Buchtipps und Reiselektüre für Nord-Spanien

Wer gern historische Romane liest und sich so ganz nebenbei Kenntnisse über Spanien aneignen möchte, dem empfehle ich das Buch „Der Umweg nach Santiago“ von Cees Nooteboom.
Von Dirk Schlosser / 06.11.2012
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Der Schriftsteller ist ein ausgesprochener Spanienkenner und er macht sich die Mühe, den Geheimnissen dieses Landes auf den Grund zu gehen. Im Kapitel „Auf den Spuren des Don Quijote – eine Reise auf La Manchas Wegen" wird die fiktive Gestalt des Don Quijote derart gut von ihm beschrieben, dass man glaubt, ihn hätte es tatsächlich gegeben.  Ein weiteres fantastisches Kapitel ist „Ein Augenblick im Gedächtnis Gottes", in welchem er über den aus der Extremadura stammenden Francisco Pizarro und den durch ihn verursachten Untergang des Inka-Reiches schreibt. Cees Nooteboom hat die Gabe so zu schreiben, als wäre er bei allem dabei gewesen, und genau das ist das Mitreißende an seinem Buch. Man möchte am liebsten die Koffer packen und seinen Stationen durch  Spanien folgen.Ein weiterer packender Roman stammt von Ernest Hemmingway und trägt den Titel „Fiesta".  Die Spanier verehren ihren „Ernesto" bis heute. In diesem Roman beschreibt er die Faszination des Stierkampfes so detailliert, dass man auch als Gegner dieser Veranstaltungen zumindest die Beweggründe der Befürworter nachvollziehen kann. Er sieht den Stierkampf als eine der letzten Begegnungen zwischen Mensch und Tier, bei denen es um Leben und Tod (auf beiden Seiten) geht. Beschrieben werden die Ankunft der Kampfstiere am Tag vor dem Auftritt in der Arena  (Corrida) und wie die Stierkampf-Begeisterten (Aficionados) bereits zu diesem Zeitpunkt erste Prognosen über das Temperament der Tiere abgeben. Auch die andere Seite, die der Toreros, wird von ihm einfühlsam geschildert. Wer diesen Roman gelesen hat, dem wird die spanische Mentalität leichter verständlich.


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