Reisebericht: Das Geheimnis der Kanalinseln

12.07. – 18.07.2010, 7 Tage exklusive Flugreise zu den britischen Inseln


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Die Kanalinseln sind ein Geheimtipp unter den Reisezielen in Westeuropa. In der Kleingruppe von 13 Reisegästen entdeckten wir die Inseln Jersey, Guernsey und Sark mit dem Kleinbus und unseren Reiseleitern Heidi und Ernst.
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

1. Reisetag 12.07.2010, Montag: Anreise und Flug Berlin – London – Jersey

Klassischerweise reist man mit dem Bus über Frankreich und weiter mit dem Schiff zu den Kanalinseln Jersey, Guernsey und Sark. Wir nutzen bei dieser Kleingruppenreise aber bequem das Flugzeug zur An- und Abreise. Mit dem Haustür-Transfer-Service fahren wir zunächst zum Flughafen Berlin-Tegel. Am Informationsschalter im Flughafen ist der vereinbarte Treffpunkt, an dem sich alle 12 Reisegäste und die Eberhardt-Reisebegleitung gegen 13 Uhr einfinden. Gemeinsam gehen wir zum British Airways Schalter, um unser Gepäck aufzugeben. Wir erhalten gleich beide Bordkarten für die Flüge Berlin - London-Heathrow sowie London-Gatwick - Jersey.
Dann lade ich die Gäste zu einem Snack im Leysieffer-Restaurant ein. Um 13:50 Uhr gehen wir zurück zum Gate und durch die Pass- und Gepäckkontrolle in den Transitbereich. Unser Flug startet mit etwa 20 Minuten Verspätung nach London-Heathrow. Im Flugzeug gibt es ein paar Kekse und ein Getränk nach Wahl kostenlos. Wir holen die Verspätung wieder auf und landen pünktlich in London-Heathrow. Hier holen wir unser Gepäck und fahren anschließend mit einem extra für unsere Reisegruppe bestellten Reisebus zum Flughafen London-Gatwick. Die Fahrt entlang der Autobahn dauert etwa eine Stunde. In London-Gatwick müssen wir das Gepäck noch einmal für den Flug nach Jersey aufgeben. Auch die Sicherheitskontrollen müssen noch einmal sein, aber alles läuft problemlos.
Um 18:30 Uhr beginnt das Boarding und wir starten pünktlich nach Jersey. Im Flugzeug gibt es wieder ein Cookie und ein Getränk nach Wahl. Nach 55 Minuten landen wir pünktlich im Flughafen Jersey. Der Flughafen ist klein und übersichtlich. Wir holen unser Gepäck und legen noch eine Toilettenpause ein.
Dann gehen wir zum Ausgang, wo uns unsere Reiseleiter Ernst und Heidi schon erwarten. In einen Kleinbus verladen wir das Gepäck, im zweiten Kleinbus fahren wir zum Hotel "Ommaroo" in St. Helier. Die Fahrt dauert etwa 10-15 Minuten, am Hotel helfen wir beim Koffer ausladen. Da es mittlerweile schon 20:45 Uhr ist, gehen wir gleich ins Hotelrestaurant zum Abendessen. Es gibt verschiedene Vorspeisen, Zwischengang, Hauptspeisen und Desserts, von denen man sich jeweils eines auswählen kann. Stilles Wasser und Kaffee gibt es kostenlos dazu, alle anderen Getränke kann man bestellen und auf die Zimmerrechnung setzen lassen.
Die Zimmer sind ausgestattet mit Fernseher (nur englische Sender), Telefon, Wasserkocher mit Kaffee und Tee, Fön und Duschgel. Einen Safe gibt es an der Rezeption. Das Gepäck wurde inzwischen schon auf die Zimmer gebracht und wir verabschieden uns nach einem langen Anreisetag in unsere Betten.

2. Reisetag 13.07.2010, Dienstag: Inselrundfahrt Jersey und Schlemmertag mit Hummer, Austern und Jakobmuscheln



Ab 7:30 Uhr gibt es Frühstück im Hotel. Es gibt ein warmes Buffet mit typisch englischen Speisen wie Sausages, baked Beans, Bacon, Rührei und Spiegelei sowie ein Buffet mit kalten Speisen: Müsli, Joghurt, Säfte, Obst, Käse und Wurst. Das Toastbrot dazu wird direkt an den Tisch geliefert, ebenso der Kaffee oder Tee. Das Frühstück ist sehr gut uns reichlich.
Um 9:30 Uhr holt uns Ernst mit dem Kleinbus ab zu unserer Jersey-Rundfahrt. Wir starten in Richtung Osten. Unterwegs erzählt uns Ernst von dem Leben auf Jersey, zur Wirtschaft, zur Natur, Pflanzen und Tieren. Jersey hat den drittgrößten Tidenhub der Welt mit bis zu 12 Meter Unterschied zwischen Ebbe und Flut. Im Winter bleibt es mild mit max. 6 bis 8 °C. Im letzten Winter gab es aber sogar einmal Schnee - das war sehr ungewöhnlich für die Insulaner. Im Sommer liegen die Höchsttemperaturen bei 25 bis 26 °C. Man sollte auf Sonnenschutz achten, da die Ozonschicht über den Kanalinseln eher dünn ist.
Wir fahren vorbei an der La Roque Bucht mit dem Turm weit draußen im Wasser (bei Flut). Schon einige Besucher haben versucht, bei Ebbe zum Turm zu laufen und sind von der Flut überrascht worden. Im Osten von Jersey gibt es nur Kieselstrände, im Westen und Süden schöne Sandstrände. Beides lernen wir heute kennen.
Wir besuchen die Jersey Pottery - eine Keramikwerkstatt mit Verkaufsräumen, Café und hübschem Blumengarten. Hier gibt es neben der handgemachten Keramik auch andere typische Souvenirs wie Black Butter, Kekse oder Porzellan mit Jersey-Kuh drauf. Die Black Butter ist hier preiswerter als in der Stadt (3,90 Pfund). Zudem hat Ernst jedem noch einen Gutschein gegeben, mit dem man 10% Rabatt erhält. Damit sind die Preise für Souvenirs hier verhältnismäßig günstig im Vergleich zur Innenstadt von St. Helier.
Gegen 10:30 Uhr erreichen wir das Städtchen Gorey an der Ostküste von Jersey. Über dem kleinen Hafen thront die Burg Mont Orgueil, in der es heute ein Museum gibt. Hier legen wir einen Stopp ein, um Wasser zu kaufen. Zu empfehlen ist der 99-Pens-Laden rechts an der Hauptstraße. Hier bekommt man 3 Getränke nach Wahl für 99 Pens. Auch öffentliche Toiletten gibt es hier. Überhaupt ist die Benutzung der öffentlichen Toiletten auf Jersey kostenfrei und die Anlagen sind sauber.
Unser nächstes Ziel ist die Boley Bay. An dem Kieselstrand kann man schöne Muscheln sammeln. Vor allem riesengroße Jakobsmuschel-Schalen. Am Sorell Point, eine Felsklippe, genießen wir einen schönen Blick auf die Steilküste im Norden von Jersey.
Unsere Mittagspause legen wir an der Creve de Leq (Felsenküste) ein. Hier gibt es ein Restaurant, in dem man kalte und warme Speisen in Selbstbedienung kaufen kann. Ernst empfiehlt uns, den Hummersalat zu probieren. Das ist ein halber Hummer mit Krabbencocktail, Kartoffelsalat und Salatbeilage für 9 Pfund. Getränke kosten 1,50 bis 3 Pfund.
Das Wetter ist ganz gut, zwar bewölkt, aber trocken bei etwa 22 °C. Wir genießen unseren Hummer im Biergarten mit Blick auf die wunderschöne Sandbucht, in der gerade Ebbe ist.
Dann fahren wir im Kleinbus weiter. Den nächsten Fotostopp legen wir an den Ruinen von Grosnez Gastle an der Nordwest-Spitze Jerseys ein. Dann erreichen wir ein Wahrzeichen von Jersey, das viele Postkarten ziert - den Corbiere Leuchtturm an der Südwestspitze Jerseys. Auch hier legen wir einen Fotostopp ein. Das sollte man nicht verpassen!
Wir fahren weiter zur schönsten Bucht der Insel Jersey - zur St. Brelades Bay. Hier steigen wir aus dem Bus und sehen uns die St. Brelade’s Parish Church (die schönste anglikanische Kirche Jerseys) und daneben die Fisherman’s Chapel an. Dann spaziere ich mit der Gruppe durch die St. Brelade's Bay direkt über die helle sandige Küste, die bei Ebbe zum Vorschein kommt. Dann steigen wir wieder in unseren Bus und fahren weiter.
15:15 Uhr erreichen wir das Zentrum von St. Helier. Einige Gäste fahren mit Ernst zurück zum Hotel. Ich steige mit den anderen Gästen am Liberation Square aus und wir machen einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt. Über die Convay Street gelangen wir zur Broad Street, wo sich das Postamt befindet, in dem man auch Geld tauschen kann.
Dann gehen wir entlang der Einkaufsmeile St. Heliers, der King Street bis zur Halkett Place. Hier befindet sich die große Markthalle des Central Market. Danach besuchen wir die Fish Market-Halle in der Beresford Street. Über die Bath Street, die Colomberie und die Rooseville Street gelangen wir zurück zur Uferstraße Havre des Pas, an welcher unser Hotel "Ommaroo" liegt.
18:15 Uhr treffen wir uns alle in der Hotel-Bar zum Begrüßungsdrink, mit dem ich die Reise noch einmal offiziell eröffne. Dann erwartet uns ein besonderes Abendessen. Ernst holt uns mit dem Bus am Hotel ab und fährt uns zum Fischrestaurant "Atlantique" an der Bath Street im Zentrum von St. Helier.


Nach einem kleinen Begrüßungshäppchen bekommen wir unsere Vorspeisen. Besonders gut sind die gegrillten Austern (auch geeignet für ängstliche Gaumen), die Fischsuppe und die Muscheln. Zum Hauptgang kann man den gegrillten Lachs empfehlen, die Jakobsmuscheln mit Kartoffelbrei und Käse überbacken in einer echten Jakobsmuschelschale und die Königsgarnelen in einer scharfen asiatischen Soße sind ebenfalls sehr lecker. Ein Wasser kostet 1,75 Pfund, ein Glas Wein 3,75 Pfund. Das Essen und der Service sind sehr gut, die Einrichtung des Restaurants ist elegant - Jersey ist ja für seine guten Restaurants bekannt. Das "Atlantique" wird von Portugiesen geführt, die es verstehen, Fisch und Meeresfrüchte zuzubereiten. Nach dem Schlemmermahl bummeln wir zu Fuß gemütlich zurück zum Hotel.

3. Reisetag 14.07.2010, Mittwoch: Ausflug zur Insel Sark mit La Seigneurie

Nach dem Frühstück holt uns Heidi mit dem Bus ab und fährt uns zum Hafenterminal von St. Helier. Es gibt zwei Terminals, unseres ist das alte Terminal, von dem die kleineren Fähren nach Sark, Guernsey und nach Frankreich fahren. Etwas weiter westlich gibt es das neue Hafenterminal, in dem die größeren Schiffe z. B. nach St. Malo abfahren. Am Terminal stellt uns Heidi unsere örtliche Reiseleiterin für den Ausflug nach Sark vor. Sie heißt Ann, ist gebürtig in Jersey, hat aber einen deutschen Mann und schon viele Jahre in Deutschland gelebt. Sie spricht perfekt Deutsch und erzählt uns viel über Sark und die anderen Kanalinseln. Heidi besorgt uns noch unsere Tickets am CheckIn - sie sind richtig auf unseren Namen ausgestellt. Unser Schiff startet 9:40 Uhr, die Überfahrt dauert etwa eine Stunde. Die Fähre ist ein moderner Motor-Katamaran, auf den etwa 250 Passagiere passen. Man kann nur drinnen sitzen, es gibt Toiletten und eine Snackbar an Bord. Der Wellengang ist nicht ganz ohne, aber von unserer Gruppe wird keinem schlecht. Am besten sollte man vorsichtshalber ein paar Reise-Tabletten einpacken .
Nach unserer Ankunft an der Anlegestelle von Sark steigen wir in einen der bereitstehenden Traktoren mit Anhänger, die die Besucher den steilen Berg von der Küste nach oben bringen. Es kostet 1 Pfund pro Person. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten. Oben steigen wir aus und machen mit einem Pferdekutscher eine Treffzeit aus, denn einige Gäste wollen später nicht mit wandern und haben sich für eine Kutschfahrt zum Felsen La Coupee entschieden.
Dann spazieren wir durch den kleinen Ort zu den Gärten La Seigneurie, dem Wohnsitz eines echten Seigneurs - auf Sark gibt es bis heute eine Feudalgesellschaft. Auf der autofreien Insel darf man sich nur zur Fuß, per Fahrrad, Pferd oder Kutsche fortbewegen. Als einzige Motorfahrzeuge sind Traktoren erlaubt. Selbst der Insel-Arzt hat einen eigenen Traktor mit Anhänger, in dem er Patienten transportieren kann. Der Tierarzt kommt nur ein Mal pro Woche auf die Insel Sark.
Nach einem Spaziergang entlang schöner Privatgärten erreichen wir das Anwesen des Seigneurs. Reiseleiterin Ann führt uns durch die beeindruckenden Gartenanlagen. Die Vielfalt an Farben und Formen der Blüten ist faszinierend und es duftet auch ganz wunderbar. Dann gehen wir an einer alten Pferdemühle und dem Katzenfriedhof der einstigen Lady sowie an einem kleinen Teich vorbei in Richtung Küste. Ein kleiner Pfad führt hinunter zum sogenannten "Window in the Rock" einem Loch, das in den Fels geschlagen wurde, durch das man das Meer sieht.
Im Café von La Seigneurie legen wir unsere Mittagspause ein. Wir lassen uns Sandwiches, Kaffee und Kuchen schmecken.
Dann teilt sich unsere Reisegruppe auf, um zu La Coupee zu gelangen, einer wunderschönen Landbrücke, die Little Sark mit der Hauptinsel Sark verbindet. Ich fahre mit der einen Hälfte der Gäste mit einer Sark-typischen Pferdekutsche. Der zweite Teil unserer Gruppe macht die Wanderung zum La Coupee mit Reiseleiterin Ann. Leider haben wir Pech, denn wir werden von einem Gewitter überrascht. Da es so schnell anfängt, stark zu regnen, haben wir keine Chance, uns irgendwo unterzustellen. Wir werden Nass bis auf die Haut, bevor wir alle unsere Regenjacken und Schirme ausgepackt haben. Also auf den Kanalinseln bitte immer auf wetterfeste Kleidung achten, auch wenn 10 Minuten vorher noch 25 °C in der Sonne sind .
Wir fahren natürlich trotzdem weiter bis zum Klippenweg La Coupee, der Sark und Little Sark verbindet. Vor La Coupee steigen wir aus der Kutsche und gehen zu Fuß hinüber auf den zweiten Teil der Insel. Rechts von La Coupee befindet sich ein schöner Strand, der derzeit gesperrt ist, weil im letzten Winter viele Felsbrocken hinab gestürzt sind. Von hier oben hat man einen tollen Panoramablick über Sark und die benachbarten Inseln. Der Regen hat genauso schnell wieder aufgehört, wie er begonnen hat. Nach 20 Minuten steigen wir wieder in die Kutsche und fahren zur anglikanischen Kirche mit ihrem Friedhof. Wir besichtigen die Kirche von innen und außen. Im Inneren gibt es schöne Stickarbeiten (Kissen und Wandteppiche), die von den Einheimischen angefertigt wurden. Dann geht es mit der Kutsche zurück zum Dorf.
Hier machen wir noch einen kleinen Bummel durch die Geschäfte. Im Postamt kann man übrigens Guernsey-Briefmarken-Sets kaufen (4-5 Pfund pro Set) - das ist etwas für Briefmarkensammler! Zum Abschluss unseres Sark-Aufenthalts kehren wir in ein kleines Café ein und lassen uns Kaffee oder Tee schmecken. Inzwischen sind auch unsere Wanderer angekommen und wir fahren wieder mit dem Traktor-Transfer hinunter zum Hafen. Gegen 17:40 startet unsere Fähre zurück nach St. Helier auf Jersey. Wir kommen 18:40 Uhr im Hafen an und Ernst fährt uns mit dem Bus zurück zum Hotel.
Nach dem Abendessen unternehme ich mit einigen Gästen einen kleinen Spaziergang in St. Helier zum South Hill Park, ein kleiner Park an der Küste. Nach einem kleinen Plausch im gemütlichen Wintergarten des Hotels wünschen wir gegen 22:00 Uhr schließlich eine gute Nacht!

4. Reisetag 15.07.2010, Donnerstag: Tag zur freien Verfügung – Besuch des Elizabeth Castle

Der heutige Tag steht zur freien Verfügung. Jeder Reisegast kann den Tag nach seinem Belieben gestalten: einen Stadtbummel, Baden im Atlantik, eine Rundfahrt mit den öffentlichen Bussen, Museumsbesuche in St. Helier ...
Ich biete allen Gästen an, mit mir gemeinsam einen Ausflug zum Howard Davies Park und zum Elizabeth Castle zu unternehmen. Nach dem Frühstück treffe ich mit den Gästen, die mit mir den Ausflug machen wollen in der Lobby. Wir gehen zum Howard Davis Park, Eingang St. Clements Road am Teegarten, durch den Rosengarten bis zur St. Lukas Kirche. Wir schauen uns die anglikanische Kirche von innen an und gehen eine Runde durch den Park. Die Colomberie laufen wir entlang bis in die Innenstadt (King Street).
Vorbei am Postamt und am Busbahnhof gehen wir weiter zur Waterfront und zum Yachthafen von St. Helier. Wir laufen die Mole am Yachthafen entlang. Das ist allerdings nicht der Weg zum Elizabeth Castle. Zudem ist gerade Flut und man sieht weder den Fußweg zum Castle, noch fahren Boote hinüber, denn es ist sehr windig. Also beschließen wir, nach dem Mittag noch einmal zu schauen, ob wir hinüber kommen und gehen zurück in Richtung Zentrum. Ebbe ist heute erst für 16:30 Uhr angesagt, laut Tidenplan - also unbedingt darauf achten . Bei Flut kommt man nicht zum Castle.
Von der Waterfront gehen wir durch die Castle Street, York Street und The Parade bis zur Union Street zum State Office. Hier gibt es für 3,88 Pfund ein Set mit Jersey-Münzen. Dann kehren wir zur Mittagspause (12:00 Uhr) in ein hübsches kleines Café ein.
Gegen 13:00 Uhr laufen wir vorbei am General Hospital und dem Opernhaus von St. Helier noch einmal hinunter zur Küste. An der Hauptstraße gegenüber dem Hotel Grand Jersey befindet sich der Kiosk, an dem die Karten für das Elizabeth Castle und die Überfahrten mit dem Amphibienfahrzeug verkauft werden. Hier steht auch ein Schild, dass die Überfahrt aufgrund des Windes erst ab 14:00 Uhr möglich ist. Wir warten so lange auf einer Bank in der Sonne direkt an der St. Aubins Bay. Am Kiosk kaufen wir uns dann die Eintrittskarten, es kostet 11 Pfund pro Person inklusive Überfahrt (hin und zurück) im Amphibienfahrzeug, dem so genannten „Puddle Duck“. Die fahren alle 20 Minuten hin und her, die Überfahrt beginnt für uns 14:15 Uhr und dauert etwa 10 Minuten.
Am Elizabeth Castle angekommen, erkunden wir die Burganlage mit alten deutschen Bunkern, dem Paradeplatz und dem oberen Burgberg mit dem von Deutschen errichteten Turm. Von der Burg hat man schöne Blicke auf St. Helier und die St. Aubins Bay - nun bei Ebbe. Ein in historischem Kostüm gekleideter Soldat unterhält die Touristen mit seinen Erzählungen (Englisch). Es gibt auch ein Café und einige Museumsräume mit Ausstellungsstücken aus der Burggeschichte. Drei Gäste fahren mit dem "Puddle Duck" zurück zum Festland. Ich laufe mit den anderen zurück den Causeway entlang. Man läuft etwa 20 Minuten.
Es ist ein schöner Spaziergang durch die trocken gelegte Bucht. Man wird nicht nass und der Untergrund ist immer fest, auch der Sand ist fest und mit jedem Schuhwerk begehbar. Unterwegs findet man auch ein paar kleine Muscheln.
Um 15:30 Uhr kommen wir wieder an der Küstenstraße an. Gemeinsam gehen wir durch die Innenstadt und bummeln durch die Geschäfte. Auch eine Jersey Icecream müssen wir noch probieren.
Nach dem Abendessen im Hotel gehe ich mit allen Gästen, die mögen, noch einmal in die Stadt, um ein typisches englisches Pub zu besuchen. Unsere örtliche Reiseleiterin hat uns das „Prince of Wales“ in der Hilgrove Street am Central Market empfohlen. Es ist nicht unbedingt geeignet für große Gruppen, denn es ist nicht sehr groß. Aber wir sind nur 6 Personen und finden noch einen Tisch. Das Pub ist nach dem Sohn der englischen Königin Victoria benannt. Es ist urig eingerichtet mit Teppich auf dem Boden, dunklen Möbeln und allerlei alten Fotos und Gemälden. Am Tresen bestellen wir Guiness und genießen den Abend in typischer Pub-Atmosphäre. Gegen 22:30 Uhr sind wir zurück im Hotel. Das Wetter ist sehr stürmisch, so dass die Wellen bis über die Uferstraße spritzen. Es kommt nicht oft vor, dass es auf Jersey so stürmt. Viele schaulustige Touristen und Einheimische sehen sich das Spektakel am Havre des Pas an.

5. Reisetag 16.07.2010, Freitag: Gartentour auf Jersey

Nach dem Frühstück starten wir zu unserer Gartentour auf Jersey. Ernst holt uns ab und wir fahren durch das Innere der Insel Jersey mit ihren schmalen Straßen, baumreichen Alleen, alten Herrensitzen und Weiden mit den hellbraunen Jersey-Kühen. Unser erstes Ziel ist die Eric Young Orchideen-Ausstellung. In einem großen Gewächshaus bestaunen wir eine Vielzahl unterschiedlicher Orchideenarten, die in allen möglichen Farben blühen. Das ist eine Oase für alle Orchideen- und Blumenliebhaber.


Dann fahren wir weiter durch das Inselinnere, um einen der beiden Privat-Gärten zu besuchen, die heute auf unserem Reiseprogramm stehen. Es ist der Garten von Lady Guthrie, einer über 90 Jahre alten Dame aus Adelskreisen, die schon mehrere Jahrzehnte hier auf Jersey wohnt. Sie kommt aus ihrem hübschen Landhaus, um uns persönlich zu begrüßen. Dann führt uns Ernst durch die Gartenanlagen der Lady Guthrie. Sie hat eine Vielzahl an Blumen, Sträuchern und Bäumen im Garten rund um das Haus gesammelt. Als wir zurück zum Haus kommen, lädt sie uns sogar ein, einen Blick in ihr Haus zu werfen. Wir sehen uns den Wintergarten, die Küche und das Wohnzimmer an, die allesamt im alten englischen Stil eingerichtet sind. Wir bestaunen Antiquitäten, Gemälde und Sammlerobjekte aus vergangener Zeit.
Dann gehen wir zu Fuß weiter zum Chateau la Chaire, einem weiteren schönen altenglischen Adelssitz. Hier genießen wir eine englische Spezialität als Überraschung. Die stuckverzierten Innenräume sind mit alten Möbeln, Teppich und schweren Vorhängen ausgestattet und wir fühlen uns selbst wie die Queen persönlich.
Nach der kleinen Pause im Chateau (13:20 Uhr) fahren wir mit dem Bus an die Rozel Bay und durch das Tal der Mühlen, vorbei an den einzigen Stauseen Jerseys in Richtung Südküste. Das Wetter ist heute sehr wechselhaft. Es gibt oft kleine Regenschauer und es ist immer noch windig. Unterwegs legen wir einen kurzen Stopp an einer kleinen Kirche ein, die mit Elementen eines bekannten Glaskünstlers gestaltet wurde.
Dann wartet der zweite Privatgarten auf unseren Besuch. Es ist das Anwesen der Miss Lee, einer Freundin von Lady Guthrie. Sie wohnt oberhalb der St. Aubins Bay. Auch sie begrüßt uns persönlich und führt uns durch ihren Garten. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zu den Pflanzen und sammelte verschiedene Pflanzen und Bäume aus der ganzen Welt. Auch hier finden wir ein Paradies für jeden Blumenliebhaber.
Da es schon wieder regnet fahren wir nur mit dem Bus bis zur Portelet Bay und sehen die alten Bunker und Geschütze aus der Zeit der deutschen Besatzung. Das Wetter scheint sobald nicht besser zu werden und die Wege sind nass und rutschig - daher beschließen wir, die für jetzt geplante Wanderung ausfallen zu lassen. Wir fahren entlang der St. Aubins Bay zurück nach St. Helier.
Wer möchte, kann hier am Liberation Square in der Innenstadt aussteigen und die anderen Gäste fahren mit Ernst zurück zum Hotel. Wir essen in der Stadt noch eines der berühmten Jersey Dairy Icecreams - diesmal ein wunderbares Softeis direkt am Liberation Square. Dann bummeln wir durch die Einkaufsstraßen und kehren auf einen Kaffee in ein kleines Café an der King Street ein. Gegen 18:00 Uhr gelangen wir zu Fuß an unserem Hotel "Ommaroo" an.

6. Reisetag 17.07.2010, Samstag: Ganztagesausflug zur Insel Guernsey

Wir fahren weiter die Südküste entlang. Unseren nächsten Stopp legen wir an ehemaligen deutschen Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg ein. Auch ein deutsches Geschütz aus der damaligen Zeit wird hier als Mahnmal ausgestellt. Unser kleiner Spaziergang endet abermals an einem schönen Aussichtspunkt, an dem wir die Küste und kleine vorgelagerte Inselchen überblicken.
Wir reisen weiter bis in den Nordosten von Guernsey, wo wir das Dehus Ganggrab (den Dehus Dolmen) besichtigen. Das Ganggrab stammt aus der Frühgeschichte der Kanalinseln. Wir gehen gebückt hinein. Heidi erklärt uns Wissenswertes zu den Dolmen und zu den kleinen Grabkammern im Inneren. Die Eingänge der Gräber sind immer nach Osten ausgerichtet. Ob man die Mystik dieser Kultstätte heute noch spürt? Das sollten Sie selbst heraus finden!
Zum Glück habe ich im Hotel Bescheid gesagt, dass wir an diesem Tag wahrscheinlich später zum Abendessen kommen. Heidi fährt uns zum Hotel und wir freuen uns auf unser leckeres, wenn auch spätes, letztes Abendessen. Morgen geht es ja leider schon nach Hause.
7. Reisetag 18.07.2010, Sonntag: Heimflug über London nach Berlin
Nun heißt es leider schon Abschied nehmen von den Kanalinseln. Nach dem Frühstück bleibt genügend Zeit, um die letzten Sachen einzupacken oder noch einen kleinen Spaziergang an der Küstenstraße zu machen. Gegen 10.30 Uhr treffen alle mit ihrem Gepäck in der Hotellobby ein. Wer möchte, kann sich das Gepäck auch vom Hotelpersonal hinunter tragen lassen. Um 11.00 Uhr holt uns Heidi am Hotel ab und bringt uns zum Flughafen von Jersey.
Zum Check In stehen auch hier Automaten bereit, aber es gibt wieder eine Mitarbeiterin von British Airways, die bei unserer Gruppe behilflich ist. Um 13.15 Uhr startet unser Flug nach London-Gatwick. In London-Gatwick holen wir unser Gepäck und ich rufe unseren Reisebus für die Fahrt zum Flughafen London-Heathrow. Nach einer Stunde Autobahn-Fahrt kommen wir um 16.00 Uhr am Flughafen London-Heathrow an und geben am Gruppenschalter erneut unser Gepäck auf.
Nach der Pass- und Handgepäckkontrolle haben wir noch genügend Zeit zum Bummeln oder Kaffee trinken im Flughafen, es gbt eine Menge Geschäfte.
Mit etwas Verspätung startet unser British Airways Flug um 18.50 Uhr nach Berlin-Tegel. Wir kommen aber pünktlich in Berlin an (21.25 Uhr) und werden am Ausgang des Transitbereiches von unseren Haustür-Transfer-Chauffeuren erwartet. Im Kleinbus fahren wir mit zwei Zwischenstopps zurück nach Dresden. Eine schöne Reise geht zu Ende! Bis zum nächsten Jahr ...

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