Reisebericht: Rundreise London, Cornwall und Devon

04.06. – 15.06.2013, 11 Tage Rundreise Südengland mit London – Oxford – Plymouth – Exeter – Dartmoor – Land´s End – St. Ives – Tintagel Castle – Römische Bäder in Bath


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Wir entdeckten London, die Themse und Greenwich, wanderten durch herrlichste Gartenanlagen und prachtvolle Herrenhäuser, lernten viel Neues über Charles Dickens und Jane Austen, probierten echten englischen Tee mit Scones und natürlich das gehaltvolle englische Frühstück. Die englische Riviera entlang der Südküste begeisterte uns auf dieser außergewöhnlichen Reise.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

Reisebericht

London und die blühenden Gärten Südenglands
1. Tag
Nach einer ruhigen und problemlosen Anreise erreichten wir am Abend Hoek van Holland, um auf die Fähre der Stena Line zu fahren, die uns über Nacht hinüber nach Großbritannien brachte. Bei einem 3-Gänge-Menü entspannten wir uns von der Anreise und freuten uns auf den neuen Tag, an dem wir schon auf der britischen Insel erwachten.
2. Tag
Noch an Bord der Fähre stärkten wir uns mit einem kräftigen Frühstück. Dann verließen wir das Schiff und fuhren durchs Hafengelände hinaus auf die Straßen Englands, die uns mit Linksverkehr erwarteten. Die Charles-Dickens-Stadt Rochester empfing uns am frühen Morgen. Wir wurden von zwei Stadtführerinnen auf den Spuren von Charles Dickens durch Rochester geführt. Wir verließen die Stadt gegen Mittag und nahmen nun Kurs auf London, der Hauptstadt Großbritanniens. Doch zunächst fuhren wir bis Greenwich, wir spazierten durch den berühmten Park mit dem Nullmeridian und genossen einen herrlichen ersten Ausblick über die Hauptstadt mit ihrer charakteristischen Skyline. Schnell noch über den Nullmeridian gehüpft, und schon ging's weiter. Wir wanderten hinab zum Pier von Greenwich und bestiegen ein Themseschiff, das uns bis hinein nach Westminster brachte, begleitet von interessanten Erläuterungen des Kapitäns über die Sehenswürdigkeiten entlang des Themseufers. In der Nähe des Houses of Parliamtents erwartete uns Marc, unser Stadtführer für den Nachmittag. Er stieg zu uns in den Bus und machte uns während einer Stadtrundfahrt mit zahlreichen interessanten Gebäuden von London bekannt. Er erzählte Geschichten und Anekdoten, so dass der Nachmittag recht vergnüglich war. Am frühen Abend bezogen wir unser Hotel, genossen unser Abendessen und fielen in einen erholsamen Schlaf, denn der Tag war lang, aber auch sehr aufregend gewesen.
3. Tag
Wir fuhren nach Penshurst, einem Herrenhaus mit großzügigen Gartenanlagen herum. Wir durchstreiften die malerische Anlage und bestaunten die Vielfalt der Pflanzen. Sissinghurst Castle und Garden standen am Nachmittag auf dem Programm. Der Doppeltower des Castle begrüßte und schon von Weitem. Wir genossen die schön angelegten und liebevoll gepflegten unterschiedlichen Gärten. Den Abend und die Nacht verbrachten wir in Maidstone in unserem modernen und bequemen Hotel. Beim Abendessen tauschten wir die Eindrücke des Tages aus.
4. Tag
Leeds Castle war unser erster Höhepunkt des Tages. Ein Schloss wie im Märchen, dass sich malerisch aus dem Wasser zu erheben scheint und darin spiegelt. Um die Gebäude herum hat man wunderschöne Garten- und Parkanlagen angelegt. Ein Pfau schien extra für uns sein prächtiges Rad zu schlagen und einige Gänsefamilien führten ihren flauschigen Nachwuchs spazieren. Gegen Mittag nahmen wir Abschied von Leeds Castle, um nach Hever Castle zu fahren. Wieder erwartete uns ein herrlicher Garten mit altem Herrenhaus, saftigen Wiesen und farbenprächtig blühenden Rhododendronbüschen und einem wunderschönen Garten. Bevor wir unser Hotel am Abend in Eastbourne bezogen, machten wir eine Pause in Rye und spazierten über uraltes Kopfsteinpflaster zur Schmugglerkneipe The Mermaid Inn.
5. Tag
Nach einem typisch englischen Frühstück verließen wir Eastbourne und brachen nach Brighton auf. Den Royal Pavillon erkundeten wir mithilfe eines Audioguides in deutscher  Sprache. Der Palast ist dem eines Maharadschas würdig! Drachen, Schlangen, Lotusblüten und andere orientalisch anmutende Gegenstände verzieren den Palast, so dass man glaubt, plötzlich in Persien zu sein. Anschließend erkundeten wir individuell die Stadt während unserer Freizeit in Brighton.
Wir fuhren nach Beachy Head und unser gemeinsamer Spaziergang entlang des Küstenpfades über den Kreideklippen bis hin zum Leuchtturm war für uns ein besonderes Erlebnis. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in Eastbourne, wo wir individuell die Stadt erkunden konnten.
6. Tag
Am Morgen verließen wir Eastbourne und fuhren zunächst nach Arundel. Diese kleine hübsche Stadt erwartet seine Besucher mit einer eindrucksvollen Kathedrale sowie Schloss und Gärten von Arundel. Wir besichtigten das Schloss und bestaunten die Gärten, die innerhalb der Anlage angelegt worden sind. Danach stand die berühmte Schriftstellerin Jane Austen auf dem Programm. Wir besuchten ihr letztes Wohnhaus, das heute ein liebevoll gestaltetes Museum über ihr Leben und Werk beherbergt. Auf dem Weg zum Hotel machten wir Halt in Winchester. König Harald, der alte Angelsachsenkönig, steht als Denkmal auf einem Sockel und hebt sein Schwert, als müsse er Winchester immer noch verteidigen. Wir besichtigten die Kathedrale und schlenderten durch die Fußgängerzone. Am Abend bezogen wir unser Hotel bei Winchester.
7. Tag
Frisch gestärkt nach einem leckeren Frühstück brachen wir auf und sahen plötzlich Stonehenge vor uns. Wir fuhren mit unserem Bus drei Mal vorbei, damit jeder Gast die Möglichkeit bekam, ein Foto dieses uralten Steinkreises zu knipsen. Der nächste Stop an diesem Tag war der Besuch von Montacute House und Gardens. Es gibt dort ein altes Herrenhaus, das wir auf den Spuren der einstigen Bewohner durchstreiften. Gemälde, antike Möbel und andere Gegenstände der einstigen Besitzer konnten wir bewundern. Um das Haus herum erstreckt sich ein schöner Park mit Reihen-Koniferen und anderen Pflanzen.
Nun aber wurde es richtig mystisch, das Dartmoor empfing uns mit karger Landschaft, schroffen Granitblöcken und den Geschichten um riesige Hunde mit glühenden Augen. Wir sahen keine der Bestien, dafür aber eine sogenannte Clapper Bridge in Postbridge, die wir sogar zu Fuß überquerten. Die Brücke stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert und besteht aus lose aufeinander gelegten großen schweren Granitplatten. Die Ponys im Dartmoor sind wohl oft darüber getrappelt, von den Geräuschen der Hufe soll der Name "Clapper" herrühren. In Princetown sahen wir von unserem Bus aus das berühmt-berüchtigte Gefängnisses, wir fotografierten und versetzten uns in die Zeit zurück, als französische Kriegsgefangene selbst ihr späteres Gefängnis bauen mussten.
8. Tag
Am Morgen suchten wir zunächst nach den Spuren der Schmuggler, die in Daphne de Mauriers Roman "Jamaica Inn" so eindrücklich beschrieben worden sind. Das Jamaica Inn existiert heute noch. Man kann gut essen und trinken dort. Wir besuchten das Schmugglermuseum des "Jamaica Inn" und stellten uns vor, wie sich die Schmuggler dort trafen und die Waren unter der Hand verkauften. Es muss eine rauhe Zeit gewesen sein. Gegen Mittag trafen wir am Lanhydrock House und Garden ein und besichtigten dieses feudale Anwesen, zu dem verschieden Gärten gehören. Im Anschluss daran fuhren wir zu den "Lost Gardens of Heligan" und besuchten damit einen Garten, der neben anderen Gartenanlagen sogar einen Dschungel zu bieten hat. Am Abend bezogen wir unser Hotel direkt über der Fistral Bay in Newquay.
9. Tag
Gleich am Morgen machten wir uns auf, das Ende der Welt Cornwalls und Englands zu besuchen. Lands End erwartete uns mit ungewohnter Ruhe, wohl wegen des regnerischen Wetters. Wir spazierten einen Fußpfad hinunter zum letzten Aussichtspunkt vor den Klippen, machten Fotos und sahen auch den Wegweiser, auf dem die Entfernung bis New York angezeigt wird. Einige erstanden Postkarten und ließen sich den begehrten Lands-End-Poststempel draufdrucken. Im Anschluss daran fuhren wir nach Marazion. Von dieser kleinen Stadt aus kann man hinüber laufen zum St. Michael's Mount, einer Gezeiteninsel in Cornwall. Wir konnten zuschauen, wie das Wasser verschwand und langsam den Fußweg frei gab. Auf dem St. Michaels Mount besichtigten wir die Felsenfestung und den wunderschönen Garten, der teiweise hoch oben in den Felsen angelegt worden ist. Am Ende unseres Besuches konnten wir erneut trockenen Fußes zum Festland zurücklaufen, doch durch die Ebbe hatte sich das Wasser in der Zwischenzeit noch weiter zurückgezogen.
10. Tag
Nach einem guten Frühstück verabschiedeten wir uns von Newquay und unserem Hotel direkt über der Bucht und fuhren zum Eden Projekt, einem völlig neuen Garten- und Naturkonzept. Unter geodätischen Kugeln aus transparenten Folienkissen zwischen Metallgerüsten wachsen in einem künstlichen Dschungel die ausgefallensten Arten und erfreuten uns mit prachtvollen Blüten, die die meisten von uns wohl vorher noch nie in Natura gesehen hatten. Einige waren mutig und stiegen hinauf bis zur Aussichtsplattform direkt unter der Kuppel der Regenwaldhalle und verschafften sich einen grünen Überblick. Die nächste Halle simuliert mediterranes Klima. Wir spazierten durch grüne Oasen, die wir sonst nur aus Italien oder Griechenland kennen. Im Freigelände gibt es herrliche Gemüsegärten und Blumenbeete, alles untersetzt mit zahlreichen Informationen besonders zu Umweltschutz, Klimawandel und den schützenden Umgang mit der Natur, insbesondere mit bedrohten Arten. Bei angenehmem Wetter bestaunten wir diese moderne und beeindruckende Gartenanlage. Am frühen Nachmittag begaben wir uns auf unsere Reise nach Bristo, um im Hotel Marriot City Center zunächste ein leckeres Abendessen und danach einen Spaziergang durch die Stadt zu genießen.
11. Tag
An diesem Morgen verließen wir Bristol, um nach Avebury zu fahren. Das ist ein kleines englisches Dorf, wie es viele gibt. Eine kleine Kirche ragt zwischen romantischen Cottages und Farmhäusern hervor. Und dennoch gibt es in Avebury etwas ganz Besonderes: Steinkreise und Galerien aus Menhiren und Megaliten. Wir wanderten über die Wiesen und bestaunten diese Monumente einer längst vergangenen Kultur. Vermutlich errichtete man die Steinkreise und Galerien vor ca. 4500 Jahren. Ein kleines Museum im Dorf informiert über die Geschichte der Steine.
Nach diesem Ausflug in die fernere Vergangenheit machten wir uns auf nach Windsor. Dort besuchten wir das königliche Schloss, bestaunten die massiven Mauern und besuchten die Kirche im Schlossgelände. Wir sahen Mary's Doll House, ein überdimensional großes prächtiges Puppenhaus, das einst für Königin Mary angefertigt worden war.
Nach dem Besuch in Windsor stiegen wir wieder in unseren Bus und erreichten am Abend den Fährhafen in Harwich.
12. Tag
Nach einer ruhigen Fährüberfahrt erreichten wir am Morgen die Niederlande. Wir fuhren in Richtung Thüringen und Sachsen, unterbrochen von einigen Pausen. Alle Gäste erreichten wohlbehalten ihren Ausstiegspunkt. Die schönen Eindrücke und Erlebnisse dieser Reise werden wir wohl noch lange in Erinnerung behalten.Nun freuen wir uns schon auf unsere nächste Reise, mal sehen, wohin sie uns führen wird?
Ihre Constanze Hölig, Reiseleiterin

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