Fotogalerie: Rundreise Argentinien von Nord nach Süd

20.10. – 10.11.2011, 17 Tage Rundreise Südamerika mit Buenos Aires – Iguazu–Wasserfälle – Salta – Purmamarca – Zug in die Wolken auf dem Viadukt La Povorilla – Patagonien – Perito Moreno–Gletscher – El Chalten mit Fitz Roy–Massiv (optional) – Halbinsel Valdes


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Buenos Aires - Montevideo - Salta - Zug in die Wolken - Iguazu - Gletscher Perito Moreno - Upsala-Gletscher
Ein Reisebericht von
Daniela Paulan
Daniela Paulan

Reisebericht

20./21.10. 2011
Heute sollte unsere Reise nach Südamerika beginnen. Nach stockendem Verkehr in Berlin erreichten wir alle doch noch pünktlich den Flughafen und mit einer Stunde Verspätung, sehr wenig wie sich später für Iberia heraus stellen sollte, flogen wir nach Madrid.
Noch pünktlich erreichten wir Madrid. Hier erwartete uns ein Iberia Mitarbeiter und teilte uns mit, dass unser Flug erst am nächsten Tag um 16 Uhr starten würde, weil keine Crew da wäre. Nun fuhren wir mit dem Bus zum Hotel. Die Fahrt sollte länger dauern als erwartet, obwohl es schon sehr spät in der Nacht war. Wir fuhren 1,5 Stunden bis nach Segovia, wo wir in einer Ferienanlage untergebracht wurden. Nach langem Anstehen und Diskussionen bekamen wir unsere Zimmer und nahmen noch ein spätes Abendessen ein. Gegen 4 Uhr waren wir im Bett. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen spazierten wir noch durch die Anlage, die landschaftlich schön angelegt war und vertrieben uns die Zeit. Gegen Mittag fuhren wir erneut zum Flughafen, wo dann unser Flug pünktlich fast startete. Leider verpassten wir so schon einen Tag in Buenos Aires und kamen erst spät in der Nacht an. Von Iberia gab es keine Entschuldigung oder dergleichen, was doch sehr traurig stimmt. Gegen Mitternacht erreichten wir unser Hotel in Buenos Aires und eine kurze Nacht erwartete uns. Am nächsten Abend landen wir in Buenos Aires und beziehen unser Hotel für eine kurze Nacht.
Dank Eberhardt können wir aber letztendlich den Tag in Ruhe nachholen, weil die Reise aufgrund dessen um einen Tag verlängert wird.

22.10.2011
Früh am Morgen sollte es losgehen. Wir fuhren um 7:15 Uhr nach einer kurzen Nacht zum Hafen, wo wir bei der Firma Buquebus eincheckten für unsere Fährüberfahrt nach Uruguay. Nach erneuten Formalitäten, denn wir mussten ja wieder aus Argentinien ausreisen und in Uruguay einreisen, betraten wir unsere Fähre und fuhren ca. 1 Stunde nach Colonia des Sacramento in Uruguay. Leider gab es auf der Fähre kein Außendeck, so dass wir nicht heraus gehen konnten, aber auf dem zweiten Teil der Fahrt war das ganz gut, weil es sehr schaukelte und wir sitzen bleiben mussten. Nach der Ankunft begrüßte uns Reiseleiterin Karin. Sie zeigte uns gleich die koloniale Kleinstadt Colonia del Sacramento, welche am rio de la Plata gelegen ist. Colonia del Sacramento ist die älteste Stadt Uruguays, ihre Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.


Wir spazieren zu Fuß durch die alten Gassen und genießen das koloniale Flair. An diesem Wochenende findet der „Tag des Denkmals“ in Uruguay statt. Das hat den großen Vorteil für uns, dass alle alten Gebäude und Museum geöffnet sind und wir uns alles anschauen können. So besteigen die meisten von uns auch einen kleinen Leuchtturm, der früher zur Verteidigung genutzt wurde, und genießen die Sicht. Auf dem Markt wird auch schon eine Bühne aufgebaut, wo später Musik gespielt und getanzt wird. Wir spazieren weiter entlang des Meeres, werfen den einen oder anderen Blick in die kleinen Museen, die heute alle geöffnet sind und erreichen anschließend unser Restaurant fürs Mittagessen. Nach der Stärkung in dem angenehmen Restaurant steht noch jedem Freizeit zur Verfügung, um selbst etwas durch die Gassen zu bummeln oder in den kleinen Geschäften zu stöbern. Nach diesem schönen Tag fahren wir weiter zu unserem heutigen Ziel, der Hauptstadt Uruguay´s Montevideo. Unterwegs stoppen wir noch bei einem verrückten Sammler namens Emilio Arenas, der bereits mehrmals im Guinness-Buch der Rekorde zu finden war. Er sammelt eigentlich alles, was ihm unter kommt und lebt gut davon. So konnten wir seine umfangreiche Sammlung an z.B. verschiedenen Bleistiften bewundern. Ein bisschen verrückt muss man schon sein, um soviel zu sammeln, aber der Besuch war sehr interessant, besonders weil er uns persönlich begrüßte. In Montevideo beziehen wir dann unser Hotel und einige verabreden sich zum ersten Steak-Essen im Restaurant um die Ecke.


23.10.2011
Heute steht die Erkundung der Stadt Montevideo auf dem Programm. Sie liegt am Mündungs­trichter des Rio de la Plata. Sie zählt rund 1,3 Mio. Einwohner und ist das wirtschaftliche, administrative und kulturelle Zentrum des Landes. Sie zählt zu den zehn sichersten Städten Lateinamerikas und ist zudem nach einer Studie die südamerikanische Stadt mit der höchsten Lebensqualität. Wir fahren entlang der Hauptstraße Avenida 18 de Julio bis zum wohl wichtigsten Platz, dem „Plaza de Indepencia“, wo wir unseren ersten Fotostopp machen. Die Stadt strahlt einen alten kolonialen Glanz aus. Leider sind heute ein paar Wolken aufgezogen, so dass es windig ist. Von hier unternehmen wir einen Spaziergang durch die Altstadt bis zum Plaza Constitution, wo wir auch eine Kathedrale besuchen. Die Plätze sind alle sehr idyllisch angelegt. Weiter mit dem Bus fahren wir entlang der Strandpromenade. Die Innenstadt von Montevideo ist sehr dicht bebaut, daraus leitet sich ein großer Bedarf an Grünflächen ab, um die Lebensqualität der Stadt zu bewahren. Die Park- und Grünanlagen entstanden bevorzugt an den Uferpromenaden und in den Randbezirken der Stadt, oft tragen die Parkanlagen den Namen der Stifter - meist vermögende Bürger oder Politiker. Wir besuchen einige berühmte Denkmäler und auch den Rosengarten, wo alle viel Zeit verbringen. Nun geht es weiter zum sehenswerten Parlament („Palacio legislativo“). Das im neoklassizistischen Stil gehaltene Gebäude, das über eine Mauerverkleidung aus 24 verschiedenen Marmorarten verfügt, liegt am Ende der diagonal vom Plaza Entrevero zum Palacio Legislativo laufenden Avenida Libertador und ist der Sitz der Legislative von Uruguay. Da wir das Glück haben und es ist „Tag des Denkmals“, können wir hinein, was toll ist, denn das Gebäude ist sehr sehenswert.



Auf besonderen Wunsch einer Dame stoppen wir danach am berühmten Fußballstadion von Uruguay. Das Estadio Centenario ist das größte Fußballstadion in Montevideo. Es war Spielstätte der Fußball-Weltmeisterschaft 1930. Auch hier können wir alle kostenlos hinein und uns sowohl das Museum anschauen, als auch das Stadion selbst. Unsere Rundfahrt endet am Mercando, einer großen Markthalle, wo hauptsächlich Restaurants zu finden sind. Überall duftet es natürlich nach saftigen Steaks, die Halle ist rustikal eingerichtet, wir dürfen auch einen Schluck Wein probieren. Hunger haben wir leider nicht, obwohl es wirklich appetitlich und lecker aussieht.
Unsere Rundfahrt endet hier. Die gesamte Gruppe einschließlich mir entscheidet sich dafür, von hier aus zum Hotel zurück zulaufen und die Stadt noch gemeinsam zu erkunden. Es ist die richtige Entscheidung, denn die Sonne kommt heraus und es wird ein schöner Nachmittag. Wir besuchen noch einige alte Häuser, die aufgrund des „Tag des Denkmals“ geöffnet sind. Unterwegs begegnen wir einem Tango-Paar, was auf der Straße tanzt. Auf dem Plaza Constitution tanzen einige Damen Flamenco. Jetzt lebt die Stadt und überall gibt es etwas zu entdecken. Zum Abschluss des schönen Tages trinken wir gemeinsam einen Kaffee in einem der berühmten Kaffeehäuser und lassen den Nachmittag ausklingen. Am Abend treffen wir uns wieder zum Abendessen. Das Essen ist heute besonders gut (es gibt mal wieder Steak), die Atmosphäre stimmt und die Getränke sind inklusive. An diesem Abend feiern wir dann auch noch einen runden Geburtstag mit einer großen Torte und einem Schnapps - alle genießen diesen Abend!

24.10.2011
Heute verlassen wir Montevideo und fahren immer entlang der Küste. Unterwegs stoppen wir am Hügel mit herrlichem Blick auf Montevideo. Dann erreichen wir Tripolis, wo Zeit zur Besichtigung des ehrwürdigen Argentino Hotels bleibt. Einige nutzen die Zeit auch für einen Strandspaziergang. Unterwegs im Bus zeigt uns Karin wie Mate-Tee getrunken wird, natürlich durften wir auch verkosten. Das Lieblingsgetränk der Uruguayer und Argentinier schmeckt wie bitterer Tee. Man kann sich kaum vorstellen wie viel und wie oft der hier genossen wird. Aber ihm wird auch eine Reihe therapeutischer Eigenschaften zugeschrieben und ist verträglicher als Kaffee. Also nehmen einige von uns auch ein Päckchen und einen typischen Mate-Becher mit nach Haus - vielleicht wird es ja auch unser Lieblingsgetränk.
In Punta del Esta angekommen, fahren wir entlang der Promenade und des Hafens.
Die Einwohnerzahl der Stadt von derzeit knapp 20.000 vervielfacht sich in der dreimonatigen Hauptreisesaison von Mitte Dezember bis Mitte März. Insgesamt besuchen jährlich zwischen 600.000 und 700.000 Touristen die Stadt, von denen der überwiegende Teil aus Argentinien kommt. Der Rest kommt aus Uruguay selbst, dem Süden Brasiliens , anderen latainamerikanischen Ländern sowie zunehmend aus den USA und Europa. Punta del Este dient dabei besonders als Anziehungspunkt der südamerikanischen Prominenz und einer finanzkräftigen Klientel, was sich auch in den im Vergleich zum restlichen Uruguay deutlich höheren Lebenshaltungskosten widerspiegelt. Diese Zahlen zeigen schon, dass sich die Stadt dem Massentourismus verschrieben hat, was ihr nicht gerade Charme verleiht. Unsere freie Zeit nutzen wir für einen gemütlichen Kaffee, einen Bummel durch die Geschäfte oder einen Spaziergang zum Hafen, wo zwei See-Löwen zu bewundern sind.
Auf der Rückfahrt besuchen wir Casa Pueblo. Casa Pueblo liegt an der Punta Ballena, wenige Kilometer vor Punta del Este. Erbaut wurde es unter der Regie von Carlos Paéz Vilaró.
Carlos Páez Vilaró ist einer der bedeutendsten Künstler von Uruguay. Er wird gerne als Pablo Picasso von Uruguay bezeichnet. Das weiße Haus sieht aus wie ein Schloss und ist sehr groß, verwinkelt und interessant zu erkunden. Im Inneren stellt der Künstler seine modernen Bilder aus, die auf jeden anders wirken. Der Besuch ist interessant und versetzt einen selbst in eine andere Welt. Nach diesem abwechslungsreichen Programm fahren wir zurück nach Montevideo, wo wir den Abend beim Steak-Essen (es gibt auch Alternativen) ausklingen lassen….

25.10.2011
Am Vormittag steht noch Zeit zur freien Verfügung in Montevideo. Viele nutzen die Zeit für einen Bummel bis wir uns gegen Mittag treffen, um über Buenos Aires in den Norden nach Argentinien zu fliegen, nach Salta. Dort begrüßt uns Martin, unser neuer Reiseleiter, wir fahren zum Hotel und essen gemeinsam zu Abend.

26.10.2011
Heute geht es nördlich von Salta zu einem Ausflug in die Bergwelt. Am Himmel befinden sich viele Wolken, so dass uns schon Angst wird. Nach ca. 1 Stunde Fahrt erreichen wir eine herrliche Landschaft. Beim ersten Fotostopp sehen wir bereits bizarre Felsformationen. Bei der Weiterfahrt durchbrechen wir nun die Wolken und endlich haben wir strahlend blauen Himmel und tolles Wetter, so wir uns das für den Tag wünschen. Unser erster Stopp ist Purmamarca, das als Tor zur Quebrada de Humahuaca gilt. Das kleine, indianisch geprägte Dorf zählt 2089 Einwohner, gehört verwaltungsmäßig zum Departamento Tumbaya in der Provinz Jujuy im Nordwesten von Argentinien und liegt auf einer Höhe von 2206 Metern über dem Meeresspiegel. Am nördlichen Ortsrand fließt der Rio Purmamarca vorbei und im Süden erblickt man das Panorama farbiger Bergformationen, für das Purmamarca bekannt geworden ist. Es ist wirklich eine schöne Landschaft, mit einigen malerischen Ortschaften im Stil der frühen Kolonialzeit, deren Bevölkerung noch großen Teils indigener Abstammung ist. Die Straße durch das Tal steigt kontinuierlich von ca. 1200 Meter bei Jujuy auf 3700 Meter an, bevor sie dann auf 3500 Meter nach Abra Pampa hinabführt. Wir nehmen uns Zeit für einen Blick in die Kirche und natürlich für einen Bummel auf dem Markt, wo die Einheimischen bunte Decken und Schals verkaufen.
Anschließend halten wir in Pueblo de Tilcara con su Pucara. Hier wandern wir durch einen tollen Kakteen-Wald bis wir zu einem ehemaligen Dorf, wo wir noch die Überreste früherer Häuser und Höfe sehen können. Auch der Ausblick auf das gegenüberliegende Tal ist sehr schön. Das Mittagessen nehmen wir heute in einer urigen Gaststätte ein, wo wir zwischen Riesen-Schnitzel oder Pasta wählen können. Danach stoppen wir an einer Felsformation, die aufgrund der vielen unterschiedlichen Farben in den Felsen auch als Malerpalette bezeichnet wird.


Zum Abschluss besuchen wir den malerischen Ort Humahuaca, wo uns noch Zeit bleibt, um die Atmosphäre zu genießen und in den Geschäften zu stöbern. Hier scheint wirklich die Zeit stehen geblieben zu sein und wir hatten die Möglichkeit, echtes südamerikanisches Flair zu genießen. Unser letzter Halt ist am Wendekreis des Steinbocks. Ein Wendekreis ist einer der beiden in 23°26'16"nördlicher und südlicher Breite gelegenen Breitenkreise, die für die Sonnenbahn Grenzmarken darstellen. Die Wendekreise verlaufen 2600 km nördlich und südlich des Äquators. Zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis befinden sich die Tropen. Ein herrlicher Tag endet wieder in Salta.


27.10.2011
Ein besonderer Höhepunkt steht heute auf dem Programm. Mit dem „Tren a las nubes“ - Zug in die Wolken“ möchten wir heute 4200 Meter Höhe erklimmen. Morgens zeitig um 7 Uhr startet unser Abenteuer am Bahnhof. Unsere Sitzplätze sind reserviert. Die erste halbe Stunde müssen wir die Rollläden geschlossen lassen, da wir durch die ärmeren Viertel Saltas fahren und Kinder gern Steine auf den Zug werfen. Uns betreuen 2 Stewardessen, die auf englisch und spanisch Erklärungen geben. Wir bekommen eine deutsche Erklärung und auch Übersetzungen dazu. Der Zug fährt nie schneller als 35 km/h. Wir können unterwegs auch die Fenster öffnen und so herrliche Fotos machen. Bei den ersten Stationen sehen wir z.B. eine alte Eisenbahn stehen oder auch herrliche Ausblicke auf die ersten Viadukte.
Im Zigzag geht es über 29 Brücken, durch 21 Tunnels, 13 Viadukte und natürlich steil hoch in die Berge. Zuerst führt die Strecke durch das Valle de Lerma, um dann in die Quebrada (Schlucht) del Toro einzudringen. Wir haben heute großes Glück, denn es gibt keinerlei Wolken am Himmel und so entstehen herrliche Fotos. Überwältigend ist hier die Aussicht, da hält jeder den Fotoapparat bereit. Die Bahntrasse wurde übrigens von dem amerikanischen Ingenieur Richard Maury realisiert, der dabei alle physikalischen Gesetze anwenden musste, damit das Stahlross auch oben angelangt. Nicht leicht waren die Arbeitsbedingungen für die Menschen, die an dem irren Projekt damals beteiligt waren. Kälte und Einsamkeit machten ihnen schwer zu schaffen, hinzu kamen die gefahrvollen Jobs. Mit Sprengungen wurde der Weg durch die Schluchten nach oben geöffnet. Das Material musste mit unglaublichen Anstrengungen nach oben geschafft werden und nicht selten kam es dann zu schwerwiegenden Unfällen.
Unterwegs wird uns ein Frühstückssnack gereicht und wir verspeisen unser mitgebrachtes Lunch-Paket. Der Zug verfügt aber auch über einen Speisewagen und eine Bar. Ganz interessant ist die Verkostung von Coca-Tee und Coca-Blätter, was auch gut für den Kreislauf ist, um die Höhe besser zu vertragen. Die zieht sich dann bis nach Puna in La Polvorilla, dem höchsten Punkt (4200 Meter) der Fahrt durch die Wolken (Nubes). Das ist das größte und beeindruckendste Viadukt und unser Ziel.


Die Bahn fährt über das Viadukt und zurück, so dass wir tolle Fotos vom Zug aus machen können. Dann steigen wir aus und können so noch einen ganz anderen Blick genießen. Hier wird nun die Argentinien-Fahne gehisst und die argentinische Hymne gespielt - Gänsehaut-Gefühl pur. Auch wir machen ein schönes Gruppenfoto vor dem Zug mit der argentinischen Fahne. Nun geht die Fahrt wieder zurück. Ein zweiter Stopp wird in der kleinen Ortschaft San Antonio de Los Cobres eingelegt. Hier kann man Souvenirs aus der Region kaufen, bevor es dann die Strecke zurückgeht. Nun werden die Sitzplätze getauscht, so dass wir nun die andere Streckenseite beobachten können. Nach einem weiteren Kaffee-Snack wird es langsam dunkel und die Fahrt geht weiter. Als kleiner Überraschung kommen Folklore-Musiker in unseren Waggon und machen ordentlich Stimmung. Auch getanzt muss nun werden. Man merkt, die Argentinier werden erst am späten Abend munter. Kurz vor der Ankunft in Salta, die pünktlich um 23 Uhr ist, werden von den Stewardessen feierlich Zertifikate überreicht. Jeder einzelne Reisende bekommt das Zertifikat persönlich und mit viel Applaus überreicht - auch das ist Argentinien. Ein sehr interessanter, aber auch anstrengender Tag geht zu Ende.


28.10.2011
Heute besuchten wir die Stadt Salta, die sich sehr viel koloniales Flair erhalten hat. Die Stadt ist vor allem für ihre Bauten aus der Kolonialzeit bekannt. Die Regierung erließ hier ein Gesetz, nach dem im Zentrum der Stadt Bauten, die im typischen spanischen Kolonialstil gebaut wurden, günstigere Steuertarife bekamen. Wir besuchten zuerst den Plaza Mayo der sich sehr viel Charme bewahrt hat. Dort steht auch die sehenswerte Kirche. Der Platz ist herrlich angelegt und es gibt viele koloniale Gebäude zu sehen. Anschließend besuchen wir die Kirche San Francisco, die im Gegensatz zur ersten Kirche, nicht so prunkvoll geschmückt ist. Weiter fahren wir auf den Cerro (Hügel) der Stadt, von dem wir einen guten Ausblick und Überblick über die Stadt haben. Nach der anschließenden Fahrt durch ein reiches Stadtviertel mit vielen kolonialen Bauten und dem Besuch eines Handwerker-Marktes fahren wir zum Flughafen und fliegen nach Iguazu. Vom Flugzeug aus haben wir einen herrlichen Blick auf die Berge, den vielen Urwald und auch die vielen Felder in Argentinien. In Iguazu erwartet uns Nanny, eine Brasilianerin mit viel Temperament, die uns gleich viel über die nächsten Tage erzählt.
Das Abendessen im Hotel ist sehr reichlich und lecker, da wir selbst am Buffet wählen können, was wir möchten. Besonders das Gegrillte vom Holzkohlegrill hat es uns angetan.

29.10.2011
Heute stand der Besuch der berühmten Iguazu-Wasserfälle auf dem Programm. Wie viel Wasser wir zu sehen bekamen, ahnte am Morgen niemand. Früh zeitig ging es los, da wir vor dem großen Massenansturm den ersten Zug zur Teufelsschlucht nehmen wollten. Im Park angekommen, bestiegen wir die Bahn und auf ging es zur Fahrt durch den saftig-grünen Regenwald. Leider fing es unterwegs stark an zu regnen. Wir gingen zur Teufelsschlucht über die gut ausgebauten Wege. Hier sahen wir die Wassermassen in die Tiefe stürzen, was sehr beeindruckend war. Hier wurden wir nun auch von allen Seiten nass. Sowohl von oben als auch von den Fällen kam das Wasser. Einige kauften sich Iguazu-Regencapes, um nicht ganz durch nässt zu werden. Nach dem ersten beeindruckenden Blick auf die Fälle, in der Teufelsschlucht fuhren wir mit der Bahn zum nächsten Besichtigungspunkt. Wir gingen zu den Wegen, wo man einen guten Überblick über die Fälle bekam.


Leider regnete es so stark, dass wir den Rundgang abbrachen und uns in einem Restaurant aufwärmten. Bei Tee und Kaffe, spendiert von Eberhardt, warteten und hofften wir auf Wetterbesserung. Als es etwas weniger wurde, gingen wir erneut zu dem Aussichtspunkt und bekamen so noch mal einen guten Blick auf die Fälle San Martin; San Mbigua und San Bernabé Mendez. Lange konnten wir leider nicht verharren, da erneut Regen kam. Mit dem Bus fuhren wir zurück zum Hotel - etwas enttäuscht, dass das Wetter uns so mitspielt, aber morgen sollte eine neue Chance kommen. Einige von uns blieben auch noch im Park und nutzen die regenfreien Minuten für weitere Rundgänge und kamen anschließend mit dem öffentlichen Pendelbus zurück zum Hotel. Auch am Nachmittag besserte sich das Wetter nicht sehr, so das auch ein erneuter Besuch nicht lohnte.

Am Abend besuchten einige von uns eine Samba-Show in Brasilien.

30.10.2011
Heute sollten wir erneut die Wasserfälle erleben. Wir überquerten die Grenze nach Brasilien und besuchten den brasilianischen Teil der Fälle. Der Himmel ist immer noch bewölkt, doch es sollte im Laufe des Tages auflockern. Mit dem Bus geht es zu den Fällen. Wir haben ausreichend Zeit, um den Weg entlang der Fälle gemütlich entlang zu spazieren und die Wassermengen zu beobachten. Die Wassermassen preschen herunter und von hier hat man einen perfekten Blick. Am Ende des Weges können wir dann auch noch einen Steg entlang gehen direkt vor die Fälle. Hier wird man natürlich gehörig nass, aber da wir dieses Mal gut mit Regenkleidung ausgestattet waren, konnte uns das nichts anhaben. Ein tolles Erlebnis, inmitten der Wassermassen zu stehen. Dann geht es mit dem Fahrstuhl oder zu Fuß den Weg hinauf, so dass wir auch noch einen guten Blick auf die Fälle hatten. Hier ist auch noch Zeit für ein Gruppenfoto, der blaue Himmel lässt sich auch endlich blicken. Nach diesem Erlebnis fahren wir zum Mittagessen. In einem großen Buffet-Restaurant lassen wir uns ein unglaubliches Buffetangebot schmecken. Es ist für jeden das Richtige dabei, ob frisch gegrilltes Fleisch oder Fisch oder auch ein Wahnsinn Nachspeisen-Buffet überrascht alle. Nach diesem tollen Essen steigen wir in einen neuen Bus und überqueren nun die Grenze nach Paraguay. Da Sonntag ist, gehen die Passformalitäten recht schnell und so müssen wir nun heute noch einige Kilometer zurücklegen - bis nach Asuncion. Paraguay ist ein grünes Land - wir fahren entlang grüner Felder, kleiner Dörfer auf einer recht gut ausgebauten Straße. Eine kleine Pause machen wir zum Beispiel an einer Chiperia, wo es frische Brötchen zu kaufen gibt. Des Weiteren besuchen wir noch einen Wallfahrtsort auf dem Weg, der über eine besondere und sehr große Kirche verfügt, die wir besuchen. Am Abend erreichen wir Asuncion, wo wir zu Abend essen und übernachten. 

31.10.2011
Heute steht die Stadtrundfahrt durch Asuncion. Sie ist mit rund 500.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt des Landes. Der Ballerungsraum Asunción hat rund 1,9 Millionen Einwohner. Das Herz des Stadtzentrums Asunción ist die Plaza de los Héroes mit der Straße (calle) Independencia. Sie verläuft von Norden nach Süden und „teilt“ die Straßen mit Ost-West Verlauf in zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Namen auf. Die Straßen im Stadtzentrum sind als Einbahnstraßen mit abwechselnder Richtung angelegt. Zu erst besuche wir das Panteón de los Héroes: erbaut 1863 zu Ehren der Schutzpatronin Virgen de la Asunción, welche den Rang "Marschall des Heeres" hat. Vollendet wurde das Gebäude 1936. Seitdem werden hier die Reste paraguayischer Kriegshelden aufgebahrt, unter anderem die des Erbauers Mariscal Francisco Solano López, welcher als „Héroe Máximo“ (höchster Held) gilt. Der Entwurf stammt von dem italienischen Architekten Ravizza. Weiter geht es zum Regierungspalast, der am Wasser steht, wo auch ein altes Kriegsschiff zu bewundern ist. Anschließend fahren wir auf den Cerro Lambaré: Asuncións höchste Erhebung liegt an der Stadtgrenze zwischen Asunción und Lambaré, 12 Kilometer Luftlinie vom Stadtzentrum entfernt. Von hier aus haben wir einen ausschweifenden Blick über die Stadt. Auf der Spitze des Cerro Lambarés steht eine Stele. Um diese Stele herum waren der Cacique Lambaré, als auch Präsident Strössner überlebensgroß verewigt. 1989, mit dem Sturz Strössners, wurde auch seine Statue entfernt. Nach dem Mittagessen besuchen wir typische Handwerkskunst. Anschließend fahren wir zum Viertel San Bernadino, wo viele Deutsche sich nieder gelassen haben. Höhepunkt des Tages ist der Besuch der Pfarrkirche Yaguarón. Sie ist das Zentrum der Franziskaner-Missionen in der Kolonialzeit. Die Einfachheit und Symmetrie der Fassade ist durch die kunstvollen Schnitzereien und Malereien im Inneren abgestimmt. Wir sind sehr überrascht über diesen geschnitzten Altar, der wirklich überwältigend ist. Nach der Besichtigung und der Rückfahrt erreichen wir das Hotel, wo wir noch einen kurzen Bummel in der Stadt unternehmen.

1.11.2011
Heut steht ein langer Tag bevor. Wir müssen fast 500 Kilometer von Asuncion nach Posadas in Argentinien zurücklegen. Wir starten am frühen Morgen und fahren südlich durch Paraguay bis wir Argentinien erreichen. Unterwegs stoppen wir ab und zu. So besuchen wir eine kleine Stadt, die sich das alte Flair bewahrt hat. Dort kaufen wir frische Bananen in einem kleinen Markt als Weg-Verzehr. Weiterhin stoppen wir an Ständen, wo handgewebte Ware verkauft wird. So können wir auch den Webstuhl fotografieren. Am Nachmittag erreichen wir die Jesuitenmission. In Paraguay bestand von 1610 bis 1767 ein Jesuitenstaat, in welchem die Jesuiten unter den Indianern ein christliches Sozialsystem eingeführt hatten. Auf diese Art konnten die Indianer in so genannten Reduktion unabhängig von den spanischen und portugiesischen Kolonialherren und in Sicherheit vor ihnen leben. Ein örtlicher Führer zeigt uns wie die Jesuiten hier früher gelebt haben. Leider ist nicht mehr sehr viel von den Gebäuden erhalten. In einer kleinen Ausstellung sehen wir aber viele Gegenstände von damals und auch ein Modell der gesamten Stadt. Vom Aussichtsturm haben wir einen guten Überblick auf das Gelände. Da wir noch etwas Zeit haben, fahren wir auch noch zur Mission Jesus, die sich nur ca. 10 Kilometer entfernt befindet. Hier ist von den Gebäuden noch weniger erhalten, aber wir haben großes Glück hier. Der TV-Sender VOX nimmt hier ein Konzert auf, was am 31.12. um 20 Uhr auf VOX ausgestrahlt wird. Wir können die Proben beobachten. Das Klassische Konzert mit verschiedenen Sängern und berühmten Dirigenten passt optimal in die Kulisse und bietet einen tollen Klang.


Nun wurde es schon spät und wir mussten noch über die Grenze. Da tagsüber ein Streik an der Grenze war und die Grenze teilweise geschlossen war, befürchteten wir das Schlimmste. Wir mussten beide Grenzseiten passieren. Wir bekamen unsere Stempel und mussten alles in allem nur eine Stunde warten. Unser Glück war der Streik an diesem Tag, denn so wurden alle wartenden LKW´s weg geschickt und wir hatten freie Bahn. An der argentinischen Grenze mussten wir alle noch unsere Koffer durchleuchten lassen und dann war es geschafft. Spät erreichten wir unser Hotel und nahmen das Abendessen zu uns (es gab mal wieder Steak).


2.11.2011
Heute hatten wir am Morgen etwas Zeit, auszuschlafen oder die Hotelanlage etwas näher anzuschauen. Das Hotel lag nahe dem Flughafen und war eine Anlage mit verschiedenen Häusern, von denen manche auf Stelzen standen und einem großen Pool. Am Vormittag fuhren wir zum Flughafen. Leider bekamen wir hier die Nachricht, dass unser Flug auf 15 Uhr verschoben wurde. Aus diesem Grund fuhren wir zurück zum Hotel, bekamen unsere Zimmer zurück, badeten im Pool und bekamen ein kostenloses Mittagessen von der Fluggesellschaft. Am Nachmittag flogen wir dann nach Buenos Aires. Leider verpassten wir durch diese Verspätung unseren Anschlussflug und mussten in Buenos Aires übernachten. Nach einigen Diskussionen mit der Fluggesellschaft fuhren wir zum Hotel - zugegeben das schlechteste auf der Reise - und verbrachten eine unfreiwillige Nacht in Argentiniens Hauptstadt - eigentlich wollten wir doch zu den Pinguinen...

3.11.2011
Nach vielen Diskussionen buchte uns die Fluggesellschaft auf den Flug um 10 Uhr, so dass wir wenigstens am Nachmittag noch Besichtigungen machen konnten. Wir bestiegen das Flugzeug natürlich wieder mit Verspätung. Als das Flugzeug los rollte, gab es plötzlich ein seltsames Geräusch und es rollte wieder zurück auf die Ausgangsposition. Aufgrund eines technischen Problems mussten wir wieder aussteigen - schon wieder Pech für uns! Nach einer weiteren Stunde warten flogen wir dann endlich nach Trelew, wo wir nun natürlich viel zu spät ankamen. Kati, unsere Reiseleiterin, empfängt uns freundlich, obwohl sie natürlich auch schon den ganzen Tag auf uns am Flughafen gewartet hatte. Wir fuhren als erstes zu einer kleinen Teestube in Gaima, wo selbst gebackener Kuchen und frischer Tee in origineller Umgebung serviert wurde. Danach fuhren wir nach Puerto Madryn. Sie liegt am Golfo Nuevo südlich der Halbinsel Valdes, einem UNESCO-Weltnaturerbe, an der Atlantikküste in der zu Patagonien gehörenden Provinz Chubut. Puerto Madryn ist Hauptstadt und mit 57.791 Einwohnern einziger größerer Ort des Departamento Biedma. Hier angekommen bezogen wir unser Hotel und genossen unser Abendessen. Einige bummeln danach noch durch die schön angelegte Stadt, entweder entlang der Strandpromenade oder schauten in die vielen Schaufenster.

4.11.2011
Heute stand mal wieder ein langer Tag auf dem Programm. Aufgrund der Flugverzögerung am letzten Tag mussten wir heute das Programm, was für zwei Tage geplant war, an einem Tag absolvieren. So fuhren wir auf die Halbinsel Valdes und stoppten zuerst am Besucherzentrum, wo man einen ersten Überblick erhält. Sie ist ein Naturreservat und wurde 1999 von der UNESCO auf die Welt-Erbeliste gesetzt. Die Península Valdés besteht größtenteils aus karger Landschaft und einigen kleineren Salzseen, derer größter mit 35 Metern unter dem Meeresspiegel den tiefsten Punkt der Halbinsel bildet. Danach geht es an die andere Seite der Insel und wir stoppen an einer See-Löwen-Kolonie. Hier liegen die dicken, faulen Tiere am Strand und wir können sie in Ruhe beobachten. Danach geht es weiter zum Punta Norte, wo wir einen kurzen Spaziergang entlang des Strandes machen und erneut See-Löwen und See-Elefanten beobachten konnten. In der Ferne erblicken wir auch schon einen Wal. Anschließend geht es weiter auf eine private Farm, wo wir gut zu Mittag essen. Eine ehemalige Scheune wurde zum sehr geschmackvollen Restaurant umgebaut, es gibt Lamm. Anschließend fahren wir von hier noch 10 Kilometer bis wir eine Pinguin-Kolonie erreichen. Wir laufen in Richtung Strand und genau mitten durch die Kolonie. Viele Pinguine sitzen in ihren Nestern und brühten auf ihren Eiern, einige kreuzen unseren Weg, andere stellen sich bereitwillig als Fotomodel zur Verfügung.


Die kleinen Kerle sind wirklich drollig und haben es uns angetan. Am Strand beobachten wir noch mehr von diesen Kerlen und auch auf dem Rückweg können wir uns kaum satt sehen an den vielen, vielen Pinguinen, die uns begegnen. Anschließend fahren wir nach Puerto Piramides, wo nun der Höhepunkt des Tages auf uns wartet. Wir ziehen unsere Schwimmwesten an und ein Traktor schiebt das Boot ins Wasser. Nach kurzer Fahrt bereits sehen wir die ersten Wale in der Ferne. Das Boot steuert genau dorthin. Das Boot stoppt und schon sehen wir die vielen Wale, die um uns herum sind. Einige springen in der Ferne, andere kommen direkt auf uns zu und posieren vor uns. Wale sind ungemein neugierig und verspielt. Einige Wale kommen bis zur Bootswand und äugen ins Boot, dann tauchen sie unter dem Boot hindurch, um sich auf der andern Seite ausgiebig zu zeigen. Sehr beeindruckend, wenn ein solcher Koloss plötzlich zum Greifen nahe ist. Man hört nur noch das Klicken der Fotoapparate, auf dem Boot ist es ganz still, alle schauen fasziniert auf das Meer, wo ein Wal nach dem anderen zu sehen ist. Wir haben noch mehr Glück: sogar ein weißer Baby-Wal, ein Albino, die sehr selten sind, zeigt sich uns und lässt sich gut fotografieren.


Die ruhigen Gewässer des Golfs bieten den Tieren eine ideale, geschützte Umgebung, um sich fortzupflanzen und ab September ihre Kälber groß zu ziehen.

Alle Wale, die wir sehen, sind Weibchen oder Kinder, da die Männer dieses Gebiet bereits verlassen haben. Nach einer Tragezeit von 12 Monaten gebären die rund 16 Meter großen und bis zu 60 Tonnen schweren Walweibchen hier ihr Junges (auch schon 5.5 Meter bei der Geburt ...). Während der Zeit in dieser Kinderstube ernähren sich die Kälber ausschließlich von Muttermilch. Bis zu dem Moment im März/April, wenn Mutter und Kind, den Männchen nachfolgend, in die Antarktis schwimmen. Hier lernt der Jungwal erwachsen zu werden. Diese Fahrt hatte sich gelohnt und auch alle Skeptiker waren überzeugt. Nun hatten wir unser Programm für heute geschafft. Obwohl es spät ist, wollen wir aber noch etwas mehr sehen. Deshalb fährt Kati mit uns noch zu einem schönen Aussichtspunkt, wo wir noch einmal See-Löwen beobachten können und sogar noch einen Wal sehen können, der ganz nah ans Ufer schwimmt. Wir genießen die Ruhe und den Moment und nutzen auch das gute Licht für ein paar abschließende Fotos. Müde, aber zufrieden fahren wir zurück zum Hotel zurück.

5.11.2011
Heute fliegen wir von Trelew nach El Calafate. Auf dem Weg zum Flughafen erzählt uns Kati Sagen und Geschichten aus der Region, was uns alle fasziniert. Der Flug geht heute pünktlich und so erreichen wir am frühen Nachmittag El Calafate. Unser rustikales Hotel erinnert etwas an eine Ski-Hütte. Das Holzhaus liegt am Ortsrand und ist gemütlich und familiär eingerichtet, so dass wir uns gleich wohl fühlen. Nach dem Bezug der Zimmer genießen wir ein gemeinsames Mittagessen im gegenüber liegenden Restaurant Don Pichon, wo es frisch gegrilltes Lamm- und Rindfleisch gibt. Der Ausblick auf die Bergwelt war grandios. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Alle spazieren in die Stadt El Calafate, die sehr viel zu bieten hat. Die meisten bummeln durch die Ladenstraße und sondieren das große Angebot, andere spazieren zur Lagune, wo man unter anderem auch Flamingos beobachten kann. Alle genießen die freie Zeit…

6.11.2011
Heute sollte uns der Höhepunkt der Reise erwarten - der Perito Moreno-Gletscher. Beim Gletscher handelt es sich um die Hauptsehenswürdigkeit des Nationalparkes "Los Glaciares" und ganz Argentiniens. Eine Besonderheit des Perito Moreno ist, dass er als einziger Gletscher außerhalb der Antarktis und Grönlands kontinuierlich bleibt und nicht zurückgeht. Der Grund dafür sind die starken Niederschläge, welche die Wolken vom Pazifik über die Anden bringen. Mit dem Bus fahren wir von El Calafate in Richtung Gletscher-Gebiet. Das Wetter ist uns heute hold, die Sonne scheint, so wie man es sich wünscht. Unser erster Stopp ist entlang der Straße, wo wir den ersten schönen Ausblick auf die Bergwelt haben. Unser Reiseleiter Claudio erklärt uns hier einiges über die Fauna, die wir hier vorfinden. Weiter geht es  zum Gletscher. Wir erreichen den Fuß des Wanderweges zum Gletscher und los geht es. Circa 1,5 Stunden spazieren wir entlang der Gletscherkante. Bereits beim ersten Anblick des Gletschers klicken die Fotoapparate, das Gruppenfoto wird gemacht. Doch da wissen wir noch nicht, wie viele fantastische Ausblicke noch folgen werden und wie nah wir noch an den Gletscher kommen. Immer entlang der mächtigen Gletscherzunge und mit kurzen Fotopausen spazieren wir weiter in Richtung Hauptbalkon.


Der Anblick ist wirklich gewaltig und man kann sich gar nicht daran satt sehen. So haben wir nach der Ankunft am Hauptbalkon noch 1,5 Stunden Zeit, um diesen Anblick zu genießen. Einige Gäste holen sich einen kleinen Snack in dem Café und setzen sich dann an den Gletscher, um diesen zu beobachten. Spannend ist vor allem, dass wir immer wieder erleben, wie kleine oder auch manchmal große Eisblöcke in das Wasser fallen. Diese Erfahrung ist grandios. Wir warten eigentlich die ganze Zeit mit bereiten Fotoapparaten darauf, dass ein weiterer Eisblock ins Wasser fällt - eine tolle Erfahrung. Anschließend fahren wir weiter zu einer kleinen Anlegestelle, wo unser Boot abfährt mit dem wir noch näher an die Südkante des Gletschers fahren. Die meisten bleiben gleich an Deck, es windet etwas, aber die Aussichten sollten toll werden. Das Boot fährt entlang der Gletscherkante und die Fotoapparate stehen nicht still. Nach diesem erlebnisreichen Tag kehren alle glücklich und zufrieden zurück in unsere Unterkunft. Am Abend kehren wir erneut im Restaurant Don Pichon ein, wo es frisch gegrilltes Lammfleisch gibt. Beim Essen genießen wir den herrlichen Ausblick aus dem Restaurant und den Sonnenuntergang.


7.11.2011
Den heutigen Ausflug hat uns Eberhardt spendiert, weil wir aufgrund der Flugverschiebung einen Tag auf der Halbinsel Valdes verloren hatten. Früh holt uns der Bus im Hotel ab. Unsere junge Reiseleiterin Vicky wird uns heute begleiten. Gemeinsam fahren wir zum Hafen. Heute werden wir noch weiter in die Gletscherwelt des Lago Argentino und Los Glaciares-Nationalparks eintauchen. Das Wetter ist uns heute wirklich hold - strahlend blauer Himmel und Sonnenschein - so soll es sein. Wir besteigen unser Boot, womit wir heute natürlich mit weiteren Passagieren aller Nationen die Gletscherwelt erkunden werden. Wir können drinnen sitzen oder draußen stehen und fotografieren. Aber draußen ist es recht frisch und windig, so dass man immer einmal wieder wechselt. Wir haben ein reichhaltiges Lunch-Paket, was uns den Tag über verpflegt. Das Boot fährt zuerst nördlich in Richtung Upsala-Gletscher. Unterwegs schwimmen immer wieder kleine und große Eis-Brocken an uns vorbei. Die Berge ragen am Ufer steil empor, man könnte fast meinen, die Fahrt geht durch Fjorde. Der Upsala-Kanal, der zum gleichnamigen Gletscher führt ist voll mit Eis-Brocken, so dass unser Boot dort nicht weiter hineinfahren kann. Im Gegensatz zum Perito Moreno-Gletscher schwimmt der Upsala-Gletscher auf dem hier bis zu 800 Meter tiefen Lago Argentino (und der liegt kaum 100 Meter ü. NN). Dies hat zur Folge, dass bei einem Gletscherabbruch ganze Eismassen bzw. ganze Eisberge abbrechen. Vom Westwind getrieben erreichen diese auch nach 2- 3 Wochen die östlichen Bereiche des Lago Argentino bei Calafate. Von weiten sehen wir den Gletscher und genau vor unseren Augen sehen wir das viele Eis.


Die Fotoapparate stehen nicht still! Weiter durch den Kanal führt uns nun der Weg zum Spegazzini-Gletscher. Die Sonne scheint, so dass sich der Gletscher von seiner schönsten Seite zeigen kann, sehr atemberaubend. Im Unterschied zum Perito Moreno-Gletscher ist seine “Vorderwand” bis zu 130 Meter hoch, da kommen unsere Boote fast wie Kinderspielzeug heraus. Irgendwie kaum vorstellbar, dass hinter dem Berg nichts anderes als Eis ist. Fast eine Stunde können wir die Aussicht auf den Gletscher genießen, bevor es weiter geht. Dass es natürlich auch zu kleinen Eisabbrüchen kommt, lässt sich natürlich nicht verhindern. Als Höhepunkt gibt Eberhardt einen Becher mit echtem Gletscher-Eis und El Calafate Likör aus - so stoßen wir auf den schönen Tag an. Auch auf der Rückfahrt genießen wir die Sonne und die schönen Blicke auf die Berge und erfreuen uns an der Gletscherwelt. Der Abend steht jedem zur freien Verfügung für einen Bummel durch die Stadt. Einige gehen gemeinsam und suchen eines der Lokale aus.


8.11.2011
Heute verlassen wir die Berge - hier wären wir gern noch etwas länger geblieben… Unser Flug geht pünktlich und wir erreichen am Nachmittag wieder Buenos Aires, wo uns Reiseleiterin Doris bereits erwartet. Wir fahren zum Hotel und beziehen die Zimmer. Am Abend erwartet uns ein weiterer Höhepunkt. Die Tango-Show wartet auf uns. Zuerst gehen wir ins Restaurant, was bereits zum Tango-Lokal gehört. Wir können aus verschiedenen Essen wählen und es gibt drei Gänge. Allen schmeckt es sehr gut. Anschließend gehen wir über die Straße in den kleinen Saal, wo wir die Tango-Show erleben werden. Der Raum ist gemütlich und wir sitzen in der dritten Reihe. Begrüßt werden wir alle mit einem Glas Sekt. An diesem Abend sind alle Getränke inklusive. Gegen 22 Uhr beginnt die Show, die uns begeistert.


Auf die Bühne kommen drei Paare, die uns zeigen wie rasant Tango sein kann. Die Beine schwingen im Takt der Musik, es kommen neue Kostüme und neue Tänzer. Als die Tänzer eine Pause machen, spielt die Band herrlich melancholische Musik. Danach kommt eine alte Dame auf die Bühne, die einen Tango-Klassiker singt. Sie soll schon über 90 Jahre sein… Zum Abschluss folgen noch mal alle Tänzer richtig in Aktion - Tango muss kein melancholischer Tanz sein… Ein schöner Abend geht zu Ende.


9.11.2011
Heute holen wir unsere Stadtrundfahrt nach, die eigentlich für den ersten Tag geplant war. Aufgrund der Flugverspätung hatten wir den ersten Tag verpasst. Eberhardt hat hier sofort reagiert und konnte die Reise um einen Tag verlängern, so dass wir den ganzen Tag für die Stadt nutzen konnten.
Wir beginnen mit der Fahrt zum Casa Rosada, dem rosa Regierungsgebäude, von dessen Balkon auch Evita im gleichnamigen Film winkte. Hier am Plaza Mayo haben wir Zeit, um verschiedene Fotos zu schießen. Wir besuchen die Kathedrale und sehen auch die aufgemalten Kopftücher auf dem Platz. Dies soll an die Madres de la Plaza de Mayo („Mütter des Platzes der Mairevolution“) erinnern, eine Organisation argentinischer Frauen, deren Kinder unter der Militärdiktatur der 1970er Jahre unter zunächst ungeklärten Umständen „verschwanden“. Danach fahren wir zur berühmten Theater Colon und schauen uns das Bauwerk von außen an. Das Teatro Colón (spanisch für ) ist das bekannteste Theater in Buenos Aires. Durch die verschiedenen Stadtviertel, entlang des Wassers und auch entlang des Fußballstadions der Boca Juniors geht es weiter zum für uns schönsten Viertel - La Boca. Dort haben wir Freizeit, um das Flair zu genießen. La Boca ist ein Stadtteil im Osten der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires und das bekannteste der 48 Viertel der Stadt. La Boca entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Viertel italenischer Einwanderer, die meist als Industriearbeiter tätig waren. Viele der ersten Einwohner stammten aus der italienischen Hafenstadt Genua.


Heute ist La Boca populär, besonders wegen seiner originellen bunten Häuser. Sie wurden aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt. Viele Künstler preisen ihre Werke auf den Gehsteigen der Straße an. Überall tanzen Tango-Paare oder ergeben sich schöne Fotomotive mit den kreativ gestalteten Figuren und Gebäuden. Die Zeit ist viel zu kurz, doch wir müssen weiter. Weiter durch die Stadt erreichen wir nach kurzer Fahrt den Friedhof La Recoleta, der sich im gleichnamigen Stadtteil Recoleta, einem der teuersten Wohn- und Geschäftsviertel der Hauptstadt, befindet. Er wurde Ruhestätte zahlreicher wohlhabender und prominenter Einwohner. Hier wurden argentinische Präsidenten bestattet, Profisportler, Wissenschaftler und Schauspieler; zu den bekanntesten zählt Evita Peron. Der Friedhof sieht anders aus als in Deutschland, es gibt kaum grün. Jedes Grab ist ein Kunstwerk für sich und sieht aus wie ein eigenes Haus. Natürlich suchen wir das Grab von Evita Perón und fotografieren es. Es ist recht unscheinbar in einem Seitengang gelegen und sticht nicht hervor.


Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Viele erholen sich erst einmal im Hotel und bummeln dann entlang der Fußgängerzone. Zwei Damen und ich besuchen das Theater Colon mit einer Führung. Der sehr prunkvolle und pompöse Bau gilt als Theater mit der besten Akustik auf der Welt. Anschließend empfiehlt sich ein Besuch im ältesten Café von Buenos Aires, dem Tortelli, was sich nicht weit von unserem Hotel entfernt befindet. Hier spürt man echte Kaffeehaus-Atmosphäre im kolonialen Styl, fast wie ein Museum. Das Abschluss-Abendessen genießen wir in einem guten italienischen Restaurant am Wasser.




10.11./11.11.2011
 Heute ist der letzte Tag angebrochen. Nach dem gemütlichen Frühstück verlassen wir Buenos Aires in Richtung Norden. Unterwegs sehen wir noch das Parlamentsgebäude und halten im wunderschön angelegten Rosengarten. Dort verbringen wir etwas Zeit, um die Pracht zu bewundern. Weiter geht es entlang der schönen Außenbezirke, wo in vielen Bereichen die Besserverdiener der Stadt wohnen. Wir stoppen an einem Aussichtspunkt, wo man einige prächtige Villen sieht und an einer kleinen Kirche. Gegen Mittag erreichen wir die Stadt Tigre und den Hafen des Deltas, das nur per Boot erreicht werden kann. Der Name Tigre beruht übrigens auf einem Missverständnis, Tiger haben nie in Argentinien gelebt, sondern Jaguare. Diese wurden irrtümlich für Tiger gehalten, und gaben so Stadt und Delta ihren Namen. Wir unternehmen eine gemütliche Bootsfahrt durch die Kanäle und sehen wie hier gelegt wird. Hauptsächlich stehen hier Wochenendhäuser in verschiedener Größe und Bauart. Aber es gibt auch eine Schule und ein Krankenhaus, was nur per Boots erreicht werden kann. Unterwegs treffen wir auch ein Feuerwehr-Boot und ein Supermarkt-Boot. Tigre grenzt direkt an das Delta des Rio Paraná aus, der etwa 10 km von der Stadt entfernt in den Rio de la Plata mündet. Dieser Umstand hat Tigre zu einem beliebten Naherholungsgebiet für die Einwohner von Buenos Aires gemacht. Auf den Inseln des Deltas befinden sich auch Hotels, Sportanlagen und Restaurants. Im Sommer wird hier auch gebadet oder Wassersport betrieben. Das Gebiet macht einen gepflegten Eindruck. Nach der Bootsfahrt essen wir gemeinsam zu Mittag - wir genießen die Sonne und den wahrscheinlich letzten schönen, warmen Tag des Jahres für uns. Anschließend bleibt noch etwas Zeit auf einem Markt, wo die letzten Peso ausgegeben werden, bevor wir zum Flughafen fahren und über Madrid nach Hause fliegen.

Eine anstrengende und interessante Reise geht zu Ende. Wir hatten dieses Mal etwas Pech, der Wettergott verließ uns in Iguazu und die Fluggesellschaften machten uns einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem haben wir viel gesehen und erlebt und hatten ganz tolle Momente wie zum Beispiel die Fahrt mit dem „Zug in die Wolken“, die Wal-Beobachtung auf Valdes und natürlich die Tage am Gletscher in El Calafate, aber auch die Tango-Show, das guten Essen und die hervorragenden Steaks werden wir in guter Erinnerung behalten.

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