Reisebericht: Kreuzfahrt Rund um Westeuropa mit der Mein Schiff 1

20.09. – 04.10.2014, 14 Tage Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 1 ab Hamburg – Southampton – Le Havre – Guernsey – Brest – La Coruna – Lissabon – Cadiz – Palma de Mallorca – an Bord mit Vicky Leandros


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Rund um Westeuropa fahren wir mit dem Wohlfühlschiff Mein Schiff 1 und bereisen in 15 Tagen fünf Länder und elf Städte: von Hamburg geht's nach Zeebrügge, Le Havre, Southampton, La Coruna, Porto, Lissabon, Cadiz, Malaga, Barcelona und Palma de Mallorca...
Ein Reisebericht von
Isabel Schirmer

1. Tag: Samstag, 20.09.2014: Anreise nach Hamburg und Einschiffung

Wir starten am frühen Morgen am Dresdner Flughafen gut gelaunt Richtung Leipzig. In Döbeln sowie in Leipzig am Flughafen nehmen wir noch weitere Gäste mit an Bord bevor wir unsere Fahrt Richtung Hamburg fortsetzen. Von unseren zwei Chauffeuren werden wir zügig auf der A14, A 2 und A7 zum Schiffsanleger Hamburg Altona gebracht. Hier erwartet uns bereits die Mein Schiff 1, das erste Schiff der TUI Cruises Wohlfühlflotte. Noch vor der offiziellen Einschiffungszeit gehen wir ohne lange Warterei an Bord. Wir erhalten unsere Bordkarte, welche Kabinenschlüssel, Kreditkarte und Landgangskarte zugleich ist. Unserem Wohlfühl-Urlaub steht nun nichts mehr im Wege. Die Begrüßung durch den Kreuzfahrtdirektor dröhnt aus den Lautsprechern. Er kündigt unter anderem die Seenotrettungsübung, die für alle Gäste an Bord Pflicht ist, an. So ist jeder aufgefordert zu seinem Sammelplatz, auch Musterstation genannt, zu gehen und das Verhalten im Notfall mit durchzuspielen. Jeder steht seinem Rettungsboot einmal gegenüber und nun können wir endlich ablegen. Mit einem Glas Sekt in der Hand verfolgen Hunderte von Gästen das Auslaufen der Mein Schiff 1 auf dem Pool-Deck, das von der Hymne „Große Freiheit" von Unheilig begleitet wird. Da das Schiff seine Sommerdestination verlässt und Richtung Mittelmeer fährt, bevor es zum Überwintern in die Karibik aufbricht, ist es nun auch das letzte Mal in Hamburg. Als Verabschiedung und kleine Zugabe fährt unser griechischer Kapitän noch einmal durch die Hansestadt bevor es auf's offene Meer geht. Fischmarkthalle, Landungsbrücken, Hafencity, Elbphilharmonie - eine tolle Kulisse im Sonnenuntergang. Zum Abendessen wählen wir an diesem ersten Abend das à-la-Carte-Restaurant „Atlantik" und lassen uns ein schmackhaftes 5-Gang-Menü servieren. Mit vielen neuen Eindrücken ziehen wir uns auf unsere Kabinen zurück.

2. Tag: Sonntag, 21.09.2014: Schiffstag

Heute heißt es Ankommen und Entspannen. Der Tag beginnt recht beschwingt. Die Mein Schiff 1 schaukelt sich durch die Nordsee bis zum Ärmelkanal. Nicht jeder verträgt die sanften Bewegungen. Dennoch sind die meisten unserer Gruppe zum Schiffsrundgang am Vormittag mit von der Partie. Die Gastgeberin Elisa zeigt uns auf charmante Art und Weise unser schwimmendes Hotel von Deck 12 bis Deck 5, von Bug bis Heck. Um die gewonnenen Informationen setzen lassen zu können, gönnen wir uns ein Gläschen Sekt an der TUI-Bar und stoßen auf die kommenden Tage an. Wir verabreden uns auch gleich für einen Aperitif am Abend an selber Stelle. Doch bis dahin ist noch jede Menge Zeit die Annehmlichkeiten des Schiffes kennenzulernen. Verschiedene Vorträge informieren über unsere ersten Häfen Zeebrügge und Southampton sowie über Le Havre und La Coruna. Ein Lektor stellt Belgien und Frankreich in 45-minütigen Vorträgen vor. Während die Aktiven sich in ausgewählten Sportkursen auspowern können, werden den kreativen Köpfen Malkurse geboten. Zum klangvollen Entspannen lädt Klaviermusik in der Nähe der Nasch-Bar ein.
Bei einem gemeinsamen Aperitif am Abend werten wir den Tag aus, bevor wir uns am kulinarisch sehr abwechslungsreichen Buffet stärken. Im Theater begrüßt uns der Kapitän und stellt die leitenden Offiziere vor. Dann heißt es Vorhang auf für das Theaterensemble der Mein Schiff 1 und die erste große Show „Ein bisschen Spaß muss sein". Mit Musik im Ohr lassen wir den Abend ausklingen.

3. Tag: Montag, 22.09.2014: Zeebrügge, Belgien

Unser erster Hafen ist das belgische Zeebrügge. Pünktlich um 7 Uhr legen wir im größten Fischereihafen des Landes an. Wir haben uns heute für den halbtägigen Ausflug in die seit dem Jahre 2000 zum Weltkulturerbe gehörende Stadt Brügge entschieden. Treffpunkt ist das Theater. In mehreren kleinen Gruppen werden wir zum Ausgang gebracht und den bereitstehenden Bussen zugewiesen. Vom Chauffeur gibt's ein Stückchen belgische Schokolade zur Begrüßung. Noch einmal kurz durchgezählt und schon können wir starten. Unsere Fahrt führt uns innerhalb einer halben Stunde ins „Venedig des Nordens", wie die Innenstadt mit ihren zahlreichen Kanälen oft genannt wird. In kleinen Gruppen spazieren wir mit unserer amüsanten Stadtführerin vom Busparkplatz vorbei am „See der Liebe" durch verwinkelte Gassen Richtung historische Altstadt. Über den Dächern der Stadt thront die Liebfrauenkirche. Nachdem wir auch den Burgplatz mit dem reich verzierten Rathaus und der Heilig-Blut-Basilika entdeckt sowie den Marktplatz besichtigt haben, setzt sich unsere Tour per Kanalboot fort. Von Wasser aus erleben wir noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Hauptstadt Flanderns. Wir bekommen noch etwas Freizeit, um zum Beispiel die viel gelobte belgische Schokolade zu verkosten oder für die Daheim gebliebenen zu kaufen. Nicht alle Gäste haben den Ausflug nach Brügge mitgemacht. Sie berichten, dass sich auch die Hafenstadt Zeebrügge sehr schön zum Spazierengehen und Schokolade verkosten eignet. Dann heißt es wieder „alle Mann an Bord". Kurze Zeit später erklingt das Schiffshorn, die Auslaufshymne ertönt und die Mein Schiff 1 setzt sich in Bewegung in Richtung Frankreich.

4. Tag: Dienstag, 23.09.2014: Le Havre, Frankreich

Bonjour in Le Havre, der „Pforte zum Ozean", dem zweitgrößten Hafen Frankreichs. Le Havre wurde während des 2. Weltkriegs fast vollständig zerstört. Der Architekt Auguste Perret plante den Wiederaufbau und ließ eine Stadt fast komplett aus Beton entstehen, die 2005 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Wir haben für den heutigen Tag unseren ganztägigen Eberhardt-Ausflug entlang der Blumenküste der Normandie geplant. Unser örtlicher Gästeführer Michael nimmt uns im Hafen in Empfang und startet mit uns sogleich in Richtung Westen. Das erste Highlight liegt wenige Minuten später vor uns im Nebel: die Pont de Normandie, die 2141 Meter lange Brücke, die Le Havre mit Honfleur verbindet. Die Seine, die hier in den Ärmelkanal mündet, lässt die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt in einem weißen Schleier verschwinden. Vom Parkplatz aus können wir die Umrisse erkennen. Ein mystischer Anblick! Wir setzen unsere Fahrt nach Deauville fort. Diese Stadt hat sich Mitte des 19. Jahrhunderts zum Seebad der feinen französischen Gesellschaft entwickelt. Mit ihren breiten weißen Sandstränden, den vielen Villen, der Pferderennbahn und dem Casino empfängt sie im Sommer die Stars und Sternchen. Auf den Badehäuschen entlang der Strandpromenade sind die Namen der Prominenten notiert, die Deauville bereits besucht haben. Wir halten unsere Augen offen, treffen, bzw. erkennen, jedoch keine bekannten Gesichter an diesem Tag. Wir bummeln am Strand entlang, der durch die farbigen markanten Sonnenschirme ein schönes Fotomotive darstellt, und dann weiter durch die gepflegte Innenstadt. Zurück im Bus geht es weiter nach Honfleur, ins wohl malerischste Hafenstädtchen der Normandie. Kleine Gassen, pittoreske Fachwerkhäuser sowie das alte Hafenbecken verleihen Honfleur einen ganz besonderen Charme. Auch die aus Holz bestehende Kirche St. Catherine mit ihrem separaten Kirchturm ist sehenswert. Zum Mittagessen kehren wir in ein kleines Restaurant ein. Gestärkt geht es weiter in Richtung Osten nach Étretat. Bekannt ist Étretat durch seine drei herrlichen Kreidefelsen, die ins Meer ragen. Viele Künstler, wie Boudin, Renoir oder Cézanne ließen sich von diesem Anblick inspirieren und hielten die traumhafte Kulisse mit Farben und Pinsel fest. Durch die Landschaft der Normandie und mit einer kleinen Calvadosprobe fahren wir mit schönen Eindrücken zurück zum Schiff. Während das Schiff ausläuft, genießen wir im Restaurant Gosch-Sylt Fisch und Meeresfrüchte, perfekten Service im Atlantik oder ein abwechslungsreiches Schlemmerbuffet im Resaurant Anckelmannsplatz Bei der anschließenden Poolparty können die soeben angestauten Kalorien gleich wieder verbrannt werden.

5. Tag: Mittwoch, 24.09.2014: Southampton, Großbritannien

Diese Nacht wurde die Zeit um eine Stunde zurückgestellt, denn unser nächster Hafen Slouthampton liegt an Englands Südküste. Vor dem Verlassen des Schiffes werden unsere Ausweisdokumente von zwei englischen Behörden überprüft. Einer der Ausflüge führt uns zu den rätselhaften Steinformationen von Stonehenge. Nach einer Stunde Fahrt durch die Landschaft, den New Forest, vorbei an wilden Ponys, erreichen wir das Besucherzentrum des britischen Weltkulturerbes. Wir erhalten Audioguides und von nun an alle Informationen individuell. Ein Shuttlebus bringt uns in wenigen Minuten zu der berühmten Stätte. Ein abgesteckter Pfad führt uns im Bogen rund um die Steine zu den verschiedenen Informationspunkten. Wir erfahren mehr über die Geschichte, die Beschaffenheit und Besonderheiten der Steine. Die mystische Stimmung dieses Ortes wird anfangs zusätzlich durch graue Wolken und Nieselregen verstärkt, bevor sich später dann doch wieder die Sonne blicken lässt. Im Besucherzentrum erhalten wir weitere Informationen und das ein oder andere Souvenir. Während wir den Ausflug nach Stonehenge machen, nutzen andere Gäste die Möglichkeit, die Hauptstadt zu besuchen. London liegt circa 1,5 Stunden von Southampton entfernt. Sie ist mit 8 Millionen Einwohnern eine der bevölkerungsreichsten Städte der EU. Ob zu Land, Wasser oder in der Luft, es gibt reichlich zu entdecken. Leider streiken an diesem Tag die Taxifahrer und erschweren das Durchkommen der Busse. Mit etwas Verspätung kommen schließlich alle Passagiere wieder gut an Bord an. Und dann ist es soweit und Unheilig ertönt mit seiner Auslaufhymne. Während wir Southampton hinter uns lassen, erinnern wir uns an die Titanic, die 1912 von diesem Hafen aus zu Ihrer Jungfernfahrt Richtung New York aufbrach, jedoch nie ankam ...

6. Tag: Donnerstag, 25.09.2014: Schiffstag

Wir verlassen die britische Insel und stellen die Uhren wieder eine Stunde vor. Es stört uns heute nicht, denn ein weiterer erholsamer Seetag liegt vor uns. Es wird wieder viel geboten. Wir werden in einem Vortrag über den Norden Spaniens informiert und erfahren viel Interessantes über das eher unbekannte Galizien sowie zum Jakobsweg. Währenddessen wird ein köstliches Lachsbuffet auf dem Pooldeck aufgebaut. Schon der Anblick beeindruckt. Am Nachmittag geht es informativ weiter mit Informationen zu Porto, der portugiesischen Stadt am Douro. Die Sonne strahlt und lädt zum Verweilen auf den Außendecks ein. Wer will, bessert seine Urlaubskasse im Casino auf. Oder versucht es zumindest. Langeweile gibt's an diesem Tag keine. Beim Abendessen kündigt der Kapitän einen herrlichen Sonnenuntergang an. Den lassen wir uns nicht entgehen und begeben uns an Deck. Per Schiffshorn wünscht der Kapitän der Sonne eine gute Nacht. Wir gehen jedoch noch nicht ins Bett. Im Theater wird an diesem Abend die Rockshow „Rock the Boat" mit Liedern von von Bon Jovi, Queen und AC/DC gezeigt. Es gibt tobenden Beifall vom Publikum als der Vorhang fällt.

7. Tag: Freitag, 26.09.2014: La Coruna, Spanien

Bienvenido a Espana! Wir erreichen La Coruna und somit das spanische Festland gegen 11 Uhr. Die Hafenstadt ist bekannt für ihren Herkulesturm, der von den Römern errichtet wurde und heute einer der ältesten noch betriebenen Leuchttürme der Welt ist. Als das Schiff frei gegeben wird, stehen wir bereits in den Startlöchern für unseren gemeinsamen Eberhardt-Ausflug nach Santiago de Compostela. Wir sind mit die ersten, die von Bord gehen, und haben nun den ganzen Nachmittag vor uns. Karla, unsere Gästeführerin nimmt uns gleich am Hafenausgang in Empfang, und bringt uns zum Bus. Sie lebt seit circa 30 Jahren in Spanien, besser gesagt in Galizien, und hat dadurch viele interessante Informationen für uns. Nach einer guten Stunde Fahrt durch das üppige Grün des Hinterlandes erreichen wir die Hauptstadt Galiziens. Für den Rundgang bekommen wir Kopfhörer, was das Zuhören und gleichzeitige Fotografieren deutlich vereinfacht. Nach wenigen Minuten Fußmarsch stehen wir bereits vor der weltweit bekannten Kathedrale, dem weltbekannten Pilgerziel des Jakobswegs. Trotz der Renovierungsarbeiten an der Hauptfassade ist der Anblick überwältigend. Wir bummeln durch die Gassen in der Nähe der Kathedrale bevor wir endlich auch das Innere betreten können. Auch hier sind Bauarbeiten im Gange. Ein Rundgang führt uns unter anderem zum prächtigen Hauptaltar, der über dem Grab des Apostels Jakobus errichtet wurde. Doch die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Altstadt hat noch weitere beeindruckende Bauwerke, die wir nach einer kleinen Mittagspause kennenlernen. Zufriedene, aber auch erschöpfte Gesichter finden wir in der langen Schlange vorm Pilgerbüro. Am späten Nachmittag lassen wir Santiago hinter uns und kehren zum Schiff zurück. Bei angenehmen abendlichen Temperaturen und schönem Sonnenuntergang fährt die Mein Schiff 1 weiter in Richtung Portugal.

8. Tag: Samstag, 27.09.2014: Leixoes/Porto, Portugal

Unser heutiger Hafen Leixoes ist einer der wichtigsten Handelshäfen in Portugal und durch seine Lage idealer Ausgangspunkt für unsere Erkundung in der aufregenden Stadt Porto. Diese Nacht haben wir eine Stunde gewonnen und treten daher ausgeschlafen unseren heutigen Ausflug an. Mit Bussen werden wir ins Zentrum gefahren und gehen dann zu Fuß weiter. Gleich zu Beginn fällt uns das Wahrzeichen von Porto ins Auge. Es ist nicht zu übersehen: der 76 Meter hohe Turm Torre dos Clérigos, der lange Zeit das höchste Bauwerk Portugals war. Die 225 Stufen bis zur Turmspitze erklimmen wir heute nicht, sondern machen uns auf den Weg zur schönen alten Buchhandlung Lello, wo sich angeblich Schriftstellerin Joanne K. Rowling zu ihrem ersten Harry Potter Roman inspirieren ließ. Fotos sind leider nicht erlaubt, daher erhalten wir von unserer Gästeführerin eine Postkarte als Souvenir. Weiter geht es dann durch verwinkelte Gassen und über beschauliche Plätze zur Markthalle, vorbei an zahlreichen Kirchen und am mit rund 20.000 Kacheln verzierten schönsten Bahnhof der Welt. Der bereitstehende Bus erspart uns nun ein ganzes Stück Fußweg und setzt uns in der Nähe des Douro wieder ab. Direkt am Ufer des Flusses befindet sich die sehenswerte Altstadt Ribeira, wo sich bunte Häuserfassaden aneinanderreihen. Kleine Restaurants und Cafés laden zum Verweilen ein, der tägliche Markt mit vielen Souvenirs zum Flanieren. Von hier aus haben wir einen faszinierenden Blick auf die doppelstöckige Brücke Ponte Luiz I. Mit vielen schönen Eindrücken kehren wir zurück an Bord. Am Nachmittag erwartet uns der Sous-Chef an der Rezeption für eine Besichtigung der Küche(n). Kaum vergleichbar mit der eigenen Küche, immerhin werden hier 1940 Passagiere und 800 Crew-Mitglieder beköstigt. Wir erfahren jede Menge interessante und überraschende Fakten und sind beeindruckt von dieser Organisation. Mit Gedanken an die fleißigen Küchenjungs und -mädels schmeckt uns das Abendessen heute gleich nochmal so gut. Während im Theater die Beatles-Klassiker zum Besten gegeben werden, hat die Mein Schiff 1 bereits in Richtung Lissabon abgelegt.

9. Tag: Sonntag, 28.09.2014: Lissabon, Portugal

Das Einlaufen in die größte Stadt Portugals wird am frühen Morgen von vielen Passgieren an Deck verfolgt. In der Dunkelheit tauchen die ersten Lichter von Lissaboon auf und bald passieren wir die bekannte Brücke des 25. Aprils. Auf der gegenüberliegenden Uferseite grüßt die Christus-Statue. Mit Kommentaren vom Lektor zu den Sehenswürdigkeiten in Ufernähe genießen wir eine der zehn schönsten Hafeneinfahrten der Welt. Gestärkt vom Frühstücksbuffet machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Auf unserem Ausflug erleben wir die Höhepunkte Lissabons, wie den Torre de Belém, das Seefahrerdenkmal, das Jeronimuskloster mit dem Grab von Vasco da Gamma und die Sé-Kathedrale. Zu Fuß erkunden wir die schmalen Gassen der Altstadt. Des Öfteren müssen wir für die vorbeisausenden Tuk-Tuks Platz machen. Beeindruckt sind wir auch von der historischen Straßenbahn „Linie 28", die sich die Hügel hinauf kämpft. In Portugal sind besonders die zahlreichen Kachelfassaden, die die oft lehrstehenden Häuser schmücken, auffällig. Per Bus geht es nun durch das elegant bebaute Zentrum von Lissabon, Baixa Pombalina, entlang der Freiheitsallee bis zum Pombalplatz. Die Besichtigung endet am Schiff. Das Auslaufen am Nachmittag wird gleich wie am Morgen fasziniert verfolgt und uns mit einem Glas Sail-Away-Bowle noch schmackhafter gemacht. Wir verlassen die Tejo-Bucht und damit auch Portugal.

10. Tag: Montag, 29.09.2014: Cadiz, Spanien

Obwohl wir diese Nacht eine Stunde verloren haben, gibt es keine Spur von Müdigkeit. Die warmen Sonnenstrahlen locken uns aufs Deck. Wir sind zurück in Spanien, genauer gesagt in Andalucia, im sonnigen Süden. Seit unserer Einschiffung in Hamburg sind die Temperaturen stetig gestiegen. Wir genießen die Einfahrt und freuen uns, hier direkt im Zentrum dieser faszinierenden Stadt zu liegen. Cadiz wurde auf einer felsigen Halbinsel erbaut und ist eine der ältesten europäischen Städte. Nur wenige Gehminuten trennen uns von der Altstadt mit ihren historischen Gebäuden und Denkmälern, die wir uns von einem spanischen Gästeführer zeigen lassen. Ein Höhepunkt des Rundgangs im wahrsten Sinne des Wortes ist der Torre Tavira. 180 Treppen führen uns auf die Dachterrasse des Turms. Neben dem herrlichen Ausblick auf die Dächer der Stadt verfügt er über eine Camera Obscura, mit der wir einen rundum Blick auf die Stadt erleben können. Zurück auf festen Boden, werden wir von unserem Gästeführer zu Churros eingeladen, einem typisch spanischen Fettgebäck. Die kleine Pause tut gut, sodass wir mit neuer Energie unseren Rundgang fortsetzen können. Nach einer ausführlichen Besichtigung kehren wir zurück an Bord oder genießen auch die restlichen Stunden des Nachmittags in dieser lebhaften Stadt. Von Cadiz aus besteht ebenfalls die Möglichkeit die Stadt Sevilla kennenzulernen, die sich nur gut zwei Stunden Fahrt entfernt befindet. Nach einem erlebnisreichen Tag und einem ausgiebigen Abendessen lädt die Mannschaft zur Poolparty ein. Die Offiziere mixen leckere Cocktails, ein Buffet mit Schokofrüchten verführt uns zum „gesunden" Naschen, die Bordband gibt beliebte Klassiker und aktuelle Hits zum Besten und wir tanzen unterm Sternenhimmel in die Nacht. In dieser Nacht passieren wir auch die Straße von Gibraltar.

11. Tag: Dienstag, 30.09.2014: Malaga, Spanien

Heute sind wir zu Gast an der Costa del Sol in Málaga, einer wunderschönen Stadt aus dem 8. Jahrhundert. Auch diese Stadt lässt sich am besten zu Fuß erkunden, da fast das gesamte Zentrum Fußgängerzone ist. Wir liegen recht weit draußen im Hafen und nutzen daher den kleinen Zug bis zum Hafenausgang. Der Chauffeur macht noch einen kleinen Abstecher zur Stierkampfarena, einer der größten Arenen in Spanien, bevor er uns absetzt. Durch den Park spazieren wir zur Hauptflaniermeile. Leider oder doch eher zum Glück haben die Geschäfte noch nicht geöffnet. Über den Verfassungsplatz geht's weiter zur Kathedrale, die liebevoll auch die „Einarmige" genannt wird. Aus Geldmangel wurde nur einer der zwei geplanten Türme fertiggestellt. Durch die lange Bauzeit von über 250 Jahren vermischen sich die verschiedenen Epochen in diesem historischen Bauwerk. Wir gehen durch die verwinkelten Gassen mit den vielen schönen Balkonen bis zum Geburtshaus eines sehr bedeutenden weltbekannten Malers: Pablo Picasso. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Wahrzeichen der Stadt, der maurischen Festung Alcazaba, der ein Amphitheater aus römischer Zeit zu Füßen liegt. Die neu gewonnenen Eindrücke verarbeiten wir bei einer Kugel Eis. Die restliche verbleibende Zeit steht nun zur freien Verfügung und wird von einem Großteil für weitere Erkundungen genutzt. Und dann heißt es auch bereits wieder „Leinen los!" und auf zu neuen Ufern. An diesem Abend erleben wir im Theater ein exklusives Konzert vom Nachwuchstalent Johannes Oerding und seiner Band.

12. Tag: Mittwoch, 01.10.2014: Schiffstag

Auf dem Weg von Málaga nach Barcelona legt die Mein Schiff 1 484 nautische Meilen zurück. Neben den Abreiseinformationen am Morgen erwartet uns wieder ein abwechslungsreiches Programm an Bord. Wir versuchen uns heute mal im Shuffleboard, das wohl bekannteste und auch älteste Kreuzfahrtspiel überhaupt. Dabei gilt es die Scheibe mit einem Schieber auf die gegenüberliegende Seite zu schieben und in ein Feld mit möglichst hoher Punktzahl zu treffen. Gleichzeitig findet im Theater eine technische Fragestunde mit dem Kapitän und einem seiner Offiziere sowie dem Kreuzfahrtdirektor statt. Sehr interessant und amüsant. Zur Stärkung gibt es zum Mittag ein weiteres kulinarisches Highlight. Auf dem Pooldeck wurde zwischenzeitlich ein ausgiebiges Barbecue aufgebaut, welches von passender Livemusik begleitet wird. Am Nachmittag sind die besonders Technikinteressierten zu einer speziellen Führung eingeladen. An der Rezeption treffen wir unsere Gastgeberin Elisa, die uns einige Decks weiter nach unten in den Maschinenkontroll-raum begleitet. Hier erklären uns verschiedene Maschinisten die technischen Daten und Abläufe der Mein Schiff 1. Auch an diesem Abend treffen wir uns wieder in der TUI-Bar zum Aperitif und Plaudern. Gemeinsam gehen wir anschließend ins À-la-carte-Restaurant „Atlantik" und lassen uns kulinarisch verwöhnen und die letzten Tage Revue passieren. Im Theater steht heute die Crew auf der Bühne und präsentiert ihre Show. Wer hätte gedacht, dass die Zimmerdame von Deck 10 eine so gewaltige Stimme hat oder die fleißigen Küchenjugs auch tänzerisch sehr begabt sind? Am Ende der Show wird der Kapitän in seinen wohlverdienten Urlaub verabschiedet. Wir erfahren, dass hiermit sein dreijähriger Dienst auf der Mein Schiff 1 beendet ist und nun die Mein Schiff 3 übernehmen wird. Ein sehr emotionaler Abschied. Doch auch wenn sich die Kreuzfahrt langsam dem Ende neigt, wartet morgen noch ein ganz besonderer Höhepunkt auf viele von uns ...

13. Tag: Donnerstag, 02.10.2014: Barcelona, Spanien

Sehr gespannt auf die vielen bekannten Sehenswürdigkeiten gehen wir heute in Barcelona an Land. Sie gilt als lebensfreudige Kulturmetropole und ist die zweitgrößte Stadt in Spanien. Freundlich werde ich beim Einsteigen in unseren Ausflugsbus von unserem Chauffeur darauf hingewiesen, meine kleine spanische Flagge besser wegzustecken. Er hätte damit keine Probleme, aber die Katalanen. Die Region Katalonien ist eine autonome Region Spaniens, die derzeitig eine eigene Nation anstrebt. Die Stimmung ist daher etwas angespannt, die ich natürlich ungern reizen will. Ursprünglich war Barcelona eine Industriestadt, doch seit den Olympischen Spielen 1992 spielt der Tourismus die Hauptrolle. Wir beginnen unsere Entdeckertour im Gotischen Viertel im Herzen Barcelonas mit der Kathedrale La Seu zu Ehren der Schutzpatronin Eulalia, die aufgrund ihres Kämpfergeistes in jungen Jahren von den Römern gefoltert und schließlich getötet wurde. 13 Gänse im Kreuzgang der Kathedrale erinnern an die schrecklichen Leiden. Es ist recht viel Verkehr auf dem Weg durch die Stadt. Hier soll es mehr Taxis geben als in New York, was mir bei diesem Anblick nicht unmöglich vorkommt. An vielen Balkonen hängt die katalonische Fahne der Republikaner. Besonders berühmt ist die katalanische Metropole für Gaudis Meisterwerke, vor allem für die Sagrada Familia. An der Kirche herrscht ein großer Ansturm. Die Kathedrale wurde 1882 von Gaudi begonnen und soll 2026 zu seinem 100. Todestag fertig gestellt werden. Leider ist bei dieser Tour keine Zeit sich die Kathedrale von innen anzusehen. Dafür gibt es bereits an den Fassaden unzählige Details zu entdecken. An diesem Vormittag sehen wir noch den Triumphbogen, das Casa Batillo von Gaudi, die Placa Espana, bevor wir auf den Hausberg Montjuic-Hügel hinauffahren. Der herrliche Blick von hier aus hinab auf die Stadt lässt uns erst begreifen, wie weit sich Barcelona ins Landesinnere erstreckt, und wie wenig wir heute eigentlich von dieser erlebnisreichen Stadt gesehen haben. Unser Fazit: wir kommen wieder! Doch nun heißt es erstmal Koffer packen...

14. Tag: Freitag, 03.10.2014: Palma de Mallorca, Ausschiffung und Inselrundfahrt nach Valldemossa, Deía und Sóller

14 Tage an Bord der Mein Schiff 1 gehen zu Ende. Mit vielen schönen Eindrücken schiffen wir aus. Doch unsere Reise geht weiter. Wir sind auf Mallorca und wollen uns diese herrliche Insel nicht entgehen lassen. Während wir unser Gepäck in der Halle des Kreuzfahrtterminals suchen, und finden, wartet bereits unser Ausflugsbus mit Chauffeur Tony und örtlichem Reiseleiter Tony auf uns. So machen wir uns mit Tony & Tony auf, eine der schönsten Ecken Mallorcas zu erkunden. Unser erstes Ziel heißt Valldemossa. Es heißt, wer diesen Ort nicht gesehen hat, hat Mallorca nicht kennen gelernt. Das verträumte Städtchen öffnet gerade erst seine Türen als wir eintreffen. Wir bummeln entlang der Gassen mit den hübschen kleinen Steinhäusern, die von herrlicher Landschaft umgeben sind. Bekannt geworden ist Valldemossa durch den längeren Aufenthalt im Winter 1838/1839 des Liebespaares Frederic Chopin und der Schriftstellerin Georg Sand. Wir fahren weiter entlang der Nordwestküste, genießen die Ausblicke und passieren Deia. Wunderbar schmiegt sich das einstige Künstlerdorf an den Rand des Tramuntana-Gebirges. Nach wenigen Minuten erreichen wir den Hafen von Soller, ein kleines beschauliches Städtchen, das vom boomenden Tourismus größtenteils verschont geblieben ist. Nach einer kleinen Mittagspause heißt es warten, nämlich auf die nostalgische Straßenbahn, die uns in circa 20 Minuten ins Zentrum des Ortes bringt. Besonders auffällig ist die historische Pfarrkirche Sant Bartomeu aus dem 18. Jahrhundert mit ihrer reizvollen Fassade. Zur Abkühlung gönnen wir uns ein Eis bevor wir unsere Fahrt fortsetzen. Unser letztes Ziel ist der Weinkeller „Taujana", wo wir bereits erwartet werden. Nach Informationen zur Herstellung dürfen wir verkosten. Leider ist unser Freigepäck für den Rückflug bereits erschöpft. Sicherlich hätte sich sonst die ein oder andere Flasche im Koffer wiedergefunden. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel zur Zwischenübernachtung, welches nur wenige Meter vom Strand gelegen ist. Gemütlich lassen wir den Abend ausklingen.

15. Tag: Samstag, 04.10.2014: Heimreise

In der Früh heißt es Abschied nehmen. Mit vielen schönen und unvergesslichen Eindrücken sind wir in wenigen Minuten am Flughafen und in wenigen Stunden daheim. So schließt sich der Kreis und unsere Reise „rund um Westeuropa"...
 
 


Liebe Grüße und bis bald ...

Liebe Reisegäste,
 
es war eine sehr schöne Kreuzfahrt mit vielen unvergesslichen Erlebnissen und Eindrücken innerhalb einer sehr angenehmen Reisegruppe. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute, beste Gesundheit und jede Menge Reiselust. Denn ich würde mich freuen, Sie bald wieder auf einer meiner Reisen begrüßen zu dürfen.
 
Ihre Isabel

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