Uhr, wenn uns der hoteleigene Transfer zum Flughafen in Kulusuk bringt und wir für unseren Rückflug nach Reykjavik einchecken. Wir nutzen den Vormittag und besuchen nochmals den Ort. Die doch recht langen Laufstrecken auf der staubigen Straße zwischen Hotel und Ort haben uns „pflastermüde" gemacht - dies aber nur im übertragenen Sinne, da hier alle Wege aus Sand bestehen . Darum wollten wir kurzfristig Taxis organisieren, die uns befördern, damit wir uns einen original grönländischen Trommeltanz anschauen können und auch der Kajakvorführung beiwohnen können. Leider sind partout keine Fahrzeuge aufzutreiben, so dass wir doch wieder laufen müssen. Hinzu ganz entspannt und es bleibt sogar noch Zeit für ein wenig Sonnenbaden, aber rückzu wird die Zeit knapp und wir brechen definitiv den Streckenrekord. Der Trommeltanz wird vom Enkel des letzten heidnischen Schamanen der Region Ostgrönlands dargeboten, dieser ist zugleich der Organist der hiesigen Kirche.
Wir staunen auch nicht schlecht, als uns der Bürgermeister persönlich vom Wasser aus im original Kajak aus Holz und Robbenfellen begrüßt. Am Nachmittag heißt es dann Rückkehr nach Island. Wir sind von Grönland beeindruckt und nehmen viele Widersprüche, vor allem aber die Erinnerungen an traumhafte Landschaften und sehr nette, aufgeschlossene Menschen mit nach Hause.In Reykjavik angekommen, fahren wir ins bereits bekannte Hotel Hilton Nordica und checken dort zum 3. Mal während unserer Reise ein. Ein vorzügliches Abendessen im Hotel und dann freuen wir uns auf Zeit an unserem freien Tag in der Hauptstadt Islands morgen.

01.08.10 Reykjavík

Heute haben wir Freizeit! Wir müssen keine Koffer packen, können ausgiebig frühstücken, die Zeit frei einteilen und so kann jeder tun wonach ihm beliebt. Die ersten starten gegen 10.00 zur Walsafari, mal sehen, was es zu sehen gibt. Der Rest hat die Stadt fest im Visier. Einige gehen gemeinsam um 10.00 Uhr los und fahren mit dem Shuttle-Bus in die Stadt, bevor wir uns ins sonntägliche Hauptstadt-Treiben stürzen. Da jeder andere Interessen hat, teilt sich die Gruppe heute und nach einer kurzen Einweisung zur Orientierung in der Innenstadt nehmen Frau Groß und Frau Binnemann mein Angebot an, gemeinsam die Stadt zu erkunden. Da ich bereits das 5. Mal in Reykjavik bin, kenne ich die eine oder andere schöne Ecke. Unser reichlich 2-stündiger Stadtrundgang führt uns zur Domkirche, dem Parlamentsgebäude und der Katholische Kirche der Stadt. In der Domkirche haben wir das große Vergnügen einem Kirchenchor lauschen zu können und in der Katholischen Kirche gibt es eine echte Premiere - ich besuche meinen ersten Gottesdienst. Wir schleichen uns leise rein und raus, so dass sich die gläubigen Isländer nicht von uns gestört fühlen. 85 % sind hier Anhänger des lutherischen Glaubens, trotzdem ist auch der Katholische Gottesdienst gut besucht ;-) Gemeinsam entdecken wir dann auch Neuland für mich, wir besuchen den alten Friedhof der Stadt mit ersten Gräbern aus den 1830er Jahren. Über den Tjörnin, die Hallgrimmskirche und die Haupteinkaufsstraße gelangen wir zum Hafen, wo wir unsere „Walforscher" in Empfang nehmen wollen. Zwischendurch fällt mir noch ein, dass heute glücklicherweise Sonntag ist und die Markthalle geöffnet hat. Neben zahlreichen Trödel-Ständen ist hier vor allem die Lebensmittelabteilung interessant, denn hier findet man beispielsweise Papageientaucher, Walfleisch oder den berüchtigten Gammel-Hai. Nach 3 Stunden Fahrt kommen die Gäste zurück von der Wal-Safari und berichten von Papageientauchern, Mink-Walen und sogar einem Hai. Die meisten kehren etwas durchgefroren ins Hotel zurück und ich starte mit Familie Vollrath zum Stadtrundgang Teil II. Doch vorher genehmigen wir uns einen kleinen Mittags-Imbiss im Sea Baron, einer urigen Fischerkneipe direkt im Hafen. Es gibt vorzügliche Hummersuppe und Walfleisch-Spieße - bei allen Vorbehalten gegenüber dem kontrollierten Walfang in Island probieren wir die kulinarische Spezialität trotzdem - zu günstigen Preisen. Frisch gestärkt geht es jetzt auf Erkundungstour. Einige Stationen wiederholen sich, aber wir besuchen nun zusätzlich das Rathaus mit einem wundervollen Island-Relief und die Freikirche. In der Hallgrimmskirche wagen wir diesmal die Auffahrt auf den Turm und genießen den Überblick über die Stadt und die Umgebung.Noch kurz nach einer Jacke gesucht, einen Kaffee getrunken und - typisch für Island zu jeder Zeit - ein leckeres Softeis genossen, dann machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel, der knapp 45 Minuten dauert.Eine Riesenüberraschung hat Eberhardt TRAVEL dann im Hotel auf Lager. Obwohl es nicht im Programm steht, werden wir nochmals zu einem Abendessen im Hilton eingeladen. Bei so einer netten, disziplinierten und homogenen Gruppe ist das sozusagen eine Belohnung für die Reisenden, die von Herzen kommt. Der Abend klingt wie immer gemütlich an der Hotelbar aus und für morgen müssen wir die Badesachen einpacken...

02.08.10 Halbinsel Reykjanes und Blaue Lagune

Nach einem Tag Pause treffen wir heute Halldór wieder, der uns auf einer Rundfahrt auf der Halbinsel Reykjanes begleiten wird. Die Badesachen sind heute Pflichtutensil, denn wir besuchen am Nachmittag die berühmte Blaue Lagune und werden danach einen Vergleich mit der Lagune am Myvatn ziehen können. Kurz vor Ende unserer Reise zeigt uns Island, dass es auch wirklich ungemütliches Wetter geben kann. Es herrschen starke Winde und es regnet bei 12 Grad. Wir hatten die letzten Wochen sehr schönes Wetter, bis auf eine Ausnahme im Süden, aber heute ist es wirklich skandinavisch. Unsere heutige Rundfahrt beginnt mit einem Stopp in Bessastadir, dem Sitz des isländischen Präsidenten. Man kommt ohne Sicherheitskontrollen ganz nah an das Wohnhaus heran. Auch wenn die Familie heute nicht hier weilt, ist es ein interessantes Gefühl. Mit weiteren Foto-Stopps zum Beispiel an der Europa-Amerika-Brücke, einem Solfataren-Feld oder dem südwestlichsten Punkt Islands geht es an die Südküste. Wir durchfahren Grindavik und kurz nach dem Mittag sind wir in der berühmten Blauen Lagune. Heute liegt ein riesiges Kreuzfahrtschiff in Reykjavik im Hafen und dementsprechend hektisch geht es am Eingang zu. Aber wie immer gut organisiert, sind unsere Armbänder schon vorbereitet und wir können ins Badevergnügen starten. Diese Anlage ist viel professioneller gestaltet als die im Norden, aber das muss nicht unbedingt immer ein Vorteil sein. Auf jeden Fall genießen wir das blaue warme Wasser und kommen nach 13 Tagen Rundreise etwas zur Ruhe. Einige probieren die verschiedenen Saunen im Gelände aus, andere gönnen sich trotz Nieselregens ein Bier an der „Poolbar". Zur Blauen Lagune gehören neben dem Badebereich auch ein Restaurant, eine Cafeteria und ein Souvenirshop. Nach reichlich 2 Stunden Aufenthalt fahren wir ins Hotel zurück und haben noch ein paar Stunden Freizeit vor dem Abendbrot. Damit wir nicht nur das Hotelrestaurant kennenlernen, fahren wir dazu in das bekannte Restaurant Einar Ben in der Innenstadt von Reykjavik - ein wirklich uriges Lokal mit vielen Museumsstücken und hervorragender Küche. Beim letzten gemeinsamen Essen gibt es ein letztes Mal Fisch, diesmal leckeren Lachs.
Als Vorspeise gibt es eine typisch isländische Fleischsuppe und als Nachtisch eine Schoko-Creme-Brulée. Der Transferbus bringt uns nach dem Essen zurück ins Hotel und dort heißt es Kofferpacken...

03.08.10 Abschied von Island

Nach erlebnisreichen 14 Tagen verlassen wir heute Island. Wir haben viel erlebt, viele neue Dinge und sogar eine neue Kultur kennengelernt. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Signý, unsere Chauffeurin und natürlich an Halldór, der uns stets kompetent geführt hat. Die Reise wurde auch durch die beiden zu einem echten Erlebnis. Nach dem heute etwas ausführlicheren Frühstück bleibt noch Zeit für einen Spaziergang, da wir erst um 12 Uhr die Zimmer verlassen müssen. Die meisten besuchen den nah gelegenen Botanischen Garten oder besuchen Reykjaviks größtes Einkaufszentrum Kringlan. Am frühen Nachmittag holt uns dann ein Bus für die Fahrt nach Keflavik ab und wir fliegen zurück nach Deutschland. Die Transfere stehen bereit und bringen uns sicher zurück nach Hause. Liebe Leser, am Wochenende beginnt bereits meine nächste Reise in den Norden, nach Alaska. Sollten Sie auch einmal Interesse haben mit mir unterwegs zu sein, im kommenden Jahr begleite ich Reisen nach Australien, Kanada, Spitzbergen und Französisch Polynesien. Sollte Ihnen der Bericht gefallen haben, kommentieren Sie doch gern - wenn nicht, dann trotzdem kommentieren ;-). Bis bald Ihr René Wächtler.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Also das mit den Moskitos im Blomsterdalen kann ich leidvoll bestätigen; ich hatte gleich für die gesamte Gruppe die Stiche kassiert...

Jens Hähnel
30.07.2010

Leicht untertrieben. Es war viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeel aufregender als es hier aussieht. In diesem Sinne.....weiter so. Ihre Fans liebster Reiseleiter :-)

Christopher und Juergen, Ines, Ilona
01.08.2010

Habe heute doch wieder Fisch gekauft, nach einem Tag Abstinenz fehlt er mir schon. Zu den Mücken noch mal, die 2. Schwangerschaft tritt immer nach dem 3.8. ein, also: rechtzeitig reisen! Nicht stechen lassen! uv

Udo Vollrath
05.08.2010