Fotogalerie: Rundreise Argentinien von Nord nach Süd

18.10. – 08.11.2012, 17 Tage Rundreise Südamerika mit Buenos Aires – Iguazu–Wasserfälle – Salta – Purmamarca – Zug in die Wolken auf dem Viadukt La Povorilla – Patagonien – Perito Moreno–Gletscher – El Chalten mit Fitz Roy–Massiv (optional) – Halbinsel Valdes


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Argentinien, Uruguay und einen Zipfel Brasiliens - gleich drei Länder auf einen Streich durften wir erleben: Das Hochgebirge der Anden, der tropische Regenwald bei den Iguazú-Wasserfällen, Walbeobachtung aus nächster Nähe vor der Halbinsel Valdés, die atemberaubende Berg- und Gletscherwelt.
Ein Reisebericht von
Isabel Braksiek
Isabel Braksiek

1. / 2. Tag – 18./19.10.2012: Flug nach Argentinien, Stadtrundfahrt Buenos Aires

Heute hatten wir noch Zeit zum Koffer packen, denn wir trafen uns erst 18 Uhr am Flughafen Dresden, um 20 Uhr mit Lufthansa nach Frankfurt und im Anschluss nach Buenos Aires zu fliegen. 7 Gäste flogen mit mir von Dresden. Da die Organisatorin der Reise, Peggy Petzold, uns bereits am Vortag eingecheckt hatte, konnten alle Sitzplatzwünsche erfüllt werden und ich teilte die Bordkarten an die Gäste aus, bevor wir unsere Koffer abgaben, die wir dann erst in Buenos Aires wieder in Empfang nahmen. Anschließend ließen wir uns noch ein Baguette am Flughafen Dresden schmecken und gingen durch die Sicherheitskontrolle. Alle Fluggäste waren pünktlich, sodass die Maschine überpünktlich in Dresden starten konnte und auch eher in Frankfurt landete. Dort fuhren wir allerdings noch eine ganze Weile, bis wir endlich mit der B737 am Terminal A andocken konnten. Nun machten wir uns erst per Skytrain und dann zu Fuß zum Terminal C16 auf, wobei wir unterwegs mehrere Passkontrollen und natürlich noch einmal eine Sicherheitskontrolle zu meistern hatten. Am Gate angekommen, trafen wir dann auch unsere 2 anderen Gäste, die aus Leipzig angekommen waren. Dann ging es auch gleich ans Einsteigen und wir starteten mit der fast ausgebuchten B747 zu unserem mehr als 13-stündigen Flug nach Buenos Aires. Im Flieger gab es ein warmes Abendessen und anschließend wurde „die Nacht eingeläutet". Vor der etwas verspäteten Landung (25 Minuten) gab es noch ein Frühstück. Etwas geschafft aber gespannt auf den heutigen Tag verließen wir das Flugzeug und bedauerten nur die derzeitigen Wetterverhältnisse - es regnete nämlich, sollte sich aber im Laufe des Tages wesentlich bessern. Nach der Einreise, neu mit Foto und Fingerabdruck, konnten wir alle Koffer unbeschadet entgegen nehmen und begrüßten nach der Gepäckkontrolle durch den Zoll unseren Reiseleiter Juan. Einige tauschten hier bereits Geld, die Automaten ließen uns allerdings mit leeren Händen gehen. Wir holten dies dann am Plaza Mayo nach. Der Verkehr in die Stadt war sehr dicht, aber die 35 Kilometer Fahrt überbrückte Juan sehr gut mit Informationen. Wir besichtigten dann zuerst den Plazo Mayo mit der Stadtkathedrale, dem Vizekönighaus und natürlich der Casa Rosada. Hier legten wir einen Kaffeestopp ein und einige probierten ihren ersten Empanada und Cortado oder Café con leche. Frisch gestärkt besichtigten wir weitere Stadtviertel wie Templo und das bunte Viertel La Boca. Den Abschluss der Stadtrundfahrt bildete der Besuch des Friedhofes Recoletta, auf dem auch das Grab der Familie Duarte ist, in dem die berühmte „Evita", die leider sehr jung starb und sich in der Regierungszeit stark für die „Hemdlosen" einsetzte, begraben ist. Im Anschluss checkten wir im Hotel Castelar, das nach einem berühmten Schriftsteller benannt ist, ein und nach einer Pause zum Frischmachen trafen wir uns für einen Spaziergang entlang der Avenida de Mayo bis zum Plazo de Mayo und weiter zum Puerto Madro, in dem man die interessante Frauenbrücke findet und dessen Straßennamen häufig Frauen gewidmet sind. Wir spazierten auf der Avenida Corrientes bis zum Obelisken und  entlang der ca. 140 Meter breiten Avenida de 9 Julio zurück zum Hotel. Dort trafen wir uns zum Abendessen, das leider nicht zu den kulinarischen Highlights der Reise gehörte, aber wir trennten uns recht rasch wieder, da wir doch alle sehr müde waren und natürlich auch die Zeitumstellung spürten, schließlich war es in Deutschland bereits 5 Stunden später.

3. Tag – 20.10.2012: Colonia und Montevideo – Uruguay

Der heutige Tag stand erst einmal komplett im Gegensatz zum gestrigen, denn das uruguayische Colonia del Sacramento erwartete uns mit Gemütlichkeit und Ruhe. Zuerst nahmen wir die Schnellfähre von Buenos Aires nach Colonia, welche weniger als eine Stunde für die Überfahrt über den Rio de la Plata benötigt. Bereits auf dem Schiff staunt man, denn der breiteste Fluss der Erde erinnert eher an ein Meer. Gespeist wird er vom Fluss Uruguay und dem Parana.
Wir begannen am Tor zur Altstadt und der Stadtmauer, welche zwar nicht im ursprünglichen Zustand ist, aber mit den originalen Steinen wieder aufgebaut wurde. Als nächstes erklärte uns Karin, unsere Reiseleiterin in Uruguay die Unterschiede zwischen spanischer und portugiesischer Architektur. Portugiesische Häuser  erkennt man unter anderem an den Farben rot und gelb und daran, dass die Gitter eckig sind, die spanischen hingegen sind meist größer, haben runde Gitter und Flachdächer. Auch die Erbauer der Straßenzüge sind deutlich von einander zu unterscheiden. Die Spanier hatten nämlich beispielsweise genügend Sklaven, um gerade Straßenpflaster zuzuschneiden.  Wir durchliefen die Seufzergasse (die Geschichte dazu erfährt man aber nur vor Ort ), besuchten eine Galerie und schlenderten gemütlich durch die unter dem Schutz der UNESCO stehende Altstadt. Wir sahen die Kathedrale, den Yachthafen, die alte Fabrik mit dem 38 Meter hohen Schornstein, verschiedene Museen und Restaurants. Wir kehrten schließlich ins Restaurant Meson de la Plaza ein und ließen uns ein wunderbares Menü schmecken. Im Anschluss kletterten einige noch den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Leuchtturm hinauf und genossen, nun bei Sonnenschein, den herrlichen Ausblick über Colonia und den Rio de la Plata. Nun ging unsere Fahrt vorbei an der Stierkampfarena, die früher bis zu 8.000 Zuschauern Platz bot, nach dem Verbot der Stierkämpfe 1912 aber geschlossen wurde und nun leider verfällt. Neben der Arena ist auch ein kleines Eisenbahnmuseum. Der nächste Stopp vor der zweistündigen Fahrt nach Montevideo legten wir bei Familie Arenas ein, deren Familienoberhaupt Bleistifte, Schlüsselanhänger und Aschenbecher sammelt und seine Frau Parfumflaschen. Außerdem kann man selbstgemachte Marmelade probieren, so zum Beispiel auch Paprika- oder Zwiebelmarmelade, und im Familienbetrieb hergestellten Käse erwerben. Alles in allem ein sehr amüsanter Stopp. Nun fuhren wir entlang flacher Acker- und Landflächen (die höchste Erhebung des Landes ist auch nur 513 Meter hoch) über herrliche Palmenalleen, vorbei an großen Rinderherden, deren Fleisch aufgrund der gesunden Lebensweise sehr zart und lecker sein soll, in die Hauptstadt Uruguays. Dort checkten wir in unserem Hotel Balmoral ein und verabredeten uns zum Abend noch einmal für einen Bummel und das Abendessen, welches wir im „El Fogon" hatten. Auch heute war das Fleisch nicht von der besten Qualität und wir erfuhren auch am nächsten Tag von Karin, dass Asado de tira zwar viel gegessen wird, aber man mit Lomo und Entrecote ein feineres Stück Fleisch bekommt. Dennoch war der Abend sehr lustig und wir gingen müde und satt ins Bett.

4. Tag – 21.10.2012: Montevideo

Nach einem Frühstück wie im „Liliputland" - denn das Gebäck wurde in der niedlichsten Form angeboten - starteten wir unsere Stadtrundfahrt „in der lässigsten Hauptstadt Südamerikas". Von unserem Hotel am Plaza Cagancha führte die Stadtrundfahrt als erstes zum Hauptplatz der Stadt, dem Plaza Indepencia (Platz der Unabhängigkeit), an dem der weithin sichtbare Placio Salvo steht, heute ein Wohnhaus, sowie eine Statue des Nationalhelden José Artigans, „Vater der Unabhängigkeit". An seinem Denkmal findet man außerdem ein Andenken an die größte Auswanderung Uruguays im Jahr 1811. Hier erläuterte Karin auch die Gründung Montevideos kurz: 1724 wurde die Stadt durch erste Einwohner Buenos Aires gegründet, vorangetrieben wurde dies durch die spanische Krone. Um Siedler anzulocken, bekamen sie ein Stück Land in der Stadt zum Wohnen, ein Stück Land außerhalb der Stadt für Ackerbau sowie ein weiteres Stück für Viehzucht, dazu 1 Pferd, Kühe und Samen. Es kamen Siedler von den Kanarischen Inseln. Die Gründung Montevideos diente vor allem der Abwehr der von Brasilien aus eindringenden Portugiesen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich der Hafen der Stadt bedeutend entwickelt.
Weiter ging unser Rundgang mit Blick auf das Teatro Solis, nach dem Teatro Colon das wichtigste Theater Südamerikas, das an manchen Tagen auch Menschen mit wenig Geld Kultur bietet, vorbei an einem Tor der alten Stadtmauer, in die Altstadt. Hier findet man wunderschöne Bauten der verschiedensten Baustile, die glücklicherweise nach und nach restauriert werden und so einige schon in neuem Glanz erstrahlen. Am Plaza de la Constitucion, dem Platz zum Andenken an die Verabschiedung der ersten Verfassung am 18. Juli 1830 des Staates Uruguay, findet man die Iglesia Matriz, welcher wir leider am Vormittag noch nicht besichtigen konnten, und eine wunderschöne Grünanlage, in der wir Sittiche beim Nestbau beobachten konnten. Beim anschließenden Besuch des Rosengartens im Prado Park zeigte uns ein Hornero, der Nationalvogel, sein Nest und seine Künste bei der Fütterung des Nachwuchses. Der Rosengarten stand in herrlicher, meist auch duftender Blüte. Wir fotografierten auch eines der Denkmäler von Jose Belloni, hier im Prado Park beispielsweise die Postkutsche. Bellonis Denkmäler zeigen Situationen und Umstände des Lebens im 19. Jahrhundert. In der Nähe des Hotels findet man beispielsweise auch ein Denkmal mit dem Namen „Durcheinander". Außerdem findet man im Prado Park die Skulptur „Indos Charnas" mit den 4 letzten Einheimischen des Landes, welche dem Urvolk Uruguays gewidmet ist. Leider wurden die letzten Einheimischen in Frankreich auf ihr „Menschsein" geprüft und anschließend im Zirkus zur Schau gestellt. Sie verstarben rasch. Unterwegs sahen wir einzelne Ombu-Bäume, diese stehen unter Schutz und dürfen nicht gefällt werden. Da hat man an verschiedenen Stellen auch schon Straßen um diese Bäume herum bauen müssen. Wir stoppten am Parlament, dem Palacio Legislativo, dem wohl schönsten Gebäude Montevideos, welches aus einheimischem Marmor und Granit erbaut ist. Vor dem Gebäude sah man die Flagge Uruguays und die des Nationalhelden Artigans. Wir fuhren vorbei am Fussballstadion, gebaut 1930, immerhin hat dieses kleine Land 1930 und 1950 die Fußball-WM gewonnen sowie 1924 und 1928 die Olympischen Spiele. Und auch heute sieht man die Menschen in sportlicher Betätigung auf den Straßen - unterwegs sahen wir auch noch einen Marathon für Frauen. Am Parque Lavalleja sahen wir ein weiteres Werk Bellonis - die Ochsenkarre. Wir durchfuhren das Carrasco-Viertel, in dem man die schönsten Häuser Montevideos sieht. Den 5 km langen Strand Montevideos konnten wir leider nicht sehen, da plötzlich Nebel aufgezogen war. So fuhren wir auf der Rambla, der Straße am Wasser, Richtung Mercado del Puerto. Im Restaurant „La Chacra del Puerto" ließen wir uns dann unser Mittagessen schmecken und probierten ein leckeres Getränk: Medio y Medio - halb Sekt/halb Weißwein. Dann schlenderten wir zurück durch die Altstadt, da Sonntag war, waren die meisten Geschäfte geschlossen, zur Iglesia Matriz. Diese war allerdings verschlossen - man sagte uns, in einer halben Stunde wäre ein Besuch möglich. So gingen wir noch einmal ans Wasser, denn der Nebel hatte sich verzogen. Leider war bis 16 Uhr kein Besuch der Kirche möglich, wir erfuhren aber dann, dass es eine Prozession gäbe, welche wir dann auf dem Weg zum Hotel sogar beobachten konnten. Dann ruhten sich alle ein wenig aus und wir trafen uns 19.30 Uhr zum Abendessen im Hotel-Restaurant. Es gab heute als Vorspeise Crepe mit Gemüse gefüllt, Fleisch und eine krokettenähnliche Beilage oder Ravioli mit Spinat gefüllt und als Nachtisch eine Kuchenart mit Schokolade und Mangomousse.

5. Tag – 22.10.2012: Flug nach Salta

Am nächsten Tag holten uns Karin und Carlos am Hotel ab und wir mussten feststellen, dass wir zur richtigen Zeit Uruguay verließen, denn es hatte in der Nacht und am Morgen heftig gewittert und regnete immer noch stark. Die Fahrt zum modernen Flughafen war kurzweilig und Karin erzählte uns, dass es so ruhig am Flughafen sei, da die einheimische Fluggesellschaft im Sommer Insolvenz angemeldet hat. So hat Uruguay derzeit keine nationale Fluggesellschaft mehr. Unser Flug mit Argentina Aerolineas/Austral startete pünktlich und wir landeten nach 45 Minuten Flugzeit am Inlandsflughafen von Buenos Aires. Dort reisten wir, wieder mit Fingerabdruck und Foto, ein und nahmen unser Gepäck entgegen, gaben es am Schalter von Argentina Aerolineas/Austral wieder ab und hatten dann noch viel Zeit. So bummelten einige im Flughafen und einige gingen mit mir nach draußen und wir bestellten an einem Imbissstand gegrilltes Fleisch im Brötchen, das man mit verschiedenen Saucen selbst verfeinern kann. Damit war der Hunger gestillt und man hatte ein authentisches Erlebnis. Das Gate wurde relativ spät angeschrieben, aber der Flug startete pünktlich und so hieß uns unsere örtliche Reiseleiterin für die kommenden Tage, Ingrid, herzlich im Nordwesten Argentiniens willkommen. Wir fuhren in unser Hotel Amerian und spürten noch die Hitze des vergangenen Nachmittags. Vorm Abendessen drehten wir noch eine kleine Runde mit Ingrid, um einen ersten Überblick über die Provinzhauptstadt Salta, welche auf 1187 m liegt, zu erhalten. Zurück im Hotel startete das Abendessen etwas holprig, aber da es sehr schmackhaft war, wurden wir schnell wieder besänftigt und etwas kellnern schadet der Eberhardt-Reisebegleiterin auch nicht .

6. Tag – 23.10.2012: Strecke entlang des Zugs in die Wolken – Purmamarca

Heute fuhren wir zeitiger los als sonst, denn wir hatten eine lange holprige Strecke vor uns.
Den ersten Stopp legten wir in Campo Quijano (1520 m) ein, wo wir die erste Dampflokomotive der Gegend bewundern konnten. Den nächsten Stopp legten wir zuerst an einer Brücke, die der Zug in die Wolken bei seiner Fahrt überquert, dann in El Alisal ein und bei Chorrillos, um die beiden Zick-Zack-Strecken auf unseren Bildern festzuhalten. Diese Strecke mit der Form eines Z oder eines N ermöglicht den Zügen, 54 Meter an Höhe zu gewinnen, bei einer Steigung von nur 2,5%.
Wir fuhren durch die Toro-Schlucht, deren Name zwei Hintergründe hat: 1. Heißt „turu" schlammiges Wasser. 2. Kann es aber auch von „toro", dem Stier hergeleitet sein, welche durch diese Schlucht getrieben wurden.  Wir legten einen Fotostopp am Pass Abra Blanca ein, welcher sich auf 4080 Metern Höhe befindet und mussten uns selbst zwingen, langsam zu gehen, denn hier spürte man die „dünne Luft" rasch durch Kurzatmigkeit und Unwohlsein bzw. Kopfschmerzen. Unser Mittagessen nahmen wir im höchst gelegenen Ort Argentiniens, in San Antonio de los Cobres in 3775 Metern Höhe ein. Wir ließen uns Empanadas oder Suppe, eine wunderbare Gemüselasagne und Pudding schmecken. 14.45 Uhr fuhren wir vom Hotel de las Nubes Richtung Salinas Grandes. Und leider kam dann Unsicherheit bei Reiseleiterin und Buschauffeur auf, ob man die richtige Straße führe. Man muss dazu sagen, dass diese Straße eine komplette Schotterpiste ist (obwohl Nationalstraße) und auch die Beschilderung eher dürftig ist, aber leider waren die lieben Gäste dann die Leidtragenden. Wir fuhren bis zu einer Internatsschule, „mitten im Nichts" und durften deren Toilette benutzen. Dann mussten wir schweren Herzens leider den Rückweg antreten und verloren dadurch 3 Stunden und aufgrund der unangenehmen Straßenverhältnisse zum Ende des Tages leider an einigen Stellen die gute Laune. Nun ging es nur noch darum, möglichst rasch unseren Übernachtungsort Purmamarca zu erreichen. Die Salinas Grandes konnten wir aufgrund dessen nicht mehr sehen. Spät, nach der Überquerung des Passes Abra de Lipan erreichten wir das wunderschöne, idyllische Hotel Marques de Tojo. Trotz später Stunde wurde uns hier noch ein vorzügliches Abendessen serviert, von schmackhafter Gemüsesuppe über Lammspieß oder Lama-Carpaccio bis zu Lamafilet, einem wunderbaren Salat und auch Fisch war die Auswahl groß.

7. Tag – 24.10.2012: Purmamarca – Humahuaca – Salta

Die wunderbaren Zimmer ließen Hoffnung auf ein tolles Frühstück machen - und so war es dann auch: klein aber fein, mit vielem was das Herz begehrt.
Danach unternahmen wir einen kleinen Stadtbummel in Purmamarca, sahen die Kirche von Purmamarca, ein Kolonialhaus mit einer Ecktür zu 2 Seiten, bei welcher man je nach Wind und Sonne das Öffnen der Tür entscheidet. Im Anschluss konnte bei einer kleinen Freizeit über den Markt auf dem Hauptplatz gebummelt und in Souvenirs gestöbert werden.
Etwas außerhalb des Ortes legten wir einen Fotostopp ein, um den Hügel der sieben Farben zu bewundern und natürlich mit den Kameras festzuhalten. Weiter führte der heutige Ausflug nach Tilcara, wo wir bei herrlichstem Wetter und der entsprechend atemberaubenden Bergwelt in den verschiedensten Farben die Festungsanlage und den botanischen Garten besuchten. Das Pucará de Tilcara ist eine der wichtigsten archäologischen Stätten im Norden Argentiniens. Das alte Wehrdorf der Tilcara-Indianer, das 1908 von den beiden Ethnografen Ambrosetti und Debenedetti entdeckt wurde, lässt Einblicke in das Leben vor der spanischen Besiedlung zu. Wir konnten die Wohnkomplexe besichtigen, da nach 1911 die Ruinen rekonstruiert wurden. Ingrid wies uns auch auf die Apachetta hin, Steinhaufen, mit denen man Mutter Erde (Pumamacha) um ihre Gunst bittet mit brennenden Zigaretten, Coca-Blättern, Wein, Schnaps...
Das Mittagessen im Restaurant „Los Puestos" war ein Gaumenschmaus: von Gemüsesuppe über gegrillten Käse bei der Vorspeise konnte man als Hauptspeise Lama, Gemüseomelette, Salat oder Locro (ein typischer einheimischer Eintopf mit verschiedenen Fleisch- und Gemüsesorten und viel Mais) probieren. Danach besuchten wir das Museum zur Besiedlung der Humahuaca-Schlucht. Seit 10.000 Jahren ist die Schlucht (wir würden eher Tal sagen) besiedelt, früher gab es 30 Wohnsiedlungen in der Hauptschlucht. Ehemalige Siedlungen erkennt man an Hügeln mit vielen Kakteen - hier ist noch einiges an archäologischen Stätten verborgen.
Wir fuhren weiter in den Ort Humahuaca und besichtigten in der heißen Sonne des Nachmittags das hübsche Städtchen mit dem Hauptplatz, den man in jeder Kolonialstadt findet, genau wie die schachbrettartig angelegten Straßen. Wir bestiegen auch das Unabhängigkeitsdenkmal mit dem man an den Einsatz der Gefallenen in den Unabhängigkeitskriegen 1810-1823 (in ganz Südamerika bis 1824) gedenkt. Wir bemerkten auch schnell wieder die Höhe der Stadt: 3.000 Meter ü.M. - wir ließen uns Zeit. Auf der Rückfahrt legten wir einen Stopp am südlichen Wendekreis, auch Wendekreis des Steinbock genannt, ein und stießen mit einem lokalen Fruchtlikör an. Auf der weiteren Fahrt Richtung Salta erläuterte uns Ingrid, was heute noch in diesen fruchtbaren Tälern angebaut wird:  Pfirsiche, Äpfel, Birnen, Quitten (isst man zum Beispiel süß eingelegt mit Ziegenkäse); Mais, Tabak, Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Süß- und Andenkartoffeln (1000 Sorten - feinste: Desiree), Karotten, Weiß- und Rotkohl. Um besseres Licht für unsere Fotos zu bekommen, hat Ingrid den Fotostopp an der Malerpalette nicht am Vormittag eingelegt, sondern wir unternahmen diesen jetzt und erfreuten uns an den verschiedenen Farben der Gesteine. Der Vordergrund wurde von 2 dekorativen Friedhöfen verschönert.
Den letzten Stopp des Tages legten wir in San Salvador de Jujuy ein. Wir sahen den Hauptplatz von San Salvador de Jujuy und die Kathedrale von außen, einige besichtigten sie auch kurz von innen. In Salta in unserem Hotel angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und fuhren anschließend mit Taxen in die Stadt, da für das Malheur am Vortag heute als Entschuldigung ein weiteres Abendessen inkludiert wurde. Im Anschluss ging es zurück mit Taxen und wir fielen müde ins Bett.

8. Tag – 25.10.2012: Salta Stadtbesichtigung

Heute konnten wir ein bißchen ausschlafen - Ingrid holte uns erst 9 Uhr zur Stadtrundfahrt ab. Wir stoppten zuerst an der Kathedrale im italienischen Stil, gebaut im Jahr 1858-1882, nachdem der vorherige Bau 1844 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Im Inneren bestaunten wir den reich geschmückten Kirchenraum und waren dabei, als zum Gedenken an die Verstorbenen eine Art Messe begann. Dies gibt es jeden Tag.
Ingrid erläuterte die Gebäude am Platz des 9. Juli - dem Hauptplatz - und auch etwas zu sozialen Verhältnissen - wer viel Grund hat, hat auch Geld, aber auch dort müssen immer neue Wege gesucht werden, Geld einzunehmen - Bsp. Estancia und Finca sind das gleiche, aber eine Estancia ist für Touristen geöffnet. Auch das Thema Familienplanung schnitt sie an und räumte ein, dass die Leute meist nicht aufgeklärt sind. Die Folgen kann sich jeder ausmalen.
Zu Fuß gingen wir zur farbenfrohen San Francisco Kirche, welche aufgrund von Erdbeben-Schäden ebenfalls mehrmals wieder aufgebaut werden musste. Früher lieferten die Stromkonzerne den Kirchen kostenfrei Strom. Seit dies aber nicht mehr so ist, wurde einige besondere Beleuchtungselemente abgenommen, aber die Kirche ist dennoch am Abend wunderschön beleuchtet. In Argentinien wird keine Kirchensteuer gezahlt.
Weiter ging es zum Konvent San Bernardo - 30 Nonnen leben hier völlig abgeschieden von der Welt - Gaben von Verwandten werden beispielsweise durch Drehtüren den Nonnen zugänglich gemacht bzw. werden diese auch für Essenslieferungen genutzt. Aber der Erhalt dieses sehr strengen Konvents ist sehr schwierig, da diese völlige Abgeschiedenheit viele vom Eintritt in den Orden abhält. Wir fuhren auf den Berg San Bernardo, in eine Höhe von 1454 Metern (Salta liegt auf 1.187 m). Von dort genossen wir einen tollen Ausblick auf die Stadt und die umliegende Bergwelt. Wir fuhren in den Vorort San Lorenzo, in dem ein Mikroklima herrscht, sodass eine größere Pflanzenvielfalt zu finden ist, als in Salta, und weiter zum Kunsthandwerkermarkt, wo (fast) nur Waren aus Salta angeboten werden, welche auch in Salta (Provinz) hergestellt werden. Pünktlich zur Siesta (13.30 Uhr) endete unsere Rundfahrt und unser Buschauffeur verabschiedete sich. Wir legten eine Pause ein und stärkten uns mit Sandwiches. 15 Uhr trafen wir Ingrid am MAAM - Museo de Arqueología de Alta Montaña wieder. Ingrid erklärte vorher einiges , da sie eigentlich drin nichts sagen darf, aber heute war die Aufsicht sehr kulant und so erklärte sie für die Interessierten sehr viel zu den Ausgrabungen, den Besonderheiten und am Schluss sah man sogar eine der Kinder-Mumien ausgestellt (diese wechseln immer). Wir bewunderten den vom Eis so gut erhaltenen El Nino (der Junge). Danach konnte jeder die Stadt auf eigene Faust erkunden oder wie einige mit mir, einfach ein bißchen schlendern gehen. 20.15 Uhr trafen wir uns alle in der Hotellobby wieder und liefen ein bißchen mehr als 2 Kilometer zum Restaurant „Vieja Estancia". Das Essen war sehr gut, neu waren für uns Speisen wie Humita (Maismehl, Mais und Käse im Maisblatt gegart (leicht süß)),  Zickleineintopf, Cayotte (Kürbisgewächs sehr süß eingekocht) mit Walnüssen oder Quesillo (Kuhmilchkäse mit Zuckersirup). Nach dem Dessert stießen wir noch gemeinsam auf diese vergangene Etappe im Nordwesten Saltas an und freuten uns nun auf den tropischen Nordosten. Begleitet wurde der Abend von einem tollen Programm mit Tanz, Vorführung von „Gauchos" und einer fantastischen Männerband namens Cantares. Zurück ging es an diesem Abend mit dem Taxi und recht spät, aber wir haben die Atmosphäre sehr genossen.

9. Tag – 26.10.2012: Flug nach Iguazu

Wir frühstückten und packten unsere Koffer, denn heute ging es zu den berühmten Iguazu-Wasserfällen. 11 Uhr mussten wir unsere Zimmer verlassen und einige gingen mit mir zum nahegelegenen San Martin Parque und in die Stadt - wir aßen am Hauptplatz eine Kleinigkeit und wir wurden mit dem Thema Armut konfrontiert, das doch an einigen Stellen in Argentinien herrscht. Wir gaben bettelnden Kindern etwas zu essen und zu trinken.
Kurz nach 14 Uhr trafen wir uns alle wieder im Hotel und wir wurden mit unserem Gepäck zum Flughafen gebracht. Das Flugzeug startete pünktlich 16.30 Uhr und wir landeten bereits 18 Uhr. Wir hatten Glück, denn an diesem Tag war der Flughafen wegen Starkregens 2 Stunden gesperrt gewesen. Am Flughafen Iguazu wartete der deutschsprachige Reiseleiter Marcelo auf uns und wir fuhren zur Grenze. Zum Glück dauerten die Formalitäten sowohl an der argentinischen als auch an der brasilianischen Grenze nicht lange. Brasilien hat eine andere Zeitzone (plus eine Stunde), aber wir einigten uns der Einfachheit halber, dass wir alle Absprachen in argentinischer Zeit beließen. Wir fuhren über die Tancredo Neves Bridge und erreichten bald unser 4-Sterne-Hotel „Bristol Viale" in Foz do Iguacu - dem brasilianischen Pendant zu Puerto Iguazu! Nach dem Check-In trafen wir uns rasch zum Abendessen und schlemmten uns durch das reichhaltige Buffet. Gespannt auf die nächsten Tage gingen wir zufrieden und satt ins Bett.

10. Tag – 27.10.2012: Iguazu–Wasserfälle – argentinische Seite

Nach einem wunderbaren Frühstücksbuffet machten wir uns auf den Weg zur Besichtigung der argentinischen Iguazu-Wasserfälle. Wir fuhren zuerst mit einer kleinen Schmalspurbahn von der Cataratas Station. Vom Endpunkt liefen wir zur Aussichtsplattform der Teufelsschlucht - unterwegs tanzten die farbenfrohsten Schmetterlinge um uns herum und setzten sich auch gern einmal auf uns nieder. Die Schmetterlinge sind vor allem auf der argentinischen Seite reich vertreten, weil sie die Morgensonne lieben und brauchen. Auf der brasilianischen Seite findet man mehr Spinnen, da diese die Nachmittagssonne brauchen. Wir legten auf gut ausgebauten Stegen pro Strecke 1,1 Kilometer zurück. An der Teufelsschlucht hatten wir einen tollen Blick auf den mächtigen Union-Wasserfall. Aber sobald der Wind drehte, konnte man auch schnell nass werden. Wir hatten unseren Spaß damit und da es schön warm war, wurden wir auch schnell wieder trocken.
Wir fuhren eine Station zurück mit der Bahn und wanderten den Upper Trail entlang. Da es nach Regen aussah, hängten wir auch gleich noch den Lower Circuit an. Unterwegs sahen wir verschiedene Tiere wie Tucan, Nasenbär, die kleinsten Bienen der Welt usw.. Wir legten eine Mittagspause im parkeigenen Restaurant El Fortin ein, wo wir ein tolles Buffet und frisch Gegrilltes präsentiert bekamen. Und dann überraschte uns das Wetter, denn statt Regen zeigte sich „Klärchen" wieder. So liefen wir den Upper Trail noch einmal bis zur Hälfte und genossen den Anblick der Fälle im Sonnenschein, mit Regenbogen . Mittlerweile war es sehr heiß geworden und so nutzten viele den Nachmittag einfach zum Ausruhen im klimatisierten Hotel. Am Abend zog ein Gewitter auf, aber wir saßen geschützt am vielfältigen Buffet und ließen es uns schmecken. Einige nutzten dann noch das Weinangebot der Hotelbar.

11. Tag – 28.10.2012: Wanda Minen und Jesuitenmission

Heute verließen wir das Gebiet der Wasserfälle und machten uns auf den Weg Richtung Posada, Richtung Süden. Zuerst stand wieder der Grenzübertritt bevor und ich drängte unseren Guide Marcelo, dass wir ein Fahrzeug mit Mikrofon benötigen, denn schließlich hatten wir heute ca. 600 km vor uns und unser Reiseleiter sollte ja auch am Abend noch seine Stimme besitzen. So konnten wir dann am Monument des Dreiländerecks auf der argentinischen Seite in einen komfortablen Bus mit Mikrofon wechseln. Die Idee, das Monument zu besuchen, hatte eine Dame unserer Reisegruppe. Dies war sehr gut - man konnte bis nach Paraguay und Brasilien schauen und einheimische Kinder brachten uns ein Ständchen. Weiter ging es nun zu den Wanda-Minen, welche nach einer polnischen Einwanderin benannt sind. Anders als man es bei uns handhaben würde, konnten wir ohne jegliche Ausrüstung (Helm o.ä.) einfach in die Minen gehen und sahen die Amethyste und Quarze in ihrem natürlichen Vorkommen in den Felsen. Nach der ausführlichen Besichtigung, die uns alle begeisterte, konnte man natürlich noch Schmuck und Andenken erwerben. Zufrieden ging unsere Reise weiter zur Jesuitenmission. Heute war es regnerisch, aber da wir viel Zeit im Bus verbrachten, störte uns das weniger. Das Mittagessen war heute einfacher als wir es bisher gewohnt waren. Das Lokal direkt gegenüber der ehemaligen Jesuitenmission gehörte einem ehemaligen Deutschen. Im Anschluss begann die Führung, zuerst im Außengelände bei den Ruinen. Der örtliche Führer erklärte uns, was hier im 17. Jahrhundert passierte, wie die Einheimischen, die Guaraní, mit den Jesuiten zusammen lebten und wie die Jesuiten von der Krone vertrieben wurden. Während des Zusammenlebens vermischte sich die indianische Kultur mit der europäischen Kultur gewaltfrei, die Einheimischen nahmen mit der Lehre des Evangeliums Arbeitsgewohnheiten und soziale Organisation an. Sie flohen in die Missionen vor den Angriffen von Banden, die aus dem heutigen Brasilien kamen, um die Eingeborenen gefangen zu nehmen und als Sklaven zu verkaufen. Vor allem Pater Antonio Ruiz de Montoya organisierte die Rettung der Einwohner durch die Gründung der Dörfer Loreto und San Ignacio Miní. Die Ruinen der Jesuitenmission von San Ignacio Miní sind dabei heute die besterhaltensten und stehen unter dem Schutz der UNESCO. Die Mission wurde 1696 an dieser Stelle gegründet (zuvor bereits an einer anderen Stelle) und zu seiner Blütezeit um 1730 von mehr als 4000 Missionaren und Indios bewohnt. Nachdem die Jesuiten ausgewiesen wurden, verließen auch die Guaraní die Mission und diese wurde für viele Jahre unter üppiger Vegetation „vergraben". 1984 wurden San Ignacio Miní zusammen mit 3 anderen Missionen zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Besonders eindrucksvoll sind die Ruinen der Kathedrale aus leuchtend rotem Sandstein. Das kleine Museum wurde leider vor Kurzem umgestaltet und es sind heute weniger Exponate zu sehen als früher. Der britische Spielfilm The Mission aus dem Jahr 1986 mit Robert de Niro beschäftigt sich mit dieser interessanten Epoche der Geschichte. Wir fuhren wieder zurück und verabredeten uns zum Abendessen im Hotelrestaurant. Das Essen war sehr schmackhaft und so gingen wir zufrieden und gespannt auf den nächsten Tag ins Bett.

12. Tag – 29.10.2012: Iguazu – brasilianische Fälle und Flug nach Trelew

Das Wetter war uns heute wieder hold und so hatten wir einen fantastischen letzten Tag an den beeindruckenden Iguazu-Wasserfällen. Nach dem Check-Out fuhren wir zum Eingang des Nationalparks und 3 Gäste und ich entschieden sich für einen Helikopterflug über die Wasserfälle. Aus der Höhe erfasst man die beeindruckenden Wasserfälle noch einmal mit anderen Augen. Alle anderen Gäste gingen mit Marcelo bereits in den Nationalpark und ließen die Wasserfälle von den Spazierstegen aus den verschiedensten Blickwinkeln auf sich wirken. Wir kamen nach und Marcelo erwartete uns am einzigen und sehr exklusiven Hotel im Park. Dort hin kommt man mit einem öffentlichen Shuttle-Bus. Die Kraft der Wasserfälle, die in den verschiedensten Formationen hinabstürzen, kann man schwer in Worte fassen. Für uns alle war es einfach: WOW.
Zum Schluss konnte man noch einmal auf einem Steg ganz nah an die gewaltigen Fälle gehen. Man wird nass, aber hat natürlich auch ein unbeschreibliches Gefühl für die Kraft der Wassermassen.
Der Weg führt zum Schluss zu einem Aufzug, welcher wiederum zu einer Panoramaplattform führt. Dort trafen wir uns alle und gingen gemeinsam zum Shuttlebus, der uns zum Ausgang des Parks brachte. Wir fuhren zur Grenze zu einem kleinen Shop mit riesigen Amethyst-Drusen und natürlich den verschiedensten Souvenirs. Nach dem Grenzübertritt ging es direkt zum Flughafen, wo wir unser Gepäck abgaben und eine Kleinigkeit in der Cafeteria aßen. Der Flug war etwas verspätet und so hoben wir 15.10 Uhr Richtung Buenos Aires ab. Da es sich diesmal um einen nationalen Flug handelte, wurde das Gepäck ab Iguazu durchgecheckt. Wir hatten wieder etwas Zeit und gingen daher zur „Imbissbude" etwas außerhalb des Flughafens gegrilltes Steak essen. Es zog Regen und ein Gewitter auf und an der Anzeigetafel wurden immer mehr Flüge verspätet oder storniert angezeigt. Auch unser Flug verspätete sich etwas, da bei Gewitter das Betanken gestoppt wird, aber 20.20 Uhr - also mit 45 Minuten Verspätung - flogen wir nach Trelew ab. Wir nahmen das Gepäck entgegen, welches hier in Patagonien auf Früchte, tierische Produkte usw. kontrolliert wird, um keine Krankheiten einzuschleppen. Leider wurde durch den starken Regen, bei einigen Gästen das Gepäck sehr nass. Dies tut uns natürlich sehr leid! Nach der Kontrolle wartete Mariana auf uns, die uns auf der 45-minütigen Fahrt nach Puerto Madryn begleitete. Wir erhielten die ersten Informationen - so z.B. dass Puerto Madryn 80.000 Einwohner hat und die Gegend von der Aluminiumherstellung, Steinabbau, Fischerei und dem Tourismus lebt. Im Hotel angekommen, gingen wir schnell auf die Zimmer und begaben uns zur Nachtruhe, denn heute war es spät geworden.

13. Tag – 30.10.2012: Halbinsel Valdes – Walbeobachtung

Nach dem Frühstück erwartete uns Mariana und wir fuhren Richtung Halbinsel Valdes, DEM Tierparadies in Nordpatagonien. Die Halbinsel zählt nur ca. 600 Einwohner, wobei die Hälfte in Puerto Piramides lebt. Die hiesigen Estancias ziehen Merino-Schafe, welche bekanntermaßen die beste Wolle der Welt liefern. Mariana strahlt einen wunderbaren Optimismus aus und erzählte uns lebhaft von ihrer Kindheit und wie sie per Schiff mit ihrer Mutter aus Deutschland nach Patagonien kam. Der erste Stopp erfolgte am Informationszentrum, dort findet man neben den besten Toiletten mit einem tollen Blick , einen hübschen Souvenirshop, einen Film über die Region und Tierwelt und das Skelett eines kleinen Glattwals. 10 Uhr kamen wir in Puerto Piramides an und zogen uns für die Bootsfahrt warm an. Außerdem versahen wir uns mit Sonnenschutz und natürlich der obligatorischen Schwimmweste. Wir fuhren zusammen mit anderen Gästen mit einem Katamaran hinaus in die Bucht Golfo Nuevo. Zuerst mussten wir sitzen bleiben und es wurden Erklärungen in Spanisch und Englisch, vor allem Sicherheitshinweise gegeben, Mariana und ich gaben es in Deutsch an unsere Gäste weiter. Es dauerte nicht lange und schon sahen wir den ersten Wal. Man sieht in dieser Zeit Glattwale, in dieser Zeit meist mit Nachwuchs. Damit alle richtig gut sehen konnten, wurden die Gäste, die auf der dem Wal abgewandten Seite saßen, gebeten, sich an den Rand des Katamarans zu setzen. Nun konnten wir alle staunen, wie nah wir dem Wal bzw. den Walen kamen und es herrschte bedächtige Stille - wunderbar. Sobald sich die Wale entfernten, fuhr der Katamaran weiter zum nächsten Wal und blieb dort wieder stehen. Dann passierte es sogar, dass die Wale neugierig auf uns zukamen und dann unter dem Boot hindurch schwammen. Wir sahen ein Walbaby mit seiner Mutter schmusen. Mein Fazit ist: Total beeindruckend - wer hier Wale gesehen hat, ist verwöhnt .
Total begeistert, legten wir eine Mittagspause im Strandrestaurant ein und aßen Fisch und eine erfrischende Nachspeise. Nun ging es nach einer kleinen Runde in dem Örtchen weiter auf Schotterpisten nach Punta Delgada - dort sahen wir See-Elefanten von einer Erhöhung. Viele Männchen waren es nicht mehr, denn diese bleiben so lange, wie auch fruchtbare Weibchen anwesend sind und diese waren kaum noch da. Sie lassen die Jungen, sobald sie überlebensfähig sind, allein und gehen ins Meer, um sich wieder zu stärken. Wir fuhren an eine Landzunge (Nehrung), die in 40 Jahren 5 km gewachsen ist - hier weht ein starker Wind und es ist kühl, aber wir genossen den Blick! Weiter ging es zum Punta Cantor - wieder sahen wir See-Elefanten, in der Ferne Seelöwen und auch einige Pinguine, die gerade brüteten. Nun machten wir uns auf den Rückweg, legten aber noch einige Fotostopps für Vögel z.B. Steißperlhühner, Guanacos, Maras und Choiques ein. Choique ist der Eigeborenen-Name einer kleinen Nandu-Art und es bedeutet: Der Vogel, der die Kunst des Fliegens verloren hat.
19 Uhr waren wir wieder im Hotel, wo jeder der Gruppe eine Flasche argentinischen Rotwein als Entschuldigung erhalten hat, da das Hotel abgewohnter ist als versprochen. Am Abend konnte jeder selbst entscheiden und so ging ich mit einigen Gästen der Gruppe essen. Andere holten sich nur einen kleinen Snack.

14. Tag – 31.10.2012: Pinguinkolonie Punta Tombo

Nach dem Frühstück holte uns wieder unsere quirlige Marianne ab und wir fuhren noch weiter südlich als am Vortag - nach Punta Tombo. Das 2010 eröffnete Besucherzentrum ist sehr interessant gestaltet. Dann begonnen wir unseren Rundgang auf Stegen mitten durch das Brutgebiet der Pinguine. Da Brutzeit ist, sitzen die Pinguine auf ihren Eiern und bewachen die Nester. Nur ab und zu begegnete man einem der putzigen Gefährten auf dem Weg zum Meer oder konnte einen Blick in die Nester werfen. Jeder nahm sich individuell Zeit, um zu genießen und zu fotografieren, und wir trafen uns alle auf dem Parkplatz wieder, um unsere wirklich leckeren Lunchpakete mit Salat, Putenrolle, Sandwiches, Obstsalat, Keks und mehr zu verspeisen. Wir fuhren nach Gaiman - die erste Siedlung der walisischen Einwanderer am fruchtbaren Fluss Chubut. Da unser Fahrer einem Kollegen helfen musste, legten wir eine kleine Weinpause ein. Dann unternahmen wir einen  Spaziergang im Dorf: wir sahen das erste Haus, welches allerdings mittlerweile renoviert wurde, die schöne alte Post, und den etwas verschlafenen aber gemütlichen Ortskern. Vorher durchquerten wir das fruchtbare Land mit den Obstplantagen - hier werden die Kirschen angebaut, die dann in unserem  europäischen Winter angeboten werden. Wir fuhren weiter in die Provinzhauptstadt Trelew und legten eine Kaffeepause in einem historischen Hotel ein. Um alte Kutschen und Loks festzuhalten, stoppten wir kurz am Bahnhof von Trelew und von dort ging es weiter zum Hotel. Das Abendessen gestalteten wir wieder in Eigenregie im gleichen Restaurant wie am Vorabend.

15. Tag – 01.11.2012: Freizeit – Flug nach El Calafate

Heute hatten wir den Vormittag zur freien Verfügung, bis wir am Mittag von Marianna abgeholt und zum Flughafen nach Trelew gebracht wurden. So bummelten einige noch in der Stadt oder spazierten auf der Mole. Das Wetter lud auch heute wieder dazu ein, die Sonne zu genießen.
13 Uhr am Flughafen angekommen, hatte Marianna schon alles erledigt, sodass wir ganz schnell unser Gepäck los waren. Wir aßen eine Kleinigkeit und starteten fast eine Stunde verspätet 15.15 Uhr. Wir genossen wie gewohnt den Imbiss im Flugzeug und wurden in El Calafate von Iris empfangen, die uns bis ins Bergsteigerdorf El Chalten begleitete. Unterwegs legten wir im Hotel La Leona am Viedma See eine Pause ein. Dann wurden einige Fotostopps auf dem Weg eingelegt, denn vor uns bauten sich die markanten Spitzen des 3405 m hohen Fitz Roy auf. Stürmisch war es, aber für diesen Anblick nahmen wir den Wind um die Nase in Kauf . Nach der Ankunft im Hotel La Aldea machten wir uns schnell mit knurrendem Magen auf ins Restaurant „La Tapera", das uns urgemütlich als kleine Holzhütte mit einem Feuerchen in der Mitte des Raumes empfing. Auch das Essen war vorzüglich. Nach einer wärmenden Gemüsesuppe konnte man aus Steak, Tapas, Lammeintopf mit Linsen und Crepe mit Gemüse wählen. Der Nachtisch erschien als cremiger Pudding.

16. Tag – 02.11.2012: Wanderung El Chalten

Der Morgen begrüßte uns mit leichtem Nieselregen und einem Regenbogen Richtung Fitz Roy, aber leider ohne Blick auf die markanten Bergspitzen. 9 Uhr trafen wir unseren örtlichen Wanderführer Marcelo, mit welchem wir als ersten einen Stopp beim örtlichen Bäcker einlegten. Wir wanderten  zum Nationalparkzentrum und besuchten die kleine Ausstellung zur umliegenden Bergwelt. Bergauf führte uns Marcelo zum Mirador de los Condores mit Blick aufs Dorf, die 2 Flüsse „Fitz Roy" und „Las Vueltas" und eigentlich die Gipfel um uns, welche uns aber leider durch die Wolken verborgen blieben. Da es außerdem sehr stürmig war, hielten wir uns nicht lange auf dem Berg auf, sondern liefen weiter zum Mirador de las Aguilas mit Blick auf den Viedma See und auf die durch Gletscher bei der letzten Eiszeit hervorgerufene Ebene. Insgesamt liefen wir bei dieser Wanderung 5 Kilometer und überwanden 100 Meter Höhenunterschied. Bei unserer kleinen Pause naschten wir „Schweinsohren", die hier als Palmitos bezeichnet werden und durchaus mit unseren heimischen Exemplaren mithalten können. Gegen 12 Uhr waren wir zurück am Nationalparkzentrum und es regnete sich so richtig ein. So beschlossen wir, bis 14 Uhr eine Pause einzulegen und einige ruhten sich im Hotel aus, andere gingen mit mir in die Tapera, um Gemüsesuppe zu essen. 14 Uhr hatte der Regen dann nachgelassen und die Sonne zeigte sich. Da aber auf unserem Weg zum Wasserfall Chorillo del Salto wieder eine Wolkenfront auf uns zukam, teilte sich die Gruppe und einige Gäste gingen zurück Richtung Hotel, dann aber aufgrund des schönen Wetters Richtung Laguna Torre bis zum Aussichtspunkt - auch dies soll wunderbar gewesen sein. Zum Wasserfall ging es erst entlang der „Avenue" San Martin mit einigen Souvenirgeschäften und weiter am Rio de Las Vueltas entlang, pro Strecke ca. 1 Stunde. Im Anschluss ruhten sich alle bis zum Abendessen in „La Tapera" aus.

17. Tag – 03.11.2012: Viedma – Fahrt nach El Calafate

Auch heute startete der Morgen grau - und diesmal ohne Regenbogen - aber wie in den Tagen vorher wurde es besser. Wir räumten unsere Zimmer, ließen das Gepäck einschließen und trafen uns mit Monica, unserer Reiseleiterin für die nächsten Tage. Mit ihr und unserem Buschauffeur begaben wir uns Richtung Viedma-See. Unterwegs hielten wir immer wieder kurz für die Beobachtung und das Fotografieren von Tieren. Unser Chauffeur war sehr freundlich und geduldig. Am Bootssteg angekommen bestiegen wir das kleine Schiff, auf dem 70 Personen Platz finden. Auf der Fahrt wehte uns ein eisiger und stürmischer Wind um die Nase, aber einige waren tapfer und blieben für die schönsten Bilder auf Deck. Auch wenn die Bilder im Liegen geschossen werden mussten . Der erste Stopp wurde vor einem großen Eisberg eingelegt und der nächste nah am Gletscher, um das großartige Farbenspiel des Gletscherblaus bestaunen und im Bild festhalten zu können. Auch wenn man sich daran nie satt sehen kann, mussten wir natürlich irgendwann die Rückfahrt antreten. Zuerst ließen wir einige Mitfahrer am Gletscher aussteigen, welche ein sogenanntes Minitrekking auf dem Gletscher unternahmen, und dann wurden wir zum Aufwärmen mit Kaffee und Keksen versorgt. Zurück an Land entdeckten wir auf der Rückfahrt Kondore. Unser Chauffeur wusste genau, wo wir die Tiere im Bild festhalten konnten, denn sie nutzen den Aufwind des Canyon, um zu gleiten. Und so kamen wir auch in diesen Genuss.
Zurück im Hotel wärmten wir uns kurz auf und nahmen anschließend Abschied von El Chalten. Die Rückfahrt führte uns wieder entlang des Viedma Sees, Stopp am Hotel La Leona und weiter entlang des Lago Argentino. In El Calafate, unserem Übernachtungsort für die nächsten Tage, unternahm Monica eine kleine Orientierungsfahrt und wir hielten am Supermarkt, um uns mit Snacks für die Mittagspausen der nächsten zwei Tage zu versorgen. Wir checkten in unserer Hosteria Hainen ein und spazierten zum Restaurant "Don Pichon" gegenüber, das uns eine fantastische Aussicht bot. Heute blieb das Essen recht fleischlos, was sich am nächsten Abend aber massiv ändern sollte .

18. Tag – 04.11.2012: Perito Moreno Gletscher

Der heutige Tag sollte wieder einen der Höhepunkte dieser Reise beinhalten, den Perito Moreno-Gletscher. Wir frühstückten und beäugten das Wetter draußen sehr kritisch. 8.30 Uhr holte uns Monica ab und wir legten einige Foto-Stopps ein, z.B. an der Laguna Nimez, die sich zum Sonntag Morgen mit Flamingos, Magellan-Gänsen und anderen Tieren ganz friedlich präsentierte. Am Eingang des Nationalparks "Los Glaciares" ging Monica mit uns zum Denkmal von Gunther Plüschow, einem deutschen Flugpionier, der unter anderem hier, aber auch über Feuerland und Kap Hoorn, erste Entdeckungsflüge startete. Er verunglückte hier am 28. Januar 1931, als er den Perito-Moreno-Gletscher aus der Luft erkundete, zusammen mit Ernst Dreblow. Nach diesem Stopp ging es direkt zum Schiff, welches uns an die rund 74 Meter hohe Abbruchkante (über dem Wasser) des Perito-Moreno-Gletschers brachte. Und dort klickten die Fotoapparate, zeichneten die Videokameras alles auf, denn dieses Naturschauspiel möchte man mit allen Facetten mit nach Hause nehmen. Und dann passierte das, wofür der Perito Moreno-Gletscher unter anderem berühmt ist - direkt vor uns brach ein großes Stück des Gletschers ab und stürzte ins Wasser, man nennt dies "Kalbung". Schwierig ist dies nur aufs Foto zu bringen, denn so schnell ist man nicht am Auslöser . Wieder an Land wurde auch das Wetter immer besser und wir setzten unseren Ausflug fort, indem wir auf 400 m Höhe fuhren, von wo man einen tollen Blick auf den Gletscher hat und wo verschiedene Wanderwege beginnen. Nun konnte jeder den Gletscher so genießen, wie ihm beliebte. Man konnte also auf den Wanderwegen noch näher an den Gletscher heran kommen oder ihn von Aussichtsterrassen einfach nur genießen, was wir dann auch taten. Wir picknickten, nun mit herrlichem Sonnenschein, beobachteten die verschiedenen Eisformationen (eines erinnerte zum Beispiel an unser heimisches Schloss Neuschwanstein) und warteten, ob wir noch einmal Zeuge einer Kalbung werden konnten. 15.30 Uhr trafen wir uns auf dem Parkplatz und begossen diesen herrlichen Tag mit El Calafate-Likör auf "ewigem" Gletscher-Eis - ein toller Abschluss. Auf dem Rückweg stiegen einige in El Calafate aus und bummelten entlang der Geschäfte zurück zum Hotel. Das heutige Abendessen im "Don Pichon" wurde leicht, mit einer Gemüsesuppe, eröffnet und präsentierte sich dann im Hauptgang mit "Fleischbergen" aus Rind und gegrilltem Lamm, welches typisch für Patagonien ist. Der Obstsalat lag dann glücklicherweise auch nicht so schwer im Magen.

19. Tag – 05.11.2012: fakultativ Estancia

Für heute gab es verschiedene Möglichkeiten, den Tag zu gestalten. Der Großteil der Gruppe hatte sich für einen Ausflug zur Estancia "El Galpon" entschieden. Wir wurden mit heißen Getränken und etwas Süßem empfangen und begannen unseren Rundgang mit einer Mitarbeiterin der Estancia. Sie erläuterte uns die Geschichte der Estancia und die Schafhaltung heutzutage. Uns wurde die Arbeit der Kelpies, der Hütehunde, zusammen mit dem Gaucho und seinem Pferd beim Zusammentreiben der Schafe gezeigt. Nach dieser Vorführung spazierten wir zum Vogelreservat, in dem man die verschiedensten Wasservögel beobachten kann. So sahen wir Schwarzhalsschwäne mit Jungen und auch Ibisse fütterten fleißig ihren Nachwuchs. Magellangänse und verschiedene Entenarten tummelten sich auf dem Wasser und dem angrenzenden Schilf. Auf dem Hin- und Rückweg passierten wir das Reich von Ramon, dem mit der Flasche aufgezogenen, einzigen Rind der Estancia. Ramon freut sich über jeden Gast, der ihm etwas Zuwendung schenkt. Zurück in den Gebäuden erhielten wir eine Vorführung des Schafscherens und sahen, mit welchen Mühen dies verbunden ist und war. Alles in allem waren wir sehr zufrieden mit diesem Ausflug und hatten auch großen Gefallen an dieser herrlich gelegenen Estancia gefunden. Wir fuhren zurück in die Stadt, picknickten im Hotel und nach der Siesta, in der viele Geschäfte geschlossen sind, bummelten einige noch einmal in El Calafate. Wir trafen uns am Abend zum individuellen Abendessen.
2 Gäste unserer Gruppe hatten sich für einen Ausflug zur Estancia Cristina beim Upsala-Gletscher entschieden, dem größten Gletscher des Nationalparks und mit ca. 565 km² einer der größten weltweit.  Für sie ging es zuerst zur Bootsanlegestelle, von dort mit dem Boot zum Gletscher, an welchen sie aufgrund des Windes bis ca. 800 m herankamen. Auf dieser Fahrt beeindruckten vor allem die vielen Eisberge unterwegs, die durch eine starke Aktivität des Gletschers in letzter Zeit vorzufinden sind. Es wurde eine Mittagspause im Restaurant eingelegt und im Anschluss eine Führung über die Estancia mit Erklärungen zum Scheren und zur Familiengeschichte angeboten. Dann folgte wohl der Höhepunkt dieses Tages mit Jeeps und gekonnten Fahrern ging es eine spektakuläre Strecke zu einem Aussichtspunkt, wobei das letzte Stück zu Fuß zurück gelegt werden muss (hierfür werden Trekkingschuhe empfohlen, aber sie sind keine Pflicht, man braucht allerdings guten Halt). Am Aussichtspunkt hatten die Gäste ca. 15 Minuten Zeit, um den Blick über das drittgrößte Inlandseisfeld der Welt, nach Spitzbergen und der Antarktis, schweifen zu lassen. Nach diesem beeindruckenden Tag ging es per Boot und Bus zurück zum Hotel.

20. Tag – 06.11.2012: Flug nach Buenos Aires – Tango–Abend

Ab dem heutigen Tag machte sich Abschiedsstimmung breit. Uns erwartete zwar noch ein toller Abend in Buenos Aires, aber das Ende dieser tollen Reise war leider absehbar. Wir frühstückten in Ruhe und wurden am Vormittag zum Flughafen von El Calafate gebracht. Ich hatte mich vorab um die passenden Sitzplätze gekümmert und so konnte jeder den Flug genießen. Wir hatten teilweise tolle Ausblicke auf die Landschaften Argentiniens, die Gletscherseen in Patagonien und das wasserreiche Gebiet Richtung Buenos Aires, und natürlich der tolle Blick auf die Hauptstadt, denn wir landeten heute wieder auf dem Inlandsflughafen in der Stadt. Dort begrüße uns Juan, unser Reiseleiter der ersten zwei Tage in Buenos Aires. Wir fuhren ins Hotel und auf der Fahrt sahen wir, dass der Frühling noch stärker Einzug gehalten hatte, die Jacaranda-Bäume standen nun auch hier in voller Blüte. Wir fuhren ins Hotel und versuchten uns kühle Gedanken zu machen, denn ungewöhnlich für diese Jahreszeit hatte Buenos Aires in diesen Tagen über 30 Grad Celsius. Wir machten uns frisch für den bevorstehenden Tango-Abend. Nach unserem Treff ging es mit dem Bus zur Galerie Güemes, in welcher das Theater Piazzolla Tango beheimatet ist. Wir konnten zuerst den Tango-Schülern zuschauen, bis wir an unseren Tisch platziert wurden und unsere Auswahl für das heutige 3-Gang-Abendessen trafen. Die Getränke waren heute inkludiert und so stießen wir alle auf einen wunderbaren Abschluss und vor allem eine wunderschöne  Rundreise in Argentinien an, die wir erleben durften. Meine lieben Gäste trugen herzliche Dankesworte an mich heran und es freut mich sehr, dass meine Reisebegleitung die Reise noch bereichern konnte. Ich möchte aber auch an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die Reisegruppe natürlich am Erfolg einer Reise einen riesengroßen Anteil hat und durch viel Interesse, Wissbegier und Herzlichkeit eine solche Reise noch reicher wird. Also vielen Dank an euch, meine lieben Reisegäste!
Wir genossen nach dem Essen eine abwechslungsreiche Darbietung aus artistischem Tanz und berührender Live-Musik, sowohl instrumental als auch gesanglich. Wir fuhren glücklich und ein bißchen wehmütig zurück ins Hotel.

21./22. Tag – 07./08.11.2012: Freizeit und Rückreise

Am nächsten Vormittag hatten wir uns für eine Führung in einem der schönsten Opernhäuser der Welt angemeldet, dem Teatro Colon. Die Führung durch die Räume erfolgte in Englisch und so gab ich die wichtigsten Informationen an meine Gäste in Deutsch weiter. Derzeit ist der Nibelungenring in einer umstrittenen Version in der Vorbereitung und man ist sehr gespannt, wie diese angenommen werden wird. Im Anschluss bummelte jeder individuell durch das heiße Buenos Aires. So statteten wir dem Justizpalast einen kurzen Besuch ab und warfen einen Blick auf den Kongresspalast. Zurück im Hotel waren aber alle froh, sich vor der Fahrt zum Flughafen noch einmal etwas abkühlen und frisch machen zu können. Die 45-minütige Fahrt zum Flughafen nutzten wir, um Juan noch einige Fragen zur gegenwärtigen Situation zu stellen. Am Flughafen gaben wir das Gepäck ab, denn die Bordkarten hatten die Gäste bereits von mir erhalten. Wir vertrieben uns die Zeit bis zum Abflug und starteten dann leicht verspätet Richtung Deutschland. Heute war der Flug nicht ausgebucht und so hatten wir eine recht komfortable Situation, wenn auch leider das Unterhaltungssystem in unserem Bereich nicht funktionierte. Nach dem Abendessen wurde die Nachtruhe "eingeläutet" und jeder versuchte, sich etwas auszuruhen. In Frankfurt landeten wir bereits 30 Minuten eher, sodass wir in Ruhe zum Weiterfluggate gehen konnten und uns vorab noch von unseren Altenburger Gästen verabschiedeten, denn sie flogen nach Leipzig. Beide Flüge waren pünktlich und auch das Gepäck konnte jeder in Empfang nehmen. So verabschiedeten wir uns zufrieden in Dresden! Einige Gäste wurden von unseren freundlichen Chauffeuren in Empfang genommen und nach Hause gebracht.
Ich danke euch, meine lieben Gäste, für die tolle Zeit - für euer Interesse und eure Wissbegier. Ich würde mich freuen, wenn wir wieder einmal zusammen unterwegs sind! Über Bemerkungen, Fragen und Hinweise zu diesem Reisebericht und eure Einschätzung der Reise freuen wir uns jederzeit! Alles Gute, vor allem viel Gesundheit, für euch alle und bis bald! Eure Isabel

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