Reisebericht: Rundreise Australien und Tasmanien

07.10. – 27.10.2019, 21 Tage Naturreise Australien (ab 2025 mit Zugfahrt im Ghan): Singapur – Melbourne – Tasmanien – Cradle Mountain–Nationalpark – Adelaide – Kangaroo Island – Alice Springs – Western Macdonnell Ranges – Ayers Rock/Uluru – Sydney


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Weiter weg geht kaum - wir fliegen nach Down Under und entdecken auf unserer Naturreise ganz besondere Regionen Australiens. Zu den Höhepunkten zählen Tasmanien, Kangoroo Island, eine Zugfahrt mit dem Ghan, Ayers Rock und Städte wie Melbourne und Sydney.
Ein Reisebericht von
Anna Stiebing
Anna Stiebing

1./2. Tag, 07./08.10.2019: Anreise nach Singapur – Stopover – Singapur bei Nacht

Endlich erfüllt sich der Reisetraum Australien und Tasmanien! Wir machen den Weg zum Ziel und legen in Singapur einen Stopover ein. Nach ca. 12 Stunden Flug erreichen wir den Stadtstaat, der auch als Gartenstadt bekannt ist. Zwischen all den Wolkenkratzern gibt es immer wieder Grün und die Stadt ist so sauber und sicher, wie man es vom Hören-Sagen kennt. Auch wenn wir etwas müde sind von dem langen Flug, wollen wir doch die Stadt bei Nacht erleben und so starten wir mit einer Bootsfahrt auf dem Singapur River zum berühmten Hotel Marina Bay Sands. Der Anblick auf die beleuchteten Hochhäuser ist wirklich beeindruckend und der Merlion heißt uns ebenfalls willkommen. Wir spazieren sogleich in die Gardens by the Bay, um die Licht- und Musikspiele im Supertree Grove zu bewundern und bald darauf die fulminante Wasser- und Lasershow Spectra. So ein nächtlicher Rundgang macht hungrig, also probieren wir uns durch die Garküchen mit leckeren einheimischen Gerichten. Über die helixförmige Millennium-Bridge und entlang der Esplanade laufen wir zurück zu unserem Hotel. Mit platten Füßen und voller Eindrücke fallen wir gegen Mitternacht in unsere Betten - was für ein Reiseauftakt!

3. Tag, 09.10.2019: Singapur erleben – Weiterflug nach Down Under

Heute lernen wir mit unserer örtlichen Reiseleiterin Martine die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Singapur kennen. Los geht es mit dem Orchideengarten, der inzwischen sogar zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Nationalblume des Stadtstaates ist hier ein Denkmal gesetzt und wir spazieren durch einen wunderbar tropischen Garten mit farbenfrohen Orchideenblüten - Achtung Photo-Spot! Sogar die Angela Merkel-Orchidee bekommen wir zu Gesicht. Und auch anderen Berühmtheiten wurde hier mit einer eigens kreierten Orchidee ein Denkmal gesetzt. Danach fahren wir über die Orchard Road vorbei an schicken Boutiquen nach Little India, wo uns ein bunter Markt erwartet. Räucherstäbchen, Blumenketten und Gewürze kennzeichnen diesen Teil der Stadt, der sich gerade für das indische Neujahrsfest schmückt. Den nächsten Stopp legen wir im arabischen Viertel ein, wo wir durch farbenfrohe Gassen schlendern und die schöne Sultan-Moschee mit der goldenen Kuppel bestaunen. Unterwegs entdecken wir immer wieder auch das koloniale Erbe Singapurs, denn erst seit 1963 ist der Stadtstaat unabhängig von GB. Ein besonders schönes Beispiel für die koloniale Architektur ist das altehrwürdige Raffles-Luxushotel. Als nächstes erkunden wir China Town mit dem buddhistischen Tempel. Zeit, sich beim Mittagessen zu stärken in einer der zahlreichen Garküchen. Ein weiteres Highlight unserer Citytour ist der Skypark mit der Aussichtsplattform auf dem Marina Bay Sands. Ein wunderbarer Rundumblick bietet sich uns hier von der 57. Etage. Zum einen blicken wir auf die moderne Skyline von Singapur und zum anderen auf die Gardens by the Bay sowie hinaus auf's Meer, wo hunderte Frachtschiffe auf Reede liegen. Aber es gibt immer noch mehr zu erleben! Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören auch die Botanischen Gärten „Flower Dome" und „Cloud Forest". Unter gigantischen Glaskuppeln bewundern wir Gartenkunst aus aller Welt. Mit der Metro gelangen wir anschließend schnell zurück zum Hotel und sogleich geht es zum Flughafen und wir starten nach Australien! Viel mehr kann man kaum sehen in Singapur in der Kürze der Zeit... das war wirklich ein Singapur-Power-Programm!

4. Tag, 10.10.2019: Ankunft in Australien – Melbourne

Nach ca. 7 Stunden Flug landen wir auf dem 5. Kontinent. Willkommen in Australien! Wir begeben uns direkt nach unserer Ankunft auf Stadtrundfahrt und lernen Melbourne, die Hauptstadt von Victoria und zweitgrößte Stadt Australiens, näher kennen. Unser erster Stopp gilt dem Queen Victoria Market, wo neben allerlei Klimbim auch gut sortiertes Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch angeboten wird. In der Innenstadt liegen moderne Hochhäuser dicht neben historischen Gebäuden. Besonders schön sind die viktorianischen Gebäude mit ihren eleganten Akraden-Gängen, die dem Stadtbild deutlich britische Züge verleihen. Mitten durch die Stadt fließt der Yarra-Fluss an dessen Promenade man herrlich bummeln kann. Beim gemeinsamen Mittagessen lernt sich die Reisegruppe etwas näher kennen und wir stoßen auf eine schöne Reise an. Vom Eureka Skydeck bietet sich uns aus der 88. Etage ein fantastischer Ausblick auf die Metropole - die Hochhäuser im Zentrum, der Bahnhof, der Yarra-Fluss, die weitläufige Besiedlung und nicht zu vergessen die bekannten Sportstätten von Melbourne, die sich in Zentrumsnähe befinden. Da die 9 Stunden Zeitverschiebung doch nicht ganz spurlos an uns vorbei gehen, geht es heute früh zu Bett. Von unserem Hotel können wir abschließend direkt auf die beleuchtete Skyline von Melbourne blicken.

5. Tag, 11.10.2019: Tagesausflug Great Ocean Road

Bei einem Aufenthalt in Melbourne darf ein Ausflug entlang der Great Ocean Road natürlich nicht fehlen. In Anglesea treffen wir auf die berühmte Küstenstraße, die sich ca. 200 Kilometer am Meer entlang schlängelt. Erbaut wurde die Panoramastraße einst durch Veteranen des ersten Weltkrieges, denen am Memorial Arch ein Denkmal gesetzt wurde. Wer mutig ist, traut sich mit den Füßen sogar in den kalten Pazifik. Und alle anderen genießen einfach die frische Brise am goldgelben Strand. Über Lorne geht es weiter nach Apollo Bay, wo wir in einer Bakery typische Pies zum Mittag genießen. Danach windet sich die Straße durch das Inland mit Eukalyptusbäumen (Gum Trees) und Wiesen und Weiden, die an die grünen Inseln erinnern. Ein Höhepunkt der Tour ist natürlich der Aufenthalt im Port Campbell Nationalpark mit den 12 Apostels, die offensichtlich nicht mehr in voller Zahl vertreten sind. Neben dem fantastischen Ausblick auf diese bizarren Felsnadeln entdecken wir auch einen Schnabeligel. Unweit von hier legen wir einen Stopp an der Loch Ard Gorge ein, wo im Jahr 1878 das Schiff an den Klippen zerschellte. Nicht umsonst wird dieser Küstenabschnitt auch Shipwreck Coast genannt. Wind, Wetter und Wellen nagen stetig an dem weichen Sand- und Kalkstein, so dass sich die Küstenlandschaft in ständigem Wandel befindet. Frühere Bilder zeigen z. B. die London Bridge, die bis 1990 noch mit dem Land verbunden war. Heute ist nur noch ein Felsbogen geblieben, der uns dennoch einen tollen Anblick bietet. Die Rückfahrt führt uns durch ein Zentrum der Milchwirtschaft mit grünen Wiesen und Weiden und glücklichen Kühen. Am Abend kehren wir müde, aber voller schöner Eindrücke nach Melbourne zurück.

6. Tag, 12.10.2019: Weiterreise nach Tasmanien – Hobart

Nun steht die nächste große Etappe unserer Australien-Rundreise an - am frühen Morgen verabschieden wir uns von Melbourne und fliegen nach Hobart auf Tasmanien. Die grüne, herzförmige Insel lässt wortwörtlich gleich unser Herz höher schlagen, denn die Ruhe und Beschaulichkeit begeistert uns auf den ersten Blick. Zunächst verschaffen wir uns einen Überblick vom Point Lookout und von der Mount Nelson Signal Station: grüne Hügel und Buchten, Inseln sowie das Zentrum von Hobart und die Terrassenbebauung der Vororte. Anfang des 19. Jahrhunderts als Sträflingskolonie der Engländer gegründet, erfreut sich Tasmanien heute steigender Beliebtheit. Das historische Zentrum mit den georgianischen Häusern erinnern noch an diese Zeit. Da heute Samstag ist, können wir den schönen Wochenmarkt am Salamanca Place kennenlernen. Hier lohnt sich ein Bummel durch die Marktstände vor der Kulisse der historischen Sandstein-Warenhäuser mit Kunsthandwerk, Spezialitäten und lokalen Produkten. Am Hafen entdecken wir einige kunstvolle Skulpturen, einen originalen Nachbau der Mawson's Huts (die Hütten der Antarktis Expeditionen) sowie nette Restaurants.

7. Tag, 13.10.2019: Tasmanien von Ost nach West

Einmal quer durch Tasmanien bitte! Wir lassen die Hauptstadt Tasmaniens hinter uns und reisen vorbei am Mount Wellington (1.270 m) und MONA-Museum entlang des Derwant Flusses. Die Landschaft ist geprägt durch bewaldete Hügel und kleinere Ortschaften mit etwas Landwirtschaft. Vom Visitor Centre im Mount Field Nationalpark unternehmen wir eine leichte Wanderung durch üppigen Regenwald zu den Russel Falls, die in breiter Front über Kaskaden in die Tiefe fallen. Zwischen Baumfarnen und moosbewachsenen Stämmen entdecken wir hin und wieder ein kleines Wallaby. Sogleich sind die Fotoapparate zur Hand und wir können schöne Bilder von den possierlichen Tieren machen. Aufgrund des schönen Wetters verlängern wir unsere Wanderung noch etwas zum Tall Trees Walk und können dabei - wie der Name schon sagt - bis zu 80 Meter hohe Bäume, die Swamp Gums, bestaunen (es sind sogar die höchsten blühenden Pflanzen der Erde) und dem wilden Vogelgezwitscher lauschen. Unsere Reiseroute führt uns weiter durch eine traumhafte Landschaft mit Eukalyptuswäldern, Seen, Wiesen und Berggipfeln, auf denen sogar noch etwas Schnee zu sehen ist. Ein weiterer Spaziergang bringt uns zu den Nelson Falls, wobei wir erneut die üppige Natur bewundern. Der Lyell Highway führt weiter vorbei am Lake Burbery vor der Kulisse der bewaldeten Berge. Die Region um Queenstown ist stark geprägt vom Kupfer-Bergbau, was leider in der Natur dauerhafte Schäden hinterlassen hat. Von hier windet sich die Straße in etlichen Kurven hinab bis nach Strahan. Die Straßenbauer müssen wohl nach der Anzahl der Kurven bezahlt worden sein?! Am Ende erwartet uns das Strahan Village, wo wir übernachten. Die Küstenlandschaft erinnert unweigerlich an die Fjorde Norwegens und bietet nochmals schöne Fotomotive.

8. Tag, 14.10.2019: Tasmaniens Wildlife – Cradle Mountain Nationalpark

Unser Frühstück wird versüßt mit einem fantastischen Ausblick auf die Bucht von Strahan. Bei schönstem Sonnenschein reisen wir in nördlicher Richtung am Rande der Henty Dunes. Diese 30 Meter hohen Dünen erstrecken sich von Strahan über 15 Kilometer. An die Dünenlandschaft schließt sich der längste Sandstrand Tasmaniens an, Ocean Beach mit 30 Kilometer Länge. Nach einem kurzen technischen Stopp in Rosebery geht es weiter zum Cradle Mountain Nationalpark. Dank des Schweizer Ehepaars Weindorfer wurde diese besondere Gegend bereits frühzeitig unter Naturschutz gestellt. Heute gehört der Cradle Mountain-Lake St. Claire Nationalpark sogar zum Weltnaturerbe der UNSECO und umschließt die wohl schönste Region des zentralen Hochlandes von Tasmanien. Schon aus der Ferne können wir vom Lookout die markanten Berge Cradle Mountain (1.545 m) und Barn Bluff (1.559 m) erblicken. Nach dem Mittagessen wird es schließlich wild! Wir besuchen die Aufzuchtstation devils@cradles. Schon am Eingang läuft uns das erste Wombat vor die Linse - das geht ja gut los! Bei einer Führung erhalten wir viele interessante Informationen zu den Tasmanischen Teufeln sowie zu den Spotted Tail Quolls und Eastern Quolls, die hier ein Zuhause gefunden haben. Die Aufzuchtstation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die genetische Vielfalt der Tiere zu erhalten, um Krankheiten zu vermeiden und die Population der Tiere wieder aufzubauen. Innerhalb der letzten 25 Jahre hat sich der Bestand der Tiere immerhin um etwa 85% dezimiert. Ein Weibchen bringt etwa 60 Junge zur Welt, die gerade mal die Größe eines TicTacs haben - und nur max. 4 davon überleben. Wir können jede Menge Fotos von den Teenagern und erwachsenen Teufeln machen, die eigentlich gar nicht so teuflisch aussehen. Doch wenn sie anfangen, sich zu streiten, dann ahnt man, woher der Name stammt. Danach checken wir in der schönen Peppers Lodge ein, inmitten der tasmanischen Wildnis.

9. Tag, 15.10.2019: Cradle Mountain Nationalpark

Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir mit dem öffentlichen Shuttlebus in den Nationalpark. Bei unserer Ankunft am Parkplatz versteckt sich der Cradle Mountain noch schüchtern in den Wolken. Wir haben uns für heute die Umrundung des Lake Dove vorgenommen, eine gut 6 Kilometer lange Wanderung durch schönste Natur. Gletscher haben diese fantastische Landschaft geformt. Vor Tausenden von Jahren hätten wir uns hier unter einer 100 Meter dicken Eisdecke befunden. In gemächlichem Tempo wandern wir entlang des Seeufers und sind begeistert von der vielfältigen Vegetation aus Büschen und Sträuchern sowie knorrigen Bäumen, die üppig mit Moosen und Flechten bewachsen sind. Das viele Grün ist ein Genuss für unsere Augen. Vögel und Frösche geben uns ein wunderbares Konzert, doch sie bleiben unseren Augen weitestgehend verborgen. Schließlich zieht auch die Wolkendecke ab und an auf und gibt den Blick frei auf die spitzen Gipfel des Cradle Mountain Massivs mit dem Little Horn zur Linken. Am Ende unserer Tour besteht die Möglichkeit, zurück zur Lodge zu fahren oder noch eine extra Tour zu unternehmen. Und so wandern wir mit einer kleinen Gruppe noch vorbei am Lake Lilla und Wombat Pool hinauf zum Crater Lake, wobei wir eine herrliche Aussicht auf die alpine Landschaft genießen. Am Ende erwarten uns am Ronny Creek einige Wombats, die genüsslich direkt neben dem Weg grasen. Ich denke jeder von uns hat diese putzigen Tiere ganz schnell in sein Herz geschlossen und behält diese tierische Begegnung lange in Erinnerung. Beim Abendessen tauschen wir uns über die Erlebnisse des Tages aus und auch rund um die Lodge gab es noch interessante Walks und mit tasmanischem Wildlife.

10. Tag, 16.10.2019: Bye bye Tasmanien!

Die Nacht war frostig und morgens glitzert der Raureif in der Sonne. Die Frühaufsteher erhaschen somit noch einmal schöne Motive in der Natur. Leider verlassen wir heute schon die herrliche Bergregion von Tasmanien und schlängeln uns hinab nach Sheffield. In der netten Kleinstadt gibt es allerhand tolle Wandmalereien zu bewundern sowie gepflegte Vorgärten mit blühenden Bäumen und Sträuchern - es ist schließlich Frühling in Australien. Auf der Fahrt nach Launceston haben wir noch schöne Landschaftseindrücke mit glücklichen Kühen, Pferden und Schafen auf satt grünen Wiesen und Weiden. Zum Abschluss drehen wir noch eine Runde durch Launceston und machen einen Abstecher zum Cataract Gorge Reserve, wo wir uns etwas die Beine vertreten. Schließlich müssen wir Abschied nehmen von Tasmanien und wir fliegen über Melbourne weiter nach Adelaide.

11. Tag, 17.10.2019: Kangaroo Island – "Safari Down Under"

Ein Tag - tausend Eindrücke! Es geht schon früh los, denn wir müssen von Adelaide erst einmal mit dem Bus über die Fleurieu Halbinsel zum Fährhafen in Cape Jervis fahren - eine schöne Route durch hügeliges Farm- und Weideland. Während der Fahrt begrüßen uns schon einige Kängurus am Wegesrand und beim Stopp in Yankalilla sehen wir die farbenfrohen Rosella Papageien. In 45 Minuten setzen wir mit der Fähre nach Kangaroo Island über, wo unser Abenteuer erst richtig los geht. Auf ca. 4.500 km² leben gerade einmal 4.500 Menschen, d. h. es gibt viel Platz für Natur und Wildnis. Die Landschaft ist geprägt durch Buschland, Eukalyptus-Wälder, weiße Sandstrände und bizarre Küsten. Nach einem kurzen Stopp auf der Eukalyptus-Farm geht es zur Seal Bay, der Heimat der Australischen Seelöwen. Eine Rangerin führt uns zum weißen Sandstrand, wo wir die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können. Danach legen wir eine Mittagspause ein und schließen schon erste Bekanntschaft mit den putzigen Koala-Bären. Weiter geht es in den Flinders Chase-Nationalpark und zu den Remarkable Rocks, einer Felsformation aus Granit, die durch Erosion zu Kunstobjekten geformt worden ist. Wer kann hier einen Adler oder ein Schwein entdecken? Namensgeber des Parks war Matthew Flinders, der Erste, der Australien umrundete. Vom nahe gelegenen Leuchtturm führt uns ein Pfad hinab zum Admirals Arch, einem riesigen Felsbogen, von Naturgewalten geschaffen. Mindestens genauso interessant sind hier für uns die Seebären, die für unsere Kameras posieren. Nachdem wir ordentlich vom Wind durchgepustet wurden, geht es weiter nach Hanson Bay auf den Koala Walk. Und hier ist wirklich der Name Programm: in den Bäumen sehen wir zahlreiche Koala-Bären, einige sogar mit Babys. Wer hätte gedacht, dass dieser Ausflug eine richtige Safari wird?! Nur die namensgebenden Kängurus zeigen sich heute kaum, aber wir sind dennoch mehr als zufrieden mit unseren tierischen Erlebnissen auf Kangaroo Island.

12. Tag, 18.10.2019: Kangaroo Island – McLaren Weingebiet – Adelaide

Wider Erwarten können wir heute ganz entspannt in den Tag starten und noch die frische Seeluft im kleinen Ort Penneshaw genießen. Besonders schön anzusehen sind die rot blühenden Flaschenputzer, die auch bei den Honigfressern beliebt sind. Trotz einer steifen Brise vertragen wir die Fährüberfahrt recht gut und einige beobachten unterwegs sogar Delfine! Was wäre eine Fahrt durch eine Weinregion ohne einen Stopp am Weingut?! Im McLaren Vale probieren wir uns durch das breite Sortiment und genießen die Aussicht auf die Weinberge. Am Nachmittag kehren wir zurück nach Adelaide und statten dem Central Market noch einen Besuch ab. Wie gut, dass heute Freitag ist, denn da hat der Markt bis 21 Uhr geöffnet und wir können an den vielfältigen Marktständen auch etwas zum Abendessen finden.

13. Tag, 19.10.2019: Kulinarischer Ausflug ins Barossa Valley – Adelaide

Am Morgen unternehmen wir eine kleine Stadtrundfahrt durch Adelaide und erfahren, dass der Name der Stadt sogar einen deutschen Ursprung hat - abgeleitet von Adelheid, der Gemahlin von König William IV. Die fünftgrößte Stadt Australiens hat ein überschaubares Stadtzentrum mit einer gelungenen Mischung aus alter und moderner Architektur. Ein besonderer Vorzug der Stadt sind die zahlreichen Parks und Grünanlagen. Weiter nördlich befinden sich im Barossa Valley die besten Weinanbaugebiete des Landes und dies wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Wir fahren durch Seppeltsfield, wo die Straßen von Palmen gesäumt sind, zum Chateau Tanunda. Hier verkosten wir auf einem alten Schloss eine Auswahl von Weinen in elegantem Ambiente. Anschließend schlemmen wir uns mit Blick auf die Weinberge durch allerlei Leckereien. Zu Beginn wurde uns versprochen, dass wir aus der Tür rollen werden... jaaa, das kam der Sache schon sehr nah! Es war wirklich seeehhhrrr lecker und seeehhhrrr reichlich! Bevor wir nach Adelaide aufbrechen, legen wir noch einen Fotostopp am Aussichtspunkt mit dem Skulpturenpark ein. Zurück in Downtown zeigt uns Monika noch die altehrwürdige Bibliothek und danach flanieren wir durch den schönen Botanischen Garten von Adelaide. Achtung, tief fliegende Papageien! Neben vielen kunterbunten Vögeln bekommen wir auch noch den Kookaburra, den Lachenden Hans, vor die Linse sowie ein putziges Possum mit seinem Jungen.

14. Tag, 20.10.2019: Zugfahrt mit The Ghan

Nun steht schon die nächste Reise-Etappe an - und diese ist wiederum eine ganz besondere: die Zugfahrt mit The Ghan von Adelaide nach Alice Springs. Die legendäre Bahnstrecke feiert gerade ihr 90-jähriges Bestehen... und wir feiern mit :-). Ein Hauch von Abenteuer liegt in der Luft und wir sind schon sehr gespannt auf unsere Kabinen der Gold Class und unsere Erlebnisse. Die Geschichte des Ghan begann in den 1830er Jahren als die ersten Kamelhirten nach Australien kamen. Man nannte sie Afghanen und sie gehörten zu den Pionieren des Outback, die eine wichtige Rolle in der Versorgung des roten Zentrums spielten. Die gesamte Strecke von Küste zu Küste beträgt 2979 km, wir begnügen uns mit knapp 24 Stunden Aufenthalt mit der halben Strecke und genießen den tollen All Inclusive Service sowie die vorüberziehende Landschaft. Hinter den urbanen Gebieten nördlich von Adelaide führt die Route durch ausgedehnte Getreidefelder, vorbei an Rinderfarmen und schließlich in das rote Zentrum von Australien. Nachdem wir unsere Kabinen bezogen haben, treffen wir uns auf einen Aperitif in der Outback Explorer Lounge und im Anschluss genießen wir ein vorzügliches Mittagessen im eleganten Queen Adelaide Restaurant. Ob geruhsam Entspannen oder in netter Gesellschaft Reiseerlebnisse austauschen, jeder findet seinen richtigen Platz an Bord. Auch zum Dinner werden wir mit australischen Spezialitäten verwöhnt und anschließend lassen wir den Abend an der Bar ausklingen. Inzwischen wurden unsere Betten hergerichtet und wir lassen uns selig in den Schlaf schuckeln.

15. Tag, 21.10.2019: Ankunft des Ghan im Outback – Alice Springs

Der Tag beginnt früh um 05:45 Uhr mit dem Weckruf in Marla. Die guten Geister des Ghan haben für uns mitten im Outback Tee und Kaffee vorbereitet, ein Lagerfeuer flackert und wir erleben einen wundervollen Sonnenaufgang in den schönsten Farben mitten im Nirgendwo. Wir versuchen die Waggons des Zuges zu zählen, aber es gelingt uns nicht. Unser Gastgeber Bruce verrät mir jedoch später die wichtigsten Zahlen und Fakten - also für die Statistik: es sind 36 Waggons plus 2 Loks mit je 4.000 PS, 902 Meter Länge, 1.800 Tonnen Gewicht und 48 Crew-Mitglieder sorgen sich um unser Wohlergehen. Auch wenn wir auf unserer Weiterreise durch die Halbwüste kaum Tiere sehen, erfreuen wir uns doch am Anblick der Landschaft, die an den Fenstern des Zuges vorbeizieht. Vor unserer Ankunft in Alice Springs genießen wir noch einen leckeren Brunch im Restaurant und vielleicht den einen oder anderen Drink. Alice Springs ist das Herz und die Seele des roten Zentrums mit einer interessanten Geschichte. Vom Anzac Hill verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über die 30.000 Einwohner zählende Stadt am Fuße der McDonnel Ranges. Danach geht es zur alten Telegraphenstation, wo sich das älteste Haus Zentral-Australiens befindet. Im Jahr 1872 wurden nach 23 Monaten Bauzeit die ersten Morsesignale von Adelaide über Alice nach Darwin und von da in die Welt gesendet. Die Stationen waren notwendig, da die Morsezeichen nur etwa 300 Kilometer weit gesendet werden konnten. Das Leben im Outback muss damals sehr hart gewesen sein und die Einkaufsliste musste wohl durchdacht sein: nur ein bis zwei Mal im Jahr kam alles, was man zum Leben brauchte, per Kamelkarawane. Wir entdecken im Museum viele originale Gegenstände aus der damaligen Zeit und bekommen damit einen lebendigen Einblick vom Alltag der mutigen Pioniere. Mit 1,3 Mio. Quadratkilometern ist das Outback das größte Klassenzimmer der Welt! Seit 1951 werden Kinder, die weiter als 50 Kilometer von Alice Springs entfernt wohnen, per Funk in der School of the Air unterrichtet. Heute ist dies dank moderner Technik viel einfacher, aber dennoch ist es nach wie vor eine Besonderheit des roten Kontinents, wodurch allen Kindern der Zugang zu Bildung ermöglicht wird. Ein ereignisreicher Tag liegt hinter uns und das rote Zentrum Australiens hat uns bereits jetzt in seinen Bann gezogen.

16. Tag, 22.10.2019: Alice Springs – Uluru (Ayers Rock) – Sounds of Silence

Auf unserer 450 Kilometer langen Fahrt von Alice nach Ayers Rock bekommen wir annähernd eine Vorstellung von der Weite des Outback. Wohin man schaut, sieht man rote Erde und spärliche Vegetation. Die Distanz entspricht etwa einer Fahrt von Dresden nach Rostock - ohne Ampeln und mit nur einmal abbiegen. Unterwegs schließen wir noch Bekanntschaft mit dem Emu. Emus und Kängurus sind die Wappentiere Australiens. Beiden ist gemein, dass sie nicht rückwärts gehen können, was symbolisch auch für das Land stehen soll. Am Tafelberg Mount Connor wähnen wir uns unserem Ziel schon ganz nah, aber Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Es dauert noch eine weitere Stunde, bis wir den Uluru tatsächlich am Horizont erblicken. Heute wenden wir uns aber zunächst den Olgas/Kata Tjuta zu, was in der Sprache der Aborigines so viel bedeutet, wie „viele Köpfe". Bei einer Wanderung zwischen den roten Felsen aus Konglomerat schwitzen wir bei über 33 Grad, versuchen uns nicht zu sehr von den Fliegen ärgern zu lassen und bestaunen natürlich die imposante Umgebung. Am Abend erwartet uns noch ein besonderes Erlebnis: das Sounds of Silence Abendessen unter dem Sternenzelt. Mit einem Glas Sekt zelebrieren wir den Sonnenuntergang und dinieren an schön gedeckten Tischen mitten in der Wüste. Als die Lichter gelöscht werden funkeln abertausende Sterne am Himmel...

17. Tag, 23.10.2019: Sonnenaufgang am Ayers Rock/Uluru – Flug nach Sydney

Der frühe Vogel fängt den Wurm... in unserem Falle bewundern wir Uluru noch einmal bei aufgehender Sonne. Minütlich ändert sich das Bild und wir schauen andächtig auf den heiligen Berg der Aborigines. Den Anangu, den lokalen Aborigines, ist der Berg heilig und in wenigen Tagen wird die Besteigung des Berges verboten sein. Gut so! Denn sobald man einmal den Legenden und Geschichten aus den Traumzeit-Erzählungen gelauscht hat, kann man die spirituelle Bedeutung verstehen und verzichtet wohl gern auf diese Kletterei. Nicht ohne Grund gehört der Uluru gleichzeitig zum UNESCO Weltnatur- UND Kulturerbe. Bei mehreren Spaziergängen bewundern wir den heiligen Berg aus der Nähe. Gegen Mittag fliegen wir schließlich nach Sydney, wo uns Uli herzlich am Flughafen empfängt und sogleich mit vielen praktischen Hinweisen versorgt. Es ist bereits die letzte Station unserer Rundreise auf dem fünften Kontinent - die Farben Australiens vereinen sich in Sydney, einer der wohl schönsten Städte der Welt!

18. Tag, 24.10.2019: Sydney erleben – bei Tag und bei Nacht

Auf Anhieb fühlen wir uns wohl in der charmanten Metropole, die sich dank der Engländer mit viel Grün präsentiert und allseits von Wasser umgeben ist. Unsere Stadtrundfahrt beginnt am Bronte Beach, von wo wir einen herrlichen Küstenspaziergang zum Bondi Beach unternehmen. Wir haben Glück, denn gerade werden hier zahlreiche Skulpturen ausgestellt und so können wir uns neben der Natur auch an den "Sculptures by the Sea" erfreuen. An den einen mehr, an den anderen weniger, denn Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters ;-). Am berühmten Bondi Beach bleibt noch etwas Zeit zum Flanieren und Beobachten der Surfer und Strandschönheiten. An der Hafeneinfahrt „The Gap" mit Blick auf die Tasmanische See legen wir noch einen Fotostopp ein bevor wir durch die schicken Vororte an die Wooloomooloo Bucht fahren. Von hier haben wir einen tollen Blick auf die Skyline von Sydney und die berühmten Wahrzeichen der Stadt: das Opernhaus und die Harbour Bridge. Besonders schön sind die typischen, zum Teil liebevoll restaurierten Reihenhäuser im Kontrast zu den modernen Hochhäusern. Die Verbindung von Alt und Neu macht die Stadt ausgesprochen attraktiv. Nach der Mittagspause erkunden wir das Opernhaus auf einer Führung und staunen über die besondere Architektur. Im Anschluss unternehmen wir eine Hafenrundfahrt, um die Stadt noch einmal aus dieser Perspektive zu sehen. Ein Teil der Reisegruppe hat noch ein besonderes Erlebnis vor sich: den BridgeClimb auf die Hafenbrücke. Nach einer ausführlichen Einweisung und Vorbereitung geht es schließlich gut gesichert auf die Brücke. Ein bisschen Nervenkitzel ist dennoch dabei, denn es ist mit 134 Metern die höchste, zu begehende Brücke der Welt! Nach dem Sonnenuntergang erleuchten die Lichter der Stadt und wir blicken voller Freude auf dieses besondere, nächtliche Panorama. Nach so einem langen und ereignisreichen Tag haben wir uns ein Bier im Pub verdient!

19. Tag, 25.10.2019: Freizeit in Sydney

Gleich am Morgen spazieren wir durch den Hyde Park zum Sydney Tower und genießen nochmals den Blick auf die Traumstadt von oben. Danach statten wir dem altehrwürdigen Kaufhaus Queen Victoria Building einen Besuch ab und bummeln weiter zum Darling Harbour. Die Sonne lacht vom Himmel und auch der Botanische Garten von Sydney lohnt einen ausgiebigen Besuch. Inmitten der Großstadt ist es eine grüne Oase, wo man die Ruhe und Natur genießen kann. Ein weiterer Tipp ist ein Ausflug mit der Fähre nach Manly mit der schönen Promenade und einem goldenen Sandstrand. Am Abend scheint ganz Sydney auf den Beinen zu sein! Unser letztes Dinner nehmen wir am lebhaften Darling Harbour ein und lassen unsere Reiseerlebnisse Revue passieren.

20./21. Tag, 26./27.10.2019: Rückreise von Sydney

Am Vormittag bleibt noch etwas Zeit für eigene Erkundungen in Sydney, doch dann müssen wir uns von Australien verabschieden und fliegen mit vielen wunderbaren Eindrücken nach Hause.
Liebe Reisegäste, ich bedanke mich ganz herzlich für diese wundervolle Reise ans andere Ende der Welt! Wir haben in 3 Wochen die Farben und Vielfalt Australiens kennengelernt und viele unvergessliche Erlebnisse gehabt. Mit gegenseitiger Rücksicht, einer guten Portion Neugier und Humor hat jeder von Euch zum Gelingen dieser Reise beigetragen. Auf dass die Erinnerungen lebendig bleiben und Ihr alle gesund und fröhlich bleibt! Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Euch irgendwo/irgendwann, denn Ihr wisst ja: Nach der Reise ist vor der Reise :-)!
Eure Anna

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Kommentare zum Reisebericht

Anna, ich unterschreibe jedes Wort. Es ist eine phantastische Reise und wir sind noch lange nicht am Ende. Das Land, die Route, die Hotels, die Versorgung, die Organisation, unsere Reisegruppe und Du als Reiseleiterin - einfach perfekt und sehr professionell. Wir sind alle noch im Rausch von Tasmanien und schon geht's weiter. Ganz bestimmt melde ich mich nochmal. Erst einmal DANKE bis hierhin.

Roswitha Welke
16.10.2019

Hallo Anna, die Reise war wunderbar und das lag nicht nur an den wunderbaren Naturerlebnissen sondern auch an der Reisegruppe und vorallem an Deiner sehr herzlichen Art. Es hat alles gepasst. Für die herrlichen Fotoaufnahmen brauchen wir jetzt viel Zeit und dabei erinnern wir uns immer wieder an die unvergesslichen Momente. Eine Reise mit Dir, immer wieder. Die nächste ist ja schon gebucht! Danke sagen Peter und Liane.

Liane und Peter
29.10.2019

Liebe Anna, wir sind nun schon 2 Tage zu Hause und können es noch immer nicht fassen. Wir waren in Australien, haben die für uns schönsten Gegenden sehen, einatmen und fotografieren können - eine unfassbar schöne Natur und viele Tiere, die unser Herz höher schlagen lassen - Kängurus, Koalas, den australischen Eisvogel, bunte Papageien, Kakadus und viele mehr. Mit dir an unserer Seite und unserer tollen Gruppe hat diese Reise einen ganz besonderen Stellenwert für uns. Bestimmt werden wir Monate für die Verarbeitung unserer Eindrücke und nicht zuletzt unserer Fotos benötigen.
Wir sind gespannt auf die Vollendung deines Reiseberichtes und sagen DANKE für deine souveräne, professionelle Betreuung.

Christina Bernhardt
29.10.2019

Das war eben zu schnell … herzliche Grüße von uns beiden und alles Gute.
Tina & Onnen

Christina und Onnen Bernhardt 29.10.2019