Reisebericht: Den Westen Norwegens erleben

31.05. – 08.06.2011, 9 Tage Telemark – Bergen – Westkap – Alesund – Oslo


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Wer das Nordkap kennt sollte auch das Westkap gesehen haben. Norwegens Westen hat auch abseits touristischer Standards viel zu bieten…
1. Tag, Dienstag 31.05. 2011: Anreise nach Dänemark

Fünf Uhr morgens setzt sich unser Bus vom Dresdner Flughafen aus in Bewegung. Über Leipzig und den Berliner Ring erreichen wir den Rasthof Linumer Bruch. Nun ist unsere 28 köpfige Reisegruppe vollzählig.
In Schleswig-Holstein sehen wir bei der Überquerung des Nord-Ostsee Kanals die berühmte Eisenbahnbrücke von Rendsburg.
Obwohl wir heute Morgen bei 20 Grad gestartet sind haben wir, in Dänemark angekommen nur noch 12Grad und Regen.
So sind wir froh, als wir kurz nach 18:00 Uhr unser Hotel in Rebild, Nordjütland erreichen.
Nach Bezug der schönen Zimmer, dem leckeren Begrüßungsgetränk und dem Genuss eines 3Gang Menüs sind wir dann doch guter Dinge; ein schönes Hotel und das bis 22:00 geöffnete Schwimmbad animiert zu noch etwas Bewegung.

Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

2. Tag, Mittwoch, 01.06.2011:  Fährüberfahrt Hirtshals – Kristiansand – Telemark

Strahlender Sonnenschein! Warum nicht den Tag mit einem kleinen Morgenspaziergang beginnen? Das Hotel Comwell Rebild Bakker liegt mitten in einer herrlich hügeligen Heidelandschaft. Die Spazierwege beginnen unmittelbar am Haus und zum Frühstück ist noch etwas Zeit - das gibt es für uns bis 09:00 Uhr. Nach dem Frühstück fahren wir nach Hirtshals und überqueren mit einem Fährschiff der Color Line den Skagerrak.
Kristiansand; Norwegen ist erreicht. Wir gehen von Bord der Fähre „Superspeed 1"welche von der Color Line betrieben wird und fahren mit unserem Reisebus durch das Setesdal. Die Landschaft ist geprägt von zahlreichen Seen und Wäldern bei einer Kaffepause nehmen wir die Landschaft intensiv wahr. Am Reiarsfossen, einem spektakulären Wasserfall legen wir die nächste Pause ein.
Immer höher steigt die Strecke entlang des Otraflusses an, bis wir auf ca.800m Höhe den Ort Hovden erreichen. In der Hotellobby steht ein befeuerter Kamin, was bei ca. 10Grad Außentemperatur auch gut ist, das Haus vermittelt sofort einen gemütlichen Eindruck. Im Restaurant genießen wir ein herrliches Essen mit Blick auf den wilden Fluss und die schneebedeckte Bergwelt.

3. Tag, Donnerstag, 02.06.2011:  Stadtführung in Bergen

Nach einem guten Frühstück, wo es neben dem uns vertrauten Angebot auch viel Fisch und den leckeren Käse des Gudbrandstals gibt, setzen wir die Reise fort. Auf ca. 1000 Höhenmetern biegen wir auf die Haukelistrasse ein. In Røldal besichtigen wir die Stabkirche und weiter geht es, mit Zwischenstopp am mächtigen Doppelwasserfall Låtefossen, am Ufer des Sørfjords und an den Flanken der mächtigen Hochebene Hardangervidda nach Brimnes. Dort beginnt mit der Überquerung des Eidfjordes unsere erste innernorwegische Fährpassage. Der Weg dahin ist geprägt von zahllosen Obstbäumen. Der Hardangerfjord und seine Verästelungen sind ein bekanntes Obstanbaugebiet. Trotz mehrerer nun schon erlebter Wasserfälle stellt der Stopp am Steindalsfossen sich als Überraschung heraus; man kann hinter dem Wasserfall durchgehen ohne nass zu werden. Am Nachmittag unternehmen wir mit einem örtlichen Reiseleiter eine Führung durch Bergen. Geprägt ist das Bild der Innenstadt vor allem durch das historische Handelsviertel „Bryggen". Natürlich darf auch ein Besuch auf dem berühmten Fischmarkt nicht fehlen. Das Hotel „Scandic Bergen City" liegt günstig um nach dem Abendessen noch einmal in die Stadt zu gehen oder hinunter zum Anleger der Hurtigruten. Das für Bergen nicht untypische Regenwetter mit tiefhängenden Wolken vereitelt allerdings unsere Pläne noch mit der Fløybahn auf den Hausberg der Bergenser zu fahren.

4. Tag, Freitag 03.06.2011 : Bergen – Sognefjord – Måløy

Über die Nordhordland-Brücke (Nordhordlandsbrua) und durch den Eikefet-Tunnel geht es auf malerischer Strecke zum Sognefjord. Den größten aller norwegischen Fjorde überqueren wir bei einer kurzen Fährfahrt. Weiter geht die Reise in Richtung Nordwesten. Die Hafenstadt Måløy auf der Insel Vagsøy ist unser Tagesziel. Das Passieren der Brücke über den Ulvesund, eine kühn geschwungene Konstruktion erlaubt einen herrlichen Blick auf unseren Übernachtungsort. Måløy ist Hauptort und Verwaltungssitz der Gemeinde Vågsøy. Die Hauptwirtschaftzweige sind Fischerei, Fischaufzucht und Schiffbau. Der Ort ist Anlaufstelle der Hurtigruten-Schiffe wirkt aber auf uns etwas ausgestorben. Kirche, kleiner Hafen und ein Spot zum Fotografieren der oben erwähnten Brücke lohnen dennoch einen Rundgang.

5.Tag, Samstag, 04.06.2011: Westkap – Ålesund



Auf einer extrem schmalen Strasse, entlang einer unberührten Bucht chauffiert uns Peter Möbius zum Kannesteinen. Dieser vom Meer geformte Felsblock ist wahrhaft ein Kunstwerk der Natur. Die Landzunge „Stadlandet", an deren Ende sich das Westkap mit dem Felsen „Kjerringa" befindet ist unser nächstes Ziel. Die imposante Aussicht vom Westkap auf das offene Nordmeer ist ein einzigartiges Erlebnis. Wir stoßen mit einem Glas Sekt auf eine auch weiterhin schöne Reise an. Weiter führt uns der Weg, wiederum unter Nutzung  von zwei Fähren, in die liebenswürdige Küstenstadt Ålesund. Ihr heutiges Bild verdankt die Stadt einer verheerenden Katastrophe. Nach einem Großbrand im Jahre 1904 wurde sie im charakteristischen Jugendstil wieder aufgebaut und erstrahlt heute in neuem Glanz. Das 3-Sterne-Hotel „Rica Parken" ist für die nächsten beiden Tage unser Zuhause. Direkt im Stadtzentrum gelegen gilt es nun nur noch zu entscheiden, ob nach dem opulenten Abendessen noch die Stadt besucht wird oder ob man die vierhundert Stufen zum Aussichtsberg Aksla aufsteigt - zum Glück haben wir ja hier zwei Abende zur Verfügung.

6.Tag, Sonntag, 05.06.2011 Hurtigruten–Ausflug (ab/an Alesund)



Das Erlebnis Hurtigruten will sich niemand entgehen lassen. Bei strahlendem Sonnenschein spazieren wir zum Anleger. Rechtzeitig angekommen sehen wir wie die „Nordkapp" anlegt. Wir richten uns ein und genießen das Leben an Bord. Ab Mittag kreuzt das Schiff im wildromantischen Geirangerfjord. Das Panorama mit den bekannten Wasserfällen „Der Freier" oder „Die sieben Schwestern"  ist absolut begeisternd - das herrliche Wetter ist der i-Punkt eines unvergesslichen Ausflugs. Gegen 18Uhr sind wir wieder in Ålesund, bis zum Abendessen ist noch etwas Zeit für einen kleinen Stadtbummel.

7.Tag, Montag, 06.06. 2011: Trollstigen – Ringebu – Maihaugen – Hamar

Heute heißt es zeitig aufstehen, denn wir wollen heute Abend in Hamar übernachten. Dies ist notwendig da wir aufgrund eines Maschinenschadens einer Fähre nicht von Oslo sondern von Göteborg aus nach Deutschland fahren werden. Von Ålesund aus starten wir in Richtung Trollstigen, eine der spektakulärsten Straßen Norwegens. Auf dem Weg dahin besichtigen wir Gudbrandsjuvet eine wildromantische Schlucht in welcher das Wasser seine unglaubliche Kraft demonstriert. Wir pausieren oberhalb der Trollstigen und wandern zum neu angelegten Aussichtspunkt. Ein herrlicher Blick über den berühmten Strassenabschnitt ist der Lohn.
In elf Haarnadelkurven überwinden wir mit dem Bus einen sagenhaften Höhenunterschied von 400 Metern. Ein ganz spezielles Erlebnis und eine Bravourleistung unseres Chauffeurs.
Am Fuße der Romsdalalpen bahnt sich der Fluss Rauma seinen Weg durch eine stellenweise extrem schmale Schlucht, an deren Steilwänden sich unzählige Wasserfälle hinabstürzen. Über Dombås, wo wir kurz das Nationalparksgebäude besuchen, erreichen wir das sagenumwobene Gudbrandsdal, welches besonders durch die Geschichten um Peer Gynt berühmt wurde. Die Stabkirche in Ringebu ist, trotz vieler Umbauten in den Jahrhunderten ihres Bestehens sehenswert. Wir beschränken uns jedoch auf eine Umrundung der Anlage und eine Außenbesichtigung denn in  Maihaugen, einem Freilichtmuseum in Lillehammer werden wir durch eine Stabkirche geführt werden. Dort angekommen stellen wir fest, dass der Besuch der Anlage nicht nur deshalb lohnt. Katrin, unsere Führerin durch das ausgedehnte Areal gibt uns in einer alten Schule einen Grundkurs in Nynorsk, wir besichtigen einen typischen Hof des Gudbrandstals - tauchen ein in die Welt von vor 200 Jahren.
Da Lillehammer untrennbar mit den olympischen Winterspielen 1994 verbunden ist müssen wir natürlich noch zum Olympiapark fahren.
Im Stadion, am Fuße der beiden Schanzen, also noch einen (durch Regen leider) kurzen Aufenthalt bevor es nun nach Hamar geht.


8.Tag, Dienstag, 07.06.2011: Oslo - Göteborg - Fährüberfahrt nach Kiel
Circa zwei Fahrstunden von Hamar entfernt liegt Oslo. Während der Anfahrt auf der von Ausbaumaßnahmen geprägten Europastraße 6, stimmen wir uns bereits akustisch auf die Hauptstadt der Norweger ein. Wenche, eine Stadtführerin, zeigt uns wichtige Sehenswürdigkeiten wie das Königliche Schloss, das Parlament und den Vigelandpark mit seinen faszinierenden Skulpturen, durch welchen wir einen lehrreichen Rundgang unternehmen. Zum Abschluss bleibt noch etwas Zeit für das berühmte Rathaus der Stadt.
Leider werden wir Norwegen nun verlassen. In Halden eine letzte Pause in diesem herrlichen Land, dann über den Svinesund nach Schweden.
In Göteborg steht schon die „M/S Germanica" der Stena Line für uns bereit. Die Passage über das Kattegat in die Ostsee ist ein würdevoller Abschluss unserer Reise. Das 2010 komplett renovierte Schiff lässt mit erstklassigen Kabinen keine Wünsche offen.
Beim gemeinsamen Abendessen, einem skandinavischen Buffet, probieren wir noch einmal alles an Meeresfrüchten; Krabben, Muscheln, Scampis, Lachs und vieles mehr stehen zur Auswahl.
9. Tag, Mittwoch, 08.06.2011: Heimreise von Kiel
Die Heimreise von Kiel; der letzte Abschnitt einer erlebnisreichen Reise.

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Kommentare zum Reisebericht

Ich finde es fatal, dass so eine Katastrophe geschehen ist. Die Menschen sind in unserer heutigen Welt nicht mehr vor solchen Anschlägen sicher. Ich habe Angst, dass es in Zukunft mehr Attentate von Rechtsorientierten geben wird. Die Regierung muss etwas dagegen tun. Es sind leider so viele Meschen - vor allem Jugendliche - getötet worden. Jetzt kann man sie bedauerlicherweise nicht mehr retten. Desswegen muss man schon vor solchen Anschlägen Sicherheitsmaßnahmen treffen. Mehr Informationen zu dieser Thematik kann man auf der Seite von Zeitong finden.

Larue Chino
27.07.2011