Reisebericht: Die richtige Bulgarien–Rundreise – Kultur & Natur

30.05. – 09.06.2018, 10 Tage Rundreise mit Sofia – Rila–Kloster – Melnik – Dobarsko – Plovdiv – Kazanlak – Stara Zagora – Nessebar – Varna – Veliko Tarnovo – Arbanassi – Sofia


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Für einige Gäste war es ein erster Besuch des Balkan-Gebietes, für andere eine Auffrischung von Eindrücken aus vergangener Zeit. Eines hatten alle Teilnehmer der Reise aber gemeinsam, die Schönheit des Landes beeindruckte jeden.
Ein Reisebericht von
Julian Bartsch
Julian Bartsch

Mittwoch, 30.05.2018 – Sofia

Am frühen Morgen startete unsere Gruppe von 5 verschiedenen Flughäfen Deutschlands aus. Unser gemeinsames Ziel war Sofia, die Hauptstadt Bulgariens, zu erreichen.
Nach einer leicht verspäteten Ankunft am Flughafen begrüßte uns Sneschana (Schneewittchen), unsere Reiseleiterin für die nächsten 11 Tage. Auf dem Weg zum Hotel tauschten wir unser erstes Geld. Nach einer kurzen Pause begann ein Stadtrundgang durch Sofia. Dieser führte uns zur Alexander-Newski-Kathedrale, zur Kirche Sweta Sofia sowie zur russischen Kirche „Sveti Nikolay Mirlikiiski". Wir sahen von außen u. a. auch die nationale Kunstgalerie, das Bulgarische Nationaltheater, die Oper und das Archäologische Museum.
Bei einer Folkloreshow mit traditionellen Tänzen ließen wir den Abend ausklingen.

Donnerstag, 31.05.2018 – Melnik und das Rila–Kloster

Am zweiten Tag stand ein besonderer Höhepunkt der Reise an: Der Besuch des Rila-Klosters. Es ist das größte Kloster Bulgariens und seine Ursprünge stammen noch aus dem 10. Jahrhundert. Besonders beeindruckend war neben dem Museum mit einem sehr filigran geschnitzten Kreuz, auch die Bemalung der Außenwände der Kirche.
Nachdem wir uns noch mit frischen Donuts gestärkt hatten, fuhren wir weiter in Richtung Süden über den Luftkurort Sandanski bis nach Melnik, heute die kleinste Stadt Bulgariens.
Hier besuchten wir zunächst das Weinmuseum und probierten Weiß-, Rose- und Rotwein. Nach Klärung, wie eine Weinflasche sicher zurück nach Hause transportiert werden kann, ließen sich einige Gäste auch eine Flasche aus den großen Fässern abfüllen und wir schauten uns den Prozess inklusive Versiegelung der Flaschen mit heißem Wachs an.
Im Anschluss führte uns eine kleine Wanderung zum Kordopulov-Haus. Es ist eines von wenigen Häusern, welches nach dem zweiten Balkankrieg nicht aufgegeben und niedergebrannt wurde. Die schöne Lage auf einem Hügel, die reich verzierten Zimmer sowie ein in den Fels geschlagener Weinkeller beeindruckten. Nach einem leckeren Abendessen ließen wir den Abend auf der Terrasse unseres Hotels mit einem Panoramablick über Melnik ausklingen.

Freitag, 1. Juni – Leshten – Kovachevitsa – Bansko – Dobarsko – Wichren

Über malerische Straßen entlang der griechischen Grenze fuhren wir zunächst in Richtung Leshten und Kovachevitsa, Dörfer mit alten, restaurierten Steinhäusern aus dem 18. Jahrhundert.
Nach einem kleinen Mittagessen chauffierte uns unser Busfahrer zunächst nach Bansko, dem Hauptwintersportort Bulgariens am Fuße des Piringebirges. Wir besichtigten das Velyanova-Haus, ein Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert. Anschließend fuhren wir weiter zu den „Omas von Dobarsko". Hier wurde mit uns als Darsteller eine traditionelle Hochzeit nachgestellt und anschließend noch die wunderbare kleine Kirche besichtigt.
Da wir den Wunsch eines Gastes erfüllen wollten, fuhren wir abschließend noch zur Wichrenhütte auf 1972 m Höhe. Auf dem Weg sahen wir letzte Schneefelder sowie den ältesten Baum Bulgariens, eine Panzerkiefer, welche bereits 1300 Jahre alt ist. Wir genossen die frische, kühle Luft und das herrliche Bergpanorama, dann ging es zurück nach Bansko.

02.06.2018 Bansko – Schmalspurbahnfahrt – Velingrad – Plovdiv

Der vierte Tag der Reise führte uns weiter in Richtung Osten. Nach einem kurzen Stadtrundgang mit Besuch der Dreifaltigkeitskirche in Bansko fuhren wir mit dem Bus bis Belitza, wo wir in eine Schmalspurbahn umstiegen.
Entlang saftig grüner Wiesen und mit dem leichten Spüren der Schienenstöße fuhren wir bis zum höchsten Bahnhof des Balkangebietes. Von hier aus ging es mit unserem Bus bis zum Kleptuza-Park nach Welingrad. An dem schönen See machten wir unsere Mittagspause. Bei über 30°C fuhren wir weiter nach Plovdiv und unternahmen einen Stadtrundgang durch die Altstadt. Wir besuchten dabei das ethnographische Museum, stiegen auf einen der ehemals 7 Hügel, besichtigten das römische Amphitheater von Philippopolis und schlenderten auf der Fußgängerzone entlang.
Nach dem Abendessen ging ein Teil der Reisegruppe noch zu Fuß zu den Wasserspielen in der Nähe des Hotels.

03.06.2018 Schipka – Kazanlak mit Rosenfest – Stara Zagora

Am nächsten Morgen mussten wir bereits zeitig aufstehen, da wir uns um 12 Uhr den Rosenfest-Umzug in Kazanlak anschauen wollten. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir Schipka und besichtigten die orthodoxe Kirche.
Nach Ankunft in Kazanlak besuchten wir zunächst den Nachbau eines Thrakischen Grabmals. Danach kämpften wir uns durch verstopfte Straßen zu unseren vorreservierten Sitzplätzen, von welchen wir den Umzug beobachten konnten. Es kam uns so vor, als würde sich die gesamte Region an diesem beteiligen, u. a. Spielmannszüge, Turner, Schulen, der Motorradclub. Es wurden auch viele Rosenblüten verteilt und getanzt.
Nach Beendigung zog leider ein Gewitter auf und setzte die Straßen anschließend unter Wasser. Unser Busfahrer hatte aber alles im Griff und wir erreichten trocken und sicher Stara Zagora. Nach Beendigung des Regens gingen wir in das beeindruckende Historische Museum und besuchten das Forum Romanum.

04.06.2018 Nessebar – Varna

Der darauffolgende Tag führte uns zum Schwarzen Meer. Wir besichtigten Nessebar mit seinen vielen Kirchen und genossen die frische Seeluft. Einige Gäste testeten bereits das Meereswasser.
Am Nachmittag fuhren wir zum Honigmuseum in Nähe des Sonnenstrands. Wir erfuhren Wissenswertes und mussten leider auch hören, dass in Bulgarien das Bienensterben ebenfalls eingesetzt hat. Nach einer Stärkung mit Honigprodukten und der Mitnahme einiger Souvenirs fuhren wir weiter nach Varna. Am Nachmittag gewitterte es wieder kräftig, sodass leider für einige Stunden das Wasser im Hotel abgestellt wurde.
Nach Ankunft und Zimmerbezug hörte der Regen auf und wir unternahmen einen Stadtrundgang. Hierbei sahen wir die große orthodoxe Kathedrale, den Markt, die Fußgängerzone und beendeten ihn schließlich am Schwarzen Meer, wo wir im Restaurant Kuchen aßen und etwas tranken.

05.06.2018 Baltschik – Goldstrand – Varna

Am siebten Tag der Reise konnten wir die Koffer im Hotel lassen und es ging ohne Gepäck nach Baltschik. Hier besichtigten wir den Botanischen Garten mit seinen zahlreichen Rosen und Kakteen sowie die ehemalige Sommerresidenz der rumänischen Königin Maria.
Im Anschluss fuhren wir zum Aladscha-Felsenkloster. Uns beeindruckte sehr, wie die Menschen hier früher lebten.
Da die Sonne wieder brannte, entschieden wir uns für einen Abstecher zum Goldstrand und bei 29 Grad Außen- und 20 Grad Wassertemperatur badete ein Großteil der Gruppe im Schwarzen Meer.
Nach unserer Rückkehr in Varna besuchten einige Reisegruppenteilnehmer noch das Archäologische Museum. Am Abend ging es ein letztes Mal zum Schwarzen Meer und in einer alten „Kogge" aßen wir Abendbrot.

06.06.2018 – Reiter von Madara – Arbanassi – Veliko Tarnovo

Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe stoppten wir zunächst an einem Steinwald und schauten uns die interessanten Felsensäulen an. In viele konnte man lachende „Gesichter" hineininterpretieren. Außerdem gab es wieder viele Vögel und Schmetterlinge.
Am späten Vormittag erreichten wir schließlich den Reiter von Madara und betrachteten die umliegenden Felsenhöhlen.
Dann fuhren wir weiter bis Arbanassi. Zunächst schauten wir zu, wie unser Nachtisch, frische Banitska, zubereitet wurden und aßen anschließend Mittag. Danach besuchten wir die Kirche Christi Geburt. Wenige Kilometer entfernt, in Veliko Tarnovo, lag unser Hotel für die nächsten zwei Nächte. Am Abend schlenderten wir noch die historische Handwerkerstraße entlang.

07.06.2018 – Veliko Tarnovo – Etar – Tryavna

Am Morgen besuchten wir den Zarevez-Hügel. Auf diesem war einst die bedeutendste Burganlage des Zweiten Bulgarischen Reichs. Einige Gebäude wurden während der 70er Jahre wieder aufgebaut. Anschließend fuhren wir in das Freilichtmuseum von Etar und betrachteten u. a. die traditionelle Herstellung von Kupferschmuck. Nach dem Mittagessen ging es nach Tryavna. Wir besichtigten die Stadt sowie das Daskalova-Haus. Zahlreiche Holzschnitzereien (Bilder, Statuen und wunderschöne Decken) brachten uns zum Staunen. Auch der Marktplatz mit Glockenturm und die orthodoxe Kirche gefielen uns sehr.
Der Nachmittag stand allen Gästen zur freien Verfügung und einige nutzten dies zur Besichtigung des malerisch gelegenen Preobrazenski-Klosters, welches leider 1991 durch einen Erdrutsch schwer beschädigt wurde.

08.06.2018 – Trojan – Saeva Dupka–Höhle – Sofia

Am zehnten Tag unserer Reise schloss sich abends unsere Runde durch Bulgarien. Auf dem Weg nach Sofia besichtigten wir unterwegs das Trojan-Kloster und aßen anschließend leckere Küfte und andere bulgarische Speisen zum Mittag.
Am Nachmittag besuchten wir die Saeva Dupka-Höhle. Meterhohe Stalagtite und Stalagmite in der riesigen Tropfsteinhöhle beeindruckten uns. Der Höhlenführer zeigte verschiedene Tierformen, wie Giraffen und Hühner, welche durch die Natur entstanden.
In Sofia nahmen wir unser letztes gemeinsames Abendessen bei traditioneller Musik ein.

09.06.2018 – Sofia – Rückflug

Leider hieß es nun von Bulgarien Abschied zu nehmen. Für einen Teil der Gruppe organisierten wir noch einen Besuch der Kirche von Bojana. Wir fuhren mit Taxis zur Kirche, schauten uns den Park und das Gotteshaus von außen und innen an. Da die Kirche sehr klein ist, dürfen immer nur 8 Personen den Innenraum betreten und die aus dem 13. Jahrhundert erhaltenen Fresken anschauen.
Kurz vor 12 Uhr fuhren wir ein letztes Mal mit unserem Busfahrer und Sneschana zum Ausgangspunkt unserer wunderschönen Bulgarien-Reise. Nach 2003 gemeinsamen Kilometern hieß es Abschied voneinander nehmen.
Mit ein wenig Verspätung flogen wir an vielen Gewitterwolken vorbei in Richtung Frankfurt. Hier folgte leider für manche der aufregendste Teil der Reise. Von allen Gästen wurden die Anschlussflüge aufgrund von Hagelschlag gestrichen. Während die Dresdner Urlauber letztlich kurz vor Mitternacht in die Heimat fliegen durften, nahmen alle anderen den ICE zu ihren Wohnorten.
Ich hoffe, bei allen Gästen überwogen die tollen Eindrücke von Bulgarien und vielleicht sind Sie/ seid ihr schon voller Vorfreude auf die nächste Reise.
Viele Grüße
Ihr/ Euer Julian

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