Reisebericht: Rundreise zwischen Nordsee und Ostsee – Schleswig–Holstein

Samstag früh um acht Uhr trafen wir uns am Flughafen Dresden, um für die nächsten fünf Tage nach Norddeutschland zu fahren. Unser netter Bus-Chauffeur Peter Möbius hatte den Bus angeheizt, denn draußen war es noch winterlich kalt. Wir fuhren also los, unterwegs kamen noch mehr Gäste hinzu uns schließlich fuhren wir vorbei an Berlin nach Schleswig-Holstein. Wir erreichten unser schönes gemütliches Hotel Schützenhof in Groß Wittensee am gleichnamigen See am späten Nachmittag. Das Hotel liegt in diesem kleinen Ort direkt am See mitten im Herzen des nördlichsten Bundeslandes Deutschlands. Nachdem wir unsere schönen Zimmer bezogen haben, gab es auch bald schon Abendessen in dem geheizten Wintergarten des Hotels. Die Seniorchefin dieses Familienbetriebes hat uns persönlich mit einem Aquavit-Schaps begrüßt und uns die Hotelgeschichte erzählt. Wir haben das leckere Abendessen mit einer schleswiger Fleischplatte genossen und so den Anreisetag gemütlich ausklingen lassen.

Zuerst einmal ein gutes Frühstück! Das brauchten wir auch, denn heute stand uns ein spannender Tag bevor! Wir fuhren vorbei an Schleswig zur Nordseeküste - nach Husum. Und von dort aus durch das schöne Nordfriesland zum kleinen Hafen Schlüttsiel. Uns ging es sehr gut, die Sonne schien und genau als wir die Nordsee zum ersten Mal hinter den Deichen schimmern sahen stimmten wir passend das Lied „An der Nordseeküste....am plattdeutschen Strand...sind die Fische im Wasser...und selten an Land..." an - und alle Gäste waren so gut drauf an diesem Sonntag und sangen und klatschten mit. Schließlich sind wir am Hafen angekommen und unser Kapitän Bernd Dietrichsen hat uns vor seinem Schiff, der Hauke Haien, schon erwartet. So noch schnell Mütze, Schaal und Handschuhe an den puuuhhhh, war das kalt durch den starken Ostwind..und dann rauf aufs Boot! Dann sind wir gleich in die gemütliche „Stube" des Bootes und schon ging es los. Durch den Priel raus in den Nationalpark Wattenmeer! Eine Stunde Fahrt, der Kapitän hat uns freundlich begrüßt, wir haben es uns gemütlich gemacht an Bord und dann schipperten wir raus zur Hallig Hooge. Dort angekommen hat uns eine scharfe Briese begrüßt, aber wir waren ja alle warm angezogen! Die Pferdekutschen, mit denen wir eigentlich über die Hallig fahren wollten, konnten wegen der Kälte leider noch nicht fahren, so dass wir zu Fuß liefen. Aber das war nicht so schlimm und zusammen mit dem Kapitän sind wir erst einmal zum Pfarrer gegangen. Der hat uns in der kleinen Kirche freundlich begrüßt und uns etwas über die kleine Hallig-Insel und seine Kirche in der Nordsee erzählt. Das war schön! Weiter ging es auf die Hanswarft zum Königspesel und zum Sturmflutkino, wo weitere interessante Dinge über das Leben auf der Hallig erfuhren. Schließlich haben wir im Café Seehund einen leckeren heißen Pharisäer oder eine „Tote Tante" (Kaffee oder Kakao mit Rum und Schlagsahne) genossen. Wir mussten halb zwei mit dem Schiff zurück, denn am Nachmittag ging das Wasser zurück und wir mussten rechtzeitig wieder im Hafen einlaufen, damit wir nicht im Watt steckenblieben. Der nette Chef vom Seehund hat einige Gäste mit seinem VW-Bus zurück zum Schiffsanleger gefahren, andere Gäste sind trotz des Gegenwindes tapfer über die Hallig marschiert! Und dann ging es zurück an Bord, dort haben wir uns in der warmen „Stube" aufgewärmt und es gab schmackhafte Fischbrötchen. Wir sind wohlbehalten wieder in Schlüttsiel angekommen und es hat zeitlich alles super gepasst. Das war ein tolles Erlebnis und ich denke es hat allen viel Freude bereitet, trotz des starken Windes. Schließlich haben wir noch einen kurzen Stopp in Husum eingelegt und sind dann zurück zum Hotel gefahren, wo wir den Abend wieder gemeinsam ausklingen lassen haben.

Heute ging es über die Hüttener Berge auf nach Flensburg! Am Vormittag besuchten wir die Flensburger Brauerei, bekannt für sein herbes „Flens". Dort wurden wir durch die Produktions - und Lagerhallen geführt und haben schließlich im Salon „geploppt" und ein gutes Flens probiert. Es gab auch einen sehr guten Imbiss mit Schinken, Brot und Fisch  - und ging es gut! Halb eins erwartete uns die wirklich tolle Gästeführerin Frau Rolke bereits  bei der Brauerei. Sie zeigte uns Flensburg und erzählte uns mit ihrer lustigen und sehr netten Art viel Interessantes über die Stadt. Wir fuhren raus zum Schloss Glücksburg, weiter zum Hafen von Flensburg und schließlich bis nach Dänemark. Dort machten wir am Ostseestrand eine Pause - zum spazieren war es den meisten zu frisch draußen und so tranken wir viel lieber einen heißen Glühwein, Kaffee, Pharisäer oder eine „Tote Tante" im Bus. Und auf einmal fing die tolle Gästeführerin an zu singen, und die Gäste sangen mit! Das war eine klasse Stimmung im Bus - alle haben gesungen, sich gefreut - einfach schön! Na und dann fuhren wir zurück nach Flensburg, verabschiedeten uns von Frau Rolke und fuhren über die idyllische Landschaft von Angeln über Kappeln an der Schlei und Eckernförde zurück zu unserem Hotel. Es gab am Abend wieder ein schönes Abendessen und so ließen wir uns es wieder gut gehen nach diesem schönen Tag im Norden Deutschlands.

Als wir uns zum Frühstück im Wintergarten wiedersahen freuten wir und schon wieder über den tollen Sonnenschein draußen - wenn Engel reisen klappt das! So, heute sollte es etwas später losgehen, aber gestern Abend haben wir den Müller Hans Lemke von der benachbarten Windmühle Auguste getroffen und er hat uns in seine Mühle eingeladen. Ja und dieses Angebot haben die meisten der Gruppe angenommen und pünktlich halb neun standen wir vor seiner Mühle! Da hat sich der Mühlenmeister Lemke aber gefreut, so viele Gäste kamen zu ihm um seinen ganzen Stolz, seine Mühle, zu besuchen. Er begrüßte uns und hatte uns so viele tolle Geschichten über seine Mühle zu erzählen. Und es war echt toll, wir durften rein in die Mühle und er hat uns voller Stolz und Liebe alles über die Renovierung seiner Mühle erzählt und wir haben gesehen, wie aus Körnern Schrott wurde - es war eine ganz besondere Stimmung, die Herr Lemke rübergebracht hat. Vielen Dank! Schließlich fuhren wir mit dem Bus nach Holtsee zur Käserei - dort haben wir im Käsekeller durch den netten Käsemeister viel über den norddeutschen Käse erfahren  - hmmm und verkostet haben wir ihn auch, lecker lecker! Nach so viel Käse ging es weiter in eine echte Räucherkate - dort wird Fleisch noch nach uralter Tradition geräuchert und der sympathische Räuchermeister hat uns alles erklärt. Hier haben sich viele Gäste mit gutem Räucherwaren eingedeckt - und das mitten im Rauch dieses alten Reetdachhauses mit einem echten Birken-Räucherofen. Das war wieder ein super Erlebnis. Nach so viel Käse und Rauch fuhren wir zurück nach Groß-Wittensee und von dort ging es mit dem örtlichen Gästeführer Herr Dahl nach Rendsburg am Nord-Ostseekanal. Wir freuten uns schon alle darauf, denn wir wollten die Eisenbahnhochbrücke mit der Schwebefähre, der Eisernen Lady sehen. Wir sind genau dorthin gefahren und sogar mit dieser Fähre, die an Stahlseilen unterhalb der Brücke „entlangschwebt" , einmal über den Kanal gefahren. Wir haben vorher noch einen riesengroßen Frachter auf dem Kanal gesehen - es hat also alles super geklappt. Schließlich fuhren wir zurück zu unserem Hotel, denn wir freuten uns schon auf den selbstgebackenen Apfelstrudel der Familie Schmidt. Hmmm war der lecker....Nun hatten wir am Nachmittag etwas Zeit zum „Beine hoch legen", bis uns am Abend das vorzügliche „Holsteiner Buffet" als Abschiedsabendessen erwartete. Und es war so gut, super Räucherfisch in allen Variationen, Gemüse und sehr gutes warmes Essen! Da haben wir geschlemmt...Nach diesem Gaumenschmaus haben wir den Abend bei flotter Livemusik des Musikers Tobi ausklingen lassen. Es war sehr schön, wir haben getanzt, gesungen und gelacht - ein gelungener Abschiedsabend mit einer toller Reisegruppe im Herzen Schleswig-Holsteins!

Mit vielen tollen Eindrücken der Reise fuhren wir nach Hause - es war wieder eine tolle Reise, es hat viel Spaß gemacht mit Ihnen, liebe Gäste! Ich freue mich schon auf Sie im nächsten Jahr, wenn wir wieder die Saison gemeinsam eröffnen! Ihre Mandy Lehmann, Eberhardt TRAVEL