Reisebericht: Rundreise Namibia – Die Entdeckertour

14.09. – 27.09.2016, 14 Tage Namibia mit Kalahari – Fish River Canyon – Namib– Swakopmund – Erongo Gebirge – Etosha Nationalpark – Windhoek


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Warum nach Namibia reisen? Grandiose Landschaften, grenzenlose Weiten, Meeresrauschen am Atlantik, Billionen Sandkörner, wilde Tiere, interessante Geschichte, leckeres Essen und freundliche Menschen, - darum ist Namibia immer eine Reise wert!
Ein Reisebericht von
Kathrin Mickan
Kathrin Mickan

14.09.2016 Flug nach Windhoek und Mariental

Am Mittag traf ich mich mit 8 Gästen unserer Reisegruppe am Flughafen in Dresden um mit einem dem LH Flieger nach Frankfurt am Main zu kommen, wo wir ca. 5 Stunden Zeit hatten bevor es weiter nach Afrika ging.
Am Abflug Gate war unsereTruppe, welche aus Dresden, Berlin, Leipzig, Hamburg und Frankfurt /M. angereist ist, komplett. Mit einer Maschine von South African Airways starteten wir in Richtung Johannesburg. Eine lange Nacht im Flugzeug stand uns bevor.

15.09.2016 Windhoek und Mariental

Nach einem Zwischenstopp in Südafrika, landeten wir bei strahlendem Sonnenschein in der Hauptstadt Namibias. Für afrikanische Verhältnisse relativ zügig, brachten wir die Einreiseformalitäten hinter uns. Am Kofferband der Schreck, 10 Koffer von Passagieren fehlten. Bei uns hatte es Andrea erwischt. Nachdem alles gemeldet und notiert war wurden wir von unserem namibischen Reiseleiter Ernst und unserem Truck-Driver Filipo begrüßt. Schnell noch Geld tauschen und schon nahmen wir die ersten 300 km unserer Entdeckungsreise in Angriff. Zunächst auf Asphalt, später auf Schotterpiste fuhren wir Richtung Mariental. In der "Basterstadt" Rehoboth legten wir eine kurze Pause ein. Als Baster wurden damals die unehelichen Kinder zwischen den Holländern und den Khoisan bezeichnet. Am 23. Breitengrad überquerten wir das 1. Mal, auf unserer Reise den südlichen Wendekreis des Steinbocks. Am späten Nachmittag erreichten wir unsere erste Unterkunft, die wunderschöne Lapa Lange Lodge bei Mariental. Ein erster Spaziergang durch die Lodge, das erste namibische Bier, die ersten afrikanischen Tiere. In der Abenddämmerung konnten wir 2 Nashörner und zahlreiche Antilopenarten am Wasserloch der Lodge beobachten. Nach einem tollen Abendessen gingen wir ins Bett mit dem Wissen, morgen geht es richtig los...unsere erste Nacht unter dem traumhaften Sternenhimmel Namibias.

16.09.2016 Keetmanshoop – Köcherbaumwald–Spielplatz der Riesen

Nach dem Frühstück fuhren wir mit unserem Truck in Richtung Keetmanshoop. Unterwegs bestaunten wir Riesennester der Webervögel und sahen einzelne "Kalahari Ferraris", die durch die Wüste "rasten". Gegen Mittag wurde gemeinsam das erste Picknick zubereitet, direkt am Straßenrand mitten in der Pampe - lecker. Nachdem wir uns gestärkt und alle beim abwaschen & aufräumen geholfen hatten, setzten wir unsere Fahrt fort.
Plötzlich Stopp - Ernst hat eine Schafherde entdeckt, hüpft aus dem Truck und fängt mit einigen Mühen ein Schaf am Straßenrand ein. Wir erhalten Biologieunterricht - was unterscheidet die Lebensbedingungen von deutschen Schafe von namibischen... Trockenheit & wenig Futter. Weiter ging es nach Keetmanshoop, wo wir am frühen Nachmittag ankamen. Die alte Missionarsstadt wurde benannt nach einem deutschen Missionar, der einst den christlichen Glauben in die Weiten Namibias brachte. Neben dem Central Park fanden wir auch viele deutsche Relikte in dem kleinen Ort zum Beispiel das kaiserliche Postamt und die Felsenkiche. Unser Quartier für diese Nacht bezogen wir im "Schützenhaus", dem ältesten, deutschen Klubhaus in Namibia. Kurz frisch machen und da nächste Highlight des Tages stand auf dem Programm - der Besuch des Quiver Tree Forest, des Köcherbaumwaldes. In dieser Gegend ist die Konzentration an Köcherbäumen besonders hoch, während anders wo nur einzelne Exemplare zu finden sind. Der Köcherbaum ist ja eigentlich kein Baum, sondern eine Aloen-Art, die ca. 8 m hoch werden kann. Der Name stammt von den San, die aus den "hohlen" Ästen Pfeilköcher schnitzten.
Danach hält Ernst noch eine kleine Überraschung für uns bereit: er kennt ein privates Farmgeländes in dem Geparden leben. Wir haben Glück und können den Katzen beim fressen zusehen.
Unser nächster Stopp ist am Spielplatz der Gigangen, dem Giants Playground. Verschiedenartigste Gesteinsformungen aus Magmagestein erwarten uns hier, und lassen sich auf unserem Rundgang fotografieren. Dann geht es zurück zum Schützenhaus.
Das Abendessen a la Carte stand Dank der Bestellung schon beim Check In, zügig auf dem Tisch und ein erlebnisreicher, aber anstrengender Tag geht zu Ende.

17.09.2016 Fish River Canyon und Oldtimer im Roadhouse

Nach dem Frühstück starteten wir weiter Richtung Süden. Wir sehen den Naute-Staudamm , der riesige Wasserspeicher versorgt die gesamte Region um Keetmanshoop mit dem kühlen Nass. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass hier, in unmittelbarer Umgebung ein kleines Paradies entstand: in der kargen, trockenen Landschaft eine grüne Oase mit Tafeltrauben und Datteln. Die weitere Route führte uns parallel der Eisenbahnstrecke und durch die Karoo bis zum Fish River Canyon. Unterwegs begegneten uns das erste, magische "Einhorn", auch alter Oryx genannt, Strauße und Springböcke. Schon von weitem konnten wir die gigantischen Ausfläufer des Canyons erahnen. Gigantische tauchte dieser plötzlich als „großes Loch im Boden" auf - eine spektakuläre Aussicht. Der Fish River windet sich im 550 Meter tiefen Bergmassiv und bildet somit die zweitgrößte Schluchtenlandschaft der Erde. Bei einem Spaziergang entlang der Canyon-Kante boten sich immer wieder neue Fotoperspektiven. Am Ende unseres Spazierganges, am Einstieg für Wanderungen wartete Filipo mit dem Truck auf uns. Unsere Mittagspause verbrachten wir im tollen Canon Roadhouse - eine herrliche Oase mitten in der Wüste, gespickt durch Allerlei zum Anschauen: alte, rostige Oldtimer, die zugleich Pflanzkübel für Kakteen sind, eine alte Tankstelle, die heute als Bar weiterhin ihren Zweck erfüllt.
Nach einem kurzen Fotostopp am Naute Stausee, erreichen wir am späten Nachmittag, pünktlich zum beginnenden Sonnenuntergang die wunderschöne - Alte Kalköfe Logde. Uns erwarteten sehr geschmackvoll und „auf alt" eingerichtete Chalets und ein tolles Abendessen vom Buffet.

18.09.2016 Kalkofen, Lithops und Farmerleben

Noch vor dem Frühstück gab es heute einen ausgiebigen Morgenspaziergang zum alten Kalkofen, von denen die Ihren Namen hat. In diesen Öfen wurden früher die Kalksteine für Lüderitz. Der Betreiber der Lodge Frikki und Ernst erzählten uns einiges über das frühere Leben hier. Auch gibt es hier eine Eisenbahnstrecke, einen Zug haben wir allerdings nicht gesehen...es fährt wohl auch keiner mehr. Noch etwas Einzigartiges ist auf der Lodge zu bestaunen - Lithops. Frikki besitzt eine riesige Sammlung der berühmten „Lebenden Steine" - seltene, geschützte Wüstenpflanzen. Nachdem wir bei strahlendem Sonnenschein ausgiebig gefrühstückt hatten truckten wir weiter ins ca. 50 Kilometer entfernte Örtchen Missionarsdörfchen Bethanien. Dort besichtigten wir das Schmelenhaus, dies gehörte einem ehemaligen Pastor der eine NAMA Frau heiratete und den kleinen Missionarsfriedhof. Nach einer Mittagspause im Ortskern von Helmeringhausen (der Ort besteht aus 5 Häusern und einem Gartenrestaurant) erreichten wir am Nachmittag die Gästefarm Dabis und wurden von Farmer Jörg und seiner Familie, zu Kaffee und Zimtschnecken, ganz herzlich begrüßt. Jörg ist namibischer Farmer in der 4. Generation, vor allem Schafe sind seine Leidenschaft. Mit nachhaltigem Farmen gibt er immer wieder Denkanstösse und fördert Projekte, damit auch seine Kinder in seine Fußstapfen treten können. Anschließend starten wir zu einer Rundfahrt auf seiner riesigen Farm. Wir erfahren vieles über effektives, ökologisches nachhaltiges Farmen in dieser trockenen Gegend, über Pflanzen und natürlich über seine Schafe. Unterwegs begegneten uns, neben Schafen, auch Springböcke, Löffelhunde und Webervögel. Zum Abschluss erlebten wir einen fantastischen Sonnenuntergang, bevor wir zum Farmhouse zurück kehrten. Am offenen Grill trafen wir uns dann wieder. Während die Damen mit Wein plauschten, führten die Männer Fachgespräche rund ums Grillen von Lamm und Burenwurst. Im Farmhaus der Familie wurde in der Zwischenzeit der Tisch reichlich gedeckt. Neben den Spezialitäten vom Grill servierte uns Michelle leckere Beilagen wie Kartoffelgratin und Krautauflauf. Übrigens alles, was wir essen, kommt von der Farm. Sei es das Fleisch von den Tieren, Früchte und Gemüse aus dem Garten oder selbstgebackenes Brot. Nach diesem leckeren Essen gehen wir zu Bett und sind neugierig auf den nächsten Tag.

19.09.2016 Farm Dabis von Farmer Jörg

Wie beim Abendessen wurde uns auch zum Frühstück echte Hausmannskost (frisch gebackene Brötchen, leckere Marmelade und würziger Wildschinken und Rührei vom Feinsten) serviert.
Anschließend führte uns Jörg noch über sein "Anwesen" rund ums Farmhaus., seine Kinder unterstützten ihn tatkräftig dabei. Man merkte, dass Jörg mächtig stolz ist, auf das was er an Ideen Stück für Stück umsetzt: Solarkocher, solare Stromerzeugung, seinen ökologischen Gemüsegarten, wo auch grüner Spargel wächst und seine eigene Fischzucht, weitab Seen und Meeren. Auch seine Kinder sind voll bei der Sache, obwohl Spielen und Lachen, manchmal auch Streiten dazu gehören. Sie werden zu Hause unterrichtet, ihr Spielplatz ist die Natur, Fernseher Fehlanzeige. Man spürt sie und die ganze Familie ist glücklich, beneidenswert!
Nehmen wir ein kleines Stück dieses einfachen, puren Glücks mit in unsere Konsumgesellschaft mit und verschenken es! Wir sagen Danke, wünschen alles Gute und verabschieden uns herzlich von dieser super Familie und den besonderen Momenten, die wir auf der Farm Dabis erleben konnten.
Noch völlig in Gedanken an Jörg, seine Familie und seine Farm starten wir in Richtung Naukluft Gebirge. Am Nachmittag erwartet uns in einsamer bergigen Wüstenlandschaft das Namib Naukluft Adventure Camp. Nun heisst es Truck entladen, denn für das Abendessen müssen wir, speziell aber Ernst selbst kochen. Vor dem Abendessen, nach dem wir uns in unseren Steinchalets häuslich eingerichtet , die herrliche Umgebung bestaunten und fotografiert und die Füße im kleinen Felsenpool gekühlt hatten, erwartete uns ein toller Sonnenuntergang inmitten der Wüste. Das Abendessen war lecker und nach einem kalten frischgezapften namibischen Bier, hieß es heute früh ins Körbchen, da morgen zeitiges aufstehen angesagt war.

20.09.2016 Sossusvlei

Frühes Aufstehen war heute Pflicht, denn unser Ziel waren die höchsten Dünen der Welt in der Namib Wüste.
Ja, es war noch sehr früh und dunkel beim Aufstehen und die meisten von uns schlürften demzufolge still ihren Kaffee. Filipo sattelte den Truck und wir fahren durch den Namib-Naukluft-Nationalpark um heute die großen roten Dünen zu bewundern. Nach rund einer Stunde Fahrt erreichen wir den Eingang.
Die Tore zum Sossusvlei Park öffnen bei Sonnenaufgang, also ca. 6:30 Uhr "afrikanischer" Zeit. Links und rechts erheben sich nun die roten wunderschönen Dünen. Die Sonne geht langsam auf und färbt den rötlichen Sand in ein wunderschönes orange. An der bekannten Dünne 45 stehen bereits mehrere Busse und Jeeps unser Ziel ist aber die Düne Big Dady.
Nach einiger Zeit hält Filipo auf einem Parkplatz an und wir steigen um in Allradjeep bis zu Big Dady. Schnell ziehen wir uns die Schuhe aus, schnappen unsere Wasserflaschen und erklimmen die Düne. Um uns herum ein orangefarbenes Meer und zwischen den Zehen nix als Sand. Vom Gipfel der Düne aus haben wir einen wunderbaren Blick auf das Deathvlei. Erika ist glücklich, auch Sie hat nach anfänglichen Zweifeln Big Dady erklommen. Der Abstieg per Podex trug zur allgemeinen Belustigung bei.
Nun wurde es Zeit zu den Jeeps zurückzukehren, nach einem Fotostopp am berühmten Soussesvlei geht es zurück zu unserem Truck. Auf der Rückfahrt zum Eingang des Nationalparks stoppen wir kurz an der jetzt verwaisten Düne 45 um Fotos zu schießen.
Klar in der Mittagshitze ist der Sand viel zu heiß, um darin herum zu stapfen.
Vor der Mittagspause statten wir noch dem Sesriem Canyon einen Besuch ab. Einige Gäste unternehmen hier den Abstieg in den angenehm kühlen Canyon, wir anderen warten am Truck.
Jetzt haben wir aber Hunger, auf dem Parkplatz Lodge zum Nationalpark Eingang wollten wir picknicken. Der Platz unter einem großen, Schatten spendenden Baum war leider besetzt. Also rauf auf den Campingplatz und schattiges Plätzen suchen. Plötzlich steckte unser Truck im Sand fest. Mit vereinten Kräften schoben wir unser Gefährt aus dem Sandloch. Dann gab es endlich was zu essen. Der selbst gemachte frische Möhrensalat schmeckte bei den heißen Temperaturen besonders gut. Dann fahren wir zurück zu unserem Camp wo sich ein viele erst einmal ein kühles frischgezapftes Bier genießt. Den Nachmittag verbringt jeder nach eigenen Wünschen: das kühle Nass des Pools genießen, schlafen, lesen oder einfach die Stille der Wüste wirken lassen. Am frühen Abend wir wieder gemeinsam gekocht und gegessen. Nachdem die Dunkelheit hereingebrochen ist, erhalten wir von Ernst noch Unterricht in Sternenkunde. Er zeigt uns Milchstraße, Kreuz des Südens, Scorpion und andere Sternenbilder. Traumhaft schön...

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Kommentare zum Reisebericht

Es war eine sehr schöne Reise.
Die Reisegruppe war einfach supper lauter nette Menschen, es hat alles gepast
Vielen Dank an die Reiseleitung
Kathrin,Ernst nicht zu vergessen den Fahrer Fillipus
die 3 haben uns sicher durch die Reise geleitet.
Würde es wieder tun
Erika Roth

Erika Roth
19.10.2016

Ich kann mich dem nur anschließen!!! Es war eine super tolle Reise! Mit tollen Menschen! Und auch tollen Tieren!
Sabrina

Sabrina Mangels
15.01.2017