Reisebericht: Rundreise London, Cornwall und Devon

03.06. – 14.06.2012, 11 Tage Rundreise Südengland mit London – Oxford – Plymouth – Exeter – Dartmoor – Land´s End – St. Ives – Tintagel Castle – Römische Bäder in Bath


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London ist aufregend, die Gärten und Schlösser sind erstaunlich, die englische Südküste ist atemberaubend. Eine Reise mit erstaunlichen Ein- und Ausblicken in englische Gartentraditionen in Verbindung mit modernen Entwicklungen in Gartenbau und Naturschutz.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

Reisebericht

1. Tag
Nach einer ruhigen und problemlosen Anreise erreichten wir am frühen Abend Hoek van Holland, um auf die Fähre der Stena Line zu fahren, die uns über Nacht hinüber nach Großbritannien brachte. Bei einem 3-Gänge-Menü entspannten wir uns von der Anreise und freuten uns auf den neuen Tag, an dem wir schon auf der britischen Insel erwachten.
2. Tag
Noch an Bord der Fähre stärkten wir uns mit einem kräftigen Frühstück. Dann verließen wir das Schiff und fuhren durchs Hafengelände hinaus auf die Straßen Englands, die uns mit Linksverkehr erwarteten. Die Charles-Dickens-Stadt Rochester empfing uns am frühen Morgen. Wir machten einen Spaziergang zum Castle und der Kathedrale, im Anschluss daran wurden wir auf den Spuren von Charles Dickens durch Rochester geführt. Wir verließen Rochester gegen Mittag und nahmen nun Kurs auf London, der Hauptstadt Großbritanniens und gerade Schauplatz der Jubiläumsfeiern für Queen Elizabeths 60. Thronjubiläum. Doch zunächst fuhren wir bis Greenwich, wir spazierten durch den berühmten Park mit dem Nullmeridian und genossen einen herrlichen ersten Ausblick über die Hauptstadt mit ihrer charakteristischen Skyline. Schnell noch über den Nullmeridian gehüpft, und schon ging’s weiter. Wir wanderten hinab zum Pier von Greenwich und stiegen auf ein Themseschiff, das uns bis hinein nach Westminster brachte, begleitet von interessanten Erläuterungen des Kapitäns über die diesjährige Austragungsstadt der Olympischen Spiele. In der Nähe des Houses of Parliamtents erwartete uns Ian, unser Stadtführer für den Nachmittag. Er stieg zu uns in den Bus und machte uns während einer Stadtrundfahrt mit zahlreichen interessanten Gebäuden von London bekannt. Er erzählte Geschichten und Anekdoten, so dass der Nachmittag recht vergnüglich war.
Am frühen Abend bezogen wir unser Hotel, das sich direkt neben Tower und Tower-Bridge befindet, also ein idealer Ausgangspunkt für weitere Erkundungen zu Fuß. Wir spazierten den südlichen Themsepfad entlang in Richtung City. Im Anchor Pub in der Nähe der London Bridge verspeisten wir ganz zünftig Fish & Chips, der ein oder andere probierte auch gleich das erste Guinnes dieser Reise. Nach dem Spaziergang auf der anderen Themseseite zurück zum Hotel fielen wir alle in einen erholsamen Schlaf, denn der Tag war lang, aber auch sehr aufregend gewesen.

3. Tag
Wir fuhren nach Hever Castle, ein Herrenhaus mit großzügigen Gartenanlagen herum. Wir durchstreiften die malerische Anlage und bestaunten die Vielfalt der Pflanzen. Im Castle gab’s Porträts der Ahnen und wunderschöne alte Möbel und Teppiche zu bestaunen. Penshurst House und Garden sowie Sissinghurst Castle und Garden standen am Nachmittag auf dem Programm. Wir genossen die schön angelegten und liebevoll gepflegten Gärten und bestaunten manche wertvollen Möbel und Gemälde in den Herrenhäusern.
4. Tag
Leeds Castle war unser erster Höhepunkt des Tages. Ein Schloss wie im Märchen, dass sich malerisch aus dem Wasser zu erheben scheint und darin spiegelt. Um die Gebäude herum hat man wunderschöne Garten- und Parkanlagen angelegt. Ein weißer Pfau schien extra für uns sein prächtiges Rad zu schlagen. Wir nahmen Abschied von Leeds Castle, um nach Scotney Castle zu fahren. Wieder erwartete uns ein herrlicher Garten mit wunderschönen Schlossgebäuden, saftigen Wiesen und farbenprächtig blühenden Rhododendronbüschen. Das alte Schloss den Hügel hinab erhebt sich hinter einem Seerosenteich. Wir standen und staunten. Hastings, die Hafenstadt mit dem berühmten Namen, erwartete uns mit Regenwetter. Davon ließen wir uns jedoch nicht abhalten, die Stadt mit dem Namen der berühmten Schlacht des Normannen William the Conquerer 1066 gegen die Angelsachsen, zu erkunden. Einige fuhren mit einer der Standseilbahnen hinauf, um den Ausblick über den Hafen und die Stadt zu genießen, andere bummelten durch die Geschäftsstraßen und zwischen den Netshops hindurch, andere wiederum wagten sich trotz des nassen und windigen Wetters hinunter zum Strand, um den Wellen zu lauschen. Am Abend bezogen wir unser Hotel direkt an der Seepromenade in Brighton, dem königlichen Bad aus victorianischer Zeit.
5. Tag
Nach einem kräftigen Frühstück machten wir einen Spaziergang durch Brighton, durchquerten das Kulturviertel The Lanes mit seinen urigen Pubs und Cafés und vielen Galerien und kleinen Geschäften, die Kunsthandwerk und Schmuck verkaufen. Wir sahen das Brighton War Memorial und verschafften uns einen ersten Eindruck von der Stadt, die zur Prinzregentenzeit ein beliebtes Vergnügungspflaster nicht nur des Königs war. Den Royal Pavillon erkundeten wir mithilfe eines Audioguides in deutscher  Sprache. Der Palast ist dem eines Maharadschas würdig! Drachen, Schlangen, Lotusblüten und andere orientalisch anmutende Gegenstände verzieren den Palast, so dass man glaubt, plötzlich in Persien zu sein, obwohl man gerade noch durch das regnerische Brighton spaziert war.
Die Fahrt nach Beachy Head zum Leuchtturm über den Kreideklippen wurde uns zwar verregnet, dennoch wagten sich die meisten aus dem Bus, um hinüber zur Küstenlinie zu wandern. Auch im Borde Hill Garten wollte uns der Regen zunächst nicht verschonen. So besichtigten wir den Garten eben mit Regenschirm.
6. Tag
Am Morgen verließen wir Brighton und fuhren zunächst nach Petworth, einem kleinen Städtchen mit mittelalterlichen Traditionen. Nach einem kurzen Fotostop erreichten wir nach weiteren Meilen der Busfahrt die Stadt Chichester. In der Kathedrale war gerade das Festival der Blumen, so dass sich recht viele Besucher in der Umgebung der Kathedrale aufhielten. Das berühmteste Bauwerk in Chichester ist wohl das Marktkreuz, das im Zentrum der mittelalterlichen Stadtanlage an sich kreuzenden Hauptstraßen liegt. Wir nutzten die Gelegenheit und verbrachten unsere Freizeit im Zentrum von Chichester, einige aßen etwas, andere tranken Kaffee oder andere starken Getränke. Nach Chichester standt die berühmte Schriftstellerin Jane Austen auf dem Programm. Wir besuchten ihr letztes Wohnhaus, das heute ein liebevoll gestaltetes Museum über Jane Austen beherbergt. Auf dem Weg zum Hotel machten wir Halt in Winchester. König Harald, der alte Angelsachsenkönig, steht als Denkmal auf einem Sockel und hebt sein Schwert, als müsse er Winchester immer noch verteidigen.
7. Tag
Am Morgen wandelten wir auf den Spuren des berühmten Riesen von Cerne Abbas, einer in den Fels gekratzten Figur von mehr als 50 Metern Höhe. Es gibt verschiedene Vermutungen, warum dieses riesige Bild wohl entstanden sein mag. Auf jeden Fall haben schon Generationen von Menschen dort ihre Fruchtbarkeitsriten gefeiert, um für Nachwuchs zu bitten. Der nächste Stop an diesem Tag war der Besuch von Montacute House und Gardens, wieder ein wunderschöner Garten mit Hecken, Ruheräumen und einem alten Herrenhaus, das wir auf den Spuren der einstigen Bewohner durchstreiften. Gemälde, antike Möbel und andere Gegenstände der einstigen Besitzer konnten wir bewundern.
Nun aber wurde es richtig mystisch, das Dartmoor empfing uns mit karger Landschaft, schroffen Felsen und den Geschichten um riesige Hunde mit glühenden Augen. Wir sahen keine der Bestien, dafür aber eine sogenannte Clapper Bridge, die wir sogar zu Fuß benutzten, um den Fluss zu überqueren. Die Brücke stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert und besteht aus lose aufeinander gelegten großen schweren Granitplatten. Die Ponys im Dartmoor sind wohl oft darüber getrappelt, von den Geräuschen der Hufe soll der Name „Clapper“ herrühren. In Princetown stiegen wir gegenüber des berühmt-berüchtigten Gefängnisses aus, wir fotografierten und versetzten uns in die Zeit zurück, als französische Kriegsgefangene selbst ihr späteres Gefängnis bauen mussten.
8. Tag
Am Morgen suchten wir zunächst nach den Spuren der Schmuggler, die in Daphne de Mauriers Roman „Jamaica Inn“ so eindrücklich beschrieben worden sind. Das Jamaica Inn existiert heute noch. Man kann gut essen und trinken dort. Wir besuchten das Schmugglermuseum des „Jamaica Inn“ und stellten uns vor, wie sich die Schmuggler dort trafen und die Waren unter der Hand verkauften. Es muss eine rauhe Zeit gewesen sein. Gegen Mittag trafen wir am Lanhydrock House und Garden ein und besichtigten dieses feudale Anwesen, zu dem verschieden Gärten gehören. Im Anschluss daran fuhren wir zu den „Lost Gardens of Heligan“ und sahen damit einen Garten, der unter anderen Gartenanlagen sogar einen Dschungel zu bieten hat. Am Abend bezogen wir unser Lanhydrock Golf Hotel.

9. Tag
Gleich am Morgen machten wir uns auf, das Ende der Welt Cornwalls und Englands zu besuchen. Lands End erwartete uns mit ungewohnter Ruhe. Wir spazierten einen Fußpfad hinunter zum letzten Aussichtspunkt vor den Klippen, machten zahlreiche Fotos und sahen auch den Wegweiser, auf dem die Entfernung bis New York angezeigt wird. Einige erstanden Postkarten und ließen sich den begehrten Lands-End-Poststempel draufdrucken. Trengwainton Gardens war unser nächstes Ziel. Wir sahen akkurat angelegte Gemüsebeete und allerhand liebevoll gepflegte Gärten.
In Marazion kann man hinüber blicken zum St. Michael’s Mount, einer Gezeiteninsel in Cornwall. Wir fuhren mit dem Boot hinüber, um das Castle auf dem Hügel und die Gärten zu besichtigen. Am Ende unseres Besuches konnten wir trockenen Fußes zum Festland zurücklaufen, denn die einsetzende Ebbe hatte inzwischen dafür gesorgt, dass sich das Wasser soweit zurückgezogen hatte, dass wir über den dafür angelegten gepflasterten Weg zurück in Richtung Bus laufen konnten.
10. Tag
Nicht weit von unserem Hotel entfernt befindet sich Eden Projekt, ein völlig neues Garten- und Naturkonzept. Unter geodätischen Kugeln aus Transparenten Folienkissen zwischen Metallgerüsten wachsen in einem künstlichen Dschungel die ausgefallensten Arten und erfreuten uns mit prachtvollen Blüten, die die meisten von uns wohl vorher noch nie gesehen hatten. Einige waren mutig und stiegen hinauf bis zur Aussichtsplattform direkt unter der Kuppel der Regenwaldhalle und verschafften sich einen grünen Überblick. Die nächste Halle simuliert mediterranes Klima. Wir spazierten durch grüne Oasen, die wir sonst nur aus Italien oder Griechenland kennen. Im Freigelände gibt es herrliche Gemüsegärten und Blumenbeete, alles untersetzt mit zahlreichen Informationen besonders zu Umweltschutz, Klimawandel und den schützenden Umgang mit der Natur, insbesondere mit bedrohten Arten. Bei herrlichstem Sonnenschein bestaunten wir diese moderne und beeindruckende Gartenanlage. Gegen Mittag begaben wir uns dann schon ein bisschen auf unsere Reise in Richtung Heimat und fuhren nach Bath. Dort spazierten wir durch die einstmals mondänen königlichen Straßen und Plätze, sahen uns römische Badeeinrichtungen an oder besuchten die Abtei. Einige nutzten die Gelegenheit, noch Souvenirs oder Postkarten zu erstehen. Nach einem Nachmittag in Bath bestiegen wir wieder unseren Bus, um nach Bristol hinüber zu fahren und in unser Hotel einzuchecken.
11. Tag
An diesem sonnigen Morgen verließen wir Bristol, um nach Avebury zu fahren. Das ist ein kleines englisches Dorf, wie es viele gibt. Eine kleine Kirche ragt zwischen romantischen Cottages und Farmhäusern hervor. Und dennoch gibt es in Avebury etwas ganz Besonderes: Steinkreise und Galerien aus Menhiren und Megaliten. Wir wanderten über die Wiesen und bestaunten diese Monumente einer längst vergangenen Kultur. Vermutlich errichtete man die Steinkreise und Galerien vor ca. 4500 Jahren. Ein kleines Museum im Dorf informiert über die Geschichte der Steine.
Nach diesem Ausflug in die fernere Vergangenheit machten wir uns auf nach Windsor. Dort besuchten wir das königliche Schloss, bestaunten die massiven Mauern und die Guards, die die Queen beschützen, besuchten die Kirche im Schlossgelände und bestaunten Mary’s Doll House, ein überdimensional großes prächtiges Puppenhaus, das einst für Prinzessin Mary angefertigt worden war.
Nach unserem "königlichen Besuch" in Windsor fuhren wir nach Harwich, um unsere Nachtfähre pünktlich zu erreichen.
12. Tag
Am Morgen kräftigten wir uns mit einem Frühstück an Bord, dann verließen wir die Fähre, direkt vor dem Terminalgebäude erwartete uns schon unser Bus. Dieser Tag verlief ohne besondere Vorkommnisse, wir fuhren zurück in Richtung Heimat und freuen uns heute schon auf unsere nächste Reise. Mal sehen, wohin sie uns führen wird.

Ihre Constanze Hölig
Reiseleiterin

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Bilder gefallen mir sehr, ich würde die Reise 2013 buchen, wenn Sie für Haustür zu Haustür Service sorgen. Mich interessieren besonders die literarischen Highlights wie Dickens und Jane Austen. Die Rosamunde interessiert mich allerdings gar nicht.

Brigitta Zaman
18.12.2012

Sehr geehrte Frau Zaman, vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich freue mich, dass Ihnen die Bildergalerie gefällt. Zu Ihrer Frage: die Haustür-Abholung ist in Sachsen, Thüringen und weiteren Regionen im Reisepreis inbegriffen: PLZ-Gebiet 0, 10 - 16, 39, 98 und 99. Auch in anderen Regionen können wir für Sie den Transfer organisieren. Dann eventuell gegen einen Aufpreis. Wo wohnen Sie? Ich freue mich auf Ihre Nachricht! Mit herzlichen Grüßen Peggy Petzold Produktmanagerin Großbritannien

Peggy Petzold 18.12.2012