Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

25.10. – 01.11.2014, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wir reisen auf die portugiesische Insel Madeira und erkunden unter Anderem Canico, Funchal, Santana, Cabo Girao, das Nonnental und Porto Moniz. Die atemberaubenden Landschaften und die Blumenvielfalt verzaubern uns.
Ein Reisebericht von
Thomas Mühlbauer

1.Tag, Samstag, 25.10.2014 – Anreise:


Endlich ist es soweit. Vorfreude macht sich breit. Die portugiesische Blumeninsel Madeira steht auf dem Programm.
Ein Teil unserer Reisegruppe trifft sich pünktlich um 11:30 Uhr am Flughafen Berlin- Schönefeld zum gemeinsamen Einchecken.
Leider können nicht alle Reisegäste auf dem Flug nach Lissabon nebeneinander sitzen.
Unser Flugzeug, der Airbus Typ A-319 rollt langsam auf die Startbahn zu. Die Rolls Royce Triebwerke heulen auf und endlich heben wir Richtung Lissabon ab.
In Lissabon angekommen, treffen wir am Abfluggate auf den anderen Teil der Reisegruppe und prompt geht es weiter nach Funchal.
Dort angekommen, erhalten wir ziemlich zügig unser Gepäck und begeben uns Richtung Ausgang.
Unsere örtliche Reiseleiterin, Helena, empfängt und begrüßt uns ganz herzlich.Nach der gemeinsamen Busfahrt zum Hotel „Four Views Oasis" in Canico de Baixo checken wir ein und Helena versorgt uns mit allen wichtigen Informationen. Wir bekommen den ersten Madeirawein serviert.
Da es schon sehr spät ist, beziehen wir unsere Zimmer und verbringen den Abend individuell.

2.Tag, Sonntag, 26.10.2014 – Der Osten Madeiras:


Die Winterzeit bricht herein! Zumindest auf der Uhr. Noch am Vorabend stellen wir die Uhr eine Stunde zurück. Da glücklicherweise keiner verschläft, treffen wir uns alle 09:00 Uhr vor dem Hotel und werden von Helena und Busfahrer Nelyo abgeholt.
Unser erstes Ziel auf unserer ersten Etappe im Osten Madeiras heißt „Camacha".
Wir sehen beeindruckende Korbflechtarbeiten und erkunden das kleine Dorf Camacha auf eigene Faust.
Anschließend fahren wir auf den „Pico do Ariero". 1.818 Meter über dem Meeresspiegel erhebt sich der dritthöchste Berg Madeiras. Da er im Gegensatz zu den zwei höheren Bergen „Pico Ruivo" (1861m) und „Pico das Torres" (1.851m) mit einer Straße zugänglich ist, ist der Gipfel der meistbesuchte Madeiras.
Als wir den Bus verlassen, weht uns ein kühler Wind entgegen. Da es etwas bewölkt ist, können wir leider nicht die 50 km entfernte Insel „Porto Santo" erblicken.
Danach machen wir uns auf den Weg nach „Ribeiro Frio". Auf dem Plan steht eine kurze Wanderung von circa 3 Kilometern entlang einer Levada (Levada=Bewässerungskanal). Ziel ist der Aussichtspunkt „Balcoes".
Levadas wurden künstlich konstruiert, um Regenwasser in die Anbaugebiete im Süden der Insel zu transportieren. Da zum Teil große Strecken zu überwinden sind, verlaufen die Kanäle nur mit sehr geringem Gefälle. Es ist Mittagszeit. Wir begeben uns in das malerische Dörfchen „Santana", welches für Stroh- bedeckte Häuschen bekannt ist.
Aber zunächst gibt es für uns Mittagessen, welches Helena im Voraus bestellt hat.
Auf dem Speiseplan steht der schwarze Degenfisch mit gebratener Banane. Eine Spezialität Madeiras. In der Landessprache verlangt man nach „Espada".
Der kupferfarbene Degenfisch, welcher im Nordatlantik zwischen den Bermudas, Neufundland, Labrador und vor den Küsten Madeiras vorkommt, bekommt erst beim Fang durch die Druckveränderung des Wassers seine bekannte schwarze Farbe.
Wir lassen uns es schmecken bevor wir anschließend „Santana" erkunden.
Wir begutachten die strohbedeckten Häuschen und Helena erzählt uns Einiges über verschiedenes Gemüse auf dem Bauernmarkt.
Als letzte Station an diesem Tag steht der Aussichtspunkt „Pico de Facho" auf dem Programm.
Man genießt einen wunderschönen Blick auf den Atlantik und den sogenannten „Wurmfortsatz", der Ostspitze Madeiras.
Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir zurück ins Hotel. Einige von uns lassen den Abend im Restaurant „Villa Ventura" ausklingen.

3.Tag, Montag, 27.10.2014 – fakultative Levada Wanderung:


Am heutigen Tag steht der erste fakultative Ausflug auf dem Programm. Über die Hälfte der Gruppe entscheidet sich, an der Wanderung entlang der Levada von Marocos teilzunehmen.
Wir treffen uns zur gewohnten Uhrzeit vor dem Hotel und nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir den Startpunkt zur Levada Wanderung. Circa 6 - 7 Kilometer Fußweg liegen vor uns. Das Wetter meint es wieder gut mit uns und somit können wir aufbrechen.
Der schmale Wanderpfad zwingt uns dazu, alle hintereinander zu laufen. Wir genießen den Ausblick auf die wundervolle Terrassenlandschaft und das Tal von Machico.
Kurz vor dem Abstieg ins Tal machen wir eine kleine Erfrischungspause in der kleinen Bar „O Jacare". Ein paar Treppen später erreichen wir wieder unseren Bus und machen uns auf den Weg zurück ins Hotel.
Der restliche Nachmittag steht uns zur freien Verfügung.
Am Abend trifft sich ein kleiner Teil der Gruppe wieder, um gemeinsam nach Funchal ins Restaurant „Planka" zum Spezialitätenabendessen zu fahren. Über den Dächern Funchals genießen wir den Rindfleischspieß „Espetata" mit Polenta, Gemüse und Wein. Anschließend genießen wir auf der Dachterrasse den tollen Anblick von Funchal bei Nacht.
Danach fahren wir zurück zum Hotel.

4.Tag, Dienstag, 28.10.2014 – Funchal, Botanischer Garten, Camara de Lobos, Cabo Girao


Nach einem reichhaltigen Frühstück machen wir uns heute auf den Weg nach Funchal. Als erstes unternehmen wir einen Ausflug in den „Jardim Botânico", den Botanischen Garten Funchals knapp 3 Kilometer oberhalb des Stadtzentrums. Dieser Ort ist etwas ganz Besonderes für Blumenliebhaber. Über 2.000 Pflanzen, wie z.B. Strelitzien, Orchideen, Azaleen, Magnolien, Flamingoblumen oder Palmen zeigen auf über 35.000 Quadratmetern ihre Blütenpracht. Neben den vielen Pflanzenarten bietet der Botanische Garten außerdem verschieden Themenbereiche wie den Wassergarten oder den Kakteengarten.
Diese Parkanlage entstand im Jahre 1960 auf dem früheren Anwesen der Familie Ritz.
Helena führt uns durch den Botanischen Garten und gibt uns anschließend noch Zeit, um auf eigene Faust die Anlage zu erkunden.Anschließend fahren wir mit dem Bus in die Altstadt von Funchal, wo wir uns die Markthalle anschauen. Dort finden wir ein tolles Angebot an Blumen, Gemüse, Obst, Wein und jeder Menge Fisch.
Währenddessen organisiert uns Helena ein Mittagessen an der Hafenpromenade von Funchal.
Gemeinsam genießen wir eine Fischsuppe oder einen Salat während wir die „AIDA" im Hafen Funchals bestaunen dürfen.
Gut gestärkt fahren wir weiter in das Fischerdorf „Camara de Lobos". Dieses verschlafene Örtchen erlangte Berühmtheit durch den britischen Premierminister Winston Churchill, welcher den Ort auf einem Gemälde verewigte. Im Ortskern wird sein Werk mit einer Gedenktafel gehuldigt.
Wir schlendern durch die Gassen von Camara de Lobos und probieren in einer Kneipe einen „Nikita".
Dieser Cocktail besteht aus Weißwein, Bier, Vanilleeis, Ananas und Zucker und ist sehr erfrischend. Danach fahren wir weiter zum benachbarten „Cabo Girao". Diese Steilklippen sind 580 Meter hoch und damit die höchste Küste Europas.
Wir machen an dieser Aussichtsplattform eine Pause von 30 Minuten und bewundern die glitzernde Sonne am Horizont des mächtigen Atlantiks. Der vordere Teil der Plattform besteht aus Glas, sodass man weit in die Tiefe schauen kann.
Nach zahlreichen Fotos geht es zurück nach Camara de Lobos, um ein privates Weingut zu besuchen.
Helena erzählt uns einige Details zu diesem Weingut und zur Weinlese während wir 20 Jahre alten Madeirawein und ein Stück Nusskuchen probieren.
Anschließend fahren wir über Funchal zurück nach Canico De Baixo ins Hotel.
Den Abend lassen wir im Restaurant „Le Buffet" ausklingen.

5.Tag, Mittwoch, 29.10.2014 – fakultativer Halbtagesausflug zu den Gärten Madeiras


Ein großer Teil der Gruppe entschließt sich den Ausflug mitzumachen und somit geht es um 9 Uhr los, um den privaten Garten der Familie Blandy zu erkunden. Dieser Garten an der Straße von Funchal nach Camacha, ist wohl der Berühmteste Madeiras. Die aus England stammende Händlerfamilie Blandy hatte früher viel Einfluss auf Madeira und bewohnt die Villa noch heute. Die „Madeira Wine Company", welche von John Blandy 1811 gegründet wurde, zählt heute zu den größten Produzenten von Madeira. Noch heute betreiben Blandy's Nachkommen einige Unternehmungen, wie z.B. das Nobelhotel „Reids Palace" in Funchal.
Das Wohnhaus der Besitzer ist vom öffentlich zugänglichen Teil des Gartens abgetrennt.
Im Garten bewundern wir viele seltene Baumarten, Kakteen, Sukkulenten und nicht zuletzt Strelitzien und viele andere Pflanzenarten.
Nach knapp 2 wundervollen Stunden im Anwesen der Blandy's fahren wir weiter zum Orchideengarten in Funchal. Helena erklärt uns die Züchtung der Blumen. Anschließend genießen wir bei Kaffee oder Tee auf der Terrasse den Ausblick auf Funchal. Danach fahren wir wieder zurück und verbringen einen entspannten Nachmittag im Hotel.
Am Abend trifft sich ein kleiner Teil unserer Gruppe und gemeinsam machen wir uns auf den Weg ins „Villa Ventura", wo wir uns Fisch oder Pasta schmecken lassen.

6.Tag, Donnerstag, 30.10.2014 – Halbtagesausflug Nonnental und Monte – Spezialitätenabendessen


An diesem Tag machen wir einen Halbtagesausflug in das Nonnental.
Pünktlich um 9 Uhr fahren wir los Richtung Nonnental zum Aussichtspunkt Eira do Serrado.
Unser Fahrer Nelyo befördert in einer unglaublich lockeren Art und Weise seinen „Gummibus" die engen und steilen Straßen hinauf zum Aussichtspunkt. Eine Meisterleistung. Von dort aus genießen wir einen tollen Ausblick in das Nonnental und das kleine Örtchen „Curral das Freiras".
Danach fahren wir wieder hinab ins Tal nach Monte. Wir schauen uns die Kapelle „Nossa Senhora do Monte" an. Vor der Kapelle befindet sich eine Aussichtsplattform. Der Ausblick ist atemberaubend.
Von oben beobachten wir Karten spielende, diskutierende Korbschlittenfahrer. Doch keiner von unserer Gruppe möchte die legendäre Fahrt auf dem Korbschlitten machen. Unser letzter Halt an diesem Tag ist „Esmeraldas" wunderschöner Kräutergarten. Sie empfängt uns sehr herzlich und lädt uns zu Ingwer- Zitronen- Tee, einem Stück Kuchen sowie Brot mit Chili- Gelee ein.
Danach weiht uns Esmeralda in deutscher Sprache in die Geheimnisse ihres Kräutergartens ein.
Danach fahren wir wieder zurück nach Canico ins Hotel, um am Pool zu entspannen oder die Gegend zu erkunden. Am Abend machen wir alle zusammen einen Spaziergang am Meer entlang bis hin zum Restaurant „Atlantis", wo wir einen tollen Ausblick auf das Meer genießen.
Wir lassen uns erneut den schwarzen Degenfisch mit einer gebratenen Banane und verschiedenen Beilagen schmecken.
Danach schlendern wir gemütlich zurück zum Hotel.

7.Tag, Freitag, 31.10.2014 – Ausflug in den Nordwesten Madeiras


Unser letzter Ausflug führt uns in den Nordwesten der Insel. Heute fahren wir bereits um 08:30 Uhr vom Hotel ab.
Bei bestem Wetter brechen wir Richtung Westen auf.
Unser erster Halt ist Ribeira Brava. Ein kleines Dorf, westlich von Camara de Lobos.
Dort schauen wir uns eine kleine Kirche an, bevor wir Freizeit haben, um in diesem kleinen Örtchen zu bummeln oder das tolle Wetter zu genießen.
Anschließend fahren wir weiter zur Hochebene „Paul da Serra".
Wir legen mehrere Fotostopps ein. Das Wetter ist weiterhin blendend. Gegen 12:30 Uhr erreichen wir Porto Moniz, ein kleines Dorf an der Nordwestspitze Madeiras.
Wo früher noch Walfang und Fischerei die Haupterwerbszweige waren, geht es hier heute hauptsächlich um Tourismus und Weinbau. Hier verbringen wir unsere Mittagspause.
Helena hatte bereits im Voraus wieder Essen bestellt. Danach haben wir noch reichlich Freizeit, um das tolle Wetter zu genießen oder im Atlantik baden zu gehen.
Als wir aufbrechen wollen, bedeckt sich allmählich der Himmel über Porto Moniz.
Wir fahren der Nordküste entlang Richtung Sao Vicente. Helena zeigt uns bei einem kleinen Stadtrundgang eine barocke Kirche, welche wir aber schnell wieder verlassen müssen, da dort eine Bestattungsmesse stattfindet.
Wir brechen den Stadtrundgang verfrüht ab, da es beginnt zu regnen. Anschließend fahren wir noch zu einem Aussichtspunkt, wo wir noch einen „Poncha" genießen dürfen.
Danach begeben wir uns auf den Rückweg nach Canico de Baixo. Da wir noch etwas Zeit haben, schlägt Helena einen weiteren Stopp vor. Wir fahren ins benachbarte „Garajau" und sehen die imposante Christusstatue.
Die 1927 eingeweihte Statue des Franzosen „Serraz" hat noch eine „kleinere Schwester" in Lissabon. Die Christusstatue von Garajau steht an einer Klippe, an welcher früher Verstorbene, die nicht katholischen Glaubens waren, ins Meer geworfen wurden, da Sie nicht auf portugiesischem Boden beerdigt werden durften.
Auf dem Weg zurück ins Hotel verabschieden wir uns von Helena und Nelyo. Wir lassen den Abend erneut im „Villa Ventura" ausklingen.

8.Tag, Samstag, 01.11.2014: Heimreise


Heute geht unsere Zeit auf der Blumeninsel leider schon zu Ende. Am Vormittag packen wir unsere letzten Sachen in den Koffer und genießen noch einmal die Hotelanlage und Umgebung.
Aufgrund diverser Streiks wird unsere Reisegruppe unglücklicherweise geteilt.
Den größten Teil der Gruppe begleite ich auf dem Weg über Zürich nach Berlin.
Wir werden pünktlich um 11:15 Uhr von 2 Bussen abgeholt und zum Flughafen transferiert.
Dort angekommen, erwartet uns eine lange Warteschlange am Check- In Schalter.
Trotzdem heben wir pünktlich um 13:30 Uhr Richtung Schweiz ab.
Nach dem unkomplizierten Umstieg in Zürich landen wir schließlich 20:30 Uhr in Berlin- Tegel.
Am Gepäckband läuft es sehr chaotisch ab. Es tummeln sich Gäste aus 5 verschiedenen Flugzeugen an 2 Gepäckbändern. Nachdem wir endlich bemerken, dass auch einige unserer Koffer auf dem falschen Gepäckband ein paar Runden drehen, gehen wir schließlich gemeinsam Richtung Ausgang und verabschieden uns. Im jeweiligen Transferfahrzeug fahren wir nach Hause.
Ich bedanke mich bei Ihnen recht herzlich für eine tolle gemeinsame Zeit auf dieser Insel.
Auf bald Madeira!
Beste Grüße
Ihr Thomas Mühlbauer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Herr Mühlbauer,
vielen Dank für Ihren Reisebericht.Es war eine für uns wunderschöne Woche,obwohl es einen manchmal stressig vorkam.Aber es war nicht so denn wir haben viel gesehen,erlebt und haben die kleine Insel so kennengelernt wie man im privaten Ausflug nicht geschafft hätte!Selbst die Fahrkünste wäre für uns Flachlandmenschen eine Katastrophe gewesen.Die Idee mit den schönen Abendessentouren war super,leider eine schlechte Beteiligung.Nochmals vielen Dank für die schöne Reisebegleitung und alles Gute!
Man sieht oder hört sich,manchmal 2x im Leben!!
Tschau Fam. Seidel aus Lauta

Seidel
27.11.2014

Hallo Fam. Seidel,
ich freue mich sehr, dass es Ihnen gefallen hat.
Das die Beteiligung am Abend eher schlecht war, war sehr schade. Umso mehr habe ich mich über rege Beteiligung Ihrerseits gefreut:-)
Ich hoffe, wir sehen uns auf der ein oder anderen Reise wieder!
Beste Grüße
Thomas

Thomas Mühlbauer 10.12.2014