Reisebericht: Aloha – Rundreise Inselhüpfen auf Hawaii

20.10. – 03.11.2012, 16 Tage Rundreise Hawaii mit Oahu – Kauai – Big Island – Maui und Vorprogramm in San Francisco


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Hawaii - Mythos, Klischee und traumhafte Natur. Ja, Hawaii ist eine Reise wert. Das erkannten bereits die Polynesier auf ihrer Suche nach einer neuen Heimat. Damals "regierten" Könige und Häuptlinge, Priester waren ebenbürtig. Man glaubte an Götter und lebte von äußeren Einflüssen abgeschieden in einer großen "Familie". So ist es nicht verwunderlich, dass die Hawaiianer Cook bei seiner Ankunft zunächst als Gottheit verehrten. Nur 1 Jahr später wurde er von ihnen getötet, das Schicksal wollte es so. Kamehameha I. "einte" das Inselreich zu einem Königreich. Mit der Christianisierung starb ein Stück alter Traditionen. Wirtschaftlich war Hawaii schon in frühen Jahren interessant, als Handelsstützpunkt, für den Walfang und wegen seiner ergiebigen Zuckerrohrplantagen. Von denen sind heute fast keine mehr zu finden. Durch die Zuwanderung veränderte sich auch die Bevölkerungsstruktur, ca. 30.000 Hawaiianern standen ca. 27.000 Europäer und ca. 85.000 Asiaten gegenüber. Strategisch war Hawaii vorallem für die USA interessant, die Ende des 19. Jhd. Hawaii annektierten. Obwohl Hawaii heute typisch amerikanisch ist, faszinieren diese Gegensätze. Der bunte Mix aus landschaftlichen Schönheiten der einzelnen Inseln, gepaart mit alten Traditionen der Hawaiianer und dem modernen Leben von heute versprüht eine besondere Magie, den 50. Bundesstaat der USA intensiver zu bereisen. Doch beginnen wir von vorn.....
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

San Francisco

Früh morgens 4 Uhr traf sich die Mehrzahl der Gäste mit mir am Flughafen Dresden zum Frühstück im Chili. Pünktlich startete unser Flieger nach München, wo wir weitere Gäste begrüßten. Nach ca. 11 h Flug im A 380 der Lufthansa landeten wir in San Francisco, unserem 1. Etappenziel. Nach dem wir die Uhren 9 h zurück gestellt hatten (nun war es wieder erst mittags), reihten wir uns in die Schlangen für die Einreisekontrolle ein. Erstaunlicherweise ging alles zügig und ohne Probleme voran. 4 Finger und Daumen rechts, das gleiche noch mal links, ein nettes Foto und schon wurden wir mit den Worten: "... Enjoy your trip..." von den freundlichen Beamten "entlassen". Alle Koffer hatten ihr Ziel erreicht und am Ausgang wurden wir von Buddy, unserem Guide begrüßt. Auf der Fahrt zu unserem Hotel unweit der Fisherman`s Wharf erhielten wir einen 1. Eindruck von San Francisco, einer Stadt, die so ganz anders als andere amerikanische Städte ist. Unbeeinflusst von der Zeitumstellung bummelten wir noch am Nachmittag zur Fisherman`s Wharf, um uns dem bunten Treiben in der Multi-Kulti-Stadt hinzugeben. Am Pier 39 hatten wir schöne Ausblicke auf die bekannte Insel Alcatraz und die dicht besiedelten Robbenbänke. Es war Wochenende und entsprechend lebendig war die Stadt. Die "Giants" (Baseballteam SFO) hatten heute ein entscheidendes Spiel um die World Series, also zeigte San Francisco Flagge: "Go giants" stand auf sämtlichen Linien des ÖPNV, statt ihres Endziels. Wir liessen uns vom Fieber anstecken und letztendlich gewannen die Giants die Wordl Series mit Hilfe unseres Daumendrückens. Nach einem kleinen Snack im Hotel gingen wir zu Bett und fieberten den nächsten Tag entgegen.

Entdeckungen in San Francisco

Heute stand eine ausführliche Rundfahrt durch die Stadt, die auf 42 Hügeln gebaut wurde, auf dem Programm. Zunächst stiegen wir die berühmte Lombard Street hinab, fuhren über den Alamo Square, durch Chinatown und die Pacific Heights, bevor wir uns alle einen Traum erfüllten: Bei Sonnenschein spazierten wir über die Golden Gate, dem Wahrzeichen von San Francisco. Im beschaulichen Sausolito, auf der anderen Seite der Brücke, verbrachten wir unsere Mittagspause. Am Nachmittag erkundeten wir den Golden Gate Park. Vom Aussichtsturm des de Young Memorial Museum und den Twin Peaks genossen wir einzigartige Ausblicke auf die Stadt. Das Abendessen wurde uns im Restaurant "Swiss Louis" am Pier 39 serviert, wo wir an der lebenslustigen und lauten Lebenart der SFO-Einwohner hautnah teilnahmen.

Oahu – Aloha auf Hawaii

Heute starteten wir nach Hawaii, dem Hauptziel unserer Reise. Die extremen Sicherheitskontrollen auf dem Flughafen (inklusive private screening, weitere folgten) ließen wir geduldig über uns ergehen. Nach ca. 5 h Flug landeten wir auf der Insel Oahu in Honolulu, der Hauptstadt von Hawaii. Brigitte (gebürtige Österreicherin, lebt seit 42 Jahren auf Hawaii), unser Guide begrüßte uns mit einer frischen, farbenprächtigen Lei, der typisch traditionellen Blumenkette, mit der meist alle Gäste auf Hawaii empfangen werden. Unser Hotel befand sich unmittelbar gegenüber dem Waikiki Beach, dem wohl berühmtestesten Strand von Hawaii - ein perfekter Ausgangspunkt inmitten der pulsierenden Stadt für individuelle Entdeckungen. Hier begrüßten wir 2 weitere Gäste, die zuvor Las Vegas "unsicher" machten. Unser Abendessen nahmen wir im "Tikis", dem Hotelrestaurant ein.

Inselrundfahrt Oahu

Das Frühstück am nächsten Morgen stand unter dem Motto "Breakfast on the beach" - für uns etwas ungewöhnlich. Mit Kühltaschen bewaffnet trafen wir uns am Pool, um unsere Speisen und Getränke "einzusammeln". Jeder konnte frühstücken, wo er wollte: am Strand, auf dem Balkon oder am Pool. Mit einem Schmunzeln liessen wir uns bei Hula-Musik das außergewöhnliche Breakfast a la fastfood schmecken und freuten uns auf unseren 1. Ausflug.
Dieser führte uns rund um die 3. größte Insel Hawaiis. Erster WikiWikiKlikiKliki (kurzer Fotostopp) war die Hanauma Bay, wo Szenen des Filmes "Verdammt bis in alle Ewigkeit" mit Burt Lancaster gedreht wurden. Auf unserer weiteren Reise über die Inseln stellten wir fest, dass Hawaii Kulisse für viele Filme gewesen ist (Blue Hawaii; King Kong; Jurassic Park; Outback). Bald erreichten wir das Halona Blowhole. Bei starker Brandung schiesst das Wasser hier, ähnlich einem Geysir, spektakulär aus den Felslöchern empor. Abseits der Küstenstraße liegt das Tal der Tempel, wo sich der buddhistische Tempel Byodo-In befindet. Auf einer Macadamia Farm übten wir uns im Knacken der harten, aber wohlschmeckenden Nüsse. Unsere Mittagspause verbrachten wir auf der Kualoa Ranch vor der Kulisse der malerischen Bergwelt Hawaii`s mit Blick auf den "chinesischen Hut", der im Pazifik schwimmt. Am Sunset Beach, dem Mekka der Surfer schien der Meeresgott zu schlafen, denn die Wellen, die sich sonst hier bis zu 10 m hoch auftürmen, konnten wir an diesem Tag nur erahnen. Ananas trifft Mickymaus war dann das Motto beim Besuch der bekannten Dole Ananas Plantage, die man hier meist nur aus Plüsch oder in der Dose sieht. Das Disneyland Pineapple ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber das selbstgemachte Ananaseis schmeckt gigantisch lecker! Zum Abschluss unserer Rundfahrt fuhren wir zum geschichtsträchtigen Nu`uanu Pali Aussichtspunkt hinauf. Hier soll König Kamehameha I. seine letzte Schlacht gewonnen haben, bevor er das Inselreich einte.

Honolulu – Pearl Harbor

Am nächsten Tag besichtigten wir Pearl Harbor, ebenfalls ein geschichtsträchtiger Ort. Der riesige Flottenstützpunkt der US Navy im Pazifik ging 1941 durch den zerstörenden Angriff der Japaner in die Geschichte ein und löste somit den Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg aus. Das schlichte, weiße Arizona Memorial erinnert, mahnt und vereint zugleich.
Mit dem Geschichtsunterricht ging es am Nachmittag weiter und wir besichtigten ein kleines Stück altes Honolulu, wobei alt nur ca. 100 Jahre bedeutet: China- und Downtown, Parlament, Königspalast und die älteste Kirche Hawaii`s, die aus Korallenblöcken erbaut wurde. Sehr sportlich wurde es anschließend für einige Gäste, die mit mir den ca. 230 m Kraterrand des Diamond Head erklommen und mit lohnenden Ausblicken belohnt wurden.

Garteninsel Kaua`i

Heute flogen wir auf die nächste Insel. Auf der grünen Insel Kauai wohnen die wenigsten Menschen und hier befindet sich der Ort, wo es am meisten auf der Welt regnet. Wir waren gespannt und ließen die Sicherheitskontrollen am Flughafen mit einem Lächeln einfach geschehen. Am Mittag landeten wir in Lihue und mußten einige Zeit auf unseren Bus warten, bis wir endlich zu unserem nahegelegenen "Kauai Beach Resort" starteten. Den Nachmittag verbrachten wir entspannt in oder an der einladenden Poollandschaft und beim Strandspaziergang. Das Abendessen war vorzüglich.

Helicopterflug über die Insel

Am Vormittag erkundeten wir ein Stückchen Insel zunächst mit dem Bus. Im Lydgate Park an der Küste, am Hauola Place of Refuge und am "Geburtsstein" erhielten wir den ersten Einblick über die Traditionen der alten Hawaiianer. An einem Aussichtspunkt genossen wir fantastische Ausblicke auf das grüne Tal des Wailua Rivers, die umliegende Berglandschaft und die Opaekaa Wasserfälle, deren Namen man mit "herumwirbelnden Shrimps" übersetzen kann. Im Tal am Flussufer befindet sich das kleine Dorf Kamokila, das als Drehort für den Film "Outback" mit Dustin Hofman diente. Am Mittag bummelten wir durch Lihue und fieberten den Flug über die Insel am Nachmittag entgegen. Nach Gewicht wurden wir in 6er-Gruppen eingeteilt und fuhren zum Flugplatz, wo wir in ganz modernen Helicoptern platziert wurden. Einzigartig wie sich Sonne, Nebel und Wolken abwechselten. Der ca. 1stündige Flug führte an die mystische Na Pali Küste, am Mt. Waialeale vorbei, durch den bizarren Waimea Canyon und das saftig-grüne Hanalei Valley, begleitet von passenden Filmmusiken aus Jurassic Park, King Kong und South Pacific. Der Flug der letzten Gruppe wurde wegen eines aufziehenden Gewitters leider gecancelt, aber Sicherheit geht vor! Problemlos wurde der Flug auf den nächsten Morgen umgebucht. Das Abendessen schmeckte allen wieder vorzüglich. Viele ließen den Abend in der Bar ausklingen.

Vulkaninsel Hawaii

Nach einem späten und guten Frühstück fuhren wir zum Airport. Via Honolulu flogen wir zur nächsten Insel Hawaii und auch zum nächsten Abenteuer. Hawaii ist die größte der Inseln. Deshalb trägt sie auch den Beinamen Big Island. Ganz unterschiedliche Landschaftsformen sind hier zu finden: Regenwald, Steilküste, Vulkane und Krater sowie die höchsten Berge. Bekannt ist die Insel auch durch den Ironman, dem härtesten Triathlon der Welt, der vor 2 Wochen stattfand. Am späten Nachmittag landeten wir in Kona und checkten im Royal Kona Resort ein. Das Hotel liegt direkt an der belebten Küstenpromenade von Kailua-Kona. Nach dem Abendessen auf der Hotelterasse freuten sich alle auf einen entspannten Abend. Doch es sollte anders kommen.

Tsunamiwarnung auf Hawaii

Kurz vor 20 Uhr, sehr ungewöhnlich, wurden alle Restaurants und Geschäfte dicht gemacht. Von einem Ladenbesitzer erfuhr ich, dass aufgrund des Erdbebens vor der Westküste Kanadas diese Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Schnell eilte ich zum Hotel zurück, dort bestätigte man mir die Information. Es bestände aber kein Grund zur Sorge. Wir sollten bitte auf unsere Zimmer gehen, über Änderungen würden wir (ich) sofort informiert. Auf meinem Zimmer schaltete ich sofort den Fernseher ein, aber alles drehte sich nur um "Sandy", die Tsunamiwarnung für Hawaii erschien nur als kleine Randnotiz. Die innere Unruhe trieb mich noch einmal an die Rezeption, wo gerade die Evakuierung angeordnet wurde. Brigitte und ich sprangen in den Lift und informierten Etage für Etage alle Eberhardtgäste, sich umgehend mit Reisepass und dem Notwendigsten an der Rezeption einzufinden. Einige Gäste mußten aus dem Schlaf geweckt werden. Danke noch einmal an alle für das disziplinierte und ruhige Verhalten in dieser Situation. Ca. 25 min später war die Eberhardtgruppe komplett. Die weitere Evakuierung verlief ausgesprochen systematisch und ruhig, keine Spur von Chaos. An einer geordneten Schlange von ca. 100 japanischen Gästen vorbei, bestiegen wir den bereit stehenden Bus von Hilary, unserem cleveren Busfahrer, der uns schon vom Flughafen abgeholt hatte und seinen Bus für uns reservierte. Wir fuhren zum Civic Center, oberhalb von Kona, wo sich nach und nach viele Menschen einfanden, die sich so gut es ging, "häuslich" im Plenarsaal einrichteten. Es war eine laue, sternenklare Nacht. Schwer zu glauben, dass wir gerade wegen der Tsunamiwarnung evakuiert wurden. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung hielten uns auf dem Laufenden und versorgten uns mit Kaffee und Tee. Auch die mitgenommenen Badetücher aus dem Hotel erwiesen sich als nützlich (Polster oder Stola). Die erste Welle kam gegen 22:45 Uhr, eine zweite sollte noch kommen. Die Wellen waren, zum Glück, nur ca. 1 m hoch und hinterließen, außer etwas Nässe auf der Küstenstraße, keinerlei Schäden. Dennoch wurde die Evakuierung aus Sicherheitsgründen noch nicht aufgehoben. Um Mitternacht wurde sogar ein Geburtstag gefeiert, von dem einige von der Torte naschen konnten. Wir verbrachten die Zeit, mit Gesprächen und Schlafen. Später wurden wir noch mit Wasser und Snacks versorgt. Ca. 2 Uhr wurde durch den Gouverneur Entwarnung gegeben und wir konnten in unser Hotel zurück. Ehrlich gesagt, was wir in den Stunden zuvor erlebten, ist eine schwer zu beschreibende Mixtur aus Unsicherheit, Gelassenheit, Angst, Abenteuer und trotzdem das Gefühl zu haben, sicher zu sein. Das amerikanische Sicherheitssystem funktionierte bestens, ohne das Hektik und Chaos aufkamen. Müde und froh fielen wir in unsere Betten. Den geplanten Ganztagesausflug verschoben wir auf den nächsten Tag.

Historisches auf Big Island

Heute schliefen wir erst einmal richtig aus! Am Mittag starteten wir zur ersten Erkundungstour auf Big Island. Rechts und links säumten private Kaffeeplantagen die Straße. Von weiten erblickten wir die Kealakekua Bay, wo Cook getötet wurde. In der Royal Kona Coffee Company verkosteten wir diverse Kaffeesorten und konnten bei der Arbeit zu schauen. Anschließend besichtigten wir die St. Benedict`s Kirche, eine kleine, wunderschön bemalte Holzkirche. Auch der farbenfrohe, exotische Kirchgarten hatte es uns angetan. Als gelernte Gärtnerin erklärte uns Brigitte die vielen exotischen Pflanzen. Unmittelbar an der Küste befindet sich Puuhonua o Honaunau (Zufluchtsstätte), eine alte Kultstätte der alten Hawaiianer. Beim ausführlichen Spaziergang über das Gelände erfuhren wir Interessantes von der damaligen Lebensweise und dem Götterglauben. Vieles ähnelt der Geschichte der Maoris in Neuseeland. Hier stand auch ein prächtiger Noni-Baum. Der beißende Gestank der reifen Früchte steckt noch heute in meiner Nase. 
Vor dem Abendessen trafen wir uns beim Sundowner an der Hotelbar. Eberhardt TRAVEL spendierte anlässlich des Bergfestes und überstandenen Tsunamis einen leckeren Drink.

Volcanoes National Park

8 Uhr starteten wir zur Umrundung der Insel in Richtung Norden, wo sich die schwarzen Lavafelder sich bis zum Meer ausbreiteten. Später veränderte sich die Landschaft und auch das Wetter. Bei Nebel und Regen fuhren wir durch das "Westernstädtchen" Kapaau und das saftig-grüne Weideland der Kohala Ranch, die zur größten privaten Ranch der USA gehört. In Wolken verhüllt erahnten wir nur die höchsten Berge Mauna Kea und Mauna Loa. Entlang der Hamakua Küste begleitete uns wieder Sonnenschein. Während unserer Fahrt über den Highway öffneten sich immer "Fenster" in die grünen Täler und Schluchten sowie die bewaldete Steilküste. Nach einem kurzen Stopp in Hilo bestaunten wir die Blumenpracht auf einer Orchideenfarm. Im Lava Rock Cafe stärkten wir uns beim Mittagsimbiss, bevor wir in den Volcanoes National Park fuhren. Vorbei an den dampfenden Steam Vents erreichten wir das Besucherzentrum am riesigen Krater des noch aktiven Vulkans Kilauea. Da seit einigen Jahren wieder Gase austreten, ist die Straße zum unmittelbaren Kraterrand gesperrt. Aber auch aus der Ferne war es ein faszinierendes Naturschauspiel. In diesem Krater befindet sich ein weiterer Krater, der Halemaumau. Interessiert durchstreiften wir das 1912 von Jaggar gegründete Observatorium und nach ihm benannte Museum. Die Aufzeichnungen des Seismographen vom 27. Oktober 2012 interessierten uns natürlich besonders. Anschließend standen wir in einem grünen "Zauberwald". Ein gut ausgebauter Rundweg führte uns zum versteckten Thurston Lava Tube. Überirdische große Baumfarne und Bäume spendeten uns Schatten und umranken den Eingang in den Lavatunnel. Gern hätten wir mehr aktive Zeit im National Park verbracht. Der Blick auf glühende Lava oder ins Meer austretende Lava blieb uns leider verwehrt. Beim viel zu kurzen Stopp am schwarzen Sandstrand bei Punaluu beobachteten wir die zahlreichen Wasserschildkröten, die sich durch uns nicht stören ließen.

Auf nach Maui

Am späten Vormittag wurden wir zum Flughafen gebracht, um auf direktem Weg auf die nächste Insel zu fliegen. Diese lag schon in Sichtweite. Die kurze Flugzeit von 30 min stand in keinem Verhältnis zu den wiederum langwierigen und strengen Sicherheitskontrollen. Unverständlich für uns, dass sich gegen einen sinnvollen Fährschiffverkehr zwischen den Inseln Flug- und Cargogesellschaften immer noch erfolgreich stemmen.
Die Küsten von Maui gehören zu den besten Tauchrevieren Hawaii`s. Schon auf der Fahrt vom Flughafen sahen wir die abwechslungsreiche Schönheit der Insel. Wolkenumschlungene Berge, grüne Täler, noch bewirtschaftete Zuckerrohrfelder und weiße Strände. Das charmante Städtchen Lahaina, welches sich unweit unseres Hotels befindet, gefiel uns besonders. Später checkten wir im Royal Lahaina Resort ein, direkt am Strand in Kaanapali gelegen, wo sich Hotel an Hotel reiht. Das Hotel war, wie unsere Zimmer, sehr komfortabel, nur Pool und Strandabschnitt etwas klein. Zum leckeren Abendessen wurden wir von dezenter Livemusik unterhalten.

Haleakala und Iao Tal

Die Sonne strahlte und nach einem guten Frühstück brachen wir auf, um den weltgrößten schlafenden Vulkankater Haleakala zu erobern. Von der Küste bis zum Gipfel nur 12 km, erstreckt sich der Vulkan in eine Höhe von über 3.000 m. Unser Bus schlängelte sich die Serpentinenstraße hinauf, während Radler die Straße hinab rasten. Das Downhill Adventure ist der neueste Hit auf der Insel. Ich glaube kaum, dass die Biker einen Blick für die Einzigartikeit dieses Flecken Erde übrig hatten. Die Vegetation änderte sich Meter für Meter, vom subtropischen Regenwald bis hin zu einer fast vegetationslosen, subalpinen Landschaft. Faszinierend wie wir die filigrane "Halskette" des Berges aus weißen Wölkchen durchbrachen. Über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos! Wir hatten grandioses Wetter im Haleakala National Park, der auch zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Am Eingang des Nationalparks übernahm unser Busfahrer mit singenden Worten die weitere Führung und machte uns auf endimische Silberschwerter, diese nur hier wachsen. Am Besucherzentrum auf knapp 3.000 m Höhe stiegen wir aus und waren überwältigt vom Farbspiel der Kraterlandschaft. Später erstürmten wir den 100 m höher gelegenen Gipfel. WOW, "the house of the sun" - ein unvergessliches Erlebnis. Anschließend fuhren wir ins Iao Valley. Früher ein heiliger Ort und später geschichtsträchtig, als König Kamehameha hier das Heer der Mauis schlug. Eingebettet zwischen steil aufragenden, überwucherten Felswänden erhebt sich die grün ummantelte Iao Nadel aus dem tropischen Tal empor. Bei einer Rundfahrt auf der nahe gelegenen Tropical Plantation erfuhren wir Interessantes über die heimischen Pflanzen, Blumen und Früchte.

Halloween in Lahaina

Heute war Halloween und Lahaina ist bekannt für seinen jährlichen Halloween-Festumzug. Also ließ sich die Mehrzahl der Gruppe bereits im Zentrum von Lahaina absetzen und stürzte sich ins bunte Treiben. Das Zentrum war für den Autoverkehr gesperrt. Zugegeben, Motorisierte hätten bei dem Menschengewimmel keine Chance. Die Stadt war geschmückt, überall begegneten wir freundlichen Menschen in den außergewöhnlichsten Kostümen. Ja, Halloween ist hier DAS Familienfest im sonst beschaulichen Lahaina. Nach diesem sonnig-bunten Nachmittag fuhren wir mit dem Shuttlebus zum Hotel zurück und ließen uns das Abendessen schmecken.

Segeltörn und Schnorcheltour

Nach dem Frühstück, gut eingeölt und mit Badesachen und Sonnenhut ausgestattet, gings auf "hohe" See. Sonnenschein und blaues Meer begleiteten uns auf diesen Ausflug. Auf dem Catamaran begrüßte uns die junge Crew. Wir schipperten in malerische Buchten, wo wir uns dem Schnorchel- oder Badevergnügen hingaben. Einweisung und Equipement erhielten wir komplett an Bord. Wasserschildkröten waren zum Greifen nah. Die Unterwasserwelt mit ihren Korallenbänken, bunten Fischen und Kraken faszinierte unendlich. Auch zunächst die Riffhaie, die dann unter Wasser immer GRÖSSER wurden! Mit schnellen Flossenschlägen begab ich mich da mal besser wieder in die "geschützte" Zone. An Bord wurden wir mit Getränken, Obst und Snacks von der charmanten Crew verwöhnt. Auf der Rückfahrt setzten die starken Jungs die Segel. Der Motor hatte Pause und wir genossen die wellenreiche Fahrt über das türkisblaue Meer. Die Zeit bis zum Abend nutzen viele zum Entspannen, zum Bummeln und zu letzten Einkäufen.

Luau - Abschied von Hawaii

Für den letzten Abend machten wir uns alle besonders schick. Wir waren zum traditionellen Luau geladen und wurden mit Muschelketten begrüßt. Als Hotelgäste hatten wir das Glück vorrangig bedient zu werden und besonders schnell eroberten Mai Thais, Blue Hawaiis und andere Drinks unseren Tisch (alle Getränke waren inklusive). Bald wurde das Schwein aus dem Erdofen ausgegraben und für das Buffet vorbereitet. Ganz nebenbei erlebten wir einen besonders schönen Sonnenuntergang. Obwohl das Luau heute eine touristische Massenveranstaltung ist, kam Stimmung auf und auch beim "geordneten" Gang zum reichhaltigen Buffet gab es kein Gedränge: Violettfarbene Süßkartoffeln, exotische Salate wie Ahi Poke, natürlich Schwein vom Erdofen sowie die Süßspeisen waren die Renner. Poi, der dünnflüssige Brei aus der Wurzel der Taropflanze einstimmig der Verlierer. Nach dem Essen begann eine farbenfrohe Show: ein mitreissendes Feuerwerk aus Gesang und Tanz - ein musikalischer Bogen durch Hawaii, Polynesien und Samoa. Der Hula Hula gehörte natürlich auch dazu. Die Sänger und Tänzer wurden gebührend verabschiedet. Der Luau war ein schöner Abschluss unserer Reise.

Lange Heimreise nach Deutschland

Nach dem Frühstück nahmen wir Abschied von Hawaii und von 2 Gästen, die noch ein paar Tage auf Maui Urlaub machten. Am Flughafen verabschiedeten wir auch Brigitte, die uns durch Hawaii begleitete. Leider war ein Gruppen Check In nicht möglich und wir mußten die, nur teilweise funktionierenden Automaten nutzen. Nach anfänglichem Stau hatten wir alles im Griff und der Automat spukte alle Bordkarten bis zu unseren Ausgangsflughäfen aus. Die etwas gelangweilten Damen hinter den Countern freuten sich, endlich unsere Koffer entgegen nehmen zu können. Auch die nächste Hürde der sehr intensiven Sicherheitskontrolle wurde gemeistert, wir waren ja geübt!  Die Zeit reichte noch für einen kleinen Imbiss am Flughafen, bevor wir 12:45 Uhr nach San Francisco starteten. In San Francisco verspätete sich unser Abflug nach Deutschland, da am Nachmittag das Gepäckbeförderungssystem ausfiel und der Gepäckstau auf den Förderbändern erstmal behoben werden mußte. In München trennten sich unsere gemeinsamen Wege. Trotz der Verspätung erreichten alle Gäste ihre Anschlussflüge nach Hannover, Leipzig und Berlin. 22:30 Uhr hatten auch wir Dresdner unser Ziel erreicht. Unsere Uhren tickten mittlerweile auch wieder richtig. Durch die Zeitumstellung nach vorn, waren wir, vom Kalender betrachtet, fast 2 Tage unterwegs, aber nur ca. 17 h im Flieger. Herzlich, aber müde verabschiedeten wir uns. Eine erlebnisreiche, interessante Reise mit vielen neuen Eindrücken war zu Ende.
Liebe Reisegäste, zum Schluss sage ich einfach nur Danke, dass ich Sie/Euch kennenlernen und auf dieser Reise begleiten konnte. Neues, Interessantes und Spannendes haben wir entdeckt und belebt, das ein oder andere Klischee wurde auch über Bord geworfen. Gemeinsam bleiben uns viele schöne Erlebnisse und Eindrücke, die sicher noch etwas Zeit zum Verarbeiten brauchen. Viel Spass beim Anschauen meiner Fotos und durchstöbern des Reiseberichtes. Für alle Statistiker: In San Francisco und auf Hawaii haben wir mit dem Bus ca. 885 Meilen zurückgelegt.
Sehr freue ich mich, auf Ihre Kommentare im Blog und natürlich auch über persönliche "Schnappschüsse". Ich wünsche Ihnen/Euch nun alles Gute und bleiben Sie gesund und reiselustig.
Ihre/Eure Annett

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