Fotogalerie: Flusskreuzfahrt auf der Seine

06.07. – 14.07.2013, 11 Tage Flusskreuzfahrt Frankreich mit Reims – Paris – Rouen – Caudebec–en–Caux – Honfleur – Etretat – Les Andelys – Vernon – Paris


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9 Tage unterwegs auf der Seine mit der MS „Renoir“ 06.-14.07.2013 Von der Weltmetropole Paris aus bis zum Mündungsgebiet des großen französischen Stromes erlebten wir die unterschiedlichen Facetten der Seine - majestätische, burgengekrönte Felsen, liebliche, saftig grüne Landschaften, gemütliche kleine Siedlungen und charaktervolle Städte. Von unserem schwimmenden Hotel aus unternahmen wir per Bus zahlreiche Ausflüge zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Normandie und lernten bei einer Stadtrundfahrt Paris kennen.
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

Reisebericht

Unser Anreisetag
Heute fuhren wir quer durch Deutschland in unserem bequemen Reisebus bis nach Paris. Von Dresden aus sind es immerhin 1050 Kilometer - aber aufgrund der Vielfalt der Landschaft und der interessanten Gegenden war die Fahrt kurzweilig. Wir kamen gegen 19 Uhr am Quai de Grenelle in Paris an - direkt unterhalb des Eiffelturms, und wurden von der Mannschaft der MS „Renoir" sehr nett an Bord willkommen geheißen. Nach dem Bezug der Kabinen stellte sich uns die Mannschaft vor und servierte uns einen leckeren Willkommensdrink. Wir hatten außerdem nach dem Abendessen die Gelegenheit, den Tag bei einem Spaziergang rund um den Eiffelturm angenehm zu beschließen.
Sonntag - unser erster Tag seineabwärts
Um 07:00 Uhr hieß es Leinen los - unser Schiff verließ in einem eleganten Bogen die Weltstadt Paris, mit herrlichen Ausblicken auf die westlichen und nördlichen Vororte. In der ersten von 5 Schleusen - in Suresnes - wurden wir drei Meter hinabgelassen.
Das Frühstücksbüffet ließ keine Wünsche offen, und so gestärkt, konnten wir die herrliche Fahrt über die noch relativ schmale Seine bis Conflans vom sonnigen Deck aus genießen. Nach dem Mittagessen an Bord erwartete uns bereits der Bus zu einem Ausflug zum nahegelegenen Schloss Versailles. Nicht nur das Schloss wurde im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts unzählige Male „kopiert", sondern auch die Gärten dienten als Anregung für viele Schlossgärten im französischen Stil. Wir hatten das besondere Glück, dass heute alle Springbrunnen in Betrieb waren, dazu saß hinter jeder Hecke ein „Orchester" (das heißt, es gab im ganzen Park musikalische Untermalung). Bei fast 30 Grad stellten die Brunnen und die geometrisch angelegten, 6-7 Meter hohen Buchenhecken eine willkommene Erfrischung dar. Unser Schiff fuhr derweil weiter seineabwärts bis Mantes-la-Jolie, einer winzig kleinen Stadt mit riesiger gotischer Kirche, die ein wenig an Notre Dame de Paris erinnert. Die MS „Renoir" legte wieder ab und setzte ihre Fahrt Richtung Vernon fort, das wir gegen halb zehn erreichten. Es dämmerte bereits, und so konnte jeder, der Lust und Laune hatte, noch ein wenig durch die romantischen Straßen der kleinen Stadt bummeln.
Musikalisch wurde der Abend mit Livemusik umrahmt - typisch französisch, mit Akkordeon im Musettestil.
Montag - wir erobern Rouen
Vernon ahoi - am frühen Morgen verließ die MS „Renoir" die Anlegestelle Vernon und fuhr mit uns durch die zahlreichen Flussschleifen bis in die Stadt Rouen, die mit ihren 110.000 Einwohnern die größte Stadt des Départements Seine-Maritime ist. Rouen hat viel Interessantes und Sehenswertes zu bieten, wie wir während des nachmittäglichen Rundgangs feststellen konnten. Zunächst bestaunten wir die mächtige gotische Kathedrale Notre Dame, die uns mit ihren imposanten Türmen und ihren extrem hohen und schmalen Kirchenschiffen in den Bann zog. Bei strahlendem Sonnenschein spazierten wir durch die fachwerkgesäumten kleinen Straßen, machten Halt im schattigen Areal des außergewöhnlich anmutenden Beinhauses aus der Zeit der großen Epidemien, schlenderten durch die schöne Einkaufsmeile mit dem Uhrturm und beschlossen den geführten Rundgang mit einer Besichtigung des Platzes, an dem einst Frankreichs Nationalheldin Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen sterben musste. Dort steht heute u.a. eine von der Form her sehr wagemutige Kirche, die Historisches (Fenster) mit moderner Architektur verbindet. Anschließend konnte Jeder noch nach Lust und Laune weiter durch die Stadt bummeln oder sich auf unserem Schiff erst einmal von der Hitze erholen. Nach dem Abendessen nutzten viele Gäste die Gelegenheit, ein ganz besonderes, nur in den Sommermonaten stattfindendes Spektakels zu erleben - einer Licht- und Tonshow, bei der nach Einbruch der Dunkelheit die riesige Hauptfassade der Kathedrale als Projektionsfläche dient. In den schönsten Farben und untermalt von passenden Geräuschen und zauberhafter Musik wurden in einer knappen halben Stunde die Geschichte Jeanne d'Arcs sowie berühmte Gemälde des impressionistischen Meisters Claude Monet dargestellt und brachten uns zum Staunen. Erst um Mitternacht kehrten wir von unserer nächtlichen Tour zurück und waren begeistert!
Dienstag - Fluss mit Gezeiten und Entdeckung einer romantischen Ruine
Während wir uns am wie immer reichlich gedeckten Frühstücksbüffet einen leckeren Start in den Tag gönnten, legte unser Schiff von Rouen ab. Etwa auf der Höhe von Rouen präsentiert sich uns die Seine mit ihrer „Meeresseite". Nicht nur dass der Fluss jetzt eine beachtliche Breite erreicht - hier spürt man bereits die Gezeiten ganz deutlich, sowohl an der enormen Veränderung des Wasserstandes als auch an der gezeitengesteuerten Änderung ihrer Fließrichtung. Vorbei an grünen Landschaften, zahlreicher werdenden Industriestandorten und majestätischen Schlössern und Landsitzen führte uns unsere Fahrt bis nach Caudebec-en-Caux, das wir mittags erreichten. Noch bis in die 50er Jahre, bevor die Seine durch Ausbaggern für Hochseeschiffe bis Rouen schiffbar gemacht wurde, gab es hier mit großer Regelmäßigkeit die berühmt-berüchtigte Gezeitenwelle Mascaret, die schon mal fünf bis sieben Meter erreichen konnte und so manches Opfer forderte. Diese gefährlichen Zeiten sind vorbei - der Ort ist beschaulich und wird in Sichtweite von der imposanten Pont de Brotonne überspannt, die mit ihren 1280 Metern 50 Meter über dem Seineniveau aufgehängt ist. Am Nachmittag unternahmen wir eine Fahrt im Tal der Abteien, das seit dem frühen Mittelalter ein geistig-religiöses Zentrum Frankreichs war. Wir fuhren zur - laut Victor Hugo - schönsten Ruine Frankreichs, der des Benediktinerklosters Jumièges, in der sich auf wunderschöne Art Romanik und Gotik miteinander zu einem bemerkenswerten Ganzen vereinen. Der großzügige Park mit seinen schattenspendenden alten Bäumen lud zum Verweilen ein und lenkte immer wieder unsere Blicke zu den weißen Mauern der alten Abtei mit ihren 46 Meter hohen Türmen. Wieder zurück in Caudebec-en-Caux, besichtigten wir das auffälligste Bauwerk der Stadt - die Kirche, die zur Zeit der Spätgotik an der Schwelle zur Renaissance errichtet wurde und deren Steinmetzarbeiten so fein ausgeführt sind, dass sie tatsächlich an Klöppelspitze erinnern. Nach diesem interessanten Nachmittag erholten wir uns an Bord und ließen uns das Abendessen (besonders das Dessert - mit Orangeneis gefüllte Crèpes -) schmecken. Gegen acht  legte die MS „Renoir" ab und nahm das letzte Stück unserer Fahrt seineabwärts in Angriff. Vom Deck aus genossen wir die abendliche Kühle und die Abendstimmung auf dem Fluss. Gegen elf machten wir in Honfleur, der nördlichsten Station unserer Kreuzfahrt, fest.
Mittwoch - Hafenidylle und elegante Felsformationen
Der Tag begann für uns mit einem leckeren Frühstücksbüffet, und gleich danach starteten wir einen kleinen gemeinsamen Rundgang in dem zauberhaften farbenfrohen Hafenstädtchen Honfleur. Besonders der Alte Hafen mit den bilderbuchhaften schiefergedeckten Häusern begeisterte uns. Auch die über 500 Jahre alte hölzerne Kirche Sainte Catherine war für uns sehr beeindruckend. Gerne nutzten wir die Gelegenheit, noch 1-2 Stunden individuell durch die hübschen, gemütlichen Straßen von Honfleur zu bummeln und in den geschmackvoll eingerichteten Boutiquen typische Souvenirs für uns sowie nette Mitbringsel für die Zuhausegebliebenen zu erstehen. Auswahl gibt es genug: Cidre, Calvados, Karamellcreme und Karamellbonbons, Tassen mit normannischen Motiven und vieles mehr. Nach dem Mittagessen an Bord startete unsere Tour nach Etretat, und der erste Höhepunkt war, dass wir mit dem Bus über die riesige, mehr als 2 km lange Pont de Normandie fuhren. Was für ein toller Ausblick auf die Mündung der Seine und auf die Raffinerien und Hafenanlagen von Le Havre! Gegen drei erreichten wir die Kreideküste der Normandie. Wir spazierten gemeinsam durch Etretat vorbei an schönen Gärten, rietgedeckten Häusern und eleganten Villen und kamen schließlich am Strand von Etretat an, der mit Millionen kleiner abgeschliffener Kiesel bedeckt ist. Dort erhielt jeder von uns die Normandietaufe, traditionell mit einem guten Schluck 15 Jahre alten Calvados. Vom Strand aus hat man bereits einen tollen Blick auf die bizarren Felsenformationen, aber einige von uns nahmen bei der „steifen Brise" den Aufstieg zum 70 Meter hohen Falaise d'Aval in Angriff und betrachteten das ganze Panorama noch mal von oben. Einfach toll! Auf dem Weg zurück erfuhren wir vieles über das Leben in Frankreich, über Werte und Gewohnheiten der Franzosen. Wieder zurück in Honfleur, hatten wir nochmals die Möglichkeit, ein wenig spazieren zu gehen, bevor wir - wie jeden Abend - ein leckeres Dreigangmenü serviert bekamen. Nach dem Abendessen präsentierte sich uns eine normannische Folkloregruppe mit traditionellen Tänzen. Eindrucksvoll war schließlich auch das nächtliche Auslaufen aus dem Hafen von Honfleur.
Donnerstag - Sturm auf eine mittelalterliche Festung
Unser Schiff ist die ganze Nacht hindurch wieder seineaufwärts gefahren, und so erreichten wir kurz vor Mittag Les Andelys, wo die MS „Renoir" festmachte. Hoch über den Ort thront die stolze Festung Châteu Gaillard, die Ziel unseres nachmittäglichen Ausfluges war. Sie wurde Ende des 12. Jahrhunderts im Auftrag von Richard Löwenherz gebaut, bereits nach wenigen Jahren durch die Truppen des französischen Königs belagert und eingenommen und in der Zeit Heinrichs IV. teilweise abgebaut und verfiel. Heute präsentiert sie sich uns Besuchern als herrlich gelegene Ruine. Auch das Städtchen Les Andelys ist ein Kleinod, welches wir am Nachmittag in der Zeit bis zum Ablegen des Schiffes für uns entdeckten. Am frühen Abend nahm die MS „Renoir" schließlich Kurs auf Vernon, den Ausgangspunkt unseres morgigen Ausfluges. Am Abend hatte die Mannschaft für uns etwas ganz Besonderes vorbereitet: ein Kulturprogramm, bei dem wir die Damen und Herren von Service und Rezeption mal von ihrer künstlerischen Seite kennenlernten. Das machte uns sehr viel Spaß! Diese Nacht blieb die MS „Renoir" in Vernon.
Freitag - Besuch bei Monet und Einzug in Paris mit Dinner
Nachdem wir uns nach Herzenslust am Frühstücksbüffet für den heutigen Tag gestärkt hatten, fuhren wir wieder bei sonnigem Wetter ins nahegelegene Giverny. Dieser idyllisch gelegene Ort verdankt seine Berühmtheit dem impressionistischen Maler Claude Monet, der hier 26 Jahre seines Lebens verbrachte und dabei an die 500 farbenfrohe Bilder schuf. Hauptmotiv war sein wunderschöner Garten und natürlich der Seerosenteich mit der berühmten grünen Bogenbrücke. Wir hatten Zeit, das Anwesen des Malers zu besichtigen und uns an den vielen farbenprächtigen Pflanzungen zu erfreuen. Zur Mittagszeit kehrten wir zurück zum Schiff, das mittlerweile wiederum einige Kilometer Richtung Paris zurückgelegt hatte und uns in Mantes-La-Jolie erwartete. Nach dem Mittagessen machten es sich die meisten von uns auf dem Sonnendeck bequem und ließen die liebliche Landschaft der Seineufer an sich vorüberziehen. Bald wurden die Ortschaften wieder zahlreicher und die Bauwerke mondäner - wir näherten uns dem Speckgürtel der französischen Hauptstadt, die wir am Abend erreichten. Pünktlich zu unserer Einfahrt in die Seinemetropole empfing uns der Kommandant unseres Schiffes, um mit uns auf die gelungene Kreuzfahrt anzustoßen. Im Anschluss bekamen wir ein wahrhaftiges Festmahl, das Kapitäns-Dinner serviert. Nun hat auch der Letzte von uns verinnerlicht, dass Frankreich das Land der Gourmets ist. Spektakulär war auch die nächtliche Seinefahrt, bei der wir Paris komplett durchquerten. Dies machte uns bereits neugierig auf unsere Stadtrundfahrt, die uns morgen erwartete.
Samstag - Paris pur
Heute morgen erwartete uns Michael, unser Stadtexperte, zu einer dreistündigen Rundfahrt durch die französische Hauptstadt. Mit Humor und Witz präsentierte uns unser „Wahlpariser" die großen Sehenswürdigkeiten der Metropole. So bestaunten wir die mächtige Kathedrale Notre-Dame, den Louvre, die berühmten Champs-Elysées, die goldene Kuppel des Invalidendoms, das beeindruckende Pantheon unser Weg führte uns durch die boutiquenreichen Viertel der Modemacher und Schmuckdesigner, durch das quirlige Studentenviertel Quartier Latin und das elegante Boulevard der Opera Garnier. Sehr erfrischend war unser Spaziergang durch den schönsten und berühmtesten Park von Paris, den Jardin du Luxembourg. Darin hatten wir viele Gelegenheiten zum Fotografieren, nicht zuletzt diente das hübsche Palais de Luxembourg mit seinen geometrisch angelegten Gärten als graziler Hintergrund. Einige Gäste bestaunten Paris anschließend aus der Perspektive des etwa 200 Meter hohen Tour Montparnasse von oben, während andere in den Galeries Lafayette auf Souvenir- und Kleiderjagd gingen. Zurück in Bercy auf der MS „Renoir", erwartete uns das Restaurant wiederum zu einem leckeren Mittagessen. So gestärkt, erkundeten wir am Nachmittag das ehemalige Künstlerviertel Montmartre. Der Weg dahin führte uns über zwei berühmte Plätze von Paris, die jeweils ein großartiges Denkmal in ihrer Mitte haben - den Place de la Bastille und den Place de la République. Der Hausberg von Paris war bereits von weitem durch die auffällige Silhouette der Kirche Sacré-Coeur zu erkennen. Wir folgten den vielen Menschen, die an diesem sonnigen Samstagnachmittag den Weg nach oben gingen, nahmen aber der Einfachheit halber die Standseilbahn. Jeder von uns bummelte individuell über den Malerplatz, Place du Tertre, einige Gäste frönten dem Hobby vieler Franzosen - im Café sitzen und bei einem Glas Rosé Leute beobachten, und natürlich nahmen wir die Möglichkeit wahr, eine der berühmtesten Wallfahrtskirchen des Landes einmal von innen zu besichtigen. Auf der Rückfahrt zum Schiff sahen wir sehr viele Menschen auf den Straßen - Zeichen des morgigen Nationalfeiertages. Unser Küchenchef bereitete uns heute noch einmal ein besonders leckeres Abendessen, und im Anschluss bedankten sich die Passagiere nochmals bei der gesamten Mannschaft für deren Arbeit, die unsere gelungene Kreuzfahrt erst einmal möglich gemacht hatte. Da wir die Nacht am Quai de Grenelle einen Liegeplatz hatten, hieß das noch einmal die Stadt zu durchqueren, quasi als abschließende Lichterfahrt. Das gefiel uns natürlich sehr, noch dazu, weil das Ganze von live gesungenen und akkordeonbegleiteten französischen Chansons untermalt wurde. Es war wahrhaft ein krönender Abschluss unserer Reise. Gegen Mitternacht erreichten wir den Quai de Grenelle und ruhten uns von diesem schönen und interessanten Abschlusstag aus.
Sonntag -  Schiff ahoi und Aufbruch in die Heimat
Heute nun hieß es Abschiednehmen von Frankreich, von der Seine, von Paris - nicht ohne einen Hauch von Wehmut, aber trotzdem voller Vorfreude auf Zuhause machten wir uns auf die Fahrt, die uns wiederum durch Ostfrankreich und einen großen Teil Deutschlands führte, heim zu unseren Lieben.

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