Reisebericht: Jahreswechsel im Allgäu

27.12. – 02.01.2011, 7 Tage Schloss Neuschwanstein – Füssen – Oberammergau

Bildergalerie Druckversion (PDF) Kommentare

Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze, erlebten wir im Sonneschein. Das Märchenschloss von König Ludwig II - Schloss Neuschwanstein - hat uns verzaubert. Die Breitachklamm im Winterkleid zu erwandern, das ist ein Erlebnis der Extra Klasse.

Ein Reisebericht von
Ingrid Langer

Reise: Jahreswechsel im Allgäu: 27.12.2010 – 02.01.2011

Anreisetag, 27.12.2010 Fahrt nach Nesselwang

Wir starten unsere "Silvester Tour" in Dresden und auf der Fahrt zum Flughafen erlebe ich im Auto schon wieder den fast täglichen Flockentanz. Doch Bus und Fahrer Klaus Püschel von der FA Kreisel aus Dresden sind pünktlich zum Einstieg bereit. Unsere nächsten Transfers sind fast alle pünktlich, so dass wir eine schöne, entspannte Anreise nach Nesselwang im Allgäu erleben können. Zu unserer Reisegruppe gehören 39 Gäste, die alle bestens gelaunt zu uns in den Bus steigen. Der anfängliche Schneefall hört auf und wir können ein traumhaftes Winterwetter mit märchenhafter Naturkulisse genießen. Gegen 17 Uhr
erreichen wir unser Hotel Alpspitz in Nesselwang und werden vom Chef des Hauses schon erwartet. Nach der Zimmerverteilung treffen wir uns schon zum Abendessen, denn danach soll es im Ort noch ein Lagerfeuer mit Musik und Glühwein zu erleben geben. Ich begrüße unsere Weihnachtsgäste und stelle die Familienzusammenführung her. Ja nun sind wir eine fantastische Gesellschaft von 47 Reisegästen und das abendliche Lagerfeuer ist ein schönes Erlebnis für den ersten Tag hier im verschneiten Allgäu.

2. Tag Schloss Neuschwanstein – Füssen

Nach einem guten Frühstück geht es heute Morgen mit dem Bus in den Königswinkel. Eingebettet zwischen hohen Bergen, zahlreichen Seen und lieblichen Tälern liegen die sagenumwobenen Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Zur Besichtigung von Schloss Neuschwanstein müssen wir einen Anstieg bis hinauf zum Eingang zu Fuß bewältigen. Für unsere Gäste gibt es die Möglichkeit, bei einer Kutschfahrt den Aufstieg ganz bequem zu erleben. Wir sind für 10.30 Uhr angemeldet und erleben bei einer Führung das Märchenschloss von König Ludwig II. mit seiner genialen, teilweise schon recht fortschrittlichen Ausstattung. Unterhalb der Burganlage nehmen wir Aufstellung zum Fotografieren eines Gruppenbildes, dieses bekommt jeder Gast natürlich von uns zugeschickt. Noch ein schöner Blick in die herrliche Landschaft, die von Gletschern geformt wurde, und nach dem Abstieg
treffen wir uns wieder im Bus zur Weiterfahrt nach Füssen. Bayerns höchstgelegene Stadt empfängt uns mit Kälte, aber Glühwein und Kaffee wärmen uns schnell wieder durch. Wir bummeln durch die weihnachtlich geschmückten Gassen, wandern zum Lech Wasserfall, besuchen das Hohe Schloss und bestaunen die barocke Pracht in den Kirchen von Füssen. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir wieder unser Hotel in Nesselwang. Mit der Königscard, die wir alle bekommen, kann man auch das tolle Alpspitzbad, was genau gegenüber vom Hotel ist, kostenlos nutzen. Für die sehr schöne Saunalandschaft zahlt man nur 6,00€, was auch ein gutes Angebot ist.
Die Küche des Hauses verwöhnt uns am Abend mit köstlichen Speisen, so dass ein Spaziergang danach angebracht ist. In der Alpspitzhalle können wir noch einen Heimatabend mit dem Trachtenverein erleben. Bei dichtem Schneetreiben finden wir uns gegen 22.30 Uhr zurück zum Hotel und fallen in unsere Betten, denn dieser Tag bei Winterluft hat uns müde gemacht.

3. Tag Schloss Hopferau – Käserei – Schaubrennerei

Heute Morgen erwartet uns Neuschnee - es hat die ganze Nacht geschneit, wir sind verzückt von der traumhaften Winterlandschaft, die wir während unserer Fahrt nach Hopferau erleben. Etwas versteckt liegt das Schloss, das wir bei einer sehr angenehmen Führung kennenlernen. In den letzten Jahren hat man es liebevoll restauriert dieses Schloss Hopferau, welches das Älteste im Ostallgäu ist. Nur eine kurze Fahrt im Bus nach Lehern und wir befinden uns in einer Sennerei, wo wir schon erwartet werden. Ein kleiner Film zu Anfang weiht uns in das ein oder andere Geheimnis der Herstellung des leckeren Bergkäses aus dem Allgäu ein. Heubauern liefern die gute Milch, die zur Herstellung des Emmentalers benötigt wird. Beim anschließenden Rundgang erfahren wir viel über die einzelnen Prozesse der Reifung bis hin zur Lagerung des Käses, der noch traditionell hergestellt wird. Wir kosten natürlich vom Bergkäse und auch die Buttermilch schmeckt uns gut. Fast jeder von uns kauft im Laden noch etwas von den leckeren
Käseprodukten ein. So ausgerüstet setzen wir unsere Fahrt fort in Richtung West nach Oberstaufen, dort werden wir schon in der Schaubrennerei "Zur Höll" erwartet. Die Anfahrt gestaltet sich etwas schwierig, aber mit vereinten Kräften finden wir schließlich den Parkplatz, von wo es für uns nun zu Fuß bis hinauf zur "Hölle" geht. 20 min Marsch durch Winterlandschaft oder eine kurze Fahrt mit dem herbeigerufenen Auto lassen uns alle gut in der Brennerei ankommen. Bei einer deftigen Brotzeit mit Ausschank von hochprozentigen Selbstgebrannten und Musik vom Schifferklavier vergeht die Zeit viel zu schnell. Unser Weg hinunter zum Bus ging viel schneller, wahrscheinlich lag es am Alkohol. Klaus Püschel, unser Busfahrer, erwartete uns schon im vorgeheizten Bus und nach einer Stunde Fahrzeit erreichten wir Nesselwang. Am Abend stand für viele Gäste wieder der Besuch des Alpspitzbades auf dem Programm.

4. Tag Zugspitze

Wir starten unsere Tagestour bei herrlichem Winterwetter, kalt und blauer Himmel, später scheint für uns alle die schönste Sonne hoch oben auf der Zugspitze. Wir legen am Morgen einen ersten Stopp an den Skischanzen von Garmisch Partenkirchen ein. Hier ist schon viel los, soll doch am Neujahrstag hier das Springen der 4-Schanzen Tournee stattfinden. Danach fahren wir zum Bahnhof, nach einem kurzen Marsch durch die Unterführung gelangen wir zur Station der Zugspitzbahn. Reibungslos geht die
Verteilung der Tickets und auch im Zug haben wir alle Plätze mit Aussicht auf einen der schönsten Seen der bayrischen Alpen, den Eibsee und Berge bekommen. Während der Fahrt klettert der Zug auf einer 4,8 km steilen Strecke durch einen Tunnel, wir bekommen via Bildschirm einen Film präsentiert, indem die spannende Geschichte der Entstehung der Bahnen erzählt wird. Oben angekommen, lädt uns das Zugspitzplatt auf 2600m bei Sonnenschein und blauen Himmel zum Verweilen ein. Individuell unternehmen wir die Aktivitäten wahr, ob Essen, Trinken oder Fotografieren - es ist Zeit für alles vorhanden. Danach geht es mit der Gletscherbahn hinauf auf den Gipfel - "Berg Heil" auf 2962 Meter Höhe, grandios die Kulisse von über 400 Gipfel in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz.
Am Nachmittag geht unsere Fahrt hinab ins Tal mit der Eibsee - Seilbahn, wo auf dem Parkplatz schon Klaus im Bus mit Essen und Getränken wartet. Die Fahrt zurück nach Nesselwang ins Hotel erleben wir wieder bei schönem Wetter und aus den Reihen hinter mir erschallt ein lautes "OH und AH" beim Anblick der Berge im Licht der langsam untergehenden Sonne. Und wieder geht ein traumhafter Tag im Allgäu zu ende.

5. Tag Silvester – 31.12.2010 Breitachklamm

Heute Morgen geht es in Richtung Süd nach Oberstdorf, wir wollen die Breitachklamm im Winterkleid sehen und erwandern. Nach einer fast einstündigen Fahrt heißt es aussteigen, Stöcke fassen und Ränzlein schnüren. Gemeinsam laufen wir auf gefrorenen, teilweise gestreuten Wegen hinauf in Richtung Eingang 2. Mächtige Eisvorhänge, bizarre, märchenhafte Gebilde aus Eis lassen uns in eine fantastische Welt eintauchen. Es klicken die Fotoapparate und man hört überall das Staunen und die Begeisterung heraus. Riesige
Eiszapfen sind zu sehen, wir haben das Gefühl, im Reich der Schneekönigin zu wandeln. Im Bus ist schon die volle Versorgung mit Essen und heißen Getränken im Gange, Hunger und Kälte sind so schnell beseitigt. Es geht über eine schöne Passstrasse zurück, leider lässt uns der vorherrschende Nebel kaum etwas sehen. Wir sind im geschmückten Bus in Anbetracht von Silvester unterwegs, so dass uns nichts die gute Laune verderben kann. Eine kleine Flasche Sekt geben wir für jeden Gast aus und dabei wird wieder kräftig gesungen und gelacht - ja wir sind eben eine ganz besondere Gruppe. Am Abend erleben wir im Hotel eine schöne Silvesterfeier, das Personal des Hauses
hat ein ganz tolles Büffet gezaubert und bei Musik, Tanz und prozentigen Getränken begrüßen wir das Neue Jahr.

6. Tag Neujahr 01.01.2011 Alpspitzbahn Neujahrsschwimmen im Lech in Füssen

Nach unserem späten Frühstück brechen wir zum Neujahrsspaziergang zur Alpspitze zu Fuß auf. Unser Bus bleibt heute bis zum Nachmittag stehen, er und Fahrer halten die obligatorische Standzeit ein. Mit unserer Königscard holen wir uns die Tickets für die Seilbahn. In den modernen Gondeln geht es für uns hinauf bis zur Mittelstation, hier steigen wir um und fahren bis ganz hoch, denn dort scheint uns auch heute wieder die Sonne. Hier kann jeder nach Lust und Laune spazieren oder einkehren. Ich wandere mit 5 Gästen bis hinauf zum Gipfelkreuz, von da eröffnet sich ein
atemberaubender Blick auf die Zugspitze, die vielen Berge und auf Nesselwang im Tale. Individuell geht es für uns alle zurück zum Hotel. Ab 13.00 Uhr ist auch heute wieder der Besuch des Alpspitzbades möglich, was unsere Gäste heute noch mal nutzen. Am Nachmittag fahren wir alle mit dem Bus nach Füssen, wir wollen die Schwimmer der Wasserwacht im Lech mit Fackeln erleben. Ab 16.00 Uhr gleicht die Theresienbrücke einem Heerlager, sie wurde gesperrt und so bummeln Einheimische und Touristen vom Glühweinstand über den Kuchenbasar zum Würstelstand. Zwischendrin Musikgruppen und Mitglieder des Schützenvereins, die kurze Zeit später mit Böllerschüssen die Schwimmer willkommen heißen. 17.30 Uhr - in völliger Dunkelheit startet das Spektakel. Bestimmt 40 Schwimmer in Neobrenanzügen kommen auf dem Rücken liegend mit Fackeln in der Hand Richtung Brücke geschwommen. Sie werden begleitet von den Böllerschützen und Jubelrufen der Wartenden auf der Brücke und am Ufer. Die letzten Schwimmer ziehen eine riesige Zahl "2011" hinter sich her. Krönenden Abschluss bildet ein gigantisches Höhenfeuerwerk. Begeistert treten wir die Rückreise zum Hotel an. Nach dem Abendessen wurde es Zeit, die Koffer zu packen.

7. Tag Heimreise

Ein gutes Frühstück das muss sein und so vorbereitet starten wir in den letzten Tag. Wir treten bei winterlichen Strassenverhältnissen unsere Heimreise an, aber Klaus hat sich schon in den letzten Tagen bestens damit arrangiert. Im Frankenland verabschieden wir unsere ersten Gäste, nun wird es nicht lange dauern und wir sind wieder in Dresden, dort haben wir vor einer Woche unsere Reise nach Nesselwang im Allgäu gestartet. Auf Wiedersehen und Vorfreude auf zu haus, ja und bis bald, denn eins ist klar, gereist wird auch in diesem Jahr.
Vielen Dank liebe Reisegäste und alles Gute für das Jahr 2011 wünscht Ihnen Ingrid Langer, Ihre Reiseleiterin.