Fotogalerie: Kreuzfahrt Panamakanal – vom Pazifik zum Atlantik

24.09. – 14.10.2012, 22 Tage Mittelamerika–Kreuzfahrt mit der Norwegian Pearl und Vor–/Nachprogramm in den USA: San Francisco – Los Angeles – Mexiko – Guatemala – Costa Rica – Kolumbien – Miami


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Wer träumt nicht davon - einmal den Panamakanal zu durchqueren. Wir haben es getan, und nicht nur das. Wir haben die Westküste der USA bereist, dazu noch Mexiko, Costa Rica, Kolumbien und sogar Florida. Begleiten Sie uns - anhand des folgenden Berichts.
Ein Reisebericht von
Claudia Rossin

Montag, 24.September 2012

Der Montagmorgen begann für uns alle recht früh. So traf ich mich mit 11 Gästen in Dresden am Flughafen. Vor dem Start konnten wir uns noch bei einem kleinen Frühstück mit leckeren, frischen und noch warmen Brötchen stärken. Nach pünktlicher Ankunft in Frankfurt am Main und erneuter Sicherheitskontrolle gelangten wir schließlich auch zum Gate unseres  Weiterfluges nach San Francisco, wo noch 4 weitere Reisegäste zu uns „stießen". Mit 20 Minuten Verspätung starteten wir in Richtung Amerika. Vorbei an Island und Grönland und über Kanada hinweg ging es in die 9489km entfernte Goldgräber- und Hippiestadt. Es war ein relativ ruhiger Flug, zumal wir ja im Airbus 380 saßen. In Amerika angekommen, ging es durch die Einreisekontrolle und dann weiter zum Kofferband. Komplett versammelt konnten wir den Flughafen verlassen, wo am Ausgang auch schon unser Reiseleiter Buddy auf uns wartete. Hier in San Francisco war es erst Mittag, so dass wir auch nach einem 12-Stunden-Flug noch etwas vom Tag hatten. Zuerst geht es hinauf auf die Twin Peaks, von wo wir einen hervorragenden Blick auf die Stadt und die Bucht haben. Weiter geht es durch das alternative Viertel Haight/Ashbury, vorbei an viktorianischen Häusern zum Alamo Square, wo uns die „Painted Ladies" erwarten. Im Golden Gate Park können wir uns die Beine vertreten, bevor wir die Überbleibsel der „Sutro Baths" besuchen. Den Abend konnten wir an der Fisherman's Wharf, genauer am Pier 39 ausklingen lassen und die Seelöwen beobachten, bevor uns im Hard Rock Café das Abendessen serviert wurde. Gegen 19 Uhr - für uns ist es inzwischen gefühlt schon 4 Uhr morgens - kommen wir im Hotel an und können unsere Betten kaum noch erwarten.

Dienstag, 25. September 2012

Der heutige Tag begann mit einem typisch amerikanischen Frühstück - nicht im Hotel, sondern in einem Pub um die Ecke. Es gibt Rührei, gebratenen Speck und Toast oder Pancakes. Typisch amerikanisch eben. Danach treffen wir unseren Reiseleiter Buddy am Hotel, der uns zum heutigen Teil der Stadtrundfahrt abholt. Zunächst sehen wir China Town und die moderne Kirche „St.Marys of the Assumption". Die Architektur der Kirche ist für uns zwar ungewöhnlich, aber wir haben Glück, denn wir erwischen den Organisten beim Üben. Nach einem Blick auf das italienische Viertel und einem Stopp zum Briefmarken kaufen beginnt noch vor dem Mittag unsere Fahrt mit dem motorisierten Cable Car, also einem historischen Cable Car auf einem LKW-ähnlichen Untersatz. Das gibt uns die Chance, nicht nur die „normalen Strecken" abzufahren, sondern auch bis hinaus zur Golden Gate Bridge zu fahren, die heute noch mehr im Nebel steckt als gestern. Beim Stopp am Fort unterhalb der Brücke kann man die gewaltigen Dimensionen so noch besser abschätzen. Während der Tour sehen wir auch die Wohnhäuser von Armeeoffizieren und das „Reichenviertel" sowie Nob Hill und nochmal China Town. Zum Aufwärmen ging es dann weiter ans Pier 39, wo uns ein Mittagessen mit Blick auf die Seelöwen erwartete. Unser nächster Programmpunkt begann dann am Pier 33 - die Überfahrt nach Alcatraz. Nach etwa 15 Min Fahrzeit erreichten wir die im Nebel gelegene Gefängnisinsel. Nachdem wir den steilen Hügel zum Zellenblock erklommen hatten, konnten wir mit einem Audiogerät „bewaffnet" einen Einblick in das Leben der Häftlinge und Wärter bekommen. Unten an der Anlagestelle gab es auch noch die Möglichkeit, sich einen Film anzuschauen, bevor wir zurück nach San Francisco fuhren, denn übernachten wollte hier niemand. Beim Abendessen wurde es heute tropisch: Im Rainforest (zu deutsch: Regenwald) Café wurden wir nicht nur mit reichlichen Portionen belohnt, sondern auch mit Showeinlagen von Affen, Elefanten und Leoparden beglückt.

Mittwoch, 26. September 2012

Am dritten Tag unserer Reise mussten wir uns zunächst von San Francisco verabschieden. Vorbei an Rosenkohl-, Artischocken- und Erdbeerfeldern und der Half Moon Bay ging es weiter die Küste entlang in Richtung Süden. Unsere Begleiter waren nicht nur Buddy und unser Busfahrer Michael, sondern auch der Nebel, der hartnäckig an der Küste klebte. Doch einiges sehen wir trotzdem: Wellen brechen sich an Felsen, die Strände sind leer, trotz des „Sommerwetters", wie Buddy betont. Maximal sehen wir ein paar Surfer. Da lohnt sich doch die Kaffeepause in Davenport. Zunächst geht es vorbei an Monterey bis zum 17 Mile Drive und Pebble Beach. Einer unserer Fotostopps liegt direkt an der „einsamen Zypresse", ein anderer am sogenannten „Vogelfelsen", der auch von Seelöwen beansprucht wird und wo wir am Strand von neugierigen Eichhörnchen beäugt werden. Weiter geht es nach Carmel, wo es keine Adressen gibt, sondern die Häuser Namen haben; daher muss man sich seine Post selbst beim Postamt abholen. Hier haben wir Freizeit, um in einem der kleinen Cafés ein Mittagessen einzunehmen oder die Ocean Avenue entlang zu bummeln. Wer möchte, konnte auch den Hügel hinab zum Strand spazieren. Am Nachmittag bezogen wir dann unsere Zimmer in Monterey, bevor wir zum Essen in die Stadt fuhren. Hier konnten wir vor dem Abendessen noch einen Blick auf die „Straße der Ölsardinen" werfen, denen John Steinbeck ein literarisches Denkmal setzte. Den Abend ließen wir beim leckeren Essen im Restaurant „Bubba Gump Shrimp" mit Blick auf den Hafen ausklingen.

Donnerstag, 27. September 2012

Der heutige Tag begann nicht früher als gewöhnlich, doch heute hatten wir viel Strecke zu bewältigen. Schließlich liegen zwischen Monterey und Los Angeles - unserem heutigen Ziel - über 330 Meilen. Unterwegs sahen wir Sequoia-Bäume, die im Gegensatz zu den breiten Mammutbäumen in der Sierra Nevada hoch, aber vor allem relativ schlank sind. Für kurze Zeit sehen wir heute Tag die Sonne, aber unser Busfahrer Michael sollte Recht behalten, schließlich hat der auch die ganz besondere Brille auf!! ;) Doch den größten Teil des Tages klebt Nebel an den Bergen und der Küste, teilweise haben wir unter 100 m Sicht, so dass wir leider nur wenig von der Küstenschönheit wahrnehmen können. Manchmal sehen wir jedoch, wie steil die Straßen an den Rand der Berge geklebt wurden. Mit dem Touristengebet geht es doch gleich viel besser voran, und dann genießen wir den Fotostopp bei den Seeelefanten. Diese haben mit 80% die fetteste Milch aller Säugetiere. Und obwohl sie da sehr entspannt herumlagen, wollte niemand von uns am Strand liegen, während sich ein Seeelefant über die anderen robbte. Zum späten Mittagessen gab es Pea Soup - Erbsensuppe und auf unserem weiteren Weg in Richtung Süden entdeckten wir bei Santa Barbara die wild-romantisch im Meer gelegenen Erdöl-Plattformen. Doch zum Glück gab es endlich etwas Sonne für unsere nebelgebeutelten Gemüter. In Los Angeles angekommen, war unser erster Stopp der Walk of Fame mit den im Boden eingelassenen „Stars und Sternchen". Auch ein Foto des berühmten Schriftzugs in den Hollywood Hills durfte hier nicht fehlen. Mit deftiger, bayrischer Blasmusik wurden wir verabschiedet, und es dauerte schon eine Weile, bis wir im Stadtzentrum, in Downtown L.A. angekommen waren. Bevor wir im Hotel ankamen, sahen wir noch den Dorothy Chandler Pavillion, die Walt Disney Concert Hall und konnten einen Blick auf das Rathaus der Stadt riskieren. Nichts konnte uns jedoch auf das vorbereiten, was noch kam: Das Hotel des heutigen Abends war einfach riesengroß. Schon der Weg zur Rezeption war schwierig, noch dazu mit Gepäck, aber schon allein der Fakt, dass es 4 farbig markierte Aufzüge gab, und wir auf alle verteilt waren, machte das Treffen zum Abendessen nicht leicht. Letzten Endes fanden wir uns aber alle wieder - und die Aussicht von den gläsernen Aufzügen und unseren Zimmern im 24.Stock war einfach atemberaubend. Nach dem Abendessen hieß es nun Abschied nehmen, diesmal von Buddy, unserem Reiseleiter der letzten 4 Tage, der leider nicht mit uns auf Kreuzfahrt gehen konnte.

Freitag, 28.September 2012

Den Morgen hatten wir heute zur freien Verfügung, denn wir wurden erst um 11 Uhr vom Hotel abgeholt. So konnten wir in aller Ruhe frühstücken und den Koffer zum vorerst letzten Mal schließen. Marion begleitet uns heute auf dem Weg zum Hafen von Los Angeles und erzählt wie alle Reiseleiter von Filmen, die hier gedreht wurden, oder in welchen Stadtteilen man sich nachts lieber nicht aufhalten sollte. Am Hafen angekommen, wurden uns sogleich die Koffer abgenommen, so dass wir uns nur noch dem Check-In und der Sicherheitskontrolle zu stellen hatten. Alles verlief zügig, so dass wir schnell auf unseren Kabinen waren, um das Handgepäck abzustellen. Die Koffer wurden erst im Laufe des Abends gebracht. Das Ablegen und die Ausfahrt aus dem Hafen konnten wir dann nach absolvierter Seenotrettungsübung in Ruhe genießen, bevor wir uns zum ersten gemeinsamen Abendessen an Bord trafen. Nach dem Abendessen gab es noch einen kleinen „Begrüßungssekt" an Bord - so kann die Kreuzfahrt also beginnen!

Samstag, 29.September 2012

Der heutige Tag war einer der Seetage auf unserer Reise bis zum Panamakanal und weiter nach Miami. So konnten wir individuell das Schiff erkunden und am späten Vormittag mit Katharina, der deutschen Gästebetreuerin an Bord, einen Schiffsrundgang unternehmen. Bis zum gemeinsamen Abendessen im Sommerpalast stand uns der Tag zur freien Verfügung und wer wollte, konnte an einer der zahlreichen Bordaktivitäten teilnehmen.

Sonntag, 30.September 2012

Nach einem individuellen Frühstück legten wir am späten Vormittag in Cabo San Lucas, Mexiko, an. Da alle Reisegäste unserer Gruppe den gleichen Ausflug gebucht hatten, war der Treff einfach. Gegen Mittag verließen wir das Schiff, auf Tenderbooten, die uns zum mexikanischen Festland brachten. Hier wurden wir schon von Memo, unserem Guide des heutigen Tages erwartet. Nachdem wir alle im Bus Platz genommen haben, erzählt uns Memo von den wichtigsten Einnahmequellen der Gegend: Tourismus, Golf und Hochseefischen. Alles davon schaffen wir natürlich nicht an einem Tag, so dass wir lieber zu einem schönen Aussichtspunkt am Meer fahren, wo eine kühle Erfrischung auf uns wartet und wir sogar die Norwegian Pearl in der Bucht ankern sehen können. Weiter geht es nach San José del Cabo, wo auf Grund des Nationalfeiertages alles in Rot-Weiß-Grün geschmückt ist. Hier können wir die Kirche besichtigen und in den Geschäften ringsum schlendern. Überall gibt es Skelette in Kleidern oder Uniformen zu kaufen. Darauf angesprochen erklärt Memo, dass diese Figuren den Mexikanern vor Augen halten, wie nah Leben und Tod beieinander sind. Zudem erklärt er uns, dass die Mexikaner Allerseelen feiern, indem sie mit den Toten auf dem Friedhof essen und trinken. Nach dem Besuch einer örtlichen Glasbläserei sehen wir den Kakteengarten von Cabo San Lucas und das Walskelett, dass hier in der Ortsmitte ausgestellt ist. Bevor es zurück zum Schiff geht, bekommen wir aber noch die obligatorische Tequila-Probe.

Montag, 1.Oktober 2012

Auch heute stand wieder ein Landgang in Mexiko auf dem Programm, diesmal in Puerto Vallarta. Da leider kein deutscher Ausflug angeboten wurde, nahm ich mit dem Großteil der Gäste an einem englischsprachigen Ausflug teil. Doch bevor es eigentlich losging, machten wir auch schon wieder Kehrt und fuhren zurück zum Hafen: einige Gäste saßen im falschen Bus. Im zweiten Anlauf klappte es dann aber. Unsere Begleitung war Gina, die uns heute durch das Land des Tequila und der Mariachi-Musik führte. In Puerto Vallarta befanden wir uns an der sogenannten Bucht der Flaggen (spanisch: Banderas), einer der größten Pazifikbuchten Mexikos mit ca. 40 km Durchmesser. Bei einem Spaziergang entlang der Strandpromenade zeigt uns Gina das frühere Armenviertel, in dem sich in den 60er Jahren plötzlich reiche Filmstars ansiedelten, weil der Blick aufs Meer hinaus so schön war. Bekannt wurde der Ort u.a. durch den Dreh des Films „Die Nacht des Leguans", für den Elizabeth Taylor hierher zu Richard Burton zog. Anschließend besichtigten wir die Kirche mit dem Grabmal der Heiligen Maria von Guadalupe, die auch schon von Weitem durch den kronenähnlichen Schmuck auf dem Turm zu erkennen ist. Hier ist es „mucho calor" - sehr heiß, und so sind wir froh, dass die Klimaanlage des Busses funktioniert. Unterwegs erfahren wir, dass man in Mexiko Schuluniformen tragen muss, Bildung an sich aber kostenfrei ist. Die Straßen sind vom Regen aufgeweicht, so dass unsere Fahrt zur Hacienda Dona Engracia doch recht abenteuerlich wird. Nach einer kleinen Mittagspause beginnt unsere Führung durch die Tequila-Fabrik, an deren Ende wir selbstverständlich auch 6 verschiedene Sorten verkosten dürfen. Am Abend besuchte der Großteil der Gruppe mit mir das italienische Spezialiätenrestaurant an Bord, wo es uns mit zahlreichen Pizzen und anderen Köstlichkeiten gut ging.

Dienstag, 2.Oktober 2012

Der heutige Seetag stand uns wieder zur freien Verfügung. Am Vormittag wurde ein Film über den Bau des Panamakanals gezeigt, den wir uns zumeist trotz der englischen Sprache gern anschauten. Das gemeinsame Abendessen fand heute im Restaurant Indigo statt, wo wir bei über 10 verschiedenen Hauptgerichten die Qual der Wahl hatten.

Mittwoch, 3.Oktober 2012

Im heutigen Hafen Huatulco hatten wir unterschiedliche Ausflüge gebucht. So nahm ich mit 3 Gästen an einem englischsprachigen Ausflug mit Stadt- und Küstentour teil. Dabei sahen wir nicht nur die Norwegian Pearl in einer der 9 Buchten von Huatulco ankern, sondern konnten auch typische Produkte der Gegend verkosten: Mezcal - Schnaps aus jeglicher Art von Agave mit einem Wurm am Flaschenboden, oder heiße Schokolade, die hier nicht mit Milch gemacht wird, sondern nur mit Wasser aufgegossen wird. Zudem besuchten wir eine örtliche Weberei, die auch Gefäße und Figuren aus schwarzem Ton herstellen sowie eine Kirche, in der das „Blumenwunder" als Deckengemälde dargestellt wurde. Gegen Mittag waren wir zurück im Hafen von Huatulco, wo auch viele Kanadier den Winter verbringen und sich zudem ein Armeestützpunkt befindet. So konnten wir im Hafen noch etwas „bummeln" gehen und uns die Kirche anschauen, die an der Stelle des Heiligen Kreuzes vom Huatulco errichtet wurde. Am Abend trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Essen im Heck der Norwegian Pearl.

Donnerstag, 4.Oktober 2012

Nach einer stürmischen Nacht, die wir zum Glück alle gut überstanden hatten, legte die Norwegian Pearl am Morgen in Puerto Chiapas an, unserem letzten Hafen in Mexiko. Hier trafen wir Rosalia und ihren Assistentin, die uns heute begleiteten. Die Gegend im Südwesten von Mexiko, heute an der Grenze zu Guatemala, wurde schon im 18. Jahrhundert von Alexander von Humboldt besucht, der über den landschaftlichen Reichtum dieses Landstriches schrieb. Das ist auch der Grund, weshalb sich hier bereits vor mehr als 100 Jahren Deutsche ansiedelten. Allerdings ging es uns im Ursprungsland des Kakaos um die ältere Geschichte der Gegend - um die 85 Mayastämme, die hier vor mindestens 4000 Jahren lebten und miteinander Handel betrieben. Deren Götter sind auch die in der heutigen Zeit wichtig: Sonne, Regen und Mais, denn wer den meisten Mais stellen kann, war eine gesellschaftliche Autorität. Die Vulkane, die wir sehen als wir die Ruinen von Izapa erreichen, sind über 4000m hoch. „Izapa" bedeutet „Steine mit dem Wasser gebracht" - die pyramidenartigen Anlagen wurden ca. 1200 v.Chr. aus vom Wasser „rundgelutschten" Steinen gebaut und um 900 n.Chr. verlassen. Am sogenannten „Ballplatz" erzählt uns Rosalia von der Geschichte Mexikos und der traditionellen Kleidung, ebenso wie von der Kultur der Maya und deren Kalender, dessen Ende ihrer Meinung nach nicht den Weltuntergang bedeutet. Nach dem Gruppenfoto an den Ruinen fahren wir nach Tuxtla Chico, in die frühere Kakaohauptstadt. Hier schlendern wir über einen typischen Markt, wo wir etwas von dem Obst probieren können. Nebenan wird aber auch frisch geschlachtetes Huhn und Fisch verkauft - ein gewöhnungsbedürftiger Anblick so ganz ungekühlt. Nachdem wir uns das Herstellungsverfahren für Kakao anschauen konnten, fahren wir nach Tapachula, wo uns im Hotel San Francisco ein leckeres und üppiges 3-Gänge-Menü erwartet, so dass wir gut gesättigt wieder am Schiff ankommen.

Freitag, 5. Oktober 2012

Der heutige Seetag stand uns wieder zur individuellen Verfügung. Man konnte zum Beispiel mit den Profis von Bord backen oder vom Housekeeping lernen, wie man aus Handtüchern Tiere faltet. Am Abend traf ich mich mit 3 Gästen, die gern das französische Restaurant „Le Bistro" ausprobieren wollten. Auch für mich gab es dabei eine Premiere - ich habe zum ersten Mal Weinbergschnecken probiert. Den Abend konnte man zu den Klängen von Madonna, Frank Sinatra oder Elvis im Theater ausklingen lassen.

Samstag, 6.Oktober 2012

Heute Morgen legte die Norwegian Jewel direkt neben uns an, so dass die zwei Schwesterschiffe einträchtig nebeneinander am Pier liegen. Nachdem wir das Schiff um 7.30 Uhr Costa-Rica-Zeit verlassen haben, treffen wir am Hafenausgang José, unseren Guide für den heutigen Tag in Puntarenas und Costa Rica. Wir machen uns auf den Weg in das Land, das schon Kolumbus die „Reiche Küste" taufte, allerdings auf der Atlantikseite. Nach einer halben Stunde Fahrt legen wir den ersten Fotostopp ein: Kapuzineräffchen lassen sich auf Bäumen am Straßenrand blicken und haben auch nichts gegen unsere Fotos. Obwohl uns José erzählt, dass der Bau der Straße von Puntarenas in die Hauptstadt San José, also für eine Strecke von 90 Kilometern, ca. 30 Jahre gedauert hat, kommen wir ziemlich gut vorwärts. ;) Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir den Carara-Nationalpark, den wir natürlich nicht ohne tropischen Mückenschutz besuchen. Bestens versorgt machen wir uns auf den Weg, der gelegentlich vom einen oder anderen Baumstamm gekreuzt wird, die wir unter- oder überklettern müssen. Wir hören die Brüllaffen, sehen eine große Spinne, riesige Ameisen und andere Insekten, aber auch hohe Bäume mit Lianen umrankt und Brettwurzeln. Die Kapuzineräffchen sind hier genau so neugierig und folgen uns vorbei an Bananenstauden und anderen tropischen Gewächsen. Irgendwie ist man froh zu wissen, dass 25% des Landes unter Naturschutz stehen. Nach unserem Abenteuer im „Dschungel" fahren wir zurück zu der Brücke, die wir zuvor bereits mit dem Bus überquert hatten, doch nun haben wir Gelegenheit, die Krokodile zu beobachten, die darunter liegen. Einige dieser Exemplare scheinen um die 5 Meter groß zu sein. Zum Mittagessen kehren wir im Hotel Villa Lapas ein, wo wir zunächst etwas Zeit haben, die Hotelanlage zu erkunden. Danach erwartet uns ein Buffet mit landestypischen Köstlichkeiten, z.B. Fisch, Reis, Bohnen, aber auch Nudeln und Salat. Auf dem Rückweg nach Puntarenas halten wir am Geschäft Jardin, wo wir die Möglichkeit zum Souvenirkauf ergreifen. Während der Weiterfahrt erzählt uns José, dass die Landwirtschaft in Costa Rica immer rückläufiger ist. Vor allem Tourismus und Dienstleistungen sind wichtige Einnahmequellen, Reis und Bohnen werden nicht mehr angebaut, da sich der Aufwand nicht lohnt und die Leute für das wenige Geld nicht arbeiten wollen. Derzeit baut man noch Bananen und Ananas sowie Zuckerrohr an. In Puntarenas angekommen führt uns José zur Kathedrale von Puntarenas, die über 90 Jahre alt ist, und berichtet uns über sein Leben und das Leben in Costa Rica sehr ausführlich. Zurück am Hafen verabschieden wir uns von José und haben noch Zeit, auf dem Markt an der Promenade nach Andenken Ausschau zu halten. So verlassen wir am Abend noch vor der Norwegian Jewel das Land der Vulkane - Adios, Costa Rica!

Sonntag, 7.Oktober 2012

Den heutigen Seetag konnten wir nach eigenem Ermessen gestalten. Am Nachmittag war ein Konferenzraum für uns reserviert, so dass wir uns bei einem kurzen Vortrag über die Entstehungsgeschichte des Panamakanals auf den morgigen Tag einstimmen konnten. Wer wollte, konnte am heutigen Abend mit mir das asiatische Spezialitätenrestaurant ausprobieren.

Montag, 8.Oktober 2012

Es war soweit - schneller als gedacht erreichten wir das Hauptziel unserer großen Reise, den Panamakanal. Am frühen morgen kamen die Lotsen an Bord, die uns sicher durch den Kanal geleiten sollten.
Nach der Durchfahrt durch die „Brücke der Amerikas" erreichten wir gegen 9 Uhr die Miraflores-Schleusen mit dem Besucherzentrum, von dem aus uns viele Menschen fleißig zuwinkten. Weiter ging es zu der Schleuse „Pedro Miguel", die nur aus einer Schleusenkammer besteht. Auch hier wurde die Norwegian Pearl von den Loks anhand von Stahlseilen fixiert und man hatte den Eindruck, dass manchmal wirklich nur eine Hand breit zwischen dem Schiff und der Schleusenwand fehlte. Nach den Schleusen fuhren wir weiter durch den sogenannten Gaillard-Cut mit seinen terrassenförmigen Abtragungen, bis wir schließlich den Gatunsee erreichten. Vorbei an zahlreichen kleinen Inseln und tropischen Wäldern ging es weiter bis zu den Gatunschleusen. Bisher hatte das Wetter gut durchgehalten, doch ausgerechnet hier fing es nun zu regnen an. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir die Stadt Colon und damit auch das Karibische Meer. Begleitet von fantastischer Natur und immer lächelnden und winkenden Menschen verbrachten wir so einen herrlichen Tag an Bord, aber eben mit dem Transit durch den Panamakanal.

Dienstag, 9.Oktober 2012

Am Vormittag legte die Norwegian Pearl in Cartagena, Kolumbien, an. Am Schiff wurden wir schon sehnsüchtig und mit unglaublich großen Plakaten von Saskia und Cesar erwartet. Als wir im Bus sind, haben wir bei dem monströsen Stadtverkehr etwas Zeit, um die Audiogeräte auszuprobieren. Als Cesar uns verrät, dass es hier über 35.000 Motorradtaxis gibt, wundert uns nichts mehr. Aber auch bei drei Kreuzfahrtschiffen im Hafen ist viel Verkehr unumgänglich. Unser erster Weg in der Millionenmetropole (1,2 Mio. Einwohner) führt uns Serpentinen hinauf auf den Berg zum Kloster La Popa. Die Kreuze am Wegesrand symbolisieren die Stationen des Leidensweges Christi. Oben angekommen genießen wir den herrlichen Blick über die Stadt. Selbst von hier oben sieht man die dicken Festungsmauern. Im Inneren bestaunen wir die Kapelle, den Kreuzgang und die Ausstellungsstücke zur Konventsgeschichte. In der Stadt angekommen haben wir in den Arkadengängen die Möglichkeit, Souvenirs oder Smaragdschmuck zu kaufen. Hier stehen auch die bunt gekleideten Damen mit den großen Obstschüsseln auf dem Kopf, die gern für ein paar Dollar posieren. Anschließend laufen wir durch die Straßen Cartagenas bis zum Restaurant „La Mutata", wo wir mit einem hervorragenden Mittagessen verköstigt werden. Nach dem Essen schlendern wir durch die Straßen der tollen Altstadt von Cartagena mit Kirche, Arkadengängen und hölzernen Balkonen. Die Fahrt nach Boca Grande, das moderne Viertel mit Hochhäusern und Fastfood-Restaurants, zeigt Cartagena von einer ganz anderen Seite. Allerdings gibt es auch hier Strand, der sowohl Touristen als auch Einheimische zum Erholen einlädt. Unser letzter Programmpunkt in Cartagena ist der Besuch der Festung San Felipe. Auf dem Weg dahin kommen wir am Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt, vorbei. Der steile Aufstieg auf die Festung lohnt sich, ist aber kein Muss. Die steil angelegten, meterdicken Mauern sind der Alptraum eines jeden Angreifers. Auch von hier oben haben wir nochmal einen tollen Ausblick auf die Stadt. Doch auch unser letzter Landausflug neigt sich einmal dem Ende - Cesar und Saskia bringen uns zurück zum Schiff. Und wieder einmal sind wir überwältigt von den vielen Eindrücken des Tages, als wir den Abend auf unserem schwimmenden Hotel ausklingen lassen.

Mittwoch und Donnerstag, 10./11. Oktober 2012

Die letzten beiden Tage auf See sind nun angebrochen. Wir können Sport treiben oder mit einem guten Buch an Deck sitzen. Im Theater wird eine Show mit den Liedern verschiedener Musicals geboten oder man kann an einem Merengue-Tanzkurs teilnehmen. Wer möchte, kann auch lernen, wie man aus Obst Figuren schnitzt.
Das es auf das Ende unserer schönen Kreuzfahrt zuging, merkte man spätestens am Donnerstag zum Ausschiffungsgespräch, als es wieder einmal um das Ausfüllen der USA-Zollformulare ging. Ein letztes gemeinsames Abendessen an Bord durfte aber auf keinen Fall fehlen. Danke an meine Gäste für die tolle Überraschung am heutigen Abend!

Freitag, 12.Oktober 2012

Der Tag der Ausschiffung begann früh, dann schon kurz nach 8 Uhr waren wir dran - wir durften das Schiff verlassen. Nachdem wir im Gewühl unsere Koffer ergattert hatten, ging es durch die Zollkontrolle. Schließlich reisten wir ja wieder in die USA ein. Nachdem wir uns wieder getroffen hatten, hatte uns auch schon Peter, unser Begleiter für die Everglades, gefunden. So fuhren wir zunächst zum Seaquarium, das einige unserer Mitreisenden heute besuchten, bevor wir in die Everglades aufbrachen. Dass die Everglades eigentlich nur ein sehr langsam fließender Fluss sind, erfuhren wir unterwegs, bevor wir das Dorf der Miccosukee-Indianer erreichten. Nach der individuellen Erkundung des Dorfes mit Museum begann für uns die Alligatorshow. Und ich wette, das keiner von uns mit dem Mann hätte tauschen wollen, der seine Hand in den Mund des Alligators legte oder deren mächtige Kiefer mit seinem Kinn festhielt. Beeindruckt von der Größe und Reaktionsschnelle der Tiere gab es dann die Möglichkeit eines Erinnerungsfotos - mit einem Babyalligator. Danach stand ein weiteres Muss der Everglades auf unserem Programm - ein lauter, aber dennoch lustiger „Airboat Ride". Und auch hier entdeckten wir wieder einen Alligator, wenn auch in freier Wildbahn und etwas kleiner als die 4 Meter langen Exemplare, die wir schon gesehen hatten. Aber das machte ihn nicht weniger gefährlich, wie er da so um das Boot schlich. Wieder zurück in Miami fuhren wir nach „Little Havanna", ins Herzstück des kubanischen Miamis. Hier genehmigten wir uns ein leckeres kubanisches Sandwich zum Mittag, und wer wollte, konnte nebenan eine von einem Kubaner gedrehte Zigarre aus kubanischem Tabak erstehen. Nur im Ganzen importiert kriegt man die in den USA nicht. ;) Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel am Hafen. Nachdem wir die Zimmer bezogen haben, bleibt uns bis zum Abendessen Zeit, um die Gegend und das gegenüberliegende Bayside Center zu erkunden. Unser letztes Abendessen in Amerika nehmen wir im Hotel ein. Das Essen war sehr lecker, doch leider war bei Weitem zu wenig Personal da, so dass wir zwischen den einzelnen Gängen lange warten mussten.

Samstag/Sonntag, 13./14. Oktober 2012

Unsere Uhr tickte - heute geht es zum Flughafen. Aber bevor es soweit ist, darf eine Stadtrundfahrt in Miami nicht fehlen! Unser Stadtführer Toni holte uns vom Hotel ab und wir besichtigten gemeinsam 3 der wichtigsten Stadtteile Miamis: Miami, Miami Beach und Coral Gables. Da heute Samstag ist, ist auf den Straßen wenig los - kein Wunder am Sabbat in einer Stadt mit über 70 Synagogen. So kommen wir gut und schnell nach Miami Beach. Hier sehen wir das Art Deco-Viertel und spazieren entlang des Ocean Drive mit den tollen Hotels, den viele von uns bisher nur aus dem Fernsehen kannten. Wer wollte, konnte sich auch den Strand ansehen, nur fürs Baden hatten wir leider keine Zeit. Vorbei an der „Mafia Insel" und „Star Island" ging es wieder aufs Festland, was bei Miami eher relativ ist. In Miami sehen wir den Freiheitsturm, der nach dem Vorbild der Giralda in Sevilla erbaut wurde und wo viele Einwanderer ihre Papiere erhielten. Nach einer Fahrt mit dem Metromover fahren wir durch das Bankenviertel in Richtung Key Biscayne und dann vorbei an der Zugspitze Miamis - mit 9 Metern Höhe. In Coconut Grove erwischt uns einer der Regenschauer, aber kein Problem: das ist ja nur flüssiger Sonnenschein! In Coral Gables machen wir einen kurzen Fotostopp am berühmten Biltmore Hotel, bevor wir das Schwimmbad im venezianischen Stil passieren. Vorbei an der Calle Ocho geht es dann leider schon zum Flughafen, wo wir uns von Toni verabschieden müssen. Nun geht es wieder nach Deutschland. Nach den üblichen Kontrollen haben wir noch Zeit für einen Imbiss oder um uns mit der einen oder anderen Lektüre zu bewaffnen, bevor wir den 9-Stunden-Flug nach Frankfurt antreten. Dank der pünktlichen Landung haben wir genug Umstiegszeit, so dass auch wie weitere Heimreise wie geplant verläuft. Mit 11 Gästen fliege ich zurück nach Dresden, wo wir bereits vom Haustürtransferservice erwartet werden.
Vielen Dank, dass Sie auf dieser für mich unvergesslichen Reise meine Gäste waren. Ich war sehr gerne mit Ihnen unterwegs! Diese drei Wochen waren einzigartig, und wie haben Sie so treffend formuliert: „Erinnerungen sind ein Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann." Alles Gute für Sie!
Ihre Claudia Rossin

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