Reisebericht: Rundreise Südamerika – die Vielfalt Lateinamerikas

18.10. – 09.11.2013, 21 Tage Rundreise durch 6 Länder Südamerikas: Peru – Bolivien – Chile – Argentinien – Uruguay – Brasilien


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Südamerika ist eine Schatztruhe atemberaubender Landschaften in denen eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt beheimatet ist. Wüsten, Trocken- und Regenwälder,die schneebedeckten Gipfel der Anden sowie die zahlreichen Weltkulturerbestätten hinterlassen beim Besucher einen Eindruck, der unvergesslich bleibt.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Freitag, der 18.10.2013:   Flug nach Lima

Am Freitag früh wurden wir durch die Transferunternehmen von zu Hause abgeholt und zum Flughafen nach Berlin-Tegel gebracht. Hier trafen wir uns am Info-Punkt, druckten am Check- In-Automaten unsere Bordkarten aus und gaben am Schalter unser Gepäck auf. Anschließend frühstückten wir im Restaurant „Leysieffer". Aufgrund starken Nebels am Flughafen in Paris „Charles de Gaulles" verzögerte sich unser Abflug um 45 Minuten. Auch beim Weiterflug nach Lima gab es aus dem gleichen Grund eine halbstündige Verzögerung. An Bord gab es dann während des Fluges zwei warme Essen und Getränke. Gleich nach dem Start wurden die Zoll-Deklarationen und die Einreiseformulare für Peru zum Ausfüllen ausgegeben.
In Lima angekommen, wurden wir am Flughafen von unserer örtlichen Reiseleiterin Nelida Manrique und unserem Fahrer Domingo abgeholt und zum Hotel „Sol de Oro" gefahren. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum gemeinsamen Spaziergang zum Restaurant „Cafe de la Paz", wo wir zum Abendessen erwartet wurden. So bekamen wir gleich am Anreisetag einen ersten Eindruck von Lima.

2.Tag, Samstag, der 19.10.2013:   Stadtbesichtigung in Lima

Nach dem Frühstück trafen wir uns zum gemeinsamen Rundgang durch den Stadtteil Miraflores. Zuerst ging es zum Parque Central, wo Künstler und Händler bereits mit dem Aufbau ihrer Stände begannen. Danach spazierten wir die Avenida Larczo entlang bis zum am Meer gelegenen Einkaufszentrum Larcomar. Hoch über dem Pazifik gelegen, hatten wir von dort einen schönen Blick über die Steilküste, auf die beiden Seebrücken im Pazifik und die als winzige schwarze Punkte erkennbaren Surfer, die auf ihren Brettern liegend auf die nächste große Welle warteten. Zum Schluss besuchten wir den „Parque Amor", den Park der Liebe. In diesem Park stehen Bänke gefliest mit farbenfrohen Mosaiksteinen, auf denen poetische Sprüche zu lesen sind. Ein romantischer Ort für Liebespaare. Wieder zurück im Hotel war Freizeit für die Mittagspause. Danach trafen wir uns zur gemeinsamen Stadtrundfahrt mit unserer Reiseleiterin Nelida. Der Verkehr in Lima ist recht chaotisch, da ein vernünftiges Nahverkehrssystem gänzlich fehlt.
Unser erster Ausstieg war der San Martin-Platz, benannt nach einem Kämpfer für die Unabhängigkeit Südamerikas. Der Platz ist einer der schönsten in Lima und von prächtigen Gebäuden umgeben. Anschließend besuchten wir die Franziskanerkirche mit der Sakristei und den Katakomben. Beruhigend zu wissen, dass dort heutzutage keine Verstorbenen mehr beigesetzt werden. Von der Franziskanerkirche spazierten wir zum Plaza de Armas, dem ehemaligen Waffenplatz, wie der zentrale Platz im Herzen der peruanischen Kolonialstädte immer benannt wurde. Der Platz wird an einer Seite vom Regierungspalast begrenzt, vor dem um die Mittagszeit die Wachablösung stattfindet. Auf der südöstlichen Seite steht die Kathedrale, in der sich auch die sterblichen Reste Francisco Pizarros befinden. Auf sein Konto geht die Vernichtung der Inka-Kultur und der Zusammenbruch des Inka-Weltreichs, welches sich vom heutigen Ecuador bis nach Chile erstreckte. Nach unserer Stadtbesichtigung fuhren wir zum Abendessen in unser Hotel zurück und verabschiedeten uns von unserer sympathischen und netten Reiseleiterin Nelida.

3.Tag, Sonntag, der 20.10.2013:   Cuzco

Um 04.30 Uhr erfolgte der Weckruf und um 05.00 Uhr gab es Frühstück. Für die Hotelküche viel zu zeitig, um das komplette Buffetangebot bereitstellen zu können. Das Angebot von warmen Getränken und Müsli konnte von uns durch den Einkauf von Obst, Snacks und Yoghurt ergänzt werden. Unsere Reiseleiterin für den Transfer zum Flughafen war Anna Maria. Während der Fahrt erfuhren wir viel Wissenswertes über Land und Leute. Von Lima aus flogen wir dann direkt ins 3400 m hoch gelegene Cusco, der ehemaligen Hauptstadt des präkolumbischen Inka-Reiches. Nach der Abholung durch unseren örtlichen Reiseleiter William und dem Fahrer Isidro, fuhren wir zum Hotel „Casa Andina". Um einer eventuellen Höhenkrankheit vorzubeugen, tranken wir dort als erstes einen Koka-Tee. Anschließend hatten wir Freizeit bis zum Beginn unseres Stadtrundganges. Viele nutzen sie für erste Erkundungen im Stadtzentrum oder für eine Mittagspause.
Um 14.00 Uhr begann dann unser gemeinsamer Stadtrundgang mit William. Über den Plaza de Armas gelangten wir zur Kathedrale. Im Inneren waren wir zunächst vollkommen von den Darstellungen der dunklen Jesusfiguren schockiert, an denen das Blut herablief und deren Verletzungen von Wundbrand gekennzeichnet waren. Beeindruckend war auch der gewaltige silberne Altar und das Bild des letzten Abendmahles, mit einem gebratenen Meerschweinchen auf dem Esstisch. Es ist ein besonders schönes Beispiel der Cuscuener-Malschule (Escuela Cusquena) von Marcos Zapata und befindet sich vor dem Eingang zur Sakristei. Anschließende führte uns der Weg entlang der „Avenida Hatunrumiyoc", auf der die am besten erhaltenen Mauern aus der Inka-Zeit zu sehen sind. Hier befindet sich auch der berühmte zwölfeckige Stein, der so perfekt gefertigt wurde, dass keine Messerscheide zwischen ihn und die angrenzenden Steine passt. Nach dem Besuch der Kirche des Heiligen Blasius besichtigten wir das Casa del Oro (Haus des Goldes), heute unter dem Namen „Iglesia Santo Domingo" bekannt. Im Zentrum des Gebäudekomplexes befindet sich ein großer Innenhof mit Kreuzgang und um ihn herum Tempelanlagen aus der Inka-Zeit. Sie sind trotz der vielen Erdbeben noch gut erhalten und tragen die Namen: „Tempel des Blitzes", „Tempel des Donners", „Tempel des Regenbogens" und „Tempel des Mondes". Der goldene Innen-Hof (Qoricancha) war einst mit hunderten Platten Gold bedeckt. In den Außenanlagen Richtung „Avenida del Sol" standen einst vergoldete Menschen- und Tierstatuen, welche auf die enorme Bedeutung der Anlage zur damaligen Zeit schließen lässt. Nach unserer gemeinsamen Stadtbesichtigung ging es am Abend in das Restaurant "Inca Grill". Vor dem Essen gab es das peruanische Nationalgetränk „Pisco Sour", für dessen Herstellung extra spezielle Weinstöcke angepflanzt werden. An unserem Nachbartisch nahm eine US- amerikanische Gesellschaft Platz und nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass es sich um den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner Willard Mitt Romney und seine Begleiter handelte.

4.Tag, Montag, der 21.10.2013:   Cuzco – Urubamba – Ollantaytambo

Die größte und faszinierendste Stätte Cuzcos ist Saqsayhuaman, was so viel wie „zufriedener Falke" bedeutet. Die Anlage bildet den Kopf eines riesigen Pumas, an dessen Darstellung sich die Planer Cuscos orientiert haben sollen. Diesen gedanklichen Ansatz könnte man heute höchstens noch in der Perspektive der Draufsicht erahnen. Die gewaltige Festungsanlage Saqsayhuaman schützte die darunter, in einem Talkessel liegende Stadt und konnte auch von den Spaniern nicht vollständig abgetragen werden. Von Saqsaywaman ging es  weiter zum Tempellabyrinth „Quengo", dessen Dach den Inkas als Sonnenkalender diente. Im Inneren des Labyrinths wurden auf einem Opfertisch Tiere für die Zeremonien geopfert. Anschließend fuhren wir weiter zum Puca Pucara-Festungstempel, einer ehemaligen Herberge, und zum Inka-Bad „Tambomachay". Es heißt, wer dreimal aus den Quellen des Bades trinkt, der wird 100 Jahre alt. Unsere Fahrt führte uns weiter ins Heilige Tal („Valle Sagrado") und auf den Marktplatz von Pisac. Die Fülle an Waren ist unglaublich und die Verkäufer waren gegenüber den Interessenten deutlich in der Überzahl. In einer kleinen Backstube stärkten wir uns bei gebackenen Empanadas. Danach fuhren wir entlang des Urubamba-Flusses bis zum Ende des Heiligen Tales in Ollaytaytambo. Der gewaltige, über Terrassen zu erreichende Sonnentempel wurde auf Grund von Kriegshandlungen nie ganz fertig gestellt. Als Erbauer dieser Tempel-/ Festungsanlage gilt der Inka Patcha Cuti. Weiter ging es zu unserer Hotelanlage „Inkallpa Valle Sacrado", mitten im Heiligen Tal gelegen. Der Weg dorthin war etwas abenteuerlich, da es noch keine asphaltierte Zufahrtsstraße gibt. Die Anlage selbst ist ein Traum und besteht aus mehreren im Lodge-Stil erbauten Häusern.

5.Tag, Dienstag, der 22.10.2013:   Zugfahrt – Machu Picchu

Unser Fahrer Isidro holte uns am Morgen vom Hotel ab, um uns zum Bahnhof von Ollantaytambo zu bringen. Dort stiegen wir in den Zug nach Aguas Calientes ein, nachdem wir aufgrund der Zug-Verspätung schon nicht mehr so recht daran glauben wollten. Deshalb waren wir nach dem Warten am Bahnsteig auch froh, im Zug ein zweites Frühstück mit Obst und belegtem Brot zu erhalten. Die Fahrt entlang des Urubamba-Flusses nach Aguas Calientes war atemberaubend schön. Eine halbe Stunde vor Aguas Calientes machte sich die Vegetation des Regenwaldes bemerkbar, indem über den Panoramafenstern des Zugdaches die Baumkronen zu einem natürlichen Tunnel zusammenwuchsen. In Aguas Calientes gaben wir unsere Koffer im Cafe-Restaurant der Hotelanlage „Machu Picchu Pueblo" ab und füllten unsere Hotelanmeldungen aus, währenddessen es in Strömen regnete. Nachdem der Regen nachgelassen hatte, gingen wir zu den Pendelbussen und fuhren hoch zum „alten Berg" - „Machu Picchu". Die in den Bergen gelegene Inkastadt war eines der eindrucksvollsten Erlebnisse unserer Reise. Oben angekommen besuchten wir die Anlage noch vor der Mittagspause, um die Gunst des sonnigen Wetters für schöne Fotoaufnahmen zu nutzen. Nach der Pause erklärte uns unser Reiseleiter William die Bedeutung und die Geschichte Machu Picchus und gab uns damit eine Vorstellung längst vergangener Tage.
Zu unserer Hotelanlage im Tal fuhren wir dann wieder mit den Pendelbussen zurück.
Am Abend trafen wir uns in der Lobby zum gemeinsamen Anstoßen mit unserem Begrüßungsgetränk „Pisco Sour" und stellten uns zum besseren Kennenlernen in gemütlicher Runde einander vor. Anschließend erwartete uns das Hotelpersonal zum Abendessen im Restaurant.

6.Tag, Mittwoch, der 23.10.2013:   Machu Picchu – Cuzco

Für den heutigen Tag hatten wir noch einmal Eintrittskarten für Machu Picchu. Für die Frühaufsteher hieß es: 04.30 Uhr aufstehen und 05.00 Uhr frühstücken, damit wir einen der  ersten Pendelbusse nach Machu Picchu nehmen konnten. Der Eindruck so früh am Morgen war ein anderer als tags zuvor. Die Anlage war noch nahezu menschenleer und lag teilweise unter einer dicken Wolkendecke verborgen. Nur die Spitzen des Waynapicchu und der anderen umliegenden Berge waren zu sehen. Plötzlich verzogen sich die Wolken und die Anlage kam wieder zum Vorschein. Am frühen Nachmittag trafen wir uns dann alle wieder am Bahnhof von Aguas Calientes, um gemeinsam mit dem Panorama-Zug nach Poroy zu fahren. Während der Fahrt wurde Essen serviert und zur Unterhaltung führte uns das Zugpersonal eine Modenschau mit anschließender Möglichkeit zum Einkauf vor. Wir hatten den Eindruck, dass der Zug extra langsam fuhr, da das Zugpersonal bis Poroy immer noch mit dem Verkauf beschäftigt war. Nach unserer Ankunft ging es mit dem Bus in unser Hotel „Casa Andinas". Während des Abendessens im Hotelrestaurant begleitete uns ein Harfenspieler mit traditioneller Musik.

7.Tag, Donnerstag, 24.10.201:   Cuzco – Puno – Titicacasee

Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von Cuzco und Weiterfahrt in Richtung Puno. In Andahuaylillas, einem kleinen Ort entlang unserer Fahrtroute, besuchten wir eine Kirche, welche aufgrund ihrer Fresken und farbigen Deckenbemalung, die gerade restauriert wurde, auch die „Sixtinische Kapelle" bzw. „Sixtiner-Kirche" Perus genannt wird. Leider konnten wir keine Innenaufnahmen machen, da die Kirchgemeinde die Bilder im angeschlossenen Souvenirgeschäft gleich selbst vermarktet. Von Andahuaylillas fuhren wir zum
Viracocha-Tempel in Raqui. Durch die Erläuterungen Williams vor den historischen Gebäuden und Speichern fiel es uns leicht, uns in die Zeit der Tiahuanaco-Kultur hinein zu versetzen. Im Anschluss war noch Zeit für den Besuch eines Klassenzimmers, in dem Schulkinder für uns ein Lied sangen. Wir waren sehr gerührt von diesem Erlebnis. Danach fuhren wir zum Mittagessen zum „Feliphon" und von dort hinauf zum La Raya-Pass auf 4335 m Höhe. Hier machten wir eine kleine Fotopause und sahen uns an den Verkaufsständen nach einem Souvenir um. Unser nächster Halt in Pukara war länger als geplant. Wir hatten gehört, dass in Jualica die Bergarbeiter streiken und sie die einzige Durchgangsstraße blockiert haben. Nach einigen Überlegungen entschlossen wir uns eine zeitaufwendige Umleitung zu fahren, um wenigsten noch am gleichen Tag in Puno anzukommen. Die Fahrt war ein kleines Abenteuer, da es das erste Stück über einen nicht asphaltierten Pass ging und anschließend die Dunkelheit einsetzte. Unglücklicherweise kannten sich weder Fahrer noch der örtliche Reiseleiter auf dieser Umleitungsstrecke aus, so dass wir uns nach einiger Zeit auch prompt verfuhren. Unser Wendemanöver erfolgte auf offener Strecke bei Dunkelheit und einsetzendem Regen. Letztendlich kamen wir gegen 21.00 Uhr am „Posada del Inca"-Hotel an und wurden hier zu unserer Überraschung im Restaurant zum (außerplanmäßigen) Abendessen und Begrüßungsgetränk (Pisco Sour) erwartet.

8.Tag, Freitag, der 25.10.2013:   Puno – Bootsfahrten – Huatajata

Unser Hotel lag direkt am Titicacasee mit schönem Blick auf die Bucht von Puno. Nach dem Frühstück wurden wir von einem neuen Reiseleiter, Bonito, und seinem Fahrer vom Hotel abgeholt. Auf der Fahrt zur bolivianischen Grenze erzählte uns Bonito auf erfrischende Art und Weise alles über Land und Leute, wie den Anbau von Gemüse und das Liebesleben auf dem Land. An der Grenze tauschten wir unsere Peruanischen Pesos in Bolivianos um und verabschiedeten uns von Bonito, den wir in der kurzen Zeit in unser Herz geschlossen hatten. Auf der anderen Seite der Grenze erwartete uns bereits Rogelio, unser Reiseleiter in Bolivien. Das erste Ziel war die Stadt Copacabana, in der wir die „Basilica de
La Virgen de la Candelaria" besichtigten. Im Inneren befindet sich eine aus dunklem Holz geschnitzte Madonna, welche Francisco Yupanqui, der Enkel des letzten Inkas, geschaffen hat. Der Figur werden unzählige Wunder zugeschrieben. Nach der Besichtigung fuhren wir zum Hafen und von dort mit Kapitän Freddy und Bootsmann Eddy in einem „Hydrofoil"- Boot zur Sonneninsel. Der Schöpfergott Wiracocha setzte seine Kinder Manco Capac und Mama Ocllo im Norden der Insel aus, damit sie von dort auszogen das Inkareich zu gründen. Auf der Insel stiegen wir zur Quelle der Jugend empor, tranken von dem Jugend versprechenden Wasser und fanden uns anschließend im Restaurant „Uma Kollu" ein. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf den Titicacasee und die im See liegenden Inseln. Mit dem Boot ging es anschließend zur Mondinsel. Auf der Fahrt dorthin probierten wir einen Rujero-Tresterschnaps und wurden mit dem Aymara-Spruch: " Sei kein  Lügner, sei nicht faul und sei kein Dieb" gesegnet. Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Mondinsel ist der „Tempel der Sonnenjungfrauen", der Legende nach der Ort, an dem Wiracocha dem Mond befahl, in den Himmel aufzusteigen.
Am späten Nachmittag kamen wir am Bootssteg unseres Utama Hotel in Huatajata an. In der Zeit bis zum Abendessen besichtigten wir das im Komplex liegende Altiplano-Museum, sahen einen Film über die Kallawaya an (die jenigen die Medizin tragen) und waren im  Kräutermuseum beim Medizinmann, der aus Kokablättern die Zukunft voraussagen kann. Anschließend wurden wir zum Abendessen mit Musik und Tanz einer bolivianischen Folksgruppe.erwartet.

9.Tag, Samstag, der 26.10.2013:   Uru Insel – La Paz – Mondtal

Mit dem „Hydrofoil"- Boot fuhren wir am Morgen über den Titicacasee zu den Inseln der Urus Iruitos. Abwechselnd leben hier sechs Familien, jeweils eine Woche auf der Schilfinsel. Während des Vortrages eines Familien- Oberhauptes erfuhren wir, dass der weiße Wurzelbereich des Schilfes essbar ist und dass es im Titicacasee endemische Fische sowie an den Ufern Vögel gibt, die nur hier vorkommen. Wer wollte, konnte auch ein Stück mit einem Schilfboot mitfahren. Nachdem wir alle wieder auf der anderen Seite des Sees  angekommen waren, besuchten wir das ECO- Dorfes „Andino" und Herrn Limachis. Er ist der Museumsleiter und hat in jungen Jahren an einigen der See-Expeditionen Thor Heyerdals teilgenommen. Es war interessant ihm zuzuhören und im Innen- und Außenbereich konnten wir Modelle der aus Schilf gebauten Boote sehen, deren Originale auf den Weltmeeren unterwegs waren. Von Huatajata aus fuhren wir nach La Paz und waren erstaunt, wie die angrenzende Satellitenstadt El Alto in rasendem Tempo wächst, so schnell, dass Straßenbau und Versorgungsanschlüsse nicht mithalten können. Direkt an El Alto grenzt bereits die bolivianische Hauptstadt La Paz, welche inmitten eines weiten Talkessels liegt. Wir machten oberhalb der Stadt einen Fotostopp und sahen ein geschlossenes, fast grünloses Stadtbild, , welches sich bis zu den Spitzen der umliegenden Hügel hoch zog. Die Bergketten bilden für die Stadt die natürliche Wachstumsgrenze. Unser nächster Aufenthalt war auf einem Aussichtspunkt oberhalb des Stadtzentrums, welcher „Mirador Killi-Killi" genannt wird. Diesen Platz hatte uns Rogelio für unser mitgebrachtes Picknick vorgeschlagen. Wir fanden auch einige Bänke vor, auf denen wir uns hinsetzen und essen konnten. Der Ausblick auf die überwiegend modernen Hochhäuser und vor allem auf die Bergketten im Hintergrund war grandios. Kaum zu glauben, dass wir uns auf 3685 m Höhe befanden!
Von dort fuhren wir dann hinunter zum Mondtal, einer Landschaft, die durch Erosion, Wind und Wasser entstanden ist und bizarre Formen gebildet hat. Teilweise erinnerte uns die Landschaft an einen Canyon. Im Mondtal waren auch die Temperaturen höher als in La Paz, obwohl es direkt an die Stadt grenzt. Anschließend fuhren wir ins Stadtzentrum zurück zum Zimmerbezug im „Radisson"-Hotel. Unsere Zimmer lagen alle im 8. Stock, so dass wir selbst von dort tolle Stadtaufnahmen machen konnten. Am restlichen Nachmittag und am Abend hatten wir Freizeit für individuelle Unternehmungen.

10.Tag, Sonntag, der 27.10.2013:   Flug La Paz – Santiago de Chile

Mit dem Bus fuhren wir in die Altstadt von La Paz. Der sich anschließende Spaziergang führte uns vorbei an gut erhaltenen Gebäuden der Kolonialzeit bis zur Kathedrale am Plaza Murillo. In der Mitte des Platzes steht das Denkmal für den Freiheitskämpfer Pedro Murillo, der hier im Jahre 1810 von den Royalisten gehängt wurde. Der Platz war voller schwarzer Tauben und überall gab es Stände, an denen Futter gekauft werden konnte. Nach der Besichtigung der Kathedrale kamen wir am Präsidentenpalast vorbei und konnten gerade noch rechtzeitig in den Bus einsteigen, bevor es stärker zu regnen anfing. Wir fuhren zu Einkaufsstraße „Calle Sagarnaga" und warteten noch etwas im Bus, ob der Regen nicht doch bald wieder aufhören würde. Mit den bereitgestellten Schirmen des Busfahrers wagten wir uns dann doch hinaus und liefen an den bunten Geschäften vorbei. In vielen konnten wir vertrocknete Lama-Embryos hängen sehen, die beim Hausbau in die vier Hausecken eingemauert werden. Das soll den künftigen Bewohnern Glück bringen und Leid abwehren. Wie das funktionieren soll, konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen. Vom Zentrum aus fuhren wir zum Mittagessen zum Flughafen von La Paz, um dort unseren Reiseleiter Rogelio zu verabschieden und um anschließend nach Santiago de Chile zu fliegen. Wir wussten, dass der Flug eine Zwischenlandung im chilenischen Iquique beinhaltet. Dort mussten wir das Flugzeug verlassen und beim Zoll unsere Einreiseformulare abgeben. Danach wurde der Flug fortgesetzt. In Santiago de Chile angekommen, warteten wir zunächst auf unsere Reiseleiterin Margarita und fuhren dann zusammen mit unserem Fahrer Jaime zu unserem Hotel, welches wir gegen Mitternacht erreichten.

11.Tag, Montag, der 28.10.2013:   Santiago de Chile

Nach dem späten Frühstück im Hotel starteten wir zu unserer Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Chiles. Zuerst machten wir einen Stopp an der Pferderennbahn, fuhren weiter bis zum Regierungspalast „La Moneda" und liefen zum Platz der Verfassung (Plaza de la Constitucion), auf dem auch das Denkmal Salvador Allendes steht. Er kam bei der Bombardierung des Regierungspalastes durch Augusto Pinochet im September 1973 ums Leben. Anschließend spazierten wir die Calle Moneda entlang, welche zu den Straßen des Bankenviertels zählt, tauschten dort auch Geld und besuchten danach das „Cafe mit Beine", in dem die Kellnerinnen die Gäste im Minirock bedienen. Vom Cafe ging es dann über die Fussgängerzone des Paseo Ahumada zum Hauptplatz „Plaza de Armas", an dem die Kathedrale Santiagos steht. Für deren Besichtigung hatten wir im Anschluss Freizeit. Der Plaza de Armas ist vielleicht der lebendigste Platz Santiagos. Wir sahen an verschiedenen Stellen Redner, die wortreich versuchten, das Publikum für ihre Sache zu begeistern. Von der Innenstadt aus fuhren wir hinauf auf den Berg San Cristobal, welcher von der Statue der „Jungfrau der unbefleckten Empfängnis" (Santuario inmaculada Conception) gekrönt wird. Von hier aus hatten wir eine schöne Sicht auf Santiago de Chile, welche lediglich durch den über der Stadt liegenden Smog etwas getrübt wurde. Unsere Mittagspause verbrachten wir wieder im Stadtzentrum, im Restaurant "El Galeon" im Mercado Central. Während des wirklich vorzüglichen Essens unterhielt uns und ein Gitarrenspieler mit bekannten und unbekannten südamerikanischen Musikstücken.
Danach fuhren wir ins Hotel zurück. Unsere Reiseleiterin hatte uns zuvor gefragt, ob wir Lust hätten, ins Skigebiet der Anden zu fahren, und so trafen wir uns kurze Zeit später wieder, um mit neuem Bus und mit Erika, unserer Reiseleiterin für den Ausflug, Richtung Gebirge zu starten. Über die Stadtautobahn konnten wir Santiago recht schnell verlassen, doch anschließend schraubten wir uns auf über 60 Haarnadelkurven bis auf 3000 m hinauf. Oben lag im Skigebiet „Valle Nevado" immer noch an einigen Stellen Schnee. Besonders viele Brasilianer nutzen die Gelegenheit, um in den Anden Ski zu fahren. Unser Besuchstag lag natürlich außerhalb der Saison und somit gehörte der kleine Skiort ausschließlich uns. Es gab sogar einen Condor zu sehen, der allerdings so schnell über uns hinweg flog, dass die meisten noch die Kamera in der Hand hielten, als der große Vogel schon längst nicht mehr zu sehen war. Auf der Rückfahrt zum Hotel schafften wir es gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit die Serpentinen zu verlassen. Dafür rollten nun vor uns die zusammengestellten LKW-Konvois der nahen Kupfermiene in Richtung Stadtautobahn.

12.Tag, Dienstag, der 29.10.2013:   Vina del Mar – Valparaiso

An diesem Tag stand ein Ausflug an die chilenische Pazifikküste in unserem Programm. Die Fahrstrecke führte uns durch das Weißwein-Anbaugebiet „Casablanca" zum Seebad Vina del Mar. Exakt zum Bergfest, der Mitte unserer Reisedauer, hielten wir an einer riesigen Blumenuhr, die der Stadt anlässlich der Fussball-WM 1962 geschenkt wurde. So ein Zufall! Anschließend fuhren wir zum Strandboulevard, der noch etwas verschlafen wirkte. Das Wasser hat durch den kalten Humboldt-Strom eine Temperatur von ca.14-16 Grad Celsius und erst im Januar/ Februar steigt sie auf 17-18 Grad an. Dennoch nutzten einige von uns die Gelegenheit, mit den Füßen im Wasser am Strand entlang zu laufen. Nach einem weiteren Stopp an einer Moai-Statue, die man von den Osterinseln hierher gebracht hatte, fuhren wir weiter in die angrenzende Hafenstadt Valparaiso. Anfang des 19. Jahrhunderts besaß die Stadt einen der bedeutendsten Häfen der Welt. Die Innenstadt mit ihrer größtenteils aus dem gleichen Jahrhundert stammenden Architektur wurde zusammen mit den Standseilbahnen von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt, dennoch liegen die besten Zeiten Valparaisos in der Vergangenheit.
Zum Mittagessen wollten wir mit einer der Standseilbahnen von der Innenstadt hinauf zum Hotel-Restaurant Brighton fahren, aber leider lagen die Bahnbetreiber mit der Stadtverwaltung im Streit, so dass an diesem Tag alle Bahnen geschlossen waren und wir zu Fuß auf den Hügel laufen mussten. Von der Terrasse des Restaurants hatten wir einen schönen Blick über den Küstenabschnitt und das Häusermeer Valparaisos. Vor dem Essen gab es dann gleich zwei Gründe zum Anstoßen: Unser Bergfest und der Geburtstag eines Reisegastes. Wir probierten ein weiteres chilenisches Nationalgetränk „Vaina", ein Mixgetränk aus Portwein, Kakao, Zucker, Eigelb und Zimtstaub. Nach unserer Mittagspause fuhren wir zum Casa Museo "La Sebastiana", dem ehemaligen Wohnhaus von Pablo Neruda. Ein winziges Treppenhaus führt über fünf Etagen in die einzelnen Zimmer. Der größte Raum ist das Wohnzimmer, in dessen Zentrum sich auch der runde Kamin befindet. Allen Zimmern gemeinsam ist der schöne Blick Richtung Meer und die vielen, von Pablo Neruda gesammelten Erinnerungsstücke, die er aus allen Teilen der Welt zusammengetragen hatte. Von Valparaiso fuhren wir anschließend zum Hotel zurück.

13.Tag, Mittwoch, der 30.10.2013:   Weinprobe im Maipo–Tal

Am Morgen konnten wir uns bei einer Besichtigung des Weingutes „Concha y Toro", dem größten Chiles, von der Qualität und vom Geschmack chilenischen Weines überzeugen. Vom Wein hungrig geworden suchten wir anschließend einen geeigneten Platz für unser mitgebrachtes Picknick und fanden ihn im „Parque Aleman". Gemeinsam bereiteten wir auf den Tischen das Picknick vor. Es gab ausschließlich chilenische Produkte und es wurde reichlich aufgedeckt. Die Schwester von Macarena, unserer Reiseleiterin, hatte extra große Empanadas für uns gebacken. Vom Maipo-Tal fuhren wir dann am Nachmittag zurück nach Santiago und verabredeten uns für den Abend zum gemeinsamen Abendessen. Das Essen war fantastisch und die Aussicht vom Panorama-Drehrestaurant überwältigend.

14.Tag, Donnerstag, der 31.10.2013:   Flug nach Buenos Aires – Argentinien

Am späten Vormittag fuhren wir zum Flughafen von Santiago de Chile, um nach Buenos Aires zu fliegen. Dort wurden wir von unserer Reiseleitung Ines und unserem Fahrer Ernan abgeholt und zu unserem Hotel gefahren. Am Abend trafen wir uns dann zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant.

15.Tag, Freitag, der 01.11.2013:   Besichtigung von Buenos Aires

Nach dem Frühstück begann unsere Stadtrundfahrt durch die argentinische Hauptstadt. Es regnete so stark, dass wir immer wieder die angelaufenen Scheiben im Bus abwischen mussten. Unser erster Ausstieg war am Friedhof Recoleta, auf dem wir das Grab von Evita Peron besuchten. Anschließend hielten wir am Buchladen "El Ateneo". Bis vor einigen Jahren beherbergte dieses schöne Gebäude ein Theater. Heute befindet sich auf der ehemaligen Bühne ein gut besuchtes Bücherei-Cafe. Danach fuhren wir ins Stadtviertel "La Boca" und sahen das Fußballstadion von Diego Maradonna, der einst bei den „Boca Juniors" spielte. Der Stadtteil Boca ist ein altes Hafenviertel, welches heute zum Touristenmagnet geworden ist. Der Maler Benito Qinquela überredete die Anwohner ihre Häuser farbig anzumalen, was bald auch andere Künstler und Händler anzog. Im Vorbeigehen konnten wir auch einen Blick in die Cafes und Tanzlokale werfen, aus denen uns die Tangopaare zuwinkten und deren Musik uns auf dem weiteren Weg begleitete.
Nach der Stadtrundfahrt und Mittagspause verabredeten wir uns wieder zum gemeinsamen Spaziergang durch Buenos Aires. Wir gingen als erstes zum Plaza de Mayo, an dessen nördlichem Ende der Präsidentenpalast steht, und besichtigten anschließend die Kathedrale mit dem Grabmal des Nationalhelden San Martin. Auf der Plaza de Mayo haben bis zum heutigen Tag Veteranen des Falkland-Krieges ihre Zelte aufgeschlagen, um für die Anerkennung ihrer Verdienste und für bessere Rentenzahlungen zu kämpfen. Vom Platz aus ging es dann weiter in Richtung Kongresspalast, entlang der Avenida de Mayo. Auf halber Strecke kehrten wir im Cafe „Tortoso" ein, um uns aufzuwärmen und um dem Regen für eine Weile zu entfliehen. Das gewaltige Gebäude des Kongresspalastes gleicht in seiner Form der des Weißen Hauses in Washington, jedoch ist der Farbton des Gebäudes um einiges dunkler, was vielleicht auch an der nassen Fassade liegen konnte. Entlang der nie „schlafenden" Avenida de Corrientes, an deren Schnittstelle mit der Avenida de 9.Julio ein großer Obelisk steht, gingen wir weiter bis zur Florida- Fußgängerpassage und über diese zurück zu unserem Hotel.
Am Abend stand um 20.00 Uhr eine Tangoveranstaltung im „Tango Porteno" auf dem Programm. Dort gab es zum Abendessen ein vorzügliches argentinisches Steak. Im Anschluss folgte die fantastische Tangoveranstaltung mit Tanz- und Gesangseinlagen, Orchesterstücken und sagenhaften Bühnenbildern. Es war ein Genuss für die Sinne!

16.Tag, Samstag, der 02.11.2013:   Stadtrundgang in Montevideo/ Uruguay

Nach dem zeitigen Wecken und dem vorgezogenen Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Hafenterminal. Vor dem Betreten des Schiffes wurde unser Handgepäck kontrolliert und es gab eine Passkontrolle mit Foto und Fingerabdruck. Erst danach konnten wir an Bord. Das Schiff, mit dem wir über den unglaublich breiten Fluss „Rio de la Plata" nach Montevideo fahren wollten, war neu und nach dem derzeitigen Papst Franziskus benannt. Auf dem Hauptdeck gab es bequeme Polsterstühle mit Armstützen, einige Läden und eine Cafeteria. Die genaue Bezeichnung des Schiffes ist „High-Speed-Craft"-Katamaran, es fuhr mit 52 Knoten, was 94 km/h entsprach. Der beeindruckendste Moment der Schifffahrt war gleich nach dem Ablegen, als die imposante Stadtkulisse von Buenos Aires Stück für Stück aus unserem Blickfeld verschwand. In Montevideo angekommen, wurden wir von unserer Reiseleiterin Margaret und unserem Fahrer Amir vom Hafenterminal abgeholt. Die Eltern von Margaret waren in den 50er Jahren nach Uruguay ausgewandert, weshalb Sie mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen war. Genau in dieser Zeit endete die Ära des Wohlfahrtsstaates Uruguay aufgrund von massiven Preisverfällen bei Wolle und Rindfleisch. Unser erster Ausstieg war am Platz der Verfassung (Plaza Constitucion), wo wir das Museo de Historia „Gabildo" und die Kathedrale besuchten. Anschließend spazierten wir zum Platz der Unabhängigkeit (Plaza de Independencia), dem größten und wichtigsten Platz Montevideos. In dessen Mitte steht das Denkmal des Freiheitskämpfers Jose Gervasio Artigas, der Uruguay von den Truppen Argentiniens befreite. Ihm zu Ehren wurde auch ein gewaltiges Mausoleum aus rotem Marmor geschaffen, welches wir uns ebenfalls anschauten. Es liegt unterhalb des Straßenniveaus und schließt sich gleich an das Denkmal an. Vom Zentrum aus fuhren wir durch verfallene Bahn- und Hafenanlagen zu  einem Villenviertel und von dort zum Prado-Park, in dem uns Margaret mehrere südamerikanische Baumarten vorstellte und in welchem einige kunstvoll gestaltete Bronzeplastiken standen.
Zur Mittagszeit ging es zum Asodo-Grillessen in den „Mercado del Puerto". Uns wurden große Teller mit vielerlei gebratenem Fleisch vorgesetzt und es schmeckte ausgezeichnet. Nach dem Essen setzten wir unsere Stadtrundfahrt fort, indem wir zum Präsidentenpalast und an den Rio de la Plata fuhren. Montevideo besitzt sehr schöne Strände und entlang der Rambla auch schicke Wohnviertel, welche den Gesamteindruck von der Stadt sofort in ein besseres Licht setzten. Auf dem Rückweg zum Terminal gerieten wir aufgrund eines Rockkonzertes in einen Stau. Es ging nur schrittweise voran und uns lief die Zeit davon. Wir erreichten das Terminal noch rechtzeitig, aber die besten Plätze auf dem Schiff waren mittlerweile vergeben. In Buenos Aires wurden wir wieder von unserer Reiseleiterin Ines in Empfang genommen und gemeinsam fuhren wir zu unserem Hotel zurück.

17.Tag, Sonntag, der 03.11.2013:   Flug nach Iguazu – Wasserfälle

Auch am Sonntagmorgen standen wir wieder zeitig auf, frühstückten zu vorgezogener Zeit und fuhren mit dem Bus zum Inland-Flughafen „Jorge Newbery". Das Wetter war toll, so dass wir noch ein paar Fotos bei Sonnenschein von Buenos Aires aufnehmen konnten. Der anschließende Flug nach Iguazu war sehr angenehm und dauerte ungefähr zwei Stunden. Dort angekommen, wurden wir von unserer Reiseleiterin Jussara empfangen und auf direktem Weg fuhren wir zum Nationalpark. Bereits am Eingang bemerkten wir das Zwitschern vieler Vögel. Auf unserer, der argentinischen Seite fährt ein kleiner Touristenzug bis zu den Teufels-Wasserfällen. Wir genossen die Fahrt und sahen auch schon große Echsen, einige meinten sogar Affen gesehen zu haben. Nach dem Umstieg in einen zweiten Zug wurden wir an der Bahnstation der Teufels-Wasserfälle bereits von den nächsten Bewohnern des Nationalparks empfangen, den Coatis. Diese Nasenbären haben sich mittlerweile so an die Menschen gewöhnt, dass sie teilweise recht aggressiv nach Futter betteln. Auch wir bekamen dies bei unserer Mittagspause zu spüren. Anschließend gingen wir auf hölzernen Stegen über den Iguazu-Fluss bis zu den gigantischen Wasserfällen des „Diablo", des Teufels. Hier erwartete uns eine gewaltig rauschende Kulisse herabstürzenden Wassers, welches unterhalb der Fälle in einer nebligen Dunstglocke wieder verschwand. Dieser Eindruck war einfach unbeschreiblich und atemberaubend. Wir wussten gar nicht, wohin wir zuerst blicken sollten. Jussara hatte uns für dieses Erlebnis ausreichend Zeit eingeräumt, so dass wir den Augenblick lange genießen konnten.
Vom Bahnhof aus ging es dann wieder mit dem kleinen Bummelzug durch den Dschungel zur Mittelstation und von dort zu Fuß zu den Wasserfällen am „Upper Trail", den Fällen am „oberen Weg". Auf der Strecke boten sich viele traumhafte Motive zum Fotografieren an. Wir blickten von oben oder seitlich auf die Wasserfälle, es war nicht ganz so laut wie am Teufelsfall und die Landschaft bestand hier aus einem satten Grünton. Im weiten Talkessel umschloss das Wasser des Iguazu eine Insel. Aus der Ferne entdeckten wir winzige Ausflugsboote, die dicht an die Wasserfälle heranfuhren. Vom „oberen" Weg liefen wir dann zum „unteren" Weg hinunter. Drei Coati-Nasenbären balancierten auf dem hölzernen Handlauf an uns vorbei, ihre langen Nasen schnüffelnd nach einer Duftspur ausrichtend. Wir waren ihnen vollkommen egal. Der Weg endete vor einem gewaltigen Wasserfall, den wir diese Mal von unten sahen und an den wir ganz nah herangehen konnten. Der Preis dafür war neben dem ohrenbetäubenden Lärm eine Dusche im Sprühnebel, vor dem wir unsere Kameras in Schutz nehmen mussten. Der weitere Weg führte uns an den, „die beiden Schwestern" genannten, Wasserfällen zurück zur Bahnstation. Vom Nationalpark aus fuhren wir anschließend zu unserer Hotelanlage "Loi Suites Lodge", wo wir anschließend zum Abendessen erwartet wurden. Die Hotelanlage ist mitten im Urwald im Lodge-Stil errichtet worden und die einzelnen Gebäude erreicht man über hölzerne Hängebrücken.

18.Tag, Montag, der 04.11.2013:   Brasilianische Iguazu – Wasserfälle

Nach dem Frühstück fuhren wir über die Grenze nach Brasilien. Vier Gäste unserer Gruppe wollten an einem Helicopter-Flug über die Iguazu-Wasserfälle teilnehmen und so hielten wir das erste Mal am Start- und Landeplatz. Der Flug dauerte ungefähr zehn Minuten und war für sie ein unvergessliches Erlebnis. Im brasilianischen Iguazu-Nationalpark fuhren wir anschließend bis dicht an die Wasserfälle heran. Der Weg, oberhalb des Iguazu-Flusses, bot uns immer wieder eine herrliche Sicht auf die argentinischen Wasserfälle. Ausschließlich nur von brasilianischer Seite aus zu sehen sind die Wasserfälle der „drei Musketiere", da sie sich auf einer Insel im Iguazu-Fluss, Argentinien abgewandt befinden. Der Weg endete an den Teufels-Wasserfällen, uns schon vom Vortag bekannt, doch dieses Mal standen wir unterhalb der herabstürzenden Wassermassen. Auf einem Steg konnten wir weiter heran gehen. Glücklich waren diejenigen, welche sich zuvor ein Regencape übergezogen hatten und sich damit wenigstens ein bisschen vor dem Sprühregen schützen konnten. Mit einem Aufzug ging es dann zur Aussichtsplattform hinauf. Von dort oben bot sich uns ein einmaliger Anblick auf die Teufels-Wasserfälle auf brasilianischer, wie auch auf argentinischer Seite.
Danach teilte sich unsere Gruppe, einige wollten an einer Bootsfahrt teilnehmen, andere in ihrer Freizeit lieber noch an den Wasserfällen bleiben und ein weiterer Gast hatte vor, den Vogelpark zu besuchen.
Bei der gebuchten Bootsfahrt ging es zunächst mit einem kleinen Touristen-Autozug durch den Urwald. Hin und wieder hielt dieser und die Rangerin erzählte Interessantes über Pflanzen und Tiere. Danach ging es zu Fuß zum Bootssteg hinunter, wo die Möglichkeit zum Umziehen bestand, d.h. Schuhe aus- und Regencapes anziehen. Auf der Bootsfahrt fuhren wir zunächst ein ganzes Stück stromaufwärts über mehrere kleine Kaskaden hinweg. Unser Ziel waren „die drei Musketiere" und wir wussten, dass unser Bootsführer ganz nah heranfahren würde . Wir bemerkten auch, dass der Bootsfotograf plötzlich im Neopren-Anzug vor uns stand und wir stopften schnell das Ende unserer Regencapes unter die hochgekrempelten Hosen. Das alles half wenig, denn wir wurden vollständig nass. Es war trotzdem ein riesiger Spaß mit lautem Gekreische. Nach der Fahrt fuhren wir zum Eingang des Nationalparks, unserem gemeinsamen Treffpunkt, zurück und von dort wieder auf die argentinische Seite zu unserem Hotel. Am Nachmittag hatten wir dann Freizeit für einen kleinen Spaziergang hinunter zum Iguazu-Fluss oder zum Baden in der herrlich großen künstlichen Badelandschaft der Hotelanlage.

19.Tag, Dienstag, der 05.11.2013:   Flug nach Rio de Janeiro – Brasilien

Am heutigen Tag hieß es Abschied nehmen von Argentinien und Weiterflug nach Rio de Janeiro. Am Flughafen verließ uns unsere Reiseleiterin Jussara, die uns mit ihrer unvergleichlich netten Art in kurzer Zeit ans Herz gewachsen war. Der Flug von Foz de Iguazu nach Rio dauerte zwei Stunden und in der Ankunftshalle wurden wir von Johannes, unserem örtlichen Reiseleiter, empfangen. Johannes lebt seit 16 Jahren in Rio, ist gebürtiger Deutscher und besitzt ein umfangreiches Wissen über Land und Leute. Wir fuhren direkt zu unserem Hotel Astoria an der Copacabana. Hier gab es eine freudige Überraschung: Alle Gäste unserer Gruppe hatten ein Zimmer mit Meerblick! Nach dem Zimmerbezug ging es in das Grill-Restaurant "Churascarias". Das Abendessen dort war ein Traum! Zuerst konnten wir uns die Vorspeise aus einem reichhaltigen Buffet zusammenstellen. Anschließend kamen ohne Unterbrechung Kellner mit Fleischspießen von Tisch zu Tisch und wer wollte, der konnte sich vom Spieß etwas abschneiden lassen. Aber selbst der größte Hunger und Appetit sind irgendwann gestillt. Amüsiert schauten wir den Kellnern bei ihrer nicht ganz ungefährlichen Arbeit zu und ließen uns dennoch hin und wieder zu einem kleinen Häppchen hinreißen.

20.Tag, Mittwoch, der 6.11.2013:   Stadtrundfahrt in Rio de Janeiro

Unsere Stadtrundfahrt begann bei starken Regen. Am Estadio Mario Filho hielten wir das erste Mal, um die Aura der kommenden Fussball-Weltmeisterschaft aufzunehmen und um das Stadion im Bild festzuhalten. Der nächste Halt war am Sambodrom, einer Tribünenstrecke, welche ausschließlich für den Karneval in Rio errichtet wurde. In einem Souvenir- und Andenken-Laden konnten wir uns Kostüme ausleihen und uns fotografieren lassen. Vom Sambodrom aus fuhren wir in die Innenstadt zur Kathedrale „Sao Sebastian". Dieses trapezförmige Kirchengebäude wurde zwischen 1964-1976 erbaut, ist ca. 96 m hoch und besitzt in der Außenwand vier gewaltige, über die gesamte Höhe reichende Mosaikfenster, die das innere der Kathedrale mit farbigem Licht ausfüllen. Anschließend fuhren wir noch ein kleines Stück bis zur Altstadt und bummelten dort durch Häuserzeilen, von denen einige bis in die Kolonialzeit zurückreichen. Unser Mittagessen nahmen wir in der „Confeitaria Colombo" ein. Das Essen war gut, jeder konnte sich sein Wunschmenü am Buffet zusammenstellen. Einen Grund zum Feiern gab es auch: Ein Gast hatte Geburtstag und so stießen wir mit einem Glas Sekt auf das Geburtstagskind an und sangen ein kleines Geburtstagsständchen.
Nach der Mittagspause fuhren wir zum Hotel zurück. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, jedoch konnte sich jeder einem kleinen Spaziergang entlang der Copacabana anschließen, an deren Ende die Festungsanlage „Forte de Copacabana" steht. Auch am Nachmittag regnete es ununterbrochen. Die Festungsanlage ist heute ein militärhistorisches Museum mit vielen Ausstellungräumen, in denen teilweise historische Szenen mit lebensgroßen Figuren nachgestellt werden. Besonders eindrucksvoll waren die beiden riesigen Drehgeschütze, deren Türme flach aus dem Bunker ragen und deren schwere Munition über stabile Kranbahnen und Aufzüge eingeladen wurde. Nach der Besichtigung des Militärmuseums, es regnete noch immer, liefen wir zum Strand von Ipanema und schauten den Survern beim Wellenreiten zu.

21.Tag, Donnerstag, der 07.11.2013:   Corcovado – Samba–Show

Als Höhepunkt des Tages hatten wir den Ausflug zum Corcovado und zur Jesus-Statue vor uns. Johannes, unser Reiseleiter, war pünktlich da, aber der für uns eingesetzte Bus hatte Verspätung. Als er dann endlich eintraf, funktionierte die Mikrofon-Anlage nicht. Johannes gab stimmlich sein Bestes, währenddessen wir wieder mit Papiertüchern versuchten, die durch den Regen angelaufenen Fensterscheiben frei zu wischen. Trotz unserer verspäteten Ankunft an der Talstation der Corcovado-Bergbahn, klappte es bereits nach kurzer Zeit mit der 25 minütigen Auffahrt durch den subtropischen Regenwald. Oben, an der Bergstation „Parque Nacional da Tijuca" angekommen, war zumindest die weiße Christus-Figur zu sehen. Beim Blick von der Aussichtsplattform, welche unterhalb dieses Monumentes steht, konnten wir auch kurzzeitig den Zuckerhut und die Bucht von Botafogo sehen, bevor sich die Wolkendecke wieder über der Stadt zuzog. Mit der Zahnradbahn fuhren wir dann wieder zur Talstation zurück und wurden dort von unserem Reisebus abgeholt. Wir fuhren an der Lagune „Lagoa Rodrigo de Freitas" vorbei, sahen das Gelände des mit 40 Millionen Anhängern größten Fussball-Clubs der Welt „CR Flamengo". und hielten an der Atlantikküste mit Blick auf die Strände von Leblon und Ipanema. Danach ging es zum Hotel zurück.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Wer wollte, der konnte mit in die Innenstadt fahren. Dazu trafen wir uns an der Rezeption unseres Hotels und gingen anschließend zur Metrostation. Die Haltestellen und Metrozüge sind sehr sauber und hell. Als Ausstieg wählten wir die Haltestelle Carioca, welche mitten im Zentrum der Stadt liegt und sich bestens für die Freizeit in der Innenstadt eignet. Von dort aus war es nicht weit um zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu gelangen: Zum Teatro Municipal, zur Biblioteca Nacional (die an diesem Tag bestreikt wurde), zum Museu Nacional de Belas Artes  oder zur Boulevard-Straße „Avenida Rio Branco". Zurück fuhren wir zum Teil individuell zu verschiedenen Zeiten.
Am Abend wurde unsere gesamte Reisegruppe um 19.00 Uhr vom Hotel abgeholt und wir fuhren zur Samba-Show ins „Plataforma". Bis zum Showbeginn nahmen wir im Restaurant zum Abendessen Platz, während Johannes für uns in der Zwischenzeit gute Plätze im Veranstaltungssaal reservierte. Die folgende Show war einfach phänomenal und hatte für jeden etwas zu bieten. Ein unglaubliches Arrangement von Farben und Fantasiekostümen, getragen von temperamentvollen jungen Frauen und Männern. In den Tänzen wurde die Entwicklung der Samba-Rhythmen  aus der Zeit vor der Entdeckung Amerikas durch die Europäer, durch den Einfluss der nach Brasilien verschleppten Sklaven und bis zur heutigen Zeit gezeigt. Andere Darbietungen zeigten die brasilianische Kampfsportart „Capoeira" und stellten die für die Samba-Rhythmen  typischen Musikinstrumente vor. Es war eine abwechslungsreiche und sehr sehenswerte Show!

22.Tag, Freitag, der 08.11.2013:   Zuckerhut und Rückflug nach Deutschland

Den gesamten Vormittag hatten wir Freizeit und zum ersten Mal schien in Rio die Sonne und wer wollte, der konnte ins Meer baden gehen. Bis 12.00 Uhr mussten wir unsere Zimmerschlüssel abgeben und trafen uns anschließend an der Bar des Hotelrestaurants, um die Geburtstagstorte vom Donnerstag gemeinsam zu essen. Danach holte uns Johannes mit dem Bus vom Hotel ab und es ging zum Zuckerhut. Diesen Besuch hatten wir aufgrund des schlechten Wetters von einem Tag auf den nächsten verschoben. Endlich hatte sich das Warten gelohnt! Vor der Talstation des „Morro da Urco" stand eine lange Schlange, doch Johannes schaffte es wieder irgendwie, dass wir sofort in die Kabine einsteigen und nach oben fahren konnten. Vom Morro da Urco hatten wir einen fantastischen Rundblick auf den Corcovado, auf die Bucht von Botafogo und auf das Stadtzentrum von Rio. Das sonnige Wetter und die gute Sicht entschädigten uns für das Wetter der vergangenen Tage. Mit einer weiteren Seilbahn ging es dann zum Zuckerhut hinauf. Von dort konnten wir zusätzlich die Nachbarstadt Niteroi und den Strand der Copacabana sehen. Es war einfach traumhaft! Nach dem Aufenthalt auf dem Zuckerhut fuhren wir mit den Kabinenbahnen wieder hinunter nach Botafogo und von dort mit dem Bus zum Flughafen Galeao. Nach der Abgabe unserer Koffer verabschiedeten wir uns von Johannes im Wissen, dass wir keinen besseren Reiseleiter hätten bekommen können, und gingen anschließend weiter zum Abflugbereich. Von Rio de Janeiro flogen wir mit einer Boing 747 nach Paris und kamen dort gegen 09.00 Uhr Ortszeit an.

23.Tag, Samstag, der 09.11.2013:   Ankunft in Deutschland und Heimreise

Mit einer reichlichen halben Stunde Verspätung startete unser Flieger von Paris nach Berlin-Tegel. Am Flughafen standen alle Abholer für den Transfer in unsere Heimatorte bereit.
Müde und voller schöner Erinnerungen und Erlebnisse kamen wir nach 23 Reisetagen wieder zu Hause an.
Wir waren eine tolle Reisegruppe. Vielen Dank an alle Reiseteilnehmer!
Dirk Schlosser

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