Reisebericht: Rundreise Weihnachten in den Deutschen Alpen

22.12. – 27.12.2018, 6 Tage Weihnachtsreise ins Chiemgauer Land mit Inzell – Salzburger Christkindlmarkt – Schloss Hellbrunn – Pferdekutschenfahrt – Oberndorf – Gut Aiderbichl – Bad Reichenhall


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Wir verbringen gemeinsam eine schöne und abwechslungsreiche Weihnachts- und Silvesterreise in den Alpen und erkunden von Inzell aus das Salzburger und Berchtesgadener Land, den Chiemgau und sogar Tirol.
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1. Tag (Samstag, 22.12.2018): Anreise nach Inzell in die Deutschen Alpen

Unsere Reise in die Deutschen Alpen beginnt im Morgengrauen auf dem Flughafen Dresden. Gemeinsam wollen wir die nächsten sechs bzw. zwölf Tage die eindrucksvollen Alpenlandschaften Deutschlands und Österreichs erkunden und vor allem ein schönes und gemütliches Weihnachtsfest erleben. Sogar ein bisschen Schnee hat sich dort für die nächsten Tage angekündigt, weshalb wir voller Vorfreude sind. Der Weihnachtsmann war auch schon da und hat im Bus kleine Willkommensgeschenke verteilt. Unterwegs sammeln wir weitere Gäste ein und stärken uns mit dem bewährten Eberhardt-Drei-Gänge-Menü. Unser Chauffeur Roberto bringt uns sicher auf der Autobahn durch das Vogtland, Fichtelgebirge und die Hallertau und muss nebenbei meine Weihnachtsmusik und -geschichten ertragen. Nur am Münchener Ring geraten wir aufgrund einer Baustelle in einen kleinen Stau. Von der A8 aus können wir noch einen Blick auf das Mangfallgebirge erhaschen, bevor es wieder dunkel wird. Wie geplant erreichen wir 17:30 Uhr unser Hotel in Inzell und werden vom Leiter der örtlichen Touristinformation begrüßt. Alle Zimmer des Hotels sind sehr geräumig, haben einen Balkon und verfügen über ein modern gestaltetes Bad. Zum Abendessen erwartet uns ein Buffet mit zwei Hauptgerichten, Salattheke, Brotzeitplatte, einer Suppe und einem Nachtisch. Verhungern werden wir hier also nicht, im Chiemgauer Hof!

2. Tag (Sonntag, 23.12.2018): Salzburg mit Christkindlmarkt – Adventszauber im Schloss Hellbrunn

Bevor wir nach Salzburg aufbrechen, erkunden wir bei einem kleinen Spaziergang unsere Wahlheimat Inzell. Bis zum Rathaus und zur Pfarrkirche St. Michael sind es nur ein paar Minuten zu Fuß durch den Kurpark. Im Rathaus finden wir ein Modell, das uns einen Blick aus der Vogelperspektive auf die Umgebung erlaubt. So können wir uns schon ein bisschen orientieren und auch die Route erkennen, auf der wir anschließend nach Salzburg fahren. Roberto muss uns am Busterminal am Schloss Mirabell absetzen, denn die Innenstadt ist für Busse gesperrt. Der kleine Spaziergang bis zum Dom führt uns jedoch bereits am späteren Wohnhaus der Familie Mozart und dem Geburtshaus des kleinen Wolfgang Amadeus vorbei. Neben dem allseits zelebrierten Mozartkult ist das Barockensemble um den Domplatz das zweite Aushängeschild der Stadt an der Salzach. An den Dom, mit dessen Bau 1614 begonnen wurde, schließt sich die Residenz der Salzburger Fürsterzbischöfe an. Der schön gestaltete Christkindlmarkt erstreckt sich über Dom- und Residenzplatz und lädt uns mit seiner großzügigen Platzgestaltung und einem abwechslungsreichen Standangebot zu einem Besuch ein. Während meine Gäste das Angebot annehmen, besorge ich für sie als kleines Geschenk die „Original Mozartkugeln" aus der Konditorei Fürst, welche ich später auf der Fahrt zum Adventszauber am Schloss Hellbrunn im Bus verteile. Hier erwartet uns der zweite Weihnachtsmarktbesuch des heutigen Tages. Das Lustschloss mit seinen Wasserspielen bildet hierfür eine traumhafte Kulisse. Vom wieder einsetzenden Regen lassen wir uns unsere Weihnachtsstimmung nicht verderben und wärmen uns mit einer Tasse Glühwein auf.

3. Tag (Montag, 24.12.2018): Romantische Pferdeschlittenfahrt in den Deutschen Alpen – Heiliger Abend

Es ist der 24. Dezember, und wie bestellt fallen in Inzell die ersten Schneeflocken vom Himmel. Doch noch ist es etwas zu warm für eine weiße Weihnacht. Als wir auf der Deutschen Alpenstraße nach Ramsau zu unserer Pferdekutschfahrt fahren, erleben wir, wie wechselhaft das Wetter in den Bergen sein kann. Bei jedem Übergang von einem Tal in das nächste wechselt das Wetter von Schnee zu Regen zu Schnee zu Regen... Natürlich gefallen uns die verschneiten Abschnitte viel besser. So ein schneebedeckter Winterwald strahlt einfach eine tiefe Ruhe und Frieden aus. Unser heutiges Ausflugsziel ist der Hintersee im Zauberwald bei Ramsau. Dort warten unser Kutscher Rudi und die freundlichen Wirtsleute der Seeklause auf uns. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf; die erste Gruppe steigt gleich auf die Kutsche und wickelt sich in warme Decken ein. Dann geht es auch schon los, in den Wald hinein. Die zweite Gruppe lässt sich derweil in der Seeklause mit Glühwein und leckeren Speisen verwöhnen. Nach 1,5 Stunden wird getauscht, damit alle Gäste sowohl in den Genuss der Kutschfahrt als der bayerischen Gastfreundschaft kommen. Mir kommen Gerüchte zu Ohren, dass der Kutscher unterwegs zum weiteren Aufwärmen Schnaps ausgegeben hat. Das könnte natürlich - neben der schönen Landschaft - die fröhliche Stimmung erklären. Wer zusätzlich trotz des wechselhaften Wetters ein paar Schritte durch den Zauberwald unternimmt, fühlt sich in ein Märchenland versetzt. Vor ungefähr 4.000 Jahren stürzten mehrere Millionen Kubikmeter Gestein aus dem Hochkaltermassiv ins Tal hinab, was u. a. zur Entstehung des Hintersees führte. Im Zauberwald sind überall große und kleine Felsbrocken verstreut und erschaffen so eine einmalige Atmosphäre, die im 19. Jahrhundert zahlreiche Landschaftsmaler versuchten einzufangen. Auf ihren Spuren kann man auf dem Ramsauer Malerweg wandeln. Wir wandeln nach unserem schönen Aufenthalt am Hintersee jedoch zurück in den Bus. Schließlich wartet im Chiemgauer Hof unsere kleine Weihnachtsfeier auf uns. Sogar ein Weihnachtsmann mit ganz dickem Bauch wagt sich für uns in das Hoheitsgebiet des Christkinds und hat für jeden ein kleines Geschenk dabei, denn alle meine Gäste waren (bisher) ganz artig!

4. Tag (Dienstag, 25.12.2018): Weihnachten auf Gut Aiderbichl – Stille–Nacht–Kapelle in Oberndorf

Am heutigen 1. Weihnachtsfeiertag wollen wir Weihnachten auf Gut Aiderbichl feiern. Der Gnadenhof für Tiere unweit des Wallersees wurde in Deutschland auch durch die gleichnamige Fernsehsendung bekannt. 2001 eröffnet, gehören heute mehrere Außenstellen in Deutschland, Österreich und Frankreich dazu. Die verschiedenen Höfe dienen als Zufluchtsorte für Tiere, die alle einem grausamen Schicksal entgangen sind. Fast jedes von ihnen hat seine eigene Leidensgeschichte zu erzählen, und kann nun ohne Furcht und Angst friedlich vor sich hin leben. Wir treffen bei unserem Besuch vor allem auf Kühe, Pferde, Esel, Schweine, Hunde und Katzen. Nach einer informativen Führung durch einen sehr engagierten Mitarbeiter können wir das Gelände des umgebauten Bauernhofs noch selbst erkunden, der festlich geschmückt in weihnachtlichem Glanz erstrahlt, oder in der Cafeteria die ausschließlich vegetarischen Gerichte probieren und einen Glühwein trinken. Nachmittags fahren wir noch nach Oberndorf, um dort die Stille-Nacht-Kapelle zu besichtigen. Sie erinnert an die Entstehung des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt vor genau 200 Jahren, zu einer Zeit, als sich Europa gerade von den Wirren der napoleonischen Kriege erholte. Die Kirche, in der Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber zum ersten Mal ihr Lied spielten und sangen, das ihre Mitmenschen Hoffnung und Zuversicht spenden sollte, fiel einem Hochwasser zum Opfer. An ihrer Stelle steht nun die kleine Kapelle, in deren Innenraum die Geschichte der Entstehung des Liedes anschaulich dargestellt ist. Mit Kaffee und leckeren selbstgebackenen Keksen eines anonymen Spenders locken unser Chaffeur Roberto und ich unsere Gäste anschließend wieder zurück zum Bus. Am Abend werden wir im Hotel mit einem 4-Gänge-Festtagsmenü verwöhnt.

5. Tag (Mittwoch, 26.12.2018): Bad Reichenhall – Alte Saline

Bei einem Spaziergang durch Bad Reichenhall lernen wir heute den hübschen Kurort kennen. Passend dazu können wir heute bei strahlend blauem Himmel einmal kräftig Sonne tanken. Und natürlich werden die Fotos vom Kurpark, den hübschen Gebäuden und den umliegenden Bergen heute besonders gut. Wir versuchen uns vorzustellen, wie es hier aussah, bevor die heilsame Wirkung der Sole entdeckt wurde, als die Gradierwerke sich durch das ganze Tal zogen, der Rauch von den Feuern der Salinen in den Himmel stieg und die Wälder ringsum alle abgeholzt waren. Über diesen dramatischen Wandel können wir weiter nachsinnen, während wir uns im rustikalen Gasthof Bürgerbräu für den Abstieg in das Tunnellabyrinth der Alten Saline stärken. Unter König Ludwig I. wurde diese ab 1834 nach einer verheerenden Brandkatastrophe neu errichtet, der etwa drei Viertel der Stadt zum Opfer fielen. Unsere Führerin leitet uns nicht nur sicher durch die Gänge und Stollen, sondern auch zum goldenen Herzen von Bad Reichenhall. Die beiden 13 m hohen Wasserräder sind noch immer in Betrieb und fördern weiterhin Sole hinauf ans Tageslicht. Salz wird daraus allerdings nicht mehr hergestellt, denn der Salzgehalt ist aufgrund des gestiegenen Grundwasserspiegels inzwischen viel zu niedrig. Für den Einsatz im Kurbetrieb eignet sich die Sole jedoch weiterhin hervorragend. Also warum fahren wir nicht alle demnächst zur Kur nach Bad Reichenhall? Im Salzmuseum können wir zum Abschluss des Tagesprogramms viel Wissenswertes über die historische und moderne Salzgewinnung erfahren.

6. Tag (Donnerstag, 27.12.2018): Freizeit – Heimreise Weihnachtsgäste – Anreise Silvestergäste

Für gut zwei Drittel meiner Gäste endet heute ihre schöne Weihnachtsreise in die Deutschen Alpen. Sie fahren mit Roberto nach Hause. Ich begleite sie noch bis in die Nähe von Nürnberg, wo wir uns mit dem Bus treffen, der meine Silvestergäste nach Inzell bringt. Da das Wetter heute richtig gut ist - es ist zwar kalt, aber sonnig - machen wir unterwegs einen kleinen Fotostopp am Chiemsee, dem der Fläche nach drittgrößten See Deutschlands. Auf dem Rasthof Hilpoltstein muss ich mich dann schweren Herzens von meinen Weihnachtsgästen verabschieden und sie in die Obhut meiner lieben Kollegin Olivia übergeben. Wir wünschen uns alle einen guten Rutsch ins neue Jahr, bevor sich unsere Wege vorerst trennen. Für meine neuen Gäste hat der Weihnachtsmann freundlicherweise auch ein kleines Geschenk dagelassen. Zudem können wir die Baustelle bei München diesmal umfahren, sodass wir schon 17 Uhr im Chiemgauer Hof in Inzell ankommen, wo auch meine Silvestergäste vom Leiter der Touristinformation in Inzell herzlich begrüßt werden. 14 Gäste feiern mit mir sowohl Weihnachten als auch Silvester. Sie haben den heutigen Tag genutzt, um in Inzell ein bisschen zu wandern, die Eislaufarena zu besichtigen, oder sogar mit dem Bus nach Berchtesgaden zu fahren. Nun warten sie schon gespannt auf die Neuankömmlinge, mit denen sie die kommende Woche verbringen werden.

7. Tag (Freitag, 28.12.2018): Rauschbergbahn – ChiemgauArena – Holzknechtmuseum

Nachdem ich auch mit meinen neuen Gästen den Ortskern von Inzell auf einem kleinen Spaziergang erkundet habe, fahren wir alle in den Nachbarort Ruhpolding. Dort geht es auch gleich mit der Rauschbergbahn hinauf auf den Rauschberg. Das sonnige Wetter wollen wir schließlich ausnutzen - oben angekommen können wir bis zum Chiemsee blicken und das herrliche Alpenpanorama genießen. Es liegt schon sehr viel Schnee und wir gehen ein bisschen spazieren durch diese schöne Zauberwelt. Auf dem Berg gibt es auch einen Holzgeisterpfad und einige Skulpturen zu besichtigen. Wieder unten im Tal bringt uns Steffen nach einer kurzen Rundfahrt durch die deutsche Biathlonhauptstadt zur ChiemgauArena. Nach einem sehr guten Mittagessen im Gasthaus „Zirnbergalm" direkt neben dem Stadion wartet auch schon die Führung auf uns. Wir lernen während des Rundgangs wie die Strecke präpariert wird, wie das Schießen funktioniert und wie das so abläuft bei einer Biathlon-WM. Wir können sogar nebenbei den Nachwuchs beim Training beobachten und drücken die Daumen für eine erfolgreiche Karriere. Neben den Biathleten trainieren hier auch die Skispringer, denn es gibt vier Schanzen am Berg. Während wir gebannt den Erklärungen und Geschichten unserer beiden Führer lauschen, heizt Steffen im Bus schon den Glühweinkessel auf, damit wir uns anschließend wieder aufwärmen können. Immerhin wartet mit dem benachbarten Holzknechtmuseum noch ein weiterer Programmpunkt auf uns. Wie hart das Leben der Waldarbeiter selbst vor nicht allzu langer Zeit noch war, davon können wir uns bei einer Besichtigung des Außengeländes und der Ausstellung selbst überzeugen. Zum Abschluss schauen wir uns einen tollen Film an, in dem ein echtes bayerisches Urgestein von seinem entbehrungsreichen Leben als Holzfäller berichtet.

8. Tag (Samstag, 29.12.2018): Wolfgangsee – Bad Ischl – Hallstatt – Schloss Berchtesgaden

Viele Gäste freuen sich schon sehr auf den heutigen Tag, denn wir werden ein bisschen auf den Spuren von Sisi und Franz Joseph wandeln. Außerdem habe ich zwei Überraschungen für meine Gäste eingeplant. Die erste folgt gleich zu Beginn unserer Rundfahrt durch das Salzkammergut östlich von Salzburg, das als eine der schönsten Regionen Österreichs gilt. Wenn wir schon am Wolfgangsee vorbeifahren, sollten wir doch wenigstens auch einen Blick auf das berühmte Hotel „Weißes Rössl" werfen, denke ich mir. Daher fahren wir um den See herum bis in die Gemeinde St. Wolfgang und spazieren zum Seeufer am Hotel hinunter. Auf dem See schwimmt noch die große Adventskerze, was dem Panoramablick über den See ein festliches Ambiente verschafft. Dann geht es weiter in den mondänen Kurort Bad Ischl. Hier wartet die zweite Überraschung: eine Fahrt mit der Bimmelbahn! So lernen wir den Ort und seine Geschichte gleich viel besser kennen und können uns schon aussuchen, wohin wir beim anschließenden Stadtbummel als Erstes laufen möchten. Natürlich zieht es die meisten von uns zur Kaiservilla oberhalb der Ischl. Franz Joseph und Sisi erhielten ihre Sommerresidenz von Erzherzogin Sophie zur Verlobung geschenkt. Doch auch der Kurpark und die Promenade sind sehenswert. Gleiches gilt für den Ort Hallstatt am Hallstätter See, unser nächstes Ausflugsziel, und Teil des UNESCO-Welterbes Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut. Bereits in der Jungsteinzeit, vor mehr als 7.000 Jahren, waren den Menschen die Salzlagerstätten im Salzberg oberhalb von Hallstatt bekannt, weshalb sich auch später die Kelten in dem schwer zugänglichen Uferstreifen zwischen See und Berg niederließen. Das Salz wurde zum Grundstein ihrer Kultur, der sog. Hallstattkultur, und verlieh ihnen Macht und Reichtum. Die Abgeschiedenheit der Region führten zur Ausbildung eigenständiger Bräuche und Rituale, über die man sich im Museum im Ortszentrum informieren kann. Während unseres Aufenthalts wagt sich auch die Sonne immer mehr hinter den Wolken hervor, es hört auf zu schneien, und wir können schöne Fotos machen. Um das Tennengebirge herum fahren wir Richtung Salzburg zurück und biegen dann nach Berchtesgaden ab. Unser Abendessen erhalten wir heute im „Gasthof zum Neuhaus" am Marktplatz in Berchtesgaden. Anschließend wartet im Schloss Berchtesgaden ein ganz besonderes Highlight auf uns: eine Führung bei Kerzenschein mit musikalischer Untermalung. Wir lauschen gebannt der lieblichen Flöten- und Harfenmusik, während wir durch die prächtigen Gemächer der Wittelsbacher geführt werden. Am Ende der Führung erwartet uns nicht nur ein mittelalterlicher Choral, sondern auch ein kleiner Sektempfang - ein schöner Abschluss eines ganz besonderen Tages.

9. Tag (Sonntag, 30.12.2018): Ausflug zur Griesener Alm – Kitzbühel

Das Kaisergebirge ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer und Drehort für viele Szenen der bekannten Fernsehserie „Der Bergdoktor". Zwischen dem Zahmen Kaiser im Norden und dem Wilden Kaiser im Süden liegt das idyllische Kaiserbachtal. Auf der Griesner Alm sind wir heute zu einer zünftigen Brettljause mit Bauernbrot und Schnapserl eingeladen. Unsere Belohnung müssen wir uns aber erst „erwandern". Und das ist heute gar nicht so einfach, denn wir starten an der Mautstelle am Eingang zum Tal im Schneeregen, der immer mehr zu einem heftigen Schneegestöber wird, je höher wir gelangen. Zumindest bis zur Fischbachalm auf einer Höhe von immerhin schon 856 Metern wollen wir es schaffen. Wir laufen die Straße entlang in einen herrlichen Winterwald hinein. Schemenhaft können wir links von uns durch den fallenden Schnee die rauen Gipfel des Wilden Kaisers erahnen. Die Griesner Alm bietet aber auch einen Shuttle-Service für Gäste an, denen die 3,7 km Fußmarsch zu anstrengend sind. Ein kleines bisschen geht es ja auch bergauf. Von der Fischbergalm werden dann auch alle Wanderer mit dem Kleinbus abgeholt. Die Griesner Alm liegt dann schon auf einer Höhe von 1.024 Metern. Und hier liegt jetzt wirklich jede Menge Schnee! Wir flüchten erst mal ins Warme und lassen uns von den Wirtsleuten verwöhnen. Nach der Brettljause werden wir durch die weiße Märchenlandschaft zurück zum Bus gefahren. Am Nachmittag machen meine Gäste und ich dann noch Kitzbühel unsicher - wir mischen uns hier unerkannt unter die Schönen und Reichen. Kitzbühel ist ein bekannter Wintersportort und verfügt über eines der größten Skigebiete Österreichs. Wir kommen allerdings vor allem wegen der hübschen Altstadt hierher. Sie liegt auf einem Hügel, dem Bühel, und die Häuser sind teils so gebaut, dass sie über den Hügel hinausragen und daher auf der Außenseite mehr Etagen haben, als auf der dem Stadtzentrum zugewandten Seite. Vor der Abfahrt gibt es Glühwein im Bus, was auf großen Zuspruch meiner Gäste stößt.

10. Tag (Montag, 31.12.2018): Fahrt um den Chiemsee – Traunstein – Silvesterfeier

Über Nacht hat es weiter heftig geschneit, sodass wir am heutigen Vormittag die Rossfeldhöhenstraße leider nicht befahren können, da sie (noch) nicht geräumt ist. Was sollen wir jetzt tun? Gemeinsam mit Steffen muss ich ein Alternativprogramm für unsere lieben Gäste aus dem Hut zaubern. Wir beschließen, um den Chiemsee zu fahren und dann in Traunstein Station zu machen. Da der auch bayerisches Meer genannte See niedriger als Inzell liegt, geht der Schneefall während der Fahrt in einen leichten Regen über. Von den drei Inseln im See ist die Herreninsel sicher die bekannteste, denn auf ihr ließ sich König Ludwig II. nach dem allseits beliebten Vorbild Versailles ein Märchenschloss erbauen. Vor seinem Tod bewohnte er es nur wenige Tage; es blieb letztendlich unvollendet. Am Hafen der Linienschiffe in Prien machen wir eine kurze Pause, bevor wir unsere Fahrt um den See bis nach Traunstein fortsetzen. Die Geschichte Traunsteins wurde vom Salzhandel geprägt. Während der Ort zunächst nur als Umschlagplatz fungierte, bekam er später seine eigene Saline, denn der Stadt Reichenhall ging das Brennholz aus und die Sole musste über eine 31 km lange Leitung bis nach Traunstein gepumpt werden - Anfang des 17. Jahrhunderts eine technische Meisterleistung. Der durch den Salzhandel erworbene bescheidene Reichtum schlägt sich auch im Stadtbild wieder. Der Stadtplatz ist groß und von schönen Bauten umgeben. Er wird von der Stadtpfarrkirche St. Oswald aus dem 12. Jahrhundert dominiert. Ein anderes Gebäude ist zwar nicht so alt, aber für meine Gäste ein deutlich attraktiveres Ziel: das Traunsteiner Hofbräuhaus, welches im Jahr 1612 gegründet wurde. Ein gutes Bier geht schließlich immer, und außerdem ist schon Mittag, da brauchen wir auch etwas zu essen. Im dichten Schneegestöber vertreiben wir uns also in der Traunsteiner Innenstadt gut die Zeit, dann fahren wir wieder nach Inzell. Zurück im Hotel bleiben noch ein paar Stunden, um uns auf die große Silvesterfeier vorzubereiten. Nach dem Sektempfang im Foyer und dem feierlichen Silvestermenü tanzen wir mit DJ Norbert und Nadine atemlos durch die Nacht, oder zumindest bis zum Neujahrs-Countdown. Um Mitternacht wünschen wir uns alle gegenseitig von Herzen ein gesundes neues Jahr und viel Glück und Erfolg für 2019. Das Hotel hat sogar ein Feuerwerk organisiert, welches wir uns nun noch gemeinsam anschauen.

11. Tag (Dienstag, 01.01.2019): Haus der Berge – Neujahrsfeuerwerk in Schönau am Königssee

Am ersten Tag des neuen Jahres zieht es uns noch einmal nach Berchtesgaden und dann zum Königssee. Wir können aber zum Glück ein bisschen länger schlafen, denn wir werden erst um 11:00 Uhr am Hotel abgeholt. Im Haus der Berge in Berchtesgaden besichtigen wir eine schöne Ausstellung, die uns vom Grund des Königssees bis hinauf auf die Berggipfel führt. Sehr anschaulich wird z. B. die Flora und Fauna im bereits 1978 ausgewiesenen südlichsten deutschen Nationalpark erklärt. Nach der Besichtigung werden wir dann schon im Museumsrestaurant erwartet. Von der Terrasse aus können wir sogar einen Blick auf den Watzmann erhaschen, der sich leider ganz scheu in einige Wolken hüllt. Vor uns braucht er sich doch wahrlich nicht zu verstecken! Kugelrund vom reichlichen Mittagessen werden wir anschließend nach Schönau am Königssee gebracht. Fast alle meine Gäste nehmen das Angebot einer Bootsfahrt über den langgestreckten, bis zu 190 Meter tiefen Gebirgssee am Fuße des Watzmanns dankbar an. Wer will sich das Trompetensolo an der berühmten Echowand schon entgehen lassen? Unser Guide auf dem Boot schmettert auch fröhlich los und wir lauschen dem deutlich hörbaren Echo. Ich glaube sogar, es ein zweites Mal hören zu können. An der Wallfahrtskirche St. Bartholomä steigen wir aus und haben die Möglichkeit zu einem Spaziergang am Seeufer und zurück durch den Winterwald. Der Weg führt auch an einer Fütterungsstelle für Hirsche vorbei, und wir können die Tiere mit ihren prächtigen Geweihen beobachten. Mit den Elektrobooten der Bayerischen Seen-Schifffahrtsgesellschaft werden wir am Nachmittag dann zurück nach Schönau gebracht. Hier steigt die große Neujahrsparty am Königssee, die kurz nach 18 Uhr in das wunderschöne Neujahrsfeuerwerk mündet, welches wir staunend bewundern. Wenn das Jahr 2019 so weitergeht, dann wird es ein gutes Jahr! Auf unseren Chauffeur Steffen ist natürlich Verlass - nach seiner verdienten 24-stündigen Ruhepause steht er bereit und bringt uns sicher entlang der Deutschen Alpenstraße zurück ins Hotel, wo wir gleich ein letztes Mal das Abendessen vom Buffet genießen, denn morgen geht es leider schon nach Hause!

12. Tag (Montag, 02.01.2018): Heimreise

Ein letztes Mal bedienen wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet im Chiemgauer Hof, bevor wir die Heimreise antreten. Es schneit am Morgen wieder sehr heftig und ein Scheibenwischer am Bus ist festgefroren. Daher müssen wir in die nächstgelegene Werkstatt fahren, wo der Scheibenwischer aber in Windeseile repariert wird, während wir alle zuschauen. Als wir unseren ersten Ausstieg in Vaterstetten bei München planmäßig kurz vor 11 Uhr erreichen, haben wir das Schneechaos vorerst hinter uns gelassen. Es ist bitterkalt, doch ein herrlich klarer Wintertag. Die weitere Rückfahrt verläuft für uns ohne Probleme und pünktlich 18 Uhr treffen wir wieder am Flughafen in Dresden ein, wo wir uns von den verbliebenen Gästen verabschieden und sie an die Transferfahrer übergeben.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Ihnen, meine lieben Gäste, sehr herzlich für eine wirklich schöne gemeinsame Weihnachts- und/oder Silvesterreise in die Deutschen Alpen. Mein Dank gilt auch unseren beiden Chauffeuren Roberto und Steffen sowie meiner lieben Reiseleiterbegleiterin und Fotografin.
Nun wünsche ich Ihnen noch einmal alles Gute für das Jahr 2019 und freue mich schon sehr darauf, Sie alle bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-Reise begrüßen zu dürfen.
Herzlichst, Ihr
Andreas Wolfsteller

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