Reisebericht: Italien – Rundreise Südtirol

09.06. – 16.06.2014, 7 Tage Busreise Südtirol mit Bozen – Meran – Schloss Trauttmansdorff – Dolomiten Panoramafahrt – Südtiroler Weinstraße mit Weinprobe – Sarntaler Alpen mit Bierprobe


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Südtirol - zwischen Gletschern und Reben 09.06. - 16.06.2014 Bozen - Dolomiten - Meran - Südtiroler Weinstraße Gipfel, Almen und Wein bei 30 Grad im Schatten
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

1.Tag, Anreise am 09.06.,


Unsere Reise nach Südtirol begann am frühen Pfingstmontag, bei herrlichem Wetter und guter Stimmung. Nachdem alle Reisegäste in Chemnitz zugestiegen waren, konnte die Fahrt nach dem Süden richtig beginnen. Die erste Einstimmung auf Berge und Almen erfolgte schon nach Kufstein und dem Kaisergebirge, die Fahrt zum Brenner, vorbei an Hall und Innsbruck, brachte uns durch wechselnde Gebirgslandschaften rasch an die österreichisch-italienische Grenze. Bald zeigte sich Bozen mit seinen Wahrzeichen, der Burg Siegmundskron, dem Pfarrturm der Pfarrkirche Marie Himmelfahrt und bald in Leifers/ Steinmannwald angelangt, erwartete uns ein gutes Abendessen auf der schattigen Hotelterrasse. Von hier aus gibt es eine wunderbare Aussicht auf Bozen, den Ritten sowie den Mendelpass und Penegal gegenüber. Einige unserer Reisegäste kühlten sich im Hotelpool ab, ein Vergnügen nach langer Busfahrt bei 30 Grad.  

2.Tag, Dienstag, 10.06., Stadtbesichtigung Bozen


Unser erster Besuch galt der Stadt Bozen. Angelangt am Waltherplatz, verschafften wir uns einen Überblick über das Stadtzentrum. Zunächst gingen wir zur Pfarrkirche, der frühesten Hallenkirche Tirols mit dem weithin sichtbaren Dach aus farbig glasierten Ziegeln. Dort sahen wir uns das Leitacher Törl an, ein kleines Portal mit gotischem Maßwerk und Figurenschmuck, errichtet um 1390. Neben dem Haupteingang ist die „Plappermutter" zu sehen, eine gotische Marienfigur, die, wie die Legende besagt, Kinder zum Sprechen bringen soll. Im Inneren stand die Betrachtung der Kanzel aus Sandstein und der Altar auf unserem Programm. Der anschließende Besuch der Dominikanerkirche gestaltete sich zu einem Höhepunkt, unsere Gruppe konnte sich allein und bei Orgelmusik das Innere der Kirche und der Johannes-Kapelle mit den Fresken im Stile von Giotto erschließen. Weiter ging unser Rundgang zur Museumsstraße, zu den Laubengängen und zum Archäologischen Museum. Die Temperatur in der Mittagszeit stieg auf 32 Grad. Da war der Besuch bei Ötzi willkommen. Klimatisiert und mit vielen Ausstellungsstücken versehen, vergaß man bald Raum und 5700 Jahre Zeit. Ötzi wird sicher immer ein Phänomen bleiben. In der anschließenden Freizeit gab es viele Möglichkeiten, durch die Laubengassen zu schlendern, aber die Hitze hat letztlich einige Aktivitäten gebremst. Wir sehnten uns nach dem Hotelpool und dem Abendessen. So fuhren wir dann gegen 16 Uhr ins Hotel  

3. Tag, Mittwoch, 11.06., Rundfahrt durch die Dolomiten

Pünktlich 09.00 Uhr  starteten wir zur großen Dolomitenrundfahrt in Begleitung unserer örtlichen Reiseführerin Frieda Stockner aus Klausen. Nach Brixen bogen wir in das Pustertal ab. Weiter ging die Fahrt über Bruneck und vorbei am weithin markanten Kronplatz, den Sextener Dolomiten, weiter nach Toblach in das Höllental. Von dort aus war die markante Bergwand der 3-Zinnen gut zu sehen. Die nächsten Stationen waren der Misurina-See, danach der 3 Kreuze Pass. Von einer Anhöhe über Cortina hatten wir einen schönen Blick auf die Cristallo-Gruppe.Hier beginnt dann die eigentliche Dolomitenstraße, die bis nach Bozen führt. Über viele Kehren und an kleinen Dörfern entlang erreichten wir den Falzarego-Pass , gelangten weiter durch das Buchenstein-Tal zum Pordoj-Pass mit seinen schwindelerregenden Anstiegen. Vorbei an Arraba überquerten wir den Sella-Pass und fuhren gegen Ende unserer Rundfahrt ins Grödner-Tal. Über St. Ulrich, wo wir eine längere Pause machten, erreichten wir wieder das Eisacktal und wenig später, doch etwas müde, unser Hotel Rotwand.  

4.Tag, Donnerstag, 12.06., Meran und Trauttmansdorff


Gegen 9.00 Uhr brachen wir nach Meran auf. Die Stadt empfing uns mit prächtigem Wetter, schon am morgen allerdings 30 Grad, die Berge rundum noch schneebedeckt, die Stadt betriebsam und exotisch. Nach unserem Rundgang, vorbei am Puccini-Theater, einem Jugendstilbau von Martin Dülfer,  durch die Lauben zum Schloss und nach der Besichtigung der Kirche St. Nikolaus, der Barbarakapelle, der Stadttore, der Spitalkirche und der Kurpromenade begaben wir uns zum Schloss Trauttmansdorff östlich von Meran. Die herrlich blühende Gartenanlage, heute jedoch auch von der Trockenheit geschädigt, wirkt wie ein Magnet, sobald man durch den Park schlendert und die geschickt zusammengestellten vielfältigen Gartenräume auf sich wirken lässt, fällt es schwer, wieder den Ausgang zu finden. Etwas entschädigte uns die Rückfahrt, vorbei an den Wein-und Obstfeldern des Etschtals, unter dem Tunnel von Burg Siegmundskron hindurch - wieder zurück ins Eisacktal.  

5. Tag, Freitag, 13.06., Südtiroler Weinstraße


Zur Fahrt nach Kaltern und St. Michael / Eppan starteten wir 10 Uhr, denn wir hatten keinen weiten Weg zurückzulegen. Genau gegenüber vom Hotel erstrecken sich der Mendelpass und der Penegal, in deren Tälern die Weinstraße verläuft. Zunächst statteten wir dem Weinstädtchen Tramin einen Besuch ab. Trotz schon kräftiger Sonnenstrahlen gelangten wir zur berühmten Kirche St. Jacob in Kastellaz, etwas oberhalb von Tramin gelegen. Die Sockelzone in der Apsis ist mit einem Fresko geschmückt, das seltsame Fabelwesen sowie Adam und Eva zeigt, die als Atlanten ihre Strafe abbüßen. Nach einer Ruhepause am Kalterer See trafen wir pünktlich im Weingut Brigl ein. Nach einem Rundgang durch die Keller probierten wir 5 typische Sorten und hörten neben weinkundlichen Informationen auch manchen praktischen Tipp zum Umgang mit dem Wein. Zum Abschluß des Tages besuchten wir das Städtchen Kaltern, spazierten durch die Straßen und sahen uns die Pfarrkirche Marie Himmelfahrt an.  

6. Tag, Sonnabend, 14.06., Brixen und Kloster Neustift


Gegen 10 Uhr gelangten wir in Brixen an und begannen sofort mit der Führung. Zunächst sahen wir uns die Hofburg mit dem Renaissance-Innenhof, den Domvorplatz und den Dom an. Anschließend begaben wir uns auf einen Rundgang durch den Kreuzgang, dessen gotische Fresken zu den bedeutendsten im deutschen Sprachraum gehören. Danach luden die zahlreichen Gaststätten und Geschäfte in den Lauben zu einem Bummel ein. Am Nachmittag erwartete uns ein weiterer Höhepunkt, die Besichtigung von Kloster Neustift. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Anlage von den Augustinerchorherren hier errichtet und ist noch heute ihr Kloster. Das Innere mit Stiftsbibliothek, verschiedenen Räumen und der beeindruckenden Stiftskirche Unserer Lieben Frau wurde im späten 17.Jahrhundert barock ausgestattet, jedoch gibt es auch Fresken aus früheren Jahrhunderten.   Im kühlen Weinkeller des Klosters konnte man Proben der Neustifter Weine kosten, der Klosterladen bot ein breites Sortiment an handwerklich hergestellten Produkten an.  

7.Tag, Sonntag, 15.06., Ritten, Erdpyramide, Burg Runkelstein


Die Fahrt von Bozen zum Ritten dauert etwa eine Stunde, aber der Höhenunterschied vom Eisacktal zum Ritten beträgt fast 1000 Meter. 18 steile Kehren durch Weinberge waren zu überwinden, mit jedem Höhenmeter eröffnete sich aber eine wunderbare Sicht auf das Eisacktal und die Bozener Ebene bis zur Weinstraße. Auf dem Ritten, in Klobenstein angekommen, spazierten wir bis zum Aussichtspunkt Erdpyramiden. Die bizarren Lehmtürme, von Steinen vor Wasser und Sonne etwas geschützt, sind aus eiszeitlichen Geröllhalden entstanden und nun trotzdem Wind und Wetter ausgesetzt. Wir genossen hier aber auch die weite Sicht auf die  gegenüberliegenden Gipfel des Schlern und des Rosengartens. Nach dem Mittagessen fuhren wir die Steilstraße über die Weinhänge nach Bozen zurück und statteten der sehenswerten Burg Runkelstein einen Besuch ab. Der Palas mit drei Etagen ist mit Fresken zu weltlichen Motiven geschmückt, höfische Mode und ritterliche Rituale des Mittelalters bilden den Mittelpunkt der frisch und lebendig erscheinenden Malerei.  

8.Tag. Montag, 16.06., Abreise


Nach dem Frühstück wurden die Koffer geladen, Abschied von der Wirtin genommen und die Heimreise angetreten. Pünktlich 18 Uhr erreichten wir den Flughafen.  
Ich würde mich freuen, wenn alle Reisegäste gern an diese Südtirolreise zurückdenken.    
Ihre Reiseleiterin Jutta Petzold-Herrmann

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