Fotogalerie: Single–Wanderreise Cornwall & Devon – England

04.08. – 11.08.2018, 8 Tage Wanderreise St. Ives – Land's End – Cape Cornwall – Gardens of Heligan – Fowey – Falmouth – St. Michael's Mount (48 Wanderkilometer)


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Wunderschöne Landschaften, blühende Gärten, malerische Felsenklippen, Kegelrobben und hübsche Städtchen - das alles bietet Südengland, das man auch sehr gut als Wanderer kennenlernen kann.
Ein Reisebericht von
Margret van Blokland

Tag 1: Flug über Amsterdam nach Bristol


Unsere Flugzeuge starteten von Berlin, Hamburg und Frankfurt am frühen Morgen nach Amsterdam, wo wir auf unseren letzten Gast trafen, denn wenn man grenznah wohnt ist die Anreise mit dem Zug zum Flughafen Amsterdam günstiger als per Flugzeug. Gemeinsam flogen wir weiter nach Bristol. Hier erwartete uns unser Busfahrer Tony I. Er brachte uns auf verschlungenen Wegen zur Clifton Suspension Bridge, die der bekannte Ingenieur Isambard Kingdom Brunel im19. Jh. über das Avontal plante. Bis zum heutigen Tag ist er überall in Bristol gegenwärtig. Selbst in unserem Hotel blickte er mit Zylinder und Zigarre den Gästen von der Wand entgegen. Wir genossen die herrliche Aussicht bei sommerlichem Wetter und ergründeten etwas später das Zentrum der Stadt rund um die Kathedrale. Am Abend verwöhnte uns unser zentrumsnahes Hotel mit einem leckeren Abendessen. Und während einige Gäste das Nachtleben dieser interessanten Stadt ergründeten, zog es andere nach diesem erlebnisreichen, langen Tag früh ins Bett.

Tag 2: Bristol – Stonehenge – Salisbury


Ein herrlicher Sommertag erwartete uns. Es war warm, aber zum Glück nicht soo warm wie daheim. Tony I., der sich mal wieder eine etwas außergewöhnliche Fahrtroute ausgesucht hatte, brachte uns nach Stonehenge. Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir die alte Kultstätte aus der Megalithkultur. Alleine waren wir dabei natürlich nicht, denn der alte Steinkreis zieht Menschen aus aller Welt in Scharen an. Auch das nahe gelegene Museum erweckte unser Interesse. Danach ging's weiter nach Salisbury zu einer längeren Pause. Jeder konnte diese Zeit so verbringen wie er es wünschte. Wir bummelten zunächst noch gemeinsam zum Close, der Domfreiheit, die die bekannte Kathedrale der Stadt umgibt. Auf dieser großen Wiese mit schattigen Bäumen trennten wir uns. Wer wollte konnte nach rund 50 Minuten, die für die Besichtigung der Kathedrale und Picknick auf der Wiese genutzt werden konnten, sich wieder mit mir treffen und an einem Spaziergang teilnehmen, der allerdings etwas umgeplant werden musste, denn das Avontal war wegen der Novitschockfunde nach wie vor gesperrt. Also spazierten wir an alten Wehren und am Geflügelmarktkreuz vorbei zum Marktplatz und machten uns dann auf den Weg zum Parkplatz. Alle hatten nun wieder Kraft getankt für die nun folgende Busfahrt nach Plymouth, das wir im strahlenden Abendlicht erreichten. Da Tony I. uns nun wieder einen Teil seiner Heimat zeigte, der eigentlich nicht auf unserem Programm stand und wir mehrheitlich direkte Anfahrten den verschlungenen vorzogen bemühte ich mich darum, einen Ersatz für ihn zu finden, was sich am übernächsten Tag auch einrichten ließ. Aber zuvor standen uns noch einige Abenteuer ins Haus. Den Abend verbrachten wir nach einem weiteren sehr leckeren Essen im neuen ebenfalls zentrumsnahen Hotel in Plymouth nun in dessen Altstadt, die uns auch sehr gut gefiel.

Tag 3: Plymouth – Mount Edgcumbe – Cawsand & Rame


Bei strahlend blauem Himmel verließen wir nach einem leckeren Frühstück unser Hotel und spazierten zu den ruhigen Elizabethan Gardens, dann zu den Mayflower Steps am Sutton Pool, dem alten Hafen unweit der Mündung des River Plym gelegen. Weiter ging's an der Zitadelle vorbei über den Hügel The Hoe am Leuchtturm vorüber. Der Bus brachte uns wenig später am weniger reizvollen Industriehafen vorbei zum Bootssteg der Cremyll Fähre. Eine herrliche kleine Schiffsfahrt folgte. So erreichten wir den Park um das Herrenhaus Mount Edgcumbe, das die Gärten überragte. Wir ergründeten nun einige der herrlichen kleinen Gärten im Renaissance- und Barockstil, durchstrolchten den Neuseeländischen- den Rosen- und den englischen Landschaftsgarten und wanderten vorbei an einem Teich mit Tempelpavillons zur Folly. Folly, die Verrücktheit, ist eine aussichtsreich gelegene Ruine, die nicht verfallen ist im Laufe der Jahre, sondern schon als verfallendes Gebäude geplant und errichtet wurde. Vor uns lag das blaue Meer, das wir auf Schritt und Tritt vor Augen hatten. Wir wanderten durch Wälder hindurch weiter an der Küste entlang zu den Dörfern Kingsand und Cawsand, wo wir uns eine längere Pause gönnten. Nun hatten wir zu Fuß Cornwall erreicht, denn Plymouth liegt noch in Devon. Am Nachmittag ging es weiter zur künstlich angelegten Grotte, die Adelheid von Sachsen-Meiningen gewidmet ist. Sie war die Tante der Queen Victoria und angeheiratete britische Königin um 1830. Danach führten uns Klippenpfade weiter zur Michaelskapelle die auf der 90 m hohen Klippe von Rame liegt. Auf dem Parkplatz in Cawsand erwartete uns Tony I. mit dem Bus, der an jenem Nachmittag ganz besonders abenteuerlustig war. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen - wir hatten nun wirklich einiges zu erzählen, als wir am Abend wieder in Plymouth ankamen. Auch diesen Abend ließen die meisten von uns wieder in der Altstadt von Plymouth bei herrlichem nicht allzu heißem Sommerwetter am Wasser ausklingen, nachdem wir noch einmal ein sehr leckeres Abendessen bekommen hatten.

Tag 4: Plymouth – Dartmoor – Newquay


Am folgenden Tag begrüßte uns der charmante Busfahrer Tony II., der uns nun ohne weitere Pirouetten sicher und immer lächelnd zu unseren Zielen brachte. Zuerst brachte er uns auf direktem Weg ins Dartmoor. Ein paar Wolken waren uns vergönnt, was im Dartmoor nicht schaden kann, denn dort finden sich keine schattenspendenden Büsche am Wegesrand. 218 Tage Regen im Jahr, und am der Rest Tage Nebel - so steht es in den Reiseführern. Unsere Regensachen nahmen wir mit, aber der große Regen blieb aus. Der niedrige Wasserstand, den der heiße Sommer auch hier hinterlassen hatte, ermöglichte uns, dass wir ziemlich einfach die Bäche durchqueren konnten, die unseren Weg kreuzten. Schafe, Pferde und Rinder durchstreiften das trockene Moor. An Menhiren und einer alten Siedlung aus der Megalithkultur wanderten wir vorüber hoch zu den Tors, den bizarren natürlichen Felsblöcken, die das Moor überragen. Am Nachmittag besuchten wir noch die Cadover Bridge. Es war nun schon wieder warm und sonnig, so dass einige Gäste kurzerhand den Blick auf die Brücke aus dem Wasser wagten. Danach stand uns noch eine längere abendliche Fahrt bis Newquay bevor. Unsere neue Herberge bereitete uns einen warmen Empfang mit Eistee und Scones. Den langen, ereignisreichen Tag ließen wir bei leckerem Essen in unserem Hotel mit Strandblick ausklingen.

Tag 5: Land's End – St. Ives


Nun also waren wir in Cornwall. Und wir machten uns sogleich auf den Weg zum äußersten westlichen Ende. Bei herrlichem Wetter durchwanderten wir Hänge voller Montbretien, einem rötlich blühenden Schwertliliengewächs, das die Hänge bei Sennen Cove überzog. Ein paar Gäste glaubten einen Wal gesehen zu haben, der sich dann aber bei näherer Betrachtung in ein Felsenriff verwandelte. Wir wanderten an Lands End vorüber zu einem malerischen Felsentor und genossen die wunderschöne Aussicht. Tony II. brachte uns anschließend zum Bahnhof St. Earth. Hier waren schon deutsche Filmteams gewesen, die Rosamunde Pilchers Bücher auf die Leinwand brachten. Uns interessierten derweil die Wolken, die sich bedenklich über uns zusammenschoben, viel mehr. Kaum waren wir im Zug, da schauerte es. Als wir aber die Eisenbahn in St. Ives wieder verließen, war der Regen bereits vorüber. Auch hier konnte jeder die Zeit so verbringen wie er es wünschte. Wir bummelten zunächst noch gemeinsam vom Bahnhof zum Aussichtspunkt Malakoff und weiter zum Hafen. Dann trennten wir uns. Wer wollte konnte in meiner Begleitung noch die Stadt besichtigen und bis aufs Kap oberhalb des Leuchtturms schlendern. Auf der Rückseite des Kaps kamen wir an der Tate Gallery vorbei. Schließlich landeten wir am Hafen und probierten Cornische Teigtaschen, was uns viel Aufmerksamkeit bei den Möwen einbrachte. Wir trafen uns am Ende des Nachmittags wieder am Bus und kehrten nach Newquay zurück zu einem weiteren leckeren Essen und einem Abend in geselliger Runde.

Tag 6: Tintagel – Boscastle


Und wieder ein strahlend blauer Sommertag! Nun stand die Burgruine, in der der legendäre König Artus gelebt haben soll, auf dem Programm. Wir zogen am historischen Postamt vorüber zu einer alten kleinen Landkirche hoch auf den Klippen gelegen, hinter der sich eine herrliche Aussicht auf die begehrte Halbinsel mit den Ruinenresten bot. Bald schon trafen wir auf unsere Artgenossen, und zwar in reichlicher Anzahl, was den Aufstieg zur Burg etwas beschwerlich machte. Danach starteten wir mit unserer Wanderung über den Klippenpfad an der Steilküste entlang. Vorbei an herrlichen Aussichtspunkten mit Blick auf vorgelagerte Inseln, wilde Schluchten und Felsentore wanderten wir auf Boscastle zu. Am Ladies Window, einem hoch über der Küste gelegenen Felsentor, rasteten wir dann alle zusammen und schlossen diese doch etwas anspruchsvollere Wanderung bei einem Eis am Hafen von Boscastle am Nachmittag ab.

Tag 7: Die Lizard–Halbinsel


Tony II. hatte uns vorgewarnt: Seit einigen Monaten dürfen Busse nicht mehr zum Parkplatz der Kynance Cove fahren. Der National Trust hatte uns also ein größeres Problem beschert, das wir aber mittels Taxi lösten. Die Kynance Cove ist einer der schönsten Strände Englands. Das Meer schimmert hier in karibischen Farben wenn das Wetter mitspielt. Und das tat es. Wenig später konnten wir Kegelrobben durchs Meer schwimmen sehen. Am südlichsten Punkt Englands machten wir auf einer netten Terrasse eine aussichtsreiche Pause und stärkten uns süß oder herzhaft, je nach Wunsch. Derart gerüstet zogen wir am Nachmittag wieder los, vorüber an weiteren türkisblauen Buchten und planschenden Kegelrobben. Wir zogen an Teufels Bratpfanne vorüber und erreichten am Nachmittag das malerische Fischerdorf Cadgwith. Und auch hier zog wieder mal jeder für sich los, bevor wir uns auf den Weg zum Bus machten. Der war leider nicht gleich zu finden, denn auch hier hatte man unserem Tony II. wieder Prügel in den Weg gelegt - er konnte das große Vehikel kaum wenden, weil ein neuer Schilderwald den Parkplatz verkleinerte. Doch Tony II. wusste sich zu helfen. Er machte einen Abstecher zu einem Bauernhof, so dass er mit gedrehtem Bus uns schließlich auflesen konnte. An unserem letzten Abend war ein Pub-Besuch in Newquay angesagt. Typisch englische Küche: Fish and chips. Und dann begann das Kofferpacken - eine Tätigkeit, die die meisten von uns weniger begeisterte. Huch, schon alles wieder vorüber?? Ist diese Woche schnell vergangen! Und zu Hause soll es immer noch so heiß sein... was war es hier doch herrlich!

Tag 8: Heimreise


Wir starteten am frühen Morgen von unserem Hotel in Newquay und sausten an Exeter vorüber zum Flughafen von Bristol. Alles lief glatt, keine Staus. Kleine Wölkchen überzogen den britischen Himmel. Nun hieß es Abschied nehmen von Südengland, und Abschied nehmen von unserem charmanten Tony II., der sich mit einem freundlichen Lächeln von uns verabschiedete. In Amsterdam hieß es Abschied nehmen von den Frankfurtern und Hamburgern und unserer Zugreisenden und in Berlin ging's dann für jeden weiter zu seinem individuellen Ziel. Ich habe mich gefreut Euch auf dieser Reise begleiten zu dürfen. Aber man sieht sich ja manchmal auch zweimal, oder gar noch öfters im Leben, denn zu meiner großen Freude habe ich schon wenige Tage nach dieser Reise die ersten Wiederholungstäter von Euch auf den Buchungslisten für den Herbst und fürs kommende Jahr erspäht. Das freut mich!! Alle von Euch werde ich sicher nicht mehr wieder sehen, aber eben doch einige. In diesem Sinne alles Gute!
Herzliche Grüße
Eure Reiseleiterin
Margret

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