Fotogalerie: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

09.08. – 17.08.2014, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Faszination Schottland - Sind es die mittelalterlichen Städte, das Hochland mit seinen grünen Flechten und Gesteinsbrocken oder doch die romantisch gelegene Castle bzw. die kraftvolle Musik der Dudelsackspieler. Ja von jedem ist etwas dabei
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

1. Tag – Anreise Schottland mit der Fähre ab Ijmuiden

Mit Schottland verbinden viele nur Whisky, Wolle, Wind und Wetter.  Aber schon Theodor Fontane berichtet in seinen Reisebericht über Schottland überschwänglich von der Schönheit dieser Landschaft und ihren Menschen. Vielleicht lockte gerade dies die Eberhard-Reisegruppe, denn schon früh am Morgen brach die Gruppe von Dresden auf in Richtung Fährhafen Ijmuiden. Bevor wir dort ankamen steuerten wir entlang der Autobahn die diversen Haltepunkte an und begrüßten weitere Reisegäste. Am Nachmittag hieß es dann an Bord gehen. Zuvor mussten natürlich die Bordkarten in Empfang genommen werden und an der Passkontrolle gültige Reisedokumente vorgezeigt werden. Endlich an Bord ging es mit einigen Orientierungsschwierigkeiten in die Kabinen. Dank des netten Personals hatten alle ihre Kabinen gefunden und so konnten wir das Auslaufen der Fähre rechtzeitg beobachten. Noch schnell die notwendigen Devisen getauscht und dann war es auch höchste Zeit für das Abendessen.  Mit einem guten Buffet wurden wir verwöhnt um dann nach einem langen Busreisetag unsere Kojen auszuprobieren. Jeder hatte natürlich reichlich Schlaf nachzuholen.

2. Tag – Hadrianswall, Gretna Green, Glasgow

Die See war relativ ruhig und alle verbrachten eine ruhige Nacht an Bord. Bis zum Anlegen genoss man das reichhaltige Frühstück an Bord und wer noch keine Pfund gewechselt hatte, konnte dies noch an Bord erledigen. Danach konnten wir an Deck die See genießen und schon bald auch in der Ferne Festland ausmachen.
Und wie es sich für das Betreten der Britischen Insel gehört wurde man mit ein „Welcome in Great Briten" begrüßt.
Zunächst ging es entlang des Hadrianswalls einem Bauwerk aus der Römerzeit. Auch wenn nur mehr Mauerreste vorhanden sind, konnte man sich sehr gut die gigantische Anlage mit seinen Steinmauern von mehr als vier Meter vorstellen.
Etwas später überquerten wir die englisch-schottische Grenze und Gretna Green - der weltweit bekannte Heiratsort war unsere nächste Anlaufstelle und  Mittagsrast. Danach ging es ohne Halt durch die Upperlands über die Autobahn in Richtung Glasgow. Im Hotel trafen wir dann auf die letzten Reisegäste, die mit dem Flugzeug die Insel ansteuerten. Viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht, denn heute stand noch die Besichtigung der Stadt Glasgow auf dem Programm. Kompetent und mit schottischen Charme zeigte uns Cathri ihre Stadt in all ihren Facetten, mit ihren Kontrasten und mitten im Aufbruch in eine neue Ära von der Industrie- in eine Dienstleistungsstadt. Wie im Ruhrgebiet und in Mitteldeutschland entstehen neue Medienzentren, elegante kühne Architekturen und restrukturierte Stadtviertel. Seit dem Wandel von einer schmutzigen Stahl- u. Werftenstadt hin zu einer modernen Medienstadt hat sich viel getan. Man hat fast den Eindruck, dass Glasgow wie der Phoenix aus der Asche neu entstanden ist. Es ist schon ein Sprung vom Jugendstil-Zeitalter eines Mackintosh in den Modern Style eines Lord Norman Foster. Dennoch geben sich die historischen Gebäude und die futuristisch anmutenden Stahlbauten entlang des Flusses Clyde fast schon die Hand und stehen harmonisch nebeneinander. Das Highlight unserer Tour war natürlich der Besuch der Kathedrale. Ist sie doch die älteste noch erhaltene gotische Kathedrale des heiligen Mungos, wie er liebevoll von den Glasgowiken genannt wird. Er tat viele Wunder, die an Laternen, auf Wandteppichen, an Fenstern und an Stuckarbeiten zu bewundern waren.
Am Ende konnten wir am Eingangstor der ehrwürdigen Universität viele namhafte Namen lesen, bevor wir zurück zum Hotel fuhren.
Nach dem Abendessen machten sich einige Gäste noch auf, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Andere wollten den Abend ruhig ausklingen lassen, um das heute Erlebte auf sich wirken zu lassen.

3. Tag –Loch Lomond, Glen Coe, Oban, Inverary

Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück wurden schnell Informationen zur Wetterlage für den heutigen Tag eingeholt. Mit Regen war den ganzen Tag zu rechnen. Dennoch wir hatten  Lust auf die schönen Landschaften, geschichtsträchtigen Orten und herrlichen Küsten. In Richtung Nord-Westen verließen wir Glasgow und vorbei an der imposante Erskine-Brigde überquerten wir den Clyde und erreichten nach einigen Meilen den größten Binnensee in Schottland - den Loch Lomond. In Luss mit seinen malerischen Häusern und Gärten machten wir einen Stopp und schlenderten bis zum Hafen. Ausflugsboote schipperten über den See. In der Ferne konnte man das mächtige Bergmassiv des Ben Lomond erkennen. Leider blieb die Spitze in den massigen Wolken verschwunden.
Vorbei an Loch Tulla und Loch Ba ging es dann in das so genannte Tal der Tränen - Glen Coe. Ein schrecklicher Moment in der Geschichte der Schotten war diese blutige Tat im Konflikt zwischen Schotten gegen Schotten. In vielen Balladen und Volksliedern wird an diese verwerfliche Tat und das Ausnutzen der Gastfreundschaft erinnert.
Es war Zeit für Fotos und das Herz der Fotografen schlug trotz des heftigen Windes schneller. Die Entscheidung für die Auswahl der Motive war wahrlich nicht einfach. Alles war im Kasten oder auf der geistigen „Festplatte" gespeichert so dass es nun in Richtung Westküste in die Hafenstadt Oban weitergehen konnte. Der Ort hat Einiges zu bieten: schmucke historische Häuser entlang der Promenade und der Piers - für einen Hafenort nichts Ungewöhnliches. Wenn sich dazu noch eine Whisky-Destillerie und ein Ruine gesellt, die dem Colluseum in Rom gleicht, dann ist das schon etwas Besonderes.
Nach einem Rundgang mit vielen Eindrücken des Ortes machten wir uns auf nach Inverary mit seinem herrlichen Schloss und Gartenanlage. Aber nicht nur das ist im Ort sehenswert. Gebäude im gregorianischen Stil und mit dem Rauputz genannt "Harl". Auch dies konnte bei einem Rundgang entdeckt werden.
Im bekannten Wollgeschäft blieb noch Zeit für einen Kaffee und einige konnten sich einen ersten Überblick über die Verschiedenartigkeit der Muster der Kilts (Tartans) oder zur schottischen Dudelsackmusik verschaffen.
Nun war es Zeit, sich auf den Rückweg nach Glasgow zu machen. In Tarbet schloss sich der Kreis der heutigen Rundreise. Nach dem Abendessen beendete man den Abend noch mit Bier oder einem Whisky um dann ans Koffer packen zu gehen, denn für Morgen war ein Hotelwechsel angesagt.

4. Tag – Stirling Castle, Falkirk Wheel Edradour, Newtonmoore

Nach dem Frühstück und dem Verladen der Koffer führte uns der heutige Tag nach Falkrik zum Falkirk Wheel. Ist sie doch die einzige bisher gebaute Drehhebeanlage für Schiffe auf der Welt. Seit ihrer Fertigstellung im Jahre 2002 überwinden so Schiffe 35 Meter zwischen dem Upland- u. Clyde-Forth-Kanal.
Bereits Fontane begeisterte sich am Blick von Stirling Castle. Von da aus erblickte er die zahlreichen Schlachtfelder und blickte gleichfalls auf die wildschöne Landschaft, die sich hier vor dem Bergmassiv des Cairngorm ausbreitete. Jeder Stein erzählte eine Geschichte - so über die Wichtigkeit des Schlosses und natürlich, dass hier Maria Stuart zur Königin gekrönt wurde. So führte uns der Weg durch die restaurierte Schlossanlage und im Königshof James V. gaben uns Zimmermädchen und der Hofstaat die Ehre ihrer Gesellschaft und in Gesprächen erfuhren wir intime Details des damaligen Hoflebens. Dann schlenderten wir durch die königlichen Gemächer, durch die Küche und die große Halle, in der einst die Taufe von Marias Enkel gefeiert wurde. Ein Markenzeichen für Schottland ist der Whiskey. So darf natürlich auf unserer Reise auch der Besuch einer Destilliere nicht fehlen. Der Besuch führte uns in die kleinste noch existierende Brennerei Schottlands nach Edradour. Hier genossen wir die Köstlichkeiten und erfuhren viel über die Herstellung und Besonderheit des Schottischen Whiskeys. Viele waren so angetan vom Geschmack, dass man sich reichlich mit diesem „Feuerwasser" eindeckte. Nun aber weiter in die eigentlichen Highlands. Auf der Fahrt - Heide soweit das Auge reicht und natürlich umrahmt von Bergen. Mit diesen Eindrücken gepaart mit schottischer Musik im Bus erreichten wir unser Hotel in Newtonmoore. Ein Haus, das an sofort englische Kriminalfilme erinnert. Im Innen wird dies mit seinem etwas in die Zeit gekommen Mobiliar bestätigt und so mancher denkt sofort an Miss Marple oder Edgar Wallace, die gleich um die Ecke kommen müssten.

5. Tag_Fort George, Culloden, Kaldedonischer Kanal von Inverness bis vor Fort William

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer ersten Tagestour in den Highlands.
Wir parkten am gewaltigen Areal des Fort George direkt am Moray Firth, einem noch aktiven Militärstützpunkt und zur "Befriedung" der Hochländer nach der Schlacht von Culloden durch die Engländer errichtet entlang des Great Glen.
Delphine sah nur ein Gast mit Fernglas ausgestattet, dafür fast alle den Dudelsack spielenden Engel in der Garnisonskapelle.
Im Visitor Center Battlefield Culloden nahmen wir unser Mittagessen ein, in Gedenken an die für die Engländer wenig ruhmreiche Schlacht durchstreiften wir den Massenfriedhof aus dem 18. Jahrhundert mit den Grabsteinen der einzelnen Clans.
Über Inverness (der Mündung des Nessflusses), vorbei am Schloss, vor dem uns Flora Mac Donald mit ihrem Hund in Bronze grüßte, starteten wir unsere Rundreise am Kaledonischen Kanal. Nach der ersten Schleusenanlage dort lasen wir schon „Jacobite Cruises", mit einem ihrer Schiffe starteten wir vom Clansman Hotel zur 30 minütigen Überfahrt. Immer Ausschau nach Nessi ging die Zeit sehr schnell vorüber. Keiner war traurig, Nessie nicht gesehen zu haben, denn man wurde mit vielen anderen Fotomotiven entschädigt. Die erlebnisreiche Fahrt ging rasch vorüber und schon gingen wir am romantisch gelegenen Urquart Castle von Bord und durchstreiften die gewaltige Ruine, einstiger Schauplatz von Kämpfen zwischen Clans und Regierungstruppen.
Vom gut erhaltenen Turm war der Ausblick auf das Loch Ness besonders eindrucksvoll.
In Fort Augustus besichtigten wir die fünfstufige Schleusenanlage von Thomas Telford, dem genialen Ingenieur. Zuvor hatten georgianische Soldaten auch hier viele Brücken und Straßenkilometer bauen müssen.
Einen letzten Stopp legten wir noch am Commando Memorial kurz vor Spean Bridge ein und genossen ein letztes Mal den herrlichen Blick in die Berglandschaft. Fast könnte man meinen, man sei in den Tiroler Alpen. Mit diesem Gedanken und das Abendessen schon vor Augen, erreichten wir wieder das Hotel Was für ein herrlicher Tag!

6. Tag – Schäfer, Corgarff Castle im Cairngorm Nationalpark, Braemar, Forth Bridges bei Queensferry, Livingston

Schafe gehören zu Schottland genauso wie der Whiskey und der Dudelsack. Schön wenn man einem Schäfer bei seiner Arbeit und den  Aktion mit Hunden zuzusehen kann: Schafe liefen Slalom, jeder Hund saß exakt auf seiner Position oder versuchte es zumindest, wenn er noch klein war. Den Welpen galt unser Herz, wir konnten sie nach Herzenslust streicheln und dann schoren wir Schafe und gaben Lämmern die Flasche.
Wir hatten ein wunderschönes Erlebnis und so ging es den ganzen Tag weiter: die herrliche Highlandstrecke zum Corgarff Castle mit Fotostopps, das Castle selbst mit Wachräumen, Whiskydestille und tollem Blick, unser Mittagessen im Zentrum Braemar  und weiter in Richtung Edinburgh über die Firth of Forth Bridge, die wir von Queensferry aus nochmals fotografierten.
Nach einem guten Abendessen tat allen die Ruhe gut, denn uns erwartete ein weiterer Höhepunkt am kommenden Tag.

7. Tag – Edinburgh mit Military Tattoo

Wir starteten 9 Uhr und waren pünktlich  am vereinbarten Charlotte Square in der Neustadt. Uschi zeigte uns zunächst die neue Stadt, wo auch Stevenson lebte und schrieb. Danach ging es in die Altstadt. Buntes Treiben an allen Ecken besonders im Mittelteil der Royal Mail, denn derzeit ist Festivalzeit.  Bis auf das Schloss ging es gemeinsam, dann erkundete jeder auf eigenen Faust bis zur Abfahrt ins Hotel. Nach dem Abendessen  fuhren wir voller Vorfreude wieder los.
Am Vormittag wurde schon sehr viel zum Ablauf ubd der ergreifenden Stimmung erzählt. Dieser „Zapfenstreich" seit 1947 hat eine so hohe Qualität, dass die Queen ihn adelte als „Royal Military Tattoo". Wunderschöne stimmige und hochpräzise Inszenierungen für internationale Militärkapellen von Rang und Namen aus Schottland und der ganzen Welt. Gruppen aus Malta, Singapur oder Südafrika beeindruckten nachhaltig und sorgten für Begeisterung. Pünktlich zurück (zuvor hatten wir uns von unserem Fluggast verabschiedet) bereiteten wir uns auf die kommende Abfahrt vor.

8.Tag – Scotts View, Jedburgh, Newcastle

Auf die anmutigen Borders freuten wir uns, hatten wir sie ja auf der Hinreise bereits gestreift. Erster halt mit einer schönen Ausicht ins Tal und auf den River Tweed war der Scotts-View. Einst hielt dort Scotts Pferd auf einem Ausritt. Heute ist es Ziel vieler Touristen aber auch so manchen Liebespaar, die auf den gestifteten Bänken den romantischen Blick genießen. Auch für uns war es ein poetischer Ort, an dem man bei guten Kaffee so manche Erlebnisse der letzten Reisetage Revue passieren lassen konnte.In Jedburgh starteten wir mit dem  Besichtigungs-rundgang der Abteiruine -  auch heute noch ein besonderer Ort mit starker Ausstrahlung und eine Perle der englischen Gotik, am Ufer des Jedflusses malerisch gelegen. So malte William Turner die Szenerie zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Danach war noch Zeit für eine Mittagspause und den Rundgang durch den kleinen Ort.
An der Grenze rollten wir in Gedanken die Fahne ein - dem „Grenzbeamten" in Form eines Dudelsackpfeifers war es heute etwas zu schlechtes Wetter (Wind und manchmal kamen leichte „Abschiedstränen" und so rollten wir über den Platz, der nur von einem Granitstein geziert ist durch Horthumberland nach Newcastle in Richtung Fährhafen, checkten ein und nahmen mit bereits kontinentaler Zeit an Bord unser Abendessen ein, es war wieder sehr gut.

9.Tag Rückfahrt von Holland nach Dresden

Bei etwas unruhigem Seegang legten wir am Sonntag wieder in IJmuiden an und setzten mit gewohntem „Rechtsverkehr" die Heimreise an.

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