Fotogalerie: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

04.04. – 11.04.2015, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Die kleine Insel im Atlantik hält was sie verspricht - üppige Vegetation wohin das Auge blickt, Blütenpracht und sattes Grün überziehen die Insel.
Ein Reisebericht von
Detlef May
Detlef May

1.Reisetag – Anreise nach Funchal

Von Berlin-Tegel, von München, Berlin-Schönefeld und Lissabon reisen heute Gäste nach Funchal an, um gemeinsam die Insel des „ewigen Frühlings" zu erkunden. Während einige Gäste die zeitsparenden Direktflüge gebucht haben, erlebt der größte Teil der Reisegruppe noch eine kleine Stadtrundfahrt in Lissabon, um die Wartezeit auf den Flieger nach Funchal zu überbrücken. Unsere freundliche Reiseleiterin Fátima empfängt uns und wir fahren direkt zum Hotel „Four Views Oasis" in Canico de Baixo, sehr schön am Meer gelegen. Der Check-in ist schnell erledigt und wir fallen ziemlich müde in's Bett. Manche Gäste waren schließlich seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen, endlich ist nun Erholung angesagt.

2.Reisetag – Der Osten Madeiras

Am Ostersonntag unternehmen wir unsere ersten Entdeckungen auf der Insel Madeira. Zunächst geht es in das kleine Städtchen Camacha, dem Zentrum der Korbflechterei, dem hier ein Museum mit Verkaufsräumen und einer Schauwerkstatt gewidmet ist. Neben herkömmlichen Korbwaren ist hier auch ein exotischer „Zoo" aus Korb und sogar die Nachbildung des Schiffes, mit dem portugiesische Seefahrer 1419 die Insel in Besitz nahmen, zu sehen. Auf dem Weg zum Pico do Arieiro (1.412 m) beeindruckt uns die üppige Vegetation der Insel. Hier wächst einfach alles - nur schneller und höher als anderswo. Hortensien, Azaleen, Akazien, Pinien, Eukalyptus und Lorbeer - unsere Fàtima kennt alle Pflanzen und ruft sie auch bei ihren lateinischen Namen. Ein Fest für Liebhaber der Botanik beginnt. Heidelbeersträucher erreichen fast Baumhöhe - die Ernte der Früchte bereitet so gewiss keine Rückenschmerzen, Obst und Gemüse wachsen hier, dass es eine Freude ist und gleich mehrere Ernten im Jahr erlaubt. Je höher wir kommen, um so karger wird die Vegetation. Plötzlich stehen wir in den Wolken (oder ist das Nebel?) - von Aussicht leider keine Spur, es ist kalt und wir sind froh, dass es nun die unzähligen Kurven wieder bergab geht. Spektakulär und atemberaubend ist die Fahrt - schmale Straßen und der Gegenverkehr bringen unseren Fahrer Albano jedoch nicht ins Schwitzen (uns schon!). Im schattigen „Urwald" von Ribeiro Frio wandern wir entlang einer Levada, dem ausgeklügelten Bewässerungssystem der Insel. Santana mit seinen strohgedeckten Häusern und ein herrlicher Ausblick vom Pico do Facho hinüber zum Flughafen Santa Catarina runden unser Programm für heute ab. Das Gesehene will verdaut werden - und der erste Espada preta (schwarzer Degenfisch) auch.

3. Reisetag – Funchal – Camara de Lobos – Cabo Girao

Die Botanik läßt uns nicht los - heute fahren wir in den Botanischen Garten von Funchal. Eigentlich ist ja die ganze Insel ein riesiger Garten, aber hier, im „Jardim Botanico" bekommt das Ganze auch noch System. Strelizien gibt es also auch in Baumgröße mit unauffällig dunklen Blüten, das Monsterblatt trägt hier essbare Früchte und Dracaena draco - der in vielen Wohnzimmern so beliebte Drachenbaum - sieht hier wirklich wie ein stattlicher Baum aus. Schwanenhalsagaven von wahrhaft gigantischem Ausmaß, Korallenbäume, protea cynaroides (Königsblume) - Fatima kennt sie wirklich alle. Und gibt uns genügend Zeit, so viele Pflanzen zu bestaunen, zu bewundern und zu fotografieren. Anschließend taucht sie mit uns in das Markttreiben von Funchal ein. Früchte in Hülle und Fülle, frisch oder getrocknet, Gemüse soweit das Auge reicht. In der Fischhalle gleich nebenan äugt uns der schwarze Degenfisch mit seinen riesigen Augen und den furchterregenden Zahnreihen an, Thunfisch, Red Snapper und viele unbekannte Meeresbewohner kann man hier im Ganzen oder portioniert und filetiert frisch kaufen.
Nach einem kleinen Altstadtrundgang fahren wir in das bekannte Fischerdorf Camara de Lobos. Winston Churchill war hier in der „Bucht der Seelöwen"- und wir jetzt auch. An der kleinen Uferpromenade lassen wir uns bei herrlichem Sonnenschein eine Nikita schmecken. Herrlich erfrischend ist das Getränk aus Bier, Weißwein und Ananas-Eis.
Vorbei an unzähligen Bananenplantagen (leider schaffen es diese kleinen Bananen nicht auf den EU-Markt, weil einfach zu klein) fahren wir hinauf zur höchsten Steilklippe Europas und blicken von 580 m Höhe senkrecht hinab auf die Küste. Atemberaubend. Auf dem Rückweg machen wir Halt an einem privaten Weingut und probieren einen sehr alten Madeira-Wein, erfahren Interessantes über die Besonderheiten dieses Weins, den Fatima liebevoll mit „liquerös" umschreibt und den man im Gegensatz zu Portwein oder Sherry in unseren Geschäften selten findet.

4. Reisetag – Fakultative Wanderung entlang der Levada von Marocos

Ein Bilderbuchtag beginnt. In der Nacht hat es ziemlich geregnet. Aber jetzt, zu unserer Wanderung, ist die Natur frisch und üppig wie nie, die Sonne scheint und wir folgen unserer „Reiseverführerin" durch die Terrassenfelder in der Bucht von Machico. Fruchtbar ist das Land - aber auch steil. Die Gärten und Felder sind oft winzig und abenteuerlich zu bestellen - niemand von uns würde tauschen wollen. Obwohl man bei bis zu vier Ernten und vielen leckeren Früchten und Gemüsen schon schwach werden könnte. Mit den letzten Schritten unserer Wanderung kommt etwas Regen, der kann uns aber schon nichts mehr anhaben. Auch für Madeira gilt: Pflanzen benötigen für das Wachstum Wasser !

5. Reisetag – Gärten Madeiras

Wir fahren heute Richtung Westen nach Funchal. Unsere Führung in Blandys Garten beginnt - und unsere Fatima ist wieder in Hochform - ein kleines wandelndes Lexikon. Im Orchideengarten erfahren wir viel über diese besondere Pflanze, deren schwierige Züchtung, ihre Besonderheiten und nebenbei gibt es viele wertvolle Tipps für unsere „Privatgärtner" und den Umgang mit ihren Orchideen. Danach durchstreifen wir das Dickicht aus unzähligen Orchideen, Tilandsien und Bromelien - Handys und Fotoapparate klicken im Dauertakt. Diese Farbenpracht und Vielfalt an Pflanzen auf so kleinem Raum ist überwältigend. Den Nachmittag verbringen viele Gäste in der Hauptstadt Funchal. Am Abend genießen wir mit tollem Ausblick über das Lichtermeer von Funchal den Rindfleischspieß (Espetada) mit Gemüsebeilagen - einfach köstlich.

6. Reisetag – Monte – Nonnental und Kräutergarten

Bei herrlichem Sonnenschein beginnen wir den Tag mit einem Ausflug auf den Eira do Serrado (1.050 m) und sind überwältigt vom Ausblick in das gut 600 m unter uns liegende Nonnental. In Monte angekommen besichtigen wir die kleine Barockkirche Nossa Senhora do Monte. Hier ist auch die Gruft des letzten österreichischen Kaisers Karl I. zu besichtigen. Ein Spektakel der besonderen Art gönnen sich nur wenige aus unserer Gruppe und fahren mit dem Korbschlitten etwa zwei Kilometer auf öffentlichen Straßen hinunter in Richtung Funchal. Danach folgt ein weiterer Höhepunkt: in einem kleinen privaten Garten empfängt uns Monica und verführt unsere Gaumen mit selbstgemachten Schokoladen-Creationen, Kuchen und Keksen, Eis sowie frischen Früchten, die wir selbst schokolieren dürfen. Dazu gibt es Tee, Fenchel-Wasser, Madeira-Wein, Whiskey und kalten Kaffee - wow, das ist richtig lecker. Ganz gemütlich sitzen wir im Garten und sind dankbar über Schatten-spendende Sonnensegel. Ein toller Ausklang für einen sehr schönen Tag!

7. Reisetag – Der wilde Westen Madeiras

Wir fahren zunächst nach Ribeira Brava, den wilden Bach. Die älteste Kirche auf Madeira - dem Hl. Benedikt gewidmet - befindet sich hier und ist prächtig mit Blumen geschmückt. Auf dem Weg nach Ponta de Sol, dem sonnigsten Ort der Insel, schießt ein Wasserfall über die alte Küstenstraße „free carwash" nennen das die Einheimischen, denn beim durchfahren der Straße wird das Fahrzeug „umweltschonend" gewaschen. Wir verlassen die Südküste und fahren auf die Hochebene Paul da Serra. War es gerade noch warm und sonnig, so ist die Hochebene in dichten Nebel gehüllt, unser Fahrer muss die Straße „suchen" - aber wahrscheinlich kennt er den Weg auswendig. Es geht hinunter zur Nordküste in Richtung Porto Moniz. In Ribeira da Janela, einer winzigen Bucht vor Porto Moniz, mündet der längste Fluss der Insel in den Atlantik und wir bestaunen die bizarren Felsen und Naturschwimmbecken (Lavagestein), die der Atlantik mit seiner wuchtigen Brandung geformt hat. Wir setzen unsere Fahrt entlang der Nordküste fort bis Sao Vicente, sehen den „Brautschleier" (Wasserfall) und fahren nun wieder landeinwärts hinauf zum Encumeada-Pass. Auf dem Weg dorthin ein kleines Kichlein - der Hl. Fatima gewidmet - und unsere Fatima erzählt uns über die zahlreichen Fest- und Feiertage, die die Madeirenser begehen. Vom Pass auf 1.323 m kann man sowohl die Süd- als auch die Nordküste der Insel sehen.

8. Reisetag – Heimreise

Nach einer schönen Zeit auf der Insel haben wir den Kopf voll mit wunderbaren Eindrücken von der Insel und die Speicherkarten unserer Fotoapparate sind es ebenfalls. Gegen Mittag beginnt die Heimreise, wie schon bei der Hinreise mit Stopp in Lissabon - am frühen Sonntag Morgen sind wir zurück in Berlin.
Liebe Reisegäste,
ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen, wünsche allen beste Gesundheit und freue mich, Sie vielleicht bei einer nächsten Eberhardt-Reise wieder zu sehen.Herzlichst - Detlef May

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