Malta – Megalithische Steinzeittempel

Als man in Ägypten begann, die weltberühmten Pyramiden zu errichten, die heute als letztes der sieben antiken Weltwunder gelten und die zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit gehören, da standen in gut 1500 Kilometern Entfernung (Luftlinie) auf dem winzigen Archipel von Malta im Mittelmeer südlich von Sizilien bereits Architekturzeugnisse, die schon Dutzende Generationen überdauert hatten. 

Von Dr. Michael Krause / 06.07.2017
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Malta - der kleinste zur EU gehörende Staat mit nur etwa ein Drittel der Fläche der größten deutschen Insel Rügen – ist gleichzeitig eines der am dichtesten besiedelten Länder Europas und der Welt und hat mit Malti (Maltesisch) die einzige arabische Sprache, die autochthon in Europa gesprochen und die einzige in der Welt, die mit lateinischen Schriftzeichen geschrieben wird. Bemerkenswert ist auch die Geschichte der mediterranen Felseninseln, die lückenlos von der Steinzeit bis in unsere Tage reicht und im ausgehenden Mittelalter entscheidenden Einfluss auf die Historie von ganz Europa nahm.

Dementsprechend hat das kleine Land schon sehr früh – 1980 – gleich drei Eintragungen in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes erhalten und derzeit stehen sieben weitere Objekte bereits auf der Tentativliste der UNESCO, auf der nationale Vorschläge gesammelt werden.

Während der Jungsteinzeit wurden insgesamt 22 große Megalithtempel auf Malta und sechs weitere auf der Nachbarinsel Gozo errichet – die ersten davon gehen wohl auf die Zeit von etwa 3.800 v. Chr. zurück (die Pyramiden von Gizeh entstanden etwa1200 Jahre SPÄTER, etwa zwischen 2.620 und 2.500 v.Chr.). Selbst die jüngsten Tempel dieser Periode sind mindestens 4500 Jahre alt, also etwa so alt wie die Pyramiden.

Die Tempel von Ggantija auf Gozo, seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe, wurden mit einer Art kleeblattförmigen Grundriss aus gewaltigen, teilweise über 50 Tonnen schweren und teilweise bearbeiten Steinen erbaut. Noch heute reichen die Außenmauern der Anlage bis zu 6 Meter in die Höhe und legen Zeugnis ab von der vermutlich einstigen größeren Höhe und den unwahrscheinlichen originalen Ausmaßen der Kultstätte. Zwölf Jahre später wurde dann die Liste des UNESCO-Erbes in Malta um fünf Tempel aus etwas späteren Perioden erweitert: neben den etwas später entstandenen Anlagen von Ta Hagrat, Hagar Qim und Tarxien gehören seit 1992 auch der Tempel von Skorba und der sehr bekannte Mnajdra-Tempel zum illustren Kreis der weltberühmten Stätten.

Neben der Ggantija auf Gozo ist vor allem das erhabene Bauwerk von Mnajdra an der maltesischen Südwestküste eine Art „Vorzeige-Tempel“, der prototypisch für die Megalithbauten des Archipels steht. Errichtet aus tonnenschweren, nur teilweise behauenen Kalksteinen erheben sich der ältere dreiteilige und der jüngere fünfteilige Tempel mit blattförmigen Grundrissen, in deren Inneren bearbeitete Steinplatten mit hunderten näpfchenartig eingebohrten Hohlräumen – die sogenannten „Schälchensteine“ immer noch für Verwirrung und Rätsel sorgen und dafür, dass die Mythen und Legenden um Maltas geheimnisvolle uralte Megalithbauten lebendig bleiben… 



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