Reisebericht: Thüringen – Erlebnistage rund um Behringen

16.08. – 20.08.2010, 6 Tage Weimar – Erfurt – Nationalpark Hainich


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Fünf Tage lang lernten wir Thüringen von seinen unterschiedlichsten Seiten kennen. Große und kleine Orte, Schlösser und Höhlen und vor allem der Besuch des Baumkronenpfades machten die Reise zu einem besonderen Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

Reisebericht



 
 
1.Tag: Anreise nach Behringen über Erfurt
 
Pünktlich um 9 Uhr in der Früh starten wir gut gelaunt in Dresden am Flughafen. Es geht nach Behringen in Thüringen.
Doch bevor wir dort eintreffen steht erst einmal die Hauptstadt des Landes, nämlich Erfurt auf dem Programm. Hier werden wir von einer örtlichen Gästeführerin kenntnisreich durch enge Gassen geführt. Natürlich wird auch der Domplatz und die weltberühmte Krämerbrücke nicht ausgelassen. Alle staunen, wie schön Erfurt geworden ist.
 
 


Nach ein wenig Freizeit sind wir im Augustinerkloster angemeldet, wo wir uns auf die Spuren Martin Luthers begeben.
Am Nachmittag reisen wir zu unserem Zielort, wo wir im Schlosshotel wohnen. Es handelt sich hierbei um ein echtes Renaissanceschloss derer von Wangenheim aus dem 16. Jh. welches tadellos saniert ist und barrierefreie Erholung verspricht.
Das Hotel hat nicht zuviel versprochen, und so geht der erste Tag nach einem üppigen Menü in großzügig gestalteten Zimmern zu Ende.
 
 
 
 


 
2. Tag: Nationalpark Hainich - Marienglashöhle
 
Ab 7.00 Uhr gibt es Frühstück vom Buffet.
Leider regnet es in Strömen und  wir überlegen, ob es überhaupt Zweck hat, bei dem Wetter auf den Baumkronenpfad in den Wald zu gehen.
Am Nationalparkzentrum versuche ich unsere Gruppe auf Freitag umzubuchen, weil dann schöneres Wetter sein soll. Aber es ist nichts zu machen. Der Baumkronenpfad ist restlos ausgebucht. So besichtigen wir erst einmal die Ausstellung zum Nationalpark und haben dann Glück im Unglück. Nach


einer Stunde hört es tatsächlich auf zu regnen und wir können halbwegs trockenen Fußes durch die Baumkronen gehen. Ein kundiger Ranger des Nationalparks führt uns und erklärt und alle wichtigen Dinge. Es ist sehr beeindruckend.
Es ist Mittag und wir sitzen kaum im Bus, als sich die Schleusen des Himmels wieder öffnen und lang anhaltender Starkregen fällt. Doch nun haben wir uns für die Gäste eine Überraschung ausgedacht. Wir reisen ins nahe gelegene Friedrichroda und besichtigen die dortige Marienglashöhle. Ich melde uns vorsorglich an und bekomme auch einen Termin samt Führung. In der Höhle ist es von oben trocken. Doch nach einer knappen Stunde wird dem einen oder anderen doch langsam kühl, und so sind wir froh, dass sich gleich neben dem Höhleneingang ein Cafe und Restaurant befindet. Hier ist es warm und wohlschmeckender Kuchen und Kaffee lassen das Regenwetter gleich schöner erscheinen.
 


Am späten Nachmittag gelangen wir wieder zum Hotel und lassen den zweiten Tag bei einem üppigen Abendessen ausklingen.
 
3. Tag: Bad Langensalza - Bendeleben
 
Heute besuchen wir Bad Langensalza. Wir steigen an der Stadtkirche aus. Unser Rundgang führt uns über den Markt mit stattlichen Bürgerhäusern und einer alten sächsischen Postmeilensäule. Danach geht es zum Rathaus und dem Marktbrunnen. Hinter dem Rathaus hat man der Langensalzaer Ziege ein Denkmal gesetzt. Weiter geht es zum Stadtschloss Dryburg und zurück zur Stadtkirche.
Der Rundgang führt uns abschließend am Frederikenschlösschen vorbei und durch die Kurpromenade an der Stadtmauer mit dem Klagetor bis zum Eingang zum japanischen Garten. Dieser ist sehr vielgestaltig und abwechslungsreich.
 


 

 

 
Hier sind wir zum  Teetrinken im Pavillon angemeldet. Wir bekommen ausführlich die Eigenarten des japanischen Tees und dessen Vorzüge erläutert. Zudem wird uns erklärt, wie wir den Tee aufgießen und einschenken müssen. Eine gute Stunde verbringen wir in dem Pavillon und allen wird nach drei Tassen Tee richtig warm.
Auf der Fahrt ins Barockdorf Bendeleben machen wir noch einen Photostop in Sondershausen. Wir fahren mitten ins Zentrum und halten vor dem Rathaus. Hier kann man alles erläutern, was für Sondershausen wichtig ist. Das Rathaus, das Prinzenpalais, den alten Gasthof zum weißen Schwan, die Hauptwache und natürlich das Schloss auf der Anhöhe. Alles an einem Platz. Auch eine Rollitoilette gibt es hier, und die Touristinfo in der Hauptwache rückt bereitwillig Infomaterial für die Gruppe heraus.
Ca. 16.00 Uhr treffen wir in Bendeleben ein. Hier fällt sofort der schiefe Kirchturm auf, der 1,30 m aus dem Lot ragt. Einen Steinwurf weiter sind wir schon an der berühmten Orangerie.
Es geht durch den Schlosshof. Das Anwesen gehört heute der Familie von Arnim. Der Spaziergang führt uns weiter zum neuen Schloss von 1860 und in den schönen Park, der eine Mischung aus englischem Garten und Barockgarten ist. Um den großen Teich herum gelangen wir wieder zu Orangerie wo uns sowohl das Gebäude, als auch die barrierefreien Toiletten aufgeschlossen werden.
Insgesamt beeindruckt das schöne Dorf die Gäste doch sehr. Alle sind sich bewusst, es mit einem Geheimtipp zu tun zu haben, denn das Dorf ist noch nicht mal in jedem Reiseführer von Thüringen erwähnt.
 
 
4. Tag: Sömmerda - Weimar - Jena
 Nach einem kurzen Aufenthalt in Sömmerda reisen wir heute nach Weimar. Unterwegs sehen wir einen Rosterstand. Ein Besuch in Thüringen ist nicht vollständig, wenn nicht wenigstens die original Thüringer Rostbratwürste gekostet werden.
 


An einem Holzkohlegrill halten wir zum Mittagessen. Die Würste , direkt aus der Fleischerei nebenan sind hausgemacht und schmecken allen sehr gut.
Mittags treffen wir in Weimar ein. Die Rundfahrt währt nur kurz und wir steigen am russischen Hof aus. Durch die Wielandstrasse geht es zum Theaterplatz mit den Goethe- und Schillerdenkmal, danach weiter durch die Schillerstrasse mit dessen Wohnhaus und weiter zum Frauenplan, wo wir vor Goethes Wohnhaus stehen.
Nach einem Abstecher in den Ilmpark mit Blick auf Goethes Gartenhaus endet die Führung auf dem Platz der Demokratie mit dem Carl-August Denkmal, dem Schloss und der Anna Amalia Bibliothek.
 


Der örtliche Gästeführer erzählt sehr gut und gibt alle Liebschaften von Goethe und Schiller zum besten. Das macht die fast zweistündige Führung sehr kurzweilig.
Wir könnten noch länger bleiben, aber wir müssen weiter nach Jena. Im Carl Zeiss Planetarium wollen wir uns auf eine Reise durchs Weltall begeben. Die einstündige Vorführung ist sehr beeindruckend und versetzt alle in Erstaunen.
Nun machen wir einen Rundgang durch die Innenstadt. Einen Teil der Sehenswürdigkeiten habe ich schon auf dem Weg zum Planetarium erklärt. Nun geht es auf den Markt mit dem Rathaus, der Stadtkirche und dem Hanfried. Der Rundgang endet am Hauptgebäude der Universität.
 


Bei deftigen Rindsrouladen mit Thüringer Klößen und Rotkohl lassen wir diesen ereignisreichen Tag ausklingen.
 
5. Tag:  Eisenach - Gera - Rückreise
 
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Heute geht es schon zurück. Für alle viel zu schnell.
Auf vielfachen Gästewunsch reisen wir zunächst nach Eisenach, denn wir sind nur 15 km von der Stadt entfernt.
Der Bus fährt direkt auf den Marktplatz. Wir spazieren über den Markt. Ich zeige das Schloss, die Residenz, Luthers Wohnhaus, den Brunnen und das Rathaus. Durch die Fußgängerzone Karlstrasse gehen wir zum Karlsplatz. Wir schlendern gemütlich. Am Karlsplatz erkläre ich das Nikolaitor mit der gleichnamigen Kirche daneben.
Zurück am Markt hat die Georgenkirche geöffnet. Alle schauen hinein. Die Orgel wird gerade bespielt. Die Bachs waren hier Generationen lang Organisten. Weil Eisenach steil ist, gehen wir nicht zu Bachs Geburtshaus, sondern machen einen kurzen Photostop vor dem Haus aus dem Bus heraus.
 


 


Gera ist unser letztes Ziel. Hier fahren wir zunächst durch stattliche Viertel mit protzigen Gründerzeitvillen aus der Zeit, als hier reiche Besitzer der Textilindustrie lebten. Wir steigen an  der Salvatorkirche aus. Hier geht es steil bergab und die Strasse ist nicht unbedingt für Rollis geeignet. Unterhalb der Kirche erkläre ich das Bauwerk und wir gehen noch 50 m zum Marktplatz. Geras Markt ist fast wie ausgestorben. Es ist heiß und die Sonne brennt. Weil viele Gäste noch etwas essen wollen, fasse ich mich kurz. Ich erläutere den Simsonbrunnen, das Rathaus und vor allem die Stadtapotheke mit dem prachtvollen Erker.
Auf dem Johannisplatz sitzen wir alle in der Sonne vor einem schönen Cafe und essen riesige Stücke Mohn- und Heidelbeertorte zum Kaffee.
Unsere ersten Gäste werden uns schon in Gera-Langenberg verlassen. Auf dem Weg dorthin kommen wir noch am ehemaligen BUGA Gelände und der Orangerie vorbei. Ein letztes Highlight ist der riesige Bau des Geraer Theaters.
Die Rückfahrt verläuft reibungslos und nach Plan. Mit der Verabschiedung der letzten Gäste am Dresdner Flughafen ist wieder eine schöne, erlebnis- und abwechslungsreiche Reise zu Ende gegangen.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht