Reisebericht: Barcelona & Mini–Kreuzfahrt im Mittelmeer

23.04. – 29.04.2012, 6 Tage Barcelona – Montserrat – Neapel – Rom


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Reisebericht

1.Tag: Anreise nach Barcelona
Gegen 09.00 Uhr trifft sich der „Großteil“ unserer Reisegruppe - sieben Gäste  - gut gelaunt und ausgeschlafen am Flughafen in Dresden. In Frankfurt treffen wir auf die anderen fünf Reisegäste, die aus Leipzig und Berlin dazu gekommen sind. Nach unserem knapp zweistündigen Flug landen wir gegen 15 Uhr in Barcelona. Der örtliche Reiseleiter Felipe empfängt uns am Ausgang und wir nutzen den Nachmittag für erste Erkundungen in Barcelona. Zunächst geht es zum Park Güell, eines der wichtigsten Werke Gaudis! Ursprünglich als Villensiedlung geplant, wurden aber nur zwei Häuser gebaut und in einem lebte Gaudi selbst einige Zeit. Wir spazieren durch den fantasievoll begrünten Park und staunen über die großzügige Terrasse mit der schlangenförmig gewundenen riesigen Sitzbank mit den Gaudi-typischen bunt gefließten Mosaiken. Die Lage oberhalb des Zentrums ermöglicht uns einen schönen Ausblick über Barcelona. Anschließend fahren wir zur Sagrada Familia, dem Wahrzeichen Barcelonas schlechthin! Mit dem Bau der Kirche wurde 1882 begonnen, zwei Jahre später wurde auch dieses Projekt von Antoni Gaudi übernommen. Er arbeitete noch über 40 Jahre bis zu seinem Tod an diesem eindrucksvollen Bauwerk. Zu seinem 100. Todestag - 2026 soll der Bau dieser architektonisch unvergleichlichen Kirche abgeschlossen sein.
Am Abend fahren wir ins 4-Sterne Tryp Hotel Apolo, welches sehr zentral und nur zehn Gehminuten von den Ramblas entfernt liegt. Nach dem Zimmerbezug treffen wir uns zum Abendessen in der Cafeteria. Wir lassen uns das leckere 3-Gänge-Menü schmecken und fallen am späten Abend doch recht müde von diesem ersten Tag voller Eindrücke ins Bett.

2.Tag: Ausflug „Freixenet“ und Montserrat



Nach dem Frühstück fahren wir zur größten Sektkellerei Spaniens - Freixenet, die circa eine Stunde von Barcelona entfernt liegt. Zunächst schauen wir uns einen kleinen Film über die geschichtliche Entwicklung der Kellerei an und anschließend führt uns eine sehr nette deutsch sprechende Angestellte in die Keller, wo zahlreiche Fässer und Flaschen gelagert sind. Anschließend fahren wir mit einer kleinen Bahn durch die unterirdischen Kellergewölbe, wo man genau sehen konnte, wo der Wein abgefüllt und versandfertig gemacht wird. Zum Schluss wurde der prickelnde Freixenet Cava noch verkostet und einige kauften auch fleißig Sekt und Souvenirs für die Daheimgebliebenen. In schöner Erinnerung an diesen Tag kaufe ich auch bei uns in Deutschland ab und zu gern mal eine schöne Flasche Sekt von Freixenet .

Gegen 11.30 Uhr fahren wir weiter Richtung Montserrat, was übersetzt soviel heißt wie „gesegnete Berge“. Das Kloster liegt eindrucksvoll in einer Felswand eingebaut und inmitten einer malerischen Berglandschaft. Der etwa 10 km lange und 5 km breite, nach allen Seiten steil abfallende Gebirgsstock mit seiner höchsten Erhebung, dem 1235 Meter hohen "Pic de Sant Jeroni", bildet fast den geographischen Mittelpunkt Kataloniens. Wir laufen gemeinsam mit unserem Reiseleiter Felipe zum Kloster. Nach einigen Erklärungen bleibt uns Zeit, das katalanische Nationalheiligtum, die Schwarze Madonna, anzuschauen. Sie ist sehr begehrt und deshalb reihen wir uns in der Warteschlange ein und werden nach einer halben Stunde mit dem Anblick der Madonna und einem schönen Blick von oben in die Kirche belohnt. Alle berühren die Schwarze Madonna, denn das soll uns vor Unglück bewahren! Danach gönnen wir uns einen kleinen Mittagssnack und spazieren bei strahlendem Sonnenschein und herrlichen Ausblicken ins Tal zurück zum Bus. Wir fahren erneut die Serpentinen entlang zurück nach Barcelona. Der Ausflug endet am Hotel und alle die Lust haben, fährt der Bus noch direkt ins Stadtzentrum.


Von da starte ich mit dem Großteil der Gruppe einen kleinen Spaziergang durch die malerischen Straßen und Gassen Barcelonas. Wir schlendern zu den berühmten Häusern von Gaudi, dem Casa Milà und dem Casa Batllo. Das Casa Milà wurde von Gaudi kurz bevor er sich dem Projekt der Sagrada Familia widmete gebaut. La Pedrera ("Steinbruch"), wie das Gebäude wegen seines Äußeren auch genannt wird, wurde 1910 fertig gestellt. Besonders bemerkenswert sind die schmiedeeisernen Balkongitter des Casa Milàs. 1984 wurde das einzigartige Bauwerk von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Über die belebten „Las Ramblas“ mit seinen Straßenkünstlern und Händlern geht es zurück zum Hotel. Auch heute genießen wir ein sehr gutes 3-Gänge-Menü im Hotel zum Abendessen.

3. Tag: Einschiffung auf die „Norwegian Epic“
Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Einige bummeln bereits zum Hafen und schauen, ob sie den „Kreuzfahrtriesen“ schon sehen können … Mittags verlassen wir das Hotel und fahren zum nahe gelegenen Hafen von Barcelona, wo die „Epic“ als größtes Schiff bereits von Weitem gut zu sehen ist. Wir staunen nochmals, als wir direkt vor dem Schiff stehen, das wie ein Hochhaus wirkt. Circa 4.000 Passagiere fasst das Schiff! Der Check-In geht fix und so sind wir schnell und pünktlich zum Mittagessen an Bord unseres „schwimmenden Hotels“. Wir schlemmen vom reichhaltigen Buffet auf Deck 15. Im Anschluss beziehen wir unsere Kabinen. Es ist Zeit zum Auspacken und „Ankommen". Später treffen wir uns alle an der Rezeption und unternehmen einen gemeinsamen Schiffsrundgang und arbeiten die Decks von unten nach oben ab. Auf Deck 6 und 7 befinden sich die Hauptrestaurants, aber auch viele Spezialitätenrestaurants wie Teppanyaki (japanisches Live-Kochen), Sushi-Bar oder Italiener. Mit dem Decksplan bewaffnet finden wir die einzige Eis-Bar, die es auf einem Kreuzfahrt-Schiff gibt, die Bowlingbahn und zahlreiche Themenbars. Man hat das Gefühl, dass gar nicht so viele Gäste an Bord sind. Auf dem großen Schiff verläuft sich alles sehr gut.
Am Nachmittag erwartet uns die einzige Pflichtveranstaltung an Bord - die Seenotrettungsübung. Sicherheit wird schließlich groß geschrieben!
Wir treffen uns erneut 18.30 Uhr vor dem Theater zum Besuch der Show „Blue Man Group“, die auch in Berlin als großes „Musical“ aufgeführt wird. Die Show ist sehr unterhaltsam, modern und „anders“ - man muss es selbst erlebt haben! Während der Show hieß es bereits „Leinen los" und die Epic hat den Hafen von Barcelona verlassen und fährt nun in Richtung südfranzösische Küste. 
Einige Gäste waren bereits vor der Show im Buffet-Restaurant essen. Mit allen anderen essen wir heute im Taste-Restaurant, wo wir aus einem umfangreichen Menü wählen können. Das Menü ist unglaublich lecker! Die erste Nacht an Bord verläuft sehr ruhig und die meisten schlafen hervorragend in ihren Studios für Alleinreisende oder in den großzügigen Balkonkabinen.

4. Tag: Ausflug Marseille und Avignon
Am Morgen legt das Schiff in Marseilles an der Côte d’Azur an, Synonym für Sonne, Meer und Charme des französischen Südens. Heute haben wir einen Ganztagesausflug mit Marseille und nach Avignon, der von der Reederei organisiert ist und deshalb sind noch andere Gäste vom Schiff mit dabei. Zuerst fahren wir am Hafen mit den Yachten und kleinen Fischerbooten entlang durch die Hauptstadt der Provence hindurch und bekommen somit schon einen guten Eindruck von der Stadt. Es wird viel gebaut, deshalb kommen wir nur sehr langsam voran. Eigentliches Ziel ist die Kirche Notre-Dame-de-la-Garde, die den südlichen Teil des Hafens überragt. Das kürzlich renovierte Wahrzeichen der Stadt lohnt sich schon wegen des herrlichen Blicks über die Stadt und das Meer. Nicht nur von außen mit der vergoldeten, zehn Meter hohen Madonna mit Kind ganz oben, ist die Kirche hübsch anzusehen. Auch das Innere ist einen Besuch wert und dafür hat sich das Treppensteigen nach oben gelohnt!
Anschließend fahren wir reichlich eine Stunde nach Avignon, in eine der schönsten Städte Frankreichs! Unterwegs erfahren wir viel Wissenswertes von unserem deutschen Reiseleiter über diese Region. Der Bus parkt direkt an der Rhône an der 4,8 Kilometer langen Stadtmauer, die mit Türmen und Zinnen aus dem 14. Jahrhundert geschmückt ist und die gesamte Altstadt umgibt. Übermächtig thront der Papstpalast über der Altstadt. Unser Reiseleiter läuft mit uns in die Altstadt und zeigt uns Möglichkeiten auf, wie wir die anschließende freie Zeit gestalten können. Wir essen einen kleinen Mittagssnack auf dem belebten Hauptplatz direkt in der Altstadt gegenüber vom „Hotel de Ville“, dem Rathaus. Anschließend laufen wir zurück zum Bus und genießen den malerischen Blick auf die viel besungene "Brücke von Avignon" ("Sur le pont ..."). Nach diesem langen Tag voller schöner Eindrücke gehen wir gleich nach Ankunft an Bord zum Abendessen und lassen den Abend nicht zu spät ausklingen …

 5. Tag: Seetag - Erholung an Bord
Das Frühstück an Bord lässt keine Wünsche offen. Es ist ein sonniger Tag und die Sonnendecks sind gut besucht. Einige lauschen der Live-Band am Pool, andere entspannen auf den Sonnenliegen bei einem fruchtigen Cocktail. Unsere Gäste mit Balkon nutzen den „Heimvorteil“ und genießen Sonne und Seeluft vom eigenen Balkon. Frische Meeresluft macht hungrig ;-). Nun kommt auch schon wieder der kleine Hunger und es ist Zeit für das Mittagessen.


Am Nachmittag haben wir die Eisbar reserviert und von 20 Grad Celsius geht es plötzlich zu minus 10 Grad eisiger Kälte über. Allerdings warm angezogen mit dicken Kapuzenmänteln vom Schiff und bei zwei lecker-fruchtigen Wodka-Cocktails lässt es sich gut 30 Minuten in der Eisbar aushalten! Ein unvergleichliches und lohnenswertes Erlebnis! Am Abend essen wir alle zusammen im Taste-Restaurant und obwohl alle satt sind, genießen wir doch noch einen tollen Nachtisch bei herrlicher Klaviermusik. Ein erholsamer und doch erlebnisreicher Seetag neigt sich dem Ende …



6. Tag: Eberhardt-Ausflug: Der Westen Mallorcas - Valldemossa - Soller
Nach dem ausgiebigen Frühstück an Bord holen uns unsere mallorquinische Reiseleiterin Magdalena und unser Chauffeur Toni ab, um uns die landschaftlichen Schönheiten Westmallorcas zu zeigen. Ein kleinerer Bus wartet auf uns, denn dieser spezielle Ausflug ist nur für unsere Eberhardt-Gäste organisiert und alle sind jetzt schon begeistert vom Ausflug in unserer 12-Personen-Kleingruppe. Die Sonne lacht vom strahlend blauen Himmel - bestes Wetter für einen spannenden Ausflugstag. Der Weg führt uns vorbei an grünen Mandelbäumen, Lavendelsträuchern und knorrigen Olivenbäumen bis hinein ins Tramuntana-Gebirge. Nicht zu vergessen der lila blühende „Liebesbaum“, der uns immer wieder begegnet!


Unser erstes Ziel ist das malerische Bergdorf Valldemossa. Wir wandeln auf den Spuren des berühmten Komponisten Frederic Chopin und George Sand durch die engen, verwinkelten Gässchen. Die Fassaden sind liebevoll mit Pflanzen und Blumen dekoriert. Uns fällt auf, dass an fast jedem Hauseingang eine Kachel mit dem ähnlichen Motiv zu finden ist - es ist die Abbildung der heiligen Catalina Tomàs, der Schutzpatronin des Dorfes. Ein Muss ist in Valldemossa eine heiße Schokolade und Kartoffelkuchen - am besten genießt man das in einem der schmucken Innenhöfe unter Orangen- und Zitronenbäumchen. Lecker! Wer dieses Dorf nicht besucht hat, hat das wahre Mallorca nicht gesehen.


Wir verlassen Valldemossa über das wunderschöne Bergdorf Deia und fahren nach Soller. Ins fünf Kilometer entfernte Port de Soller führt die Fahrt mit der traditionellen 1912 gebauten Straßenbahn. Während einer entspannten Mittagspause am Hafen, der mit zahlreichen privaten Yachten prahlt, genießen wir die wärmenden Sonnenstrahlen. Anschließend geht es mit dem Bus weiter nach Santa Eugenia zum Weingut Taujana. Hier angekommen erklärt uns der Winzer die Herstellung der Weine und abschließend darf eine Weinverkostung nebst leckeren spanischen Tapas natürlich nicht fehlen! Zufrieden und mit einem Lächeln auf den Lippen erreichen wir unser „schwimmendes Hotel“ und lassen den Abend gemeinsam gemütlich beim Abendessen ausklingen.

7. Tag: Heimreise


Heute morgen hat das Schiff erneut in Barcelona angelegt. Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende! Noch einmal genießen wir das köstliche Frühstück an Bord. Wir gehen gegen 09.00 Uhr von Bord und zählen somit schon zu den letzten Passagieren, die das Schiff verlassen. Deshalb nehmen wir unsere Koffer auch selbst mit vom Schiff, da es kein großes Gedränge gibt. Eine kurze Fahrt bringt uns zum Flughafen von Barcelona, von wo wir mit Lufthansa heimwärts fliegen. Mit jeder Menge schöner Erinnerungen im Gepäck verabschiede ich mich von einer fröhlichen und zufriedenen Reisegruppe - vielleicht auf ein Wiedersehen auf einer Kreuzfahrt.

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