Reisebericht: Radreise Drau–Radweg – Italien, Österreich & Slowenien

07.07. – 16.07.2012, 10 Tage Rundreise mit dem Fahrrad durch 3 Länder entlang des Flusses Drau: Brixen – Bruneck – Lienz – Villach – Ferlach – Rosental – Klopeiner See – Dravograd – Maribor – Ptuj – Spittal (385 geführte Radkilometer)


  Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Entlang des Drau Radwegs R1 führte uns der Weg von Südtirol bis nach Slowenien. Landschaftliche Schönheit und gelebte Gastlichkeit waren immer eingeschlossen.
Ein Reisebericht von
Enrico Albrecht

07.07.2012 Anreise nach Bruneck

Frühaufsteherqualitäten sind wie bei vielen anderen Reisen auch, ein unverzichtbarer Vorteil, so auch bei unserer Rad- und Wanderreise entlang der Drau. So ging es bereits am sehr frühen Morgen von Dresden aus los. Nachdem die ersten Fahrräder und Rucksäcke verladen waren, konnte die Fahrt staufrei weitergehen. So erreichen wir auch unsere weiteren Zustiegspunkte in Siebenlehn, Chemnitz und schließlich Münchberg. Ab diesen Zeitpunkt war unsere Gruppe komplett und vielen war die Vorfreude auf die kommenden Tage anzumerken. Nach einigen Verzögerungen durch hohes Verkehrsaufkommen, gerade zu Ferienbeginn, führte uns der Weg vorbei an Nürnberg und München auf direkten Weg nach Innsbruck und in Richtung Südtirol. Natürlich hielten wir auf dem Weg zum Brenner an der Europabrücke. Viele nutzten die Pause um sich das imposante Bauwerk auf einer der am stärksten befahrenen Autobahnen Europas aus der Nähe zu betrachten. Weiter ging die Fahrt und wir erreichten am frühen Abend Bruneck in Südtirol. Nach einer kleinen Laufeinlage unseres Radreiseleiters Enrico, die zur genauen Standortanalyse für das Hotel diente, konnten wir direkt am Hotel parken und unsere schönen Zimmer beziehen. Erwähnenswert ist auch das exzellente Essen im Hotel, welches keine Wünsche offen ließ.

08.07.2012 Kloster Neustift – Brixen – Mühlbach – Bruneck

Nach einem wunderbaren Frühstück ging es für die gesamte Gruppe mit dem Bus zum Kloster Neustift. Zuvor begrüßten wir alle zusammen unsere örtliche Reiseleiterin und Wanderreiseleiterin Johanna. Gemeinsam spazierten wir durch die gepflegte Klosteranlage und einige Gäste konnten sogar einen Blick auf den wunderschön angelegten Klostergarten bei ihrem Rundgang erspähen. Weiter ging die Fahrt in den nahegelegenen Bischofssitz Brixen. Bei einem Stadtrundgang durch die malerische Altstadt erklärte uns Johanna die Bedeutung Brixens für die gesamte Provinz. Bei unserem Rundgang durch die Innenstadt besichtigten wir auch den am Dom gelegenen Kreuzgang mit seinen mittelalterlichen Deckenmalereien und Fresken. Anschließend hatte alle Gäste Freizeit und konnten sich für die bevorstehenden Aufgaben stärken. Nachdem sich wieder alle pünktlich am Bus getroffen haben, ging die Fahrt wieder zurück in Richtung Bruneck. In Mühlbach war es schließlich so weit. Hier wurden nun endlich alle Räder ausgeladen und es konnte die erste Radstrecke in Angriff genommen werden. Im Übereifer wurde sogar ein Leihrad zuviel ausgeladen was für reichlich Verwirrung und Gelächter sorgte. Die Wandergruppe fuhr mit Johanna weiter bis nach nach Kiens und wanderte von dort aus bis nach Bruneck zurück.
Die Radgruppe folgte dem Verlauf der Rienz und konnte bei sonnigem Wetter die herrliche Natur Südtirols genießen. Da unsere erste Radetappe auch den einen oder anderen kurzen Anstieg bereit hielt, zog sich die Gruppe immer wieder etwas auseinander. Dies war aber kein Problem, denn oben angekommen, hielten alle an und jeder konnte sich wieder erholen. Unser Radreiseleiter Enrico stellte mit Freude schnell fest, dass viele Gäste auch sonst viel und ausgiebig Fahrrad fuhren. Unsere vier Elektroradfahrer konnten gerade am Berg die Vorzüge ihrer Räder ausgiebig testen und taten dies auch. Auf dem Weg zurück nach Bruneck hielten wir in Sankt Lorenzen. Direkt vor dem Kirchplatz gab es die Möglichkeit einen orginalen italienischen Cappuccino zu genießen. Dieser Einladung folgten wir natürlich alle gern. Nach dieser Stärkung ging es die letzten Kilometer bis nach Bruneck und auf dem am Bahnhof gelegenen Parkplatz wartete schon unser Bus mit unserem Busfaher Frank auf uns. Alle Gäste spazierten gemütlich in Richtung Hotel und Frank, Jacob und Enrico verstauten wieder alle Räder sicher im Radanhänger. Die Wandergruppe mit Johanna war bereits wieder im Hotel angekommen. Nach einem wieder ausgezeichneten Abendessen spazierten viele Gäste noch durch die Brunecker Altstadt.

09.07.2012 Bruneck – Drei Zinnenblick – Lienz

Heute ging es nach einen letzten Blick auf Bruneck in Richtung Dolomiten und endlich zur Drau. Nach einer landschaftlich reizvollen Busfahrt standen wir auf dem Parkplatz am Drei Zinnen Blick und konnten einen der bekanntesten Dolomitengipfel bewundern. Nachdem alle Räder ausgeladen waren, fuhr die Wandergruppe weiter bis zum Toblacher See um von dort zum Ursprung der Drau und weiter bis nach Innichen zu wandern. Nachdem alle Wanderer in Innichen angekommen waren besuchte diese noch die römische Ausgrabungsstätte Aguntum nahe Lienz.
Die Radgruppe hingegen rollte über teilweise alpine Wege hinab in Richtung Toblacher See. Dort angekommen erstrahlte dieser Bergsee in türkisfarbenem Wasser und gab den Blick auf die umliegenden Gipfel frei. Nach einer Fotopause ging es hinab nach Toblach und endlich konnten wir alle auch unseren nammensgebenden Fluss bewundern, die Drau. Was hier um Toblach noch wie ein kleiner Bergbach aussieht, wurde während der kommenden Tage ein immer breiterer Fluß und begleitete uns fortan mit einigen Abzweigen bis zu unserem Ziel in Ptuj. Kurz nach Toblach ereilte uns die erste Reifenpanne. Dabei hatte sich ein Glassplitter durch den Mantel gebohrt und sorgte für "Frischluft". Es sollte leider nicht der letzte Plattfuss während unserer Reise bleiben. Aber was wäre schon eine Radreise ohne einen Defekt?! Nach dieser kurzen Pause ging es weiter über die italienisch-österreichische Grenze, die als solche kaum noch zu erkennen war und lediglich durch eine unscheinbares Schild am Wegesrand markiert wurde. Unsere Mittagspause verbrachten wir in Sillian, wo einige Gäste die orteigene Konditorei besuchten und Andere wiederum sich beim örtlichen Supermarkt mit Proviant eindeckten. Gestärkt ging die Fahrt weiter entlang der Drau. Die schöne aber teilweise recht wilde Tallandschaft lud immer wieder zum Halt für das eine oder andere Fotomotiv ein. Kurz vor Lienz wechselten wir kurzeitig die Flussseite, da hier in den vergangenen Wintern teilweise gewaltige Murenabgänge den Verlauf des Radweges veränderten. Aufgrund des aufziehenden Gewitters entschlossen wir uns mehrheitlich nicht lange bei der Galitzenklamm zu verweilen und fuhren auf direktem Weg in unser Hotel, dem Goldenen Fisch. Die Räder konnten wir alle in der angeschlossenen Garage unterstellen. Während des Abendessens öffnete Petrus seine Pforten was uns aber im Hotel wenig störte. Nach dem Abendessen war der Spuck auch schon wieder vorbei und wer wollte konnte gemeinsam mit Johanna bei einem Stadtspaziergang Wissenswertes über Lienz erfahren.

10.07.2012 Lienz – Aguntum – Sandhof – Möllbrücke – Gasthof Dürnle

Heute stand für die Radfahrer eine der anstrengensten und längsten Teilabschnitte auf dem Programm. Die Wandergruppe um Johanna stellte das Programm logistisch bedingt kurzerhand um und fuhr heute mit der Reisseckbahn hinauf auf über 2000müNN. Dabei boten sich wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Alpengipfel.
Die Radgruppe um Enrico und Jacob fuhr direkt nach dem Frühstück in Richtung Aguntum. Bei der Besichtigung der ehemaligen römischen Siedlung konnten wir Archeologen bei der Arbeit über die Schulter schauen und es wurde auch der eine oder andere Römer "neu" entdeckt. Nach diesem Abstecher in eine längst vergangene Welt, radelten wir entlang der Drau vorbei an Oberdrauburg und Dellach bis nach Feisteritz. Kurz zuvor hielten wir aber nocheinmal, um unsere Füße direkt einmal in die Drau zu halten. Diese Erfrischung tat einfach nur gut. In Feisteritz, wovon es viele in Kärnten und Österreich gibt, angekommen pausierten wir im Sandhof und saßen das aufziehende Gewitter einfach bei eine deftigen Jause aus. Nachdem alle gestärkt waren und sich der Regen verzogen hatte, ging die Fahrt weiter Richtung Greifenburg, Gerlamoos und Möllbrücke. Nachdem kurzfristig unser Hotel gewechselt hatte, ging es über die Drau und die Möll ins gleichnamige Tal. Kurz hinter Möllbrücke sahen wir endlich unser Hotel oben auf einer Anhöhe liegen. Also noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren und hinauf zum Gasthof "Dürnle". Hier zeigten einige Gäste durchaus beachtenswerte Kletterqualitäten. Angekommen am Hotel parkten alle ihre Räder im eigenen Radschuppen. Nach der Verteilung einzelner Gäste auf umliegende Häuser, was aber tadellos funktionierte, kamen alle wieder beim Dürnle für den gemeinsamen Grillabend zusammen. Bei leckerem Essen und reichlich Flüssigkeit wurden alle Energiespeicher wieder aufgefüllt. Zur musikalischen Untermalung spielte Christian, Johannas Lebebsgefährte, regionale Musik und erzählte den einen oder anderen deftigen Witz. So endete ein ereignisreicher und wunderschöner Tag am späten Abend und alle Gäste gingen zufrieden auf ihre Zimmer.

11.07.2012 Möllbrücke – Gasthof Wallner – Villach

Pünktlich um 9.00 Uhr ging es für alle Gäste wieder auf die Räder beziehungsweise in den Bus und weiter zum Wandern ins benachbarte Naturparkzentrum BIOS und zum Stappitzer See. Die Radgruppe um Jacob und Enrico fuhr wieder hinunter ins Drautal und verabschiedete kurz vor Spittal zwei Gäste, die individuell einen kleinen Abstecher zum Millstätter See geplant hatten. Alle Anderen fuhren zum ersten Halt nach Spittal. Dort angekommen spazierten wir durch den schön angelegten Stadtpark und schauten auch beim Schloss Porcia vorbei. Nachdem viele die Zeit für einen Kaffee oder ein Eis genutzt hatten, ging die Fahrt weiter entlang der mittlerweile angestauten Drau. Entlang unserer Radreise wurde die Drau mehrfach angestaut um selbige zur Energiegewinnung aus Wasserkraft zu nutzen. Nachdem wir bei sommerlich heißen Temperaturen einige Radkilometer absolviert hatten, stoppten wir in Poberbach am Radgasthof Wallner. Dieser urig eingerichtete Gasthof war so richtig nach unserem Geschmack. Bei selbergemachten Jausenbroten, Sülze oder Kuchen stärkten wir uns für die letzten Kilometer bis Villach. Kurz vor Villach mussten wir noch dank einer schlecht ausgeschilderten Umleitung einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und kamen aber gerade noch rechtzeitig vor dem aufziehenden Gewitter in Villach an. Nachdem alle Ihre Zimmer bezogen hatten und auch unsere "Ausflügler" wieder wohlbehalten im Hotel angekommen waren ging es für den der wollte zur Stadtführung gemeinsam mit Johanna. Dabei erfuhr man so einiges Neues über die Kärtner Kultur und Historie. Pünktlich zum Abendessen waren alle wieder im Gasthof Kramer versammelt und in geselliger Runde tauschte man das erlebte mit den Wanderen aus. Diese hatten ja auch viel erlebt und einige Wandergäste erinnerten sich beim Besuch des Naturzentrums BIOS an ihre Schulzeit zurück.

12.07.2012 Villach – Rosegg – St. Oswald – Ferlach/Kirschenteuer – Tscheppaschlucht

Nach einer regenreichen Nacht und einem sehr guten Frühstück ging es wieder direkt auf die Räder.
Das Wetter meinte es wieder gut mit uns und halbwegs trocken ging die Reise weiter entlang der Drau. Kurz hinter Villach macht die ursprüngliche Drau eine Schleife, welche jedoch im Zuge der Schifffahrtsbestrebungen begradigt wurde. Das abgetrennte Terrain bietet verschieden Vogelarten ein ideales Rückzugsgebiet und ist deshalb zu Recht Naturschutzgebiet. Bei einer kurzen Pause konnten wir uns von dieser landschaftlichen Schönheit und dem glasklaren Wasser selbst überzeugen. Weiter ging die Radreise in Richtung Rosegg und dem Keltendorf. Dort angekommen stärkten wir uns mit dem ersten Cappuccino des Tages. Da die Drau hier an verschiedenen Stellen angestaut wurde ging es auf Schotterwegen immer entlang des fast stehenden Gewässers. Kurz vor unserer Mittagsrast in St. Oswald hieß es nochmals kräftig in die Pedale treten, um die Steigung vor der Mittagspause zu erklimmen. Es schafften aber alle mit Bravour und man merkte auch, dass sich bei Einigen auch die erste Tourenhärte bemerkbar machte und das tägliche Radfahren Wirkung zeigte. Am Radgasthof angekommen stärkten sich viele mit "kleinen" Schnitzeln oder leckerer Gulasch- und Leberknödelsuppe. Schließlich stand ja heute noch eine Wanderung auf dem Tagesprogramm. Nach der ausreichenden Stärkung fuhren wir durch reizvolle Landschaften in Richtung Fellach. Kurz vorher bogen wir in Richtung Kirschenteuer und dem orteigenen Bienenmuseum ab. Nachdem wir "freundlichst" empfangen wurden ging die Reise im Bus, der hier bereits auf uns wartete, weiter. Kurz hinter Fellach, der alten Büchsenmacherstadt, fuhr der Bus zum Ausgangspunkt unserer gemeinsamen Wanderung durch die Tscheppaschlucht. Nach einem 10minütigen Abstieg zum Eingang der Schlucht wanderten und stiegen wir gemeinsam durch eine atemberaubende Landschaft. Die Gewalt und Kraft des Wassers und die teilweise spektakulär angebrachten Leitern unseres Weges boten fantastische Einblicke in die Bergwelt. Jedoch erforderten sie auch einiges an Kraft, Ausdauer und Schweiss. Ziel war das Gasthaus "zum deutschen Peter" welches alle auch erreichten. Wer wollte, konnte sich am Tschaukofall auch via Webcam fotografieren lassen. Zurück im Gasthof "Schütz", unser Übernachtungsort an diesem Tag, freuten sich alle auf das hochverdiente Abendessen. Nachdem Reiseleiter Enrico und die Bedienung des Hauses die mathematischen Grundrechenarten nahezu "perfekt" beherrschten, konnten alle auch endlich ihren Hunger stillen. Nach einem anstrengenden Tag gingen viele zufrieden aber relativ zeitig zu Bett.

13.07.2012 Kirschenteuer – Gewitter & Regen – Kloppeiner See

Heute früh war alles anders. Sonst regnete es immer in der Nacht und am Morgen war es wieder trocken. Leider nicht heute. Nach dem Frühstück hielt die Fahrradgruppe "Kriegsrat" und einige entschieden sich den Wanderern anzuschließen, die heute direkt nach Klopein gefahren wurden um Freizeit am Klopeiner See zu genießen. Das uns allen heute der Wettergott einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen sollte, ist überaus Schade. Immerhin entschlosssen sich 17 wagemutige und regenerprobte Radfahrer und Radfahrerinnen die besagte Tour in Angriff zu nehmen und anfänglich hörte der Regen auch auf und es ging auf Schotterwegen vorbei an den berühmten Brillenschafen, einer fast ausgestorbenen Haustierrasse, welche durch Zuchtprogramme wieder angesiedelt werden konnte. Nachdem wir zwischenzeitlich sogar hofften, die Regensachen wieder im Rucksack zu verstauen, hollte uns ein Gewitter mit Starkregen kurz vor dem Abzweig zum Wildensteiner Wasserfall ein. Wir entschlossen uns weiterzufahren und einem der höchsten Freiwasserfälle Europas keinen Besuch abzustatten, da wir bereits mit genug Wasser zu kämpfen hatten. Als ob der Regen und das aufziehende Gewitter nicht schon gereicht hätten, ereilte uns auch noch ein Defekt. Einen Plattfuss bei solchen Wetterbedingungen zu beheben erfordert schon etwas Idealismus. Doch Jacob hatte die rettende Bestechung in Form von Schokolade dabei und dank dieses kleinen Energieschubs ging die Reperatur leichter von der Hand. Angekommen in Klopein, reinigten wir unsere Räder und uns selbst mit einem Gardenschlauch vom gröbsten Schmutz. Einige Gäste fuhren mit Enrico in ein nahegelegenes Hotel und konnten sich genau wie alle anderen Gäste für eine wärmenden Dusche begeistern. Da Petrus es heute wirklich nicht gut mit uns meinte und auch hier am wärmsten See Kärtens der Dauerregen Einzug gehalten hatte, waren die nachmittäglichen Aktivitäten auf einen kleinen Stadtbummel beschränkt. Am Abend besserte sich dann das Wetter und auf dem wöchentlich stattfindenden Bauermarkt konnten wir regionale Köstlichkeiten und Spirituosen verkosten. Einige Gäste spazierten am Abend auch entlang der Seepromenade oder liesen den Abend in geselliger Runde ausklingen.

14.07.2012 Klopeiner See – drei Brücken – Dravograd – Maribor

Um 9 Uhr versammelten sich alle Radgäste wieder am Bus und es ging gemeinsam Richtung Jauntal und Dravograd. Kurz hinter Wasserhofen und Kühnsdorf zogen es zwei Gäste vor, die schwerere Tor unten entlang der Drau zu radeln. Wir vereinbarten, uns alle wieder an der großen Lippitzbachbrücke zu treffen. Alle anderen Gäste radelten durch kleine Dörfer oben auf dem Plateau immer in Richtung erster Brücke und dem gemeinsamen Treffpunkt. Dabei wurde teilweise auch die Geländegängigkeit von Mensch und Fahrrad geprüft und nach einer kurzen Rast in Neumittlern trafen wir uns alle wieder an der Lippitzbachbrücke. Diese wurde 2009 in Jörg-Haider-Brücke umbenannt und führt in 96m Höhe unsere Gruppe über die Drau. Weiter ging unsere heutige Tour in Richtung dem nächsten Höhepunkt. Die Eisenbahnbrücke über die Drau im Jauntal. Diese mit ebenfalls 96m höchste Eisenbahnbrücke Österreichs dient einigen Wagemutigen als Plattform für das Bunggee-Springen.
Diesen "Spaß" konnten wir bei der Überquerung der Brücke live mitverfolgen und vielen Gästen stockte der Atem dabei. Beeindruckt von der Höhe der Brücke und dessen Gästen trafen wir unsere Wandergruppe unweit der Jauntalbrücke. Die Wandergruppe wollte ebenfalls der bekannten Jauntalbrücke einen Besuch abstatten. Nach einem gemeinsamen Gruppenbild ging es für die Radler weiter zur Hängebrücke bei St.Luzia. Auch hier ging es nur das Rad schiebend über die Brücke. Die Hängebrücke wippte dabei munter aber gleichmäßig im Takt der gerade betrettenden Radler. So konnte die Fahrt weiter in Richtung Oberdorf und Mittagsrast gehen. Doch wieder einmal erwischte uns die Defekthexe in Form von einem Plattfuss und einer abgesprungenen Kette. Routiniert und in Rekordzeit behoben Enrico und Jacob auch diese Probleme und es konnte anschließend rasch weitergehen in Richtung Hafner Gastwirtschaft. Dort angekommen stärkten sich alle mit verschiedenen regionalen Speisen und auch unsere Wandergruppe erreichte die Gastwirtschaft für ihre Mittagsrast. Den Radlern hingegen stand noch ein letzter Teilabschnitt bevor. Jedoch rollten wir überwiegend hinab ins Drautal und inb Richtung Dravograd. In Lavamünd stoppten wir noch am Zusammenfluss von Lavant und Drau und erfuhren südkärntnerische Gastlichkeit direkt am Zaun. Kurz vor Dravograd überquerten wir die österreichisch-slowenische Grenze. In Dravograd angekommen, konnten alle Gäste noch einen kleinen Ausflug durch die Innenstadt unternehmen. Währenddessen luden Frank, Jacob und Enrico alle Räder wieder in den Radanhänger und es konnte pünktlich weitergehen in Richtung Maribor. Angekommen in der Kulturhauptstadt 2012 luden alle die Koffer unweit des Hotels aus dem Bus und nachdem alle Zimmer verteilt wurden erkundeten einige schon die Altstadt. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Hotel trafen sich viele noch zu einem Schlummertrunk in einem der benachbarten Bars. Das aufziehende Gewitter sorgte aber schon bald dafür, dass viele Gäste es doch vorzogen zeitnah wieder ins Hotel und das trockene Zimmer zu gelangen.

15.07.2012 Maribor –Ptuj – Maribor

Am frühen Morgen sah es wieder nach einem verregneten Tag aus. Allerdings beruhigte sich das Wetter und es blieb überwiegend Trocken. Einige Radgäste schlossen sich der Wandergruppe an. Diese wollten die umliegenden Berge und Hügel Maribors erkunden. Somit ging es für den überwiegenden Teil der Radgruppe zur letzten Etappe nach Ptuj. Auf ausschließlich asphaltierten Wegen und Straßen fuhren wir teilweise entlang der Drau und teilweise etwas oberhalb durch die vielen kleinen Gemeinden entlang der Drau. Auf diesen Weg konnte man gut die regionalen Unterschiede entlang der Draureise beobachten. So wurde hier in Slowenien witterungsbedingt Wein, Mais und Kürbisse angebaut. Letztere werden dann weiter verarbeitet zu köstlichem Kürbiskernöl. Die insgesamt recht kurze Tour genossen alle nocheinmal und so langsam wurde allen bewusst, sich von der Drau zu verabschieden. In Ptuj angekommen überquerten wir ein letztes Mal die Drau und beobachteten die gewaltigen Wassermassen die aufgrund der Regenfälle der letzten Tage auch viel Treibgut mitführte. An der Therme unweit von Ptuj wartete unser Bus und Frank auf uns und gemeinsam verluden wir unsere Räder für die morgige Heimreise. Nachdem alle Räder sicher verladen waren ging es zurück nach Maribor. Angekommen am Hotel erfrischten wir uns genau wie die Wandergruppe und trafen uns gemeinsam mit Johanna zur Stadtführung durch Maribor. Aufgrund des Kulturhauptstadttitels 2012 fanden überall im Altstadtzentrum verschiedenste Veranstaltungen statt. Die größte Aufmerksamkeit erlebte aber ein für Maribor gewohntes jedoch für uns ungewöhnliches Objekt - ein Milchzapfautomat. Beste Alpenmilch direkt gezapft, na wenn das nichts ist!
Nachdem wir gemeinsam die Sehenswürdigkeiten von Maribor erleben dürften stand als weiterer Programmpunkt eine Weinführung mit anschliessender Verkostung auf dem Programm. Nachdem wir allerlei über das Wesen und Wissen der Önologie in der Region Maribor erfuhren, konnten wir auch die eigenen angebauten Weine verkosten. Anschließend ging es zum Abendessen wieder ins benachbarte Hotel. Da es unser letzter gemeinsamer Abend war, entschlossen sich fast alle Gäste noch gemeinsam ein Abschiedsgetränk in einer nahe dem Hotel befindlichen Bar einzunehmen. Christian, der Johanna abholte, überraschte unsere Gäste noch mit Fotos vom Reisseck und der Tscheppaschlucht. Ein wirkliche nette Erinnerung an diese Reise.

16.07.2012 Heimreise – Maribor – Dresden

Der Abschied aus Slowenien und er Drau nahte. So ging es bereits um 8 Uhr mit gepackten Koffern und verladenen Rädern los zurück nach Österreich und in Richtung Heimat. Vorbei an Graz und Passau führte uns die Strecke auch vorbei an Regensburg und der Walhalla. Unweit von Nürnberg legten wir unsere letzte gemeinsame Pause ein, denn schon in Münchberg verliessen uns die ersten Gäste. Da wir überpünktlich und staufrei in Oberfranken ankamen konnten wir es auch beim Ausladen der Räder gelassen angehen. Nach dieser ersten Verabschiedung fuhren wir weiter über Chemnitz und Siebenlehn bis nach Dresden um schließlich am Flughafen die letzten Gästen pünktlich in ihre Transferfahrzeuge zu übergeben. Damit endete hier eine wirklich schöne und intensive Rad-Wander-Reise entlang der Drau und durch drei Länder.

Kommentare zum Reisebericht