Reisebericht: Silvester im Dreiländer–Eck

28.12. – 02.01.2013, 6 Tage Schloss Hohenzollern – Straßburg – Belchen – Schaffhausen


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Ob Natur pur, wie zum Beispiel am Rheinfall in Schaffhausen oder in den Städten Stein am Rhein sowie Strasbourg. Vieles war auf dieser Silvesterreise zu erleben. Auch kulinarische Freuden fehlten nicht. Angsagt waren die Schwäbische Küche oder bei einer Weinprobe der Wein aus dem Elsass. Aber auch die traditionelle Schwarzwälder Kirschtorte oder der Obstbrand aus dem Schwarzwald durfte bei dieser Reise nicht fehlen. Am Silvestertag auf Burg Hohenzollern folgte man den Spuren der Hohenzollern und in der Ahnenhalle konnte man sich von der langen Tradition des Hauses überzeugen. Mit guter Laune, Feuerwerk und Bleigießen begrüßte man das neue Jahr 2013
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

Erlebnisbericht Silvesterreise Dreiländer–Eck

Die Vorhersage für das heutige Anreisewetter sollte sich im Laufe der Fahrt bestätigen. Schon kurz nach Dresden zogen die Wolken auf und bis zu unserem Halt in Erfurt strahlte uns die Sonne entgegen. Vorbei an Würzburg und Stuttgart  begrüßte uns der Schwarzwald mit einem beeindruckenden Sonnenuntergang. In Bräunlingen angekommen wurden wir herzlich von der Hotelleitung  aufgenommen und nach dem Bezug der Zimmer endete ein anstrengender aber dennoch  erlebnisreicher Tag. Mit einem guten Abendessen wurden wir dafür belohnt. Nach all den Köstlichkeiten stürzte sich der Eine oder Andere noch zu einem Verdauungsspaziergang in das weihn-achtliche Lichtermeer von Bräunlingen.  

Strasbourg

Recht früh aber dafür bei strahlendem Sonnenschein führte uns heute der Weg nach Strasbourg. Bei Kehl am Rhein über die Europabrücke und schon waren wir am Ziel. Wenn man das Zusammenwachsen beider Orte (Kehl am Rhein und Strasbourg)  als Maßstab für ein völkerverbindendes Europa nimmt, ist das Europaprojekt fast gelungen. Nichts ist mehr vom einstigen  Grenzübergängen zu sehen.  Vorbei an den modernen Gebäuden des EU-Parlamentsviertels führte uns zunächst der Weg entlang vieler schöner Gründerzeithäuser  und der Synagoge zum Place de La Republique. Hier stach das Gebäude, welches in seiner Art sehr  an den Reichstag erinnerte deutlich heraus. Eingefasst von vier großen, von Japan gespendeten Gingobäumen  steht ein eindrucksvolles  Denkmal, das  an die wechselhafte Geschichte des Elsass erinnern soll. Nun ging es, wir hatten den Bus für die weitere Führung verlassen,  zum Wahrzeichen Strasbourgs -  dem Straßburger Münster.   Schon vom Weiten ist dieser, egal aus welcher Richtung man kommt, zu sehen. Ein gigantischer Bau -  eine Kombination aus Romanik und Gotik  - war es mit einer Turmhöhe  von 142 Meter bis ins 19 Jahrhundert das höchste Kirchengebäude der Welt. Nun aber schnell ins Innere des Münsters, den um 11 Uhr 30 wird über Mittag geschlossen. Highlights dort  sind die Kanzel mit seinem Wachhund an der Rückseite, der Engelspfeiler mit der  Darstellung des jüngsten Gerichts sowie die Astronomische Uhr.  Das Hauptportal mit seiner Darstellung des jüngsten Gerichts und den klugen und törichten Jungfrauen, die überaus naturgetreu und lebhaft dargestellt sind,  bildete den Abschluss unserer Führung durchs Münster. Aber das Glanzstück des Münsters ist und bleibt  die von Erwin von Steinbach geschaffene Fensterrose über dem Hauptportal des Münsters.   Auf dem Münsterplatz, mit seinem weihnachtlichen Flair führte uns der Weg weiter  durch die vielseitig dekorierten Straßen der Altstadt. Schöne Fachwerkhäuser wohin man sah. Nicht zu vergessen das Gutenberg-Denkmal. Erfrischend wirkte hier die Erzählung des Stadtführers, der meinte, dass die Gutenberg-Bibel in Mainz liegt, ist nur das Ergebnis der vielen Frauengeschichten Gutenbergs in Strasbourg.  Auf dem Rückweg zum Bus blieb noch ein wenig Zeit für einen Bummel über den Flohmarkt am Schlachthaus.  Am Zollhaus vorbei blickten wir ein letztes Mal zurück auf das Gerberviertel und erhabene Münster.  

Dambach de Ville

Der Nachmittag wurde gefüllt mit viel Information zum Weinanbau im Elsass. Bei einer Degustation (4 verschiedene Weine und der traditionelle Gugekhupf) wurde vom Kellermeister des Weinguts Ruhlmann neben vielem Fachwissen so einige Schoten vom Stapel gelassen.  Ob der Streit über die Farbe des Mondes oder die Bestechungs-versuche des Bürgermeister mit einem Gugelhupf. Auch hier wirkten die Erzählungen  als seien sie wie aus dem richtigen  Leben erzählt. Gut gestärkt und mit schönen Eindrücken vom Winzerdorf Dambach de Ville ging die Fahrt gut gelaunt zurück ins Hotel nach Bräunlingen.  

Rheinfall Schaffhausen und Stein am Rhein

Auch an diesem Morgen wieder die spannende Frage "Wie wird das Wetter " Bei der Abfahrt blickten wir noch hoffnungsvoll zum Himmel wurden aber im Bus dann vom ersten Schauer überrascht. Aber am Rheinfall angekommen zeigte sich dieser von seiner besten Seite. Aus  verschiedenen Blickwinkeln konnte jeder sein Fotomotiv erhaschen und zudem blieb  noch genügend Zeit für einen Spaziergang oder den Genuss der Wintersonne auf einer Bank. Nach unserem obligatorischen Bockwurst-Wiener-Suppen -Imbiss ging es anschließend nach Stein am Rhein. Eine Stadt, die bis in die Römerzeit zurückgeht hatte sie an jeder Ecke etwas zu bieten. Ob in der Unterstadt oder am Kloster und ganz besonders in der Oberstadt - überall strahlte sie  ein ganz besonderes Flair aus. Der Höhepunkt war  natürlich der Rathausplatz mit seinen prunkvollen Häusern. Ob Fachwerk, Wandmalereien oder die vielen kleinen Erker zogen alle in ihren Bann. Unterstütz wurde dies zudem durch die noch weihnachtlich geschmückten Gassen der Altstadt.  

Nächtliche Stadtführung in Bräunlingen

Im Hotel angekommen, konnte man eine kurze Verschnaufpause einlegen, bevor es den abendlichen Ort Bräunlingen unter fachkundiger Führung zu entdecken galt. Neben den üblichen Fakten wurde so manche Begebenheitb aus dem Ort erzählt und zum Besten gegeben. Ausklingen ließ man die Tour dann bei einem Glühwein im Schein der Fackeln am historischen Stadttor bevor es dann mit viel Appetit zum Abendessen ging.

Burg Hohenzollern


Am heutigen Tag bewegten wir uns auf den Spuren des Geschlechts Hohenzollern. Bei gutem Wetter führte uns der Weg an Rotweil und Bahlingen an den Fuß der Burg Hohenzollern. Schon von weitem sichtbar thront die im neugotischen Stil erbaute Burg. Majestätisch und im Ausdruck des romantischen Geistes jener Zeit nimmt sie den ganzen Zollerberg ein.   Nie richtig bewohnt - eher zu Repräsentationszwecken genutzt - sind die Räumlichkeiten imposant. Ob die Stammbaumhalle oder der Grafensaal es war immer noch eine Steigerung drin. Höhepunkt der Führung war jedoch der Blaue Salon mit seiner prunkvollen Decke und dem Boden aus 5 verschiedenen Hölzern sowie den goldfarbigen Wänden. Nach einem guten Mittagessen und etwas Zeit für eigene Entdeckungen ging es nachmittags zurück zum Hotel. Nach etwas Pause starteten wir in den Silvesterabend mit gutem Programm. Mit Feuerwerk wurde schließlich das neue Jahr begrüßt und beim Blei gießen konnte so jeder sein eigenes Orakel für das kommende Jahr entwickeln oder einfach nur seine eigenen guten Vorsätze fürs neue Jahr formulieren.  

Belchen

Die Wetterprognosen für den heutigen Tag ließen nichts Gutes hoffen. Und schon am Morgen bestätigte sich die Vermutung. Regen teilweise mit Schnee und Wind - ein richtiges Schmuddelwetter Dennoch versuchten wir unser Glück und starteten in Richtung Belchen - dem dritthöchsten Berg im Schwarzwald. Immer in der Hoffnung auf Besserung und ausgestattet mit einer Alternative erreichten wir den Zielort, jedoch ohne Änderung der Verhältnisse. Vom Gipfel nichts zusehen. Nun wurde die  Karte mit der Alternative gezogen. In Bärental besuchten  wir in eine Backstube. Hier wurden wir mit der Herstellung von Schwarzwälder Kirschtorte vertraut gemacht, die wir dann bei einem  Kaffee probierten.   So gestärkt machten einige noch einen Abstecher ins Schnapsmuseum und dem zugehörigen Motorradausstellung. Was wäre Neujahr ohne sein  Neujahrskonzert. Ein würdiger Abschluss bildete das Neujahrskonzert in der Pfarrkirche von Bräunlingen. Neobrass und der Kantor boten ein buntes Programm. Ob Händel, Bach oder Vivaldi vieles gaben die Künstler zum Besten. Nur die sich einschleichende Kälte bremste etwas den Kunstgenuss. Mit viel Applaus wurden die Künstler verabschiedet und schnell im Hotel genossen wir das letzte Abendessen dieser Reise. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es dann über Stuttgart, Heilbronn und Nürnberg nach Hause.

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