Reisebericht: Jubiläumsreise Irland & Nordirland für Genießer

26.06. – 03.07.2010, 8 Tage Flugreise Belfast – Glenveagh–Nationalpark – Mayo – Achill Island – Boyne Valley – Dublin


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Bei unserem Reisebericht haben wir bewusst auf eine detaillierte Schilderung aller Besichtigungen verzichtet, da wir Renes Reisebericht sehr ausführlich und gelungen finden. Es soll vielmehr eine Ergänzung sein und unsere persönlichen Erlebnisse und Eindr
Bei unserem Reisebericht haben wir bewusst auf eine detaillierte Schilderung aller Besichtigungen verzichtet, da wir Renes Reisebericht sehr ausführlich und gelungen finden. Es soll vielmehr eine Ergänzung sein und unsere persönlichen Erlebnisse und Eindrücke wiedergeben, die nicht jeder so erlebt .
Ein Reisebericht von
Frieda Schilling

1. Tag

Nachdem im Vorfeld der Reise dieses Mal ein paar organisatorische Dinge schief gelaufen waren, wurden wir schon mit dem Transfer zum Flughafen Dresden auf für uns perfekte Weise auf den Urlaub eingestimmt. Mit unserem Chauffeur Herr Arnold hatten wir so viele gemeinsame Gesprächsthemen zu Irland und Schottland, dass wir am Zielort feststellten: die Fahrt war eigentlich viel zu kurz! Nach der Gepäckabgabe erwartete uns schon die nächste gelungene Überraschung: die Einladung zu einem leckeren Frühstück. Für uns als Frühaufsteher kam es sehr gelegen.            Dann ging es endlich los über Frankfurt nach Dublin und anschließend mit dem Bus weiter nach Belfast. Im Anschluss an die Stadtrundfahrt und nach dem Abendbrot erkundeten wir die Straßen noch einmal zu Fuß und stellten dabei fest: andere Länder, andere Sitten und Gesetze. Denn der Wunsch unserer Tochter Grit (13) nach einer Limonade im Pub musste leider unerfüllt bleiben, da abends dort unter 21 Jahren keiner mehr Zutritt hat, auch nicht im Beisein der Eltern. Nicht so schlimm, also zurück ins Hotel.

2. Tag

Die beeindruckende Fahrt an der Küstenstraße entlang zum Giant's Causeway und weiter nach Derry zeigte uns eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft, die wir so nicht erwartet hatten. Die Berge mit ihren Tälern, die riesige Basaltsteintreppe und die Klippen boten einen imposanten Anblick. Dann gab es im Bus nur noch ein Thema: das Fußballspiel Deutschland - England. In Derry wurde schnell ein Pub gefunden, wo man bei dem einsetzenden Regenschauer das Spiel verfolgen konnte. Wir beschlossen aber nach dem Schauer den Rundgang auf der begehbaren Stadtmauer zu wagen. Anhand des Jubels aus den umliegenden Pubs konnte man die Tore miterleben. Wir dachten allerdings nicht, dass der Beifall unserer Mannschaft gelten könnte. Grit hielt es nicht aus und warf einen Blick auf den Fernseher im nächsten Pub. Wir wollten ihr das Ergebnis 4:1 gar nicht glauben, aber ein gutgelaunter Nordire bestätigte es uns. Von der Stadtmauer aus konnten wir auch verschiedene Wandbilder an den Häusern anschauen und entdeckten dabei noch so manche Kleinigkeit, z.B. die liebevoll gestalteten Straßenschilder. In Feierstimmung ging es dann weiter ins Hotel nach Letterkenny. Auf einem Spaziergang am Abend glückte uns noch das Erlebnis original irische Musik zu hören ( gespielt von Familienmitgliedern aus drei Generationen ). Leider hatten wir zu Beginn gedacht, die Musik käme vom Band und bemerkten es erst auf dem Rückweg.

3. Tag

Nach dem typisch irischen Frühstück ging es in nördlicher Richtung zum Glenveagh-Nationalpark mit seinem schönen alten Schloss. Im Anschluss an die Führung wollten wir einen Tee im Garten genießen, allerdings hatten wir nicht mit einem "Insektenüberfall" gerechnet. In der Annahme, es seien nur harmlose kleine Fliegen, verweilten wir trotz allem im Freien. Nachher hatten wir eine bleibende Erinnerung in Form zahlreicher juckender Stiche im gesamten Gesicht und auf den Armen. Man lernt nie aus... Jetzt verstanden wir auch, warum die Gärtner bei ihrer Arbeit in den wunderschönen Gärten Netzmasken trugen. Alles in allem trotzdem ein gelungener Ausflug in einer tollen Landschaft!                                                                                                        Auch die nun folgende Fahrt durch Berge und an der Nordküste entlang bot immer wieder wechselnde herrliche landschaftliche Eindrücke. Irland weiß an jeder Stelle die Besucher zu überraschen und zu beeindrucken, egal ob Inseln, die Bergwelt, Seen oder Schafe - eine Busfahrt wird nie langweilig! Ein Dank an Rene für die unerwartete Whiskey-Probe im rauen Küstenklima, Zeitpunkt und Getränk waren gut gewählt.                                                                    Übrigens gibt es in Letterkenny auch ein Denkmal, dass an die vielen armen Kinder erinnert, die früher während der Erntezeit aufs Land geschickt wurden und dort hart arbeiten mussten. Wir fanden diese Skulpturen auf unserem Abendspaziergang.

4. Tag

Der heutige Tag brachte uns vorbei an den sehenswerten Tafelbergen bei Drumcliff, der Kirche mit Yeat's Grab und dem Gräberfeld von Carrowmore weiter in die Heimat unseres Reiseleiters Sean, der wie ein Kind immer aufgeregter wurde und sich darauf freute uns zeigen zu können, wo er selbst aufwuchs und die Ferien verbrachte. Der Strand von Enniscrone und seine Heimatstadt Ballina sind auch wirklich sehr schön.                                                                                                Während die meisten aus unserer Reisegruppe am Abend den Wellnessbereich des Hotels nutzten, erkundeten wir wie üblich die Umgebung. Dabei staunten wir nicht schlecht, als uns plötzlich jemand auf Deutsch aus einem irischen Auto grüßte- es war Sean, der noch einmal mit seinem Vater und unserer Busfahrerin Diane auf Tour ging.

5. Tag

Wie bereits am Vortag stand wieder eine Reise in die irische Vergangenheit vor uns. Zuerst konnten wir uns noch einmal von der Schönheit Ballinas überzeugen, dann ging es nach dem außerplan- mäßigen Halt am Rundturm von Killala zur Ausgrabungsstätte Ceide-Fields. Dort konnte man auch atemberaubende Blicke auf die Klippen der Nordküste werfen. Auf der anschließenden Fahrt entlang der Küste legten wir mehrere Fotostopps ein, um etwas von der tollen Landschaft mit "nach Hause zu nehmen". Leider regnete es gerade auf unsrer Fahrt auf der Insel Achill-Island, aber von den gewaltigen Klippen konnte man trotzdem genug sehen. Einmal mehr bewies uns Diane dort bei den schwierigen und kurvenreichen Straßen ihre Künste als erfahrene und geschickte Frau am Steuer.  In Westport entflohen wir dem Regen, indem wir uns einen gemütlichen Pub suchten und Grit war stolz auf ihre originale "Pub-Limonade". Am Nachmittag war das kein Problem. Unglücklicherweise ließ der Regen keinen Abendspaziergang in Ballina mehr zu, so spielten wir unser Kartenspiel Keltis"- ein Tipp für alle Irlandfans.

6. Tag

Es geht zurück nach Dublin, dem Startort der Reise auf irischem Boden. Nach unseren Fotohalten waren wir etwas in Zeitdruck um rechtzeitig zum Termin in der Jameson-Destillerie in Dublin anzukommen. Die Kühe beim Weideaustrieb kamen daher nur als Fotomotiv recht, sind aber genauso wie Schafe auf der Straße typisch für Irland.                                                                      Nun sollte etwas anderes Typisches für dieses Land folgen, der Besuch einer Whiskeydestillerie. Leider ist diese nur noch ein Museum. Es gab viel Interessantes über die Whiskeyherstellung zu erfahren, aber die Gerüche und Eindrücke einer arbeitenden Brennerei, wie wir es von Schottland her kannten, fehlten unserer Ansicht nach. Whiskey braucht Zeit, deshalb sollte man auch von Seiten der Destillerie aus die Führungen so gestalten, dass man mehr und ausreichend Zeit hat alles auf sich wirken zu lassen. Uns kam es leider eher wie eine Verkaufsveranstaltung für Jameson- Produkte vor. Bitte ein Beispiel an Schottland nehmen...                                                                  Dafür entschädigte die anschließende lange Stadtrundfahrt durch Dublin. In der Nähe der schönen und bekannten "Doors of Dublin" trafen wir sogar zwei Reisebusse aus unserer Gegend ( Bautzen/ Zittau ). Da wir ja mit unserer Tochter ein abendliches Pub- Problem" hatten, gab Sean uns einen Supertipp für irische Livemusik. Im Arlington-Hotel erlebten wir daraufhin am Abend hervorragende Musik- und Tanzdarbietungen. "Riverdance" und die "Dubliners" ließen grüßen...- es war einfach Klasse!

7. Tag

An diesem Tag stand wie üblich ein volles Programm auf der Tagesordnung. Es gab wieder viel Geschichtliches zu erfahren. Auf der Shuttlebusfahrt zu den Ganggräbern von Knowth kamen wir in den Genuss einer irischen Gesangseinlage: Sean hatte zwar schon manchmal im Bus für uns gesungen, aber sein "Whiskey in the jar", unterstützt vom Shuttlebusfahrer, war bühnenreif und richtig mit Herz und Seele gesungen. Für Fans irischer Musik ein besonderes und unvergessliches Geschenk und Erlebnis! Unsere Freizeit nach der Rückkehr nach Dublin nutzten wir um auf irischen Musikpfaden zu wandeln. Dank Seans Hinweisen fanden wir den Pub, wo die Dubliners" ihre Karriere begannen sowie das Denkmal für Phill Lynott, den Sänger und Gitarristen der Band Thin Lizzy". Natürlich standen auch Molly Mallone" und der Einkauf von Souveniren auf unserem Programm. Wieder im Hotel angekommen blieb nicht viel Zeit zum Verschnaufen, da die meisten Leute aus der Reisegruppe bereits der Überraschung unserer beiden Reiseleiter entgegenfieberten. Irish Coffee für alle und Schokolade für die Jugend- eine Sache, mit der niemand gerechnet hatte. Noch einmal herzlichen Dank dafür, auch für die von Sean handsignierten Rezepte.                               Natürlich durfte auch am letzten Abend der Spaziergang nicht fehlen. Erst über die neue Brücke in Richtung Hafen, dann nochmal zu den Skulpturen der Auswanderer der Hungersnot. Dort kamen wir mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch. Sie kamen aus San Francisco und da die Frau irischer Abstammung war, hatte dieses Denkmal für sie eine besondere persönliche Bedeutung. Auch von solchen Begegnungen lebt so eine Reise. Gemeinsam gingen wir ins Hotel zurück. Grit beobachtete in dieser Zeit ausdauernd die Robbe, welche es sich auf einem Brückenpfeiler in Hotelnähe bequem gemacht hatte. Schließlich sieht man so etwas bei uns zu Hause sonst nicht in der freien Natur.

8. Tag

Leider der Tag der Abreise, aber da unser Flugzeug glücklicherweise erst gegen Abend abhebt, noch fast ein ganz normaler Tag in Irland. Endlich geht es zum Kloster Glendalough, das man aus der Fernsehreklame für Irland kennt. Unterwegs einmal mehr ein Überraschungsstopp an zwei ländlichen Kirchen, deren Gebäude immer sehenswert sind. Nach Ankunft an der Klosteranlage wartete eine Wanderung zu den beiden Seen auf uns. Als unserer blinden Frau Weber an der ersten Brücke aus Versehen der Stock durch die Bohlen ins Wasser fiel, zögerte Rene nicht lange und stieg ins kühle Nass. Die Rettung gelang und Eberhardt-Travel darf stolz auf solche Mitarbeiter sein. Am Ziel der Tour erwartete uns eine schöne Bergkulisse, dann ging es zügig zurück. Die eigentliche Klosteranlage kam leider zu kurz, denn dafür blieb fast gar keine Zeit. Dabei hätte man gerade dort viel zu entdecken gehabt, der von Sean gewählte Ablaufplan war leider in dem Fall nicht ganz so glücklich für uns. Nun zurück nach Dublin, diesmal auf einer anderen Route durch die Stadt. Auf zum Flughafen und zum Abschied von Diane, Sean und der irischen Insel. Mit wetterbedingter Verspätung ging es Richtung Frankfurt. Alle Fußballfans verfolgten freuten sich über den Sieg der deutschen Mannschaft über Argentinien. Wir hatten Glück und erreichten in Frankfurt noch unseren Flug nach Dresden. Nur Rene fehlte bei der Ankunft in Dresden, weil er bei den Leipziger Fluggästen geblieben war, die mit ihrem Anschlussflug leider weniger Glück gehabt hatten. Schnell ins Transfertaxi und ab nach Hause, denn inzwischen war es fast Mitternacht.
Vielen Dank für die schöne Reise und ein "Auf Wiedersehen" an Rene!

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