Reisebericht: Rundreise Australien – grenzenloses Fernweh

19.10. – 03.11.2013, 16 Tage Rundreise Singapur – Melbourne – Sydney – Alice Springs – Ayers Rock – Cairns – Great Barrier Reef – Kuranda – Daintree–Nationalpark


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Unendliche Weite, feuerroter Sand im Outback, bunte Fische am Great Barrier Reef, putzige Kängurus, süße Koalas und Weltstädte wie Sydney und Melbourne - DAS alles und noch viel mehr erhofften wir uns von Australien und es sollte noch besser kommen...
Ein Reisebericht von
Elisa Müller

1./2. Tag, Samstag/ Sonntag – 19./20.10.13: Anreise nach Singapur

An einem wunderschönen bunten Herbsttag, an dem die Luft bereits die kühlen Tage ankündigt und die Nächte schon teils eisig sind, packen wir Taucherbrille, Badehose und Sandalen ein und treten eine aufregende Reise ans andere Ende der Welt an! Getreu dem Motto „ich bin dann mal WEIT weg" kehren wir dem bunten Laub den Rücken zu und treffen uns am späten Nachmittag zunächst in Dresden und später in Frankfurt am Flughafen. Und schon ist unsere beschauliche Reisegruppe mit nur 7 (+1) Personen und davon nur 2 Hähnen im Korb komplett!
Fast pünktlich verlassen wir um 22:20 Uhr mit der Singapore Airlines das Rollfeld und fliegen dem multikulturellen Stadtstaat Singapur entgegen. Rundum gut umsorgt erreichen wir dann aber doch etwas geschafft nach 12 Stunden und fast 11.000 Flugkilometern unser Zwischenziel auf unserem Weg nach Australien. Die Metropole, in der östliche und westliche Kultur aufeinander treffen und in der sich asiatische Tradition mit Moderne vermischt, heißt uns erst einmal herzlich mit Regen willkommen (der unverständlicherweise NICHT wie im Reiseführer geschrieben um Punkt 16 Uhr vorbei ist!). Unsere örtliche Reiseleiterin Martine nimmt uns in Empfang und geleitet uns zu unserem zentralen Hotel mitten in der Innenstadt. Bereits auf unserem Weg, der von hohen Palmen und zunehmend von den ersten gläsernen Hochhäusern geziert ist, erzählt uns Martine von der faszinierenden Tropeninsel, auf der Briten, Malaien, Inder und Chinesen friedlich miteinander leben und so Zeiten und Kulturen verschwimmen lassen. Die 5-Millionen Einwohner Stadt entwickelt sich so schnell wie kaum eine andere Stadt der Welt und hat inzwischen Status eines internationalen Finanz- und Wirtschaftszentrums erreicht. 1819 landete der Brite Sir Thomas Stamford Raffles hier, erkannte das Potential des Ortes und gilt heute als Stadtgründer Singapurs.
In unserem Hotel „Grand Plaza Park City Hall" verweilen wir dann aber gar nicht lang, sondern spazieren gleich in Richtung des Singapur Flusses, auf dem wir eine wunderbare Lichterfahrt unternehmen wollen. Nach einigem Warten vor der Kulisse des hell erleuchteten Bankenviertels, kommt dann doch noch ein Bötchen und schippert uns zunächst vorbei an der Uferpromenade, die gesäumt ist mit unzähligen Restaurant, hübschen Bars und tollen architektonischen Gebäuden, zur Marina Bay. Und da trumpft es vor uns auf: das gewaltige, spektakuläre Marina Bay Sands Hotel, auf dessen Turmtrio ein überdimensionales Surfbrett zu liegen scheint. Um Punkt 20 Uhr überrascht uns die Bucht an der Flussmündung des Singapurs mit einer farbenprächtigen Lasershow, ausgehend natürlich von dem berühmten Hotel. Auch das Wahrzeichen der Stadt, der wasserspeiende „Merlion" zeigt sich uns in seiner vollen Pracht. „Singa Pura", Löwenstadt, taufte sein Entdecker, der indische Prinz Nila Utama, Ende des 13. Jh. dieses zunächst wörtlich „das Fischerdorf" heißende Örtchen, nachdem ihm der Legende nach ein Löwe im Tropenwald erschienen war. Die Kombination dieser beiden Stadtbezeichnungen verkörpert heute der „Fischlöwe".
Zum Ausklingen des Abends kehren wir in ein asiatisches Restaurant direkt am Flussufer ein und lassen uns Hühnchen, Mangosalat und asiatisches Gemüse schmecken. Das einheimische Tiger Bier bzw. der Cocktail Singapur Sling tun ihr Übriges und mit Blick auf das 3-beinige Bügelbretthotel genießen wir die warme Brise der Nacht, bevor wir gemütlich zurück zum Hotel spazieren & müde ins Bett fallen.

3. Tag, Montag – 21.10.13: Singapur erleben!

Beim reichhaltigen Frühstückbuffet können wir uns für den Tag stärken und um 9:30 Uhr treten wir alle gemeinsam auch schon in die warme Tropenluft hinaus, denn wir wollen zum „Must-See" von Singapur spazieren: der Singapore Flyer ist mit seiner Höhe von 165 Metern das größte Riesenrad der Welt. Insgesamt 28 Gondeln können jeweils bis zu 28 Personen in ca. 40 Minuten einen sagenhaften Ausblick über die Stadt verschaffen. Dabei hat die Zahl 28 auch eine symbolische Bedeutung: Die 8 wird von den Bewohnern Singapurs als das Glück, die 28 entsprechend als das doppelte Glück verstanden. Architekt des Giganten ist tatsächlich ein Deutscher: Florian Bollen schuf ein Riesenrad, von deren Spitze man bei klarer Sicht bis nach Indonesien und Malaysia schauen kann! Und weil wir es einfach verdient haben und noch dazu ein Geburtstagskind unter uns ist, bekommen wir eine Gondel nur für uns alleine und können so in trauter „Achtsamkeit" über die Dächer Singapurs fliegen! Ganz langsam dreht sich das gewaltige Rad und bietet uns einen fantastischen Ausblick über die Wolkenkratzer des reichsten Staates der Erde! Fast sind wir an der Spitze angekommen, bietet sich der perfekte Augenblick um aufs Geburtstagskind anzustoßen, mit prickelndem Pfirsichsekt in luftiger Höhe! Prost! Von hier oben sehen wir auch den geschäftigen Hafen mit den riesigen Containerschiffen, die Formel-1-Strecke und die weitläufige Parkanlage der „Gardens by the Bay". Wie 2 Buckel erheben sich die beiden Glaskuppeln aus dem Erdboden, in denen sich ein tropischer Regenwald und eine Blumenhalle befinden.
Nach ca. 40 Minuten Fahrt haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und spazieren über die kunstvoll aus Stahlstreben geschwungene Helix-Brücke in Richtung des Marina Bay Hotels. Dieses durchqueren wir, genießen kurz die erfrischende Klimaanlage und erreichen auf der anderen Seite das Parkgelände der „Gardens by the Bay". Eine schier unglaubliche Vielzahl an Blumen- und Pflanzenarten fangen unsere Augen und Sinne hier ein und ein Fotomotiv nach dem anderen bietet sich uns hier auf dem vor wenigen Jahrzenten noch nicht existierenden Fleckchen Land! Singapur wächst nicht nur in die Höhe, sondern auch flächenmäßig, so dass hier um die Marina Bay herum bis „vor kurzem" noch nichts als Meer war. Die drückende Hitze schafft uns doch ein wenig und so genießen wir im Hotel eine kurze Verschnaufpause, bevor uns Martine am Nachmittag zur Stadtrundfahrt abholt. Die Koffer sind wieder gepackt, die Einreiseformalitäten geklärt und so können wir uns vollends der weiteren Entdeckung Singapurs widmen.
Wir fahren zunächst durch das Kolonialviertel der einstigen Kronkolonie Großbritanniens und erleben schließlich im sehenswerten Chinatown wie harmonisch die 4 ethnischen Gruppen Singapurs tatsächlich zusammen leben, denn in einer einzigen Straßen befinden sich eine Moschee, ein hinduistischer Tempel, ein buddhistisches Gotteshaus und eine methodistische Kirche nebeneinander. Wir werfen einen Blick in das Innere des Tempels und unternehmen anschließend einen kurzen Bummel durch die bunten, mit bunten Lampions geschmückten Gassen. Im berühmten Botanischen Garten angekommen, widmen wir unsere besondere Aufmerksamkeit den über 60.000 verschiedenen Orchideen, die hier liebevoll angelegt in den tollsten Farben und Formen zu bestaunen sind. Eine Blüten- und Farbenpracht, an der man sich kaum sattsehen kann!
Langsam aber sicher müssen wir uns jetzt schon wieder auf dem Weg zum Flughafen machen. Unterwegs durchfahren wir noch das niedliche Little India, in dem bereits alles geschmückt und vorbereitet ist für das anstehende hinduistische Neujahrsfest.
Am Abend verabschieden wir uns von dem herrlichen Stadtstaat und jetzt trennen uns nur noch 7 Stunden Flug von unserem Reiseziel - dem roten Kontinent!

4. Tag, Dienstag – 22.10.13: Welcome to Australia!

Endlich ist es soweit! Am frühen Morgen erreichen wir endlich den kleinsten Kontinent und zugleich die größte Insel der Welt! Australien liegt herrlich eingebettet zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean und gilt als ein Land der Superlative! Die schier endlose Weite des Outbacks, pulsierende Metropolen, die mystische Welt der Aborigines, eine lässige, coole Lebensart, satter Regenwald, trockene Wüste, süße Koalas und kräftige Kängurus - all das und noch viel mehr verbinden wir bisher mit Down Under und nun endlich wollen wir uns von all dem (und von noch viel mehr) selbst ein Bild machen! Die 22,4 Millionen Einwohner Insel gehört  zum Britischen Commonwealth und gliedert sich in 7 unterschiedliche Staaten und Territorien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Unser erstes Ziel ist (wie sollte es anders sein) die quirlige Metropole Sydney im Bundesstaat New South Wales, auch voller Stolz als „Premier State" bezeichnet. Pulsierend, lebendig und traumhaft am Wasser gelegen, sollte uns die 4-Millionen-Stadt auf Anhieb begeistern. Sie ist die größte und älteste Stadt des Kontinents, ein multikulturelles Zentrum und Sitz von Banken und renommierten Firmen aus aller Welt.
Am Flughafen nimmt uns Reiseleiterin Uli freundlich in Empfang und wir machen uns auf, quer durch die Stadt, zu unserem Hotel „Travelodge Wynyard". Dort angekommen lassen wir es uns beim bereits auf uns wartenden Frühstück erst einmal schmecken, bevor wir bei einer kurzen Ruhepause wieder Kräfte für den erlebnisreichen Nachmittag sammeln können. Um 12 Uhr beginnt unsere Stadtrundfahrt, bei der uns Uli mit auf Zeitreise durch die Geschichte des roten Kontinents nimmt. Der namenhafte Kapitän James Cook war der allererste Weiße auf Australien. Zunächst diente das neu gewonnene, schier endlos weit entfernte Land als Sträflingskolonie und so landete 1788 das erste Schiff mit hunderten Gefangenen an und bis heute gilt dieser 26. Januar als der Nationalfeiertag Australiens. Zunächst durchqueren wir bei unserer Fahrt das historische Viertel der Stadt, mit seinen wunderbar alten Holz- Sandstein- und Backsteinfassaden. Das kleine Hafenbecken Circular Quay, wo 1788 die „First Fleet" anlandete rückt in unser Blickfeld und kurz darauf auch schon die beeindruckende Harbour Bridge, aus dem Jahre 1932. Ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst, welches aus 52.800 Tonnen britischen Stahl und über 6.000 Nieten gefertigt wurde.
Immer wieder staunen wir über die üppige Pflanzenwelt, die  unseren Weg säumt: Magnolienbäume, Oleanderbüsche, Rhododendron und Hibiskus sind da bei weitem nicht alle Arten die wir sehen! Und da türmt sie sich plötzlich vor uns auf: die weltberühmte Sydney Opera, die dieses Jahr ihren 40. Geburtstag feiert. Vorbei an der Wooloomooloo Bucht, angekommen am Aussichtspunkt, lassen sich die Wahrzeichen der Stadt wunderbar einfangen und auch den Lady Macquarie Chair gilt es zu bewundern. Von hier aus blickte die britische Gouverneursfrau immer wieder sehnsüchtig auf den Ozean hinaus, in freudiger Erwartung auf Post oder Besuch aus der Heimat.  Auch die Sportbegeisterung der Einheimischen bekommen wir hier zu spüren, denn wir müssen aufpassen nicht von den Massen an Joggern umgerannt zu werden! Weiter geht die Fahrt durch das Rotlichtviertel Kings Cross und aus der Stadt hinaus. Nach einem gemütlichen Küstenspaziergang an der Watsons Bay, mit Blick auf die tasmanische See und umringt von nun Unmengen an Fliegen statt Joggern, besuchen wir den legendären Bondi Beach. Wir genießen eine Pause bei Kaffee und Banana Bread und schauen amüsiert den Surfern zu, die trotz Nieselregen auf die perfekte Welle warten.
Vorbei an weiteren Stadtstränden, die eine Bucht nach der anderen in ein Entspannungsparadies verwandeln, unternehmen wir einen letzten Stopp am Darling Harbour. Die einst ziemlich verkommenen Industriedocks und Lagerhäuser haben sich heutzutage in ein maritimes Einkaufs- und Vergnügungsviertel verwandelt. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Hafenpromenade erreichen wir gegen 16 Uhr unser Hotel.
Trotz akuter Müdigkeit ist es einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt um schlafen zu gehen und so rasten wir gar nicht lang sondern bummeln gleich entlang der Hauptgeschäftsstraße George Street in Richtung Hyde Park. Hier wollen wir uns den derzeit stattfindenden asiatischen Nudelmarkt, inmitten einer grünen Oase, nicht entgehen lassen. Unsere Bäuche knurren und so geht es hinunter zum Darling Harbour, wo sich ein Restaurant ans das nächste reiht! In nettem Ambiente sitzen wir herrlich im Freien in der „Cargo Bar" und lassen uns deftige Steaks schmecken!

5. Tag, Mittwoch – 23.10.13: Sydney intensiv

Heute zeigt sich das Wetter von einer besseren Seite und taucht die Metropole in ein warmes morgendliches Sonnenlicht. Der Vormittag steht uns für eigene Erkundungen zur Verfügung und um 14 Uhr spazieren wir mit Reiseleiterin Uli in Richtung Circular Quay, wo wir eine Rundfahrt durch den Hafen Sydneys unternehmen wollen. Bei strahlend blauem Himmel genießen wir bei einem kühlen Getränk die einzigartigen Ausblicke auf die imposante Oper, die gewaltige Harbour Bridge und die Skyline der Stadt! Unsere Knipskisten laufen heiß!
Im Schatten der Harbour Bridge durchqueren wir anschließend die alten Speicher- und Lagerhäuser des historischen Viertels „The Rocks". Hier stellte man gleich nach der Anlandung 1877 die ersten Zelte für die Sträflinge auf. In den kopfsteingepflastert en Gassen reihen sich Galerien, Bars und Restaurant aneinander und es gibt allerlei Hübsches und Kitschiges „made in Australia" zu erstehen.
Als nächstes widmen wir uns ganzen Herzens dem zauberhaft an der Bucht der Sydney Cove gelegenen Opernbauwerk. Bis heute ist nicht ganz klar, ob der dänische Architekt Jorn Utzon bei dem Design des Daches an Segel im Wind oder an das Schälen einer Orange dachte. Bei einer Führung wollen wir einen Blick in das Innere werfen und mehr über die Architektur-Ikone erfahren. Mit seinen 6 verschiedenen Konzertsälen gehört es zu den größten Bühnen der Welt und jedes Jahr erfreuen sich Millionen von Gästen an den Opern, Ballettstücken, Musicals und Konzerten, die hier hinter einander weg aufgeführt werden. Ganze 102 Millionen Dollar kostete der Bau, überstieg damit die geplanten 7 Millionen gewaltig (warum müssen wir alle gerade an dieser Stelle an den Berliner Flughafen denken...) und der Architekt selbst, bekam sein Meisterwerk im fertigen Zustand tragischerweise niemals zu Gesicht.
Schließlich müssen wir ganz fix zurück zum Hotel, uns frisch machen um gleich wieder mit dem Taxi zurück zum Opernhaus, denn das folgende Erlebnis will sich keiner von uns entgehen lassen: eine Vorstellung in der weltberühmten Oper erleben - das kann nicht jeder von sich behaupten! Noch einmal genießen wir die wunderbare Einfärbung der Harbour Bridge, die durch das warme, orangerote Abendlicht in einem ganz besonderen Glanz erscheint.
Aufgeführt wird heute das preisgekrönte Broadway Musical „South Pacific", eine Produktion von Rodgers und Hammerstein und allem voran die Musik des 34-köpfigen Orchesters machen das romantische Stück zu einem ganz besonderen Höhepunkt unseres Sydney-Besuchs. In der Pause stoßen wir bei einem Gläschen Sekt auf diesen zauberhaften Abend an, während sich die dunkle Nacht über Sydney gelegt hat und wir aus der Oper über das glitzernde Hafenbecken blicken. Bei einem kleinen Nachtsnack lassen wir diesen ganz besonderen Abend ausklingen, an den wir uns alle noch lange mit einem Lächeln im Gesicht und im Herzen erinnern werden!

6. Tag, Donnerstag – 24.10.13: Featherdale Wildlife Park & Manly Beach

Eigentlich sollten wir heute einen Ausflug in das Hinterland erleben. Doch die schweren Brände rund um Sydney machen uns diesen Ausflug in die Blue Mountains leider nicht möglich. Zu groß das Risiko, zu wenig hätten wir vom Ausblick über die magisch anmutende Urlandschaft gehabt. Die Blue Mountains haben ihren Namen dem verdampfenden Eukalyptusöl zu verdanken, dass wie ein blauer Dunst über den Bergen liegt. Statt verdampfendem Eukalyptus gibt es diesen heute wenigstens in fester Form: Elisa sollte uns den nicht möglichen Ausflug später wenigstens mit einem passenden Bonbon versüßen. DAFÜR haben wir heute aber anderes tolles vor und so starten wir mit der Fahrt zum Featherdale Wildlife Park! Es kribbelt es uns wahrlich in den Fingern und wir können es kaum erwarten Kängurus, Koalas und süße Wombats in echt zu sehen und sogar mal anzufassen! Und tatsächlich - die zahmen australischen Tiere lassen sich von uns kraulen, streicheln und beäugen uns neugierig! Die Kängurus hüpfen um unsere Füße herum, in der Hoffnung etwas zu knabbern zu bekommen, der kuschelige Koala unterbricht sogar ein paar Minuten für uns seinen goldenen Schlaf um uns das perfekte Foto zu bescheren und die kleinen borstigen Wombats genießen die Streicheleinheiten - aber nur so lange, bis ihr riesige Futternapf neu gefüllt wird! Aber auch den tasmanischen Teufel der die Bisskraft eines Krokodils hat, bekommen wir zu Gesicht sowie Emus, Krokodile und eine Vielzahl der verschiedensten, buntesten und außergewöhnlichsten Vögel, die in Australien zu Hause sind. Über 720 Vogelarten sind auf dem Kontinent beheimatet. Nur schwer können wir uns trennen, doch wir müssen weiter.
Es geht an die Nordstrände, genauer nach Manly Beach, einem Vorort von Sydney, der sich als Surfer-, Sonnenanbeter- und Ausflugsparadies rühmt. Hafen und Pazifik verbindet die geschäftige, von Palmen gesäumte Fußgängerzone The Corso, wo wir auch einen Mittagssnack beim Vietnamesen einnehmen. Beim anschließenden Bummel entlang er Strandpromenade beäugen wir die (mal mehr, mal weniger) gut aussehenden surfenden und sonnenbadenden Menschen, lassen uns die Meeresbrise um die Nase wehen und lernen Sydney nun auch nochmal mit der ihr nachgesagten Leichtigkeit und Gelassenheit kennen. Am Nachmittag geht es mit der historischen Fähre zurück in die Stadt, um einen letzten Abend in Sydney zu genießen.
Um 18:30 Uhr wollen wir im Pub „The Glenmore" im Szeneviertel „The Rocks" ein letztes Abendessen einnehmen, bevor wir uns später noch zu einem ganz besonderen Abschluss niederlassen: im 47. Stock wartet in der „O-Bar" bereits ein Tisch auf uns und im schicken Drehrestaurant, mit Blick über die nächtlich erleuchtete Stadt nehmen wir einen letzten Drink zu uns und versuchen all die fantastischen Eindrücke und Ausblicke fest in unsere Gedanken zu speichern, damit wir all das hier nie vergessen!

7. Tag, Freitag – 25.10.13: Melbourne

Knapp ein Viertel aller Australier lebt in dem kleinsten Bundesstaat des Festlandes - Victoria, der auch als „the Garden State" bezeichnet wird. Unser heutiges Ziel ist die Hauptstadt Melbourne, die zweitgrößte Stadt Australiens. Sie liegt idyllisch am Yarra River und über 140 verschiedene Nationalitäten sind hier zu Hause. So liegt es nahe, dass Melbourne vor allem mit seinem multikulturellen Flair besticht! Doch auch die viktorianischen Prachtbauten, hypermoderne Architektur, schicke Shoppingmeilen und herrliche Parks machen die Stadt zu einer der „lebenswertesten Städte der Welt" - davon wollen wir uns natürlich selbst überzeugen und so verabschieden wir uns vom wunderbaren Sydney. Gegen 9:15 Uhr heben wir mit der Fluggesellschaft „Virgin Australia" hab und gut eine Stunde später empfängt uns Reiseleiter-Fahrer Stephan in Melbourne! Gleich geht es in Richtung Zentrum zur Stadtrundfahrt. Nach der Gründung Melbournes im Jahre 1835 wuchs die Stadt rasend schnell. Vor allem zu Zeiten des Goldrausches kamen Siedler aus aller Herren Länder und zwischen 1901 und 1927 war Melbourne sogar die erste Hauptstadt Australiens. Im Zuge der Modernisierung Sydneys und dessen Entwicklung zur Weltstadt wurden dort viele historischen Gebäude und Viertel umgestaltet. Hier in Melbourne ist der historische Charme an nahezu jeder Ecke noch zu spüren, was die Stadt nicht nur sehr sympathisch macht, sondern sie auch deutlich älter als Sydney wirken lässt. Schon zu Beginn der Rundfahrt können wir den Ruf „Kulturhauptstadt" Melbournes vollkommen verstehen: neugotische und romanische Kirchen und Kathedralen, Theater, Museen, Konzerthallen, Galerien, die Staatsbibliothek reichen sich quasi die Hände! Ein wunderschönes kulturelles Bauwerk reiht sich an das nächste. Über den Federation Square erreichen wir die Innenstadt. Geschmückt ist dieser Hauptplatz mit einem futuristischen Kulturkomplex, dessen Dreiecke aus Zink, Glas und Sandstein auf der Fassade ein interessantes Puzzle bilden. Über die Collin Street, die Haupteinkaufsmeile, deren östlichster Teil wegen der exklusiven Läden auch als „Pariser Ende" bezeichnet wird, geht es weiter durch das Finanzzentrum der Stadt. Das hübsche Theater Athenaeum befindet sich neben dem Rathaus Melbournes und kurz darauf passieren wir auch das einstige Gefängnis.
Unser nächstes Ziel ist der italienisch geprägte Stadtteil Carlton, wo wir einen Stopp vor wunderschönen viktorianischen Terrassenhäusern einlegen. Die bunten, dicht an dicht stehenden Bauten sind mit ihren eisernen, geschwungenen Balkongittern weit über 1 Million wert.  Am nördlichen Ende der Spring Street treffen wir auf einen, wie ein Palast wirkenden, monumentalen Bau, der im Jahre 2004 zum ersten UNESCO-Welterbe Australiens ernannt wurde: Das Royal Exhibition Building wurde für die Weltausstellung 1861 errichtet und beeindruckt heute inmitten der Carlton Gardens seine Besucher.
Wir fahren weiterhin durch Chinatown hindurch. Bereits 1854 wurde der erste chinesische Siedler hier gemeldet und mit dem Goldrausch sollten noch viele Tausende dazu kommen. Unsere Mittagspause verbringen wir auf dem Queen Victoria Markt. Die bunten Stände bieten nicht nur Obst, Gemüse, frisches Fleisch und Käse, sondern auch bunte Souvenirs, Blumen und allerlei kulinarische Besonderheiten an. Als Abschluss unserer interessanten Stadtrundfahrt stoppen wir noch am Fitzroy Park, in dem das älteste Haus Australiens zu finden ist: das Elternhaus von James Cook, aus dem Jahre 1755, wurde eigentlich in England errichtet, später aber hierher gebracht und Stein für Stein wieder aufgebaut. „Cook's Hütte" nennt man das kleine alte Backsteinhaus inmitten der schönen Parkanlage. Nach einer kurzen Ruhepause in unserem zentral gelegenen Hotel „Mercure Treasury Gardens" treffen wir uns um 16 Uhr wieder zum Nachmittagsprogramm. Mit der kostenfreien historischen Straßenbahn, fahren wir zum hübschen historischen Hauptbahnhof und schlendern gemütlich zum Himmelstürmer der Stadt. Der 2006 fertig gestellte Eureka Tower ist mit seinen 297, 3 Metern der höchste Wolkenkratzer der Stadt und tatsächlich eines der höchsten Wohngebäude der Welt. Vom 88. Stock genießen wir die 360 Grad-Aussicht über Melbourne, was uns mit seiner Vielfältigkeit an Historischem und Modernen sehr gut gefällt! Trotz Nieselregen bietet sich uns eine ganz fantastische Sicht und die schnellziehenden Wolken bereiten uns die unterschiedlichsten Fotomotive! Wieder unten bummeln wir nach einer Kaffeepause zurück in Richtung Bahnhof und wollen heute unser Abendessen im renommierten Lokal „Chloé" genießen. In schöner Atmosphäre und mit schicken Speisen lassen wir den Abend stilvoll ausklingen.

8. Tag, Samstag – 26.10.13: die Great Ocean Road

Heute geht es raus aufs Land! Die West Gate Brücke überquerend verlassen wir die Stadt und passieren grüne Weiden, Pferdekoppeln, Schafsherden und landwirtschaftliche Flächen. Bei unserem Ganztagesausfug wollen wir heute intensiv die berühmte Great Ocean Road erkunden! Diese vereint Highway mit Mythos und Legende. Die 243 km lange Panoramastraße führt von Torquay im Osten bis nach Portfairy im Westen. Hier stemmt sich der Kontinent gegen die wilde Küste, steile Klippen kämpfen mit den Gezeiten und dem gegenüber liegen uralte Regenwälder mit unzähligen Eukalyptusbäumen. Eine prachtvolle Landschaft! Zwischen 1919 und 1932 schlugen Soldaten mit nichts als Schaufel und Pickel die Straße in den Fels um neue Gebiete zu erschließen, die bis dahin nur mit dem Schiff erreichbar waren. Daran erinnert ein schönes Denkmal am Memorial Arch. Weit blicken wir bei unserem Fotostopp in die Ferne in südöstliche Richtung und sehen FAST die Antarktis. Im kleinen Örtchen Lorne machen wir eine erste Kaffeepause und schlendern über die von hübschen Geschäften und zahlreichen Cafés gezierte Promenade, begleitet vom sinnlichen Meeresrauschen. Ein kilometerlanger Sandstrand liegt uns hier zu Füßen! Wenig später halten wir in Kennett River, einem scheinbar unbedeutend kleinem Ort mit fantastischen Bewohnern: kaum packt Stefan ein paar Körner und Samen aus und streut uns diese auf die Hand, schon kommen unzählige, bunt in allen Farben schillernde Papageien angeflogen, setzen sich furchtlos auf unsere Hände, Arme und Köpfe, picken sanft und in aller Ruhe die Körner und bescheren uns damit neben fantastischen Fotomotiven vor allem einen riesigen Spaß! Blau-rote Rosellas, orange-grüne Paraguays und auch ein paar Kakadus schwirren um uns herum. Ein wahrliches Spektakel! Nicht unbeachtet sollten natürlich auch die putzigen Freunde weiter oben im Eukalyptusbaum bleiben, die es wesentlich ruhiger angehen lassen als die Papageien: faul zwischen den dichten Blättern hervor schauend, erblicken wir die frei lebende Koalas. Die süßen Tiere ernähren sich einzig und allein von Eukalyptusblättern, schlafen bis zu 20 Stunden am Tag und verbringen die restliche Zeit mit fressen (der eine oder andere hätte so ein Leben wohl auch gern...).
Zur Mittagszeit erreichen wir Apollo Bay, ein ebenfalls hübsches buntes Örtchen für Sonnenanbeter, Surfer und Touristen wie uns! Auf besondere Empfehlung von Stefan probieren wir hier eine ganz besondere Art der klassischen „Fish & Chips" - nämlich mit Haifisch („Flake")! Hinter dem Ort verlässt die Great OCean Road die Küste und schlängelt sich durch den Great Otway Nationalpark. Plötzlich umgibt uns dichter Regenwald mit hellen Eukalyptusbäumen und saftig grünen Farnen, statt schaumgekrönter Wellen des Indischen Ozeans, die sich an den scharfen Klippen brechen. Stefan unternimmt mit uns einen kleinen Regenwaldspaziergang. Auf befestigtem Weg gehen wir durch die kühle feuchte Luft, vorbei an 100 Meter hohen Königseukalypten, Baumfarnen und den riesigen und uralten Mammutbäumen, über die sich eine samtige Schicht von grünem Moos gelegt hat. Eine nahezu mystisch wirkende und sehr faszinierende Landschaft.
Weiter geht die Fahrt und wir kommen unserem Tagesziel immer näher. In der Bucht des Port Campbell Nationalparks treffen wir auf eines der bekanntesten Wahrzeichen Australiens: Bis zu 65 Meter ragen die „12 Apostel", ockerfarbene Kalksteinfelsen, aus der stürmischen See. Die Brandung formt hier stetig Schluchten, Grotten und bizarre Bögen aus den Felsen und bei einem windigen Rundgang können wir den fantastischen Blick genießen und dieses einzigartige Bildnis der Natur postkartengetreu festhalten! Wir müssen gar nicht weit fahren zum nächsten Höhepunkt, der fast NOCH schöner ist! Wir besuchen die Felsformationen der Loch Ard Gorge, der spektakulärste Teil der Steilküste, wo mehr als 200 Schiffe an den Klippen zerschellten und untergingen. Tragische Berühmtheit erlangte der Untergang der „Loch Ard" 1878, bei dem nur 2 junge Menschen von 54 überlebten. Wir blicken hinab auf die kunstvoll geformten Felsen, wie die „Rasierklinge" und andere gelöcherte und unterhöhlte Kalksteingebilde. Das blau-grüne Meer, geschmückt mit weißer Gischt, und die beige Farbe des Gesteins geben mit der sich neigenden Sonne ein fantastisches Schauspiel der Natur ab!

9. Tag, Sonntag – 27.10.13: Alice Springs  & die Weite des Outbacks

Nachdem sich Elisa heute erst auf persönliche Einladung hin nach unten zur Rezeption bewegt, starten wir mit leichter Verspätung in Richtung Flughafen Melbourne.  Wir reisen nun weiter in das Herz und die Seele Australiens - ins Outback! Mit der Fluggesellschaft Qantas geht es ins Rote Zentrum Australiens, wo uns Reisleiter Marcel freundlich in Empfang nimmt. Und nicht nur der, sondern auch eine aus voller Kraft scheinende Sonne, die uns mit mollig warmen 36 Grad willkommen heißt! Einige von uns laufen nach der „Kälte" in Melbourne erst jetzt wieder auf Betriebstemperatur, während andere am liebsten wieder den Flieger zurück nehmen würden.
Wir befinden uns jetzt im Northern Territory, bei dem es sich nicht um ein Bundesland, sondern um eine australische Verwaltungseinheit handelt, die von Canberra aus direkt regiert wird. In dem Gebiet, das fast 4-mal so groß wie Deutschland ist, leben gerade einmal 300.000 Einwohner und der Großteil der 1,5% Aborigines der Gesamtbevölkerung. Alice Springs ist quasi die Hauptstadt der schier endlos weiten Sinfonie in Rot! Hier entstand der Mythos vom geheimnisvollen Outback. Das Städtchen wurde im Zuge des Telegrafenbaus 1872 nahe einer Quelle gegründet und nach der Gattin des damaligen Postbeauftragten der Kolonie South Australia benannt - Mrs. Alice Todd. Die staubige Siedlung stellt außerdem ziemlich genau den geografischen Mittelpunkt des Kontinents da.
Wir wollen einen ersten Bummel über die Todd Mall unternehmen. In der Fußgängerpassage treffen wir auf die ersten Aborigines, die im Schatten der Bäume sitzen und ihre selbstgefertigten Kunstwerke und Malereien verkaufen. Als nächstes führt uns Marcel zu dem Punkt wo alles begann - zur alten Telegrafenstation. Auf dem Gelände schauen wir uns die Gebäude und erhaltenden Geräte an, die uns einen Einblick in das isolierte Leben der Pioniere geben, dank deren Hilfe die telegrafische Verbindung zur übrigen Welt hergestellt werden konnte.
Unser nächstes Ziel ist eine ganz besondere Einrichtung: die Fliegenden Ärzte, der „Royal Flying Doctor Service" bringt uns näher wie die medizinische Versorgung im Outback funktioniert. Die fliegenden Ärzte verfügen über 21 Basen und 5 medizinische Einrichtungen in ganz Australien und sind rund um die Uhr verfügbar. 63 Flugzeuge vom Typ PC-12 sind momentan im Einsatz, um Leben zu retten, leidenden Menschen rasch zu helfen und um Kranke und Verunfallte in der Weite des Outbacks schnellstmöglich ins nächste Krankenhaus zu bringen. In diesem Jahr zum Beispiel werden ca. 250.000 Menschen von den fliegenden Ärzten Hilfe bekommen, das heißt alle 2 Minuten irgendwo in Australien. Der lebenswichtige Service wird zwar vom Staat subventioniert, trägt sicher aber hauptsächlich durch Spendengelder, Eintrittsgelder und Sammelaktionen.
Schwer beeindruckt machen wir uns nach diesem Besuch auf zum kleinen Aussichtspunkt über die Stadt. Vom Anzac Hill blicken wir über das beschauliche Alice Springs bis hin zur Kette der Mac Donnell Ranges. Marcel erzählt uns mit seinem Schweizer Akzent so einiges über das Leben, die Vegetation und Besonderheiten dieser für uns so fremd wirkenden Region.
Am Nachmittag erleben wir dann in der „School of the Air" wie der Schulunterricht über Hunderte von Kilometern im Outback vonstattengeht. Bei der hiesigen ASSOA handelt es sich um die erste Schule dieser Art weltweit. Sie wurde 1951 gegründet und kümmert sich derzeit um insgesamt 140 Kinder der Klassen 1 bi 9. Das Gebäude ist liebevoll bunt gestaltet mit den kleinen Kunstwerken der Kinder, die sich gerade einmal ein paar Tage im Jahr tatsächlich hier in Alice treffen. Der Schulunterricht läuft einzig und allein über das Internet, einst sogar nur über Radiofrequenz, ab. 1.300.000 km2 deckt die Einrichtung ab und ist damit unbestritten das „größte Klassenzimmer der Welt". Die Schüler wohnen auf entlegenen Rinderfarmen, in Aborigine-Gemeinden, in Nationalparks oder auf Polizeistationen und können so eine gute schulische Ausbildung genießen, ohne von Ihren Familien getrennt leben zu müssen! Ganz toll!
Die Hitze macht uns nun aber doch etwas zu schaffen und so checken wir gegen 16 Uhr in unserem Hotel „Aurora Alice Springs" ein. Selbstverständlich haben wir alle Zimmer mit Meerblick (dieses ist nur leider 1.500 km entfernt). Am Abend steht uns heute noch ein ganz besonderes Essen bevor: wir spazieren zum traditionsreichen „Overlanders Steakhouse". Die urige Kneipe wurde 1971 gegründet, zu Ehren der „Übersiedler", die sich ins Outback gewagt und es geschafft haben! Diese Zeitzeugen haben persönliche Gegenstände dem Restaurant vermacht und so finden wir im Inneren ein wahres „lebendes Museum"! Beim „Drovers Blowout" Menü probieren wir dann mutig Krokodil, Emu und Känguru, gefolgt von köstlichem Baramundi-Fisch oder Steak! Mmhh...

10. Tag, Montag – 28.10.13: Outback – Ayers Rock

450 km quer durch das wilde Outback soll unsere Reise heute gehen! Auf unserem Weg nach Ayers Rock sollten wir die Landschaft des roten Zentrums Australiens so richtig kennen lernen. Nach unserem ersten Stopp bei einer Kamelfarm, geht es weiter  durch schroffe Felslandschaften, vorbei an der leuchtend rostroten Erde, während die gleisende Sonne erbarmungslos vom Himmel brennt. Schier grenzenlos scheint hier draußen die Wildnis zu sein. Kurz vor unserem Ziel legen wir noch einen Stopp mit Blick auf den Mt. Conner ein. Der Inselberg, von den Einheimischen „Atila" genannt, könnte der kleine Bruder des berühmten Uluru sein. Über die feuerrote Sanddüne hinweg werfen wir einen Blick auf die Ausläufer des Amadeus-Salzsees. Am späten Mittag erreichen wir das „Outback Pioneer Resort" in Ayers Rock und gönnen uns bei 38 Grad Außentemperatur eine kurze Ruhepause. Um 15:15 Uhr geht es nun mit Guide Victoria weiter in Richtung des berühmtesten Wahrzeichen Australiens! Wir erreichen den Uluru & Kata Tjuta Nationalpark. Dieser gehört seit 1985 wieder den Aborigines, die ihr heiliges Stück Land nach langen Rechtsstreitigkeiten endlich wieder für sich gewonnen konnten. Jedoch steht es der Australischen Regierung für 99 Jahre zur Pacht zur Verfügung und verwaltet und gesteuert wird es zu gleichen Teilen von Staatsleuten und den beheimateten Aborigines. Die hier lebenden Aborigines nennen sich selbst die „Anangu", was in der indigenen Sprache „Mensch" bedeutet. Der heilige Berg gehört seit 1987 zum UNESCO-Welterbe und die Besteigung dessen ist für die Aborigines eigentlich ein Tabu, weil im Uluru jene Traumzeitwesen ruhen sollen, die einst die Erde geschaffen haben. Ganze 348 Meter wagt der rostrote Koloss er aus der weiten Ebene auf, der 1873 fast zeitgleich von den Forschern Gosse und Giles entdeckt wurde. Die Europäer benannten den Berg nach dem damaligen Premierminister von Südaustralien - Henry Ayers.
Doch bevor wir uns dem Uluru intensiver widmen, durchfahren wir die weite wüstenartige Sandebene, bewachsen mit Spinnifexgras, Akazien und vereinzelten Wüsteneichen und nähern uns den rostrot leuchtenden 36 Felskuppeln der Kata Tjuta - den „Olgas". Der höchste Fels ist ganze 546 Meter hoch und ihr Name bedeutet in der Sprache der Anangu „viele Köpfe". Ihr westlicher Name geht auf die Königin Olga von Württemberg zurück, wobei es sich ursprünglich wohl um ein einziges riesiges Felsmassiv handelte, das aber anders als der Uluru aus einem grobkörnigen Konglomerat statt aus Sandstein besteht. Bei sengender Hitze unternehmen wir einen Spaziergang zwischen den Kuppen, bei dem sich uns ein ganz besonderer Blick auf die Naturschmuckstücke bietet. Über roten Sand und Steine wandern wir die ca. 2,6 km ins Tal hinein und zurück. Im Anschluss können wir die „vielen Köpfe" bei weiteren Fotostopps auch nochmal in voller Breitseite bewundern, bevor wir uns um kurz nach 6 aufmachen zum Uluru. Hier wollen wir uns den Sonnenuntergang heute nicht entgehen lassen! Kurzerhand werden Tisch, Stühle, Cracker und prickelnder Sekt ausgepackt und mit dem sagenhaften Blick auf den gigantischen Felsen lässt es sich in ganz besonderer Atmosphäre auf unsere tollen Erlebnisse anstoßen! Zum Wohl! Die untergehende Sonne taucht den Ayers Rock immer wieder in ein neues, beeindruckendes Licht, bevor sie wie ein glühender Ball langsam hinterm Horizont verschwindet. Zurück im Hotel Resort genießen wir noch ein wenig die milde Abendluft, bevor wir nicht allzu spät ins Bett gehen, denn morgen heißt es „der frühe Vogel..."

11. Tag, Dienstag – 29.10.13: Uluru – die Aborigines – Cairns

„...kann mich mal!" denken wir uns alle kurz, als um 4:30 Uhr der Wecker klingelt und wir um 5 Uhr alle frisch und munter (oder auch nicht) abfahrbereit am Bus stehen. Im Stockdunkeln fahren wir der langsam aufgehenden Sonne entgegen. Immer weiter schiebt sich der rote Feuerball empor und taucht den Himmel und die umliegende Landschaft in ein warmes goldgelbes Licht. Der gewaltige Uluru wird zunehmend angestrahlt und die Sonne wirft lange dunkle Schatten auf das riesige Massiv. Wir knipsen fleißig und genießen die ganz besondere Atmosphäre, während die Welt im Outback langsam zum Leben erwacht.
Danach wollen wir uns heute ganz nah an den heiligen Berg heran trauen und unternehmen einen ersten morgendlichen Spaziergang zum Mutitjulu Wasserloch. Wir bewundern die Höhle, in der die Aborigine-Jäger einst auf der Lauer lagen und ihre Wartezeit mit kunstvollen Höhlenmalereien ausfüllten. Nahezu ehrfürchtig bewundern wir die mächtigen Felsen  bei unserem Spaziergang, bei dem wir auch mehr über das Leben und die Kultur der Aborigines erfahren. Die Ureinwohner glauben, dass das Land in der Tjukurrpa erschaffen wurde, jene Zeit die wir als „Traumzeit" bezeichnen. Dies ist aber eigentlich kein passender Name, denn mit träumen hat das alles gar nix zu tun. Das Land wurde erschaffen von den Vorfahren der Aborigines, welche übernatürliche Wesen waren. Sie hatten einige Charakteristiken von Tieren und einige von Menschen. Bei ihren Abenteuern und Streifzügen durch das Land formten Sie Berge, Flusstäler, Wasserlöcher und Sanddünen entlang ihrer Wege. Ihre Spuren sind rund um den Uluru zu finden und die dazugehörigen Geschichten sind einzigartig und wunderschön. So lernen wir Kuniya, die Pythonfrau kennen, die bei ihrem Kampf gegen die böse Schlage so manche Spalten und Risse im Fels des Uluru hinterließ. Später sollten wir weiterhin die Geschichte der Mala-Wallaby Leute hören und deren Hinterlassenschaften im Gestein deutlich sehen. Getreu dem Motto „man muss nur ganz fest daran glauben" erfreuen wir uns an den spannenden und lehrreichen Uluru-Geschichten der Aborigines, die uns Victoria erzählt.
Nun haben wir uns unser Frühstück aber wirklich verdient und so fahren wir einmal um den Uluru herum, so dass wir ihn von allen Seiten in seiner ganzen Pracht bewundern können, bevor wir das Kulturzentrum erreichen. Hier lassen wir uns das Frühstück munden, bevor wir zu unserem 2. Spaziergang aufbrechen. Bei diesem sehen wir unter anderem die einstige Höhle von Itarijari, dem Beutel-Maulwurf. Dieser schob wegen des böigen Windes einen großen Stein vor seine Höhle um seinen Nachwuchs zu schützen. Seine gebuddelten Löcher sind noch heute deutlich im Gestein zu sehen. Noch einige dieser legendenumwobenen Stätten und Abdrücke im Uluru sehen wir und sind ganz begeistert vom tiefen Glauben der Aborigines und deren Weltbild. Für sie ist das Leben ein langer metaphorischer Fluss, bzw. Bewusstseinsstrom. Die sichtbare Welt wird nicht getrennt betrachtet von der unsichtbaren, der Zugang zur äußeren Welt der Dinge entspricht dem zur inneren des Ichs. Und so wöllten wir am liebsten noch viel tiefer eindringen in das Leben und die Denkweise der Aborigines, doch wir müssen weiter ziehen...
Um 9:30 Uhr sind wir zurück am Hotel und 3 von uns steht nun noch ein ganz besonderes Erlebnis bevor: bei einem Helikopterrundflug bestaunen sie die Weite des Outbacks aus der Vogelperspektive und verstehen danach ein bisschen besser wie die Aborigines ihre Welt sehen. Der Blick von oben erinnert tatsächlich an so manches gemaltes Kunstwerk, dass wir hier und da sehen konnten. Am Flughafen treffen wir uns alle wieder und so heben wir um 12:45 Uhr ab, winken dem Uluru ein letztes Mal zu und fliegen über Sydney nach Cairns. Herrliche 30 Grad schlagen uns hier entgegen und Reiseleiterin Jutta begrüßt uns am Flughafen. Das letzte Domizil unserer Reise ist das Hotel „Mercure Harbourside", genau an der Esplanade und am Meer gelegen. Cairns lockt nicht nur mit dem Great Barrier Reef direkt vor der Haustür und seiner herrlichen Lage an der Trinity Bucht, sondern auch mit urzeitlichem Regenwald im Hinterland, Südseeklima und einer quirligen Atmosphäre - wir freuen uns darauf all das in den nächsten Tagen zu erleben!

12. Tag, Mittwoch – 30.10.13: Great Barrier Reef

Ein Tag voller Faszination, Vielfalt und Entspannung sollte uns heute erwarten. Beim abwechslungsreichen Frühstück stärken wir uns für unseren Ausflug zum größten Korallenriffsystem der Erde. Das Great Barrier Reefgehört zu den größten Naturwundern der Welt und erstreckt sich über 2.300 km vor der Küste Queenslands bis nach Papua-Neuguinea. Die fast 3.000 Einzelriffs sind als das größte zusammenhängende Lebewesen weltweit sogar aus dem All sichtbar und werden seit 1981 als UNESCO-Weltnaturerbe geschützt. Als Entdecker gilt auch hier wieder der Brite James Cook, der mit seinem Schiff hier 1770 auf Grund lief!
Ein Shuttlebus bringt uns zum Hafen von Cairns, wo wir an Bord des Katamarans „Reef Magic" gehen. Dieser sollte uns in den nächsten 1 ½ Stunden ganz nah an das Riff heran bringen. Das größte von Organismen je geschaffene Bauwerk, ist ein Wunderwerk von Abermillionen Korallenpolypen. Sterben die Polypen ab, dann hinterlassen sie ein hartes Kalkgehäuse, auf dem sich ein neuer Polyp ansiedelt. Der überwiegende Teil es Riffs ist heute um die 2 Millionen Jahre alt.
Auf der Plattform „Marine Wolrd" angedockt, steht uns gleich der erste Höhepunkt bevor: mit dem Halb-U-Boot unternehmen wir eine Fahrt zwischen den Korallen entlang und staunen über das in sich ruhende System, welches sich aus blauen, grünen und rötlich schimmernden, verschiedensten Korallenarten zusammen setzt. Direkt von unserer Fensterscheibe erblicken wir die sich im Strom des Meeres bewegende Spagetti-Korallen, riesige ballonförmige Bergkorallen, runde Tellerkorallen und viele mehr! Darüber hinaus veranstalten hier rund 1.500 Fischarten ein Fest der Formen und Farben - von bunt gesprenkelt über silbrig schimmernd bis hin zu farbig schillernd ist alles dabei! Jede Menge „Oh's" und „Ah's" stoßen wir aus, beim Staunen über die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt! Sogar einen Blaupunkt-Stachelrochen erblicken wir dicht über dem Meeresboden und da ist auch eine Giant Clam, eine riesige Muschel, wie wir sie bisher nur aus dem Aquarium im Zoo kannten! Ganze Schwärme der schwarz-weiß-gelb gestreiften Süßlippenfische schwimmen an uns vorbei und immer wieder lässt das warme, sich im Wasser brechende Sonnenlicht die Korallen in schönen Farben erscheinen. Verantwortlich für die Farbgebung der Koralle ist die in ihr wohnende Alge. Alge und Koralle gehen eine symbiotische Beziehung zwischen Pflanze und Tier miteinander ein.
Nach dem trockenen Tauchgang hält uns dann nichts mehr lange auf der Plattform und wir wollen beim Schnorcheln weitere bunte Fische aus nächster Nähe betrachten! So werden Gummiflossen, Taucherbrille und Schnorchel umgeschnallt und los geht's! Und was sich da vor unseren Augen im Meer abspielt ist fast nicht in Worte zu fassen: grün-gelb schimmernde Papageienfische, große nashornartige Maori Wrasse Fische, die von der Bestatzung liebevoll „Wally" genannt werden, gelb-schwarze Nasenfische und jede Menge undefinierbare, regenbogenfarbige, gestreifte, gepunktete und bunt gemusterte andere Fische beäugen uns unter Wasser neugierig und lassen sich nicht im Geringsten von uns und unserer Begeisterung stören! Ob sonnenbaden auf der Plattform, lecker Mittagessen schlemmen im Schatten oder eine weitere Fahrt mit dem Glasbodenboot unternehmen - alle kommen hier auf ihre Kosten und können einen herrlichen Tag am „8. Weltwunder" genießenJ. Gegen 15:30 Uhr legen wir wieder ab, verlassen das Riff und kehren nach Cairns zurück. Sonnengebräunt, mit salziger Haut und jeder Menge toller Erlebnisse im Gepäck erreichen wir unser Hotel und machen uns kurz frisch.
Wenig später unternehmen wir noch einen abendlichen Spaziergang entlang der Flaniermeile „Esplanade", die uns direkt am Strand entlang ins Ortzentrum führt. Einst im Jahre 1878 als Exporthafen für Gold und andere Bodenschätze der Minen westlich der Stadt gegründet, ist das kleine Städtchen Cairns mit 170.000 Einwohner durch den Zuckerrohranbau und vor allem aber durch den pulsierenden Tourismus immer mehr gewachsen. Wir lassen uns die milde Meeresbrise um die Nasen wehen und genießen später Rippchen und Pizza in einem urigen australischen Restaurant.

13. Tag, Donnerstag – 31.10.13: Atherton Tablelands

„The Sunshine State" wird das Bundesland Queensland auch genannt und macht seinem Spitznamen heute alle Ehre! Heute steht uns ein Ausflug in die Atherton Tablelands bevor. Das bis zu 1.000 Meter hohe Plateau ist überzogen mit dichtem Regenwald und reich bestückt mit klaren Wasserfällen, einer vielseitigen Tier- und Pflanzenwelt und angenehmen Klima. Unser erstes Ziel ist heute der Tjapukai Culture Park, indem wir noch etwas tiefer in die Welt der hiesigen Aborigines eindringen wollen. Bei einer unterhaltsamen Tanzaufführung bekommen wir einen Einblick in diesen wichtigen Teil der Kultur der Einheimischen und wenig später erfahren wir mehr über die Bedeutung und Handhabung eines Bumerangs und über Nahrung aus der Natur. Natürlich können wir das Werfen eines Bumerangs oder eines Speers selbst ausprobieren! Abschließend wird uns die Kunst des Didgeridoo Spielens näher gebracht und wir lauschen den tiefen, brummenden Klängen dieses interessanten Instruments.
Genug Kultur für heute, jetzt geht es in die Natur! Wir besteigen die Seilbahn „Skyrail" und schweben über das Blätterdach des tropischen Regenwaldes in Richtung des 7,5 km entfernten Bergstädtchens Kuranda. Auf unserer Fahrt mit der längsten Gondelbahn des Kontinents bekommen wir einen ganz besonderen Eindruck von den mehr als 120 Millionen Jahre alten Wäldern. Hier streiften eins Dinosaurier durch die Landschaft und einige der ersten Blütenpflanzenarten öffneten hier ihre Blüten. Seit 1988 wird der Regenwald von der UNESCO geschützt und so kann einer der ältesten außergewöhnlichsten Naturschönheiten der Welt erhalten bleiben. Unter uns ragen dicke Eukalyptusbäume, Palmfarne, Vogelnestfarne, Banyan-Bäume und Araukarien in den Himmel und dicht miteinander verschlungen wirkt die Landschaft wie eine weiche grüne Decke. Bei unserem kleinen Regenwaldrundgang an der Red Peak Station staunen wir über die dicken geraden Stämme der uralten Kaurifichten, die blau schimmernden Schmetterlinge die eifrig umher flattern und über allerlei andere faszinierende Tiere und Pflanzen die das tropische Dickicht zu bieten hat.
Bei unserer Weiterfahrt erblicken wir auch die Barron Wasserfälle und gleiten über den Barron Fluss weiter nach Kuranda. Dort angekommen bummeln wir durch die niedlichen kleinen Geschäfte, erstehen das eine oder andere Souvenir und lassen uns eine große Kugel Eis schmecken! Am Nachmittag soll uns dann die historische Eisenbahn, der „Kuranda Scenic Train", in 1 ½  Stunden wieder hinab bringen. Seit 1891 schlängelt sich die heutzutage bunt bemalte Diesellokomotive über 34 Kilometer, durch 15 Tunnel hinab bis nach Cairns. Unsere nostalgische Fahrt endet in Freshwater, von wo aus es wieder zurück zum Hotel geht.
Am Abend bummeln wir noch einmal über den bunten Nachtmarkt von Cairns und lassen uns im stilechten Restaurant „Outback Jack" unsere Steaks und Burger schmecken - fast schon wie richtige „Aussies"!

14. Tag, Freitag – 01.11.13: Daintree–Nationalpark

Bereits um 7 Uhr beginnt heute unser Ausflugstag und über die Strandstädtchen Palm Cove und Port Douglas machen wir uns auf in Richtung des weltberühmten Daintree Nationalparks. Der kaum erschlossene, rund 7.080 km2 große Park schützt die über 140 Millionen Jahre alten und damit ältesten Regenwälder der Welt. Unser erstes Ziel, die Mossman Gorge, eine wunderschöne, vom gleichnamigen Fluss durchzogene Schlucht mitten im Regenwald, ist die traditionelle Heimat der Kuku-Yalanji-Aborigines. Und von genau so einem lassen wir uns nach einem gemütlichen „Morning Tea" mit der traditionellem „Welcome to my country ceremony", bei der wir um ein Feuer herum durch dichten Rauch laufen müssen, willkommen heißen. Im Kreise des feuchten Dschungels lassen wir uns vorführen, wie die natürlichen Ocker- und Kohlefarben der Aborigines angerührt werden und bekommen erklärt, welche kulturelle Bedeutung die Farben und Muster auf der Haut der Einheimischen haben. Außerdem staunen wir nicht schlecht, als Roy, der Aborigine, sich mit dem Reiben nasser Blätter eine Seife kreiert, die den Juckreiz von quälenden Mückenstichen vertreiben soll! Beim anschließenden Spaziergang entlang des Mossman-Flusses erfreuen wir uns nur wenig an dem tropisch feuchten Klima, dafür aber umso mehr an dem dichten Tropenwald, dem zierenden Baumfarn, den dicken Mammutstämmen und dem Zwitschern der Tropenvögel über unseren Köpfen.
Weiter geht es in die Berge und hinein in den Regenwald, wo wir auch unsere Mittagspause verbringen wollen. Herrlich sitzen wir im Freien, von nichts als dichtem Grün und den Konzerttönen der Vögel umringt und genießen frisch gegrilltes Steak, Würstchen und Fisch und kühlen Wein! Mit etwas Adrenalin im Blut schmeckt das 2. Stück Fisch auch gleich viel besser() und so können wir frisch gestärkt weiter fahren zum Cape Tribulation. „Das Kap des Leidens" ist unser nördlichstes Ziel des Daintree Nationalparks. Hier lief im Jahre 1770 die „Endeavour" unter Captain James Cook auf das Great Barrier Reef auf und bescherte den Forschern und Abenteurern den Beginn einer Kette von unglückseligen Ereignissen auf ihrer Entdeckungsfahrt. Die mit dichtem Dschungel bewachsenen Berge grenzen hier unmittelbar an den traumhaften Sandstrand mit vorgelagerten Korallengärten des Great Barrier Reefs. Warmer Sonnenschein, weißer Sandstrand, blaues Meer, keine Menschenseele weit und breit (fast) und dichter grüner Regenwald - kann es einen idyllischeren Ort geben? Obwohl es sich hier noch eine Weile ausruhen ließe müssen wir weiter und zwar zurück zum Ufer des Daintree-Flusses. Hier unternehmen wir eine Bootsfahrt, um die recht gefährlichen und aggressiven Salzwasserkrokodile zu erspähen, die hier in den Gewässern des Nationalparks zu Hause sind. Gar nicht lang fahren wir entlang der kräftigen Mangrovenwälder, die ihre Luftwurzeln zum Atmen wie dünne braune Stäbchen in die Lüfte recken, als uns auch schon das erste Krokodilweibchen mit dem Zeigen ihres Kopfes beglückt. Gleich darauf treffen wir auf ein ca. 3 Jahre altes kleines Minikrokodil, das unbeeindruckt im Schlamm des Flussufers liegt. Doch der Höhepunkt unserer Entdeckungsfahrt sollte noch kommen: in einem Seitenarm stoßen wir auf ein ca. 50 Jahre altes, 5 Meter langes und schätzungsweise 700 kg schweres Männchen! Das gigantische Urzeittier streckt die „Solarzellen" seines Rückenpanzers der Sonne entgegen, während es sein Revier markierend langsam durch das Wasser streift. Auch die an uns vorbei ziehende Pflanzenwelt mit Mangrovenhibiskus und Mangobäumen bieten den zahlreichen Tieren ein ideales Versteck und uns tolle Eindrücke und Fotomotive!
Nach so viel Aufregung hören wir beim anschließenden Kaffee zum Nachmittag noch ein paar Horror-Krokodil-Geschichten, bevor wir uns auf den Rückweg machen.  Vorbei an Zuckerrohrfeldern und den herrlich rot-blühenden Poinciana-Bäumen (Flammenbaum) erreichen wir gegen 19 Uhr unser Hotel. Beim letzten gemeinsamen Abendessen auf der Hotelterrasse stoßen wir schließlich noch auf unsere unvergesslich schöne Reise an!

15./16. Tag, Samstag/ Sonntag – 02./03.11.13: Heimreise nach Deutschland

Auch der Himmel scheint traurig zu sein, dass wir heute die Heimreise antreten müssen und verabschiedet sich von uns mit warmen Regen. Am Flughafen verabschieden wir uns wiederum von unseren 2 Weiterreisern nach Neuseeland und fliegen schließlich von Cairns über Brisbane und Singapur bis nach Frankfurt und weiter nach Dresden. Etwas erschöpft vom langen Flug aber dennoch glücklich mit herrlichen Reiseerlebnissen im Gepäck heißt es nun Abschied nehmen. Nach einer so intensiven Zeit zusammen, in der wir ein äußerst gutes, lustiges Team waren, fällt das Tschüss sagen wirklich nicht leicht, aber auf ewig werden wir die gemeinsamen Erlebnisse in unseren Herzen tragen und für immer teilen.
Ich danke euch allen für diese wirklich wunderschöne Zeit in Australien, es war mir eine Ehre und Freude mit euch durch dieses einzigartige, vielseitige Land zu reisen und ich bin mir sicher wir sehen uns alle wieder! Alles Gute ihr frischgebackenen „Aussies", bleibt gesund! Eure Elisa

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Einer der besten Reisebegleiterinnen die ich je hatte kann nicht nur super Gäste betreuen, Wünsche erfüllen, einem das Gefühl geben "man ist wichtig" und selbst mit unleidlichen Mitreisenden das Lächeln behalten sondern auch noch ganz tolle Reiseberichte schreiben. Ich erlebe die Reise nochmal ganz neu. Danke Elis

margret degener
24.11.2013

Vielen lieben Dank! Man kann nur gut schreiben wenn man tolle Erlebnise mit to9llen Menschen hatte! Das Dankeschön gebe ich also auch gern zurück! :-) liebe Grüße!

Elisa Müller 25.11.2013