Reisebericht: Rundreise Südafrika: Von Kapstadt nach Johannesburg

15.10. – 31.10.2019, 17 Tage Gardenroute & Krüger–Nationalpark: mit Kapstadt – Stellenbosch – Oudtshoorn – Knysna – Durban – St. Lucia – eSwatini – Panoramaroute – Krüger–Nationalpark – Pretoria – Johannesburg


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Eine Reise nach Afrika.
Was erwartet uns - Frühling und Sommer auf der Südhalbkugel, eine Vielfalt an Wildblumen und Bäumen, die wir nur als Topfpflanzen kennen, Savannenlandschaften, wilde Flüsse, wunderschöne Küsten, zwei Ozeane, und Tiere, die uns nur im Zoo begegnen, in ihrer natürlichen Umwelt, Menschen in ihrer Vielfalt an Kultur und Sprache, die gemeinsam leben und uns gern empfangen.
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Magda-Viola Hanke

1./2.Tag, Dienstag/Mittwoch 15./16.10.2019: Anreise nach Kapstadt

Unsere Reisegruppe trifft sich in Frankfurt/Main am Flughafen. Wir erreichen den Treffpunkt in kleinen Gruppen von Dresden, Berlin, Leipzig und Frankfurt kommend. Mit South African Airways geht es am späten Abend von Frankfurt/Main zunächst nach Johannesburg, wo wir am Morgen ankommen. Nach einem mehr als 10-stündigen Flug bis zur Südhalbkugel der Erde betreten wir den Kontinent Afrika und bekommen unseren Einreisestempel an der Passkontrolle. Allerdings müssen wir vorher eine lange Schlange an Touristen hinter uns lassen, die alle das gleiche Ziel haben, und das dauert...Dann erreichen wir mit etwas Hektik doch noch unseren Anschlussflug nach Kapstadt.
Gerade um die Mittagszeit sind wir an unserem Ziel angekommen, wo uns die örtliche, deutschsprechende Reiseleiterin Marion herzlichst begrüßt. Unser Busfahrer für die nächsten Tage ist Keath, er hilft uns, wo er kann. Wir haben keine Pause, wollen wir doch den fremden Kontinent erkunden. Nach einer kleinen überblicksmäßigen Stadtrundfahrt, vorbei am Castle of Hope, geht es hinauf auf den Tafelberg, der über dem Stadtzentrum von Kapstadt thront. Wir nehmen die Seilbahn. Es ist sehr heiß und wir müssen uns erst an den Sommer gewöhnen, kommen wir doch aus dem Herbst. Es ist ein wunderschöner sonniger und wolkenloser Tag und auf dem Gipfel des Berges hat man nach allen Seiten eine grandiose Sicht auf die Stadt, den Ozean und die Buchten. Das Tischtuch des Tafelberges ist nicht aufgezogen. Wir erfreuen uns auf den ausgeschilderten Wegen an der einzigartigen Flora im Naturschutzgebiet Tafelberg. Dann geht es wieder hinab. Allerdings stehen wir ohne Schatten gefühlte 30 Minuten an, um die Seilbahn nehmen zu können.
Am Nachmittag erreichen wir dann unser Hotel CITY LODGE V&A WATERFRONT. Es liegt direkt an der Victoria und Alfred Waterfront, eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten Afrikas und die älteste Hafenanlage auf der Südhalbkugel, die noch in Betrieb ist. Den Tafelberg im Rücken richtet sich der Blick auf den Ozean, das Shopping-Paradies und eine Menge an Lokalen, die Köstlichkeiten aus aller Welt anbieten. Am Abend spazieren wir gemächlich die Waterfront entlang und gelangen zum Restaurant QUAY Four, wo schon ein genussreiches Abendessen auf uns wartet. Der erste Tag in Afrika geht zu Ende und wir sind gespannt auf das, was dieser Kontinent zu bieten hat.

3.Tag, Donnerstag 17.10.2019: Kap der Guten Hoffnung

Heute liegt ein Tagesausflug zum Kap der Guten Hoffnung vor uns. Wir fahren entlang der Atlantikküste über Clifton, vorbei an den Villen und Apartment-Hochhäusern der Schönen und Reichen, Camps Bay und Llandudno bis nach Hout Bay, dem Zentrum der Fischindustrie in Kapstadt. Von hier aus nehmen wir an einem Bootsausflug nach Duiker-Island teil, um die Kolonie der Fellrobben zu besuchen. Es ist eine recht stürmische Fahrt über das Wasser. Der Blick zurück auf die von Bergen eingerahmte Bucht ist ergreifend. Im Osten liegt das Chapman's-Peak-Massiv, an dessen Hängen sich eine malerische Straße hinaufschlängelt, der Chapman's Peak-Drive, auf dem wir unseren Weg fortsetzen. Diese Panoramastraße gehört zu den Traumstraßen der Welt, gehauen in Klippen, mit Rastplätzen und prächtiger Aussicht.
Höhepunkt der Fahrt ist das Panorama am Cape Point, dem Kap der Guten Hoffnung, wo die Kap-Halbinsel in das Meer ragt. Wir erreichen das Naturreservat am Kap der Guten Hoffnung, durch das sich ein Netz von Straßen zieht. Die Vegetation besteht aus den verschiedensten Fynbos-Pflanzen. Zunächst nehmen wir die Zahnradbahn, den Flying Dutchman, zum alten Leuchtturm. An der Talstation werden wir von den Bärenpavianen begrüßt, die stets auf der Suche nach belegten Baguettes sind und diese den Gästen auch direkt aus der Hand reißen. Auf dem Gipfel angekommen, können wir auf das 300 Meter tiefer liegende Meer sehen. Dann geht es nochmals ca. 70 Stufen hinauf zum Leuchtturm Cape Point Lighthouse, der häufig in Nebelschwaden gehüllt und somit nicht zu sehen ist, weshalb 1911 auch der portugiesische Dampfer Lusitania direkt unter dem Leuchtturm Schiffbruch erlitt. Heute gibt es einen neuen Leuchtturm am Cape Point. Dann fahren wir hinüber zur Spitze der Halbinsel, wo es sehr stürmisch ist. Alle Gäste wollen ein Erinnerungsfoto an der Schautafel des Kaps der Guten Hoffnung, dem südwestlichsten Punktes Afrikas, mit nach Hause nehmen und so muss man sich dann auch anstellen, um einen guten Schnappschuss zu landen. Dabei erfahren wir, dass hier gar nicht der südlichste Punkt Afrikas liegt, sondern 300 km südlicher am Cape Agulhas. Da sieht man wieder einmal die Kraft der Mythen.
Anschließend geht unser Ausflug weiter vorbei an Simon's Town in der False Bay, benannt nach Simon van der Stel, zum Boulders Beach. Hier besuchen wir die geschützte Kolonie von über 2.100 Brillenpinguinen. Von einem Holzweg aus kann man die Brutplätze sehen und den kleinen Kerlen zusehen, wie sie geschickt am Strand entlang watscheln.
Unsere Rückfahrt führt über Fish Hoek, Kalk Bay und Muizenberg nach Kapstadt. In Kapstadt selbst machen wir noch einen kurzen Spaziergang durch das Bo Kaap-Viertel, die traditionelle Heimat der Kapmuslime mit seinen schmalen weißen und pastellfarbenen Häuserfronten. Hier gibt es einen Gewürzladen, dessen Duft uns einen Vorgeschmack auf das anstehende Abendessen liefert.
Am Abend wartet auf uns ein besonderes Erlebnis. Wir besuchen gemeinsam das Africa Cafe. Ein buntes Menü, bestehend aus 16 afrikanischen Gerichten, serviert auf kleinen Tellern und in Schüsselchen, soll unser Abendessen werden. Es ist eine kleine Reise für den Gaumen durch Afrika. Dann versammeln sich die Kellner(innen) des Hauses in ihren farbenfreudigen Gewändern und bringen uns Afrika mit ihren Gesängen nahe. Ein weiterer wunderschöner Tag bereichert unsere Erinnerung.

4. Tag, Freitag 18.10.2019: Ausflug Winelands

Wir fahren in die Kap-Weinregion. Von Kapstadt aus geht es zunächst nach Paarl. Es ist die Region, wo ab 1687 holländische Kolonisten Farmland erhielten. So bedeutet „Paarl" Perle, benannt nach den Paarl Mountains mit seinen drei abgerundeten Spitzen aus Granitstein, die in der Sonne wie Perlen glänzen. Der fruchtbare Boden und das mediterrane Klima eignen sich hervorragend für die landwirtschaftliche Nutzung. Die Siedler legten Obstplantagen und Gemüsegärten an und entwickelten vor allem den Weinanbau. Heute wird hier etwa ein Fünftel der südafrikanischen Weine produziert. Wir fahren durch den Ort und an manchen Stellen meint man, die Zeit sei angehalten worden, so freundlich begrüßen uns die weißen Häuser im kapholländischen Stil. Wir halten zunächst für einen Fotostopp in Groot Drakenstein. Hier befindet sich das Haus von Nelson Mandelas letztem Gefängnis im Drakenstein Correctional Center.
Dann halten wir in Franschhoek, dem französischen Eck, einem reizenden Städtchen mit französischem Flair, gegründet 1688 von Hugenotten. Hier erhielten die französischen Siedler, die wegen ihrer protestantisch-calvinistischen Überzeugungen verfolgt wurden, eine neue Heimat. Wir spazieren die Hauptstraße entlang, entdecken viele kleine Läden, französische Restaurants, Boutiquen und Galerien. Es ist ein wenig, als wäre man in einer französischen Kleinstadt. Hier würde man gern verweilen, in einem kleinen Café oder bei einem Glas Wein einfach entspannt in der Sonne sitzend.
Aber wir sind in Sachen Wein unterwegs und gespannt auf die Besichtigung eines Weingutes. Eine Kellerführung und eine Weinprobe erleben wir auf dem Weingut Blaauwklippen bei Stellenbosch. Es ist eines der ältesten Weingüter Südafrikas, gegründet 1682. Am Ende der Führung erwartet uns ein Gourmet Picknick im Hof des Weingutes. Unter uralten Bäumen erleben wir Köstlichkeiten der südafrikanischen Küche und genießen die Weiß- und Rotweine des Weingutes. Wahrlich ein göttliches Erlebnis zur Mittagsstunde.
Unser Weg führt uns anschließend nach Stellenbosch, gegründet von Simon van der Stel im Jahre 1679. Nach Kapstadt ist Stellenbosch die zweitälteste Stadt Südafrikas. Im Zentrum des Ortes findet man noch viele historische kapholländische Häuser, aber auch Gebäude im kapgeorgianischen und viktorianischen Stil. Wir erkunden Stellenbosch zu Fuß und atmen das Flair längst vergangener Zeiten. Heute ist Stellenbosch eine florierende Universitätsstadt mit starker Ausrichtung in Richtung Landwirtschaft und Weinbau.
Zurück nach Kapstadt, genießen wir den Abend an der Waterfront ganz individuell. Etwas einkaufen, ein wenig bummeln und schauen, dies und jenes Souvenir erstehen. Ein schöner Tag geht zu Ende.

5. Tag, Samstag 19.10.2019: Mossel Bay und Oudtshoorn

Wir verlassen heute die Kapregion und setzen unsere Rundreise in Richtung Norden, entlang der Ostküste des Landes fort. Wir fahren zunächst entlang der False Bay, dann auf der Fernstraße N2 nach Mossel Bay, der Muschelbucht. Hier fanden die holländischen Seefahrer besonders viele Muscheln, Austern und Langusten. Bevor wir jedoch die Mossel Bay erreichen, besuchen wir eine Aloe-Farm am Wege. Hier erklärt uns eine freundliche Dame die Herstellung und die Produkte aus Aloe ferox, der Kap-Aloe oder Bitteraloe, und welche Wirkung sie auf unsere Gesundheit haben. Wir sind beeindruckt, was man alles heilen kann und wie jung wir bald wieder werden können, so wir die Ratschläge auch befolgen.
In Mossel Bay besuchen wir den Bartholomeus Dias-Museumskomplex, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die Bucht hat, in der 1488 B. Dias mit seinem Segelschiff landete. Das Segelschiff kann man als Nachbau im Museum besichtigen. Die Karavelle wurde in Portugal gebaut und segelte 1988 zum 500. Jahrestag der Ankunft des Seefahrers nach Mossel Bay. Wir staunen darüber, wie mutige und kühne Männer in dieser kleinen „Nußschale" die Weltmeere erkundeten und neue Kontinente finden konnten. Besonders sehenswert ist auch der Postbaum im Gelände des Museumskomplexes. Die Seefahrer jener Zeit hinterließen einander Nachrichten in einem Stiefel, der an einen Milkwood-Baum hing. Quasi der Vorläufer eines Briefkastens.
Weiter geht unsere Fahrt über den Robinson Pass nach Oudtshoorn am Fuße der Swartberge, die Straußenhauptstadt in Südafrika. Hier entstanden wunderschöne prächtige Villen der „Straußenbarone" während des Straußenfeder-Booms um 1880. Die Kleine Karoo, in der Oudtshoorn liegt, bietet mit seinem heißen und trockenen Klima ideale Voraussetzungen für die Straußenzucht. Es war für uns heute eine lange Busfahrt und wir sind froh, als wir endlich unser Hotel erreichen. Wir übernachten im SWARTBERG COUNTRY MANOR. Es ist eine kleine Anlage von eleganten kapholländischen Häusern einer ehemaligen Farm. Hier kann man sich gut vom Tag erholen und hat einen weiten Blick in die Landschaft. Und manch einer träumt davon, auch einmal Straußenbaron zu sein.

6. Tag, Sonntag 20.10.2019: Von Oudtshoorn nach Knysna

Wir verlassen diesen schönen Ort und begeben uns auf Besichtigungstour in die nähere Umgebung. Zunächst fahren wir hinein in die Swartberge. Hier befindet sich ein unterirdisches Netzwerk aus Räumen und Gängen in den felsigen Bergen. Wir besichtigen die Cango Caves, entdeckt 1780, die zu den größten Tropfsteinhöhlen der Welt gehören. Es wird vermutet, dass der Platz bereits vor 80.000 Jahren besiedelt war. Die Felsformationen im Inneren, bestehend aus Stalaktiten und Stalagmiten, formen sich zu wunderschönen Bildern. Unsere Führerin gewährt uns ein besonderes Highlight. In einem der Hallenräume lässt sie das Ave-Maria erklingen. Welch eine Stimme, welch ein ergreifender Gesang, welch eine beeindruckende Umgebung. Es ist, als ob man einen kurzen Moment in Ehrfurcht erstarren würde...
Wir fahren weiter im Straußenland und besuchen die Highgate Straußenfarm. Hier gibt es mehr als 2.500 Strauße. Wir besichtigen die Brutstätten für die kleinen Strauße, sehen uns die großen Strauße an, helfen beim Füttern und wir besuchen das Museum, wo uns gezeigt wird, was man aus dem Tier alles herstellen kann. In der Farm können wir auch zu Mittag essen. Es gibt Straußensteak. Wenn wundert es? Und nach Hause nehmen wir natürlich ein Staubwedel aus Straußenfedern mit.
Anschließend fahren wir weiter auf der Gartenroute nach Knysna zur Übernachtung im Hotel THE GRAYWOOD. Das Hotel liegt in Laufdistanz zur Knysna Waterfront. Fast wie in Kapstadt, aber eben nur fast. So nehmen wir in Olde's Pub direkt neben dem Hotel eher einen kleinen Drink am Abend, zumal alles so westernmäßig aussieht, wie in Amerika.

7. Tag, Montag 21.10.2019: Von Knysna nach Port Elisabeth

Am Morgen verlassen wir Knysna, das an einer riesigen Lagune liegt. Die Knysna Lagoon wird von zwei Sandsteinfelsenvorsprüngen geschützt. Die Stadt ist von großartigen Urwäldern umgeben. Trotz massiver Abholzungen ist der Regenwald noch vorhanden und beherbergt zahlreiche Baumriesen. Auf Schritt und Tritt kann man die Holzgewinnung in den Wäldern sehen und gleichermaßen werden Jungpflanzungen angelegt. Zu den wichtigsten Industriezweigen der Stadt gehören die Holzindustrie, Möbelherstellung und Bootsbau.
Wir nehmen die Gartenroute. Zwischen den Orten Wilderness und Tsitsikamma, dem „Ort des Wasserüberflusses", bieten sich unvergessliche Panoramen. Die N2 führt fast ununterbrochen an der Küste entlang. Berge, Flüsse, Lagunen, Seen und Strände machen den Reiz der Gardenroute aus. Sie beginnt in Mossel Bay, das wir längst hinter uns gelassen haben, und endet in Port Elisabeth, dem Ziel unseres heutigen Tages.
Zunächst wollen wir den Tsitsikamma National Park besuchen. An der Brücke über den Bloukrans River halten wir an, um den wagehalsigen Bungee-Springern beim Sprung in die 216 m tiefe Schlucht zusehen zu können, der weltweit höchste Bungee-Sprung. Später erreichen wir eine Bucht, wo wir eine kleine Wanderung auf einem befestigten Weg unternehmen und über Hängebrücken die Flussarme überwinden müssen. Bei der Rückkehr nach diesem Abenteuer wartet auf uns ein deftiges Picknick mit afrikanischen Spezialitäten und der Wein fehlt auch nicht. Danke an Eberhardt Travel für diese Überraschung.
Am späten Nachmittag erreichen wir Port Elisabeth, die fünftgrößte Stadt des Landes. Grundsätzlich besitzt diese Industriestadt im Stadtzentrum eine Reihe historischer Gebäude. Bei unserer eher übersichtsmäßigen Stadtrundfahrt sind wir jedoch maßlos enttäuscht über den vernachlässigten Zustand der Gebäude und den Unrat, der überall zutage tritt. Im Reiseführer liest man, dass Port Elisabeth stolz sei auf seine Geschichte, die 1799 als britische Garnisonstadt begann. Wir können von diesem Stolz leider nichts mehr finden.
Unser Tag endet heute im Hotel THE KELWAY. Es liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums an einer wunderschönen Strandpromenade, wo einige unserer Gäste noch einen Spaziergang unternehmen oder gar joggen können.
Den Abend verbringen wir gemeinsam im Restaurant des Hotels und verabschieden uns von Marion und Keath, denn der erste Teil unserer Reise geht zu Ende. Danke vielmals für eure Gastfreundschaft, wir werden gern an euch denken.

8. Tag, Dienstag 22.10.2019: Von Port Elisabeth nach Durban per Flugzeug und dann nach St. Lucia

Heute fliegen wir. Durban ist der Zielflughafen und dann setzen wir unsere Reise mit dem Bus nach St. Lucia fort. Unser Flug mit British Airways geht problemlos und in Durban erwartet uns bereits Sonet, die örtliche Reiseleiterin. Den Bus fährt Bheki.
Wir setzen unsere Reise auf der N2 durch die Region KwaZulu-Natal recht zügig fort, denn der Weg ist noch weit. Welliges Hügelland, schöne Strände und wildes Bergland bestimmen die östliche Kapregion. Hier ist uns der warme Indische Ozean nahe. Der Portugiese Vasco da Gama war es, der Ende des 15. Jahrhunderts an einem Weihnachtstag in einer Bucht landete und diesen Ort Port Natal (Weihnachten) benannte, jetzt Durban. Heute erstrecken sich hier im subtropischen Zululand überall Zuckerrohrplantagen. Wir erleben gerade die Ernte des Zuckerrohrs und sehen, wie die Farmer das Kraut abbrennen.
Am Abend übernachten wir im ELEPHANT LAKE Hotel in St. Lucia. Das Dorf liegt auf einer Halbinsel, die den Indischen Ozean von dem großen St. Lucia-See trennt. Es ist wohl einer der wenigen Orte in Südafrika, wo allabendlich Flusspferde und Warzenschweine auf den Straßen und in den Gärten zu finden sind, vielleicht sogar im Pool unseres Hotels. Es wird zumindest erzählt, gesehen haben wir es nicht.

9. Tag, Mittwoch 23.10.2019: St. Lucia

Am Vormittag begeben wir uns zur Bootsanlegestelle für unsere Bootsfahrt auf dem Lake St. Lucia. Als wir gerade das Boot bestiegen haben, erleben wir ein Naturereignis, das man nicht so oft sehen kann, wie uns der Guide bestätigt. Plötzlich tauchen aus dem See zwei männliche Flusspferde auf, wobei das jüngere ziellos in das Dorf rennt und das ältere die Verfolgung aufnimmt, aber dann doch aufgibt. Der Kampf um die männliche Vorherrschaft in der Familie. Nur gut, dass wir nicht am Ufer standen und dem Flusspferd im Wege waren. Auf dem See selbst erleben wir eine tolle Landschaft und eine ökologische Gemeinschaft von Flusspferden, Krokodilen und verschiedene Vogelarten. Anschließend bummeln wir die Hauptstraße entlang und genießen an einem Stand frische Babyananas. Da lernen wir gleich, wie man diese Frucht ganz schnell und einfach aufschneidet und sozusagen als Eistüte essen kann. Ein wunderbarer Mittagssnack.
Am Nachmittag haben wir eine 3-stündigen Wildbeobachtungsfahrt in offenen Geländewagen im Hluhluwe/Imfolozi Nationalpark. Es ist unsere erste Bekanntschaft mit einer Safari und wir genießen es, in der Natur zu sein. In diesem Park, fast 1.000 km2 groß, gibt es ein sehr ambitioniertes Nashorn-Schutzprogramm, um die letzten Nashörner Südafrikas bewahren zu können. Das Reservat bietet eine sehr abwechslungsreiche Landschaft aus sanften Hügeln, offener Waldlandschaft und Flussarmen. Wir treffen Nashörner, Büffelherden, Zebras, Elefanten und dann sogar Wildhunde.
Am Abend genießen wir im Freien in einem Fischrestaurant die Spezialitäten und wundern uns über die afrikanische Gelassenheit bei der Bedienung. Es wird schon noch werden, irgendwann. Dann sind wir doch die letzten Gäste und müde von den vielen Erlebnissen.

10. Tag, Donnerstag 24.10.2019: Von St. Lucia nach Eswantini

Wir besuchen ein anderes Land in Afrika. Eswantini heißt es, früher Swasiland, nicht Switzerland, und es hat einen König mit 17 Frauen. Was für eine Vorstellung. Wir erreichen die Grenze zwischen Südafrika und Eswantini nach nicht allzu langer Fahrzeit, steigen aus und überqueren die Grenze zu Fuß. Ringsum Stacheldraht, gut gesichert, doch kein Europa. Die Abfertigung in Golela geht schnell.
Dann reisen wir weiter nach Manzini, wo wir eine Mittagspause haben und den lokalen, so farbenprächtigen Swazi-Markt besuchen. Da kann man den vielen potentiellen Mitbringsels dann doch nicht widerstehen. Weiter geht es vorbei am Sitz der Königin Mutter und der Hauptstadt Mbabane nach Mantenga Village. Hier befindet sich im Grunde das Freilichtmuseum eines typischen Dorfes, wie es tatsächlich bei den Swazi üblich war. Wir erleben zunächst eine Tanz- und Gesangsgruppe in ihrer farbenfrohen, traditionellen Bekleidung. Und es ist ein bleibendes Erlebnis, diese Menschen singen und tanzen zu sehen. Die kraftvollen Tänze erzählen Geschichten oder Legenden, die wir leider nur schwer verstehen. Dann führt uns eine junge Swazi-Frau durch das Dorf, das in Wahrheit aus den Zimmern einer einzigen Familie besteht, und erklärte die einzelnen runden Häuser, die verschiedenen Symbole und die Traditionen der Menschen. Wir lernen etwas über die Rolle der Frauen und der Großmutter in einer solchen Gemeinschaft. Wenn es auch nicht so bequem in diesen Häusern ist, so wäre uns doch eine derart gut organisierte Familie in unserer heutigen Gesellschaft ganz lieb.
Nicht sehr weit vom Dorf befindet sich die MANTENGA LODGE, unser zuhause für eine Nacht. Wir befinden uns inmitten eines sehr diversen Waldes mit blühenden Bäumen und Sträuchern, in direkter Nachbarschaft zu den Grünen Meerkatzen und haben einen weiten Blick hinüber zu den Bergen und in den Regenwald. Das Abendessen dann draußen unter der Pergola, mit der Natur im Einklang.

11. Tag, Freitag 25.10.2019: Von Eswantini nach Sabie

Es war ein kurzer, aber eindrucksvoller Aufenthalt bei den Swazi. Heute verlassen wir schon wieder das kleine Land und kehren zurück nach Südafrika. Zunächst nutzen wir die Möglichkeit die Ngwnya Glasfabrik zu besichtigen. Hier am Ngwenya Berg befindet sich auch die älteste Bergbau-Mine der Welt. In der Glasfabrik gefallen uns sehr viele der schönen Gläser aus recyceltem Glas. Aber wie sollen wir das transportieren? Schade, später vielleicht mal.
Weiter geht unsere Fahrt über Pigg's Peak zum Grenzposten Jeppe's Reef. Nun folgt das gleiche Prozedere wie bei der Einreise. Alles halb so schlimm und schon passieren wir die Grenze, um unsere Fahrt fortzusetzen, jetzt in Mpumalanga, im Nordosten Südafrikas. Es sind Landschaften mit prächtigen Panoramablicken, mit dichtem Waldbestand an den Berghängen. Hier liefern riesige Kiefern- und Eukalyptuswälder das Holz für das Land. Unterwegs halten wir an einer großen Mall mit vielen Einkaufsmöglichkeiten, um uns eine Mittagspause zu gönnen. Der Platz ist voller Geschäfte und am „Spar" gibt es eine endlose Schlange. Was ist heute los? Es ist Freitagnachmittag. Die Tagelöhner von den Zuckerrohrplantage werden mit Lkw's gebracht, wo sie auf den Ladeflächen stehen, müde und erschöpft von der harten Arbeit sind. Sie holen hier ihren Wochenlohn ab. In diesem Moment denkt man dann darüber nach, wie reich wir doch im Leben beschenkt worden sind.
Wir fahren durch Sabie zu unserer Übernachtung in der MISTY MOUNTAIN LODGE, wo wir auch das Abendessen genießen können. Die Lodge ist ein Geschenk für die Seele. Die Zimmer sind meistens nach dem Regenwald ausgerichtet. Man sitzt auf einer kleinen Terrasse und blickt hinein in den Wald und hinüber zu den Bergen. Erholung pur und ein bisschen Regenwald, misty eben, nebelig.

12.Tag, Samstag 26.10.2019: Von Sabie nach Hazyview am Krüger Nationalpark

Wir fahren heute auf der Panoramaroute, einer der höchsten und landschaftlich schönsten Straßen Südafrikas. Zunächst führt sie durch das malerische Goldgräberdorf Pilgrim's Rest, wo wir verweilen. Goldsucher ließen sich 1873 in diesem Dorf nieder und verließen es, als das Gold nach ca. 100 Jahren erschöpft war. Das Dorf wurde restauriert und spiegelt das Flair jener Zeit wider. In verschiedenen Museen wird das Leben der Goldsucher lebendig.
Unser heutiger Ausflug folgt einer Reihe von Ausflugszielen an der Panoramastraße. Zunächst fahren wir bis zum Blyde River Canyon, wo es mehrere Aussichtspunkte an den Klippen gibt. Der Blyde River (Fluss der Freude) hat sich über Jahrtausende eine 20 km lange Schlucht durch Schiefer- und Quarzstein geschaffen. Fast 700 Meter geht es in die Tiefe. Leider ist der Ausblick nebelverhangen und sehr diesig. Da kann man auf den Fotos das grandiose Bild dieser Landschaft nur erahnen.
Wir folgen der Route weiter zu Bourke's Luck Potholes, den Glücksstrudellöchern, benannt nach dem Goldsucher Tom Bourke. Kleine und große Steine, die von den Flüssen Blyde (Freude) und Treur (Trauer) mitgerissen wurden, und das Wasser selbst haben diese Löcher gegraben.
Schließlich erreichen wir am Nachmittag God's Window, Gottes Fenster. Der Blick von den Klippen hinein in das bewaldete Tal lässt uns wahrlich daran glauben, dass Gott durch ein Fenster auf die Erde sieht und wir ihm ganz nahe sind. Es ist eine atemberaubende Natur, die uns gegenübersteht.
Wir fahren weiter über Hazyview zum NKAMBENI SAFARI CAMP, das sich ganz in der Nähe des Krüger Nationalparks am Numbi Tor befindet. Es ist ein kleines Dorf aus einzelnstehenden Häuschen auf Holzpodests. Die Wände und das Dach der Häuschen bestehen aus Zeltplanen. Gewöhnungsbedürftig, aber interessant. Es gibt sogar drei Duschen, eine innen und zwei außen. Da ist man zunächst skeptisch, aber das ist einfachen nur idyllisch, draußen zu duschen, zumal die Lufttemperaturen inzwischen über 40°C liegen. In der Nacht überrascht uns ein Gewitter mit Prasselregen, grellen Blitzen und kräftigem Donner. Das hat man noch kaum jemals erlebt und einigen von uns ist es nicht gleichgültig im Zelt. Am nächsten Tag ist alles vergessen und die Sonne scheint schon wieder unermüdlich.

13.Tag, Sonntag 27.10.2019: Krüger Nationalpark

Es heißt frühzeitig aus den Betten, Frühstück ab 5:30 Uhr, Abfahrt 6:30 Uhr. Wir wollen Tiere sehen und die schlafen nicht so lange. Unsere heutige Safari findet mit dem Bus statt und wir fahren nur entlang der Asphaltstraßen. Ob man da etwas zu Gesicht bekommt, zweifelt so mancher. Aber wir sind dann doch überrascht. Wir sind auf der Suche nach den großen Tieren der „Big Five", Elefant, Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn. Am Abend dann stellen wir fest, dass wir bis auf den Löwen alles gesehen haben, und noch viel mehr Säugetiere, Reptilien und Vögel.
Wir staunen über die geübten Augen unseres Busfahrers, der direkt am Wegesrand an einem kleinen Ast die Grüne Mamba, eine echte Giftnatter, entdeckt. Gut, dass wir jetzt wissen, wie sie aussieht, nicht allzu groß, grün glänzend im Sonnenlicht, und schnell in einem Astloch verschwunden. Bald schon erspähen die Augen des Fahrers einen Leoparden, der faul auf einem Baum in einer Astgabelung lümmelt. Weit weg, aber wir erahnen das Bild. Und dann sind da die Vögel, bunt in ihrem Gefieder, Sonet nennt uns ihre Namen.
Elefanten sehen wir in Herden und genießen die Familienbilder, die erfahrenen Alten mit den ganz Kleinen. Die Männer sind lieber unter sich und bilden eigene Herden. Sie scheinen sich nicht an unserer Anwesenheit zu stören. Gleichmütig queren sie die Straßen. Mit den großen Ohren fächern sie sich frische Luft zu und kühlen die Haut. Wir beobachten sie beim Fressen. Mit dem recht gelenkigen Rüssel sind sie in der Lage, alles abzureißen, auch wenn die Zweige stachelig sind, und unter dem Rüssel ins Maul zu schieben.
Und da sind dann noch die Büffel. Es sind wohl die gefährlichsten Tiere in Afrika, die die meisten Unfälle verursachen, denn sie stürmen direkt auf den Menschen zu, ohne Vorwarnung, wenn sie sich bedroht fühlen.
Es ist ein erlebnisreicher und lehrreicher Tag, der sich dem Ende zuneigt. Wir sitzen im Bus bei bester Klimatisierung, aber draußen sind mehr als 40°C. Am späten Nachmittag dann, begeben sich noch einige Gäste auf Sonnenuntergangssafari mit dem Jeep und einem erfahrenen Ranger. Auch das war wohl sehr spannend.
Das Abendessen haben wir diesmal nicht im Speisesaal, sondern draußen in einer Boma, an einem mit Palisadenwänden befriedeten Ort, als Braai (Grillfest). Es schmeckt vortrefflich, und gegrillte Würste gibt es auch, aber eben keine Thüringer.

14.Tag, Montag 28.10.2019: Krüger Nationalpark

Es geht wieder zeitig zum Frühstück. Um 6 Uhr fahren wir mit dem Bus zum Numbi Tor und steigen dann in drei Jeeps um. Noch ist es kühl. Aber es wird ein Tag, an dem wir es an der frischen Luft kaum noch aushalten. Selbst Sonet meint, diese Temperaturen hätte sie noch nie erlebt. Es wird eine Pirschfahrt auf unbefestigten Wegen. Die Fahrer stehen untereinander in Funkkontakt und so wissen sie stets, wo Tiere ganz nahe zu sehen sind. Zunächst begleiten uns die Impala-Antilopen. Sie sind überaus zahlreich im Nationalpark. Aber wir sehen auch andere Antilopen, wie Kudu mit dem Schraubengehörn bei den Männchen und den weißen Streifen im Gesicht, Wasserböcke, die sich stets in Wassernähe aufhalten, um der Attacke von Löwen zu entkommen, Springböcke, die ziemlich klein sind und voller Angst davonlaufen, und viele andere kleine Hornträger, die wir nicht zu unterscheiden wissen.
Bald schon treffen wir wieder auf die massigen Büffel mit ihren großen gebogenen Hörnern, die uns misstrauisch ansehen. Aber diesmal sehen wir auch Giraffen, allein oder zu zweit. Lange schauen wir ihnen zu, wie sie den Hals recken, um noch ganz oben ein Blättchen pflücken zu können, dass sie mit ihrer 15 cm langen Zunge quasi umschlängen. Da gibt es auch Zebras mit den hellbraunen Streifen zwischen den schwarzen. Sie sind in Herden und die neugeborenen Jungtiere brauchen eine Woche, um sich das Streifenmuster der Mutter gut einprägen zu können. Zu unseren Lieblingen zählen wieder die Elefanten, so kraftvoll wirken sie, so vereint in einer Gruppe von 30-50 Tieren leben sie. Sie haben Spaß, sich mit Wasser und Erde zu bespritzen. Und dann der Höhepunkt, die Löwen. Wir haben sie wirklich zu Gesicht bekommen. Sie ruhen in Gruppen unter Bäumen, fast friedlich und gemütlich. Sie warten auf den Abend, die Kühle. Und dann werden sie jagen. Jetzt aber sind die Antilopen nicht allzu weit und es scheint, als ob sie keine Angst vor den Löwen hätten.
Was uns besonders beeindruckt, ist jedoch die Kraft der Tarnung in der Savannenlandschaft. Wir selbst haben oft ein Problem, die Tiere zu erkennen, selbst wenn sie sehr nahestehen. Die Fellfarbe der Tiere ist von den Farben des Savannengrases, der abgestorbenen Zweige an den Büschen, der rot-braun-ocker-farbigen Erde kaum zu unterscheiden. Kein Zoologischer Garten kann dies nachgestalten.
Gegen Mittag stehen die Tiere in Gruppen unter den großen Schirmbäumen und suchen Schatten. Für uns ein bleibend schöner Anblick. Wir fahren am Nachmittag zurück zum Camp und genießen die Zeit am Pool oder auf der Terrasse. Schon morgen geht es weiter.

15.Tag, Dienstag 29.10.2019: Vom Krüger Nationalpark nach Pretoria

Der Abschied vom Nationalpark fällt schwer. Aber es gab so viele Orte auf dieser Reise, wo man gern noch geblieben wäre. Heute ist überhaupt der Tag des Abschieds, aber dazu später mehr.
Zunächst fahren wir nach Pretoria, in die Regierungshauptstadt. Wir kommen zügig voran auf der Straße N4, vorbei an Nelspruit, Belfast und halten schließlich für einen längeren Aufenthalt am Voortrekker Monument. Es erinnert an die Burenpioniere, die um 1830 der britischen Vorherrschaft am Kap entflohen. Das Monument wurde 1938 erbaut, 100 Jahre nach der Schlacht am Blood River und ist ein Symbol für die Einheit der Buren. Es müssen sehr mutige Menschen gewesen sein, gottvertrauend und unerschrocken, die sich auf den Großen Treck in eine neue Heimat begeben haben. Das Museum im Monument gibt ein wenig Einblick in diese Zeit der kolonialen Eroberung Südafrikas.
Danach begeben wir uns auf eine orientierende Stadtrundfahrt in Pretoria, wo wir dann an den Union Buildings auf einem Hügel über der Stadt anhalten. Die Union Buildings sind seit 1910 Sitz der südafrikanischen Regierung, bestehen aus zwei Verwaltungsflügeln, die durch einen Säulengang verbunden sind. Der Blick auf die Stadt vom Hügel und ein Spaziergang durch den davorliegenden Park mit dem Denkmal für Nelson Mandela sind obligatorisch.
Unsere Übernachtung ist diesmal im Hotel CITY LODGE HATFIELD, wo wir auch zu Abend essen. Nach dem Abendessen verabschieden wir uns offiziell von unserer örtlichen Reiseleiterin Sonet und dem Fahrer Bheki. Danke vielmals für die gute Betreuung. Wir werden noch lange an die schöne Reise denken. Es heißt aber auch Abschied nehmen von einigen Reisegästen, die morgen nach Hause fliegen und uns nicht nach Simbabwe begleiten. Nach so vielen gemeinsamen und erlebnisreichen Tagen ist man in der Gruppe doch recht gut zusammengewachsen.

16.Tag, Mittwoch 30.10.2019: Von Pretoria nach Victoria Falls in Simbabwe

Gegen 11 Uhr fliegen wir vom OR Tambo International Flughafen in Johannesburg nach Victoria Falls in Simbabwe. Für die Einreise benötigt man ein Einreiseformular, das an der Passkontrolle zu erhalten ist. Hurra, wir können an der langen Schlage der Einreisewilligen vorbeilaufen, denn unsere Formulare sind schon ausgefüllt. Dann bekommen wir ein wunderschönes buntes Visum in unsere Pässe geklebt, gegen 30 USD versteht sich. Am Flughafen werden wir von einer englischsprechenden Mitarbeiterin der Agentur Shearwater empfangen, Laina heißt sie. Sie begleitet uns zum Hotel und bespricht mit uns alle Aktivitäten, die das Shearwater Activities Center in Victoria Falls anbietet. Eigentlich haben wir doch alles schon gebucht, so entscheiden sich nur zwei Gäste für einen unvergesslichen Helikopterflug über die Wasserfälle und die Umgebung.
Weiter geht es dann zur A ZAMBEZI RIVER LODGE, wo wir übernachten. Eine Lodge direkt am Fluss. Schilder weisen auf Krokodile hin. Aber wir sehen sie nur im Wasser. Die Hotelanlage ist traumhaft, mit Pool und wilden Tieren, zum Entspannen. Das Abendessen findet im Freien statt. Das Buffet ist umfangreich und man findet da Steaks vom Springbock, Fleisch vom Krokodilschwanz, Gebratenes vom Kudu... Und die besondere Einlage ist eine Tanz- und Gesangsshow der ortsansässigen Afrikaner. Beeindruckend und Freude vermittelnd.

17.Tag, Donnerstag 31.10.2019: Victoria Falls in Simbabwe

Wir werden am Morgen von unserem Guide Mafios, der gleichzeitig der Fahrer des Busses ist, abgeholt und zu den Victoriafällen gebracht. Die Wasserfälle liegen zwischen Victoria Falls in Simbabwe und Livingston in Sambia in einem Naturschutzpark, in dem man auf Wegen durch den Regenwald entlang der Wasserfälle geleitet wird. Unser Guide erzählt uns über die Entdeckung der Wasserfälle durch David Livingston im Jahr 1855 und geleitet uns auf den Wegen. Die Gicht des Wassers ist nicht allzu stark, den im Mittelteil und im östlichen Teil sind die Victoriafälle ohne Wasser und man kann die schroffen und steilen Basaltfelswände sehen, an denen normalerweise das Wasser über 100 Meter in die Tiefe stürzt. Wir gehen bis zur Brücke über den Sambesi, der sich hier eher als Rinnsal zeigt, und die hinüber nach Sambia führt.
Am späten Nachmittag haben wir dann eine Sonnenuntergangsfahrt mit dem Boot auf dem oberen, breiten Sambesi, bevor er sich in die Schlucht stürzt. Es ist für alle Gäste ein unvergesslich schöner Abend als Abschluss unserer Reise. Der gewältige Sambesi, viertgrößter Fluss Afrikas, die Tiere am Ufer bei Sonnenuntergang, die sich von der Hitze des Tages erfrischen, die Flusspferdfamilien im Wasser, die auf Sandbänken ruhen und selbst nicht schwimmen können, aber im Wasser bleiben müssen, damit die Haut nicht verbrennt, Krokodile, die uns nur ihre Nasen zeigen und doch da sind, glückliche Menschen an Bord, die Afrika gesucht und gefunden haben, freundliche Afrikaner, die uns die Facetten ihrer Heimat und ihre Gastfreundschaft nahebringen und dann die untergehende Sonne am Horizont, schnell und endgültig. Wir danken für den schönen Abend.

18./19. Tag, Freitag/Samstag 1.11./2.11.2019: Rückreise

Es ist der Tag der Rückreise und es wird lange dauern. Wir werden von Laina und Mafios abgeholt und zum Flughafen in Victoria Falls gebracht. Dann fliegen wir nach Johannesburg in Südafrika, durchqueren Passkontrolle, Sicherheitskontrolle und alles was zu einem Flug gehört in der regulären Weise und warten dann im Transitraum einige Stunden bis zum Abflug nach Frankfurt/Main in unsere Heimat. Der Aufenthalt wird uns nicht langweilig. Es gibt so viele Souvenirgeschäfte und afrikanische Dinge, die man unbedingt braucht, oder doch nicht? Jedenfalls füllen sich die Taschen und Rucksäcke. Soll doch ein jeder zu Hause auch etwas von unserer Reise haben. Der Flug dauert rund 10 Stunden, aber wir schaffen das. Am Samstag landen wir mit einem Sack an unvergesslichen Erinnerungen in Frankfurt gegen 6 Uhr morgens. Und dann - ein jeder fliegt oder fährt nach Hause und kehrt in den Alltag zurück.

Liebe Reisegäste,

wir haben gemeinsam eine Reise auf die Südhalbkugel unternommen. Sie waren eine aufgeschlossene, freundliche und disziplinierte Reisegruppe und haben ganz wesentlich zum Gelingen der Tour beigetragen. Es hat mir mit Ihnen viel Freude gemacht, wir alle wären wohl gern an manchen Orten verweilt. Aber jede Reise geht einmal zu Ende.
Ich hoffe, dass Sie alle gut zu Hause angekommen sind und dass Sie die Erlebnisse dieser Reise in ihrem Herzen mitnehmen konnten. Ihnen wünsche ich alles Gute, vor allem Gesundheit und noch viele Reiseerlebnisse. Ich möchte mich bei Ihnen herzlichst für diese kurze gemeinsame Lebenszeit bedanken. Vielleicht sehen wir uns mal wieder, es würde mich freuen.
Ihre Viola Hanke

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