Fotogalerie: Rundreise Balkan – Von Serbien bis Mazedonien

05.09. – 18.09.2013, 14 Tage Rundreise Serbien – Bosnien und Herzegowina – Kroatien – Montenegro – Albanien – Nordmazedonien mit Belgrad – Novi Sad – Sarajevo – Dubrovnik – Tirana – Ohrid – Skopje – Nis


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Belgrad, Sarajevo und Tirana; eine unberührte Natur am Fluss Neretva- diese Reise zu den Edelsteinen des Balkans brachte unserer Reisegruppe unvergessliche Erlebnisse. Kulinarisch wurden wir in den hiesigen Restaurants mit der schmackhaften Küche bekannt gemacht und verwöhnt.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Die große Reise beginnt– Flug nach Belgrad

5.9.2013. Sanfter Nebel hat sich auf die Rollbahnen des Dresdner Flughafens gelegt, die Sonne ist aber sehr aktiv und vertreibt den Dunst als wir pünktlich starten. Ein leichter Druck in den weichen Sitzen- und schon heben wir ab. Uns umgibt ein strahlend blauer Himmel, unter uns verschwinden langsam die Gebäude und werden spielzeugklein. Am Horizont sind nur wenige Wölkchen zu sehen, eine knappe Stunde später landen wir zum Zwischenstopp in Frankfurt. Hier können wir auch die Gäste begrüßen die in Berlin und Leipzig gestartet sind. Unsere nun vereinte Reisegruppe findet im Flugzeug nach Belgrad ihre Plätze, wir überqueren bei unserem Flug die Alpen, schön sind die schneebedeckten Gipfel des Gebirges anzuschauen. Dann wird das Land zusehends flacher, ein Fluss schlängelt sich unter uns dahin, es ist die Donau und bald schon setzen wir zum Landeanflug an; pünktlich kurz nach eins setzen wir auf. Nun sind die obligatorischen Kontrollen zu bewältigen, es geht aber schnell und als wir unser Gepäck vom Band genommen haben und dem Ausgang zustreben, werden wir dort schon von Bogdanka, unserer örtlichen Reiseleiterin, in Empfang genommen. Sie wird uns die nächsten zwei Wochen auf dieser Reise begleiten und nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel, geht es heute damit schon los.

Entdeckungen in der Serbischen Hauptstadt

Belgrad, dass heißt ins deutsche übersetzt: Weiße Burg; sie der einstige Ursprung dieser Stadt und hoch über dem Flussufer gelegen. Heute ist Belgrad eine moderne Stadt, manchmal etwas laut aber an den schönen Ecken Sehens- und Besuchens wert.
Bei einer Panoramafahrt lernen wir erst einmal den moderneren Teil der Stadt kennen. Vorbei am Haus der Blumen, Titos letzter Ruhestätte, gelangen wir ins Villenviertel und später am Fußballstation des Traditionsvereins „Roter Stern" entlang, zur direkten Innenstadt. Schon von Weitem  ist die mächtige Kuppel der Savekirche zu sehen, es ist die zweitgrößte orthodoxe Kirche, im Inneren immer noch eine Baustelle; aber schon heute wird eins offenbar: die Ausmaße sind gigantisch und ein Gottesdienst wird hier ein besonderes Erlebnis sein.
Dann gelangen wir durch die quirlige Innenstadt zur Festung Kalemegdan. Wenige Meter von der Hauptstraße entfernt umgibt den Besucher eine angenehme Ruhe. Bogdanka entführt uns nun in vergangene Jahrhunderte; die Stadt hat schon immer unruhige Zeiten gehabt und verschiedene Herrscher mussten sich gegen zahlreiche Feinde schützen. Die mächtigen Mauern der Festung erzählen uns diese Geschichte. Zum Abschluss der Festungsführung stehen wir noch am Aussichtspunkt von dem man eine phantastischen Blick weit ins Land genießt und direkt zu unseren Füßen ist der Zusammenfluss der beiden Flüsse Save und Donau zu sehen.
Über die belebte Fußgängerzone gelangen wir ins Bohémeviertel von Belgrad; hier ist es besonders urig, die Sonne ist untergegangen und wir genießen bei Kerzenschein und typischer Musik ein romantisches Diner.
Damit beschließen wir den ersten Tag, er war anstrengend aber auch schon reich an Höhepunkten; der Schlaf in den weichen Betten bringt uns Erholung für den nächsten Tag der eine weitere große Attraktion dieser Reise bringen wird.

Rundfahrt durch die Vojvodina

6.9.2013. Ein erster Blick aus dem Fenster zeigt mir einen strahlend blauen Himmel den kein Wölkchen trübt. Als wir dann nach dem kräftigenden Frühstück unterwegs sind, lacht die Sonne; uns steht ein prächtiger Spätsommertag bevor.
Nachdem wir den Großstadtverkehr von Belgrad hinter uns gelassen haben, sind wir bald im ländlichen Bereich unterwegs. Es ist ein sehr fruchtbares Gebiet und wird als Vojvodina bezeichnet; es waren einst die Donauschwaben die das Land urbar gemacht haben, und es ist bis zum heutigen Tag die Kornkammer Serbiens geblieben. Vieles ist schon abgeerntet, nur der Mais wartet noch darauf, gelb und welk sind die Pflanzen.
Unser erstes Ziel für heute ist Novi Sad- der Hauptort der Vojvodina. Nach einer kleinen Rundfahrt langen wir im historischen Zentrum an. Hier ist alles geprägt von der Habsburger Architektur; Bogdanka zeigt uns die schönsten Ecken dieser malerischen Stadt und im Anschluss gönnen wir uns noch ein Stündchen für eigene Erkundungen und ein Mittagessen in einem der zahlreiche Restaurants an frischer Luft.
Dann wandeln wir wieder auf den Pfaden einer unruhigen Geschichte, wir fahren hinauf zur Festung Petrovaradin. Wir erfahren vieles aus vergangenen Zeiten, staunen über die alten Festungsmauern und haben von hier oben einen phantastischen Ausblick auf die Donau und das gegenüberliegende Novi Sad.
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region ist der Weinanbau. Nur wenige Kilometer weiter im Ort Sremski Karlovci besuchen wir einen Winzer. Bevor wir uns aber mit den edlen Tropfen beschäftigen, schauen wir in dem äußerst interessanten Bienenmuseum vorbei. Sehr anschaulich werden wir hier mit dem Leben dieser fleißigen Insekten vertraut gemacht.
Wenig später findet sich unsere Reisegruppe im Garten wieder; an langen Tischen werden uns nun die verschiedenen Weine der Region kredenzt; Bogdanka hat einiges zu erzählen und an frischer Luft und bei angenehmen Temperaturen vergeht dabei die Zeit wie im Flug.
Später bummeln wir dann noch durch den Ort Sremski Karlovci selbst; dabei sehen wir die schönen Barockbauten und bestaunen in der orthodoxen Kirche die Ikonenwand.
Wir bleiben auf den Spuren der hiesigen Religion; nach wenigen Kilometern erreichen wir das Kloster Krušedol. Durch das rote Eingangsportal hindurch gelangen wir bald ins Kloster selbst. Hier fallen sofort die gepflegten Grünanlagen auf, überall erfreut üppiger Blumenschmuck das Auge. Es ist nun kurz vor fünf, die Glocken rufen die Gläubigen zum Gebet. Bald dringen fromme Gesänge aus dem Inneren des Gotteshauses und wir werden gefangengenommen von einer feierlichen Stimmung. Wer möchte kann an diesem Gottesdienst teilnehmen, in dieser schönen Kirche wird man sofort von dieser besonderen Atmosphäre eigenommen, übrigens, die Gebete in der orthodoxen Kirche finden immer im Stehen statt.
Langsam neigt sich die Sonne dem Horizont zu, durch ländliches Gebiet mit viel Landwirtschaft fahren wir dem letzten Höhepunkt des Tages entgegen- wir besuchen im Dorf Maradik einen Bauernhof und werden hier auch unser Abendessen haben. Am Eingang haben sich schon drei Musiker versammelt und emfpfangen uns mit den typischen Weisen der Region. Wir werden mit einem Glas Schnaps begrüßt und schauen uns zunächst die Wohn-Schlaf- und Arbeitsräume des Gutes an. Vieles stammt aus uralten Zeiten und weckt beim Besucher so manch nostalgisches Gefühl.
Dann wird für unsere Gruppe der Tisch gedeckt; zuerst gibt es einen Teller mit Wurst und kaltem Fleisch und als Hauptgang kommen dampfende Schüsseln auf den Tisch. Darin befindet sich würziger Gulasch dem bald gut zugesprochen wird, doch leer werden die Schüsseln nie- schnell füllen unsere Gastgeber nach. Ein gutes Glas Rotwein, die schöne wenn auch unbekannte Musik und ein lauer Abend- das ist der Hochgenuss auf den wir uns einlassen, ein besonderer Reiz geht von allem aus. Zum Abschluss gibt es noch warme Krapfen mit Marmelade.
Die Sonne ist nun schon längst untergegangen und mit diesen schönen Impressionen treten wir die Reise zurück zum Hotel an. Bis zum Bus werden wir noch von den Musikanten begleitet. Nach einem herzlichen Abschied von unseren netten Gasgebern starten wir und kommen eine gute Stunde später in Belgrad an, hier beschließen wir nun endgültig diesen schönen Tag.

Topola und Oplenac– auf den Spuren serbischer Geschichte

7.9.2013. Nun hat sich der Sommer noch einmal zur Hochform aufgeschwungen. Wir verlassen unser Hotel und Belgrad in südlicher Richtung um neuen und interessanten Ereignissen entgegenzufahren.
Bald haben wir den Trubel der Großstadt hinter uns gelassen, auch hier säumen reife Maisfelder unseren Weg. Vor uns taucht ein Hügel auf, dessen Spitze ziert eine Kuppel. Es ist der obere Teil der Georgskirche und Teil des Komplexes den wir nun besuchen werden.
Wir sind in Topola angekommen; ein Fußweg führt uns durch lichten Wald hindurch zur Spitze des Berges. Dann langen wir oben am mächtigen Kuppelbau der Kirche an. Hier tauchen wir nun ein in eine uns fremde Welt; das Innere des Gotteshauses ist komplett mit Mosaiken ausgelegt, sie haben religiöse und nationale Bezüge. Es sind beeindruckende Kunstwerke die in dieser Form nur die orthodoxen Kirchen aufweisen können. Hier oben und unten in der Krypta haben die wichtigsten Vertreter des serbischen Königshauses und der Dynastie Kardordevic ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Serbische und Jugoslawische Geschichte erschließen wir uns im Museum welches wir im Anschluss besuchen; Bogdanka übersetzt uns auch hier, und wieder etwas klüger geworden, verlassen wir den Komplex und fahren nach Orešac zum Mittagessen.
Etwas abenteuerlich ist der Weg dorthin schon, unser Bus hat etwas Mühe aber wir gelangen dennoch zum Restaurant welches malerischer nicht liegen kann. Es ist nur ein kleines Dorf welches auf einem Hügel liegt; von hier hat man einen schönen Blick weit ins Land, es sind ringsum die Erhebungen eines sanften Mittelgebirges zu sehen.
An diesem pittoresken Ort werden wir erneut mit den Spezialitäten der Region verwöhnt, dazu herrscht eine himmlische Ruhe und irgendwie ist hier auch die Zeit stehen geblieben. Alles ist verträumt, dieser sonnige und warme Sommernachmittag wird uns dann auch noch lange im Gedächtnis bleiben.
Doch unser Weg ist noch weit, wir können nicht hier bleiben und schweren Herzens verabschieden wir uns vom gastlichen Haus; drei Musikanten geben uns noch ein Ständchen als wir hinunter zum Bus gehen.
Dann sind wir noch gute drei Stunden unterwegs. Die Fahrt führt uns nun durch Zentralserbien welches auch von der Landwirtschaft geprägt ist. Wir durchfahren kleinere Ortschaften, dann, am Rudnik- Gebirge vorbei, erreichen wir eine Schlucht und als die Sonne sich schon ihrem Untergang zuneigt, langen wir an unserem heutigen Ziel an. Es ist der bekannte serbische Kurort Vrnjacka Banja, im Hotel „Solaris" werden wir nun für eine Nacht Quartier nehmen.
Der Tag klingt aus bei einem kleinem Spaziergang auf der schönen Promenade des Ortes.

Im Reich der goldenen Kiefer– das Zlatiborgebirge

8.9.2013. Wieder lacht uns die Sonne als wir von Vrnjacka Banja unterwegs sind in Richtung des Ortes Kraljevo. Hier am Stadtrand versteckt sich ein weiteres Kleinod der Region: das Kloster Žica. Schon von weitem strahlt es uns in seiner markanten roten Farbe entgegen und mit Bogdanka, unserer kompetenten Führerin, tauchen wir nun erneut ein in eine uns wenig bekannte Welt. Hier sind auch die Gläubigen der Region unterwegs, sie beten und unterhalten sich und wir sind mittendrin, es ist ein schönes Gefühl einmal für kurze Zeit daran teilhaben zu dürfen.
Dann geht die Fahrt entlang der Westlichen Morava weiter, an einem malerischen See legen wir eine Rast ein, dann gelangen wir durch eine Schlucht. Am Ort Ušice vorbei, erreichen wir bald gebirgiges Land; wir sind im Zlatiborgebirge angekommen. Hier gedeiht eine besondere Kiefer die Goldföhre genannt wird, ins Serbische übersetzt heißt sie Zlatibor.
Über eine Serpentinenstraße gelangen wir hinauf; wenige Häuser haben sich in dieser unberührten Gegend verloren. Am Ende der Straße haben wir auch unser Ziel erreicht: Sirogojno. Hier ist ein Ethnodorf durch fleißige Hände aufgebaut worden; zunächst stärken wir uns aber, ein reichhaltiges Buffet wurde für uns aufgebaut und bei strahlendem Sonnenschein genießen wir das Mahl an frischer Luft.
Dann beginnt die Besichtigung; wir werden von einer Führerin begleitet und drehen dabei die Zeit um Jahrhunderte zurück. Das Leben in den einfachen Holzhäusern war schwer, exotisch auch die Sitten und Gebräuche der Menschen, bekannt aber die Gewerke die hier ausgeführt wurden. Jeder Meter den wir dabei vorankommen gestattet uns wundervolle Blicke in die Berge die uns umgeben, und als wir dann wieder im Bus unterwegs sind, setzen sich diese schönen Impressionen fort.
Bald langen wir im Ort Zlatibor an; der sonnige und warme Nachmittag lädt zu einem Spaziergang ein und am Abend, nachdem die Sonne untergegangen ist, lohnt sich der Besuch eines Restaurants am See in dem sich die Lichter dieses munteren Ortes widerspiegeln.

Eisenbahnromantik auf dem Balkan und Fahrt nach Sarajevo

9.9.2013. Heute hat sich der Himmel etwas umwölkt. Das stört unseren Tatendrang aber nicht, bald sind wir unterwegs einem besonderen Ereignis entgegenzufahren. Mitten in dieser pittoresken Bergwelt gibt es eine Museumsbahn, es ist die Šarganska Osmica oder Šargan Acht. Ihren Namen verdankt sie weil die Gleisführung in Form der Zahl 8 angelegt wurde.
Unsere Gruppe hat in dem für uns reservierten Wagen Platz genommen; pünktlich halb elf ertönt ein Pfiff und die Fahrt beginnt. Auch hier haben wir die Zeit mindestens ein Jahrhundert zurückgedreht, die Ausstattung der Wagen ist historisch, die Bahnhöfe an denen wir vorbeikommen liebevoll ausgestaltet.
Durch zahlreiche Tunnels und über einige Brücken gelangen wir zum Endpunkt der Strecke, hier wird die Lok umgespannt und nun geht die romantische Fahrt zurück. Bei der Abfahrt legen wir zahlreiche Pausen für die Fotofreunde ein und so manch schönes Bild wird geschossen von der Bahn und dem grandiosen Gebirge welches uns umgibt.
Leider vergeht auch hier die Zeit sehr schnell, am zeitigen Nachmittag sind wir dann schon unterwegs einem neuen Höhepunkt der Reise entgegenzueilen.
Zunächst müssen wir aber Grenzformalitäten erledigen. Wir erreichen auf dieser Reise ein neues Land: Bosnien- Herzegowina. Alles geht recht schnell und bald sind wir auf dem Weg nach Višegrad. Die Straße senkt sich ab und bald kommen wir an den Fluss Drina. Hier, an der historischen Brücke die den Fluss überspannt, siedelte der bekannte Schriftsteller Ivo Andric den Roman „Die Brücke über die Drina" an. Dieses osmanische Bauwerk zählt nun schon seit Jahren zum Weltkulturerbe, und als wir hier anlangen, sind gerade Renovierungsarbeiten im Gange. Jeder der dieses wunderbare Buch gelesen hat, erlebt die Brücke nun im Original und ist erstaunt welch genauer Schilderer der Schriftsteller war. Beim Bummel darüber sehen wir auch die Berge und das schöne Umland und werfen schließlich noch einen Blick auf die Stadt Višegrad.
Nach diesem Besuch führt uns nun der Weg durch die romantische Drinaschlucht, vom Bus aus gelingt so manch schönes Foto.
Noch haben wir einige Kilometer vor uns, doch die Zeit vergeht wie im Flug und bald machen sich die ersten Häuser von Sarajevo bemerkbar. Wir umrunden schon einmal die Altstadt, sehen die zahlreichen Minarette und gelangen zu unserem Hotel im Zentrum der Stadt.
Wir treffen uns dann ein Stunde später wieder, unser Bummel führt uns nun durch das Morgenland zu unserem Restaurant in dem wir heute Abend einmal bosnische Spezialitäten genießen können.

Sarajevo

10.9.2013. Nach einem nächtlichen Guss lacht uns heute wieder die Sonne. Unsere Reisegruppe wird vom Stadtführer Wanja in Empfang genommen, ein junger Mann der aber mit profundem Wissen aufwarten kann.
Wir starten am Hotel, unser Weg führt uns zunächst zur serbisch- orthodoxen Kirche. Im Inneren sind noch kleinere Bauarbeiten im Gang, aber die Pracht können wir dennoch ungestört genießen. Dann führt uns der Weg zur Fußgängerzone auf welcher schon zu diesem frühen Zeitpunkt ein munteres Treiben herrscht. Wir gelangen zur römisch- katholischen Kathedrale und werfen auch hier einen Blick hinein.
Dieser Teil der Stadt entstand unter den Habsburgern, doch bald gelangen wir an die Grenze zwischen Abend- und Morgenland. In einer Seitenstraße liegt die Synagoge die wir uns von außen anschauen und in wenigen Schritten haben wir den Islam erreicht indem wir in den osmanischen Teil von Sarajevo überwechseln. Spitz ragen hier die Minarette in den blauen Himmel; vor der Moschee haben sich einige muslimische Mädchen eingefunden die sich in ihrer farbenfrohen Bekleidungen munter unterhalten und dabei ihr Frühstück verzehren- ein ganz friedliches Bild welches so gar nicht in die Vorstellungen mancher Menschen von dieser Religion passen mag, hier werden wir eines Besseren belehrt!
Dann sind wir endgültig im Bašcaršija angelangt, es ist das osmanische Viertel mit seinen Händlern, den typische Kaffeehäusern und den Handwerkern denen wir von den Gassen aus bei  der Arbeit zusehen können.
Dann überqueren wir den Fluss Miljacka und sehen von hier die wieder schön entstandene Fassade des Alten Rathauses, welches später die Bibliothek wurde. Im letzten Krieg bombardiert und ausgebrannt, habe ich das schöne Gebäude vor Jahren noch als Ruine kennengelernt und freue mich nun besonders dieses Schmuckstück im alten neuen Glanz erstrahlen zu sehen!
Dann führt uns der Weg noch zum Platz auf dem 1914 das österreichische Thronfolgerpaar Franz- Ferdinand und seine Frau Sophie erschossen wurden. Dieses Attentat nahm man seinerzeit zum Anlass den ersten großen Weltenbrand auszulösen der dann Millionen Menschen in den Tod schicken sollte. Etwas beklommen wird dem Besucher zumute wenn er an diesem Ort steht.
Mit diesem letzten interessanten Punkt endet die Führung unweit unseres Hotels. Von hier hat nun jeder genügend Freizeit sich diese wundervolle Stadt individuell zu erschließen, ein typisches Mittagessen zu genießen und überhaupt eine schöne Zeit zu haben.
Um die Mittagszeit ruft der Muezzin die gläubigen Moslems zum Gebet, ein Ritual welches fünfmal am Tag befolgt werden sollte.
Gegen sechs hat sich unsere Reisegruppe wieder komplett versammelt, wir haben nur wenige Meter zu laufen um erneut in einem schönen Restaurant das typische Flair und die leckeren regionalen Speisen genießen zu können.

Über die Neretvaschlucht nach Mostar, durch die Herzegowina nach Trebinje

11.9.2013. Ein Trommeln auf das Fensterbrett weckt mich aus meinen Träumen, Petrus hat über Nacht seine gute Laune verloren und lässt es stark regnen.
Als wir dann Sarajevo verlassen, zeigen sich aber schon die ersten Wolkenlücken und wenig später kommt die Sonne heraus.
Schön ist die Fahrt durch das unberührte Land, kleinere Ortschaften wechseln einander mit Wäldern ab die sich an den Bergflanken empor ziehen.
Unser erstes Ziel für heute heißt Jablanica. Hier fand im 2. Weltkrieg die berühmte Schlacht an der Neretva statt, ein Film wurde gedreht und wir sehen noch einige Überbleibsel aus dieser Zeit. Eine alte Lok mit Waggon ist zusehen, Teil eines Partisanenzuges und im Fluss liegt bis zum heutigen Tag eine eiserne Brücke die damals gesprengt wurde.
Dann führt uns die Fahrt weiter durch die wildromantische Neretvaschlucht, steil steigen die Berge vom Wasser auf durch welche sich der grüne Fluss schlängelt.
Dann treten die schroffen Berge zurück, der Blick wird frei und wir fahren hinein in einen gigantischen Kessel der von hohen Bergen umgeben ist. Hier liegt die Stadt Mostar die wir nun besuchen werden.
Am Parkplatz neben der Franziskanerkirche werden wir schon vom Stadtführer Faruk erwartet. Er bringt uns nun durch die schmalen Gassen dieser einmaligen Stadt die vom Abend- und dem Morgenland gleichermaßen geprägt ist.
Der Weg führt uns bald über die Alte Brücke, altes und neues Denkmal aus osmanischer Zeit. Mit einem Bogen überspannt dieses Bauwerk die Neretva und vom gegenüberliegenden Ufer ergeben sich phantastische Fotomotive. An diesem Nachmittag sind an diesem Ort alle Sprachen dieser Welt zu hören, Mostar ist fest in der Hand der Touristen.
Wir gönnen uns noch etwas Freizeit an diesem sonnigen Tag, denn der Regen vom Morgen ist längst verschwunden.
Weiter führt uns dann die Fahrt durch die Herzegowina; das fruchtbare Tal der Neretva mit den Wein- und Obstfeldern wird aber bald abgelöst durch verkarstetes Land welches aber durchaus auch seinen Reiz hat.
Am späteren Nachmittag langen wir dann in Trebinje an, es ist unser heutiges Ziel. Trebinje ist eine verträumte Kleinstadt, bei einem kleinen Bummel mit Bogdanka erschließen wir uns diesen Flecken. Das Abendessen gibt es heute an einem ganz besonders romantischen Ort, die Sonne hat sich dem Untergang zugeneigt, der Mond ist aufgegangen und unsere Reisegruppe sitzt am kleinen Fluss und genießt in dieser himmlischen Ruhe ein leckeres Forellengericht aus der Zucht des Restaurants.

Von der Perle der Adria nach Kotor

12.9.2013. Wir haben Trebinje verlassen und sind auf dem Weg zur Adria. Eine Grenzkontrolle vor unserem ersten Höhepunkt ist noch nötig, dann sind wir in Kroatien angelangt. Vor unseren Augen hat sich die mächtige Wasserfläche der Adria ausgebreitet und nach dem wir Dubrovnik gleichsam aus der Vogelperspektive geschaut haben, sind wir bald am Pile- Platz angelangt; hier werden wir schon von unserer Stadtführerin erwartet.
Dann tauchen wir ein in diese traditionsreiche Stadt; einst durch dicke Schutzmauern vor Feinden geschützt, gelangen wir und andere Touristen heute ohne Probleme hinein.
Auf der Hauptfußgängerzone ist schon ein munteres Treiben zu bemerken, mit unserer Führerin gelangen wir zu den Sehenswürdigkeiten dieser Stadt; wir erreichen den Uhrturm, schlendern durch den Alten Hafen, gehen an der Kathedrale vorbei und tauchen dabei ein in die besondere Atmosphäre dieser Stadt.
Nach Beendigung dieser Führung verbleibt noch Zeit für eigene Erkundungen, doch gegen zwei brechen wir dann auf, neuen Attraktionen entgegenzufahren.
Wir haben die erneuten Grenzkontrollen schnell erledigt und sind nun im Land der schwarzen Berge, Montenegro, unterwegs. Wie ein mächtiger Fjord breitet sich die Bucht von Kotor vor unseren Augen aus. Von den Bergen drängen dicke Wolken über die Bucht und bald fängt es an zu regnen. Als wir kurz vor Kotor sind, geht ein erster Wolkenbruch nieder, so dass wir erst einmal im Bus warten müssen. Doch bald haben sich die Wolken verzogen, vorerst jedenfalls; nun kann die Erkundung dieser alten Hafenstadt beginnen. Wir durchstreifen die historischen Gassen und sehen uns zurückversetzt in uralte Zeiten. Diese Mauern können uns von diesen Epochen erzählen unser Stadtführer entführt uns in diese besondere Historie.
Dann noch etwas Freizeit, das Abendessen gibt es in Kotor selbst. In einer typischen Hafenkneipe genießen wir das Diner und dieserart gesättigt gelangen wir mit dem Bus nach Budva.
Aber unterwegs hat Petrus alle Himmelsschleusen geöffnet, es schüttet derart wie es nur in diesen warmen Regionen schütten kann, dabei zucken grelle Blitze und der Donner rollt mächtig über die Berge. Wahre Sturzbäche kommen wie Wasserfälle von den Ehebungen und als wir am Hotel anlangen, hat sich die Straße in einen großen See verwandelt in dem sich Strudel bilden- ein Abenteuer der besonderen Art, nur zur Unzeit.
Es gelingt uns dennoch irgendwie Personen und Koffer ins Hotel zu bringen, das Unwetter tobt weiter und wird sich erst um Mitternacht langsam beruhigen, aber da liegen die Meisten dann schon im Reich der Träume.

Erkundungen in Montenegro

13.9.2013. Petrus hat sich wieder beruhigt, auch wenn noch Wolken am Himmel sind, der Regen hat aufgehört.
Nun sind wir auf dem Weg mit unserem Bus die Berge zu erklimmen; in Serpentinen geht es hinauf und die Häuser von Budva werden immer kleiner. Bald verschwindet die Küste der Adria und wir sind im Gebirge unterwegs. Vor unseren Augen öffnet sich ein Hochtal, wir haben die alte montenegrinische Königstadt Cetinje erreicht. Hier werden wir schon von Jelena unserer Stadtführerin erwartet, sie wird uns nun den etwas verschlafenen aber durchaus sehenswerten Ort zeigen. Wichtige Landesgeschichte wurde hier geschrieben und beim Bummel erfahren wir viel über diese unruhigen Zeiten. Wir gehen entlang des Klosters, sehen den Königspalast, langen in der Fußgängerzone an und beenden die Führung am Sitz des Präsidenten. Hier ist gerade Wachaufzug und zwei Soldaten beziehen ihren Posten, schmuck sehen ihre historischen Uniformen aus.
Nach diesem Besuch wird es abenteuerlich; wir fahren eine sehr schmale Straße hinauf in den Lovcen- Nationalpark. Durch schmale Kehren gelangen wir bergauf und oben, im Restaurant über den Wolken, genießen wir erst einmal eine Stärkung. Es gibt den typischen Njgoši- Schinken und Käse, dazu wird ein Schnaps serviert- lecker!
Inzwischen ist auch die Sonne herausgekommen und somit können wir den Aufstieg zum Njegoš- Mausoleum beginnen. Auch wenn dieser Komplex zurzeit renoviert wird, der Ausblick auf die Berge kann grandioser nicht sein. Über die wilden Kuppen ziehen die Wolken dahin und im Süden blinkt uns die große Wasserfläche des Skutarisees entgegen.
Mit diesen wunderbaren Impressionen fahren wir wieder hinunter nach Budva und zu unserem Hotel. Hier ist es nun wieder Sommer und nichts deutet mehr auf das schwere Unwetter von gestern hin.
Gegen Abend fahren wir dann zur Altstadt von Budva, etwas Freizeit in den altehrwürdigen Mauern, dann treffen wir uns zum Abendessen wieder. Direkt am Meer genießen wir in einem schönen Restaurant ein schmackhaftes Fischessen um dann, begleitet vom Mondschein, zum Hotel zurückzufahren und auch diesen schönen Tag geruhsam ausklingen zu lassen.

Fahrt durch Albanien zum Ohridsee

14.9.2013. Heute müssen wir früh aus den Federn, vor uns liegt eine lange Strecke die aber  voller schöner Impressionen sein wird.
Dazu lacht uns wieder die Sonne, gegen halb acht sind wir unterwegs und machen unseren ersten Fotostopp an der bekannten Hotelinsel Sveti Stefan. Wie auf einem Handteller liegen die Häuser vor unseren Augen die sich dort unten eng aneinander schmiegen. Dann geht die Fahrt weiter entlang der schönen montenegrinischen Küste; Buchten lösen sich mit Badestränden ab die von der Morgensonne beschienen werden. Beim Ort Ulcinj verlassen wir aber die Küste und fahren hinauf in die Berge. Manchmal wird die Straße ganz schmal, Felsen treten heran und geben unserer Tour einen wildromantische Anstrich.
Dann sind wir an der albanische Grenze angelangt, die Formalitäten gehen flott vonstatten und wenig später sind wir in einem neuen Balkanland unterwegs. Auch wenn die Armut spürbar ist, die Sauberkeit und die Straßen manchen Wunsch offenlassen- die Impressionen sind dennoch faszinierend. Gegen Mittag langen wir in der Hauptstadt Tirana an; heute ist Sonnabend und das von mir befürchtete Verkehrschaos hält sich diesmal in Grenzen.
Auch wenn uns für diese Stadt heute nicht so viel Zeit zur Verfügung steht, eine Führung genießen wir trotzdem. Von einem sachkundigen Guide bekommen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gezeigt; den Skanderbegplatz, die Oper, Moschee und Orthodoxe Kirche um dann wieder zur Universität zurückzukehren an der uns der Bus schon erwartet; gegen drei sind wir wieder unterwegs.
Unsere weitere Fahrt führt uns dann durch die wildesten Teile Albaniens, am Ort Elbasan vorbei, gelangen wir dann in die Schlucht die vom Fluss Shkumbin gebildet wird. Wir überholen moderne Autos und Eselskarren kommen uns entgegen- Albanien ist voller Widersprüche, sie geben unserer Reise einen besonderen Reiz. Ich glaube nirgendwo in Europa kann man auf solche Gegensätze stoßen, in Albanien sind sie allgegenwärtig!
Die Sonne neigt sich nun schon langsam dem Untergang zu als wir einen letzten Anstieg erklimmen, unter uns entschwindet ein schönes Hochtal und als wir oben ankommen ist auch schon der Ohridsee zu sehen- unser heutiges Ziel.
Doch zuerst müssen wir noch über die Grenze, wir verlassen Albanien und sind fortan in Mazedonien unterwegs. Die Grenzbeamten sind nett und lassen uns nicht allzu lange warten; in der Abenddämmerung gelangen wir hinunter zum See und schließlich zu unserem Hotel wo wir uns wenig später am reichhaltigen Buffet stärken können.
Auch dieser ereignisreiche Tag geht nun zu Ende, auf der Hotelterrasse mit Blick auf den See beschließen wir ihn nun.

Ohrid– ein besonderer Edelstein des Balkans

15.9.2013. Die Sonne wirft ihre Strahlen über die von sanften Wellen gekräuselte Oberfläche des Ohridsees. Malerisch eingebettet zwischen den Bergen dringt das Flimmern an unser Auge als wir den Hügel zur Oberstadt von Ohrid erklimmen. Heute ist Bogdanka unsere Führerin durch diesen einmaligen Ort welcher vom Seespiegel beginnend, direkt in den Hang gebaut wurde. Man sagt der Ort habe 365 Kirchen, für jeden Tag des Jahres eine, doch ist es unmöglich heute alle zu besuchen.
Wissenswert ist es was uns Bogdanka zum Amphitheater zu sagen hat, grausam waren damals die Zeiten und erst das Christentum brachte mehr Humanität.
Wir schlendern entlang der Häuser, in den Vorgärten ist eine üppige Vegetation zu sehen und immer wieder wird der Blick frei auf den See und die umliegenden Berge.
Bogdanka, die studierte Kunsthistorikerin, erklärt uns sachkundig die Kirchen und Bauwerke; dabei gelangen wir wieder hinunter zum See und auf der sonnendurchfluteten Promenade beenden wir die Führung. Eine letzte Erklärung gilt dem Denkmal der Slawenapostel Kyrill und Method das von den warmen Strahlen der Mittagssonne beschienen wird, und gleich im Anschluss beginnt die Freizeit die dann intensiv für eigene Erkundungen in dieser Perle genutzt werden kann. Für das leibliche Wohl sorgen die zahlreichen Restaurants in der schönen Fußgängerzone, einen guten Kaffee oder ein schmackhaftes Eis kann man direkt auf der Promenade genießen die von sauber gepflegten Anlagen mit bunten Blumenschmuck gesäumt sind.
Zum Nachmittag holt uns der Bus wieder ab; unser Hotel liegt direkt am See und somit steht der Nachmittag besonders den Wasserratten zur Verfügung ein erfrischendes Bad im angenehm warmen Wasser genießen zu können.
Ich glaube, auch heute sind wieder alle auf ihre Kosten gekommen; gegen halb sieben trifft sich unsere Reisegruppe wieder um noch einmal zur Altstadt zu fahren um in einem besonders schönen Restaurant direkt am Ohridsee ein weiteres stimmungsvolles Diner genießen zu können.

Die Mazedonische Hauptstadt Skopje

16.9.2013. Als wir gegen 9.00 Uhr starten bekommen die Scheibenwischer unseres Busses wieder Arbeit. Es regnet leicht als wir den Ohridsee verlassen; unser Weg führt uns bald in gebirgiges Gebiet und als wir die Berge erklimmen, tauchen wir in die Wolken ein. Waberndes Gebräu umgibt uns und die Sicht erlaubt nur wenige Meter voraus zu blicken. Als es dann wieder abwärts geht wird der Blick frei auf eine breite Ebene, wir durchfahren den Ort Gostivar und sehen hier einige Moscheen.
Langsam versucht auch die Sonne die Wolken zu besiegen was ihr aber nur teilweise gelingen will. Zur Mittagszeit erreichen wir Skopje; schon von weitem sind Teile der Festung zu sehen die über der Stadt thront, obenauf flattert eine mazedonische Fahne im Wind. Es ist gar nicht so einfach das Gewühl der Großstadt zu meistern, unser serbischer Chauffeur schafft das aber hervorragend.
Oben angelangt werden wir schon von Bogdan erwartet, er ist unser Stadtführer und wird die Gruppe ab sofort begleiten. Nach einigen einführenden Worten oberhalb der Stadt beginnen wir; zuerst besuchen wir die Moschee, dann die Kirche mit der einmalig geschnitzten Ikonenwand und langen wenig später im osmanischen Teil der Hauptstadt an. Wir sehen eine ehemalige Karawanserei und erreichen dann den Fluss Vardar der Skopje in zwei Teile schneidet. Über die sehr schöne mittelalterliche Brücke gelangen wir endgültig in den modernen Teil der Stadt; hier sind in den letzten Jahren einige monumentale Denkmäler und Gebäude entstanden die wohl nicht immer in das Stadtbild zu passen scheinen, die Geschmäcker sind halt verschieden.
1963 gab es hier ein schweres Erdbeben, die komplette Altbausubstanz wurde dabei zerstört so dass Skopje heute dominiert wird von zweckgebundenen Plattenbauten.
Reste des alten Bahnhofs sind noch erhalten geblieben und mit ihm die Bahnhofsuhr die im Augenblick des Bebens stehenblieb, diese schlimme Stunde zeigt sie noch heute an.
Hier werden wir nun vom Bus abgeholt der sich erst einmal durch das Verkehrschaos kämpfen muss, einige Zeit später gelangen wir zu unserem Hotel.
Etwas Zeit bleibt noch, dann geht es zur direkten Innenstadt; wir haben unser Abendessen im Alten Haus, einem historischen Gebäude und können auch hier noch einmal mazedonische Spezialitäten genießen.

Entdeckungen in Niš

17.9.2013. Nun geht unsere Fahrt weiter in nördlicher Richtung. Wir sind gegen neun vom Hotel in Skopje gestartet, uns umgeben weiterhin Berge und das Wetter gestaltet sich heiter. Nach etwa einer Stunde kommen wir zur serbischen Grenze und gelangen damit in das Land zurück in dem unsere große Reise begann.
Auf unserem Weg liegt eine Stadt die auch immer eine Besuch wert ist- Niš. Die ersten Spuren hinterließen die Römer; dann, in einer späteren Epoche herrschten hier mit grausamer Macht die Osmanen, sie überließen uns ein perfides Zeugnis ihrer Art mit Feinden umzugehen: den Schädelturm. Wir lassen uns von Bogdanka erklären was es damit auf sich hat und schauen dann in das Gebäude hinein das eine Art Kapelle darstellt. In den Stein eingelassen, sind hier mehrere Totenschädel zu sehen. An ihnen sind noch die Spuren der Verwundungen tief im Knochen zu bemerken. Man mag sich solche Art von Grausamkeit gar nicht vorstellen, aber auch das gehört zur unruhigen Geschichte des Balkans.
Dann gelangen wir mit dem Bus zur Innenstadt, am munteren Hauptplatz steigen wir aus und bummeln zu Fuß zur ehemaligen Festung.
Auf dem Weg sehen wir eine Exposition der serbischen Tourismuswirtschaft; die Bilder die hier ausgestellt sind kommen uns teilweise bekannt vor, einiges davon haben wir auf dieser Reise besucht, der größere Teil ist und bleibt unbekannt- ein Grund dieses schöne Land erneut zu besuchen.
Vorbei an den Bildern die schon jetzt eine schöne Erinnerung wecken, gelangen wir nun zur  Festung. Hier sind durch Ausgrabungen auch noch ältere Teile zu sehen und wir erfahren dabei auch etwas über die wechselvolle Geschichte besonders im Mittelalter.
Nur wenige Minuten trennen uns von unserem Hotel, es ist sehr zentral gelegen und nach dem Check Inn ist es nur ein Katzensprung zum Zentrum von Niš. Nach dieser ausgiebigen Freizeit trifft sich unsere Gruppe zum letzten gemeinsamen Abendessen in trauter Runde, auch heute gibt es wieder viele interessante Impressionen in munteren Gesprächen auszutauschen.
Bei einem letzten Spaziergang im abendlichen Niš schwingt dann doch etwas Wehmut mit, so schnell verging die Zeit, morgen geht es schon nach Hause und der Abschied von dieser wunderschönen Reise naht.
Doch, ich denke dass schon neue Pläne gereift sind, es gibt in dieser schönen Welt noch so viel zu entdecken.

Der Kreis schließt sich- die große Reise endet

18.9.2013. Heute führt uns die Fahrt zurück nach Belgrad; da wir bis dort noch gute 200 Kilometer zu bewältigen haben, müssen wir heute wieder etwas früher aus den Federn. Das Frühstück ist reichlich und gut und gegen acht starten wir dann.
Bogdanka lässt auf der Fahrt nach Belgrad noch einmal die Tour Revue passieren, alles läuft wiederholt vor unserem geistigen Auge ab und es wird offenbar, dass wir eigentlich nun eine große Familie geworden sind deren Trennung unmittelbar bevor steht.
Dabei rollt die schöne serbische Landschaft an den Scheiben des Busses entlang wie ein Endlosfilm; Mais und Paprika werden geerntet, fleißige Menschen ringsumher und die malerischen Orte in deren Mitte sehr oft schöne orthodoxe Kirchen stehen.
Viel haben wir in den letzten 14 Tagen sehen können; als ich im Jahr 2010 das erste Mal diese wunderbare Reise begleiten durfte, war vieles noch nicht so professionell, aber, alle Länder die wir besuchten haben sich im Tourismussektor weiterentwickelt und es kommen immer mehr internationale Gäste, die geistige Isolation die auch immer zu den bekannten Gewalttätigkeiten auf dem Balkan geführt hat, wird nach und nach aufgehoben und ich wage die optimistische Prognose, dass die noch existierenden Probleme im vereinigten Europa langsam überwunden werden und vielleicht eines Tages ganz verschwunden sind. Unsere Reisegruppe hat auf dieser Reise einmal mehr gastfreundliche, temperamentvolle und intelligente Menschen in a l l e n Ländern kennengelernt die wir auf dieser Reise besucht haben; wir haben uns sicher und gut geborgen gefühlt und konnten teilhaben am authentischen Leben und der originalen Balkanküche- auch ein wichtiger Punkt der Verständigung untereinander, denn: wir können gegenseitig voneinander lernen!
Die modernen Häuser von Belgrad kommen in Sicht, wir überqueren noch einmal die Save und bald langen wir am Flughafen „Nikola Tesla" an. Ein letztes Mal ist uns Bogdanka beim Check Inn behilflich und gegen 14.00 Uhr startet unsere Maschine, sie hebt ab und in weitem Bogen überqueren wir Belgrad; ein letztes Mal sehen wir von oben die Sehenswürdigkeiten der Stadt bevor das Flugzeug die Wolkendecke durchstößt und das gastfreundliche Land im Gebräu der Wolken wie eine schöne Erinnerung verschwindet.Vielen Dank allen Reisegästen für Ihr Dabeisein, für manch anregendes Gespräch und für das Interesse was Sie entgegenbrachten!Hvala, Bogdanka und den serbischen Chauffeuren für die exzellente Dienstleistung die beispielgebend war, und in dieser Qualität nicht immer und überall anzutreffen ist!
Es war wieder eine wunderschöne Reise, sie wird auch bei mir lange nachwirken. Dem interessierten Leser der zufällig auf diese Zeilen gestoßen ist, sei vermeldet: „Die Edelsteine des Balkans" wird es auch nächstes Jahr wieder im Programm von „Eberhardt-Travel" geben, vielleicht sehen wir uns dann? Ich würde mich freuen!
Alles Gute und: Bleiben sie immer offen für die schönen Dinge dieser Welt,
Ihr:
Reiseleiter Steffen Mucke.

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