Reisebericht: Silvester am Bodensee

28.12. – 02.01.2011, 6 Tage Lindau – Säntis – Schaffhausen – Bregenzer Wald


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Silvester einmal ganz anders erleben: dieser Wunsch ging für meine Gäste in Erfüllung, denn sie verbrachten den Jahreswechsel im Dreiländereck und hatten noch dazu traumhaftes, sonniges Wetter auf dem Hausberg des Sees, dem Säntis
Ein Reisebericht von
Doreen Päßler
Doreen Päßler

Reisebericht

Dienstag, 28.12.2010


Früh morgens klingelte bei Allen der Wecker - eine erlebnisreiche Silvesterreise an den Bodensee erwartete meine Gäste. Doch als ich aus dem Fenster schaute, zweifelte ich, ob alles pünktlich von Statten geht. Denn es hatte wieder viel geschneit und die Straßen waren teilweise sehr glatt. Alles Sachen zusammengepackt, machte ich mich auf den Weg zum Ausgangspunkt der Reise: zum Dresdner Flughafen. „Heute gehen eine Menge Silvesterreisen los, es wird viel los sein“, dachte ich. So war es auch, es kam nach und nach ein Bus nach dem anderen, insgesamt dann 7! Schnell war auch mein Bus der Firma Schwab gefunden. Nachdem ich Wolfram, unseren Chauffeur, begrüßt hatte, trafen auch schon die ersten Gäste ein. 9 sollten es an der Zahl sein, aber auf die letzten drei aus Berlin warteten wir noch.
Nach wenigen Telefonaten wussten wir, dass das Transferauto auf Grund gefährlicher Glätte langsam fahren musste. Mit einer Stunde Verspätung kam Familie Blume an. Nun konnte es endlich losgehen, weiter nach Chemnitz und Zwickau, um die restliche Gruppe einzusammeln. Gut gelaunt ging es Richtung Süden, alle freuten sich auf den Urlaub und begossen die Festtage mit einem Becher Sekt oder auch mit einem Bierchen. Mal bewölkt, mal supersonnig und am Ende noch viel Schnee. Wir nahmen auf dem Weg nach Höchst alle Wetterlagen mit. Am schönen Vogtland vorbei, über die Festspielstadt Bayreuth, Nürnberg weiter in Richtung Ulm und Memmingen, schließlich durch Lindau und Bregenz nach Höchst. Im Zentrum, am Kirchplatz ist unser idyllisches Hotel „Zur Linde“ gelegen. Der Check-In ging schnell und reibungslos - mehr Zeit für Alle um sich vor dem Abendessen noch einmal frisch zu machen. An der Rezeption lernte ich einige Gäste kennen, die bereits über Weihnachten in Höchst gefeiert hatten bzw. die Familie Niedermeyer, die aus Richtung München individuell mit dem Auto angereist ist. Zum Abendessen hatte ich endlich alle meine Gäste beisammen und begrüßte sie entsprechend. Wir genossen ein tolles Abendessen und ließen den Abend ruhig ausklingen. Morgen warten die Städte Bregenz und Lindau von uns entdeckt zu werden.
 
Mittwoch, 29.12.2010
 
Ausgeschlafen und gut gestärkt von einem reichhaltigen Frühstück stiegen alle frohen Mutes in den Bus. Es konnte losgehen, zuerst fuhr uns Wolfram nach Bregenz, der bekannten Festspielstadt und Ländlehauptstadt. Nicht mal eine halbe Stunde Fahrtzeit und schon waren wir da. Herr Sturn, eine der beiden Stadtführer erwartete uns bereits. Wenig später kam auch Frau Fröwis dazu.


Wir teilten uns in 2 Gruppen und lernten viel Interessantes über die im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz gelegene Stadt. Nach der Stadtführung hatten alle noch etwas Zeit zur freien Verfügung. Wolfram hatte derweil im Bus Wiener an Senf + Toast mit Serviette und Kartoffelbrei an Spinat mit Löffel hergerichtet. Dann gab es zum Schluss für jeden eine Praline, als kleines Trostpflaster für das neblige, nasse Wetter. Und es half…gut gelaunt konnte es weiter gehen nach Lindau. Wir fuhren wieder auf deutsches Territorium, nach Bayern. Die schöne Inselstadt mit über 800-jähriger Geschichte lädt zum Spazieren und Verweilen ein. Ausgerüstet mit einem Stadtplan erkundete jeder individuell die Altstadt. Ob Bummeln, Spazierengehen oder einfach nur Kaffee- oder Glühweintrinken - für jeden war etwas dabei. Ich blieb kurz vor der Weiterfahrt an einem Souvenirgeschäft hängen, in diesem es auch Mützen und Schals gab. Eine knallrote Mütze mit großer Bommel durfte ich binnen weniger Minuten mein Eigen nennen.


Den plötzlich war ich umgeben von mehreren Damen aus meiner Gruppe, die mich freundlichst berieten und so kam ich gar nicht dazu lange zu überlegen. Diese auffällige rote Bommelmütze war ab sofort mein Erkennungszeichen. Dann trafen wir uns mit Wolfram am Hauptbahnhof um uns auf den Rückweg nach Österreich, nach Höchst zu machen. Es war noch etwas Zeit bis zum Abendessen, die man entweder noch für Besorgungen nutzte oder sich beim Friseur verschönern ließ. Auch an diesem Abend erwartete uns wieder ein leckeres Menü…was das Küchenpersonal wohl heute auf den Teller zaubern wird??? Ein Schnitzel - sogar ein Riesenschnitzel. Mehr als satt, mussten wir noch den Nachtisch auf uns nehmen, hm, aber zum Stehenlassen war er fast zu schade. Der Einzige der nicht satt geworden war, war Wolfram…der Arme…
 
 
 
Donnerstag, 30.12.2010
 
Heute startete das Programm  für alle Gäste bereits etwas früher. Nach einem wieder leckeren Frühstück stürmten wir den Bus und es konnte losgehen in Richtung Schoppernau. Mitten im Bregenzerwald, auf 850 Höhenmeter liegt diese kleine, schöne Gemeinde mit gerademal 900 Einwohnern. Die Käsestraße führte uns, wie der Name schon sagte, zur Schaukäserei Schoppernau.


Wir wurden zünftig begrüßt und lernten bei einem schmackhaften Glas Milch und verschiedenen Sorten Käse viel Wissenswertes über Land, Leute und natürlich über die Produktion von Butter, Käse und Molke kennen. Bevor es weiter ging, kauften wir noch Käse als Mitbringsel für zuhause oder einfach zum selber vernaschen. Die Fahrt ging weiter nach Au - nur 2 Kilometer entfernt erwartete uns das Team des Erlebnis-Gasthofes Ur-Alp. Urgemütlich stärkten wir uns bei einem Süppchen, Salat oder wie Wolfram bei einem deftigen Wiener Schnitzel. So konnte es gut gelaunt zum nächsten Programmpunkt übergehen: ein Besuch inkl. Führung in der Schnapsbrennerei und Imkerei Bentele in Egg-Großdorf. Die Gebrüder Bentele erwarteten uns bereits.


Nach einem Begrüßungsschnäpsle führte uns Werner durch die Räumlichkeiten und zeigte uns, dass man Schnaps nicht nur trinken kann, sondern ja auch äußerlich angewendet gesund ist. Eine ganze Menge wird auf diesem Hof produziert: Schnaps, Likör, Honig, Marmelade und sogar Pralinen. Wer wollte konnte sich auch hier eine Kleinigkeit zur Erinnerung oder als Geschenk mitnehmen.
 
Am Abend genossen wir wieder ein schmackhaftes Mahl, diesmal Fisch und einen köstlichen Nachtisch. Nur Wolfram, der keinen Fisch mag, bekam, nein kein Wiener Schnitzel, sondern Rostbrätel. Bei dem ein oder anderen Glas Rotwein oder Bier ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
 
 
Freitag, 31.12.2010
 
Wieder gestärkt von einem reichhaltigen Frühstück, waren alle wie gewohnt pünktlich am Bus und es konnte los gehen, der heutige Ausflug in die Schweiz. Nach wenigen Minuten Fahrt waren wir schon bei St. Margarethen über die Grenze in der Schweiz. Nun hieß es erstmal „Gruezi mit´nand“ an Alle! Der Weg führte uns durch das Appenzeller Land weiter nach Urnäsch.


In Diesem kleinen Dorf legte man besonders Wert auf Brauchtum und Tradition. Den immer am 31.12. ziehen vormittags sogenannte Silvesterkläuse durch das Dorf, verkleidet von schön bis wüscht gehen sie von Haus zu Haus und singen und machen Lärm mit ihren vielen Glocken am Gewand. Das Dorf ist gut besucht und es wird Glühwein verkauft. Das war ein echtes Erlebnis, dieses Brauchtum hautnah mitzuerleben. In Urnäsch trafen wir auch die andere Eberhardt Gruppe, die unterhalb des Säntis wohnte und Silvester verbrachte. Nun konnten wir zum Höhepunkt der Reise übergehen: die Auffahrt auf den Säntis bei hoffentlich super Wetter. Bis zur Schwägalp, also der Talstation am Säntis, waren es knapp 20 Minuten. 20 Minuten, in denen das Wetter immer toller und schöner wurde. Wir durchfuhren die Nebelwand und hatten traumhafte Ausblicke in die Berge. So wuchs die Vorfreude umso mehr… Während Wolfram unsere Gäste mit Snacks aus der Bordküche versorgte, stiefelte ich schon mal los um die Tickets zu holen. Dann ging es auch schon los. „Alle einsteigen, die Fahrt kann beginnen!“  10 unvergessliche Minuten auf 2052 m - faszinierende Ausblicke und beeindruckende Momente für Jedermann.


Oben angekommen wurde es immer schöner. Alle Gäste hatten genügend Zeit die imposante Bergkulisse zu genießen. Aber auch alles Schöne hat mal ein Ende und so ging es für Alle wieder bergab ins Tal. Ich fuhr mit einer Bahn später als meine Gäste, aber mit meiner roten Bommelmütze sah man mich schon weitem in der Gondel.

Wir traten nun die Rückreise über Appenzell und Altstätten nach Höchst an. Da noch etwas Zeit war, schlug ich vor, einen Stopp in Appenzell, dort wo der gleichnamige Käse hergestellt wird, zu machen. Super Idee, wie Alle fanden. Dort angekommen war wieder Zeit durch die Gassen und Straßen zu schlendern. Besonders schön und sehenswert sind die bunt bemalten Holzhäuser.


Mit neuen Eindrücken ging es nun schließlich zurück ins Hotel. Am Abend erwarteten uns ein exklusives 4-Gang-Menü und eine unterhaltsame Live-Musik-Show. Die Zeit verging wie im Fluge…3…2…1 FROHES NEUES JAHR!!! Mit Sekt stießen wir alle auf ein hoffentlich gesundes und erfolgreiches Jahr an!


Nach einer lustigen Feier gingen alle spät bzw. früh und müde zu Bett. Der einzige der den Jahreswechsel verschlafen hat, war Wolfram...
 
 
Samstag, 01.01.2011
 
Nach einer langen Silvesterfeier und kurzen Nacht, begaben sich alle zum Frühstück, um sich für die Hochrheinfahrt und den Besuch des Rheinfalls zu stärken. Wir fuhren entlang des Bodensees über Rorschach, Arbon, Romanshorn, Kreuzlingen, vorbei an Stein am Rhein zum Rheinfall nach Schaffhausen. Doch der Ausflug dahin war wahrlich kein Reinfall, sondern die Gelegenheit nach der langen Fahrt einen Feiertagsspaziergang zu gönnen oder den imposanten Wasserfall zu bestaunen.


Dann bereiteten wir wieder á la Biolek und Lafer ein schmackhaftes Mittagessen für unsere Gäste vor. Kurz gesagt: mit viel Liebe aufgewärmt.
 
Unser nächster Stopp war Stein am Rhein - eine der schönsten, mittelalterlichsten Stadt am Bodensee.


Besonders sehenswert sind die erker- und freskengeschmückten Stein- und Fachwerkhäuser. Jeder hatte individuell Zeit dieses hübsche Städtchen auf eigene Faust zu entdecken, einen Kaffee zu trinken oder die beeindruckenden Malereien zu betrachten. Ich erwartete meine Gäste bereits am Bus, natürlich wie gewohnt mit roter Bommelmütze! Viele scherzten ein wenig und somit wurde ich kurzerhand auf „Fräulein Bommel“ getauft. Etwas müde, aber immer noch gut gelaunt machten wir uns nun wieder entlang des Bodenseeufers auf den Weg ins Hotel, wo wir ein letztes Mal das leckere Essen genießen dürfen.
 
Wieder geht ein sehr erlebnisreicher, schöner Tag zu Ende. So kann das Jahr weitergehen!
 
02.01.2011
 
Heute treten wir leider schon wieder die Heimreise an. Kinder, wie die Zeit vergeht. Bei verregnetem Wetter fällt zum Glück der Abschied nicht schwer. Familie Niedermayer verabschiedete uns würdig und wünschte uns eine gute Reise. Über Bregenz und Lindau geht es weiter Richtung Lonetal. Dort legten wir unser erstes Päuschen ein. Nach einer kurzen Toiletten- oder Kaffeepause fahren wir weiter, es rollt ohne Probleme und Stau. Zum Glück. In Pegnitz gab es wieder leckere Würstchen, Suppe und Nudeln aus unserer Bordküche. Nun ist die Heimat immer näher und bald wird uns auch der Alltag wiederhaben. Aber ich glaube Jeder aus meiner Gruppe wird diese Reise in sehr guter Erinnerung behalten.
 
 
Ich möchte mich bei Ihnen für die tolle Zeit und vor allem Ihre Pünktlichkeit bedanken. Ich habe die Tage sehr genossen. Auch meine neue rote Bommelmütze wird mich irgendwie immer an Sie erinnern.
 
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit, Reiselust und immer Sonnenschein. Ich würde mich freuen, Sie auf einer meiner Eberhardt-Reisen begrüßen zu dürfen!
 
Ihr Fräulein Bommel!

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