Die Region Friaul-Julisch Venetien, die sich vom Nordosten Italiens bis hinein in die Mittelmeerregion Sloweniens erstreckt, gehört zu den weniger im Fokus des Tourismus stehenden Gebieten, obwohl ihre historische Bedeutung und ihre Sehenswürdigkeiten vor allem im italienischen Teil sich mit jeder anderen Region Europas messen können. Friaul-Julisch Venetien gehört zu den kleineren historischen Regionen und Verwaltungsbezirken Italiens und ist etwa halb so groß wie Thüringen mit etwa der Hälfte von dessen Einwohnerzahl.
Vielleicht etwas im Schatten der vom Massentourismus heimgesuchten oberitalienischen Städte und besonders der Lagunenstadt Venedig stehend, beherbergt das Friaul mit seinen schönen Orten wie der Hauptstadt Udine oder der – für die Region einst bedeutendsten und sogar namengebenden Stadt Cividale - heute vier UNESCO-Welterbestätten des italienischen Landesteils.
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In seiner Geschichte erst bedeutsamer Teil des Römischen Reiches, dann für mehrere hundert Jahre Herzogtum der Langobarden und seit der Eroberung durch die Franken eine bedeutende Mark in deren Reich, stand das Land lange unter der Herrschaft des christlichen Patriarchen von Aquileia, bis es 1420 von Venedig erobert und zu dessen Kolonie wurde – bis zum Ende der Seerepublik durch Napoleon. Immerhin entwickelte sich das Gebiet so eigenständig, dass es bis heute eine eigene Sprache besitzt: je nach Definition wird hier ein weit entfernter italienischer Dialekt oder Friulisch gesprochen, eine eigene, mit dem Vor-Lateinischen Ladinisch verwandte Sprache.
Seit 1998 gehört Aquileia zu den italienischen UNESCO-Welterbestätten. Heute fast in
Vergessenheit geraten
war die alte Bischofsstadt vor Venedig die Metropole des Mittelmeers und einer der bedeutendsten
End- und
Knotenpunkte von mittelalterlichen Handelswegen: der osteuropäischen Bernsteinstraße und der
historischen
euro-asiatischen Seidenstraße.
Inzwischen ist das archäologisch bedeutsame Gelände der alten Stadt Aquleia fast unüberschaubar.
Heute nur
noch eine fast vergessene Kleinstadt, war der frühe Bischofssitz seit der Römerzeit bis ins
Hochmittelalter
einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des nördlichen Mittelmeeres. Als Endpunkt der
Bernsteinstraße und
der Seidenstraße war die Stadt „Vorgänger“ von Venedig, das erst später zur bedeutendsten
Handelsmetropole
des Mittelmeeres aufsteigen sollte. Der Evangelist Markus soll hier das Christentum verbreitet haben
und der
Patriarch von Aquileia war nach dem Bischof von Rom der bedeutendste Kirchenfürst des frühen
Christentums.
Die Basilika des Ortes aus dem 11. Jh., gehört nicht nur zum UNESCO-Weltkulturerbe, sondern sie hat
auch
ihre Besonderheiten: die berühmten Fußbodenmosaike liegen in Schichten übereinander. Deren älteste
stammt
aus der Zeit um 300 n. Chr. Sie wird – so sagt es auch der Name der Mosaike – dem Bischof Theodorus
zugeschrieben und gehört damit zu den ältesten bekannten frühchristlichen Hinterlassenschaften. Der
Bau der
Patriarchen-Basilika selbst stammt aus dem 11. Jh. und ist – neben den unglaublichen
Fußbodenmosaiken
früherer Jahrhunderte – einer der schönsten romanischen Kirchenbauten in Italien. Eine weitere
Besonderheit:
der Dom wurde vermutlich nach deutschem Vorbild errichtet, da der auftraggebende Patriarch aus
Hildesheim
stammte. Das ist insofern bemerkenswert, als die Bautechnik sonst von Italien nach Norden über die
Alpen
verbreitet wurde – sehr selten eine Rückkopplung zurück erfolgte.
Angelegt als Festungsstadt der Republik Venedig gegen die Türken zeigt Palmanova bis heute einen
unverwechselbaren Grundriss: sternförmig war die Festung der Spätrenaissance mit rundem Stadtkern
und nach
aussen gerichteten zackigen Bastionen.
Palmanova ist immer eine Kleinstadt geblieben und – im Gegensatz zu vielen andrem europäischen
Festungsstädten – bis heute kaum über ihren Mauerring hinausgewachsen. Vom Typ her gehört sie zu den
„Idealstädten“, ein Ort, der auf dem Reißbrett der Festungsbaumeister geplant und maßstabsgerecht in
die
Realität umgesetzt wurde. Als Architekt gilt der bekannte Vincenco Scamozzi aus Vicenza, der mehrere
Ideal-Festungen entwarf. Der Grundriß ist der eines neunzackigen Sterns, gebildet aus einem
dreifachen
Mauerring und schiffsbugartig vorspringenden Bollwerken. Die erkennt man bereits von weitem, wenn
man sich
der Stadt nähert: ihre hoch aufragenden Wälle und Mauern gestatten eine Annäherung nur durch die
drei dafür
vorgesehenen Tore, die burgähnlich die Zugänge schützen und bis heute für größere Fahrzeuge
unpassierbar
machen. Im Inneren der Stadt gibt es ein vollkommen geradliniges, fast wie ein Spinnen-Netz
aussehendes
Straßensystem, das im riesigen kreisrunden Mittelplatz, der Piazza Grande, für eine Kleinstadt
völlig
überdimensioniert, zusammenläuft. Heute ist dieser Platz – einer der größten in Europa – der
Hauptzeuge
dafür, dass die Festung als größter venezianischer Militärstützpunkt überhaupt geplant war. Die
Mauern von
1593 sind bis heute komplett erhalten. Sie haben ihre Aufgabe als Grenzfestung 200 Jahre lang
hervorragend
gemeistert, bis Napoleon – als einziger jemals – die Stadt eroberte. Hier wurde 1797 auch die
Kapitulation
der Republik Venedig unterzeichnet, worauf Napoleon den Landesteil seinem Königreich Italien
einverleibte.
Allerdings musste er das Gebiet nach 1814 endgültig an Österreich abtreten, ehe es 1866 italienisch
wurde.
Als Forum Julii – Markt des Cäsar- von diesem zur Stadt erhoben, hat Cividale der Umgebung ihren
Stempel
aufgedrückt und wurde zugleich zu deren Namengeber: der Regionalname FRIAUL stammt von dieser einst
römischen Stadt.
Die traditionsreichste Stadt im Friaul ist auf alle Fälle Cividale und jedem Reisenden, der die
Region
besser kennenlernen will, sei ihr Besuch empfohlen. Legenden und unglaubliche Geschichten ranken
sich um die
Entstehung der eigentlich keltischen Stadt: als die Bewohner das Christentum angenommen hatten,
versuchte
der Teufel einen Handel mit Ihnen: er baute eine Brücke über den reißenden Strom Natisone und sollte
dafür
die Seele des ersten Benutzers erhalten. Als die Brücke fertig war, jagten die Bürger einen Hund
hinüber und
dder Teufel hatte das Nachsehen… Bis heute ist die Teufelsbrücke das Wahrzeichen der Kleinstadt, die
seit
2011 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht.
Zentrum der Altstadt ist nach wie vor die Piazza del Duomo, der Domplatz. Hier steht nicht nur die
bekannte
Domkirche Santa Maria Assunta, die nach einem verheerenden Erdbeben Anfang des 16. Jh. wieder
aufgebaut
wurde, sondern hier befinden sich auch der 1565 errichtete Stadtpalast und seit 1990 das
Archäologische
Nationalmuseum. Es enthält neben . einer reichhaltigen Sammlung langobardischer Fundstücke auch
Teile der
zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehörenden Reichenauer Handschriften .
Ein weiterer „Hingucker“ dürfte der Komplex des Klosters Santa Maria am Steilufer des Natisone im
alten
langobardischen Viertel Valle sein. Der Oratorio di Santa Maria stammt schon aus dem 8. Jahrhundert
und war
möglicherweise eine langobardische Pfalzkapelle, weswegen er auch Tempietto longobardo genannt wird.
Sein
quadratischer Innenraum mit Kreuzgewölbe und ein tonnengewölbtes dreischiffiges Presbyterium mit
byzantinisch beeinflussten Stuckverzierungen und Fresken – insbesondere das Gewölbefresko des Chores
mit
Christus in der Mandorla umgeben von Heiligen und die danebenliegende Darstellung der „Anbetung der
Könige“
machen den Komplex zu etwas Besonderem.
Neun Teilgebiete weist das Welt-Natur-Erbe der Dolomiten auf - eine Serie einzigartiger
Gebirgslandschaften
von außergewöhnlicher Schönheit. Einerseits Faszination für Reisende waren sie andererseits die
Quelle
zahlreicher wissenschaftlicher und künstlerischer Interpretationen und Darstellungen…
Der Gebirgszug der Dolomiten, aus jenem „gehärteten“ Kalkstein, der einen besonderen Teil der
Kalkalpen
bildet, zieht sich über hunderte Kilometer hin. Dabei ist ihr nordöstlicher Abschnitt der bei weitem
schönste, aber auch am wenigsten bereiste Teil der Berge. Die Friulischen Dolomiten sind urwüchsig
und
völlig in ihrem natürlichen Zustand, der westliche Teil der Dolomiten wird hingegen mehr und mehr
vermarktet
und zum Ziel eines ungezügelten Massentourismus. Gemse, Reh und Murmeltier findet man hier genauso
wie in
Österreich oder in den Französischen Alpen. Charakteristisch für die Friauler Dolomiten ist die
Vielfalt
ihrer Landschaft, die jedem Vergleich mit wesentlich bekannteren westlichen Dolomiten-Abschnitten
standhält:
sicherlich sind die „drei Zinnen“, der „Landkofel“ oder der „Rosengarten“ bekannter, aber
Felsmonumente wie
der Campanile di Val Montanaia, eine besonders attraktive Felsenstruktur, oder der unvergessliche
Anblick
des Bergmassivs und darunterliegenden Gletschertales von Monte Cridola, besonders aus der Sicht des
kleinen
Bergdorfes Lorenzago di Cadore werden im Gedächtnis bleiben!
Von der Fischspezialität Boreto a la graisana über die karnischen Cjarsòns zum friaulischen Frico. In der Küche „Made in Friaul-Julisch Venetien“ verschmelzen drei große kulinarische Traditionen: die slawische, die venezianische, die mitteleuropäische. Sie bietet Rezepte in Hülle und Fülle dank der Vielfalt der Landschaften, Umgebungen und Klimate. Denn jedes Gericht ist mit seinen unverfälschten lokalen Erzeugnissen einzigartig. Halb habsburgisch, halb slawisch präsentiert sich die Triestiner und Görzer Küche. Grundzutaten der karnischen Küche sind Kräuter, Früchte und Pilze, die friaulische ist kräftig und unverfälscht. Nicht zu vergessen die Spezialitäten des Meeres, an denen hier kein Mangel herrscht.
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Datum | Messe | Ort |
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12.01. – 14.01.2024 | Reisemesse | Chemnitz |
19.01. – 21.01.2024 | Reisemesse | Zwickau |
26.01. – 28.01.2024 | Reisemesse | Dresden |
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