Reisebericht: Singlereise Nordfriesland – Bio Hotel Tönning

11.09. – 16.09.2015, 7 Tage Genuss–Reise für Singles und Alleinreisende: Ausspannen an der Nordsee, Tönning, Wattkutscher Hallig Südfall, Insel Sylt, Friedrichstadt, Schiffsausflug zu den Seehundbänken


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Sonne, Wind, Regen, Sturm, Nordseewasser, Ebbe, Flut, Sand, Strand, Robben, Möwen, Krabben, Naturpark Wattenmeer und noch viel mehr ergibt Nordfiesland, unser Ziel. Das ist da, wo die Frisur nicht mehr sitzt.
Ein Reisebericht von
Marina Sedlick

1. Tag_11.09.2015

Wir wollen in den Norden der Republik. Genauer an die Nordsee, nach Nordfriesland. Das ist da, wo man gut beraten ist, sich wie eine Zwiebel anzuziehen. Aus geht immer noch. Wir sammeln entlang der Autobahn alle Reisenden ein, die auch dieses Ziel haben. Am Nachmittag kommen wir in Büsum an. Mit unserem örtlichen Führer erkunden wir zu unserer Orientierung den Ort.

2. Tag_12.09.2015


Heute geht es gleich mal raus auf die See. Auf Krabbenkutterfahrt. Mal sehen, was da so im Netz landet. Wir bekommen seltsame Wesen erklärt und pulen gekochte Garnelen. Viel Eiweiß, aber es reicht nicht ganz als Mahlzeit. Also treffen wir uns nach dem individuellen Mittag wieder. Dann spazieren wir über den Deich zum Museum Blanker Hans. Sturmflutmeldungen laufen im Fernsehen und Radio. Wir werden in eine Flutrettungskapsel verbracht und schwimmen unter Wasser durch Büsum. Im sich anschließenden Museum machen wir uns zu den Gezeiten und allem schlau, was mit Nordseewasser und der Küste zusammenhängt. Auch die Piraterie. Die romantisch verklärte und die heutige auf See. Am späteren Nachmittag haben wir Ebbe und können eine Wattführung wagen. Herr Spreu gräbt im Watt um und wir sehen, was da so alles zu finden ist. Wir erkennen, woran man eine weibliche Krabbe von einer männlichen unterscheidet. Ein Wattwurm bekommt ein paar Meter weiter weg ein neues Zuhause. Und wir kalte Füße. Beim Abendessen sehen wir uns wieder.

3. Tag_13.09.2015

Auf zur Küstenrundfahrt. In Wesselburen gibt es ein Kohlmuseum. Das Dithmarschen ist ein großes Kohlanbaugebiet. Findige Köpfe haben ein Museum initiiert. Wir erfahren viel zum Kohl. Von dort fahren wir zum Eidersperrwerk in Tönning und erleben hautnah, was Küstenschutz bedeutet. Über die Eider kommen wir nach St. Peter Ording. Der Strand ist in tausend Metern vom Ort weg zu erreichen. Gut, dass es nicht heiß ist. Bei diesem Wetter sind einige Drachen am Himmel zu sehen. Wir nehmen unseren Kaffee am Deich im Westerhever Land ein und beobachten ein glücklich sich herumwälzendes Schaf. Warum nicht. Schaf eben. Im Roten Haubarg in Witzwort bilden wir uns über die Struktur und Einteilung eines solchen Hauses in der damaligen Verwendung weiter. Letzte Station für heute ist Tönning, ein schöner beschaulicher Ort. Wir sehen die Markierungen des Hochwassers und die Streben für die Flutschutzwände. Der Mensch und die Natur. Bei unserem gemeinsamen Abendessen im Steuermann lassen wir den Tag ausklingen.

4. Tag_14.09.2015

Die Insel der Reichen und Schönen, die heißt Sylt. Wir sind beides und fahren hin. Zunächst müssen wir aber nach Niebüll, dort wird unser Bus verladen auf den sogenannten Sylt-Shuttle. Über den Hindenburgdamm erreichen wir Westerland und verlassen die Schiene. Östlich liegt Keitum mit einigen sehr alten Reetdachhäusern. Unter dem Schirm lugen wir hervor und sehen die romantischen Häuser bei einem Spaziergang. Dann fahren wir nördlich, nach List. Dort oben ist die Insel dann zu Ende. Wir sehen Austern in Becken schwimmen und nehmen Platz zum Austernessen. Roh und überbacken mit verschiedenen Zutaten. Jeder bildet sich sein Urteil. Nach einem Rundgang im Hafenviertel geht die Reise über die Dünenstraßen wieder in die Inselmitte, nach Westerland. Ein heißer Kaffee kann es schon sein, dann schauen wir uns um. Am späten Nachmittag bringt uns der Shuttle wieder auf das Festland und der Bus nach Büsum zurück.

5. Tag_15.09.2015

Heute gibt es ein Wahlprogramm. Entweder Büsum vertiefen oder auf die Hallig Hooge mitkommen. Die Vorzeige-Hallig mit einem durchorganisierten Ausflugsprogramm. Also erst mal nach Nordstrand und dort vom Bus auf das Schiff. Wir haben Express gebucht und so fliegen das Festland mit seinen vermutlich tausenden Windrädern und die Insel Pellworm an uns vorbei. Wir betreten Land und der Karl, unser Kutscher, steht schon mit seinem Planwagen bereit. Bei Windstärke 6 kutschen wir zur Hanswarft, quasi der Hauptstadt der Hallig Hooge. Zuerst sehen wir uns den Film im Sturmflutkino an. Ohne diese Bilder einer solchen Flut kann man das Leben auf der Hallig nicht verstehen. Gleich um die Ecke ist das Museum Königspesel. Ein echtes Nordlicht erläutert uns die Exponate des Pesels, der guten Stube. Das Wort König steht davor, weil der dänische König Friedrich VI. im Sommer 1825 hier nächtigen musste, da ihn ein Sturm auf der Hallig festhielt. Bei uns bläst der Wind auch heftig, aber wir wollen im Friesenpesel ein Mehlbüddel essen. Büddel wie Beutel. Schmeckt. Nun haben wir die Kirchwarft noch nicht gesehen. Die Kirche mit echten Kerzen und der Friedhof mit zweiseitig beschrifteten Grabsteinen. Dann kommt der Karl, der Will, und bringt uns wieder zur Hanswarft, wo unser Express-Schiff ablegt. Als wir wieder in Büsum eintreffen, machen wir gleich anschließend eine Abschiedsfahrt mit der Hummelbahn durch Büsum und den sich anschließenden Stadtteil Deichhausen. Schön ist es hier.

6. Tag_16.09.2015



Wie schnell sind sechs Tage vergangen. Es geht nach Hause. Bei herrlichem Wetter genießen wir die letzten Blicke auf das nordfriesische Land, auf die vielen Windräder und die Deiche zum Küstenschutz. Wir durchqueren Hamburg und dann Deutschland immer weiter gen Süden. Am Abend ist Dresden die Endstation.

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