Reisebericht: Weihnachten im Spessart

22.12. – 27.12.2010, 6 Tage Bad Kissingen – Frammersbach – Würzburg – Lohr –Mespelbrunn– Mönchsberg – Aschaffenburg


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Der Spessart und der Main sind die Ziele unserer Weihnachtsreise. Wir freuen uns auf eine abwechslungsreiche Natur und berühmte Sehenswürdigkeiten.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Reisebericht

1. Tag
Gutgelaunt und voller Erwartungen starten 23 Reisegäste mit mir und Chauffeur Frank am Morgen zur Weihnachtsreise, die uns nach Bayern führt. Bevor wir unser eigentliches Ziel, den Spessart, ansteuern, machen wir in Bad Kissingen eine Halt.. Bekannt ist der Kurort vor allem durch seine Heilquellen.

Stadtführung in Bad Kissingen
Die Stadtführerin erwartet uns schon. Mit ihr spazieren wir durchs Zentrum und zu den imposanten Kuranlagen, schauen uns im Regentenbau, in der Wandelhalle und in der Brunnenhalle um. Dabei erfahren wir Interessantes über die Geschichte des weltbekannten Staatsbades.
Danach setzen wir unsere Reise fort und erreichen gegen 17 Uhr unser Hotel ?Spessartruh" in Frammersbach. Von den Wirtsleuten werden wir mit einem Gläschen Sekt begrüßt, Nach dem Beziehen der Zimmer und dem Abendessen werden uns anhand eines Filmes das Hotel mit seinen Angeboten und der Ort Frammersbach vorgestellt.
2. Tag
Würzburg ist heute unser Ziel. In der ehemaligen Residenz der Würzburger Fürstbischöfe ist für uns eine Führung bestellt. Das Gebäude gehört zu den bedeutendsten Schlossanlagen des Barocks in Europa. Schon im Treppenhaus mit dem Deckenfresko sind wir beeindruckt. Das insgesamt 18 x 30 Meter große Gemälde mit Darstellungen aus vier Erdteilen ist eine der größten einteiligen Fresken, die je gemalt wurden. Insgesamt sind über 40 Schlossräume zu besichtigen, die eine Fülle an Möbeln, Kunstschätzen und Gemälden des 18. Jahrhunderts zeigen. Mein Favorit: der Kaisersaal.

Würzbürger Weihnachtsmarkt
Nach der Führung in der Residenz spazieren wir über die alte Mainbrücke ins Zentrum von Würzburg. Der Weihnachtsmarkt vor der historischen Kulisse der gotischen Marienkapelle und dem ?Haus zum Falken" gilt als einer der stimmungsvollsten in Deutschland. Einige Gäste probieren eine fränkische Bratwurst, andere lassen sich den Glühwein schmecken.
Anschließend geht es zurück zum Hotel, wo die Gäste die Zeit bis zum Abendessen noch zu einem kleinen Spaziergang durch Frammersbach nutzen oder einige Runden im Hotelhallenbad schwimmen.
3. Tag
Nach dem Frühstück fahren wir nach Miltenberg am Main. Wir lernen den Ort zwischen Spessart und Odenwald bei einer Führung näher kennen. Das historische Stadtbild konnte bis heute erhalten werden und so finden sich in der Altstadt noch zahlreiche Fachwerkbauten.

Auf dem Markt in Miltenberg
Besonders sehenswert sind der historische Martkplatz, der ?Riesen" (die älteste Fürstenherberge Deutschlands) und das Schwarzviertel (der älteste Teil der Stadt). Gern wären wir noch länger durch das malerische Städtchen gebummelt, doch inzwischen hat heftiger Schneeregen eingesetzt. Nach dem Mittagessen im warmen Bus fahren wir entlang des Mains zurück nach Frammersbach.
Am Abend bekommen wir im Hotel ein festliches 6-Gang-Weihnachtsmenü serviert. Die Gäste freuen sich über die Geschenke vom Eberhardt-Weihnachtsmann und an den Weihnachtsliedern, die von drei Generationen der Wirtsfamilie dargeboten werden. So klingt der Heiligabend besinnlich aus.
 
4. Tag
Der Morgen des 1. Weihnachtsfeiertages empfängt uns wieder mit viel Schnee. Nachdem Frank und ich den Weg zum Bus frei geräumt haben, fahren wir nach Lohr am Main, bekannt als ?Tor zum Spessart". Im Spessartmuseum erfahren wir viel über das Leben der Spessartbewohner einst und heute. Wir wandeln auf den Spuren der Spessarträuber, bewundern Glanzstücke der Spessarter Glasherstellung aus 6 Jahrhunderten, lachen über uns im Zerrspiegel und entdecken die Schuhe von Schneewittchen, das im Lohrer Schloss gelebt haben soll. Nach der interessanten Führung wissen wir auch, warum die besten Schinken auf den Bäumen wachsen und was ein Floh-Ei ist.
Anschließend fahren wir nach Mespelbrunn.

Wasserschloss Mespelbrunn
Unser Ziel ist das dortige Wasserschloss, wo mehrere Szenen des Films ?Der Wirtshaus im Spessart" gedreht wurden. Der Parklatz und die Wege sind voller Schnee, doch ein Räumfahrzeug hilft uns. So können wir bis zum Schloss spazieren. Dank seiner versteckten Lage überstand das Wasserschloss unversehrt alle Kriegswirren und hat sein malerisches Erscheinungsbild erhalten.
Am Nachmittag erwarten uns die Wirtsleute auf der Hotelterrasse. Am knisternden Lagerfeuer gibt es Glühwein und Stollen - genau das richtige bei diesen winterlichen Temperaturen.
5. Tag
Die geschichtsträchtige Stadt Aschaffenburg steht heute auf unserem Ausflugsprogramm. Sie liegt an den Flüssen Main und Aschaff am westlichen Rand des Spessarts. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss Johannisburg, wo wir zu einer Führung erwartet werden. Wir sehen dabei die größte Staatsgemäldesammlung außerhalb der Landeshauptstadt München mit Werken Lucas Cranachs d.Ä., ebenso das Schlossmuseum, die kurfürstlichen Wohnräume und eine umfangreiche Korkmodellsammlung. Auch in die Schlosskirche werfen wir einen Blick. Danach bleibt noch Zeit für einen Bummel in die historische Altstadt auf dem Stiftsberg mit der Stiftsbasilika, wo gerade ein Weihnachtsgottesdienst stattfindet. Einige besuchen noch eins der zahlreichen Restaurant - Aschaffenburg weist immerhin die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Bayern auf.
Unser zweites Ziel an diesem Tag war eigentlich das Wirtshaus im Spessart ?Hohe Wart". Doch das mehr als 270 Jahre alte haus liegt mitten im Wald und ist durch die tagelangen Schneefälle für uns mit dem Bus heute nicht zu erreichen. So können wir uns nur ein Modell des Hauses am Straßenrund anschauen. Doch das trübt die Stimmung nicht: In der Vesperstube des Erlebnisbauernhofes ?Zum Limousinhof" kehren wir zu Kaffee und Kuchen ein. Die meisten von uns nehmen noch fränkische Spezialitäten wie Schwartenmagen und Presskopf aus dem Bio-Lädchen für Zuhause mit.
Am Abend wir uns im Hotel zum letzten mal ein 3-Gang-Menü serviert. Danach sitzen wir noch in fröhlicher Runde bei Musik und Tanz zusammen.
6. Tag
Auf unserer Rückreise legen wir noch einen Zwischenstopp ein für eine musikalische Weinprobe auf dem Weingut Runge in Dürrfeld. Als ?Singender Winzer" unternimmt der Hausherr mit uns eine unterhaltsame musikalische Reise durch die Weinvielfalt Frankens. Wir probieren sechs verschiedene Frankenweine, stärken uns bei einer herzhaften Häckerbrotzeit, singen den ?Bocksbeutelblues", ?spüren die Reblaus ins uns" und küren Frau Madel zur Weinprinzessin. In fröhlicher Weinlaune treten wir die Heimreise an - im Gepäck Erinnerungen an heitere, besinnliche und erlebnisreiche Tage im Spessart

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