Fotogalerie: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

05.03. – 12.03.2015, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Eine traumhafte Woche auf der Blumeninsel im Atlantik erwartet uns. Wir freuen uns auf Sonne, frühlingshafte Temperaturen, unzählige Blumen in allen Formen und Farben und sind neugierig, was Madeira für uns bereithält.
Ein Reisebericht von
Dorothea Thiedt

1. Tag: Donnerstag 05.03.2015

Wir starten sehr früh am Morgen in Richtung Leipzig Flughafen. Die meisten Gäste werden gegen 2:00 Uhr in der Früh von Zuhaus abgeholt und mit leichtem Schneeregen und im Dunkeln geht es zum Flughafen. Pünktlich noch vor 4:00 Uhr trifft sich die Gruppe und checkt gemeinsam ein. Die Gruppengröße beträgt 22 Personen und eine Reisebegleitung, eine Dame aus Stuttgart wird später am Nachmittag zu uns stoßen. Um diese Zeit ist noch nichts am Flughafen los, sodass der Check-In schnell und problemlos abläuft. Um 06:10 startet der Condor-Flieger mit Direktflug nach Funchal, Madeira. Noch vor der geplanten Ankunftszeit steigen wir um 09:15 Uhr Ortszeit (Madeira -1h) aus dem Flieger und genießen die frühlingswarme Brise und das schöne Wetter. Am Ausgang empfängt uns schon Fátima, unsere örtliche Reiseleiterin. Gemeinsam fahren wir mit dem Bus zum Hotel Quinta Splendida nach Canico. Unsere GSR-Gäste werden separat in ihr Hotel Rocamar in Canico de Baixo gefahren. Auf der Fahrt genießen wir alle die herrlichen Temperaturen, die Sonne und die bezaubernde Landschaft der Insel. Da der Check-In im Hotel erst am Nachmittag möglich ist, organisiert Fátima ein Begrüßungstreffen, bei dem jedem Gast ein Glas Madeirawein gereicht und die Planung der Woche besprochen wird. Am Nachmittag erkundet jeder individuell die tolle Hotelanlage, an die sich ein botanischer Garten anschließt. Um 18:45 Uhr treffen wir uns und gehen gemeinsam zum ersten Abendessen in das Restaurant A Lareira. Dort wartet ein Menü mit madeirischen Spezialitäten auf uns: frisches Brot mit Knoblauchbutter, Schweinefleisch Azeitonas, Fleisch oder Fisch und als Nachtisch hausgemachtes Tiramisu oder Obstsalat. Der gute Service und der hervorragende Wein tragen zu einer heiteren Stimmung der Gäste bei und schnell entwickelt sich eine tolle Gruppendynamik.

2. Tag: Freitag 06.03.2015

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem spektakulären Sonnenaufgang holt uns Fátima um 09:00 Uhr am Hotel ab und mit unserem Busfahrer Albano, der uns diese Woche begleiten wird, fahren wir nach Camacha in eine Korbflechterei. Hier gibt es Körbe in allen Formen, Farben und Größen. Besonders beeindruckend sind die geflochtenen Tiere und das Modell des Schiffes, mit dem Madeira im 15. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern eingenommen wurde. Im Keller können wir den Korbflechtern bei der Arbeit zusehen. Wir fahren im Anschluss weiter durch das Paradiestal: Unmengen von Hortensien, Azaleen, Akazien, Pinien, Kamelien, Eukalyptus, Heidelbeeren und vieles mehr verwöhnen unsere Augen und lassen uns über die Größe der Pflanzen staunen. Die Fahrt führt uns bis zum dritthöchsten Berg Madeiras, dem Pico do Arieiro. Mit 1412 m über dem Meeresspiegel genießen wir den Blick auf die Wolken unter uns und die karge Landschaft des Gebirges, die so unterschiedlich vom Rest der Flora Madeiras ist. Danach fahren wir wieder bergab und bewundern, nicht zum letzten Mal, die Fahrtkünste unseres Fahrers Albano, der den Bus sicher durch enge Kurven und sogar vorbei an entgegenkommenden Bussen und Autos, lenkt. In Ribeiro Frio sehen wir uns die Forellenzucht an, bevor wir eine kleine Levada-Wanderung starten, die uns zum Aussichtspunkt Balcoes führt. Doch schon der Nebel auf dem Weg verrät uns, dass wir nichts sehen werden. Davon lassen wir uns die Laune jedoch nicht verderben, das gehört eben dazu. Nach der kleinen und leichten Wanderung, die uns bereits einen ersten Eindruck über die einzigartigen Levadas verschafft, fahren wir nach Santana, das für seine strohgedeckten Häuser bekannt ist. Nach einer Mittagspause mit Brot, Wein und madeirischer Tomaten- oder Weizensuppe erkundet jeder nach Belieben das kleine Dorf. Einige Gäste greifen sogleich auf dem kleinen Markt zu uns kaufen regionales Obst, wie den berühmten Zuckerapfel, Maracujas oder Erdbeeren. Die Weiterfahrt führt uns vorbei an Zuckerrohrplantagen (Fátima erzählt uns, dass auf Madeira kein Zucker mehr hergestellt wird, sondern nur noch Zuckerrohrschnaps und Zuckersirup), Bananenstauden, Papaya- und Avocadobäumen, Strelitzien und terrassenförmigen Feldern. Oberhalb von Machico machen wir eine Pause und können von hier aus die berühmte kurze Start- und Landebahn des Flughafens bewundern. Am Nachmittag treffen wir im Hotel ein, bevor wir uns zu unserem Spezialitätenessen im Café Central aufmachen, bei dem uns die bekannten und wirklich schmackhaften Espetatas serviert werden, die am Tisch erst von den Spießen auf den Teller gebracht werden. Dazu gibt es Salat, frittieren Mais und als Dessert gegrillte Ananas. Besonders anrührend an diesem Abend ist eine große einheimische Familie am Nebentisch, die ihre Großmutter mit einem lauten Geburtstagsständchen und herzlichen Umarmungen zu Tränen rührt.

3. Tag: Samstag, 07.03.2015

Heute steht unsere fakultative Levada-Wanderung auf dem Programm. Wer diese nicht begleiten möchte, fährt individuell nach Funchal und lässt sich von der Hauptstadt der Insel verzaubern. Die Wanderung beginnt bei Marocos und leitet uns entlang des Wasserkanals durch kleine Dörfer, eine abwechslungsreiche Landschaft und inmitten atemberaubender Natur und faszinierenden Ausblicken. Fátima beeindruckt uns wie so oft auf dieser Reise mit einem großen Schatz an botanischem Wissen. Wir staunen, wie vielfältig, effektiv und unter welchen harten Bedingungen die Bewohner hier ihr Land bearbeiten. Nach ca. 2,5h endet unsere Wanderung an einem kleinen Café, wo wir uns stärken und nochmals die Umgebung auf uns wirken lassen. Wir fahren zurück zum Hotel. Am Nachmittag schließt sich eine kleine Gruppe zusammen und fährt ins Unterdorf Canico de Baixo, um an der Promenade entlang zu schlendern und den Blick auf das Meer zu genießen. Der Wind treibt hohe Wellen auf das Wasser und einige Surfer versuchen ihr Glück. Am Abend essen wir in Klenk´s Café, das von einem deutschen Besitzer geleitet wird. Da sich das Restaurant zwischen Ober- und Unterdorf befindet, bietet das Lokal einen Transferservice an. Die Gäste genießen den typischen Degenfisch mit einer feinen Champagnersoße, was zu einer solchen Begeisterung führt, dass der Wunsch nach einem wiederholten Abendessen dort laut wird.

4. Tag: Sonntag, 08.03.2015

Heute fahren wir Richtung Westen, wo wir Blandy´s Garten und den Orchideengarten erkunden möchten. Das Wetter ist heute recht seltsam, es ist sehr warm und fast stickig, der Horizont verschwimmt vor unseren Augen. Fátima erklärt uns, dass dies von einem Sandsturm aus Südafrika herrühre. Im Orchideengarten angekommen werden wir von der Besitzerin, einer gebürtigen Österreicherin, in freundlichen Empfang genommen. Sie erklärt uns vieles über die Zucht der Blumen, die Pflege und die Vielfalt. Im Anschluss wandeln wir in aller Ruhe durch ihre Ausstellung und bewundern die Schönheit der Orchideen. Mit diesen Eindrücken fahren wir weiter in den Garten der englischen Familie Blandy, die in einem Herrenhaus inmitten einer herrlichen Anlage wohnt und Besuchern den Zugang zum Garten ermöglicht. Bei einem gemütlichen Spaziergang staunen wir über die Farbenpracht der Kamelien, der Magnolien und der Rhododendren, von deren Blüte wir bei uns zu Hause bisher nur träumen können. Ein Stopp am kleinen Teehaus dient der Stärkung, bevor jeder den Rundgang individuell fortsetzt und sich von den Kalla-Blüten, die wie Unkraut am Wegesrand wachsen, verzaubern lässt. Einige Gäste äußern den Wunsch, sich die in der Nähe von Canico befindliche Statue Christo Rei anzusehen. Fátima schlägt uns vor, uns mit dem Bus hinzufahren, den Weg zurück aber zu Fuß anzutreten. Die 18 m hohe Statue von 1927 ist angelehnt an die Statue von Brasilien und von der Plattform aus bietet sich ein unvergesslicher Blick auf den Atlantik. Wir setzen unsere Rückkehr über die engen und steilen Straßen fort und sind doch ziemlich erschöpft nach unserer Wanderung in der madeirischen Sonne. Am Abend erwartet uns dann ein weiteres Highlight: ein Abendessen über den Dächern von Funchal. Unser Bus fährt uns auf einen hohen Berg ins das Restaurant, dessen Terrasse einen Blick über das nächtlich beleuchtetet Funchal bietet. Diesen Anblick werden wir wohl alle nicht so schnell vergessen.

5. Tag: Montag, 09.03.2015

Heute führt uns der Weg erneut in Richtung der Hauptstadt Funchal, nämlich in den Botanischen Garten. Berühmt ist hier vor allem das Mosaik aus grünen und magentafarbenen Pflanzen in der Mitte des Parks. Hier erklärt uns Fátima erneut viel über die einheimischen und importierten Bäume und Blumen, deren Farbenpracht, Vielfalt und Größe uns immer wieder zum Staunen bringen. Wir haben Glück, dass wir so früh da sind, denn im Hafen liegen drei neue Kreuzfahrtschiffe an und während wir im Café die Sonne genießen, bewegen sich riesige Gruppen an Touristen durch den Garten. Wir fahren im Anschluss nach Funchal, wo sich deutlich mehr Verkehr und Trubel abspielen. Erster Stopp ist die Markthalle, in der wir Blumen, Obst, Gemüse und nicht zuletzt den Fischmarkt bestaunen. Bei einer Verkostung von verschiedenen Früchten, über die uns Fátima viel zu erzählen weiß, kommen einige Gäste auf den Geschmack und kaufen für unterwegs oder zuhaus noch weitere Spezialitäten ein. Auf dem Fischmarkt beeindrucken uns vor allem die riesigen Stücke von Thunfisch und der berühmte Degenfisch, der besser schmeckt als er aussieht. Wir schlendern weiter durch eine Gasse, in der sich Künstler mit der Gestaltung von Türen verewigt haben und laufen in Richtung Hafen, wo wir die Kreuzfahrtschiffe sehen. Das Schiff Santa Maria, ein Nachbau des Kolumbus-Schiffes, mit dem er 1492 in Richtung Karibik aufbrach und das heute Rundfahrten vor der Küste Madeiras anbietet, ist leider heute nicht zu sehen. Die Fahrt an der Küste entlang führt uns in das kleine Fischerdorf Camara do Lobos, in dem sich Winston Churchill durch seine Gemälde verewigt hat und machen eine Mittagspause. Wie genießen die Sonne, die das Meer zum Glänzen bringt und fahren zur höchsten Steilküste Europas, Cabo Girao. Dieser Ausblick ist nichts für Ängstliche; 580 m fällt die Küste steil ab und wer den Nervenkitzel liebt, betritt die gläserne Plattform. Allen anderen genügt auch der grandiose Blick auf die Küste und das Wasser. Als letzten Höhepunkt erwartet uns heute noch der Besuch eines Weingutes, das den bekannten Madeirawein herstellt. Wir genehmigen und ein kleinen Glas und probieren dazu den Honigkuchen. Gestärkt besteigen wir eine Anhöhe, über die sich ein weiterer toller Blick über die Landschaft bietet. Am Abend essen wir erneut in Klenk´s Café.

6. Tag: Dienstag, 10.03.2015

Ein Ausflug führt uns heute nach Monte, einem bedeutenden Wallfahrtsort auf Madeira. In 500 m Höhe erhebt sich die kleine Kirche, die einen tollen Ausblick auf Funchal bietet. In dieser Kirche liegt zudem der letzte österreichische Kaiser Karl I begraben, der recht jung im Exil auf Madeira starb. Von hier aus fahren auch die berühmten Korbschlitten hinunter ins Tal, eine Attraktion, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Zwei Männer in weiter Tracht und mit Hüten lenken den Schlitten, in dem eine, zwei oder drei Personen Platz haben. Die Fahrt ist recht rasant, jedoch ungefährlich und im Fahrtwind genießt man das Gleiten ins Tal. Einige unserer Gäste trauen sich dieses Abenteuer zu und bereuen diesen Spaß keinesfalls. Im Anschluss fahren wir weiter zum Pico do Serrado, einer Erhöhung (1094 m), die den Blick ins Nonnental bietet, das Curral das Freiras. Nur knapp 1000 Leute bewohnen dieses Dorf, das vor allem von Viehzucht, Ackerbau und Tourismus lebt. Es ist zudem das einzige Dorf auf Madeira, von dem aus das Meer nicht gesehen wird. Hier findet jedes Jahr zum 1. November das Kastanienfest statt, bei welchem Esskastanien in allen Formen der Verarbeitung gefeiert werden, wie Schnaps und Kuchen. Danach fahren wir zu einem süßen Erlebnis: einer Schokoladenverkostung. Die Dame stellt selbst Schokolade her mit ausgefallenen Kreationen: Schokolade mit Basilikum, Fenchel, Minze, Zitrone oder Salz, alles in eigener Herstellung mit Kräutern aus eigenem Anbau. Dazu serviert sie uns selbstgemachten Mangosaft oder Kräutertee (eigener Anbau) sowie Madeirawein, Whiskey und kalten Kaffee...Schokoladenverkostung ist eine eigene Wissenschaft für sich. Dazu tischt sie noch Obst und zwei Schokoladenfondues auf, Schokokuchen und Eis. Ich blicke in zufriedene Gesichter, allen hat dieser Programmpunkt sehr gut gefallen!

7. Tag: Mittwoch, 11.03.2015

Unser letzter Tag auf Madeira führt uns in den rauen Westen. Wir fahren an der Südküste entlang und dann Richtung Norden. In Ribeira Brava am Meer legen wir einen Stopp ein, wo wir am Wasser schlendern können, Souvenirs kaufen oder die kleine Kirche besichtigen. Vorbei an Ponta do Sol geht die Fahrt über die 60 Jahre alte Küstenstraße. Ein kleiner Wasserfall verschafft unserem Bus eine Dusche und wir fahren durch Tunnel, die wie frisch in den Stein gehauen wirken. In Madalena do Mar, einem alten Fischerdorf, sehen wir die schwarzen Sandstrände Madeiras. Anschließend gelangen wir zur Paúl da Serra, der höchsten Hochebene der Insel. Hier oben ist die Landschaft wieder vollkommen verändert: Heideland, karge Felsen, Moose und Flechten herrschen vor uns verleihen dem Land einen besonderen Charme. Die Hochebene verlassend fahren wir wieder bergab und weiter nach Ribeira da Janela, ein Ort am Atlantik, dessen Fensterfelsen in der Brandung die hohen Wellen empfängt. Andächtig stehen wir am Kieselstrand und lassen den Blick auf das Wasser und die Wellen ruhen, die am Felsen aufschlagen. Mal wieder ist der Wettergott gnädig und präsentiert das schönste Blau. Weiter nach Norden fahren wir nach Porto Moniz, einem bedeutenden Fischerort, wo wir eine Mittagspause einlegen. Berühmt sind hier die Meeresschwimmbecken, die im Sommer von Badefreunden großen Zulauf genießen. Die zerklüfteten Felsen, die Brandung und der raue Charme stehen im vollkommenen Gegensatz zu dem, was wir in den letzten Tagen von Madeira gesehen haben. Am Nachmittag treten wir die Rückfahrt an, fahren über Seixal und Sao Vicente, wo wir die Nordküste verlassen und über die Mitte der Insel wieder in den Südosten nach Canico fahren. Dieser Ausflug als krönender Abschluss der Reise hat in jedem Fall Eindruck hinterlassen. Den Abend verbringen wir erneut im Restaurant A Lareira und im Anschluss besuchen einige Gäste einen Fado-Abend im Hotel mit der ganz besonderen Musik der portugiesischen Mentalität. Mit einem Rückblick auf die vergangenen Tage verabschieden wir uns in die letzte Nacht auf Madeira.

8. Tag: Donnerstag, 12.03.2015

Heute naht der Abschied und dieser fällt uns nicht leicht. Am Morgen holt uns Fátima ab und begleitet uns zum Flughafen. Auf den letzten Kilometern erinnert sich jeder gern an die Woche zurück. Wir werden zum Check-In gebracht und dann heißt es „Auf Wiedersehen!". Fátima verabschiedet sich, wir verbringen die letzten Momente mit Blick auf das Meer und treten dann den Rückflug an. In Leipzig trennen sich unsere Wege und die Transfere bringen alle Gäste nach Hause.
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei Ihnen/Euch allen für diese tolle Reise bedanken. Ich freue mich, dass die Gruppe so toll harmoniert hat und danke Ihnen/Euch für die lieben Worte, die netten Gespräche, den Spaß und die Freude an Madeira und wünsche Ihnen/Euch alles Gute!

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