Reisebericht: Rundreise Namibia – Die Erlebnistour mit Lüderitz

28.10. – 12.11.2017, 16 Tage Rundreise Namibia mit Kalahari – Fish River–Canyon – Lüderitz – Namib – Swakopmund – Erongo Gebirge – Etosha Nationalpark – Windhoek


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Grandiose Landschaften, grenzenlose Weiten, Meeresrauschen am Atlantik, einzigartige Sonnenuntergänge, Billionen Sandkörner, wilde Tiere, leckeres Essen und nette, gastfreundliche Menschen - darum ist Namibia immer eine Reise wert.
Ein Reisebericht von
Kathrin Mickan
Kathrin Mickan

28.10.2017 Flug nach Windhoek

Am Nachmittag traf ich mich mit 8 Gästen unserer Reisegruppe am Flughafen in Dresden um mit Lufthansa nach München zu fliegen, wo unsere Reise ins südliche Afrika starten sollte.
Der Beginn der Reise gestaltete sich hektisch, 4 Gäste mit Ihrem Zubringer stecken im Stau zwischen Chemnitz und Dresden fest. Buchstäblich in letzter Sekunde konnten Sie ins Flugzeug hüpfen. Am Abflug Gate komplettieren 4 Gäste aus Leipzig unsere von Beginn an fröhliche Reisegruppe. Mit South African Airways starteten wir in Richtung Johannesburg. Eine lange Nacht im Flugzeug stand uns bevor.

29.10.2017 Windhoek – Mariental

Nach einem Zwischenstopp in Johannesburg, landeten wir bei strahlendem Sonnenschein in Windhoek der Hauptstadt Namibias. Bei der Passkontrolle wurde unsere afrikanische Gelassenheit das erstemal auf eine harte Probe gestellt. Nach 2 Stunden Wartezeit konnten wir unserem namibischen Guide Thomas und Truck-Driver Teddy endlich Hallo sagen.
Schnell noch Geld tauschen und schon ging es auf die ersten 300 km unserer Entdeckungsreise. Zunächst auf Asphalt, später auf Schotterpiste fuhren wir Richtung Mariental. In der "Basterstadt" Rehoboth legten wir eine kurze Pause ein. Als Baster wurden damals die unehelichen Kinder zwischen den Holländern und den Khoisan bezeichnet. Am 23. Breitengrad überquerten wir das 1. Mal, wenn auch unbemerkt, den südlichen Wendekreis des Steinbocks. Die wunderschöne Lapa Lange Lodge bei Mariental. erreichten wir leider erst bei Dunkelheit, da uns auf der Anfahrt ein starker Regenguss erwischte. Nach einem ersten namibischen Bier und einem späten Abendessen gingen wir mit dem Wissen ins Bett, morgen geht es richtig los...unsere erste Nacht in Namibia, wir waren angekommen.

30.10.2017 Köcherbaumwald – Spielplatz der Riesen

Nach dem Frühstück fuhren wir mit unserem Truck in Richtung Keetmanshoop. Unterwegs bestaunten wir Riesennester von Webervögeln und sahen einzelne "Kalahari Ferraris", die durch die Wüste "rasten".
Weiter ging unsere Fahrt zum Quiver Tree Forest - dem Köcherbaumwald.
In dieser Gegend ist die Konzentration an Köcherbäumen besonders hoch, während anders wo nur einzelne Exemplare zu finden sind. Der Köcherbaum ist eigentlich kein Baum, sondern eine Aloen-Art die ca. 8 m hoch werden kann. Der Name stammt von den San, die aus den "hohlen" Ästen Pfeilköcher schnitzten. Bei einem gemütlichen Spaziergang erzählte uns Thomas vieles über diese Pflanzen und sogar ein Klippschliefer posierte vor unseren Kameras.
Unser nächster Stopp der Spielplatz der Riesen, dem Giants Playground. Verschiedenartigste Gesteinsformungen aus Magmagestein erwarten uns hier und werden auf unserem Rundgang ausgiebig fotografiert.
Einen kurzen Mittagsstopp machten wir in Keetmanshoop. Die Stadt wurde benannt nach einem deutschen Missionar, der einst den christlichen Glauben in die Weiten Namibias brachte. Beim Geldtausch in einer Bank wurde unsere afrikanische Gelassenheit wieder auf eine harte Probe gestellt. Sage und schreibe 1 Stunde brauchten die Bankangestellten, um für genau 3 Gäste Euro in Namibia Dollar zu tauschen. Wir blieben ruhig...
Noch 150 km Fahrt in unserem Truck und wir hatten unsere tolle Lodge Canon Village, unweit des Fish River Canyon Parks, erreicht. Schnell frisch machen und einige Gäste meiner Gruppe gingen mit auf einen Spaziergang zum Sonnenuntergang auf dem nahen Hausberg. Bei einem kühlen GinTonic oder Bier genossen wir den ersten namibischen Sundowner. Dieser wäre beinahe buchstäblich ins Wasser gefallen, da dicke Regenwolken immer näher kamen - wir hatten Glück.
Nach einem leckeren Abendessen a la Carte ging ein anstrengender, aber erlebnisreicher Tag zu Ende.

31.10.2017 Fish River Canyon – Alte Kalköfe Lodge

Nach einem tollen Sonnenaufgang und einem gemütlichen Frühstück starteten wir in den Nationalpark Fish River Canyon. Gigantisch tauchte dieser plötzlich als „großes Loch im Boden" auf - eine spektakuläre Aussicht. Der Fish River windet sich im 550 Meter tiefen Bergmassiv und bildet somit die zweitgrößte Schluchtenlandschaft der Erde. Bei einem Spaziergang entlang der Canyon-Kante boten sich immer wieder neue Fotoperspektiven. Am Aussichtspunkt wartete Teddy mit dem Truck auf uns. Unsere Mittagspause verbrachten wir im Canon Roadhouse - eine herrliche Oase mitten in der Wüste, gespickt durch Allerlei zum Anschauen: alte, rostige Oldtimer, die zugleich Pflanzkübel für Kakteen sind, eine alte Tankstelle, die heute als Bar weiterhin ihren Zweck erfüllt. Nun ging es auf eine ca. 200 km lange Fahrt durch die karge Landschaft Namibias. Unterwegs ein Fotostop am Naute Stausee mit seiner riesigen Staumauer - ein riesiger Wasserspeicher. Dieser versorgt die gesamte Region um Keetmanshoop mit dem kühlen Nass. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass hier, in unmittelbarer Umgebung ein kleines Paradies entstand: in karger, trockener Landschaft eine grüne Oase mit Palmen,Tafeltrauben und Datteln.
Am späten späten Nachmittag erreichen die wunderschöne - Alte Kalköfe Logde mit Ihren geschmackvoll und „auf alt" eingerichtete Chalet's . Wir steigen aus dem Truck und... es regnet. Aber wie werden mit einem wunderschönen Regenbogen nach dem kräftigen Guss entschädigt. Nach einem gemütlichen Abendessen und einem Blick in den Sternenhimmel gehen alle in Bett.

01.11.2017 Kalkofen – Lithops – Lüderitz

Noch vor dem Frühstück gab es einen ausgiebigen Morgenspaziergang zum alten Kalkofen, welcher der Lodge Ihren Namen gibt. Der Betreiber der Lodge Frikki erzählt uns einiges über das frühere Leben hier. Auch gibt es hier eine Eisenbahnstrecke, einen Zug haben wir allerdings nicht gesehen...es fährt wohl auch keiner mehr. Noch etwas Einzigartiges ist auf der Lodge zu bestaunen - Lithops. Frikki besitzt eine riesige Sammlung der berühmten „Lebenden Steine" - seltene, geschützte Wüstenpflanzen. Nachdem wir nach dem Rundgang bei strahlendem Sonnenschein ausgiebig gefrühstückt hatten, truckten wir weiter in Richtung in Richtung Atlantik, nach Lüderitz. Zunächst überquerten wir den trockenen Fish River und gelangten in das kleine Örtchen Aus - unser Truck war durstig. Dann bahnte sich ein langer schwarzer Asphaltstreifen seinen geraden Weg durch die Wüste, von Ost nach West. Zu beiden Seiten erstreckt sich eine karge, weite Landschaft, die nur durch ein paar Inselberge durchbrochen wird. Unsere Route führt parallel zur Eisenbahnlinie, die ständig von Wind und Sand im wahrsten Sinne verweht wird.
In Lüderitz angekommen unternahmen wir zunächst eine Buchtenrundfahrt, die uns zum Diaz-Point mit dem Diaz-Kreuz führt. Wieder alles karge Küstenlandschaft (so stelle ich mir die Oberfläche des Mondes vor), vorbei an Salzfeldern, sahen Flamingos und parkten unseren Truck schließlich am Leuchtturm.
Zum Diaz- Kreuz stiegen wir über eine zusammengebrochene Brücke, die seit Jahren repariert werden soll. An diesem Punkt landete im Jahr 1488 der portugiesische Seefahrer Diaz bei seiner Erkundung des Seeweges nach dem Osten. Dem Diaz-Point ist im Meer eine kleine Insel mit einer Robbenkolonie vorgelagert. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen lassen wir uns den Wind um die Nase wehen und genießen den Aufenthalt am Meer. Anschließend fuhren wir zum Wahrzeichen des Städtchens Lüderitz der Felsenkirche, machten Pause an der Waterfront und einen Fotostopp auf der Haifisch-Insel, wo wir einen wunderbaren Blick auf Lüderitz hatten. Unser heutiges Domizil das Lüderitz-Nest-Hotel befindet sich direkt am Atlantik und alle Zimmer haben Meerblick.

02.11.2017 Geisterstadt Kolmanskop – Helmeringhausen – Farm Dabis

Nach einem super Frühstück fuhren wir nach Kolmanskop. Nach ersten Diamantenfunden in dieser Gegend brach schnell der Diamantenrausch aus. Damals, im Jahr 1908 lebten in Kolmanskop bis zu 1.200 Menschen. Bei einem kurzweiligen Rundgang erfuhren wir, wie sich die deutsche Siedlung weitgehend autark versorgte: Wohnungen, Läden, Schlachterei, Wurstfabrik, Eisfabrik, Krankenhaus etc.. Heute ist es nur noch eine Geisterstadt, die sich der Wüstensand langsam zurück holt. Wir erkundeten restaurierte Gebäude wie Kegelbahn, Turnhalle und das Haus der Verwalterin (heute würde sie Shopping Center Managerin heißen), sowie verfallene Villen auf der Kaiserstraße. Auch die Bilder im kleinen Museum zeugen davon, dass Kolmanskop damals eine der fortschrittlichsten Siedlungen Afrikas war. Es fehlte an nichts.
Danach truckten wir weiter, suchten nach den wilden Pferden. Naja 3 besonders magere Exemplare standen am Straßenrand. Schnell einen Stopp wieder in Aus, um unseren Truck zu tanken und weiter ging die Fahrt nach Helmeringhausen. Nach einer kurzen Pause im Ortskern (der Ort besteht aus 5 Häusern, einem Kramladen, einer Tankstelle und einem Gartenrestaurant) erreichten wir am Nachmittag die Gästefarm Dabis und wurden von Farmer Jörg und seiner Familie, bei Kaffee und Kuchen, ganz herzlich begrüßt. Vorher wurden wir ordentlich nass - wir brachten Jörg das wohl schönste Gastgeschenk mit was erhaben konnte - einen wolkenbruchartigen Regenschauer. Jörg ist namibischer Farmer in der 4. Generation, vor allem Schafe sind seine Leidenschaft. Mit nachhaltigen Farmen gibt er immer wieder Denkanstösse und fördert Projekte, damit auch seine Kinder in seine Fußstapfen treten können.
Sein Elan und seine Lebensfreude sind bemerkenswert. Die geplante Rundfahrt auf dem Farmgelände muss verschoben werden, alle Wege waren aufgeweicht.
Jörg führt uns über sein "Anwesen" rund ums Farmhaus. Solarkocher, solare Stromerzeugung, seinen ökologischen Gemüsegarten, wo auch grüner Spargel wächst, Verarbeitung von Kaktusfeigen von Öl bis Tee und seine eigene Fischzucht, weitab Seen und Meeren. Auch seine Kinder sind voll bei der Sache, Spielen, Lachen und auch Streiten gehören dazu. Sie werden zu Hause unterrichtet, ihr Spielplatz ist die Natur, Fernseher Fehlanzeige. Man spürt die ganze Familie ist glücklich! Am offenen Grill trafen wir uns dann wieder. Während die Damen mit Wein plauschten, führten die Männer Fachgespräche rund ums Grillen. Im Farmhaus der Familie wurde in der Zwischenzeit der Tisch reichlich gedeckt. Neben den Spezialitäten vom Grill servierte uns Michelle ein Lammcurry mit leckeren Beilagen. Alles was wir essen, kommt von der Farm, sei es das Fleisch, Früchte und Gemüse aus dem Garten oder selbstgebackenes Brot. Nach diesem leckeren Essen gehen wir, neugierig auf den nächsten Tag, zu Bett.

03.11.2017 Dabisfarm – Naukluft Gebirge

Früh raus nen Kaffee, nen Keks und los ging die Rundfahrt auf Jörgs riesiger Farm. Wir erfahren vieles über effektives, ökologisch nachhaltiges Farmen in dieser trockenen Gegend, über Pflanzen und natürlich über seine Schafe. Unterwegs begegneten uns neben Schafen, auch Springböcke, Löffelhunde und Webervögel. Der gestrige Regen lässt überall zarte grüne Pflänzchen aus dem Boden spriessem. Zum Abschluss erlebten wir einen fantastischen Sonnenaufgang, bevor wir zum Farmhouse zurück kehrten.
Wie beim Abendessen wurde uns auch zum Frühstück echte Hausmannskost (frisch gebackene Brötchen, leckere Marmelade, Leberwurst und Rührei vom Feinsten) serviert.
Nehmen wir ein kleines Stück dieses einfachen, puren Glücks mit in unsere Konsumgesellschaft und verschenken es! Wir sagen Danke, wünschen Gesundheit, verabschieden uns herzlich von Jörg, Michell, den 4 Kindern, Hund Nala und den besonderen Momenten, die wir auf der Farm Dabis erleben durften.
Noch völlig in Gedanken starten wir in Richtung Naukluft Gebirge. Am Nachmittag erwartet uns in einsamer bergigen Wüstenlandschaft das Namib Naukluft Adventure Camp.
Der Namib Naukluft Park ist 1979 als Schutzzone für die gefährdeten Bergzebras proklamiert worden. Heute umfasst der Park 50.000 Quadratkilometer und ist somit der größte Afrikas.
Nun heisst es Truck entladen, denn für das Abendessen müssen wir, speziell aber Guide Thomas kochen. Vor dem Abendessen, nachdem wir uns in unseren Steinchalets für 2 Nächte häuslich eingerichtet, die herrliche Umgebung bestaunten und fotografiert, sowie die Füße im kleinen Felsenpool gekühlt hatten, erwartete uns ein toller Sonnenuntergang inmitten der Wüste. Das Abendessen , Geflügeltopf & Salat, war lecker und nach einem kalten frischgezapften namibischen Bier hieß es heute früh ins Körbchen, zeitiges aufstehen war am kommenden Tag angesagt.

04.11.2027 Sossusvlei – Sessriem Canyon

Unser Ziel heute waren die höchsten Dünen der Welt in der Namib Wüste.
Ja, es war noch sehr früh und dunkel beim Aufstehen und die meisten von uns schlürften nur still ihren Kaffee. Teddy sattelte den Truck und wir fahren durch den Namib-Naukluft-Nationalpark, um heute die großen roten Dünen zu bewundern. Nach rund einer Stunde Fahrt erreichen wir den Eingang.
Die Tore zum Sossusvlei Park öffnen bei Sonnenaufgang, also ca. 6:30 Uhr "afrikanischer" Zeit. Links und rechts erheben sich die roten bis zu 400m hohen wunderschönen Dünen. Die Sonne geht langsam auf und färbt den rötlichen Sand in ein wunderschönes Orange. Fast alle erklommen die ca. 100 m hohe Düne 45. Wer "Sand im Getriebe" hatte kehrte einfach um.
Die meisten aber erstürmten den Gipfel. Nach einem kleinen, aber gemütlichen Frühstücks-Picknick wechselten wir unseren Truck und sollten in Allrad-Fahrzeuge umsteigen, um durch sandigen Boden im Trockenflußbett weiter zu fahren. Die 4x4 Fahrzeuge waren ausgebucht, also ging es mit Traktor und Anhänger auf große Fahrt zum Dead Vlej, das war ein Gaudi. Zwischendurch schoben die männlichen Mitfahrer festgefahrene Autos aus dem Wüstensand.
Es folgte die nächste sportliche Herausforderung, eine Wanderung zum Dead Vlei mit den abgestorbenen Kameldornbäumen, wo jegliche Vegetation tot erscheint, dies bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 40 Grad. Nach einem Fotostop an der ausgetrockneten Lehmsenke, dem eigentliche Sossusvlei, ging es mit unserem Traktor wieder zurück zum Parkplatz. Teddy hatte zwischenzeitlich die Picknick-Ausrüstung herausgeholt und unter den wachen Augen eines unter einem Baum dösenden Oryx genossen alle eine kleine Pause. Nach der Mittagspause statten wir noch dem Sesriem Canyon einen Besuch ab. Einige steigen in die Tiefe des Canyon's ab und suchen die blaue Lagune ;-).
Völlig verschwitzt fahren wir zurück zu unserem Camp, wo wir uns erst einmal ein kühles Bier gönnen. Den Nachmittag verbringt jeder nach eigenen Wünschen: das kühle Nass des Pools genießen, schlafen, lesen oder einfach die Stille der Wüste wirken lassen. Am frühen Abend wir wieder gekocht - heute ist Driver Teddy dran... Abendessen a la Buschmann gegrillter KuDu, Burewurst, gebackene Kartoffeln & frisch gebackenes Brot - leeeeeeeeeecker. ...

05.11.2017 Solitär – Walvis Bay – Swakopmund

Unser erstes Ziel heute das in jedem Reiseführer erwähnte Örtchen Solitär. Schade dass der Bäcker des berühmten Apfelkuchens 2014 verstorben ist, sein Rezept hat er wohl nicht preisgegeben. Weiter fuhren wir durch das karge Naukluft Gebirge (über 1.000 m hoch). Unterwegs passierten wir zum 2. Mal den südlichen Wendekreis des Steinbocks (Tropic of capricorn), diesmal mit Fotostopp. An diesem Punkt strahlt die Sonne am 21. Dezember jeden Jahres senkrecht auf die Erde, so daß kein Schatten entsteht. Nachdem das Gruppenfoto erfolgreich geknipst ist, geben die Steinböcke Kathrin & Lutz ein Gläschen Amarula aus.
Eine landschaftlich raue, aber wunderschöne Strecke führte uns über den Gaub Pass (knapp 800 m hoch) und durch den Kuiseb Canyon, wo sich Prof. Dr. Henno Martin (Geologe und Autor des Bestsellers "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste") während des 2. Weltkriegs versteckt hielt.
Wir sind happy,als wir endlich die Schotterpiste verlassen können und Walvis Bay erreichen. In der Lagune bei den Pelikanen vertreten wir uns die eingerosteten Beine bei einem Fotostopp. Es ist spürbar - wir sind am Meer und es weht eine kräftige Brise.
Kurze Zeit später erreichen wir Swakopmund - die Stadt mit deutscher Vergangenheit am Atlantik. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt zeigte uns Thomas die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Prinzessin-Rupprecht-Haus, Alte Kaserne, Seebrücke "Jetty", Leuchtturm und das Kaffee Anton.
Im Anschluß bezogen wir unsere Zimmer im tollen The Delight Hotel und jeder konnte am Nachmittag individuell auf Entdeckungsreise gehen z.B. im Aquarium, im alten Bahnhof oder konnte ein leckeres Stück Schwarzwälder Kirschtorte im Cafe Anton genießen. Am Abend spazierten wir zur Seebrücke "Jetty", wo wir im Restaurant "The Tug" bei vorzüglichen Essen den Abend verbrachten.

06.11.2017 Katamaranfahrt Walvis Bay

Per Katamaran schipperten wir heute durch die Lagune von Walvis Bay, inklusive "blinder" Passagiere an Bord. Mit viel Witz, Charme und Humor erzählte uns unsere Kapitänin wissenswertes über die Bucht und seine "Bewohner". Auch Robbe "Google" kam an Bord und forderte sein Frühstück ein, für uns gab es Kaffee, Tee und Sherry. Pelikane landeten ebenfalls bei uns an Bord. Vorbei an Austernfarmen erreichten wir die Halbinsel, auf deren Spitze der schwarz-weiße Leuchtturm steht. Hier haben es sich Robbenkolonien bequem gemacht. Man sieht, dass sich die niedlichen Ohrenrobben sehr wohl fühlen. Nach leckerem südafrikanischem Sekt, labten wir uns anschließend vom köstlichen Buffet mit Austern, Meeresfrüchten, Fisch, Fleisch und Süßem. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein „tierisch leckerer" interessanter Ausflug.
Für das Entertainment sorgte unser Guide Thomas, es war kühl er fror und er wurde in 3 Decken verpackt, wie ein Riesenbaby. Am frühen Nachmittag waren wir in Swakopmund zurück und nutzten den weiteren Tag für eigene Entdeckungen in der Stadt, im Kristallmuseum, am Strand oder stöberten nach Souvenieren. Am Abend hatten wir vorsorglich Plätze im Brauhaus reserviert, wo wir in geselliger Runde deftig und lecker, jeder nach seinem Geschmack al la carte zu Abend speisten, namibische Mallorca Stimmung bei Live Musik inklusive, muss man nicht haben.

07.11.2017 Erongo Gebirge mit Spitzkoppe – Omaruru

Entlang der Küste fuhren wir in nördliche Richtung. Unendlich viel wird hier gebaut, da in/bei Swakopmund immer mehr Menschen wohnen möchten. Die Minen (Uran) in der Region boomen und brauchen natürlich Arbeitskräfte. Auf der B2 (Trans-Kalahari-Highway) kamen wir schnell voran. Später bogen wir wieder auf die "Pad" - Sand- und Schotterpisten ab. Namibia hat nur ca. 5.000 km Teerstraß, aber ca. 40.000 km Pad-Straße. Schon von Weitem sahen wir das markante Spitzkoppenmassiv. Einen kleinen Stopp machten wir an den Verkaufsständen der Steinverkäufer am Straßenrand, wo schöne Halbedelsteine (Rosenquarz, Amethyst, Turmaline, Aquamarin) für kleines Geld angeboten wurden.
Die Spitzkoppe (ca.1.728 m) ist ein Inselberg vulkanischen Ursprungs. Ein faszinierendes Szenario: ringsum nicht als weite, trockene Ebene und plötzlich diese Steintürme! Die Spitzkoppe wird auch das "Matterhorn" von Namibia genannt. Bevor wir unsere Reise nach Omaruru fortsetzten wanderten wir ca. 1 Stunde durch die Berg- bzw. Steinwelt zum kleinen Buschmann Paradies mit seinen Wandmalereien.
In Omaruru stöberten zunächst im Holzschnitzer Markt , welcher sich auf wundervolle Skulpturen aus Wurzelholz spezialisiert hat, nach dem einen oder anderen besonderen Mitbringsel.
Nun aber schnell zur Kashane Lodge, deren deutscher Besitzer Heinz schon auf uns wartete. Wieder regnete es bei Ankunft...wir wollten doch zum Sundowner. Eine Stunde später wagten wir trotz einiger Tropfen die Fahrt auf die Farm, wunderschöne Regenbögen begleiteten uns. Nach einem Rundgang noch in Regenjacke klarte der Himmel auf und wir konnten einen traumhaften Sonnenuntergang bei GinTonic, Sekt, Wein & Knabbereien erleben. Der Sternenhimmel danach war Zugabe... Zurück in der Lodge ließen wir den Tag bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen.

08.11.2017 Outjio – Etosha Nationalpark

Nach dem Frühstück bei strahlendem Sonnenschein auf der Terasse der Lodge fuhren wir nach Outjio, dem Tor zum Etosha Nationalpark. Wir bummelten durch den Ort und stöberten in den kleinen Geschäften. Bereits am frühen Nachmittag erreichten wir den Eingang des Etoscha Parks und starteten eine erste Erkundungstour. Wir machten Bekanntschaft mit Giraffe, Elefant, Zebra, Kudu, Springbock, Impala, Gnu, Gelbschnabeltocko & Co. Selbst ein Nashorn stand am Wegesrand. Voller Eindrücke checkten wir in der romantischen Toshari Lodge ein. Am Abend labten wir uns am vielfältigen Buffet, wurden vom Personal der Lodge bestens unterhalten und ließen den Tag bei sommerlichen Temperaturen an der offenen Bar gemütlich ausklingen.

09.11.2017 Pirschfahrt im Etosha Nationalpark

Nach einem zeitigen Frühstück setzten wir unsere Erkundungen im Etosha Nationalpark fort. Erste Stationen waren einige Wasserlöcher und das Camp "Okaukuejo". Es gab wieder reichlich zu sehen. Wir beobachteten Springbock- und Impalaherden, Gnus, eine Schakalmutter mit Ihren Kindern, Strauße, Riesentrappen, natürlich Zebras und Oryxe, sowie Kuhantilopen, Nashörner und Elefanten. Anschließend fuhren wir zum Rand der Etosha-Pfanne, dem Etosha Lookout, eine wirklich trostlose Gegend. Zum Mittagspicknick im Camp Halali wurde von Thomas gegrillt.
Am späteren Nachmittag kehrten wir mit spannenden, tierreichen Erlebnissen im Gepäck zu unserer Lodge zurück & konnten einen schönen Sonnenuntergang erleben. Bei milden  Temperaturen ließen wir den Tag an der offenen Bar gemütlich ausklingen.

10.11.2017 Otjiwarongo – Okahanja – Windhoek

Unser letzter Tag ist angebrochen und wir wurden recht unsanft geweckt. Gegen 4 Uhr kämpften Blitz & Donner miteinander und es krachte rund um die Toshari Lodge. Als es Zeit war aus den Federn zu krabbeln hatte sich das Wetter aber beruhigt. Nach dem Frühstück starteten wir nach Outjio, unser Truck hatte mal wieder Durst.
Weiter ging die Fahrt nach Otjiwarongo. Die Region ist sehr fruchtbar und in der Hererosprache bedeutet der Name "schöner Platz für fetten Rinder". Vor dem Bahnhof befindet sich ein Kleinod für jedem Eisenbahnliebhaber, eine 1906 in Kassel gebaute nostalgische Schmalspurlokomotive, die bis 1960 die Strecke Swakopmund - Tsumeb befuhr.
Unsere Mittagspause machten wir in Okahantja, jeder hatte die Möglichkeit einen Kaffee zu genießen oder in den Souvenirshops noch das eine oder andere Mitnringsel zu erstehen.
Vorher allerdings machten wir Halt an einem Friedhof, wo Soldaten der deutschen Schutztruppe begraben liegen, viele auch mit sächsischen Wurzeln.
Gleich gegenüber befinden sich die Grabstätten wichtiger Hereroführer, zu denen tausende Hereros am letzten Sonntag im August pilgern, um Ihrer Ahnen zu gedenken.
Am frühen Nachmittag schließt sich der Kreis und wir erreichen Windhoek. Zuerst fuhren wir nach Katatura, dem Township (Stadtteil) in welchem vorwiegend die schwarze Bevölkerung lebt. Abwohl lebendig und bunt ist es hier das ein wenig andere Namibia, auf engstem Raum so viele Menschen... Thomas führte uns über einen Markt und zeigte uns namibische Gewürze, Datteln, Mopame Würmer und vieles mehr. In einem Friseurladen konnten wir zusehen, wie afrikanischen Frauen mit Kunsthaar tolle Frisuren gezaubert wurden. Nach einem kurzen Fotostopp am Bahnhof fuhr uns Teddy ins Zentrum der Hauptstadt.
Wir besichtigten die Christuskirche und spazierten anschließend zum futuristischen Bau des neuen Unabhängigkeitsmuseums. Dieses hat die Form einer mordernen Kaffeemaschine und wird von der Statue Sam Nujoma's dem 1. Präsident von Namibia bewacht.
Anschließend besuchten wir noch Windhoeks ältestes Bauwerk die "Alte Feste". Heute zum Nationalmonument erklärt, war sie 1890 Hauptquartier der deutschen Schutztruppe und beherbergt den Südwester Reiter. Dieser wurde 1912 zum Geburtstag des Kaiser's enthüllt und sollte die zwischen 1904-1907 gefallenen deutschen Soldaten im Feldzug gegen die Nama und die Herero, ehren. Heute fristet er im nicht zugändlichen Innehof der Alten Feste ein eher bescheidenes Dasein. Noch ein kurzer Stop im Craft Market und wir wurden von den österreichischen Gastgebern der Hotelpension "Palmquell" herzlich begrüßt. Unseren letzten Abend unter namibischen Sternenhimmel verbrachten wir bei guter Stimmung und leckerem Essen in Joe's Restaurant.

11.11.2017 Windhoek – Johannesburg

Der Countdown lief und unsere letzten Stunden unter der Sonne des südlichen Afrikas sind gezählt. Am letzten Reisetag war es uns vergönnt, etwas länger zu schlafen und anschließend ausgiebig & lecker zu frühstücken. Dabei genossen wir die letzten wärmenden afrikanischen Sonnenstrahlen auf der Terrasse des Hotels. Ob wir wollten oder nicht aber die Abfahrt zum Flughafen lies sich nicht mehr verschieben. Thomas & Teddy stapelten das letzte mal unsere verstaubten Koffer in den Truck und ab ging die Fahrt. So langsam mußten wir auch die November Temperaturen in Deutschland im Auge behalten, zum Handgepäck gehörten lange Hosen, dicke Jacken, Pullover und das bei 30 Grad. Nun war es Zeit uns entgültig von Thomas unserem namibischen Reiseleiter und Teddy unserem Driver, der uns sicher quer durch Namibia getruckt hat, herzlich zu verabschieden und für die erlebnisreichen Tage zu danken. Doch halt...eine Info fehlte uns noch, wieviel Kilometer sind wir den eigentlich gefahren... dies konnte uns nur Teddy beantworten.
In 14 Tagen sind wir 3821 km quer durch die unendlichen Weite Namibias getruckt, ohne Flüge, Bootsfahrten und Wanderungen. Wow...
Ein letztes Winken, dann checkten wir für unsere bevorstehenden Flüge ein und nutzten schließlich noch die Gelegenheit, die letzten namibischen Dollar in den kleinen Shops umzusetzen. Wenig später startete unser Flug in Richtung Johannesburg und wir ließen Namibia nach zwei wunderschönen Wochen unter uns. Am Johannesburger Flughafen verliefen Pass- und Sicherheitskontrolle sehr unkompliziert, sodass wir schon bald unser Gate für den Weiterflug erreicht hatten. Nun hieß es 6 Stunden warten, bis es weiter in die Heimat ging.

12.11.2017 ...wieder in der Heimat

Nach etwa 10 h Flug landeten wir, bei Nieselregen und kühlen Temperaturen, in München um nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Leipzig und Dresden zu fliegen. Nun trennten sich unsere Wege ... unsere schöne, interessante und erlebnisreiche Reise durch Namibia war zu Ende. Wir haben gemeinsam faszinierende Landschaften gesehen, afriankanische Lebensweise und Kultur kennengelernt, lecker gegessen, das eine oder andere Windhoek Lager geleert, Regenbögen und Sterne gesehen, geschwitzt und gelacht. Alle Erlebnisse kann man nicht in Worte fassen - man muß es erlebt haben!
Ein besonders herzlicher Dank gilt meiner wunderbaren, interessierten, pflegeleichten & netten Reisegruppe. Es hat mir soooooooooooooooooo viel Spaß gemacht, dieses einzigartige Land auf dem afrikanischen Kontinent mit euch zu erkunden und euch auf dieser tollen Reise zu begleiten.
Danke, das ich Euch kennenlernen durfte und vielleicht sieht man sich auf einer weiteren gemeinsamen Reise wieder.
Bis dahin bleibt gesund & reisefreudig!
Eure Kathrin

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