Fotogalerie: Erlebnis USA – von den Rocky Mountains zum Pazifik

17.05. – 02.06.2012, 20 Tage Rundreise durch den Westen der USA Denver – Mount Rushmore – Buffalo – Yellowstone – Salt Lake City – Arches – Monument Valley – Antelope Canyon – Bryce Canyon – Lake Powell – Grand Canyon – Las Vegas – Los Angeles – Monterey – San Francisco


  Druckversion (PDF)   Kommentare
 
The American Way of Life – oft gehört, viel zitiert, noch nie erlebt. So könnte man die Ausgangssituation unserer Reisegruppe beschreiben, die sich am Himmelfahrtstag 2012 ins „gelobte“ Land aufmachte. Von der Ost- zur Westküste, quer durch die USA.
Ein Reisebericht von
Ralf Mehnert
Ralf Mehnert

Reisebericht

Donnerstag, 17.05.2012: Flug nach Washington D.C.
Uns schwebte keine Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär vor, stattdessen wollten wir in knapp siebzehn Tagen die Highlights zwischen Atlantik- und Pazifikküste entdecken. Welch großes, vermessenes Unterfangen! Jedes einzelne Reiseziel auf unserer tollen Route ist tage-, nein, wochenlanges Entdecken und Erkunden wert. Aber so viel Zeit hatten wir und die meisten anderen Besucher nicht. Unsere Eberhardt-Reisegruppe traf sich aus Dresden, Berlin und Leipzig kommend das erste Mal vollzählig in Frankfurt. United Airlines brachte uns in knapp neun Stunden nach Washington D.C., wo wir bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 25 Grad am frühen Nachmittag landeten. Nachdem wir die Einreise- und Zollformalitäten ohne größere Probleme hinter uns gebracht hatten (sieht man mal vom einstündigen Schlange stehen an den Immigration-Counters ab), wurden wir am Ausgang des Dulles International Airports von unserer Reiseleiterin Janny, einer seit vielen Jahrzehnten in den Staaten lebenden Holländerin, freundlich begrüßt und empfangen. Mit dem Bus ging es die knapp 50 Kilometer nach Southwest Washington zu unserem Hotel. Nach dem Bezug unserer Zimmer und einem Abendessen im Hotel holte uns die Müdigkeit mit aller Macht ein (in Deutschland war es ja mittlerweile schon zwei Uhr morgens) und wir begaben uns zur ersten wohlverdienten Ruhe.
 
Freitag, 18.05.2012: Stadtrundfahrt in Washington D.C.
Nach einer kurzen Nacht (wegen der Zeitverschiebung) starteten wir voller Tatendrang in den neuen Tag. Das gute Frühstück und das tolle Wetter taten ihren Teil dazu. Mit unserer örtlichen Reiseleiterin Beate ging es auf Entdeckungstour durch die Metropole am Potomac. Erstes Ziel unserer Stadtrundfahrt war der geografische Mittelpunkt der Stadt, das Capitol, weithin sichtbar und von beeindruckender Größe und Bedeutung. Anschließend ging es über die Pennsylvania Avenue am Justizministerium, am Nationalarchiv und am FBI Building vorbei zum Weißen Haus, wo wir mit hunderten aufgeregten Schülern und Besuchern aus aller Welt den Sitz des Präsidenten aus der Ferne betrachteten.


Unser Rundgang führte uns bis zum Lafayette-Park und zur St. Johns Church, wo eine auffällige Zahl schwarzer Limousinen und Polizisten auf Motorrädern vor dem gegenüberliegenden Hotel parkten. Der G-8-Gipfel tagte in Camp David und man hatte hier offensichtlich den einen oder anderen Regierungschef untergebracht. Nach Abfahrt der Eskorte mit Blaulicht und Sirene waren einige aus unserer Gruppe sicher, Angela Merkel und Barack Obama gesichtet zu haben… Aber man weiß es nicht genau. Unsere Fahrt ging ohne Blaulicht weiter am Washington Monument vorbei zum Lincoln Memorial, wo wir die Stufen zur übermannsgroßen Statue Abraham Lincolns erklommen und den Blick über „The Mall“ bis zum Capitol schweifen ließen. Nach der Besichtigung der verschiedenen Kriegsdenkmäler aus dem Korea- und dem Vietnam-Krieg fuhren wir zur Union-Station, wo wir unsere Mittagspause einlegten und unsere örtliche Reiseleiterin Beate verabschiedeten. Am Nachmittag stand ein Besuch des  Arlington-Friedhofes auf dem Programm. Wir besichtigten das Grab von John F. Kennedy und erlebten eine Wachablösungszeremonie am Grabmal des unbekannten Soldaten. Vorbei am Pentagon und am Jefferson Memorial ging es für eine kurze Pause zurück zu unserem Hotel in den Südwesten der Stadt, bevor wir in einem Fischrestaurant im trendigen Stadtviertel Georgetown bei Lobster-Suppe und gebratenem Lachs den Tag in der amerikanischen Hauptstadt ausklingen ließen. Einziger Wermutstropfen sind die deutlich teureren Preise für Wein und Bier, die uns die gesamte Ostküste entlang verfolgten und den Genuss der Mahlzeiten etwas schmälerten.
 
Samstag, 19.05.2012: Fahrt über Philadelphia nach New York
Kaum angekommen hieß es nun schon wieder Abschied nehmen. Am Ende des heutigen Tages wollten wir den Big Apple erobern, aber bevor es so weit war, ging es an Baltimore vorbei zuerst einmal zur Wiege der amerikanischen Nation, nach Phillie, wie die Stadt liebevoll von ihren Einwohnern genannt wird. Hier wurde nicht nur die Unabhängigkeit erklärt, sondern hier feierte zwei Jahrhunderte später auch Rocky Balboa seine größten Triumphe. Zumindest im Film. Unser örtlicher Guide Nick aus Leipzig geleitete uns auf einer Stadtrundfahrt durch Philadelphia, bevor wir als Höhepunkt der Tour die Independence Hall besichtigten und einen Blick auf die


Unabhängigkeitserklärung werfen durften. Die Freiheitsglocke besichtigten wir aufgrund immensen Andrangs aber nur von außen. Nach einer mittäglichen Stärkung setzten wir unsere Fahrt in Richtung New York fort. Über den Lincoln Tunnel setzten wir nach Manhattan über und schon waren wir mittendrin in der Stadt die niemals schläft. Unser Hotel befand sich nur wenige Gehminuten vom Times Square entfernt direkt in Downtown, so dass wir „mittendrin und nicht nur dabei“ waren. Es brodelte, hupte, drängelte und blinkte an allen Ecken und Enden und überwältigte unsere Sinne im ersten Moment. Doch nach dem Zimmerbezug ging es schon zur ersten Erkundung auf die Straße, ehe wir in ein japanisches Restaurant in die 57. Straße zum Abendessen fuhren. Unser japanischer Koch entertainte ein Menü direkt am Tisch, welches nicht nur wunderbar schmeckte sondern ob der akrobatischen Einlagen auch sehr unterhaltsam und kurzweilig war. Wären da nur nicht die Preise für schöngeistige Getränke gewesen, die sich der Größe der Stadt angepasst hatten. Insofern lag unsere Hoffnung bei den kleinen Cowboystädtchen, die uns in den kommenden Tagen zu Gast haben sollten. Wer Lust hatte, ist über den Broadway und den Times Square den Weg zum Hotel zu Fuß zurück gegangen, in die Mitte genommen von tausenden Menschen und überstrahlt von Millionen bunten Lichtern.   
 
Sonntag, 20.05.2012: Stadtrundfahrt in New York
Unser Frühstück nahmen wir nicht in unserem New Yorker Hotel ein, sondern in einer kleinen Trattoria gleich um die Ecke. Ist es für uns Deutsche vielleicht etwas ungewohnt, außerhalb zu frühstücken, gehört es für viele New Yorker zum morgendlichen Ritual. Solchermaßen gestärkt ging es anschließend durch die Straßenschluchten Manhattans direkt zum Empire State Building. Jetzt hieß es, sich einen Überblick zu verschaffen. Und was wäre dazu nicht besser geeignet als der Blick von der 86. Etage eines Wolkenkratzers aus. Nach Sicherheitscheck und Schlange stehen vor den Fahrstühlen wurden wir in kurzer Zeit in 320 Meter Höhe „katapultiert“ (in Wahrheit merkt man davon fast nichts) um dann von der Aussichtsplattform einen atemberaubenden Blick über New York und New Jersey zu genießen. Das Wetter meinte es auch gut mit uns und so konnten wir bei wenig Wind und guter Sicht den Blick lange Zeit rundum schweifen lassen.


Die anschließende Freizeit nutzten wir, um die Stadt weiter zu erkunden. Das weltgrößte Kaufhaus Macy`s, der Madison Square Garden, das Theaterviertel um den Broadway oder die Kai-Anlagen am Hudson River luden zu Entdeckungen ein. Nach dem Mittag ging es dann weiter mit einer Stadtrundfahrt, die uns über den Broadway, durch Greenwich Village und Soho zum Battery Park und an die Wall Street führte, dem südlichen Ende Manhattans. Von da aus gehen die Fähren nach Staten Island und Liberty Island, wo man die Freiheitstatue besichtigen kann. Wir sahen Ground Zero und den neu entstehenden Freedom- oder One World Tower bevor wir in die bunten Gassen von Chinatown weiterfuhren. Den Abschluss bildeten UN-Building, Trump Tower sowie die Fifth Avenue und der Central Park. Die Eindrücke einer so heftig pulsierenden Stadt wie New York galt es nun erst einmal zu verarbeiten. Unser Abendessen nahmen wir in einem Restaurant an der 7th Avenue ein, direkt gegenüber der berühmten Carnegy Hall. Leider war der Service im Restaurant so langsam wie die Speisen teuer, so dass wir reichlich Zeit zum verdauen der einzelnen Gänge hatten. Nach der Rückkehr ins Hotel hieß es schnell zu Bett gehen, denn wir flogen schon in den frühen Morgenstunden von Newark nach Billings, Montana - also quasi vom „hektischen Osten“ in den umso „wilderen Westen“.
 
Montag, 21.05.2012: Flug nach Billings/Montana
Um vier Uhr in der Früh verließen wir die langsam erwachende Mega-City zwischen Hudson- und East River und führen nach Newark, einem der drei New Yorker Flughäfen. Hier verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer Cedric, der uns in den letzten Tagen sicher, immer ruhig und souverän durch den teilweise chaotischen Verkehr der östlichen Großstädte chauffiert hatte. Der Check-in verlief problemlos und wir freuten uns alle schon auf den Flug in den Westen.


Wir starteten letztendlich mit einer knappen Stunde Verspätung, da der Flugkapitän nicht pünktlich zu seiner Maschine gelangt war! Nach einer Zwischenlandung in Denver/Colorado landeten wir alle wohlbehalten in Billings/Montana. Wir wurden schon von unserem (neuen) Fahrer Stanley erwartet, der mit uns die gesamte Reise durch den amerikanischen Westen machen würde. Von Billings aus ging es sofort weiter nach Cody/Wyoming. Das kleine Westernstädtchen im Bighorn-Basin gelegen, war der ideale Ausgangspunkt für unsere Aktivitäten im Yellowstone Nationalpark. Nach dem Zimmerbezug erkundeten wir die Handvoll Häuser entlang der Mainstreet, was sich erwartungsgemäß als sehr überschaubare Angelegenheit herausstellte. Cody war ein charmantes, kleines Westernstädtchen, wo die Uhren nach der Hektik im Osten glücklicherweise etwas langsamer gingen.
Am Abend ging es zu „Irmas Grill“, eine urige alte Cowboy Bar, wo schon Buffalo Bill höchstpersönlich getrunken haben soll, in der uns Rippchen oder gegrilltes Hühnchen serviert wurden. Die an manchen Stellen noch spürbare Westernatmosphäre und das leckere Essen begeisterten alle. Anschließend fielen die meisten todmüde ins Bett, begann der Tag doch schon um 03.30 Uhr New Yorker Zeit. Da war noch etwas Schlaf nachzuholen. 

 
Dienstag, 22.05.2012: Yellowstone-Nationalpark
Der älteste Nationalpark der USA erwartete heute unseren Besuch. Bevor wir jedoch in den Park hineinfuhren, besuchten wir noch das Buffalo Bill Historical Center in Cody. Das Museum erzählte unter anderem die Geschichte von William F. Cody, genannt Buffalo Bill, der Ende des 19. Jahrhunderts mit seiner Wild-West-Show Bekanntheit bis Europa erlangte. Weitere Themenbereiche sind den Prärie-Indianern, der Flora und Fauna sowie dem regionalen Kunsthandwerk gewidmet. Darüber hinaus beschäftigt sich eine weitere Abteilung des Museums mit historischen Handfeuerwaffen. Ich glaube, keiner aus unserer Gruppe hat je mehr Gewehre und Pistolen auf so kleinen Raum gesehen. Alles in allem ein schönes und informatives Museum.


Wir verließen Cody in westliche Richtung und erreichten den Yellowstone-Nationalpark über die östliche Einfahrt. Wir sahen die ersten Bisons, die noch mit großer Freude und Aufregung wahrgenommen und fotografiert wurden, bevor wir am Mud Volcano, einem Schwefel-Schlammloch unseren ersten längeren Stopp einlegten. Die Landschaft war wunderschön und wir erfuhren viel Wissenswertes über die Besonderheiten und die Geschichte des Nationalparks. Leider wurde das Wetter immer schlechter und die Temperatur kühlte sich merklich ab. Regenschauer und maximal sechs Grad Wärme zwangen uns zu winterlichen Verhüllungen. Nach einer Mittagspause in Canyon Village fuhren wir zum Grand Canyon of the Yellowstone und besichtigten die beeindruckenden Wasserfälle, die sich aus dreiundneunzig Metern Höhe in die Schlucht ergießen. Trotz des anhaltend schlechten Wetters ließen wir uns nicht entmutigen und machten einen weiteren Fotostopp am Norris Geyser Basin, wo wir bei strömenden Regen die Schwefelquellen und Geysire besichtigten (hier befindet sich mit dem Steamboat Geysir auch der größte aktive Geysir der Welt!), bevor wir zu unserem heutigen Etappenziel nach West-Yellowstone weiterfuhren. Beim Abendessen in einem kleinen Restaurant unweit unseres Hotels stand Bison auf dem Speisezettel. Dieser wurde in Form eines Hackbratens gereicht und schmeckte wider Erwarten den Meisten ganz gut.  
 
Mittwoch, 23.05.2012: Durch den Teton-Nationalpark nach Jackson
Heute führte uns unsere Tour weiter in Richtung Süden. Wir kehrten in den Yellowstone Nationalpark zurück und stoppten am Grand Prismatic Spring, der größten Thermalquelle der Vereinigten Staaten. Bei optimalen Verhältnissen lassen sich hier wunderbare Farbspiele fotografieren, leider war uns das Wetter auch an diesem Tag nicht zu jeder Zeit hold und wir mussten mit eingeschränkten Sichtverhältnissen zurechtkommen. Anschließend fuhren wir weiter in südliche Richtung und kamen gegen 09:15 Uhr am Old Faithful an, einem der bekanntesten Geysire des Yellowstone Parks. Seine Eruptionsabstände werden mit ca. 70-90 Minuten angegeben und wir wollten eine Eruption unbedingt miterleben. Wie wir erfuhren, war der nächste


„Ausbruch“ für 11 Uhr avisiert und wir vertrieben uns die Zeit bis dahin auf dem Gelände des Old Faithful Inn und den umliegenden Geysir-Becken. Ob man es glaubt oder nicht, fast auf die Minute genau erfolgte dann tatsächlich die Eruption und eine heiße Wassersäule schoss circa 35 Meter in die Höhe. Ein faszinierendes Schauspiel, auch wenn zwischenzeitlich einsetzender Schneeregen für eine ungemütliche Atmosphäre sorgte. Und weiter ging unsere Fahrt, nun in Richtung Teton-Nationalpark. Was sich dann am frühen Nachmittag im wiedereinsetzenden Sonnenlicht vor uns in der Ferne erhob, war die Teton-Bergkette mit dem Grand Teton in der Spitze. Ein beeindruckendes Bild, welches für das feuchtkalte Wetter des Vormittags entschädigte. Entlang der Teton Bergkette gelangten wir zum Jackson Lake und dem kleineren Bruder Jenny Lake, wo wir für ein paar schöne Fotos eine Weile verweilten. Unser heutiger Übernachtungsort war das idyllische Westernstädtchen Jackson, welches sich noch viel von der ursprünglichen Cowboy-Lebensart bewahrt hat, wenn auch das Meiste davon einen folkloristischen Hintergrund zur Erbauung der vielen Touristen besaß. Wir genossen ein Western-Essen im Teton Steakhouse, bevor wir in der Million Dollar Cowboy Bar den einen oder anderen Drink wie die Outlaws und Cowboys der Siedlerzeit zu uns nahmen. Im Unterschied zur damaligen „wilden“ Zeit der Besiedlung fand heute keine Schießerei oder Rauferei mehr statt und wir konnten wohlbehalten und vollzählig den Heimweg in unser Hotel antreten.
 
Donnerstag, 24.05.2012: Bei den Mormonen in Salt Lake City
Nach dem Frühstück sagten wir dem beschaulichen Westernstädtchen Jackson Lebewohl und fuhren bei hoffnungsvollem Wetter immer weiter gen Süden durch die karge Berglandschaft von Idaho. Große Ranches und noch größere Farmen wechselten sich untereinander ab und leider wechselte auch das verheißungsvolle Wetter in einen nicht für möglich geglaubten Schneeregen bei 0 Grad Celsius. Zwischenzeitlich bekamen wir sogar liegengebliebenen Schnee vom letzten Winter zu Gesicht, so dass wir uns ernsthafte Sorgen um den gebuchten Sommerurlaub machten.


Indes, nach vielen Stunden Fahrt durch die letzten Ausläufer der Rocky Mountains begann das Wetter wieder besser zu werden und wir badeten schon fast wieder im Sonnenschein, als wir uns langsam der Hauptstadt des Bundesstaates Utah näherten. Doch bevor wir der Salzseestadt unsere Aufwartung machten, ging es noch kurz an die salzigen Gestade des gleichnamigen Sees. Viel zu sehen gab es nicht, aber allein die Bedeutung aufgrund seines Salzgehaltes von 9% bis 25% machte ihn für einen 15-Minuten-Stopp tauglich. Im Anschluss ging es zu einer kurzen Stadtrundfahrt durch Salt Lake City, welche sich als eine kleine, aber feine und überaus saubere Stadt präsentierte. Wir stoppten zuerst am Capitol Hill, wo sich das Utah State Capitol befindet, welches dem Capitol in Washington ziemlich ähnlich sieht. Wir besichtigten das Renaissance-Gebäude, welches in den Jahren 1912 bis 1916 aus Utah-Granit errichtet wurde. Danach fuhren wir zum Temple Square, dem Zentrum und politischem Mittelpunkt der Mormonenstadt Salt Lake City. Bei einer knapp vierzigminütigen Führung durch den Temple Square erfuhren wir mehr über die Geschichte der Stadt und seiner Bewohner. Wir sahen den Mormonen Tempel, den man allerdings als Nicht-Mormone nicht betreten darf, die Assembly Hall und den Tabernakel, ursprünglich ein Versammlungshaus für 5000 Zuhörer und heute Bühne für den Mormon Tabernacle Chor. Nach unserer kleinen Besichtigungstour ging es ins Hotel und anschließend zum Abendessen in ein Steakhouse, wo wir ein exquisites Dinner genießen konnten.
 
Freitag, 25.05.2012: Bryce Canyon
Wieder stand eine weite, relativ eintönige Strecke auf dem Programm. Dieses Mal ging es nicht aus den Bergen Wyomings über Idaho nach Utah, sondern wir blieben im Mormonenland und durchquerten die großen Prärien wie einst die Indianer und Trapper und Siedler, nur heute nicht mehr mit einem PS hoch zu Ross sondern mit unserem feuerroten 350 PS starken Setra-Luxusreisebus aus deutscher Fertigung. Was aber der Landschaft rings umher völlig egal war.


Das Wetter verhieß Stabilität, je weiter südlich wir uns blicken ließen und so dröhnten wir gespannt unserem heutigem Ziel, dem faszinierenden und einzigartigen Bryce Canyon entgegen. Bei schönstem Sonnenschein und strahlend-blauem Himmel hielten wir für tolle Fotos am Red Canyon im Dixie National Forrest, bevor wir dann schlussendlich den Bryce Canyon erreichten. Welch atemberaubende Farben, Formen- und Formationen uns da erwarteten, ist kaum zu beschreiben. Die Landschaft tief zerklüftet, zerfurcht, durchschnitten, erodiert und trotzdem unendlich weitläufig, gewaltig und ehrfurchtgebietend - wir kamen nur langsam und nach und nach aus dem Staunen heraus. Über zwei Stunden wanderten wir fotografierend und ob der sich uns darbietenden Herrlichkeit philosophierend an den Canyonwänden entlang, immer wieder neue Formen, Farben und Schattenspiele ausmachend. Nicht weit vom Canyon entfernt schlugen wir unser heutiges Nachtlager auf, im altehrwürdigen Ruby`s Inn, wo wir das Gesehene beim Abendessen vom leckeren Western-Buffet nochmals Revue passieren lassen konnten.
 
Samstag, 26.05.2012: Naturwunder Lake Powell & Grand Canyon
Die fantastischen Bilder vom Bryce Canyon noch im Kopf und vom reichhaltigen Buffet gestärkt, machten wir uns auf den Weg zu einer der bekanntesten geologischen Formation unserer Erde, dem weltberühmten Grand Canyon. Bei trübem Wetter fuhren wir wieder durch den Red Canyon, welcher ohne die farbliche Intensität des Vortages ein wenig beeindruckendes Bild bot. In Mt. Carmel Junction machten wir eine kurze Pause, bevor wir durch „Little Hollywood“, wie das kleine Städtchen Kanab genannt wird, fuhren. In den letzten gut achtzig Jahren wurden hier mehr als 100 Filme gedreht, in der Mehrheit Western. Filmstars wie Marilyn Monroe, Gregory Peck oder John Wayne verbrachten hier viele Drehtage- und Wochen. Wenig später erreichten wir den Lake


Powell und besichtigten den beeindruckenden Glen Canyon Damm, welcher eine Breite von 387 Metern erreicht und den Colorado River in Arizona anstaut. Nicht weit vom Damm spannt sich die 213 Meter lange Glen Canyon Brücke über den Fluss. Überquert man diese, befindet man sich nicht viel später auf Indianerland, in der Navajo-Reservation. Hin und wieder sieht man mal einen Hogan, die traditionelle Behausung der Navajos. In der Sprache der Navajos bedeutet das Wort Hogan „Zuhause“. In heutiger Zeit ist es meist eine sechseckige Hütte aus Balken, Erde und Lehm mit einem nach Osten gewandten Eingang. Ansonsten bekamen wir eher ärmliche Trailer und heruntergekommene Häuser zu Gesicht. Was leider eher der indianischen Realität entspricht. Durchs Painted Desert, wo uns ein Sandsturm und eine Windhose streifte und unseren Bus kräftig durchschüttelte, ging es weiter in Richtung Grand Canyon Nationalpark, welchen wir gegen Mittag erreichten. Welch überwältigender Ausblick erwartete uns hier!  Der Colorado River hat auf einer Länge von mehr als 400 Kilometern im Laufe von Jahrmillionen eine gigantische Schneise in das Hochplateau geschnitten und diesen fantastischen Canyon geschaffen. Nicht nur die schiere Größe beeindruckt, sondern gleichsam das immer wieder wechselnde Spiel von Licht und Schatten. In Zeiten von analogen Filmrollen hätte man wahrscheinlich einen Rucksack voller Filme gebraucht, um alles aufs Bild zu bannen. Heute braucht es nur eine kleine Speicherkarte und man fängt die Großartigkeit des Seins in vielen Facetten ein. Von Mothers Point aus wanderten wir zur vier Kilometer entfernten Bright Angel Lodge, immer entlang der steil abfallenden Canyon-Wände und immer das großartige Panorama vor Augen. Spektakulär, Beispiellos, Unvergesslich. Aber mit Worten lässt sich die Aussicht, die sich dem Besucher bietet, unmöglich beschreiben. Eigentlich war zum Abschluss dieses einzigartigen Tages noch ein Helicopterflug über den Grand Canyon geplant, doch mussten wir diesen wegen zu starken Windes auf den nächsten Morgen verschieben. Auf dem Weg zu unserem Hotel in der Nähe des Canyons sahen wir noch einige Wapitis im Wald stehen, die sich durch unsere Anwesenheit glücklicherweise nicht stören ließen. 
 
Sonntag, 27.05.2012: Spielerstadt Las Vegas

 Unser heutiges Aufwachen war begleitet von dem hoffnungsvollen Blick in den Himmel und dem Wunsch, möge das Wetter mit uns sein. Und tatsächlich, uns begrüßte ein strahlend blauer und windstiller Morgen, der die Vorfreude auf unseren Helicopterflug weiter nährte. Der Flugplatz lag nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt, so dass wir keine großen Strecken zurücklegen mussten, um einmal den Grand Canyon an Bord eines Hubschraubers zu überfliegen. Die Formalitäten waren schnell erledigt und alsbald schwangen wir uns in Sechsergruppen hoch in die Luft. Welch ein Erlebnis! Am frühen Morgen über den majestätisch daliegenden Canyon zu schweben ist ein unfassbar eindrucksvoller Moment. Die Vergänglichkeit allen irdischen Seins wird uns Angesichts der Schöpferkraft von Mutter Natur bewusster denn je. Wohl nur an wenigen Stellen der Welt fühlt man sich winziger als hier. Dem gegenüber steht nur die Erhabenheit des Fluges, die Überwindung der Schwerkraft an solch exponierter Stelle. Leider ging auch dieses beeindruckende Erlebnis irgendwann einmal zu Ende und wir setzten unseren Weg an die Pazifikküste fort.


Nächstes größeres Etappenziel sollte Las Vegas, The Gambling Capitol oft the World, sein. Zwei Nächte verbrachten wir in der Stadt der Spieler, Glücksritter und Vergnügungssuchenden. Doch zuvor statteten wir dem kleinen Örtchen Seligman an der legendären Route 66 einen Besuch ab, der von sich selbst behauptet, die Geburtsstätte der historischen Straßenverbindung von Chicago nach Santa Monica zu sein. Im gern besuchten Barbershop kann man mit Angel Delgadillo, dem Besitzer, über längst vergangene Zeiten plaudern und viele Memorabilien besichtigen. Angeblich war Seligmann auch das Vorbild für die Darstellung des Ortes Radiator Springs im weltweit erfolgreichen Animationsfilm „Cars“. Im örtlichen Diner kehren die Easy Rider und Street Biker ein, was sich an der stattlichen Anzahl an schweren Maschinen belegen lässt, die davor parken. Mit dem gewissen „Born to be wild“ Gefühl setzten wir unsere Fahrt nach Las Vegas fort, vorbei am Hoover-Damm, immer tiefer in die Wüste Nevadas hinein. Dann endlich erschien sie vor uns, beinahe wie eine Fata Morgana. Die Stadt der Abermillionen Lichter, der immerwährend geöffneten Casinos, der gigantischen Shows am Las Vegas Boulevard, dem Strip, die mehr Hotelzimmer vereint, als New York, Chicago, Los Angeles und San Francisco zusammen. Und ähnlich wie am Grand Canyon überkommt einen wieder das Gefühl, inmitten der Menschenmassen, Hotelgiganten und des Entertainment-Wahnsinns klein und winzig zu sein. Unser Refugium, dass 4-Sterne Hotel „Luxor“, direkt am Strip gelegen und einer ägyptischen Pyramide nachempfunden, stellt uns vor ganz neue Herausforderungen hinsichtlich Orientierungsinn und der Zuordnung von Zeit, wenn es gilt, vom Zimmer zur Lobby oder zum Ausgang zu kommen. Da sind Wege zurückzulegen, die in einer Kleinstadt auch anfallen würden. Nur das man hier in einem Hotel ist und nicht die Nachbargemeinde besucht. Nach einem ersten Rundgang durchs Hotel und kurzer Akklimatisierungsphase trafen wir uns alle am frühen Abend wieder, um einen Vegas-by-Night-Trip zu machen. Millionen Lichter begleiteten uns auf unserer Tour, die im Bellagio mit den fantastischen Wasserspielen begann, über das Hotel Venetian und das Hotel Mirage mit dem künstlichen Vulkanausbruch weiterführte und in Downtown Las Vegas mit einer Lightshow auf der weltgrößten LED-Wand über der Fremontstreet endete. Alles, was wir an diesem Abend zu Gesicht bekamen, war in den entsprechenden Kategorien einzigartig oder gigantisch. Eine Stadt der Superlative. Für Spieler. Für Touristen. Für die Eigentümer der Casino-Hotels. Für alle anderen ist es einfach nur eine grelle, laute und bizarre Ansammlung von Glas, Stahl, Beton und Egomanie inmitten der Wüste. Mag die Szenerie auch noch so strahlend erleuchtet sein, mögen die aneinandergereihten Wedding-Chapels nur von glücklichen Tagen zeugen, die Dunkelheit im Schatten der Casinos ist trotzdem zu erahnen.
 
Montag, den 28.05.2012: Ausflug ins Death Valley
Nach einem reichhaltigen und stärkenden Frühstücksbuffet verließen wir für kurze Zeit Las Vegas und machten uns auf, den heißesten Punkt unserer Erde im Death Valley, dem Tal des Todes, zu besichtigen. Von Nevada aus fuhren wir etwa zwei Stunden in Nordwestlicher Richtung, bevor wir den Death Valley Nationalpark erreichten. Unser erster Stopp war am Zabriskie Point, von wo aus man einen guten Blick auf die unwirtliche, leere und baumlose Landschaft werfen konnte. Weiter ging es zum Badwater-Point, 85 Meter unter dem Meeresspiegel gelegen und der heißeste Ort auf


unserem Planeten, wo schon unglaubliche 58 Grad Celsius  gemessen wurden. Angesichts dieser Temperaturen konnten wir uns glücklich schätzen, dass wir „nur“ heiße 40 Grad Celsius auszuhalten hatten und uns freuen, dass wir nach kurzer Zeit wieder in unseren klimatisierten Reisebus einsteigen konnten. Dieses Privileg war in der Vergangenheit den Siedlern, Trappern und Goldsuchern nicht gegeben, weswegen dieser Ort auch seinen Namen trägt.
Nach einer Mittagspause auf der Furnace Creek Ranch, welche neben einer Raststätte auch ein Hotel, einen Tennis- und einen Golfplatz! beherbergt (das können nur hartgesottene Spieler sein, die bei den vorherrschenden Temperaturen Lust auf Tennis oder Golf verspüren), verließen wir das Tal des Todes wieder und kehrten nach Las Vegas zurück. Der restliche Tag stand ganz im Zeichen individueller Aktivitäten und Interessen. Man konnte bummeln, schauen, essen, trinken, spielen, sich unterhalten lassen, baden, shoppen und tausend andere Dinge tun, die diese Stadt für Ihre Besucher bereithält. Selbstverständlich hat der eine oder andere auch ein paar Dollar im Casino riskiert, doch gewonnen hat letztendlich keiner. Oder doch? Ja, gewonnen hatten wir alle. Nämlich neue Einsichten, Ansichten und vor allem Erkenntnisse. Das man Glück weder zwingen noch kaufen kann. Und das ist gut so und macht uns wiederum glücklich. Weil es fair ist. 
 
Dienstag, 29.05.2012: Fahrt nach Los Angeles & Stadtrundfahrt
Und weiter ging unser Treck gen Westen. Wir verließen das Spielerparadies über den Las Vegas Boulevard und fuhren durch die Mojave Wüste nach Galico zur Ghost Town. In diesem kleinen Wüstenstädtchen kann man in der Zeit über einhundert Jahre zurück gehen und das Leben der einstigen Siedler in den historischen Häuschen, Saloons und Stores entlang der Mainstreet  nachvollziehen. Stilecht liefert sich der örtliche Sheriff zu jeder vollen Stunde eine wilde Schießerei mit dem ansässigen Outlaw. Dem geschätzt zwölfmaligen Tod im Laufe eines Tages folgt deshalb gleichzeitig die umso notwendigere Wiederauferstehung. Wie im Märchen, respektive .Wilden Westen. Solcherart mit den Gepflogenheiten der ehemals ansässigen „Wüstenratten“, wie sie sich heute noch nennen, vertraut gemacht, ging es weiter durch die Wüste Richtung Los Angeles. Dabei durchquerten wir die San Bernardino Mountain, die es den Wintersportlern unter den 17 Millionen „Engeln“ an sechs Monaten im Jahr gestattet, Ski oder Snowboard zu fahren. Das Stadtgebiet von Los Angeles erstreckt sich auf 1200 km², entsprechend lange brauchten wir auf den dicht befahrenen Stadtautobahnen, um ins alte Zentrum zu gelangen und unsere Stadtrundfahrt zu beginnen. Wir sahen das Civic Center und stoppten an der Olvera Street, wo die ehemals mexikanische Grundsteinlegung stattfand und die Stadt ihr rasantes Wachstum aufnahm. Wer Lust hatte, ist zur historischen Union Station, dem alten Bahnhof in Los Angeles, gelaufen. Doch für viele kam der eigentliche Höhepunkt der Stadtrundfahrt erst im Anschluss.


Es ging in die Hollywood Hills, in den Stadtteil Hollywood, Zentrum der amerikanischen Filmindustrie und Pilgerstädte für Millionen Cineasten aus aller Welt. Wir schritten über den berühmten Walk of Fame, besichtigten die Hand- und Fußabdrücke der größten Stars vor dem altehrwürdigen Grauman`s Chinese Theater und fotografierten den weltbekannten Hollywood-Schriftzug hoch oben in den Hügeln. Den Hollywood-Boulevard von Stern zu Stern entlang schreitend, sahen wir in Gedanken die Limousinen der Stars und Sternchen bei der alljährlichen Oscar-Verleihung vorfahren und uns einem Johnny Depp oder einer Meryl Streep die Hand schütteln. Doch leider war das nur Wunschdenken und selbst entdeckt wurden wir von den sicherlich anwesenden Talente-Scouts auch nicht. So setzten wir unsere Fahrt fort, über den Sunset Boulevard durch Beverly Hills zum nicht minder bekannten Rodeo Drive, der Shopping-Meile der Reichen und Schönen. Wir verweilten kurz am Beverly Wilshire, dem Hotel, in dem sich Julia Roberts und Richard Gere im Film „Pretty Woman“ nahe gekommen sind und flanierten anschließend ein kurzes Stück entlang der nicht ausgepreisten Auslagen der Luxusboutiquen. Wie unsere Reiseleiterin Janny sagte: Wenn Du nach dem Preis fragen musst, gehörst du nicht in dieses Geschäft. Hier wird nicht nach dem Preis gekauft, sondern ausschließlich nach Gefallen. Soweit in die Geheimnisse der Society eingeweiht, ging es in den Stadtteil Culver City, wo wir unsere Hotelzimmer bezogen. Nach kurzer Verschnaufpause begaben wir uns nach Downtown L.A., dem modernen Zentrum der Stadt. Wir fuhren mit dem gläsernen Lift in den 35. Stock des Hotels Westin Bonaventure, wo sich ein Drehrestaurant befindet und wir einen fantastischen Blick auf die Stadt genießen konnten. Am Staples-Center vorbei ging es zum Abendessen in das historische Hotel Figueroa, wo wir in marokkanischem Ambiente und angenehmer Atmosphäre ein saftiges Steak New York gegessen und dabei ein, zwei Gläschen kalifornischen Wein genossen haben. An Körper und Geist gestärkt ging es zu einer kleinen Lichterfahrt durch das nächtliche L.A., mit Stopps am höchsten Gebäude der Stadt sowie am Opern- und Theaterplatz mit seinen schönen Wasserspielen und der Disney Music Hall um die Ecke. An diesem Tag gingen wir sehr spät zu Bett, den Kopf voller neuer Eindrücke, Bilder und Erlebnisse.
 
Mittwoch, 30.05.2012: Fahrt entlang der Küste nach Monterey
Nach einem kurzen Intermezzo in der Stadt der Engel verabschiedeten wir uns am frühen Morgen Richtung Nordkalifornien. Los Angeles war noch nicht wieder unter der täglichen Smog-Glocke verschwunden, als wir über Santa Monica und Malibu auf dem Highway Nr. 1, den Pacific Coast Highway nach Norden fuhren. Malibu, bekannte Baywatch-Szenerie und Wohnviertel der Upper-Class, der Filmgrößen und Musikstars, lag noch verträumt im Halbschlaf, während kalte pazifische Wellen gegen den fast menschenleeren Strand trekkten. Sicherlich ein Ort zum verweilen, aber uns zog es unaufhaltsam weiter nach Norden. Kurz vor dem Mittag erreichten wir das malerische


Städtchen Santa Barbara, wo man Zeit hatte, am Strand entlang zu spazieren, die Seebrücke zu besichtigen oder in einem der kleinen Cafés an der Küstenstraße einen Mokka oder Iced Frappuccino zu genießen. Das Wetter war fantastisch, die Sonne wärmte mit angenehmen 26 Grad Celsius, nur der Ozean war zum Baden noch zu kalt. Deshalb setzten wir unsere Reise über Santa Maria durch die fruchtbare kalifornische Küstenlandschaft bis in die Region Paso Robles fort, wo wir eine kleine Pause einlegten. So schön wie die Strecke von Los Angeles nach Monterey auch ist, sie ist keinesfalls ein Katzensprung. Es sind immerhin etwas mehr als 500 Kilometer zu bewältigen. Aus Richtung Laguna Seca kommend, vielen Motorsportenthusiasten in aller Welt bekannt, wo schon James Dean seine Porsche über die Rennstrecke getrieben hat, war unser erster Halt in Monterey an der berühmten Cannery Row, der Straße der Ölsardinen. War es in vergangenen Zeiten einfach das Zentrum der Fischverarbeitung, ist es vor allem durch die Romane John Steinbecks über die Grenzen des Landes hinaus bekannt geworden. Man kann in kleinen Läden Andenken kaufen, die wie das Monterey Aquarium und verschiedene andere Lokalitäten in den  umfunktionierten ehemaligen Fischfabriken eine neue Heimstatt gefunden haben oder den Seehunden von den Aussichtsplattformen beim Spiel im Wasser zuschauen. Nach einer langen Fahrt durch das südliche Kalifornien freuten wir uns anschließend alle auf etwas Ruhe und ein schönes Abendessen, welches wir im Grazy Horse zu uns nahmen. Das gebratene Lachsfilet schmeckte allen ausgezeichnet und wir konnten uns satt und zufrieden zur Ruhe begeben.
 
Donnerstag, 31.05.2012: Erleben Sie San Francisco
Heute brach der vorletzte Tag unserer Reise durch die Vereinigten Staaten an und ein weiterer Höhepunkt dieser Tour wartete auf uns. Doch bevor wir ins schöne San Francisco aufbrachen, begannen wir den Tag mit einer Fahrt auf dem spektakulären 17-Miles-Drive zwischen Monterey und Carmel. Wunderschöne Buchten, ein traumhafter Blick aufs Meer und noble Anwesen zeichnen diesen kleinen Teil der kalifornischen Küste aus. Howard Hughes (Milliardär) wohnte hier, Alfred Hitchcock (Regisseurs) drehte hier, Sharon Stone (Schauspielerin) mordete hier (Basic Instinct), Tiger Woods (Golfprofi) puttete hier und Clint Eastwood lebt noch heute nicht weit von hier. Am Pebbles Beach gibt es dazu einen Golfplatz von internationalem Format, wo bereits das eine oder andere Mal die US-Open ausgetragen wurden. Mit zwei Fotostopps am Bird Rock und an The Lone Cypress rundeten wir die Fahrt über den 17-Miles-Drive ab und machten uns anschließend auf den Weg nach San Francisco.
Vorbei am Silicon Valley, Cupertino und Stanford ging es in die ehemalige Stadt der Blumenkinder, die Scott McKenzie 1967 mit seinem Hit „San Francisco“ musikalisch weltberühmt gemacht hat. Gegen Mittag erreichten wir unser erstes Ziel in der Stadt. Am Hafen, genauer gesagt am Ferry Building, welches heute auch einen gern besuchten Wochenmarkt beherbergt, legten wir eine halbstündige Mittagspause ein, bevor wir unsere Stadtrundfahrt begannen. Diese führte uns ins Finanzzentrum mit der Transamerica-Pyramide, zum Union Square, nach Chinatown, vorbei am Civic Center zum Alamo Square mit den berühmten Painted Ladies, viktorianische, mehrfarbig


gestrichene Holzhäuser, welche auch gern als Cover für San Francisco gebraucht werden, hin zur Golden Gate Bridge, dem eigentlichen Höhepunkt einer jeden Tour durch diese schöne Stadt. Das Wetter war uns gewogen, die Sonne schien und Nebel war nicht in Sicht, so dass wir einen tollen Blick auf und von der Brücke werfen konnten. In einer knappen Stunde überquerten wir dieses weltbekannte Bauwerk von der Marin County Seite aus zu Fuß und konnten dabei die Schiffe in der Bucht von San Francisco beobachten. Ein wunderbares Erlebnis. Wie so vieles auf dieser Reise quer durch die Vereinigten Staaten gehörte ein Spaziergang über die Golden Gate Bridge zur Erfüllung langgehegter Träume. Den vorläufigen Abschluss unserer Citytour bildete eine Fahrt mit den ehrwürdigen Cable Cars, den Kabelstraßenbahnen, welche in ihrer Art mittlerweile einzigartig auf der Welt sind und eine weiteres Wahrzeichen San Franciscos darstellen. Wer Lust hatte, konnte anschließend am Fisherman`s Wharf die Zeit mit bummeln oder shoppen bis zum Abendessen verbringen, welches wir am Pier 39 im Neptune`s mit wunderbarem Blick auf Alcatraz und die Bay Area  zu uns nahmen. Den stilvollen Abschluss eines erlebnisreichen Tages bildete eine Night-Tour durch San Francisco an Bord zweier Stretch-Limousinen, welche uns über die Bay Bridge nach Treasure Island brachten, wo wir bei einem Glas Champagner einen fantastischen Blick auf die beleuchtete Skyline genießen konnten.
 
Freitag/Samstag, 01./02.06.2012: Rückflug in die Heimat
Leider hieß es am heutigen Tag Abschied nehmen, Abschied von einem Land mit großen Gegensätzen und großen Möglichkeiten. Wir sahen in den zwei Wochen unserer Reise durch die Vereinigten Staaten einen Querschnitt des American Way of Life, mit allen positiven, aber auch einigen negativen Begleiterscheinungen. Die atemberaubende Natur in den Nationalparks bezauberte uns genauso wie der niemals zur Ruhe kommende Puls der Großstädte. Mega-City New York oder Spielerparadies Las Vegas, die orange leuchtenden Gesteinsformationen im Bryce Canyon sowie die beeindruckende Schlucht des Grand Canyon oder die Geysire im Yellowstone - jeder Tag war auf seine Art ein Höhepunkt und eine unvergessliche Erinnerung an eine wunderschöne Reise von der amerikanischen Ost- zur Westküste.
Oder anders; Die Erfüllung eines amerikanischen Traumes.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht