Reisebericht: Erfurt–DomStufen–Festspiele 2012

24.08. – 27.08.2011, 2 Tage Erfurt und "Die Lombarden"


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Bei bis zu 34 Grad im Schatten zeigte sich Thüringen von seiner sonnigsten Seite. Erfurt war unser Ausgangspunkt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in Thüringen....
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

Reisebericht

1. Tag, 24. 08. 11: Anreise - Weimar
 
Vergnügt beginnen wir unsere Reise in Dresden und treffen schon nach nicht allzu langer Fahrt in Weimar ein. Das liegt auf der Strecke und wir genießen eine Stadtführung, die uns den Geist der Klassik atmen lässt. Goethe, Schiller, Herder, und später auch Liszt begleiten uns imaginär durch die Stadt. EHT-Gäste lassen nichts aus, und so führt uns unser Weg durch alle wichtigen Stätten des Weltkulturerbes.  Es ist selten, dass im Weimar eine Stadtführung auch am Grab von Lukas Cranach d. Ä. vorbeigeht. Nebenan liegt Christiane Vulpius, von Charlotte von Stein nur abwertend mit dem Titel „das Blumenmädchen“ benannt. Das waren Abgründe der Liebe und Zwietracht, die zu Spitzen der Weltliteratur aus Goethes Feder führten.


Am Nachmittag beziehen wir unser schönes Hotel direkt an der Krämerbrücke, mitten im Herzen Erfurts. Da kommt zwar kein Bus hin in die engen Gassen, aber niemand muss Koffer schleppen. Für EHT Gäste ist ein Shuttle bestellt! Mittelalter und Renaissance umfangen uns. War Erfurt doch im 14. Jh. neben Köln, Nürnberg und Magdeburg eine der größten Städte im hl. röm. Reich dt. Nation, reich geworden durch den Handel mit Waid, einer Färberpflanze, die leuchtendes Blau ergibt. Die zentrale Lage des Hotels gibt Anlass, am ersten Abend Erfurt und seine Gastronomie ganz individuell zu erkunden.


 





2. Tag, 25. 08. 11: Eisenach - Erfurt
 
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet reisen wir nach Eisenach, dem Geburtsort von J. S. Bach, Wohnort Luthers als Student. Ein kleiner Rundgang um den Markt und ein Stop an Bachs Geburtshaus sind auf dieser Reise eine kleine Zugabe zur gebuchten Leistung neben anderen. Eine Eigenschaft, die allen EHT-Reisen zu eigen ist: Mehr zu bieten, als im Programm steht.
Doch nun die Wartburg. Luthers Wirkungsstätte als Junker Jörg, wo er binnen 8 Wochen das Neue Testament ins Deutsche übersetzte und somit auch den Grundstock für eine einheitliche deutsche Sprache schuf. Luther übernahm damit ungewollt eine Rolle, wie sie schon früher Dante für die italienische Sprache hatte.


Nach der Führung durch die Burg genießen wir den herrlichen Ausblick ins Thüringer Land und machen uns auf den Weg zurück nach Erfurt. Hier steht eine Stadtrundfahrt mit einer historischen Straßenbahn auf dem Programm. Diese durchquert die Stadt in alle Himmelsrichtungen. So leise wie heutige Straßenbahnen sind die aus den früheren Jahren leider nicht. 
Am Fischmarkt steigen wir aus und bekommen noch eine Führung zu  Fuß um die Krämerbrücke. Wir sind am Hotel und genießen den Abend im Lutherkeller bei einem Menu, wobei sich die Tische in Anbetracht des Gewichts der dargebotenen Speisen biegen. Auch die Erfurter Puffbohnen werden hier gereicht.
 
 
3. Tag, 26. 08. 11:  Oberhof - Feengrotten - Erfurt
 
Heute geht es in den Thüringer Wald. Wir durchqueren den fast 8 km langen Rennsteigtunnel, den längsten Tunnel Deutschlands.
In Oberhof besuchen wir das Museum des Wintersports und haben danach Gelegenheit, in einem der zahlreichen gastronomischen Betriebe unseren Hunger zu stillen. Ein Stop vor den Schanzen fasziniert, denn nun sieht man, wie kurz der Bremsweg der Olympia-Skispringer ist.
Über Berg und Tal führt uns der Weg nach Saalfeld. Hier besichtigen wir die farbenreichsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Die Feengrotten machen ihrem Namen alle Ehre und sind wahrlich märchenhaft. 


Für viele Gäste endet der Tag mit einem Besuch der Erfurter Domstufenfestspiele. Es wird die Zauberflöte gegeben. Und es ist ein wahrhaftiger, elitärer Genuß. So etwas muss man vorher bestellen, denn diese Konzerte sind immer ausverkauft. Das Wetter hält und ein schöner heißer Sommertag neigt sich dem Ende zu..
 
4. Tag, 27. 08. 11: Dornburger Schlösser - Rückreise
 
Es heißt Abschied nehmen von Erfurt. Doch bevor wir zurück reisen, steht ein Besuch der Dornburger Schlösser auf dem Programm. Das einzigartige Ensemble dreier Schlösser aus verschiedenen Epochen ist ein Muss! Schon Goethe sagte, dass die Aussicht liebenswert und fröhlich sei  - und das ist sie auch heute noch. Auch bei Regen, denn das Wetter meint es heute nicht so gut mit uns, dafür unsere Gästeführerin, die uns alle mitreißt.  Das Rokkokoschloss ist das Highlight. Kein Wunder, dass Goethe hier so gerne wohnte.


Sans soucie! Ohne Sorge konnte man hier leben, wenn man im 18. Jh. zu den oberen Zehntausend gehörte. Und seltsam beschwingt fühlt man sich auch heute noch beim Durchschreiten dieser Gefilde.
Doch nun reisen wir zurück und es bleibt die Erinnerung an wundervolle Eindrücke.

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